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Geschäftsbericht 2011 - Paul Gerhardt Diakonie

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 1


„Wer vor diesem Hintergrund und in solchem Bewusstsein plant und<br />

wirtschaftet, pflegt und operiert, der bringt Hochleistungsmedizin und<br />

Menschlichkeit zusammen, tut den Menschen gut, macht der Kirche Ehre<br />

und wird in der Welt einen Beitrag leisten, der Anerkennung findet.“<br />

Isolde Böhm, Generalsuperintendentin,<br />

anlässlich der 80-Jahrfeier des Martin-Luther-Krankenhauses im April <strong>2011</strong><br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 3


Impressum<br />

Herausgeber <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion xxxx<br />

Fotos Evangelische Elisabeth Klinik S. 74-75 | PGD S. 72, S. 99 | Manuel Tennert, S. 57 |<br />

Kay Zimmermann<br />

Gestaltung Rohloff Design<br />

Druck Königsdruck<br />

April 2012<br />

Soweit in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> die männliche Form benutzt wird,<br />

sollen damit selbstverständlich auch Frauen angesprochen werden.


Inhaltsübersicht<br />

Vorwort – Dr. Karl-Heinrich Lütcke ....................................................................................Seite 6<br />

Vorwort – Dr. Ulrich Metzmacher .........................................................................................Seite 8<br />

Die Einrichtungen im Überblick –<br />

vielfältige Kompetenzen unter einem Dach .....................................................Seite 10<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />

mit Werten und Taten die Gesellschaft bewegen ..................................Seite 16<br />

Die Leistungsentwicklung<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />

erneut mit deutlichem Aufwärtstrend ........................................................................Seite 24<br />

Qualitätsmanagement in der PGD –<br />

unterwegs zu noch mehr Sicherheit<br />

und Transparenz ...................................................................................................................................................Seite 36<br />

Das Management der PGD –<br />

strategisch, leistungsfähig, diakonisch ...................................................................Seite 46<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services –<br />

für reibungslose Betriebsabläufe .......................................................................................Seite 50<br />

Diakonische Unternehmenskultur und Ethik –<br />

ein wertvoller Entwicklungsprozess ..............................................................................Seite 60<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.,<br />

Berlin und Wittenberg<br />

Lagebericht und Konzernlagebericht<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> ...............................................................................................................Seite 66<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss .........................................................................Seite 103<br />

Impressum ......................................................................................................................................................................Seite 126<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 5<br />

Inhalt


Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Dr. Karl-Heinrich Lütcke –<br />

Zeit, zurückzublicken und<br />

nach vorn zu denken<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Rückblick und Ausblick. Jahr für Jahr gibt<br />

die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> in ihrem <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

Rechenschaft zum Verlauf des<br />

vergangenen Jahres und berichtet über<br />

besondere Ereignisse, Entwicklungen und<br />

Pläne. Im vorangegangenen Bericht stand<br />

6 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

mit der „Strategie 2015“ der Ausblick im<br />

Zentrum. Diesmal gibt es Anlass, den<br />

Rückblick besonders zu gewichten und<br />

zeitlich auszuweiten. Denn im Jahr <strong>2011</strong><br />

konnte die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> mehrere<br />

Jubiläen feiern: Das Martin-Luther-Krankenhaus,<br />

das Gründungshaus des Vereins zur<br />

Errichtung evangelischer Krankenhäuser,<br />

und auch das Evangelische Krankenhaus<br />

Hubertus feierten ihren 80. Geburtstag.<br />

An die Gründung der Spezialklinik für die<br />

Erkrankung der Lunge und Atemwege in<br />

Buch vor 60 Jahren erinnerte die Evangelische<br />

Lungenklinik Berlin. Und in diesem<br />

Jahr wird die Evangelische Elisabeth Klinik<br />

175 Jahre und das Evangelische Waldkrankenhaus<br />

Spandau 65 Jahre alt.<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> bemüht sich<br />

darum, medizinisch wie wirtschaftlich<br />

erfolgreich zu arbeiten und zugleich das<br />

diakonische Profil der Häuser zu wahren<br />

und zu entwickeln.<br />

Das unterschiedliche Alter der einzelnen<br />

Häuser steht auch für unterschiedliche<br />

Epochen im evangelischen Krankenhauswesen:<br />

Evangelische Krankenhäuser als Vorreiter<br />

Das vor 175 Jahren von Johannes Evangelista Goßner gegründete Elisabeth-Krankenhaus<br />

gehört (ebenso wie das Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift in Wittenberg) in eine Phase, in der<br />

evangelische Vereine im Zeichen der Inneren Mission Hilfseinrichtungen für Kranke, Alte, Arme<br />

und Gebrechliche schufen. Sie wollten im Geiste Jesu Not lindern. Die kirchlichen Einrichtungen<br />

nahmen ihre Aufgaben gewissermaßen stellvertretend wahr, denn die staatliche Sozialfürsorge<br />

war noch nicht so weit entwickelt wie im 20. Jahrhundert.<br />

Seelsorge als Ergänzung medizinischer Versorgung<br />

Der Verein zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser und das Martin-Luther- sowie das<br />

Hubertus-Krankenhaus wurden im 20. Jahrhundert auf Initiative von Otto Dibelius gegründet<br />

in einer Zeit, in der es als Folge des Ausbaus der staatlichen Sozialfürsorge zahlreiche<br />

kommunale Krankenhäuser gab. Damals setzten im Berlin der 20er-Jahre starke anti-kirchliche<br />

Kräfte massive Einschränkungen der kirchlichen Krankenhaus-Seelsorge in den kommunalen<br />

Einrichtungen durch – bis hin zum Hausverbot für Krankenhauspfarrer. Das war der Anlass<br />

dafür, evangelische Krankenhäuser aufzubauen, in denen Medizin, Pflege und christliche<br />

Seelsorge miteinander den Dienst an den Kranken wahrnahmen. In dieser Phase ging es also<br />

darum, zusätzlich zu den kommunalen Häusern mit christlichen Häusern ein besonderes<br />

Angebot zu schaffen, in dem neben der Medizin auch die geistlichen und seelsorgerlichen<br />

Seiten von Krankheit und Heilung im Blick sind.


Keine Zukunft ohne<br />

Herkunft<br />

Die Jubiläen des vergangenen Jahres waren<br />

Anlass zu einem Auftrag zur Erforschung<br />

der Geschichte der Häuser. Im letzten Jahr<br />

erschienen zwei Broschüren zur Geschichte<br />

von Martin-Luther- und Hubertus-Krankenhaus;<br />

im laufenden Jahr werden weitere<br />

erarbeitet werden. Die im letzten Jahr<br />

veröffentlichten Darstellungen zeigen:<br />

Ein Blick in die Geschichte verschafft der<br />

Wahrnehmung Tiefenschärfe. Was eine<br />

Institution ist, verstehen wir besser, wenn<br />

wir erfahren, wie sie geworden ist.<br />

Deutlich geworden ist: In keiner der verschiedenen<br />

Phasen haben es die Häuser<br />

leicht gehabt; immer waren besondere<br />

Herausforderungen zu bestehen. Es gab<br />

sogar Zeiten, in denen die Existenz der<br />

einzelnen Häuser akut gefährdet war.<br />

Wir haben daher Anlass, dankbar auch an<br />

die Frauen und Männer zu denken, die<br />

damals mit ihrem Engagement in der Leitung<br />

ebenso wie in der täglichen Arbeit auf den<br />

Stationen aufgebaut und gestaltet haben,<br />

was heute als <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> eine<br />

große Institution geworden ist.<br />

Der Blick in die Geschichte macht aber auch<br />

deutlich, dass bei allen Unterschieden<br />

immer wieder ähnliche Probleme zu bewältigen<br />

waren: der Mangel an Pflegekräften, die<br />

Veränderungen in der Mitarbeiterschaft, die<br />

wirtschaftlichen Zwänge und die Abhängigkeit<br />

von staatlichen Vorgaben und Regelungen.<br />

Der Prozess der Professionalisierung<br />

und Ökonomisierung des Gesundheitswesens<br />

ist in den letzten Jahrzehnten immer<br />

weiter vorangeschritten. Die moderne<br />

medizinisch-technische Rationalität mit<br />

ihren durchorganisierten Abläufen beherrscht<br />

das Feld und hat die Möglichkeiten<br />

schneller Heilung verbessert und so auch die<br />

Dauer der Krankenhaus-Aufenthalte verkürzt.<br />

Gleichzeitig führen die Entscheidungen<br />

der politischen Akteure im Gesundheitswesen<br />

dazu, dass der finanzielle Druck<br />

zunimmt. Hier liegen die heutigen Herausforderungen.<br />

Sie sind nur mit dem Einsatz aller<br />

Beteiligten auf allen Ebenen zu bewältigen.<br />

Ohne diesen Einsatz wäre die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> nicht so erfolgreich, wie sie derzeit<br />

ist. Für diesen großen Einsatz möchte ich im<br />

Namen des Aufsichtsrats den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern ganz besonders<br />

danken.<br />

<strong>Diakonie</strong> ist Haltung<br />

und Profil<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist immer<br />

bestrebt, medizinisch wie wirtschaftlich<br />

erfolgreich zu arbeiten und zugleich das<br />

diakonische Profil der Häuser zu wahren<br />

und zu entwickeln. Als Beispiele aus dem<br />

Berichtsjahr nenne ich die Pläne zum Neu-<br />

bau des Pflegewohnheims an der Evangelischen<br />

Elisabeth Klinik, das Bemühen um<br />

eine Verschlankung der Abläufe in den<br />

Häusern (Lean-Management), die Aus-<br />

weitung der Angebote für internationale<br />

Patienten, die Einrichtung eines Hospizes<br />

am Martin-Luther-Krankenhaus und ein<br />

Fortbildungs-Programm „Seelischer Beistand“,<br />

das sich an alle Mitarbeitergruppen<br />

wendet und auf die vielfältigen seelischen<br />

Probleme von Patienten im Krankenhaus –<br />

aber auch von Mitarbeitenden – bezogen ist.<br />

Bei der Jubiläumsfeier im Martin-Luther-<br />

Krankenhaus hat die amtierende Generalsuperintendentin<br />

unserer Kirche, Frau Isolde<br />

Böhm, in ihrem Grußwort mit Blick auf den<br />

Namenspatron des Konzerns, <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong>,<br />

von der aufrechten Haltung eines klaren<br />

Gewissens und der vertrauensvollen Haltung<br />

tiefer Herzensfrömmigkeit gesprochen und<br />

dann der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> folgenden<br />

Satz ins Stammbuch geschrieben: „Wer vor<br />

diesem Hintergrund und in solchem Bewusstsein<br />

plant und wirtschaftet, pflegt und<br />

operiert, der bringt Hochleistungsmedizin<br />

und Menschlichkeit zusammen, tut den<br />

Menschen gut, macht der Kirche Ehre und<br />

wird in der Welt einen Beitrag leisten, der<br />

Anerkennung findet.“<br />

Hochleistungsmedizin und Menschlichkeit<br />

zusammenbringen, das ist in der Tat eine<br />

wichtige Aufgabe. Sie ist nicht leicht, aber<br />

wir wollen versuchen, uns ihr zu stellen.<br />

Dr. Karl-Heinrich Lütcke<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 7<br />

Vorworte


Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />

Dr. Ulrich Metzmacher –<br />

Wettbewerb verlangt Bewegung<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Veränderungen bieten Chancen: Dies lässt<br />

sich aus der langen, traditionsreichen<br />

Unternehmensgeschichte der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> (PGD) sehr gut ableiten – aber diese<br />

Chancen gilt es auch zu nutzen. Der Wandel<br />

im deutschen Gesundheitsmarkt sowie der<br />

zunehmende Kostendruck werden auch die<br />

PGD in den kommenden Jahren vor große<br />

Herausforderungen stellen. Um sich am<br />

Markt gut aufgestellt positionieren zu<br />

können und den Menschen eine weiterhin<br />

hohe Qualität der medizinischen und pfle -<br />

gerischen Versorgung anzubieten, sind<br />

Veränderungen nötig. Die „Unternehmensstrategie<br />

2015 – Pro filierung und Wachstum“<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist darauf aus-<br />

gerichtet und befindet sich mitten in der<br />

Umsetzung: Dazu gehören neben einem<br />

moderaten Wachstum die kontinuierliche<br />

Steigerung der Anzahl behandelter und be-<br />

treuter Menschen sowie die Verbesserung<br />

der Ertragslage. Um diese Ziele zu erreichen,<br />

stärkt und baut die PGD ihre verschiedenen<br />

Unternehmenssparten – Krankenhäuser,<br />

8 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Senioren und Pflege sowie den Bereich der<br />

ambulanten Leistungen – im Rahmen der<br />

Standortkonzepte weiterhin aus.<br />

Darüber hinaus haben die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

– bestehende ebenso wie künftige – einen<br />

besonderen Stellenwert: Sie sollen sich bei<br />

uns als einem diakonischen Träger, gleich<br />

welcher persönlichen Glaubensüberzeugung<br />

sie angehören, willkommen fühlen und von<br />

der Attraktivität der PGD als Arbeitgeber<br />

überzeugt sein. Und wie der <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

<strong>2011</strong> zeigt, ist die PGD ein auch wirtschaftlich<br />

erfolgreicher Arbeitgeber.<br />

Die PGD investiert<br />

in die Zukunft<br />

Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche in<br />

der Strategie 2015 festgesetzte Projekte zur<br />

Standortprofilierung angestoßen und um-<br />

gesetzt. Zu den umfangreichsten Maßnahmen<br />

gehören sicherlich die Veränderungen an der<br />

Evangelischen Elisabeth Klinik in Berlin-<br />

Tiergarten. <strong>2011</strong> wurde mit dem Rückbau des<br />

ehemaligen Seniorenstifts begonnen, damit<br />

in 2012 der Neubau Form annehmen kann.<br />

Der historische innerstädtische Gesundheitsstandort<br />

wird so den neuen Anforderungen<br />

an eine moderne bauliche Gestaltung<br />

angepasst. Durch eine städtebauliche<br />

Neuordnung und besondere architektonische<br />

Zielsetzungen wird der Standort nahe des<br />

Potsdamer Platzes gestärkt und quartiersübergreifend<br />

aufgewertet. Die Wege für<br />

Mitarbeitende und Bewohner sind künftig<br />

kürzer, die Pflege ist auf höchstem Niveau<br />

besser vernetzt und integriert in ein ruhiges<br />

Parkumfeld. Beste Bedingungen für ein<br />

zeitgemäßes, altersgerechtes Pflegewohnen,<br />

in dem die Bedürfnisse von Bewohnern mit<br />

unterschiedlichen Ansprüchen hervorragend<br />

berücksichtigt werden. Mit der Betriebsaufnahme<br />

wird 2013 gerechnet – schon heute<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat die positive Geschäftsentwicklung im Jahr <strong>2011</strong> erfolgreich<br />

fortgesetzt: Die Konzernbetriebsleistung konnte insbesondere durch die stationären Krankenhausleistungen<br />

um 9,6 Prozent auf 301 Mio. EUR gesteigert werden.


ist eine Kooperation mit der Weiblichen<br />

Wohlfahrt Berlin, ebenfalls eine Institution<br />

mit lang gewachsener Historie, fester Be-<br />

standteil des Konzeptes. Seit Mitte <strong>2011</strong> ist<br />

die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> mit 25 Prozent<br />

an dieser Gesellschaft beteiligt.<br />

Vorausschauend zu planen und zu handeln<br />

heißt für uns auch, sich den Bedürfnissen<br />

in der Gesellschaft anzunehmen.<br />

Erhöht wurden im vergangenen Jahr auch<br />

die Anteile der Beteiligung an der Spezialklinik<br />

für minimalinvasive Operationen,<br />

S&A Klinik für MIC, in Berlin-Zehlendorf:<br />

auf 51 Prozent. Für das Geschäftsfeld Inter-<br />

nationale Patienten wurde die PGD Interna-<br />

tional gegründet, die ihren Hauptsitz in<br />

einem Neubau am Martin-Luther-Krankenhaus<br />

hat. An diesem Standort wurde <strong>2011</strong><br />

in eine Einrichtung für Strahlentherapie<br />

investiert, die das Leistungsspektrum der<br />

Klinik im Berliner Bezirk Wilmersdorf<br />

sinnvoll ergänzt.<br />

Das Knowhow der PGD<br />

ist auch bei externen<br />

Häusern gefragt<br />

Neben der Leitung eigener Einrichtungen<br />

übernimmt die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

weiterhin das Management externer Häuser<br />

wie des Altmark-Klinikums in Gardelegen<br />

und Salzwedel. Dieser Managementvertrag<br />

ist im vergangenen Jahr bis 2017 verlängert<br />

worden. Eine weitere Betriebsführung ist<br />

neu dazugekommen: für das Orthopädische<br />

Zentrum Martin-Ulbrich-Haus Rothenburg<br />

in der schlesischen Oberlausitz. Hier handelt<br />

es sich um eine traditionsreiche diakonische<br />

Einrichtung, die wir seitens der PGD künftig<br />

nach Kräften unterstützen werden.<br />

Gute Konzepte reagieren<br />

auf gesellschaftlichen<br />

Wandel<br />

Vorausschauend zu planen und zu handeln<br />

heißt für uns auch, sich den Bedürfnissen in<br />

der Gesellschaft anzunehmen: So gerät die<br />

Bedeutung der hospizlichen Versorgung<br />

zunehmend in den Fokus unserer Gesellschaft<br />

– in den Einrichtungen der <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> werden tagtäglich ster -<br />

bende Menschen betreut – und wir haben es<br />

uns mit dem Projekt Hospiz 2012 zur Auf-<br />

gabe gemacht, die Patienten in ihrer letzten<br />

Lebensphase noch intensiver zu unterstützen.<br />

Aus diesem Grund ist neben dem Bau-<br />

vorbereitungen für ein Hospiz am Martin-<br />

Luther-Krankenhaus im ersten Schritt damit<br />

begonnen worden, einen ambulanten<br />

Hospizdienst einzurichten, der die Patienten<br />

im häuslichen Umfeld betreut. Der zweite<br />

Schritt soll mit dem Bau des Hospizes im<br />

Frühsommer 2012 eingeleitet werden.<br />

Zu unserer „Unternehmensstrategie 2015 –<br />

Profilierung und Wachstum“ gehören neben<br />

einem moderaten Wachstum die kontinuierliche<br />

Steigerung der Anzahl behandelter<br />

und betreuter Menschen sowie die Ver-<br />

besserung der Ertragslage.<br />

Veränderungen bieten Chancen – aber ohne<br />

jeden einzelnen der 4.400 PGD-Mitarbeiter<br />

könnten diese Veränderungen nicht umgesetzt<br />

werden. Deshalb gilt den Mitarbeitern<br />

ein ganz besonderer Dank für ihr tägliches<br />

Engagement in der Versorgung und Betreuung<br />

der anvertrauten Patienten und Bewohner.<br />

Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass die<br />

Unternehmensgeschichte auch weiterhin<br />

erfolgreich verläuft.<br />

Dr. Ulrich Metzmacher<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 9<br />

Vorworte


Sachsen-Anhalt<br />

Landkreis Wittenberg<br />

Stand 1.1.2012<br />

Seniorenstift<br />

Katharina<br />

Seniorenstift<br />

Barbara<br />

MVZ der Evangelischen Lungenklinik Berlin<br />

in Oranienburg<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> | Vorstand<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services<br />

Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau<br />

Pflegewohnhaus am Waldkrankenhaus<br />

MVZ des Ev. Waldkrankenhauses Spandau<br />

Sport- und Rehazentrum Berlin<br />

Schule für Ergotherapie<br />

Krankenpflegeschule<br />

Martin-Luther-Krankenhaus<br />

MVZ des Martin-Luther-Krankenhauses<br />

Krankenpflegeschule<br />

Evangelisches Krankenhaus Hubertus<br />

Betreutes Wohnen Hubertus<br />

Pflegewohnheim Hubertus<br />

Ambulantes Rehazentrum Hubertus<br />

S&A Klinik für MIC<br />

10 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Berlin<br />

Evangelisches Krankenhaus<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift<br />

Seniorenstift Georg Schleusner<br />

MVZ Poliklinik Jessen/Wittenberg<br />

Krankenpflegeschule<br />

MVZ Poliklinik Jessen/<br />

Bad Schmiedeberg<br />

Evangelische Elisabeth Klinik<br />

MVZ der Evangelischen Lungenklinik Berlin<br />

MVZ Poliklinik Jessen<br />

Evangelische Lungenklinik<br />

Berlin<br />

Zur <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> gehören<br />

sieben Krankenhäuser, mehrere<br />

Pflegeeinrichtungen, Ambulante<br />

Rehabilitationszentren sowie Medizinische<br />

Versorgungszentren in Berlin<br />

und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus<br />

werden Einrichtungen anderer Träger<br />

im Management geführt.<br />

Jährlich genießen 65.000 Patienten<br />

die stationäre Versorgung und Pflege<br />

in insgesamt 1.705 Betten. Mit ihren<br />

mehr als 4.400 Mitarbeitern erwirtschaftet<br />

die PGD 300 Mio. EUR pro<br />

Jahr – und ist der größte konfessionelle<br />

Anbieter in der Region.


Die Einrichtungen im Überblick –<br />

vielfältige Kompetenzen<br />

unter einem Dach<br />

Krankenhäuser<br />

Evangelische Elisabeth Klinik Lützowstraße 24–26, 10785 Berlin<br />

Evangelisches Krankenhaus Hubertus Spanische Allee 10–14, 14129 Berlin<br />

Evangelische Lungenklinik Berlin Lindenberger Weg 27, 13125 Berlin<br />

Evangelisches Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-Straße 42–45, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau Stadtrandstraße 555–561, 13589 Berlin<br />

Martin-Luther-Krankenhaus Caspar-Theyß-Straße 27–31, 14193 Berlin<br />

S&A Klinik für MIC Kurstraße 1, 14129 Berlin<br />

Betriebsführung<br />

Altmark-Klinikum Gardelegen Ernst-von-Bergmann-Straße 22, 39638 Gardelegen<br />

Altmark-Klinikum Salzwedel Brunnenstraße 1, 29410 Salzwedel<br />

Fachärztliches Zentrum am Altmark-Klinikum Gardelegen Ernst-von-Bergmann-Straße 22, 39638 Gardelegen<br />

Orthopädisches Zentrum Martin-Ulbrich-Haus Rotheburg Horkaer Straße 15 – 21, 02929 Rothenburg<br />

Pflege- und Senioreneinrichtungen<br />

Betreutes Wohnen Hubertus Spanische Allee 10, 14129 Berlin<br />

Pflegewohnheim Hubertus Spanische Allee 10–12, 14129 Berlin<br />

Pflegewohnhaus am Waldkrankenhaus Stadtrandstraße 555–561, 13589 Berlin<br />

Seniorenstift Barbara Leninstraße 24, 06791 Zschornewitz<br />

Seniorenstift Katharina Klinik 1a, 06785 Oranienbaum<br />

Seniorenstift Georg Schleusner Wichernstraße 25, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

Ambulante Einrichtungen<br />

Ambulantes Rehazentrum Hubertus Spanische Allee 16, 14129 Berlin<br />

Medizinisches Versorgungszentrum der Evangelischen<br />

Lungenklinik Berlin<br />

Medizinisches Versorgungszentrum am Evangelischen<br />

Waldkrankenhaus Spandau<br />

Medizinisches Versorgungszentrum Poliklinik Jessen<br />

(Evangelisches Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift)<br />

Medizinisches Versorgungszentrum Poliklinik Jessen |<br />

Außenstelle Bad Schmiedeberg<br />

Medizinisches Versorgungszentrum Poliklinik Jessen |<br />

Außenstelle Kinderkardiologie Wittenberg<br />

Standort 1: Ärztehaus Bergmannstraße 5–7, 10961 Berlin<br />

Standort 2: Berliner Straße 106, 16515 Oranienburg<br />

Stadtrandstraße 555 – 561, 13589 Berlin<br />

Geschwister-Scholl-Straße 2a, 06917 Jessen<br />

Luisenstraße 1, 06905 Bad Schmiedeberg<br />

<strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-Straße 42–45, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

Sport- und Rehazentrum Berlin Stadtrandstraße 555–561 | 13589 Berlin<br />

Stand 1.1.2012<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 11<br />

Einrichtungen im Überblick


Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wird seit 2004 als strategische Management-<br />

Holding geführt. Diese Unternehmensorganisation ist ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor für die Leistungsfähigkeit und das Wachstum des Unternehmens<br />

in den vergangenen sieben Jahren.<br />

Synergien nutzen,<br />

Marktchancen ergreifen,<br />

Vorsprung sichern<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wurde 1929 in<br />

Berlin unter dem Namen Verein zur Errichtung<br />

evangelischer Krankenhäuser e. V.<br />

gegründet. Die Umbenennung in <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg,<br />

erfolgte zum 1. Juli 2009.<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wird seit 2004<br />

als strategische Management-Holding<br />

geführt, in der die Muttergesellschaft (<strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.) mehrere juristisch<br />

selbstständige Tochtergesellschaften kon-<br />

trolliert. Diese Unternehmensorganisation<br />

ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die<br />

Leistungsfähigkeit und das Wachstum des<br />

Unternehmens in den vergangenen sieben<br />

Jahren. Durch die konsequente Wahrnehmung<br />

von Marktchancen konnte die <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> in den letzten Jahren,<br />

gemessen an der Anzahl der Vollzeitbeschäftigten,<br />

in den Kreis der fünf größten evangelischen<br />

Krankenhausträger in Deutschland<br />

aufsteigen. Zur Bewältigung der absehbaren<br />

12 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem<br />

ist die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

gut gerüstet.<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist alleiniger<br />

bzw. Mehrheitsgesellschafter von sieben<br />

juristisch selbstständigen Krankenhäusern,<br />

sieben Gesellschaften in der ambulanten<br />

medizinischen Versorgung sowie zwei<br />

Servicegesellschaften. In Sachsen-Anhalt<br />

werden neben einem Krankenhaus drei<br />

weitere stationäre Pflegeeinrichtungen sowie<br />

ein ambulanter Pflegedienst als Einrichtungen<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus<br />

und Pflege GmbH geführt. Darüber<br />

hinaus ist die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als<br />

Minderheitsgesellschafter an weiteren<br />

Gesellschaften im Gesundheitswesen<br />

(assoziierte Unternehmen) beteiligt. In<br />

Sachsen-Anhalt führt die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> für den Altmarkkreis Salzwedel im<br />

Rahmen eines Managementvertrages die<br />

Geschäfte des Altmark-Klinikums und der<br />

angeschlossenen Tochtergesellschaften. Seit<br />

1. Januar 2012 hat die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

im Auftrag der Gesellschafter die Geschäftsführung<br />

für das Orthopädische Zentrum<br />

Martin-Ulbrich-Haus Rothenburg in der schle-<br />

sischen Oberlausitz (Sachsen) übernommen.


Organisationsstruktur der Management-Holding <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e.V.<br />

Holding<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> e.V.,<br />

Berlin und<br />

Wittenberg<br />

Tochterunternehmen<br />

assoziierte<br />

Unternehmen/<br />

Beteiligungen<br />

Management<br />

Stand 1.1.2012<br />

Stabsbereiche<br />

Krankenhäuser<br />

■ Ev. Waldkrankenhaus<br />

Spandau, Berlin<br />

■ Martin-Luther-Krankenhaus,<br />

Berlin<br />

■ Ev. Krankenhaus Hubertus,<br />

Berlin<br />

■ Ev. Lungenklinik Berlin<br />

■ Ev. Elisabeth Klinik, Berlin<br />

■ <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

Krankenhaus und Pfl ege,<br />

Wittenberg: Ev. Krankenhaus<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift,<br />

Wittenberg<br />

■ S&A Klinik für minimalinvasive<br />

Chirurgie, Berlin<br />

■ Altmark-Klinikum,<br />

Gardelegen<br />

■ Krankenhaus Salzwedel<br />

■ Krankenhaus Gardelegen<br />

■ Orthopädisches Zentrum<br />

Martin-Ulbrich-Haus,<br />

Rothenburg<br />

■ Strategisches Controlling<br />

■ Qualitätsmanagement<br />

■ Justiziariat<br />

■ Strategisches Marketing /<br />

Öff entlichkeitsarbeit<br />

■ Spenden und Ehrenamt<br />

Aufsichtsrat<br />

Vorstand<br />

Pfl ege und Senioren Ambulante Leistungen<br />

■ Pfl egewohnhaus am<br />

Wald krankenhaus, Berlin<br />

■ Pfl egewohnheim<br />

Hubertus, Berlin<br />

■ Betreutes Wohnen<br />

Hubertus, Berlin<br />

■ Hospiz<br />

■ <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

Krankenhaus und Pfl ege,<br />

Wittenberg:<br />

■ Seniorenstift Georg<br />

Schleusner, Wittenberg<br />

■ Seniorenstift Katharina,<br />

Oranienbaum<br />

■ Seniorenstift Barbara,<br />

Zschornewitz<br />

■ Orthopädisches Zentrum<br />

Martin-Ulbrich-Haus,<br />

Rothenburg<br />

■ Wohnpfl egeheim<br />

für Schwerstkörperbehinderte<br />

■ Tagespfl egeeinrichtung<br />

Sonnenhut<br />

■ Ambulantes Rehazentrum<br />

Hubertus, Berlin<br />

■ Sport- und Rehazentrum<br />

Berlin<br />

■ MVZ, Berlin-Spandau<br />

■ MVZ, Berlin-Kreuzberg<br />

■ MVZ, Oranienburg<br />

■ <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

Krankenhaus und Pfl ege<br />

GmbH, Wittenberg:<br />

Poliklinik Jessen<br />

■ MVZ, Wittenberg<br />

■ Fachärztliches Zentrum<br />

am Altmark-Klinikum,<br />

Gardelegen<br />

■ Orthopädisches Zentrum<br />

Martin-Ulbrich-Haus,<br />

Rothenburg<br />

■ Ambulante<br />

Rehabilitation<br />

Service Center<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 13<br />

Einrichtungen im Überblick<br />

Mitgliederversammlung<br />

Finanzen Einkauf<br />

Personal<br />

Geschäftsfelder Dienstleistungen<br />

Immobilienmanagement:<br />

■ Personalwohnhaus<br />

Ev. Elisabeth Klinik<br />

■ Dienstleistungszentrum<br />

Ev. Krankenhaus Hubertus<br />

■ Personalwohnhaus Ev.<br />

Waldkrankenhaus Spandau<br />

■ <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

Services, Berlin<br />

■ Einkauf und Logistik<br />

■ Catering<br />

■ Zentralsterilisation<br />

■ PGD International<br />

■ Allianz Christlicher<br />

Gesundheits unternehmen,<br />

Berlin<br />

■ Conciliamus (IT-Services),<br />

Berlin<br />

■ Weibliche Wohlfahrt,<br />

Berlin<br />

■ Altmark-Klinikum Services,<br />

Gardelegen


Der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. (PGD e. V.)<br />

betreibt als juristisch unselbstständige<br />

Wirtschaftseinheiten drei Pflegeheime und<br />

eine Einrichtung für Betreutes Wohnen in<br />

Berlin.<br />

Führungsorganisation<br />

Die Führungsstruktur des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> e. V. besteht aus:<br />

■ Mitgliederversammlung<br />

■ Aufsichtsrat<br />

■ Vorstand<br />

Die Mitgliederversammlung wählt die<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats, soweit diese<br />

nicht entsendet werden. Der Aufsichtsrat<br />

überwacht und berät den Vorstand, der die<br />

Geschäfte des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.<br />

in den Strukturen einer Management-<br />

Holding führt.<br />

Der Vorstand legt die Strategie für das<br />

Gesamtunternehmen fest, verantwortet die<br />

zentralen Stabsbereiche/Service Center und<br />

steuert die Geschäftsfelder. Er setzt sich<br />

zusammen aus dem Vorstandsvorsitzenden,<br />

dem Kaufmännischen Vorstand, dem<br />

Medizinischen Vorstand und dem Theologischen<br />

Vorstand.<br />

14 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />

des Vorstandes der Management-Holding<br />

entsprechen dem Prinzip der Matrixorganisation.<br />

Danach wird zwischen Funktional-<br />

und Geschäftsfeldzuständigkeiten differenziert.<br />

Die Führung eines Geschäftsfeldes<br />

erfolgt durch den jeweiligen Geschäftsfeldleiter.<br />

Er vertritt die Holding in allen Gesellschafterversammlungen<br />

gemeinsam mit dem<br />

Vorstandsvorsitzenden. Die Leitung des Ge -<br />

schäftsfeldes Krankenhäuser erfolgt durch<br />

den Kaufmännischen Vorstand. Die Leitung<br />

der Geschäftsfelder Pflege und Senioren<br />

sowie ambulante Versorgung wird vom<br />

Medizinischen Vorstand wahrgenommen.<br />

Die Tochtergesellschaften werden jeweils<br />

von einem Geschäftsführer auf der Basis der<br />

Unternehmensleitlinien und Strategien des<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. geleitet. Organe<br />

der jeweiligen Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung<br />

und die Geschäftsführung.<br />

Als wesentliches Gremium zur Unternehmenssteuerung<br />

wirken die Managementkonferenz<br />

sowie die Geschäftsfeldkonferenzen.<br />

Sie bestehen aus dem Vorstand sowie den<br />

Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.<br />

Die Management- und Geschäftsfeldkonferenzen<br />

sind Beratungsgremien, in denen<br />

übergreifende Themen diskutiert, beraten<br />

und weiterentwickelt werden.<br />

Die Führungsorganisation der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> ist in einer Geschäftsordnung<br />

geregelt.<br />

Corporate Governance Kodex<br />

Der PGD-Konzern wendet den Diakonischen Corporate Governance Kodex (DGK), beschlossen<br />

von der Diakonischen Konferenz in Rummelsberg im Jahr 2005, an. Eine Abweichung ergibt<br />

sich lediglich bei der Altershöchstgrenze von Aufsichtsratsmitgliedern. Danach dürfen<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats zum Zeitpunkt der Entsendung oder Wahl das 65. Lebensjahr<br />

überschritten haben.


Die Persönlichkeiten in Schlüsselpositionen<br />

Mitgliederversammlung<br />

Die Mitgliederversammlung wählt den Teil des Aufsichtsrats, der nicht durch die evangelische<br />

Kirchenleitung Berlin-Brandenburg / schlesische Oberlausitz und den Diakonischen Rat<br />

(Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg / schlesische Oberlausitz) entsandt wird.<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Karl-Heinrich Lütcke<br />

Propst i. R. |<br />

Aufsichtsratsvorsitzender | Berlin<br />

Peter Fenner<br />

Pfarrer i. R. |<br />

Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender | Berlin<br />

Professor Dr. Uwe Baer<br />

Chefarzt i. R. | Berlin<br />

Dr. Dieter Borchmann<br />

Geschäftsführer a. D.<br />

Landeskrankenhausgesellschaft<br />

Brandenburg e. V. | Rostock<br />

Simone Ehm<br />

Studienleiterin der Evangelischen<br />

Akademie zu Berlin | Berlin<br />

Bernd Goldmann<br />

Bankkaufmann i. R. | Berlin<br />

Dr. Friedrich Kästner<br />

Geschäftsführer a. D.<br />

Unternehmensverbände<br />

Berlin-Brandenburg | Falkensee<br />

Siegfried Kasparick<br />

Regionalbischof | Lutherstadt Wittenberg<br />

Gabriele Lucht<br />

Landespfarrerin | Berlin<br />

Prof. Dr. Hans-Nikol Macha<br />

Chefarzt i. R. | Berlin<br />

Eckhard Naumann<br />

Oberbürgermeister Lutherstadt Wittenberg |<br />

Lutherstadt Wittenberg<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Reuning, MBA<br />

Präsident a. D.<br />

Otis Zentral- und Osteuropa | Berlin<br />

Vorstand<br />

Dr. Ulrich Metzmacher<br />

Vorstandsvorsitzender | Berlin<br />

Andreas Mörsberger<br />

Kaufmännischer Vorstand | Berlin<br />

PD Dr. med. Lutz Fritsche, MBA<br />

Medizinischer Vorstand | Berlin<br />

Dr. Rainer Wettreck<br />

Theologischer Vorstand | Berlin,<br />

Lutherstadt Wittenberg<br />

Drei zentrale Gremien<br />

Die Managementkonferenz ist ein<br />

Beratungsgremium des Vorstandes.<br />

Sie unterstützt den Vorstand bei<br />

Entscheidungsprozessen zur Festlegung<br />

der Geschäftspolitik und der strategischen<br />

Ausrichtung der Holding. Die<br />

Managementkonferenz setzt sich aus<br />

dem Vorstand und den Geschäftsführern<br />

aller Einrichtungen zusammen.<br />

Darüber hinaus tagen die Geschäftsfeldkonferenzen<br />

sowie Medical Boards zu<br />

Themen der Bereiche Medizin und Pflege.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 15<br />

Einrichtungen im Überblick


16 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />

mit Werten und Taten<br />

die Gesellschaft bewegen<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 17<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> blickt zurück auf ein bewegtes und manchmal<br />

auch bewegendes Jahr <strong>2011</strong>. Auf den nächsten Seiten finden Sie einen<br />

Überblick darüber, was wir in diesem Jahr bewegen konnten – für unsere<br />

Patienten, in unseren Einrichtungen, in Politik und Gesellschaft. Und vor allem:<br />

was wir noch alles bewegen wollen im kommenden Jahr und darüber hinaus.


Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />

mit Werten und Taten die Gesellschaft bewegen<br />

Erfolg durch Bewegung<br />

Ein erfolgreiches Geschäftsjahr lässt sich<br />

nicht nur in Zahlen abbilden. Es offenbart<br />

sich im alltäglichen Engagement der Mitarbeiter<br />

und in Momenten, in denen nicht<br />

ganz so Alltägliches gewürdigt wird. Erfolg<br />

entsteht aus Bewegung: aus Wachheit ge -<br />

genüber gesellschaftlichen Bedürfnissen,<br />

aus Flexibilität im Denken und Handeln, aus<br />

Impulsen, die Dinge verändern. In diesem<br />

Sinne blicken wir auf ein bewegendes Jahr<br />

zurück.<br />

18 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Beweglich bleiben<br />

Mehr Beweglichkeit haben wir uns zum<br />

Beispiel durch einen Tunnel verschafft, der<br />

die Hauptgebäude der Evangelischen<br />

Lungenklinik in Berlin-Buch verbindet und<br />

unsere Wege dort optimiert.<br />

Um Beweglichkeit geht es auch in unserem<br />

neuen Zentrum für Kinder- und Jugendorthopädie<br />

am Evangelischen Waldkrankenhaus<br />

in Berlin-Spandau. Wir haben mit diesem<br />

weiteren medizinischen Schwerpunkt<br />

optimale Bedingungen geschaffen, um<br />

Kindern mit angeborenen, krankheits-,<br />

unfall- oder entwicklungsbedingten Einschränkungen<br />

ihre maximale Bewegungsfähigkeit<br />

zurückzugeben.


Bewegung anstoßen<br />

Werte und Visionen können Bewegung<br />

anstoßen. Wir haben das in diesem Geschäftsjahr<br />

deutlich gespürt. Nicht nur unser<br />

fünftes Forum zur diakonischen Unternehmenskultur<br />

wirkt in den gesamten Konzern<br />

hinein. Auch die ersten Ausbildungseinheiten<br />

für unsere ehrenamtlichen Hospizhelfer<br />

zeugen von einer Haltung und vermitteln<br />

Kompetenzen, die in Berlin dringend<br />

gebraucht werden.<br />

Zudem wurde unser Bemühen um eine<br />

möglichst energieeffiziente Betriebsführung<br />

gleich zweifach honoriert: Der BUND hat das<br />

Evangelische Krankenhaus Hubertus mit<br />

dem Gütesiegel „Energiesparendes Krankenhaus“<br />

ausgezeichnet. Und die Evangelische<br />

Elisabeth Klinik erhielt das Label „Good<br />

Practice Energieeffizienz“ der deutschen<br />

Energieagentur.<br />

Bewegende Momente<br />

An manchen Tagen wird das Erreichte<br />

besonders deutlich: Wir haben sowohl am<br />

Martin-Luther-Krankenhaus als auch am<br />

Evangelischen Krankenhaus Hubertus ein<br />

80-jähriges Jubiläum feiern können. Es gibt<br />

uns Kraft, dass unser Weg schon so lange in<br />

eine viel versprechende Richtung weist.<br />

Besonders bewegt hat uns im Jahr <strong>2011</strong> vor<br />

allem die Versorgung von kriegsverletzten<br />

libyschen Patienten, die wir auf Wunsch<br />

des libyschen Übergangsrats übernommen<br />

haben. Dass die Arbeit unserer <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> bis nach Nordafrika wirken durfte,<br />

wird uns noch lange freuen.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 19<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>


Was uns <strong>2011</strong> bewegt hat<br />

Erfolgreiche Klage des<br />

Ev. Waldkrankenhauses<br />

Spandau auf vorläufigen<br />

Rechtsschutz bezüglich<br />

der Mindestmenge für<br />

Perinatalzentren nach Level 1<br />

Start von Lean-Management-<br />

Projekten in den Krankenhäusern<br />

der PGD<br />

Zertifizierung des Onkolo gischen<br />

Zentrums des Ev. Waldkrankenhauses<br />

nach den Kriterien der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft<br />

Neubesetzung der Geschäftsführerposition<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> Krankenhaus und<br />

Pflege GmbH mit Axel Burghardt<br />

Durch Feststellungsbescheide<br />

zum Berliner Krankenhausplan<br />

2010 bestätigte<br />

Leistungserweiterungen:<br />

– Ev. Waldkrankenhaus Spandau:<br />

onkologischer Schwerpunkt<br />

– Martin-Luther-Krankenhaus:<br />

onkologischer Schwerpunkt<br />

– Ev. Krankenhaus Hubertus:<br />

Ausweis der Subabteilung<br />

Orthopädie/Unfallchirurgie<br />

– Ev. Elisabeth Klinik:<br />

Ausweis der Subabteilung<br />

Orthopädie/Unfallchirurgie<br />

20 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Erhöhung der Geschäftsanteile<br />

der S&A Klinik für<br />

minimalinvasive Chirurgie<br />

auf 51 % – außerdem<br />

Modernisierung der<br />

MIC-Stationen<br />

Eröffnung des Departments für<br />

Kinderorthopädie am Ev. Waldkrankenhaus<br />

Spandau unter der<br />

Leitung von Dr. Anja Helmers<br />

Eröffnung des Verbindungstunnels<br />

zwischen<br />

den Hauptgebäuden der<br />

Ev. Lungenklinik Berlin<br />

Erwerb von 26 % der Geschäftsanteile<br />

der Weiblichen Wohlfahrt<br />

Berlin GmbH (diese wird das neue<br />

Pflegeheim mit 120 Pflegeplätzen<br />

am Standort Lützowstraße in Berlin<br />

betreiben)<br />

Inbetriebnahme eines<br />

neuen MRT in der<br />

Ev. Lungenklinik Berlin<br />

Als Schirmherr für den Förder-<br />

verein der Ev. Elisabeth Klinik<br />

konnte Karsten Voigt gewonnen<br />

werden<br />

1. Quartal 2. Quartal<br />

Zertifizierung der<br />

Schmerztherapie im<br />

Ev. Krankenhaus Hubertus


Richtfest für den Neubau<br />

der Strahlentherapie am<br />

Martin-Luther-Krankenhaus<br />

Gründung der PGD International<br />

zur Akquisition und Betreuung<br />

internati onaler Patienten. Zur<br />

Geschäftsführerin der Gesellschaft<br />

wurde Stephanie Wand berufen<br />

80-Jahr-Feier für das Martin-Luther-<br />

Krankenhaus und das Ev. Krankenhaus<br />

Hubertus. Zu diesem Anlass wurden<br />

Publikationen zur Geschichte beider<br />

Einrichtungen veröffentlicht<br />

Im Rahmen der Neubauplanung<br />

für das Seniorenheim am Standort<br />

Lützowstraße wurde der Betrieb<br />

des Seniorenstifts eingestellt<br />

Beginn des letzten Bauabschnitts des<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stifts in Wittenberg mit<br />

dem Abriss des Südflügels<br />

Teilung der Abteilung für Innere<br />

Medizin des Krankenhauses<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift und Besetzung<br />

der zweiten Chefarzt-<br />

position mit Dr. Thomas Benter<br />

Versorgung von kriegsverletzten<br />

libyschen Patienten<br />

3. Quartal 4. Quartal<br />

Beginn des Ausbildungskurses<br />

für Hospizhelfer als Basis für<br />

die Hospizarbeit in den Berliner<br />

Einrichtungen der PGD<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 21<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

Abschluss eines Management-<br />

vertrages mit den Gesellschaftern<br />

des Orthopädischen Zentrums<br />

Martin-Ulbrich-Haus Rothenburg<br />

erfolgt ab 01.01.2012. Die Geschäftsführung<br />

wird von Jörg Ruppert<br />

übernommen


Was wir bis 2015 erreichen wollen<br />

Die Unternehmensstrategie 2015 –<br />

Profilierung und Wachstum<br />

Ziel 1<br />

Die PGD realisiert ein kontinuierliches,<br />

moderates Wachstum entlang der Versorgungskette<br />

um 60 Mio. EUR auf eine Betriebs-<br />

leistung von 310 Mio. EUR im Jahr 2015.<br />

Ziel 2<br />

Um auch bei weiter rückläufigen Fördermitteln<br />

von Bund und Ländern eine hochwertige<br />

und moderne medizintechnische Infrastruktur<br />

finanzieren zu können, verbessern wir die<br />

Ertragslage des Unternehmens.<br />

Ziel 3<br />

Die PGD positioniert sich als diakonisches<br />

Unternehmen, in dem auch die Menschen<br />

anderer Sinn- und Glaubensüberzeugungen<br />

ihren Ort finden.<br />

Ziel 4<br />

Wir steigern die Attraktivität der <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als Arbeitgeber zur<br />

langfristigen Sicherung der Rekrutierung von<br />

Fachkräften in allen Bereichen.<br />

Ziel 5<br />

Die PGD sichert eine überdurchschnittliche<br />

Ergebnis-, Prozess- und Servicequalität<br />

(„Erlebnisqualität“).<br />

22 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Ziel 6<br />

Der Standort Evangelische Elisabeth Klinik<br />

wird baulich modernisiert und profiliert.<br />

Ziel 7<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> setzt die Profilierungen<br />

von medizinischen und pflegerischen<br />

Leistungen im Rahmen der Standortkonzepte<br />

fort.<br />

Ziel 8<br />

Wir begleiten den Patienten innerhalb der<br />

Versorgungskette mit den gesamten von<br />

den PGD-Einrichtungen und Kooperationspartnern<br />

angebotenen Leistungen.<br />

Ziel 9<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> präsentiert sich<br />

intern wie extern aktiv als Dachmarke und<br />

vermittelt so das leistungsstarke Gesundheitsnetzwerk<br />

der PGD.<br />

Ziel 10<br />

Wir wahren die Führungsphilosophie der<br />

strategischen Management-Holding mit<br />

dezentralen Führungsverantwortungen sowie<br />

der Entwicklung von Führungsgrundsätzen<br />

und eines Führungs-Feedback-Systems.


Konzernstrategie | Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 23


24 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


Die Leistungsentwicklung der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />

erneut mit deutlichem Aufwärtstrend<br />

In der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> steht der Mensch im Mittelpunkt. Deshalb<br />

sind für uns die Zahlen so wichtig. Leistung heißt für uns, durch kluge<br />

Schwerpunktsetzung unsere Arbeit noch effektiver zu gestalten und unseren<br />

Patienten die bestmögliche Behandlung und Betreuung zu bieten.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 25<br />

Leistungsentwicklung


Die Leistungsentwicklung der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />

erneut mit deutlichem Aufwärtstrend<br />

Auch wenn die Umfeldbedingungen im<br />

vergangenen Jahr schwierig waren – durch<br />

stärkere Schwerpunktsetzung und Spezialisierungen<br />

gelang es den Krankenhäusern<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> dennoch, ihre<br />

Leistungen quantitativ wie auch qualitativ<br />

zu steigern.<br />

26 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

In Zahlen ausgedrückt heißt das: Die<br />

Berliner Häuser versorgten 54.322 stationäre<br />

Fälle mit einem Leistungsvolumen von<br />

60.620 Effektivgewichten. Hier werden<br />

erstmals die Zahlen der S&A Klinik für MIC<br />

mitgerechnet. Intern steigerte die PGD (ohne<br />

MIC-Klinik) gegenüber 2010 ihre Leistung um


3,9 Prozent bei Fällen bzw. 3,3 Prozent bei<br />

Effektivgewichten. Diese Zahlen sind um<br />

Katalogeffekte bereinigt. Auch das Krankenhaus<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift in Wittenberg legte<br />

zu: Hier konnten die stationären Leistungen<br />

gegenüber dem Vorjahr auf 17.332 Fälle mit<br />

16.926 Effektivgewichten erhöht werden (2,1<br />

bzw. 2,6 Prozent).<br />

Wachstum durch<br />

Spezialisierung<br />

Durch den Ausbau und die Neugründung<br />

von Zentren erzielte die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> in einigen Schwerpunkten überdurchschnittliche<br />

Wachstumsraten, und<br />

Behandlungszentren mit überdurchschnittlicher<br />

Entwicklung nach Fällen und Casemix <strong>2011</strong><br />

Berlin<br />

zwar nach Fällen wie auch nach Casemix.<br />

Hervorzuheben ist hier besonders die<br />

Behandlung von Erkrankungen der Atemwege,<br />

von onkologischen Erkrankungen, die<br />

Orthopädie und Unfallchirurgie, die Behandlung<br />

von Erkrankungen der Mamma<br />

und plastische Operationen, außerdem endokrinologische<br />

Operationen und als Querschnittsbereiche<br />

die Infektologie und<br />

Neurologie.<br />

Das Behandlungszentrum für Perinatalmedizin<br />

konnte im vergangenen Jahr mit einem<br />

Plus von 5,8 Prozent eine besonders hohe<br />

Steigerung verzeichnen, der Behandlungsbereich<br />

Gastroenterologie steigerte seine<br />

Fallzahl ebenfalls um 4,2 Prozent.<br />

Fälle<br />

Ist<br />

<strong>2011</strong> Veränderung zum<br />

Vorjahr<br />

%<br />

Respirationstrakt 3.922 12,2<br />

Onkologie (ohne OP) 3.664 7,9<br />

Onkologie mit Strahlen-/Chemotherapie 183 39,7<br />

Hämatoonkologie 178 34,8<br />

Onkologie mit Organbezug 3.303 5,5<br />

Orthopädie/Endoprothetik 7.620 6,4<br />

Operationen Bewegungsapparat 3.885 5,4<br />

Wirbelsäule 1.345 21,6<br />

konservative Orthopädie 290 36,8<br />

Traumatologie 1.405 7,2<br />

Mamma 884 12,0<br />

Plastische Chirurgie 582 26,0<br />

endokrinologische Operationen 573 4,4<br />

Infektologie 521 10,1<br />

Neurologie 396 26,9<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 27<br />

Leistungsentwicklung


Mehr Leistung durch klare Profile<br />

an einzelnen Standorten<br />

Im Geschäftsfeld<br />

Senioren und Pflege sank<br />

die Anzahl der erbrachten<br />

Pflegetage wegen der<br />

unterjährigen Schließung<br />

des Elisabeth Seniorenstifts<br />

um 7 Prozent auf<br />

insgesamt 214.000<br />

Pflegetage. Die weiteren<br />

Pflegeeinrichtungen der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

konnten <strong>2011</strong> ihr Wachs-<br />

tum weiter fortsetzen,<br />

sie sind wie auch in den<br />

vergangenen Jahren voll<br />

ausgelastet.<br />

Standort Evangelische<br />

Elisabeth Klinik<br />

Im Jahr 2010 wurde für die Evangelische<br />

Elisabeth Klinik der schon bestehende<br />

Schwerpunkt Orthopädie/Unfallchirurgie in<br />

einer eigenen Abteilung etabliert und in den<br />

Krankenhausplan aufgenommen. Die<br />

Abteilung entwickelte sich <strong>2011</strong> – auch durch<br />

Kooperationen – sehr dynamisch und bietet<br />

ein breites Leistungsspektrum in ihrem<br />

Fachgebiet an.<br />

Standort Evangelisches<br />

Krankenhaus Hubertus<br />

Im Evangelischen Krankenhaus Hubertus<br />

wurde die Ausweisung der Abteilung<br />

Orthopädie / Unfallchirurgie durch eine<br />

erhebliche Leistungssteigerung in <strong>2011</strong><br />

eindrucksvoll bestätigt. Die Fallzahl erhöhte<br />

sich gegenüber 2010 um ca. 10 Prozent, der<br />

28 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Neben den etablierten Bereichen der Endoprothetik<br />

und Operationen am Bewegungsapparat<br />

konnten vor allem die Fußchirurgie<br />

und Eingriffe an der Wirbelsäule Zuwächse<br />

von über 400 Fällen verbuchen.<br />

Die ebenfalls neu geschaffene Abteilung für<br />

Plastische Chirurgie und Handchirurgie<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. med. Markus<br />

Küntscher steigerte in <strong>2011</strong> ihre Leistung auf<br />

440 Fälle und etablierte neben ihrem<br />

bisherigen Spezialgebiet, den großen<br />

rekonstruktiven Eingriffen einschließlich<br />

Mammaplastiken, einen Schwerpunkt bei<br />

der komplexen Wundbehandlung.<br />

Casemix um über 35 Prozent. Ein Schwerpunkt<br />

der Abteilung liegt dabei auf der Endoprothetik.<br />

Die Abteilung für Altersmedizin konnte in<br />

einem schwierigen Marktumfeld ebenfalls<br />

ihre Leistung leicht ausbauen.


Neubau am Standort Elisabeth Klinik –<br />

zeitgemäße Betreuung und Pflege<br />

im Herzen Berlins<br />

Die Evangelische Elisabeth Klinik ist eine<br />

wichtige Säule für die Gesundheitsversorgung<br />

der Anwohner im südlichen Berliner<br />

Tiergarten – dies soll auch in Zukunft so<br />

bleiben. In der Unternehmensstrategie der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist die Entwicklung<br />

dieses Standortes ein zentraler Punkt: Neben<br />

einer Anpassung der medizinischen Leistungen<br />

im Krankenhaussegment betrifft dies<br />

vor allem den Bereich Pflege, der in den<br />

kommenden Jahren durch umfangreiche<br />

Investitionen erheblich erweitert werden soll.<br />

Mit dem Abriss des alten Seniorenstifts in<br />

<strong>2011</strong> ist der erste Schritt getan. Das neue<br />

Pflegewohnheim wird an der Grundstücksgrenze<br />

zur Lützowstraße entstehen und<br />

bildet den Abschluss des Blockrandes. Durch<br />

die baulichen Veränderungen wird der Blick<br />

über das Gelände zum einladenden Vorplatz<br />

gelenkt, der die zentrale Erschließung in<br />

angemessener Größe verdichtet und die<br />

Aussicht auf eine angrenzende Parkanlage<br />

lenkt. Im Inneren des Neubaus gruppieren<br />

sich die Pflegegeschosse mit ihren Wohneinheiten<br />

und Gemeinschaftsräumen um zwei<br />

Lichthöfe.<br />

Eine neue Heimat für 128 Bewohner<br />

aller Pflegestufen<br />

Der Neubau wird dem Standort im Herzen<br />

von Berlin ein neues Gesicht verleihen – für<br />

ein zeitgemäßes, altersgerechtes Wohnen,<br />

bei dem die Bedürfnisse von Bewohnern mit<br />

unterschiedlichen Ansprüchen hervorragend<br />

berücksichtigt werden. Mit einem speziellen<br />

Wohnbereich wird ein Schwerpunkt auf der<br />

Betreuung demenziell Erkrankter liegen.<br />

Voraussichtlich ab Ende 2013 wird das neue<br />

Pflegewohnheim 128 Bewohnern aller<br />

Pflege stufen eine neue Heimat bieten.<br />

Unter Leitung der Weiblichen<br />

Wohlfahrt<br />

Die Leitung des künftigen Pflegewohnhauses<br />

an der Lützowstraße übernimmt die Weibliche<br />

Wohlfahrt. Diese wurde 1890 gegründet, um<br />

jungen Mädchen eine Heimstatt und einen<br />

Ort der Zuflucht zu geben. Als Pflege- und<br />

Senioreneinrichtung (Evangelisches Charlottenheim<br />

in der Marburger Straße unweit der<br />

Gedächtniskirche) führt der Verein heute die<br />

lange Tradition der christlichen Wohlfahrtspflege<br />

des Hauses fort. Mitte <strong>2011</strong> wurde der<br />

Vertrag zur Verlagerung der Pflegeeinrichtung<br />

geschlossen, die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

ist jedoch schon jetzt mit 26 Prozent an der<br />

Weiblichen Wohlfahrt beteiligt. Mit Fertigstellung<br />

des neuen Pflegeheims auf dem<br />

Gelände der Elisabeth Klinik wird die PGD<br />

ihren Gesellschafteranteil an der Weiblichen<br />

Wohlfahrt auf 51 Prozent aufstocken.<br />

| 29<br />

Leistungsentwicklung<br />

In einer Kinder-Mal-<br />

Aktion wurde ein Teil<br />

Klinikerfassade des<br />

alten Seniorenstifts<br />

farbenfroh gestaltet.


Gleich dreifach ausgezeichnet<br />

Die Evangelische Lungenklinik<br />

in Berlin-Buch gehört<br />

seit <strong>2011</strong> zu den wenigen<br />

dreifach ausgezeichneten<br />

Lungen-Zentren bundesweit.<br />

Folgende Bereiche<br />

wurden akkreditiert:<br />

• Thoraxchirurgisches<br />

Zentrum<br />

• Lungenkrebszentrum<br />

• Weaning-Zentrum<br />

Standort Evangelische<br />

Lungenklinik Berlin<br />

Wie schon in den Vorjahren erhöhte die<br />

Evangelische Lungenklinik Berlin auch im<br />

vergangenen Jahr ihre Leistungen signifikant.<br />

Bei den Fällen wurden 7,5 Prozent<br />

Mehrleistung erreicht, verbunden mit einem<br />

Casemixanstieg um 5,2 Prozent. Das spezialisierte<br />

Leistungsportfolio der Erkrankungen<br />

Standort Evangelisches<br />

Waldkrankenhaus<br />

Spandau<br />

Für das Evangelische Waldkrankenhaus<br />

Spandau trugen Ausbau und Neustrukturierung<br />

bestehender Zentren und Schwerpunkte<br />

erheblich zu einer positiven Entwicklung<br />

bei. Die Fälle konnten um 2,1 Prozent auf<br />

18.360 und der Casemix um fast 5 Prozent auf<br />

jetzt 22.031 gesteigert werden. Der damit<br />

einhergehende Anstieg des Schweregrades<br />

findet sich ebenfalls durchgehend in den<br />

spezialisierten Bereichen.<br />

Für das Krankenhaus ist ein Perinatalmedizinisches<br />

Zentrum Level 1 ausgewiesen, das<br />

in <strong>2011</strong> erfolgreich seine Fallzahl im Bereich<br />

der Risikoneugeborenen erhöhen konnte und<br />

einen Casemixzuwachs von fast 15 Prozent<br />

verzeichnet.<br />

Das Mammazentrum konnte seine Leistungen<br />

unter gewachsenem Konkurrenzdruck<br />

behaupten und behandelte <strong>2011</strong> mehr als 600<br />

Fälle.<br />

30 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

des Respirationstraktes, inklusive der<br />

onkologischen Behandlung von Lungentumoren,<br />

trug dazu ebenso bei wie das<br />

Weaning-Zentrum mit den hoch spezialisierten<br />

Therapien bei langzeitbeatmeten<br />

Patienten. Hier wurden Patienten aus Berlin<br />

wie auch aus Brandenburg versorgt, was<br />

den hohen Anerkennungsgrad dieses auch<br />

im weiteren Einzugsgebiet besonderen<br />

Zentrums widerspiegelt.<br />

In der Abteilung Orthopädie/Unfallchirurgie<br />

wurde die Departementbildung durch<br />

Etablierung der Departements Wirbelsäule<br />

und Kinderorthopädie mit jeweils eigener<br />

Leitung vorangetrieben. Der Bereich der<br />

Wirbelsäulenerkrankungen wuchs dabei<br />

weit überdurchschnittlich um 12,2 Prozent<br />

auf jetzt über 1.000 behandelte Fälle, wobei<br />

alle konservativen, interventionellen und<br />

operativen Verfahren bis hin zu komplexen<br />

Eingriffen bei Skoliose vorgehalten werden.<br />

Wegen der weiter steigenden Nachfrage in<br />

der Abteilung für Altersmedizin verbesserte<br />

das Waldkrankenhaus in <strong>2011</strong> die infrastrukturellen<br />

Bedingungen und stellte zusätzliche<br />

Bettenkapazitäten bereit. Die Fallzahl stieg<br />

um 5,3 Prozent auf jetzt 1.860. Die Abteilung<br />

konnte sich <strong>2011</strong> erfolgreich mit dem Gütesiegel<br />

Akut-Geriatrie rezertifizieren.<br />

Ebenfalls zertifiziert ist das Onkologische<br />

Zentrum, welches auch als onkologischer<br />

Schwerpunkt im Krankenhausplan ausgewiesen<br />

ist. Die enge Verzahnung mit den<br />

anderen Fachabteilungen und dem ambulanten<br />

Sektor wurde in <strong>2011</strong> bei den rein


internistischen Behandlungen mit einer<br />

Fallzahlsteigerung um 31 Prozent auf jetzt<br />

fast 600 stationäre Fälle honoriert. Dabei<br />

wird der überwiegende Anteil an Chemotherapien<br />

im ambulanten Bereich erbracht.<br />

Auch das Darmzentrum des Evangelischen<br />

Waldkrankenhauses Spandau, das von der<br />

Inneren Medizin und Chirurgie gemeinsam<br />

betrieben wird, wurde im vergangenen Jahr<br />

zertifiziert. Zusammen mit dem ebenfalls<br />

zertifizierten Pankreaszentrum verzeichnet<br />

der Bereich der Erkrankungen des Verdauungssystems<br />

einen Fallzuwachs um 8,2<br />

Prozent auf jetzt über 2.500 behandelte Fälle.<br />

Diese umfassen das gesamte Therapiespektrum<br />

von spezialisierten interventionellendoskopischen<br />

Leistungen bis zu großen<br />

viszeralchirurgischen Eingriffen an Speiseröhre,<br />

Magen und Pankreas.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 31<br />

Leistungsentwicklung


Als Schirmherr setzt sich<br />

der Dirigent Christian<br />

Thielemann für den<br />

Aufbau des neuen<br />

Hospizes am Martin-<br />

Luther-Krankenhaus<br />

ein. „In den letzten Jahren<br />

hat die Hospizbewegung<br />

in Deutschland immer<br />

mehr an Bedeutung<br />

gewonnen“, so Christian<br />

Thielemann. „Als Musiker<br />

möchte ich helfen, das<br />

Klangbild am Ende des<br />

Lebens harmonisch und<br />

den individuellen Bedürfnissen<br />

angepasst zu<br />

gestalten.“<br />

Standort Martin-Luther-<br />

Krankenhaus<br />

Das Martin-Luther-Krankenhaus konnte <strong>2011</strong><br />

einen Fallzahlzuwachs von 4,2 Prozent auf<br />

jetzt über 13.000 Fälle verzeichnen. Besonders<br />

dynamisch entwickelte sich dabei das<br />

neu etablierte Mammazentrum, das bereits<br />

im ersten Jahr über 220 Fälle behandelte.<br />

Dies fand in enger Zusammenarbeit mit der<br />

Abteilung für Plastische Chirurgie statt.<br />

32 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Auch der Schwerpunkt Schilddrüsenchirurgie<br />

konnte seine Leistung weiter steigern.<br />

Durch die Ergänzung der Geburtshilfe um<br />

die kinderärztliche Betreuung wurde die<br />

Attraktivität des Angebots weiter erhöht,<br />

sodass entgegen dem allgemeinen Trend die<br />

Fallzahlen in diesem Bereich auf über 1.600<br />

betreute Schwangere und 1.340 Neugeborene<br />

anstiegen.


Ein neues Hospiz auf dem Gelände<br />

des Martin-Luther-Krankenhauses –<br />

kompetente und würdevolle<br />

Begleitung an der Lebensgrenze<br />

Selbstbestimmung und Würde am Lebensende,<br />

Linderung von Schmerzen, soziale<br />

Teilhabe und die ganzheitliche Betreuung<br />

unter Berücksichtigung der sozialen, psychischen,<br />

seelischen und spirituellen Dimensionen<br />

des Lebens – für diese Ziele engagiert<br />

sich die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> mit der<br />

Weiterentwicklung ihrer hospizlichen und<br />

palliativen Angebote.<br />

Die kompetente und würdevolle Begleitung<br />

Schwerstkranker, Sterbender und ihrer<br />

Angehörigen ist in der PGD bereits seit<br />

Langem ein Thema für Pflege, ärztlichen<br />

Dienst, Ethik und Seelsorge. Herausfordernd<br />

für alle Mitarbeiter sind das Aushalten<br />

medizinischer Grenzen, ethischer Konflikte<br />

und die Notwendigkeit, oft unter Zeitdruck<br />

angemessen und zugewandt auf seelische,<br />

psychische und spirituelle Fragen von<br />

Betroffenen zu reagieren. Die bereits<br />

bestehenden Bemühungen und Kompetenzen<br />

sollen nun in einem unternehmensübergreifenden<br />

Prozess vernetzt und weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Der Bedarf ist groß<br />

Herzstück der Entwicklung bildet die <strong>2011</strong><br />

beschlossene Errichtung eines stationären<br />

Hospizes auf dem Gelände des Martin-Luther-<br />

Krankenhauses in Berlin-Wilmersdorf. Die<br />

PGD schließt mit diesem Engagement eine<br />

Versorgungslücke für unheilbar Kranke und<br />

Sterbende nach der Krankenhausbehandlung.<br />

Die derzeit bestehenden zwölf Berliner<br />

Hospize sind mit ihren 175 Plätzen nahezu<br />

vollständig ausgelastet. Vor dem Hintergrund<br />

der demografischen Entwickl ungen, mit<br />

vielen alleine Lebenden und einem steigenden<br />

Anteil älterer Menschen, ist weiterhin<br />

von einem zunehmenden Bedarf an Hospizplätzen<br />

auszugehen.<br />

Bei planmäßigem Baufortschritt soll die<br />

Einrichtung zum Jahresanfang 2013 eröffnet<br />

werden. Eingebettet in die vorhandene<br />

Parkanlage des Martin-Luther-Krankenhauses<br />

wird das Gebäude über insgesamt<br />

14 Einzelzimmer mit jeweils eigener Terrasse<br />

verfügen. In häuslicher Atmosphäre sollen<br />

dann schwerkranke und sterbende Menschen,<br />

die nicht zuhause versorgt werden<br />

können, Schmerzlinderung, Zuwendung und<br />

Geborgenheit erfahren.<br />

Trotz allem: ein lebendiger Ort<br />

Neben der Orientierung an den individuellen<br />

Bedürfnissen der Betroffenen bilden Angebote<br />

zur systemischen Begleitung von Familien<br />

und Kindern sowie zur Trauerbegleitung und<br />

Seelsorge, aber auch kulturelle Angebote<br />

zentrale Profilelemente des Hospizes. Den<br />

Mittelpunkt und einen Ort des gemeinsamen<br />

Lebens wird ein vielfältig gestalteter Wohn-<br />

und Begegnungsbereich bilden. Hier und in<br />

dem angrenzenden Andachtsraum finden<br />

Angebote zur individuellen und gemeinsamen<br />

Besinnung, aber auch kultu relle Angebote<br />

zur Begegnung mit Musik, Lesungen und<br />

Kunst ihren Platz. Zentral angesiedelte<br />

Pflegearbeitsräume ermöglichen eine Ver-<br />

sorgung mit kurzen Wegen. Und im oberen<br />

Stockwerk stehen u. a. ein Gästezimmer<br />

für Angehörige, ein Seminarraum sowie ein<br />

Familien- und Beratungszimmer für verschiedene<br />

Angebote zur Trauerbegleitung und für<br />

Weiterbildungen zu Themen wie Palliative<br />

Care und Sterbebegleitung zur Verfügung.<br />

Das Investitionsvolumen beträgt 2,3 Mio.<br />

EUR. Von diesem Betrag sollen 300.000 EUR<br />

mittels Spenden und Förder mittel über den<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Förderverein akquiriert<br />

werden.<br />

Auch im laufenden Betrieb wird das Hospiz<br />

auf ehrenamtliche Unterstützung und Spender<br />

angewiesen sein, da von den Kostenträgern/<br />

Kassen planmäßig nur 90 Prozent der<br />

Betriebs kosten finanziert werden.<br />

Stationär und ambulant<br />

Parallel zur Errichtung des stationären Hos-<br />

pizes befindet sich seit August <strong>2011</strong> auch ein<br />

ambulanter Hospizdienst zur ehrenamtlichen<br />

Sterbebegleitung im Aufbau. In Ausbildungskursen<br />

werden Ehrenamtliche darauf vorbereitet,<br />

Schwerkranke und ihre Angehörigen im<br />

häuslichen Umfeld, im zukünftigen Hospiz und<br />

in weiteren Einrichtungen der PGD zu begleiten.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 33<br />

Leistungsentwicklung


Standort Evangelisches<br />

Krankenhaus<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift<br />

Die Leistungssteigerungen im Evangelischen<br />

Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift Wittenberg<br />

können über alle Fachabteilungen beobachtet<br />

werden. Vor allem der Bereich Urologie<br />

wuchs mit 13,3 Prozent bei den Fällen und<br />

18,7 Pro zent im Casemix überdurchschnittlich.<br />

Die Abteilung hält dabei ein breites<br />

Spektrum an Leistungen bis hin zu Blasenschrittmachern<br />

vor.<br />

Behandlungszentren mit überdurchschittlicher<br />

Entwicklung nach Fällen und Casemix <strong>2011</strong><br />

Wittenberg<br />

34 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Ebenfalls stark gestiegen sind die Fallzahlen<br />

im Behandlungszentrum Orthopädie/Endo-<br />

prothetik, wobei sowohl die endoprothetischen<br />

als auch die Operationen an der<br />

Wirbelsäule besonders ausgebaut wurden.<br />

Das breite Spektrum des Bereiches Gynäkologie<br />

schlug sich in <strong>2011</strong> mit einem Fallzahlanstieg<br />

um 8,3 Prozent und einem Plus beim<br />

Casemix von 16 Prozent nieder. Angesichts<br />

der demografischen Bedingungen ist der<br />

Anstieg der Entbindungen und perinatalmedizinischen<br />

Fälle um jeweils ca. 12 Prozent<br />

ebenfalls beachtlich.<br />

<strong>2011</strong> Veränderung zum<br />

Vorjahr<br />

%<br />

Bindegewebserkrankungen 548 14,2<br />

Gynäkologie 468 8,3<br />

Uterus/Adnexeingriffe bei Neubildung 40 42,9<br />

andere große gynäkologische Eingriffe 93 78,8<br />

konservative Gynäkologie 44 7,3<br />

Hämatologie/Infektologie 402 10,1<br />

Infektologie 210 14,1<br />

Kardiologie 1.156 2,3<br />

HNO 434 4,6<br />

Neurologie 367 2,5<br />

Orthopädie/Endoprothetik 1.883 5,3<br />

Endoprothetik 183 15,1<br />

Wirbelsäule 741 10,4<br />

Respirationstrakt/Thorax 943 4,3<br />

Urologie 1.573 13,3<br />

hepatobiliäre Operationen 212 21,8<br />

hepatobiliäre Interventionen 172 41,0<br />

Fälle<br />

Ist


PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 35<br />

Leistungsentwicklung


36 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


Qualitätsmanagement in der PGD –<br />

unterwegs zu noch mehr Sicherheit<br />

und Transparenz<br />

Qualität in Kranken- und Pflegeeinrichtungen, das bedeutet Kompetenz<br />

und Information, schlanke Prozesse, Patientenorientierung und einfach<br />

mehr Lebensqualität. Auch im Jahr <strong>2011</strong> haben wir intensiv daran gearbeitet,<br />

unsere Qualität zu sichern und weiter zu verbessern.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 37<br />

Qualitätsmanagement


Qualitätsmanagement in der PGD –<br />

unterwegs zu noch mehr Sicherheit und Transparenz<br />

Qualität wird in den Einrichtungen der <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> groß geschrieben – und<br />

das bereits seit vielen Jahren. Schon frühzeitig<br />

hat die PGD die Weichen für ein effektives<br />

Qualitätsmanagement gestellt, um den stetig<br />

wachsenden Qualitätsansprüchen begegnen<br />

zu können. Mit Erfolg, denn heute sind<br />

Strukturen und Methoden eines modernen<br />

Qualitätsmanagements nahezu ausnahmslos<br />

in der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> etabliert.<br />

Deshalb ging es in <strong>2011</strong> in erster Linie<br />

darum, die bereits durchgeführten Maßnahmen<br />

auszubauen und deren Nachhaltigkeit<br />

zu sichern.<br />

Lean-Management –<br />

mehr Beweglichkeit<br />

durch schlanke Prozesse<br />

Dies betraf besonders die Aktivitäten im<br />

Bereich Lean-Management, einem strategisch<br />

wichtigen Gebiet in der PGD. Der<br />

Hintergrund: Steigende Kosten bei nahezu<br />

eingefrorenen Vergütungssätzen zwingen<br />

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen,<br />

ihre Produktivität kontinuierlich zu erhöhen.<br />

Damit dies nicht auf dem Rücken der<br />

Mitarbeiter geschieht, werden die Arbeitsprozesse<br />

„verschlankt“: Überflüssige<br />

Arbeiten und Wartezeiten werden reduziert,<br />

Fehler vermieden. In zahlreichen Projekten<br />

38 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

setzten die Mitarbeiter der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> diesen Ansatz erfolgreich um und<br />

machten die PGD deutschlandweit zu einem<br />

Vorreiter in Sachen Lean-Management. So<br />

stellten Leiterinnen und Leiter mehrerer<br />

Einrichtungen im Herbst <strong>2011</strong> ihre Projekte<br />

auf dem Nationalen Qualitätskongress vor<br />

und fanden damit Beachtung in Fachkreisen,<br />

Management-Literatur und Fachzeitschriften.<br />

Doch Qualität duldet keinen Stillstand,<br />

sie muss in Bewegung bleiben. Um Anregungen<br />

für neue Projekte zu gewinnen und die<br />

Methoden gemeinsam weiterzuentwickeln,<br />

tauschen sich die Einrichtungen der PGD<br />

deshalb regelmäßig über ihre Lean-Management-Aktivitäten<br />

aus.<br />

Und machen dabei auch am Unternehmenstor<br />

nicht halt. So beschränkt sich die PGD bei<br />

ihrem Prozessmanagement nicht nur auf<br />

interne Abläufe, sondern arbeitet auch mit<br />

ihren externen Dienstleistern daran,<br />

Prozesse zu verbessern. Damit die Laborbefunde<br />

beispielsweise zukünftig schneller<br />

beim Patienten sind, vereinbarte sie im Jahr<br />

<strong>2011</strong> mit ihrem externen Labor Maßnahmen<br />

für eine bessere Probenlogistik und eine<br />

schnellere Befundung. Durch den Ausbau<br />

der Labordiagnostik vor Ort (Point of Care<br />

Diagnostic) konnten die Wartezeiten zu-<br />

sätzlich verkürzt werden. Ein detailliertes<br />

Laborreportingsystem überwacht die Vor -<br />

gaben kontinuierlich und stellt den Ärzten<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Informationen<br />

über das Anforderungsverhalten ihrer<br />

Abteilungen zur Verfügung. Dieses System<br />

zu konzipieren und in Betrieb zu nehmen,<br />

war ein weiterer Arbeitsschwerpunkt in <strong>2011</strong>.<br />

Wissensmanagement –<br />

Informationen<br />

in Bewegung<br />

Wissen kann Leben retten, besonders in<br />

einem Krankenhaus. Damit die richtige<br />

Information im richtigen Moment am<br />

richtigen Ort ist, muss das Wissen effizient<br />

organisiert und bereitgestellt werden – dies


sind Kennzeichen und Anforderungen eines<br />

Wissensmanagements. Ein solches System<br />

einzurichten, war im vergangenen Jahr eine<br />

wesentliche Aufgabe für das Qualitätsmanagement<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>.<br />

Auch wenn einige Einrichtungen bereits<br />

über elektronische Wissensspeicher verfügen,<br />

verwalten andere noch wesentliche<br />

Teile ihres Wissens in Papierform. Ausgehend<br />

von diesen unterschiedlichen Strukturen<br />

bereitete die PGD im vergangenen Jahr<br />

den Umstieg auf eine konzernweite Wissensplattform<br />

vor. Kernstück dieser Plattform ist<br />

das elektronische Qualitätshandbuch, das<br />

die Arbeitsabläufe in allen Bereichen der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> beschreibt und<br />

regelt. Ziel ist es, das bisher in den Einrichtungen<br />

meist informell und intransparent<br />

vorhandene Wissen in einheitlicher Struktur<br />

zur Verfügung zu stellen – für jeden Mitarbeiter,<br />

zu jeder Zeit und stets aktuell. Die<br />

Plattform ermöglicht damit einen niedrigschwelligen<br />

Austausch von Wissen zwischen<br />

verschiedenen Abteilungen und Häusern. So<br />

kann zukünftig jedes Haus von den bereits<br />

an anderem Ort erarbeiteten Grundlagen<br />

profitieren und sich auf die noch bestehenden<br />

Lücken konzentrieren.<br />

Schon heute erreicht die Menge an Wissen<br />

und Informationen in der PGD eine Größenordnung,<br />

die eine ungefilterte Weitergabe<br />

unmöglich macht. Wichtig ist es deshalb,<br />

Inhalte, die für bestimmte Gruppen oder<br />

Situationen relevant sind, individuell zusammenzustellen.<br />

So ist beispielsweise geplant,<br />

neuen Mitarbeitern die Unterlagen, die für<br />

sie von Bedeutung sind, während der<br />

Einarbeitungsphase als Paket zur Verfügung<br />

zu stellen. Auch andere Inhalte können so<br />

gezielt vermittelt werden.<br />

Schritt für Schritt<br />

zu mehr Qualität<br />

Auch im Bereich der Qualitätsindikatoren<br />

konnte die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> im Jahr<br />

<strong>2011</strong> wichtige Schritte gehen: So wurde die<br />

interne Berichterstattung gestrafft und<br />

gleichzeitig durch das Hervorheben wichtiger<br />

Ergebnisse für schnelle Analyse gesorgt.<br />

In jedem Quartal erhalten die Krankenhäuser<br />

der PGD ein umfassendes Set an Qualitätsindikatoren<br />

zu den verschiedenen<br />

Versorgungsbereichen. Diese sind jeweils mit<br />

einem Ergebnisvergleich innerhalb der <strong>Paul</strong><br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 39<br />

Qualitätsmanagement<br />

Wissen kann Leben retten<br />

– besonders in einem<br />

Krankenhaus. Dafür stellt<br />

die PGD auf eine konzernweite<br />

Wissensplattform um.


<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> und einem Abgleich auf<br />

nationaler Ebene verbunden. So lässt sich<br />

die insgesamt überdurchschnittliche Pro -<br />

zess- und Ergebnisqualität in den Krankenhäusern<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> sicherstellen.<br />

Auffällige Ergebnisse sind leicht zu<br />

erkennen und können in einem internen<br />

Dialog, der im vergangenen Jahr intensiviert<br />

wurde, geklärt werden. Diese Auffälligkeiten<br />

sind wichtig für das Qualitätsmanagement,<br />

denn sie offenbaren häufig Dokumentationsschwächen<br />

und tragen damit dazu bei, die<br />

Kodierung schrittweise zu verbessern. Bei<br />

Auffälligkeiten, die nicht auf Schwächen<br />

in der Dokumentation zurückzuführen sind,<br />

werden die medizinischen Abläufe näher<br />

betrachtet. Ziel ist dabei immer, Verbesserungsmöglichkeiten<br />

zu identifizieren.<br />

Eine gemeinsame Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten,<br />

ohne sich gegenseitig<br />

die Schuld zuzuweisen – dies ist die Basis<br />

für eine positive Fehlerkultur. Ein gutes<br />

Beispiel für eine solche Kultur sind die<br />

Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen,<br />

die regelmäßig in allen Krankenhäusern<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> stattfinden.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben<br />

hier die Möglichkeit, Fälle mit besonders<br />

schwierigen Verläufen interdisziplinär und<br />

interprofessionell zu besprechen. Diese<br />

Fälle werden – zumindest teilweise – aus<br />

der retrospektiven Fallanalyse auf Basis<br />

auf fälliger Qualitätsindikatoren ausgewählt.<br />

40 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Aus Fehlern lernen<br />

In den letzten Jahren stiegen in deutschen<br />

Krankenhäusern nicht nur die Zahl der<br />

Haftungsfälle, sondern auch die dazugehörigen<br />

Schadenssummen deutlich an. Ein<br />

gutes Risikomanagement hilft, Fehler zu<br />

vermeiden, und wird damit – jenseits von<br />

Qualitätsansprüchen – auch unter ökonomischen<br />

Gesichtspunkten immer wichtiger.<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat deshalb im<br />

vergangenen Jahr ihr Risikomanagement<br />

weiter optimiert. Intensive Risikoanalysen<br />

im klinischen Bereich ergaben eine Reihe<br />

von Risikoquellen, die in einem Katalog<br />

zusammengefasst wurden. Gemeinsam mit<br />

den jeweiligen Experten konnten Maßnahmen<br />

zur Beseitigung dieser Risikoquellen<br />

erarbeitet werden. Alle Einrichtungen der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> haben in <strong>2011</strong> damit<br />

begonnen, den Maßnahmenkatalog schrittweise<br />

umzusetzen. Oberste Priorität hat<br />

dabei, Patienten- und Eingriffsverwechslungen<br />

zu vermeiden. Auf diesem Gebiet ist<br />

die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Vorreiter – dies<br />

bestätigte nicht nur die WHO im Rahmen<br />

eines internationalen Projektes. Auch in<br />

einer Bewertung durch das Institut für<br />

Patientensicherheit erzielte die PGD sehr<br />

gute Noten für die Umsetzung ihres Risikomanagements.<br />

Bereits eingeführte Maßnahmen weiter<br />

vor anzutreiben und zu sichern – darum geht<br />

es auch bei dem seit Langem in der PGD<br />

etablierten Critical-Incident-Reporting-


System, das es den Mitarbeitern ermöglicht,<br />

aus Fehlern und Beinahfehlern zu lernen.<br />

Eine verbesserte Software und die Veröffentlichung<br />

von besonders bemerkenswerten<br />

Fällen soll jetzt die Mitarbeiter motivieren,<br />

dieses Systems intensiver zu nutzen. Weitere<br />

Nutzungsbarrieren konnten durch eine<br />

Befragung ermittelt werden.<br />

Auf vielen Wegen<br />

zum Ziel<br />

Ein gutes Lob- und Beschwerdemanagement<br />

ermöglicht es einer Einrichtung, die eigenen<br />

Stärken und Schwächen zu erkennen und<br />

sich gezielt zu entwickeln. Alle Einrichtungen<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> verfügen<br />

bereits über ein solches Management. Um die<br />

Einrichtungen miteinander vergleichen zu<br />

können, wurden in <strong>2011</strong> die Vorgehensweise<br />

und die Auswertung vereinheitlicht.<br />

Wie nachhaltig ist das Schmerzmanagement<br />

in der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>? In internen<br />

und externen Audits ging die PGD dieser<br />

Frage nach. Der Erfolg: Gleich mehrere<br />

Häuser konnten entsprechend zertifiziert<br />

werden.<br />

Das Thema Druckgeschwüre (Dekubitus)<br />

und ihre Vermeidung wird in den Einrichtungen<br />

der PGD ernst genommen. So wird<br />

kontinuierlich geprüft, ob die entsprechenden<br />

internen Leitlinien eingehalten werden.<br />

Treten Druckgeschwüre dennoch auf, so<br />

werden die jeweiligen Fälle in Fallkonferenzen<br />

diskutiert und Wege zur Vermeidung<br />

gesucht.<br />

Insgesamt hat die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> im<br />

vergangenen Jahr eine Vielzahl von hausübergreifenden<br />

Standards für Diagnostik<br />

und Therapie erarbeitet. Diese Entwicklung<br />

ist erfreulich, zeigt sie doch, dass das<br />

Qualitätsverständnis der PGD von der<br />

Mehrheit der Mitarbeiter getragen wird. Ein<br />

solches gemeinsames und lösungsorientiertes<br />

Arbeiten für eine optimale Patientenversorgung<br />

ist nur in einem starken Verbund<br />

möglich.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 41<br />

Qualitätsmanagement<br />

Nachhaltiges Schmermanagement<br />

in der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

– gleich mehrere Einrichtungen<br />

wurden zertifiziert.


Lean-Management-Projekte<br />

in der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

Beispiel Martin-Luther-Krankenhaus<br />

Das Martin-Luther-Krankenhaus (MLK) hat<br />

im vergangenen Jahr einen Steuerkreis<br />

eingerichtet, der aus der Krankenhausdirektion,<br />

einem Vertreter der Mitarbeitervertretung,<br />

dem jeweiligen Projektleiter und den<br />

Lean Managern besteht. Der Steuerkreis<br />

traf sich regelmäßig, außerdem wurden<br />

zahlreiche Workshops durchgeführt. Der<br />

Erfolg: Sechs Projekte konnten gestartet und<br />

37 Standards entwickelt werden.<br />

■ Projekt „Plan für jeden Patienten“:<br />

Ziel ist es, die mittlere Verweildauer zu<br />

senken und das Patientenaufkommen zu<br />

erhöhen. Das MLK entwickelte Kennzahlen,<br />

um den Grad der Zielerreichung zu<br />

messen.<br />

■ Projekt „Rettungsstelle“: Hier ging es um<br />

die Reorganisation der Rettungs stelle,<br />

die seitdem mehr Patienten aufnehmen<br />

und versorgen kann. Außerdem wurden<br />

das Manchester-Triage-System eingeführt<br />

und Verfahrensanweisungen und Eskalationsregeln<br />

erstellt.<br />

42 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Beispiel Evangelisches Krankenhaus<br />

Hubertus<br />

Im Evangelischen Krankenhaus Hubertus<br />

(EKH) wurden <strong>2011</strong> die Dauer der Patientendurchläufe<br />

ebenso untersucht wie die Zeiten<br />

der Arbeitsabläufe von Pflegekräften und<br />

Ärzten. Gleichzeitig konnten Wertströme<br />

analysiert werden, um daraus Verbesserungsmaßnahmen<br />

abzuleiten und umzusetzen.<br />

In Workshops und Schulungen lernten<br />

ca. 40 Prozent der EKH-Mit arbeiter den<br />

Lean-Management-Gedanken kennen und<br />

anzuwenden. Der Mitarbeitervertretung<br />

konnte vermittelt werden, dass das Lean-<br />

Management nicht darauf abzielt, Arbeitsplätze<br />

abzubauen, sondern darauf, Verschwendung<br />

zu minimieren und Ressourcen<br />

sinnvoll einzusetzen.<br />

■ Projekt „Erste Hilfe“: Durch einen Umbau<br />

der Rettungsstelle hat sich der Patientenfluss<br />

verbessert. Außerdem ist heute<br />

ein Arzt ausschließlich für diese Stelle<br />

zuständig, wodurch 65 Prozent der Fälle<br />

ohne Hinzuziehung eines weiteren Arztes<br />

abgedeckt werden können. Geplant ist<br />

eine intelligente Verteilung von elektiven<br />

Patienten in der Notaufnahme, um<br />

Lastspitzen abzubauen. Lange Wartezeiten<br />

können durch die Einbindung der<br />

Sonografie in die Rettungsstelle verringert<br />

werden.<br />

■ Projekt „Gefäßzentrum“: Hier werden<br />

Prozesse optimiert durch Bündelung der<br />

doppelt, teilweise dreifach vorgehaltenen<br />

personellen und materiellen Ressourcen<br />

der einzelnen Abteilungen.<br />

Beispiel Evangelische Lungenklinik<br />

Wichtig war die Identifikation eines Prozesses<br />

in der Evangelischen Lungenklinik (ELK),<br />

der ein hohes Erfolgspotential erkennen ließ:<br />

Das Projekt sollte nicht nur einen mess-<br />

sondern auch spürbaren Erfolg zeigen, ohne<br />

dabei so kompliziert zu sein, dass Erfolge<br />

nur mit hohem Aufwand und erst nach<br />

längerer Zeit darstellbar sind. Die Wahl fiel<br />

dabei auf die Portimplantation für Chemotherapiepatienten.


■ Projekt „Portimplantation“:<br />

Ziel war es, jede Form von Zeitersparnis<br />

für den Patienten zu identifizieren<br />

und zu realisieren. Die Aktivitäten zur<br />

Portimplantation wurden örtlich gebündelt,<br />

Prozessschritte eliminiert und<br />

die Materialbereit stellung optimiert.<br />

Im Ergebniss konnten Wartezeiten und<br />

Wegstrecken für die Patienten gekürzt<br />

werden. Messungen ergaben eine Reduzierung<br />

von 50 Prozent.<br />

Beispiel Evangelisches Waldkrankenhaus<br />

Spandau<br />

Im Evangelischen Waldkrankenhaus (EWK)<br />

lagen die Schwerpunkte der Lean-Management-Projekte<br />

in der Optimierung der IT-<br />

Landschaft, einer verbesserten Ressourcenausnutzung<br />

und einer schlanken Verwaltung.<br />

■ Projekt „Verwaltung und Patientenadministration“:<br />

Ziele waren die Einführung<br />

von Standards zur Optimierung von<br />

Prozessen und Schnittstellen, das Ver-<br />

schieben von Arbeitspaketen für einen<br />

effektiven Personaleinsatz und die Schaf-<br />

fung von klaren Kommunikationswegen<br />

für eine verbesserte Informationsstruktur.<br />

Es wurden sowohl Verbesserungen für<br />

die Patienten, Erhöhung der Erreichbarkeit,<br />

als auch für die Mitarbeiter<br />

durch Benennung von Teamleitungen<br />

als feste Ansprechpartner erreicht. Der<br />

Abrechnungsprozess wurde optimiert, so<br />

dass Rechnungen wesentlich schneller<br />

gestellt werden.<br />

Beispiel Evangelisches Krankenhaus<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift<br />

Auch das Evangelische Krankenhaus <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> Stift ging im Jahr <strong>2011</strong> seine ersten<br />

Lean-Management-Schritte, die durch<br />

größere bauliche Veränderungen beeinflusst<br />

wurden. Schwerpunkt waren die Hospitation<br />

in verschiedenen Einrichtungen, die Vermittlung<br />

von Basisinformationen sowie Grundlagen-<br />

und Detailschulungen.<br />

■ Projekt „Rettungsstelle“: Die Kommunikation<br />

mit internationalen Patienten<br />

lief nicht immer reibungslos, außerdem<br />

mussten viele Patienten lange auf ihre<br />

Laborbefunde warten. Dank ei nes Pointof-Care-Testing-Gerätes<br />

in der Rettungsstelle<br />

treffen nun die meisten Laborbefunde<br />

in weniger als 30 Minuten ein. Die<br />

Formulare liegen jetzt in sechs Sprachen<br />

übersetzt vor. Außerdem wurde in der<br />

Rettungsstelle das Manchester-Triage-System<br />

installiert. Die Rettungsstelle wurde<br />

reorganisiert, so wurde in einem ersten<br />

Schritt die Notaufnahme nach Dringlichkeit<br />

strukturiert. Auch der Funktions-<br />

und der Patientenbegleitdienst sollen<br />

neu organisiert werden.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 43<br />

Qualitätsmanagement


Qualitätssicherung in<br />

Pflege und Betreuung –<br />

Lebensqualität als<br />

zentraler Indikator<br />

Nicht nur unsere eigenen Ansprüche,<br />

sondern auch die Wünsche und Bedürfnisse<br />

der Bewohner, Angehörigen, Dienstleister<br />

und Kostenträger definieren die Qualitätsstandards<br />

in den Pflegeeinrichtungen der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>. Da sich Erwartungen<br />

kontinuierlich ändern, hinterfragen und<br />

überprüfen wir unsere Arbeitsabläufe und<br />

Arbeitsergebnisse mehrmals jährlich und<br />

passen diese an. Entsprechend des besonderen<br />

Qualitätsanspruchs der PGD sollen alle<br />

Pflegeeinrichtungen deutlich über dem<br />

Landesdurchschnitt abschneiden. Der Erfolg<br />

der internen Bemühungen um eine hohe<br />

Qualität wird damit für die Öffentlichkeit gut<br />

sichtbar.<br />

Die Qualität der Pflege und Betreuung wird<br />

außerdem durch den Medizinischen Dienst<br />

der Kranken- und Pflegekassen und durch<br />

die Heimaufsicht im Rahmen der gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Qualitätsprüfungen<br />

beurteilt.<br />

44 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Auszeichnung „Grüner Haken“<br />

Der „Grüne Haken“ als Symbol für Lebensqualität<br />

in Pflegeheimen zeigt an, dass eine<br />

Einrichtung in den Bereichen Menschenwürde,<br />

Autonomie und Teilhabe jeweils mindestens<br />

80 Prozent der insgesamt 121 Kriterien<br />

für Lebensqualität im Alter erfüllt. Das<br />

Gütesiegel ist jeweils ein Jahr gültig.<br />

Die Auszeichnung setzt voraus, dass die<br />

Einrichtung einen Begutachtungsprozess<br />

durch die „Bundesinteressenvertretung<br />

der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn-<br />

und Betreuungsangeboten im Alter und<br />

bei Behinderung“ (BIVA) erfolgreich abgeschlossen<br />

hat.


Qualitäts-Projekt „Wingenfeld“<br />

Für all unsere Pflegeeinrichtungen haben<br />

wir ein einheitliches Bewertungssystem und<br />

ein darauf abgestimmtes Indikatoren-Set<br />

entwickelt, um die so genannte Ergebnisqualität,<br />

sprich: die konkret erlebte Qualität in<br />

der Pflege zu messen. Dieser innovative<br />

Ansatz geht auf ein 2010 abgeschlossenes<br />

Forschungsprojekt zurück, das von den<br />

Bundesministerien für Gesundheit sowie für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

angestoßen und von Dr. Klaus Wingenfeld<br />

koordiniert wurde.<br />

Somit können wir heute unsere pflegerische<br />

Arbeit standortübergreifend vergleichen,<br />

Auffälligkeiten erkennen und Problemfelder<br />

identifizieren. Unsere Pflegeeinrichtungen<br />

sind auf die geplante gesetzliche Änderung<br />

zur externen Qualitätssicherung und auf die<br />

veränderte Definition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />

bestens vorbereitet.<br />

Qualitätsfaktor Ausbildung in der<br />

Altenpflege<br />

„Heute für morgen ausbilden!“ – dieser<br />

Slogan des Servicenetzwerks Altenpflegeausbildung<br />

beschreibt unser Engagement für die<br />

Nachwuchssicherung durch eigene Ausbil-<br />

dung sehr treffend. Die demografische<br />

Entwicklung zeigt eine kontinuierlich<br />

steigende Zahl hochaltriger und pflegebedürftiger<br />

Menschen an. Entsprechend steigt<br />

auch der Pflege- und Fachkräftebedarf.<br />

Ein Mangel an Fachkräften im Bereich der<br />

Altenpflege zeichnet sich bereits heute<br />

deutlich ab. Vakante Stellen können immer<br />

öfter nicht sofort besetzt werden, da es<br />

entweder an Bewerbern mangelt oder diese<br />

nicht über die sozialen und fachlichen<br />

Kompetenzen verfügen, die verantwortliche<br />

Leitungskräfte für eine umfassende und<br />

qualitativ hochwertige Pflege voraussetzen.<br />

Im Rahmen des Projektes „Praktische Altenpflegeausbildung<br />

in der PGD“ haben wir<br />

Maßnahmen entwickelt, um Heranwachsende<br />

für eine Ausbildung zum Altenpfleger in<br />

einer unserer Einrichtungen zu interessieren.<br />

Die vielfältigen Ansätze zur Qualitätssicherung<br />

fügen sich zu einem wirkungsvollen<br />

Ganzen. Der Blick und Einfluss unterschiedlicher<br />

Instanzen liefern uns wertvolle<br />

Ergebnisse und Ansätze für Verbesserungen.<br />

Verbesserungen, die vor allem den Bewohnern<br />

zugutekommen.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 45<br />

Qualitätsmanagement<br />

Qualitäts-Projekt<br />

„Wingenfeld“: In allen<br />

Pflegeeinrichtungen gibt<br />

es einen innovativen<br />

Ansatz, um die Ergebnisqualität<br />

zu messen.


Das Management der PGD –<br />

strategisch, leistungsfähig, diakonisch<br />

Betriebswirtschaftliches Knowhow und diakonische Werte, ein Blick<br />

fürs Ganze und die Liebe zum Detail – wir erwarten viel vom Management<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>. Und das zu Recht, wie uns die Erfolge im<br />

vergangenen Jahr zeigen.<br />

46 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 47<br />

Das Management der PGD


In den letzten 20 Jahren hat sich viel im<br />

Gesundheitswesen verändert: So ist es heute<br />

auch für einen diakonischen Träger selbstverständlich,<br />

seine Einrichtung nach unternehmerischen<br />

und betriebswirtschaftlichen<br />

Kriterien zu führen. Dabei schließen sich<br />

diakonische Zielsetzungen und optimierte<br />

Betriebsabläufe nicht aus – im Gegenteil.<br />

Nur durch einen effektiven und effizienten<br />

Umgang mit den knappen Mitteln – also<br />

den zur Verfügung stehenden Geldern der<br />

Kostenträger – kann ein größtmöglicher<br />

Nutzen für die anvertrauten kranken und<br />

pflegebedürftigen Menschen erbracht wer -<br />

den. Für erfolgreiche <strong>Diakonie</strong> ist betriebswirtschaftliches<br />

Denken also geradezu<br />

eine Voraussetzung.<br />

Wirtschaftlicher Erfolg<br />

durch gutes Management<br />

Dabei unterscheidet sich das freigemeinnützige<br />

Krankenhaus durchaus von einer<br />

privatwirtschaftlich geführten Einrichtung.<br />

So werden in der PGD keine Gewinne an<br />

Anteilseigner oder Eigentümer ausgeschüttet.<br />

Die erwirtschafteten Mittel verbleiben im<br />

Unternehmen und werden für neue Investitionen<br />

eingesetzt, was die Wettbewerbsfähigkeit<br />

wirkungsvoll stärkt. Für die Gestaltung<br />

vieler Abläufe gelten jedoch die gleichen<br />

Grundsätze, egal ob sich das Krankenhaus<br />

in diakonischer oder privater Trägerschaft<br />

befindet. Diese Abläufe können lediglich<br />

besser oder schlechter gesteuert werden.<br />

Gibt es eine Unternehmenskultur, die den<br />

Patienten und Bewohner wertschätzt? Tut<br />

die Einrichtung etwas dafür, die Arbeitsbedingungen<br />

ihrer Mitarbeiter zu deren<br />

Zufriedenheit zu gestalten? Dies sind<br />

Kriterien für ein gutes Management, was<br />

sich in der Regel auch auf den wirtschaftlichen<br />

Erfolg der Einrichtung auswirkt.<br />

48 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Unternehmensführung<br />

in Bewegung<br />

Wichtig für den Erfolg eines Krankenhauses<br />

oder einer Pflegeeinrichtung ist es also, die<br />

eigenen Abläufe zu optimieren und gleichzeitig<br />

eine hohe medizinische und pflegerische<br />

Leistungsfähigkeit zu gewährleisten.<br />

Anders als noch vor 25 Jahren braucht eine<br />

Einrichtung dafür heute betriebswirtschaftliche<br />

Managementkompetenzen. Damals –<br />

zu Zeiten des Selbstkostendeckungsprinzips –<br />

wurden Krankenhäuser „verwaltet“. Hinter<br />

diesem Begriff steht nicht nur ein gänzlich<br />

anderes Verhalten, sondern auch eine andere<br />

Denkhaltung. Von beidem hat sich die<br />

PGD schon seit vielen Jahren verabschiedet.<br />

Heute sprechen die Mitarbeiter von ihrem<br />

„Krankenhausmanagement“, und aus dem<br />

Verwaltungsleiter ist längst der Geschäftsführer<br />

geworden, der für das Gesamtunternehmen<br />

die Verantwortung trägt.<br />

Und auch die Aktivitäten der PGD für andere<br />

Träger haben sich von Grund auf verändert.<br />

Früher übernahm die PGD die „Betriebsführung“<br />

eines anderen Krankenhauses, bei -<br />

s pielsweise des ehemaligen Kreiskrankenhauses<br />

in Salzwedel, indem es die Einrichtung<br />

im Auftrag des Trägers – in diesem Fall<br />

des Landkreises – führte. Heute ist die PGD<br />

zusätzlich für die Einrichtung in Gardelegen<br />

verantwortlich, die vor einigen Jahren mit<br />

dem Krankenhaus Salzwedel im Altmark-<br />

Klinikum aufging. Eine solche Fusion ist<br />

eine anspruchsvolle Managementaufgabe<br />

und wäre mit einem Denken in „Verwaltungskategorien“<br />

nicht zu leisten gewesen.<br />

Doch die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat die<br />

Aufgabe erfolgreich bewältigt, sodass der<br />

Landkreis als Träger des Altmark-Klinikums<br />

den Managementvertrag mit der PGD um<br />

weitere fünf Jahre verlängert hat.<br />

Für das Orthopädische Zentrum Martin-<br />

Ulbrich-Haus Rothenburg in der schlesischen<br />

Oberlausitz hat die PGD kürzlich einen<br />

Managementvertrag abgeschlossen, und<br />

auch hier wird sie ihre Erfahrungen im<br />

Management von Krankenhäusern nutzbringend<br />

für die Einrichtung einsetzen.


Diakonische Zielsetzungen<br />

und optimierte<br />

Betriebsabläufe schließen<br />

sich nicht aus –<br />

im Gegenteil.<br />

Anders als noch vor<br />

25 Jahren braucht<br />

ein Krankenhaus oder<br />

eine Pflegeeinrichtung<br />

heute betriebswirtschaftlicheManagementkompetenzen.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 49<br />

Das Management der PGD


<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services –<br />

für reibungslose Betriebsabläufe<br />

Sie arbeiten hinter den Kulissen, aber sie sind enorm wichtig:<br />

unsere Kollegen von Einkauf, Logistik, Catering und Zentralsterilisation.<br />

Denn wenn es dort hakt, geht gar nichts mehr. Mit ihren passgenauen<br />

Versorgungslösungen stellt sich die PGD Services dieser Herausforderung.<br />

50 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 51<br />

PGD Services


Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services –<br />

für reibungslose Betriebsabläufe<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass in der Zentral-<br />

sterilisation für unsere<br />

OP-Abteilungen im Jahr …<br />

….über 60.000 Siebe<br />

mit chirurgischem<br />

Instrumentarium<br />

aufbereitet?<br />

… zusätzlich<br />

über 120.000<br />

Einzelinstrumente<br />

aufbereitet?<br />

… die Gesamt anzahl<br />

der aufbereiteten<br />

Instrumente<br />

(3,1 Mio. Stück)<br />

aneinandergereiht<br />

eine Strecke von<br />

46,5 km ergibt?<br />

Das ist länger, als Berlin<br />

in der Breite misst.<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass für die PGD pro Jahr …<br />

… 12,5 t Kaffee<br />

gebrüht werden?<br />

… 60 t Kartoffeln<br />

geschält werden?<br />

… 136.270 Eier<br />

verarbeitet werden?<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services GmbH<br />

erbringt für unsere Einrichtungen eigene<br />

Dienstleistungen wie<br />

■ Catering<br />

■ Zentralsterilisation<br />

■ Einkauf & Logistik.<br />

Darüber hinaus managt sie auch<br />

die Verträge für outgesourcte Dienst-<br />

leistungen wie<br />

■ Medizintechnik für die Berliner<br />

Einrichtungen<br />

■ Unterhaltsreinigung<br />

■ Wäscheversorgung.<br />

Die Unternehmensziele der PGD Services<br />

folgen immer den strategischen Zielen, die<br />

die PGD für die Geschäftsfelder Krankenhaus,<br />

Senioren und Pflege sowie Ambulante<br />

Leistungen formuliert.<br />

Catering, Logistik und Zentralsterilisation<br />

sind kapitalintensive Bereiche, da sie einer<br />

umfangreichen Infrastruktur bedürfen<br />

und sind von daher auf die Berliner Region<br />

ausgerichtet. Catering und Zentralsterilisation<br />

sind auf die Berliner Region ausgerichtet. Die<br />

permanente Beobachtung des Marktes und<br />

der Mitbewerber sowie die Entwicklung von<br />

Marktkonditionen gehört neben der Sicherstellung<br />

einer qualitativ hochwertigen<br />

Dienstleistung zum Standardprogramm.<br />

52 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Catering:<br />

von der Diätküche<br />

bis zum Festmenü<br />

Das PGD-Services-Catering bietet ausgewogene<br />

Speisen für Patienten, Bewohner und<br />

Mitarbeiter. Es werden Küchen und Cafeterien<br />

in unseren PGD-Einrichtungen betrieben,<br />

Ernährungs- und Diätberatung angeboten<br />

sowie das Catering für Veranstaltungen und<br />

Konferenzen übernommen. Die Frischküchen<br />

produzieren Speisen für 630.000 Beköstigungstage<br />

pro Jahr. In Berlin erfolgt derzeit<br />

die dezentrale Speisenproduktion für Pa-<br />

tienten, Bewohner, Gäste und Mitarbeiter<br />

in den Küchen von vier Krankenhausstandorten<br />

der PGD:<br />

■ Evangelisches Waldkrankenhau Spandau<br />

■ Martin-Luther-Krankenhaus<br />

■ Evangelische Elisabeth Klinik<br />

■ Evangelisches Krankenhaus Hubertus.<br />

Für die Senioreneinrichtungen und die<br />

Krankenhauscafeteria in Wittenberg werden<br />

Speisen zentral im cook & chill-Verfahren<br />

hergestellt. Die Patienten des Evangelischen<br />

Krankenhauses <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift in<br />

Wittenberg werden durch einen externen<br />

Dienstleister verköstigt.<br />

Für den Beginn des Jahres 2012 steht die<br />

Catering-Strategie 2015 wiederholt im<br />

Mittelpunkt unserer Betrachtung: Neben<br />

größtmöglicher Effizienz sollen vor allem<br />

ansprechende Catering-Konzepte mit<br />

Erlebnischarakter erarbeitet werden. Die<br />

PGD Services will in Zusammenarbeit mit<br />

der Pflege moderne Ernährungskonzepte,<br />

z. B. für Demenzkranke in den Pflege- und<br />

Senioreneinrichtungen, sowie neue Angebote<br />

im Rahmen einer zeitgemäßen Gemeinschaftsverpflegung<br />

und einer gesunden<br />

Ernährung entwickeln. Neue Schulungskonzepte<br />

für die Mitarbeiter im Bereich Catering<br />

sollen die Serviceorientierung steigern und<br />

einen Qualitätsgewinn in der Speisenproduk-<br />

tion sowie der Ernährungsberatung erzielen.


Zentralsterilisation:<br />

vom OP-Saal in die<br />

Aufbereitung<br />

Bei der Zentralsterilisation handelt<br />

es sich um eine hoch spezialisierte und<br />

komplexe Abteilung, die medizinische<br />

Instrumente und Medizinprodukte wie<br />

Operationsbesteck und Sterilgut für die<br />

Krankenhäuser bereitstellt. Dazu gehört,<br />

dass nach einer OP oder einem ganzen<br />

OP-Programm die Reinigung, Desinfektion,<br />

Funktionsprüfung, Pflege, Sortierung,<br />

Sterilisation, Zusammenstellung von Sets,<br />

das Verpacken und die Bereitstellung<br />

organisiert und durchführt werden. Ebenso<br />

muss dieser gesamte Prozess dokumentiert<br />

werden. Die Bearbeitung geschieht in<br />

verschiedenen Zonen einer Sterilgutabteilung,<br />

die hygienisch voneinander getrennt<br />

sind. So gibt es mindestens einen „unreinen“<br />

sowie einen „reinen“ Bereich. Die Bereitstellung<br />

des Sterilguts muss in gleich<br />

bleibend sicherer und immer reproduzierbarer<br />

Qualität erreicht werden.<br />

Im März 2010 hat die PGD Services den<br />

Betrieb der Zentralsterilisation vom Evangelischen<br />

Waldkrankenhaus Spandau übernommen.<br />

Der Betriebsübergang der bisheri-<br />

gen Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Krankenhäuser in die PGD Services erfolgte<br />

zum Jahresbeginn <strong>2011</strong>. Die Zentralsterilisation<br />

versorgt seit diesem Jahr nunmehr alle<br />

Berliner Einrichtungen der PGD.<br />

Die Hauptaufgabe in 2012 wird die Konsolidierung<br />

der betrieblichen Abläufe und die<br />

Vorbereitung der Erstellung eines umfassenden<br />

QM-Handbuches für eine Zertifizierung<br />

nach DIN EN ISO 13485 sein. In der Zentralsterilisation<br />

wurden für die Berliner Krankenhäuser<br />

in <strong>2011</strong> ca. 72.800 Sterilguteinheiten<br />

aufbereitet.<br />

Service Center Einkauf<br />

und Logistik: vom Markt<br />

bis in den Schrank<br />

Alle großen Krankenhausträger betreiben<br />

eigene zentrale Einkaufsabteilungen, um<br />

nachhaltig die Sachkosten zu optimieren und<br />

ein effizientes Kostenmanagement zu betrei -<br />

ben. Das Service Center Einkauf und Logistik<br />

(SCEuL) versorgt mit seinen Mitarbeitern auf<br />

diese Weise 17 Krankenhäuser mit ca. 3.900<br />

Betten sowie zwölf Senioreneinrichtungen in<br />

Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 53<br />

PGD Services


Das SCEuL besteht aus<br />

drei Bereichen:<br />

Bereich operativer Einkauf<br />

Der erste Bereich ist der operative Einkauf,<br />

der alle Einrichtungen mit medizinischem<br />

und nicht medizinischem Bedarf und<br />

Investitionsgütern versorgt. Hier erfolgt auch<br />

das beleglose Materialmanagement mit mehr<br />

als 27.000 einzelnen Materialien und 950<br />

Lieferanten mit einem Einkaufsvolumen von<br />

über 35 Mio. EUR pro Jahr.<br />

Bereich Logistik<br />

Eng verbunden ist hiermit auch der zweite<br />

Bereich – die Logistik, die die Aufgabe<br />

hat, die Waren in der richtigen Menge zum<br />

richtigen Zeitpunkt zum richtigen Ort zu<br />

bringen. Aus dem Logistikzentrum am<br />

Berliner Westhafen verlassen daher täglich<br />

ca. 2.400 Einzellieferungen das Lager in<br />

Richtung Kunde – bis in die 39.500 Schränke<br />

der Modulversorgung. Dabei werden wir<br />

durch das Logistikunternehmen Rhenus<br />

eonova GmbH unterstützt.<br />

54 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Bereich strategischer Einkauf<br />

Der dritte Bereich des SCEuL, der strategische<br />

Einkauf, hat die vordringliche Aufgabe,<br />

Einsparpotenziale aufzuspüren und diese<br />

im Auftrag der Geschäftsführer und des<br />

Vorstandes für die Krankenhäuser zu<br />

erschließen. Das erfolgt mit Methoden des<br />

Projektmanagements, zu denen nicht nur die<br />

Analysen, sondern auch die Moderation von<br />

Arbeitskreisen, das Vertragsmanagement,<br />

die Durchführung von Verhandlungsverfahren<br />

und das Reporting gehören. Im strategischen<br />

Einkauf sind sich alle darüber einig,<br />

dass nur gemeinsam mit den medizinischen<br />

Anwendern nachhaltige Einsparpotenziale<br />

erschlossen und erfolgreich umgesetzt<br />

werden können. Daher spielt auch das<br />

MES-Projekt (MES = Medizinischer Sachbedarf)<br />

der PGD mit dem aktiven Steuerungsansatz<br />

über Sachkostenrentabilitäten eine<br />

wesentliche Rolle.<br />

Zu den weiteren Aufgaben dieser kleinen<br />

Gruppe von insgesamt vier Mitarbeitern<br />

gehört es, ein aktives Beschaffungsnetzwerk<br />

mit anderen Kliniken in Deutschland<br />

aufzubauen und regelmäßige Preisbenchmarks<br />

durchzuführen. Ein Einkäufer muss<br />

sich immer sicher sein, den möglichst besten<br />

Preis am Markt erzielt zu haben. Seit 2005<br />

konnte das SCEuL allein in über 50 Einzelprojekten<br />

für die PGD-Einrichtungen<br />

4,5 Mio. EUR über Preiseffekte einsparen.


Unsere nachhaltige Beschaffungsphilosophie<br />

ist ein wichtiger Baustein beim Einkauf:<br />

■ Bestpricing durch weitere Bündelung und professionelle Verhandlungen<br />

in einem aktiven Beschaffungsnetzwerk<br />

■ Konsequente Durchführung von Standardisierungsprojekten<br />

in allen sachkostenrelevanten Feldern (konsumtiv, investiv und Dienstleistung)<br />

■ Konsequentes Reporting und Stammdatenmanagement (Positivlisten)<br />

in einem zentralen ERP-System<br />

■ Permanente Auseinandersetzung von möglichen Rentabilitätsverbesserungen<br />

durch Einbeziehung der Aufwands-, Erlös- und Leistungsdaten in einem DV-Tool<br />

■ Einkauf als aktiver Partner in der Steuerung der medizinischen Sachkosten (MES)<br />

■ Einführung einer papierlosen Materialwirtschaft durch einen Online-Webshop<br />

■ Implementierung von bedarfsgerechten Versorgungsketten vom Lieferanten<br />

über unser Logistikzentrum bis in den Schrank der einzelnen Kostenstelle<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 55<br />

PGD Services<br />

Wussten Sie schon,<br />

dass das SCEuL im<br />

Jahr …<br />

... Toilettenpapier mit<br />

einer Gesamtlänge<br />

von 13.903 km<br />

(463.449 Rollen) einkauft?<br />

Diese Papierschlange<br />

würde von<br />

Berlin nach New York<br />

und zurück reichen.<br />

... Händedesinfektionsmittel<br />

für 189 Bade-<br />

wannenfüllungen<br />

(28.420 l) einkauft?<br />

Als Badezusatz verwenden<br />

wir es trotzdem<br />

nicht.<br />

... einen Stapel von<br />

1.650 m Höhe erzeugt,<br />

wenn es alle versorgten<br />

Modulfächer übereinander<br />

stellen würde?<br />

Dieser Stapel wäre<br />

fünfmal so hoch wie der<br />

Fernsehturm am Berliner<br />

Alexanderplatz.


Projekt Medizinischer Sachbedarf<br />

(MES) – hier zeigt sich intelligente<br />

Steuerung<br />

Der Medizinische Sachbedarf (MES) ist<br />

immer ein Abbild des medizinischen und<br />

pflegerischen Geschehens in einem Krankenhaus.<br />

Die Steuerung des MES wird innerhalb<br />

der PGD als integraler Bestandteil der Kon-<br />

zernsteuerung betrachtet und liegt seit 2008<br />

im Fokus unserer kaufmännischen Aktivitäten.<br />

Kennzahlen<br />

Schlüsselkennzahlen<br />

Erhebungsintervall IT-System<br />

Rentabilität<br />

EBITDA-Marge monatlich SAP FI/DeltaMaster<br />

EBIT-Marge monatlich SAP FI/DeltaMaster<br />

EAT-Marge<br />

Wachstum<br />

monatlich SAP FI/DeltaMaster<br />

Betriebsleistung<br />

Finanzierung<br />

monatlich SAP FI/DeltaMaster<br />

Verschuldungsgrad (NetDebt/EBITDA) vierteljährlich DeltaMaster<br />

Schuldentilgungsfähigkeit (DSCR) vierteljährlich DeltaMaster<br />

Liquidität 1 G monatlich DeltaMaster<br />

Unterstützende Kennzahlen<br />

56 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Monatlich aufbereitete Kennzahlen erlauben<br />

uns, nicht nur die Kosten für den Medizinischen<br />

Sachbedarf zu überwachen, sondern<br />

das Zusammenwirken aller Kostenstellen zu<br />

verfolgen und zu beeinflussen.<br />

Die folgende Tabelle stellt die Schlüsselkennzahlen<br />

der gesamten Konzernsteuerung dar.<br />

Leistungen<br />

Casemix<br />

Prozesse<br />

monatlich DeltaMaster<br />

VD Katalog-Quote normiert monatlich DeltaMaster<br />

POZ PGD-Quote monatlich DeltaMaster<br />

POZ Saalauslastung<br />

MES<br />

monatlich DeltaMaster<br />

Sachkostenrentabilität monatlich DeltaMaster<br />

Laborrentabilität monatlich DeltaMaster<br />

MES HF-Indikatoren 1–19 monatlich DeltaMaster


Medizinischer Sachbedarf als<br />

zentraler Kostenfaktor<br />

Der hier betrachtete Anteil am Gesamtaufwand<br />

des Medizinischen Sachbedarfs ist bei<br />

allen Krankenhäusern erheblich und macht<br />

im deutschen Durchschnitt 47,6 Prozent des<br />

Sachaufwandes aus:<br />

Anteilige Sachkosten<br />

eines durchschnittlichen<br />

Krankenhauses in Deutschland (2009)<br />

1 Medizinischer Bedarf 47,6 %<br />

2 Wasser, Energie,<br />

Brennstoffe 6,8 %<br />

3 Wirtschaftsbedarf 9,0 %<br />

4 Verwaltungsbedarf 6,6 %<br />

5 Pflegesatzfähige<br />

Instandhaltung 11,6 %<br />

6 Übrige Sachkosten 18,4 %<br />

Quelle: Daten des Gesundheitswesens, Statistisches Bundesamt<br />

Wer nicht steuert, sitzt in der<br />

Kostenfalle<br />

Mit guten Preisen und einer modernen<br />

Einkaufsorganisation hoffen die meisten<br />

Krankenhäuser, ihre Sachkosten ausreichend<br />

unter Kontrolle zu haben. Die folgende<br />

Grafik stellt die Herausforderung für<br />

Krankenhäuser ohne MES-Steuerung dar.<br />

Kosten<br />

2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

MES-Kosten<br />

Fallzahlen<br />

Quelle: Daten des Gesundheitswesens, Statistisches Bundesamt (2009)<br />

2<br />

6,8 %<br />

1<br />

3<br />

4<br />

6,6 %<br />

v<br />

Die MES-Kosten steigen bei deutschen<br />

Krankenhäusern erheblich stärker als die<br />

dazugehörigen Leistungen.<br />

Das Verbrauchsverhalten des Medizinischen<br />

Sachbedarfes im Krankenhaus ist ein<br />

kom plexes Geschehen. Es liefert gleichzeitig<br />

ein genaues Bild, wie ein Unternehmen<br />

gesteuert wird.<br />

Ohne klare Regeln im Umgang mit MES-<br />

Neuprodukten, ohne ständiges Monitoring<br />

der Leistungen, Erlöse und Verbräuche, hilft<br />

der beste verhandelte Preis nichts – die<br />

Sachkosten steigen ungebremst. Von daher<br />

muss mit Ärzten, Pflege, Controlling, Einkauf<br />

und Apotheke gemeinsam diskutiert werden,<br />

um klare Definitionen und Leitlinien zu<br />

erhalten.<br />

Die MES-Kosten steigen bei deutschen Krankenhäusern deutlich stärker als die dazugehörigen<br />

Leistungen. Nicht so bei den Krankenhäusern der PGD. Unsere Sachkostenrentabilität hat sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent verbessert.<br />

9,0 %<br />

11,6 %<br />

47,6 %<br />

5<br />

18,4 %<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 57<br />

6<br />

PGD Services


Beispielhafte Darstellung<br />

der Sachkostenrentabilität<br />

Anhand des Jahresabschlusses der <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> lässt sich auf den ersten<br />

Blick erkennen, dass die Fallzahlen und<br />

damit die Betriebsleistung auch hier erheblich<br />

ansteigen. Der Materialaufwand steigt<br />

erwartungsgemäß auch – aber im Verhältnis<br />

wesentlich geringer – an.<br />

Immer im Blick:<br />

die Sachkostenrentabilität<br />

Man vergleicht die anteiligen Erlöse für<br />

Medizinischen Sachbedarf der INEK-Kalkulation<br />

inkl. der entsprechenden Zusatzentgelte<br />

(ZE) mit den tatsächlich entstandenen Kosten<br />

58 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

aktuell Abweichung zu<br />

Oktober 2010<br />

Dem MES-Projekt ist es zu verdanken, dass<br />

die entsprechenden Kosten nicht den<br />

gleichen Verlauf nahmen wie in anderen<br />

deutschen Krankenhäusern. Zum Zwecke der<br />

Analyse und der darauf folgenden Steuerung<br />

steht in der PGD eine Kennzahl Sachkostenrentabilität<br />

im Mittelpunkt:<br />

für eben jene zurechenbaren Sachaufwendungen.<br />

Die relative Differenz zwischen Erlös<br />

und Kosten wird Sachkostenrentabilität<br />

genannt. Sie wird laufend für jede Einrichtung<br />

analysiert:<br />

Abweichung zu<br />

Oktober 2010<br />

Abweichung zu<br />

Oktober 2009<br />

Abweichung zu<br />

Oktober 2 0 0 9<br />

Sachkostenrentabilität 12 % – 2 % – 12 % 7 % 134 %<br />

KHBV med. Sachkosten 3.205.264 EUR 650.466 EUR 25 % 987.133 EUR 45 %<br />

Erlösanteil med. Sachkosten 3.579.99 EUR 683.999 EUR 24 % 1.251.184 EUR 54 %<br />

Sachkostenerträge – KHBV Aufwand 374.736 EUR 33.232 EUR 10 % 264.050 EUR 239 %<br />

Allein im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat sich in der<br />

PGD gesamt bei einer 3 %igen Fallzahl-<br />

und Casemix-Steigerung diese Sachkostenrentabilität<br />

um 5 Prozent im Vergleich zum<br />

Vorjahr verbessert.<br />

Die Sachkostenrentabilität auf Ebene der<br />

Krankenhäuser wird wie ein lernendes<br />

System in der Holding zu Intercompany-<br />

Vergleichen herangezogen. Daraus ergeben<br />

sich neue Erkenntnisse, die wiederum den<br />

Geschäftsführern und den Controllern eine<br />

Steuerung, eng am Geschehen, ermöglicht.<br />

Die Sachkostenrentabilität wird projektorientiert<br />

über 20 verschiedene Handlungsfelder<br />

abgebildet. So ergeben sich Steuerungskennzahlen<br />

zu Arzneimittelthemen, Implantaten,<br />

OP-Themen, Blut und Labor.


Die 20 Handlungsfelder der PGD im MES-Projekt:<br />

1 Arzneimittelmanagement – Antiinfektiva<br />

2 Arzneimittelmanagement – Thromboseprophylaxe<br />

3 Arzneimittelmanagement – Ernährung<br />

4 Arzneimittelmanagement – Onkologie<br />

5 Arzneimittelmanagement – spezielle Arzneimittel<br />

6 Herz/Gefäß – Verbrauchsmaterial<br />

7 Herz/Gefäß – Implantate<br />

8 UNO-Implantate<br />

9 spezielle Implantate<br />

10 OP-nahe Prozesse<br />

11 allg. patientennahe Verbrauchsmaterialien<br />

12 intensivmedizinische Prozesse<br />

13 Wundmanagement<br />

14 Blutmanagement – Konserven<br />

15 Blutmanagement – blutnahe Arzneimittel<br />

16 diagnostische Prozesse – Labormedizin<br />

17 diagnostische Prozesse – Strahlenmedizin<br />

18 dialysenahe Prozesse<br />

19 Fremdleistungen<br />

20 Sonstige<br />

Nur mithilfe eines vorausschauenden Ansatzes<br />

kann dem Trend der ständig steigenden<br />

MES-Kosten entgegengewirkt werden. Die PGD<br />

setzt dies nachhaltig durch ihr MES-Projekt um.<br />

Wir müssen auf diesem Gebiet auch in<br />

Zukunft weiter beweglich bleiben und<br />

interdisziplinär steuern – für uns und unsere<br />

Kunden.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 59<br />

PGD Services


60 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 61<br />

Diakonische Unternehmenskultur<br />

Diakonische Unternehmenskultur<br />

und Ethik –<br />

ein wertvoller Entwicklungsprozess<br />

Unsere diakonischen Werte wollen gelebt werden: im Führungsverhalten,<br />

in unseren Organisationsstrukturen, im täglichen Miteinander. Durch<br />

Weiterbildung und Dialog konnten wir diesem Ziel im Jahr <strong>2011</strong> wieder<br />

ein ganzes Stück näherkommen.


Entwicklungsprozesse zur<br />

diakonischen Unternehmenskultur<br />

2009 – <strong>2011</strong><br />

Diakonischer<br />

Kulturprozess<br />

Mitte 2009 5 unternehmensweite<br />

Kulturforen<br />

Ende <strong>2011</strong><br />

Anfang 2012<br />

Die Vertrauensmarke <strong>Diakonie</strong> steht im<br />

Gesundheitsmarkt für ein explizit werteorientiertes<br />

Angebot. Die Erwartungen, die<br />

mit diesem Markenversprechen verbunden<br />

sind, finden sich nicht nur auf Seiten von<br />

Patienten, Bewohnern und Angehörigen,<br />

sondern auch bei Mitarbeitern, die sich<br />

erhoffen, unter den Rahmenbedingungen<br />

eines diakonischen Unternehmens möglichst<br />

viel von ihrem professionellen – pflegerischen<br />

oder ärztlichen – Ethos verwirklichen<br />

zu können. Doch wie muss eine Unternehmenskultur<br />

beschaffen sein, um derartige<br />

Ansprüche halten zu können? Welche<br />

Themen und Entwicklungsschritte müssen<br />

in Angriff genommen werden?<br />

62 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Ethikprozess Entwicklungsprozess<br />

Seelsorge<br />

5 unternehmensweite<br />

Kulturforen<br />

Kultur AG Ethikstrukturen<br />

Einrichtungen<br />

Erarbeitung<br />

Führungs grundsätze<br />

Pilotprozess zu Service<br />

und Betreuung<br />

Ausbildung Ethikberater<br />

PGD-Seelsorgekonferenz<br />

PGD-Seelsorgekonzeption<br />

Sprecherkreis Ethik Aufbau Kontakte zu<br />

Kirchenkreisen<br />

PGD-Pathway<br />

„Nichteinwilligungsfähigkeit“<br />

Wer Werte hat,<br />

hat ein Profil<br />

Die „Unternehmensstrategie 2015 – Profilierung<br />

und Wachstum“ setzt die diakonische<br />

Profilierung des Unternehmens als ein<br />

zentrales Thema. Sie ist Ansatzpunkt für<br />

fünf thematische Entwicklungsprozesse in<br />

den Bereichen Ethik, Seelsorge, Personalentwicklung,<br />

Sterbebegleitung/Hospiz und<br />

diakonische Kultur.<br />

Einiges ist schon erreicht: Zu den zentralen<br />

Ergebnissen des Kulturprozesses 2009<br />

bis <strong>2011</strong> zählen die Erarbeitung und Verabschiedung<br />

der „PGD-Führungsgrundsätze“,<br />

die Etablierung von Ethikstrukturen, die<br />

Qualifizierung von Ethikberatern in den<br />

Einrichtungen sowie die Abstimmung von<br />

„Eckpunkten für eine PGD-Seelsorgekonzeption“<br />

zwischen Klinikseelsorgenden,<br />

Landeskirche, Vorstand und Geschäftsführungen<br />

der PGD.<br />

Diakonische Personalentwicklung<br />

Prozess Sterbebegleitung<br />

PGD-Akademie Konzeption hospizliches<br />

Angebot und<br />

Netzwerk in der PGD<br />

diakonische und spirituelle<br />

Angebote<br />

Einführungstag für<br />

neue Mitarbeiter<br />

Entwicklungsprozess<br />

„Seelischer<br />

Beistand“<br />

Ausbildung Ethikberater<br />

Bauplanung<br />

stationäres<br />

PGD-Hospiz<br />

Aufbau ambulanter<br />

Hospizdienst<br />

v v v<br />

v v


<strong>Diakonie</strong> hier und heute<br />

Das religiös und weltanschaulich vielfältige<br />

Umfeld in Berlin und Wittenberg spielt eine<br />

zentrale Rolle bei der Entwicklung einer<br />

dia konischen Unternehmenskultur in der<br />

PGD. Anders als in diakonischen Einrichtungen<br />

etwa in Süddeutschland liegt in der<br />

PGD der Anteil der Kirchenmitglieder in<br />

der Mitarbeiterschaft bei gerade einmal<br />

44 Prozent – und damit schon deutlich über<br />

dem Bevölkerungsdurchschnitt von ca.<br />

28 Prozent. Bei den Patienten verhält es sich<br />

ähnlich.<br />

Maßstab allen Handelns im Bereich Kulturentwicklung<br />

ist daher für uns das Zielbild<br />

einer pluralitätsfähigen und dialog offenen<br />

diakonischen Unternehmenskultur, in der<br />

kirchlich und nicht kirchlich geprägte,<br />

religiöse und nicht religiöse Mitarbeiter<br />

ihren Beitrag leisten können.<br />

Entwicklungsprinzipien der diakonischen Unternehmenskultur<br />

■ Diakonische Unternehmenskultur als Orientierung, Unterstützung und Entlastung:<br />

Der diakonisch-kulturelle Rahmen soll den Mitarbeitern auf allen Ebenen helfen, ihre Arbeit bewusster zu gestalten<br />

und ihre eigenen Werte aktiv in ihre Arbeit einzubeziehen.<br />

■ Werthaltungen als verbindliche Erwartung an alle Mitarbeitenden:<br />

Christliche Werte sollen in allgemein gültige Grundhaltungen übersetzt werden, die im Unternehmensalltag<br />

unabhängig von individuellen Überzeugungen der Mitarbeiter gelebt werden können.<br />

■ Christliches Leben als Angebot und kulturelle Gestaltungsdimension:<br />

Diakonische Identität soll erkennbar werden in attraktiven Angeboten, in christlichen Symbolen und Ritualen des<br />

Unternehmensalltags, die offen sind für die Pluralität der Lebensorientierungen.<br />

■ Professionalisierung mit Werten:<br />

Christliche Werte sollen einen zentralen Beitrag zur Weiterentwicklung einer modernen, werteorientierten Medizin,<br />

Pflege und Unternehmensführung leisten.<br />

■ Kulturentwicklung im Dialog:<br />

Diakonische Kulturentwicklung soll in einem internen Diskurs stattfinden, der die Fragen, Bedenken und Wünsche<br />

aller Ebenen aufgreift und dessen Ergebnisse sich in der alltäglichen Unternehmenspraxis bewähren müssen.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 63<br />

Diakonische Unternehmenskultur


Beispiel PGD-Akademie in der<br />

Lutherstadt Wittenberg<br />

Die diakonische Unternehmensakademie in<br />

Wittenberg ist das mit Sicherheit erfolgreichste<br />

Produkt des bisherigen Entwicklungsprozesses.<br />

Innovativer Kern des<br />

An gebots ist die Integration von Elementen<br />

klassischer und diakonischer Personalentwicklung<br />

in einem hochwertigen Gesamtprogramm<br />

(„Professionalisierung mit Werten“).<br />

Mehr als 1.000 Teilnehmende lockt die <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>-Akademie jährlich in die<br />

Lutherstadt, wo in der angenehmen Atmosphäre<br />

des ehrwürdigen Bugenhagenhauses,<br />

des ältesten Pfarrhauses der Welt, Seminare<br />

stattfinden. Über 50 Trainer und Dozenten<br />

schulen hier jährlich in den Schwerpunkten<br />

Führung, Kommunika tion und Kooperation,<br />

seelische Gesundheit, diakonische Praxis,<br />

Recht und Organisation. Im Angebot hat die<br />

Akademie zudem Fachweiterbildungen sowie<br />

eine wachsende Zahl individualisierter und<br />

flexibler Angebote wie Coachingvermittlung<br />

oder After-Work-Kompaktkurse. Auch der<br />

Einführungstag für neue Mitarbeiter findet in<br />

der Akademie statt und bietet Ein blick nicht<br />

nur in die organisatorischen Grundlagen<br />

des Unternehmens, sondern zeigt auch deren<br />

identitätsbezogenen Ur sprung am Ort der<br />

Reformation. So werden alle neuen Mitarbeiter<br />

der PGD in der Predigtkirche Martin<br />

Luthers mit Musik, Besinnung und Segen in<br />

ihren Dienst eingeführt.<br />

64 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Beispiel Kultur- und Ethikforen<br />

Zentraler Ort des Austausches und des<br />

kritischen Diskurses zur diakonischen Unternehmenskultur<br />

sind neben der Akademie vor<br />

allem die Kultur- und Ethikforen, zu denen<br />

Führungskräfte, Mitarbeitervertretungen<br />

sowie zahlreiche Kultur- und Ethikakteure<br />

aus den Bereichen Seelsorge, Qualitäts-<br />

management, Pflege und ärztlicher Dienst<br />

eingeladen sind.<br />

Beispiel Abschiedskultur<br />

und Sterbebegleitung<br />

Der Prozess „Kulturentwicklung am Lebensende“,<br />

dessen Kern die Konzeption und<br />

Umsetzung eines stationären und ambulanten<br />

hospizlichen Angebots in der PGD<br />

bilden, hat eine besondere, integrale<br />

Funktion im Konzern. Der im Aufbau<br />

befindliche ambulante Hospizdienst und das<br />

stationäre Hospiz, das in 2012 am Standort<br />

Martin-Luther-Krankenhaus errichtet wird,<br />

sollen wichtige Impulse setzen für die<br />

Stärkung und Weiterentwicklung der<br />

kompetenten und diakonisch profilierten<br />

Sterbebegleitung im Gesamtunternehmen.


Beispiel Seelischer Beistand<br />

Doch der diakonische Anspruch einer<br />

ganzheitlichen Versorgung und Betreuung<br />

sollte sich nicht auf die letzte Lebensphase<br />

beschränken. Wie eine spürbare Kultur der<br />

Zuwendung bereits in alltäglichen Versorgungssituationen<br />

gelebt werden kann, wird<br />

derzeit unter dem Begriff „Seelischer<br />

Beistand“ erprobt.<br />

Der Seelische Beistand ist ein innovatives<br />

Projekt an der Schnittstelle von Unternehmenskultur-<br />

und Personalentwicklung.<br />

Ausgangspunkt ist die erlebte Überforderung<br />

von Mitarbeiter in Medizin und Pflege im<br />

Umgang mit Patienten und Bewohnern in<br />

existenziellen Krisen. Als Gründe hierfür gelten<br />

unter anderem Zeitknappheit, kommunikative<br />

Unsicherheit, individuelle Ängste<br />

Eine Unternehmenskultur, die von allen akzeptiert und gelebt wird<br />

sowie mangelnder Rückhalt im Arbeitsumfeld.<br />

In einem pilothaften Entwicklungsprozess<br />

wird derzeit erprobt, wie in den Taktungen<br />

des heutigen Pflege- und Medizinalltags<br />

empathische Kommunikation und behandlungsbegleitender<br />

Beistand in existenziell<br />

belastenden Betreuungssituationen sichergestellt<br />

werden können. Zugleich sollen die<br />

Mitarbeiter in ihrer seelischen Gesundheit<br />

gestärkt werden. Dazu qualifiziert und<br />

ent lastet der Prozess mit innovativen<br />

Fortbildungsangeboten den einzelnen<br />

Mitarbeiter, fördert beispielhaft Team-<br />

entwicklung, stärkt die Kooperation der<br />

Experten und zeigt die Chancen auf, die<br />

Führungskräfte in der Unterstützung der<br />

einzelnen Mitarbeiter sowie einer trag-<br />

fähigen Team- und Bereichskultur haben.<br />

Der PGD-Prozess „Seelischer Beistand“ ist<br />

Partnerprojekt zum Prozess „Existentielle<br />

Kommunikation und Spiritualität in der<br />

Pflege“ des Diakonischen Werks der EKD.<br />

Die bisherigen Maßnahmen zur Entwicklung einer diakonischen Unternehmenskultur PGD<br />

waren bewusst bottom-up, diskursiv und freiwillig angelegt. Dieses Vorgehen hat erfolgreich<br />

dazu beigetragen, dass anfängliche Vorbehalte abgebaut und die Frage nach dem diakonischen<br />

Profil heute vielfach mit Neugier, Engagement und dem Wunsch nach weiterer Klärung<br />

und verbindlichen Vorgaben beantwortet wird.<br />

In einem nächsten Schritt wird es für die PGD nun darum gehen, den gemeinsamen unternehmenskulturellen<br />

Rahmen und aktuelle leitende Positionen zur Unternehmensidentität zu<br />

klären und zu beschreiben. Ein strategischer Kulturentwicklungsprozess, der die bisherigen<br />

Themen und aufgekommenen Fragen aufgreift und zukunftsweisend zusammenführt, ist in<br />

Vorbereitung.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 65<br />

Diakonische Unternehmenskultur


<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.,<br />

Berlin und Wittenberg<br />

Lagebericht und Konzernlagebericht<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

Ein erfolgreiches Unternehmen bleibt in Bewegung, es wächst und<br />

entwickelt sich. Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist ein solches Unternehmen.<br />

Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen zu Strukturen und<br />

Strategien sowie Daten und Fakten zur Geschäftsentwicklung im Jahr 2012.<br />

66 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 67<br />

Lagebericht


1. Organisationsstruktur<br />

Unternehmensorganisation<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wurde 1929<br />

in Berlin unter dem Namen Verein zur Errichtung<br />

evangelischer Krankenhäuser e. V.<br />

gegründet. Die Umbenennung in <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg,<br />

erfolgte zum 1. Juli 2009.<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wird seit 2004<br />

als strategische Management-Holding<br />

geführt, in der die Muttergesellschaft<br />

(<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.) mehrere<br />

juristisch selbständige Tochtergesellschaften<br />

kontrolliert. Diese Unternehmensorganisation<br />

ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für<br />

die Leistungsfähigkeit und das Wachstum<br />

des Unternehmens in den vergangenen acht<br />

Jahren. Durch die konsequente Wahrnehmung<br />

von Marktchancen konnte die <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> in den letzten Jahren,<br />

gemessen an der Anzahl der Vollzeitbeschäftigten,<br />

in den Kreis der fünf größten evangelischen<br />

Krankenhausträger in Deutschland<br />

aufsteigen. Zur Bewältigung der absehbaren<br />

Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem<br />

ist die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

gut gerüstet.<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist alleiniger<br />

bzw. Mehrheitsgesellschafter von sieben<br />

juristisch selbstständigen Krankenhäusern,<br />

sieben Gesellschaften in der ambulanten<br />

medizinischen Versorgung sowie zwei<br />

Servicegesellschaften. In Sachsen-Anhalt<br />

werden neben dem Krankenhaus drei weitere<br />

stationäre Pflegeeinrichtungen sowie ein<br />

ambulanter Pflegedienst als Einrichtungen<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus<br />

und Pflege GmbH geführt. Darüber hinaus ist<br />

die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als Minderheitsgesellschafter<br />

an weiteren Gesellschaften im<br />

68 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Gesundheitswesen (assoziierte Unternehmen)<br />

beteiligt. In Sachsen-Anhalt führt die<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> für den Altmarkkreis<br />

Salzwedel im Rahmen eines Managementvertrages<br />

die Geschäfte des Altmark-Klinikums<br />

und der angeschlossenen Gesellschaften.<br />

Seit 1. Januar 2012 hat die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> im Auftrag der Gesellschafter die<br />

Geschäftsführung für das Orthopädische<br />

Zentrum Martin-Ulbrich-Haus in Rothenburg/OL<br />

(Sachsen) übernommen.<br />

Der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e.V. (PGD e.V.)<br />

betreibt als juristisch unselbständige<br />

Wirtschaftseinheiten drei Pflegeheime und<br />

eine Einrichtung für Betreutes Wohnen in<br />

Berlin.<br />

Führungsorganisation<br />

Die Führungsstruktur des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> e. V. besteht aus:<br />

■ Mitgliederversammlung,<br />

■ Aufsichtsrat und<br />

■ Vorstand<br />

Die Mitgliederversammlung wählt die Mit-<br />

glieder des Aufsichtsrats, soweit diese nicht<br />

entsendet werden. Der Aufsichtsrat überwacht<br />

und berät den Vorstand, der die Ge<br />

schäfte des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. in<br />

den Strukturen einer Management-Holding<br />

führt.<br />

Der Vorstand legt die Strategie für das<br />

Gesamtunternehmen fest, verantwortet die<br />

zentralen Stabsbereiche/Service Center und<br />

steuert die Geschäftsfelder. Er setzt sich<br />

zusammen aus dem Vorstandsvorsitzenden,<br />

dem Kaufmännischen Vorstand, dem<br />

Medizinischen Vorstand und dem Theologischen<br />

Vorstand.


Die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />

des Vorstandes der Management-Holding<br />

entsprechen dem Prinzip der Matrixorganisation.<br />

Danach wird zwischen Funktional-<br />

und Geschäftsfeldzuständigkeiten differenziert.<br />

Die Führung eines Geschäftsfeldes<br />

erfolgt durch den jeweiligen Geschäftsfeldleiter.<br />

Er vertritt die Holding in allen Gesellschafterversammlungen<br />

gemeinsam mit dem<br />

Vorstandsvorsitzenden. Die Leitung des Ge-<br />

schäftsfeldes Krankenhäuser erfolgt durch<br />

den Kaufmännischen Vorstand. Die Leitung<br />

der Geschäftsfelder Pflege und Senioren<br />

sowie ambulante Versorgung wird vom<br />

Medizinischen Vorstand wahrgenommen.<br />

Die Tochtergesellschaften werden jeweils<br />

von einem Geschäftsführer auf der Basis der<br />

Unternehmensleitlinien und Strategien des<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. geleitet. Organe<br />

der jeweiligen Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung<br />

und die Geschäftsführung.<br />

Als wesentliches Gremium zur Unternehmenssteuerung<br />

wirken die Managementkonferenz<br />

sowie die Geschäftsfeldkonferenzen.<br />

Sie bestehen aus dem Vorstand sowie den<br />

Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.<br />

Die Management- und Geschäftsfeldkonferenzen<br />

sind Beratungsgremien, in denen<br />

übergreifende Themen diskutiert, beraten<br />

und weiterentwickelt werden.<br />

Die Führungsorganisation der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> ist in einer Geschäftsordnung<br />

geregelt.<br />

Corporate Governance<br />

Der PGD-Konzern wendet den Diakonischen<br />

Corporate Governance Kodex (DGK), beschlossen<br />

von der Diakonischen Konferenz<br />

in Rummelsberg im Jahr 2005, an. Eine<br />

Abweichung ergibt sich lediglich bei der<br />

Altershöchstgrenze von Aufsichtsratsmitgliedern.<br />

Danach dürfen Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

im PGD-Konzern zum Zeitpunkt<br />

der Entsendung oder Wahl das 65. Lebensjahr<br />

überschritten haben.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 69<br />

Lagebericht


2. Strategie und Unternehmenspolitik<br />

Anfang 2010 wurde die „Strategie 2015 –<br />

Profilierung und Wachstum“ nach einem<br />

ausführlichen Strategieprozess, in dem<br />

die Führungsverantwortlichen aller PGD-<br />

Einrichtungen eingebunden waren, beschlossen<br />

und vom Aufsichtsrat zur Umsetzung<br />

freigegeben. Die formulierten strate-<br />

gischen Zielsetzungen und Maßnahmen<br />

wurden danach in einer mittelfristigen<br />

Finanz- und Investitionsplanung abgebildet.<br />

Strategie 2010 bis 2015<br />

70 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Im Rahmen des jährlichen Strategie-Review<br />

wurden im Sommer <strong>2011</strong> die strategischen<br />

Einzelplanungen aller selbständigen und<br />

unselbständigen Betriebe der PGD einer<br />

Überprüfung unterzogen und an geänderte<br />

Rahmenbedingungen angepasst. Für den<br />

Zeitraum 2012 bis 2014 wurde eine Aktualisierung<br />

der Planungsrechnung durchgeführt.<br />

Die aktualisierte Strategie 2015 – „Profilierung und Wachstum“ umfasst 10 Eckpunkte:<br />

1. Realisierung eines kontinuierlichen,<br />

aber moderaten Wachstums entlang<br />

der Versorgungskette auf eine Betriebs-<br />

leistung von 340 Mio. EUR bis 2015.<br />

Dieses Ziel soll im Wesentlichen durch<br />

organisches Wachstum, aber auch durch<br />

Unternehmenszukäufe erreicht werden.<br />

2. Weitere Verbesserung der Ertragslage,<br />

um auch bei anhaltend rückläufigen<br />

Fördermitteln von Bund und Ländern<br />

eine hochwertige und moderne medizintechnische<br />

Infrastruktur finanzieren zu<br />

können.<br />

3. Bauliche Modernisierung und Profilierung<br />

des Standortes Elisabeth an der Lützowstraße<br />

in Berlin durch Neubau eines<br />

Pflegewohnheimes und Erweiterung des<br />

Krankenhauses.<br />

4. Fortsetzung der Profilierungen von medi-<br />

zinischen und pflegerischen Leistungen<br />

im Rahmen der Standortkonzepte<br />

5. Steigerung der Attraktivität der <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als Arbeitgeber zur<br />

langfristigen Sicherung der Rekrutierung<br />

von Fachkräften in allen Berufsgruppen.<br />

6. Positionierung als diakonisches Unternehmen,<br />

in dem auch Menschen anderer<br />

Sinn- und Glaubensüberzeugung ihren<br />

Ort finden.<br />

7. Begleitung des Patienten in den gesamten<br />

von den PGD-Einrichtungen und den<br />

Kooperationspartnern angebotenen<br />

Leistungen innerhalb der Versorgungskette.<br />

8. Sicherstellung einer überdurchschnittlichen<br />

Ergebnis-, Prozess- und Servicequalität<br />

(„Erlebnis-qualität“).<br />

9. Aktive Außendarstellung der <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als Dachmarke zur<br />

Vermittlung des „Gesundheitsnetzwerks“<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> und der<br />

Abgrenzung von renditeorientierten<br />

Gesundheitsdienstleistern und öffentlich<br />

verwalteten Krankenhäusern.<br />

10. Wahrung der Führungsphilosophie der<br />

strategischen Management-Holding mit<br />

dezentralen Führungsverantwortungen<br />

sowie Entwicklung von Führungsgrundsätzen<br />

und eines Führungs-Feedback-<br />

Systems.


Strategische<br />

Aktivitäten in <strong>2011</strong><br />

Wachstum<br />

Mit der in <strong>2011</strong> vollzogenen Mehrheitsbeteiligung<br />

an der S&A Klink für minimalinvasive<br />

Chirurgie GmbH (MIC-Klinik) wurde der<br />

Weg eines moderaten externen Wachstums<br />

weiter beschritten. Die Beteiligung an<br />

der MIC-Klinik ist außerdem die Voraussetzung<br />

zur weiteren Vernetzung der<br />

medizinischen Leistungen mit dem Evangelischen<br />

Krankenhaus Hubertus.<br />

Die medizinische Profilierung der PGD-<br />

Krankenhäuser u. a. durch die Eröffnung<br />

neuer Fachabteilungen führte zum an-<br />

gestrebten internen Leistungswachstum.<br />

Einen weiteren Faktor für die gestiegenen<br />

Erlöse stellt der Ausbau der Versorgung<br />

internationaler Patienten dar. Zu diesem<br />

Zweck wurde die PGD International GmbH<br />

gegründet, über die die Akquisition und<br />

Betreuung internationaler Patienten erfolgt<br />

(pgd-healthcare.com).<br />

Standortkonzept Lützowstraße<br />

In <strong>2011</strong> erfolgte die Durchführung eines<br />

Architektenwettbewerbs zur Entwicklung<br />

einer Baukonzeption für den Gesamtstandort<br />

Lützowstraße. Die Perspektivkonzeption<br />

sieht in der ersten Phase den Neubau eines<br />

Pflegeheims mit Tiefgarage vor. In der<br />

zweiten Phase ist der Bau eines Ärztehauses<br />

mit Integration der ambulanten Leistungsbereiche<br />

und der Rettungsstelle des<br />

Krankenhauses geplant. In einer optionalen<br />

dritten Phase ist ein Neubau für Betreutes<br />

Wohnen vorgesehen.<br />

Die Projektierung der Baumaßnahmen<br />

wurde im Frühjahr aufgenommen. Im<br />

Sommer erfolgte die Schließung des Seniorenstifts<br />

Elisabeth und zum Ende des Jahres<br />

wurde mit dem Abriss des Pflegeheimaltbaus<br />

und der Herrichtung des Geländes begonnen.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 71<br />

Lagebericht


72 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


Personalstrategie<br />

Die Schwerpunkte zur Umsetzung der<br />

Personalstrategie wurden <strong>2011</strong> auf die folgenden<br />

Handlungsfelder gelegt:<br />

■ Führungskräfteentwicklung und<br />

Exzellenzförderung<br />

Die unter diesem Thema gesetzten Ziele<br />

waren die Etablierung der Führungsgrundsätze<br />

einschließlich Mitarbeiterfeedback<br />

und Coaching, die Bindung<br />

und Entwicklung von Spezialisten und<br />

Leistungsträgern (High Potentials) für<br />

ein geplantes Wachstum „von innen“,<br />

die Initiierung von Lern- und Entwicklungsprozessen<br />

sowie die kontinuierliche<br />

Qualitätssteigerung von Führung,<br />

Professionalisierung und Fokussierung<br />

von Führungshandeln im Hinblick auf<br />

unternehmensstrategische Ziele.<br />

■ Arbeitsorganisation und Beschäftigungsmodelle<br />

Im Fokus dieses Handlungsfeldes standen<br />

die wirtschaftliche Optimierung<br />

von Arbeitsteilung und Einsatz von<br />

Personalressourcen, die Attraktivitätssteigerung<br />

der Arbeitsorganisation durch<br />

mehr Verlässlichkeit und Fokussierung<br />

auf Kernaufgaben sowie die nachhaltige<br />

Sicherstellung von Flexibilität im Personaleinsatz<br />

angesichts des Rückgangs<br />

von Flexibilitätsbereitschaft durch Fachkräftemangel.<br />

■ Qualifizierung und Personalentwicklung<br />

Die Inhalte bestanden hier in der systematischen<br />

Professionalisierung von<br />

Grundhaltungen und Kompetenzen<br />

als Beitrag zu einer ganzheitlichen,<br />

serviceorientierten Patienten- und<br />

Bewohnerbetreuung, der strategischen<br />

Ausrichtung, Qualifizierung und Per-<br />

sonalentwicklung auf interne Bedarfe<br />

und aktuelle fachliche Anforderungen.<br />

Qualitätsmanagementprogramm<br />

Die Umsetzung des Qualitätsmanagementprogramms<br />

<strong>2011</strong> verfolgte die Ziele:<br />

■ Benchmarking der Ergebnisqualität;<br />

■ Vorbeugende Erkennung von Risikoquellen<br />

und Ableitung von Maßnahmen<br />

zur Risikoreduktion;<br />

■ Breite Kommunikation von Prozessstandards,<br />

Stimulierung der Standardisierung<br />

von Prozessen und Hebung von<br />

Synergien im Prozessmanagement;<br />

■ Identifikation und Umsetzung von<br />

Verbesserungsmaßnahmen im<br />

klinischen Ablauf, Förderung einer<br />

positiven Fehlerkultur.<br />

Erneuerung der IT<br />

Zur Modernisierung wurde <strong>2011</strong> das Projekt<br />

PIKon gestartet. Wesentliche Inhalte des<br />

Projektes sind ein Relaunch der Klinischen<br />

Informationssysteme der Berliner PGD-Krankenhäuser,<br />

die Konzeption und Implementierung<br />

eines PGD-weiten Intranets und die<br />

Modernisierung der IT-Infrastruktur.<br />

Effizienzsteigerung<br />

■ Steuerung des Medizinischen Sachbedarfs<br />

Fortsetzung des Projektes zur Verbrauchssteuerung<br />

des medizinischen Sachbedarfs<br />

mit dem Ziel der Verbesserung der im<br />

PGD-Konzern als interne Steuerungsgröße<br />

definierten Sachkostenrentabilität. Maßnahmen<br />

zur Verfeinerung der Steuerungsmechanismen<br />

waren die Weiterentwicklung<br />

des zentralen Berichtswesens und<br />

die Förderung der Zusammenarbeit von<br />

zentralen und dezentralen Controllern.<br />

■ Lean Management<br />

In den PGD-Krankenhäusern wurden<br />

Projekte zur Etablierung von Lean<br />

Management in den medizinischen<br />

Bereichen mit dem Ziel begonnen, zusätzliche<br />

Kapazitäten für die Patientenversorgung<br />

freizusetzen.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 73<br />

Lagebericht


3. Überblick über das Geschäftsjahr<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat die Konzernbetriebsleistung<br />

in <strong>2011</strong> um 26,4 Mio. EUR<br />

(9,6 %) auf 301,2 Mio. EUR erneut deutlich<br />

gesteigert. Dabei wurde dieses Wachstum<br />

zu nahezu gleichen Teilen aus internen und<br />

externen Leistungszuwächsen erreicht.<br />

Abgesehen von einem leichten Leistungsrückgang<br />

im Geschäftsfeld Senioren & Pflege<br />

aufgrund der unterjährigen Schließung des<br />

Elisabeth Seniorenstifts weisen alle anderen<br />

Geschäftsfelder Leistungszuwächse auf.<br />

Dies trifft auch auf die Wittenberger Tochtergesellschaft<br />

zu, die trotz anhaltender<br />

Sanierungsphase im dritten Jahr in Folge ein<br />

leicht positives Gesamtergebnis erreichte.<br />

Der Konzern erzielte ein EBITDA in Höhe von<br />

17,5 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge ist aufgrund<br />

der für <strong>2011</strong> vereinbarten AVR-Steige-<br />

74 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

rungen sowie des außerordentlichen<br />

Sonderfaktors der unterjährigen Betriebsstillegung<br />

des Elisabeth Seniorenstifts<br />

mit 5,8 % (Vorjahr 6,9 %) leicht rückläufig.<br />

Das Berichtsjahr wurde im Konzern<br />

mit einem Jahresergebnis (EAT) von<br />

5,4 Mio. EUR abgeschlossen.<br />

Der PGD e. V. verzeichnete bei leichter<br />

Steigerung der Betriebsleistung auf 21,4 Mio.<br />

EUR (Vorjahr 21,1 Mio. EUR) einen leichten<br />

Rückgang des Jahresergebnisses (EAT) auf<br />

0,7 Mio. EUR (Vorjahr 1,1 Mio. EUR).<br />

Das in <strong>2011</strong> erzielte Ergebnis entspricht unter<br />

Berücksichtigung der außerordentlichen<br />

Einflussfaktoren in vollem Umfang den<br />

Erwartungen.<br />

Ertragslage PGD-Konzern (konsolidiert) PGD e. V. (konsolidiert)<br />

<strong>2011</strong> 2010 Veränderung <strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />

T EUR T EUR T EUR % T EUR T EUR T EUR %<br />

Betriebsleistung 301.161 274.744 26.417 9,6 21.360 21.137 223 1,1<br />

Personalaufwand – 176.348 – 158.875 – 17.473 – 11,0 – 12.268 – 11.910 – 358 – 3,0<br />

Materialaufwand – 74.142 – 68.250 – 5.892 – 8,6 – 2.261 – 2.393 132 5,5<br />

Übrige Betriebsaufwendungen<br />

– 33.159 – 28.718 – 4.441 – 15,5 – 4.524 – 4.367 – 157 – 3,6<br />

Aufwendungen für<br />

Betriebsleistung<br />

– 283.650 – 255.843 – 27.807 – 10,9 – 19.053 – 18.670 – 383 – 2,0<br />

EBITDA 17.512 18.901 – 1.389 – 7,3 2.307 2.467 – 160 – 6,5<br />

Investives Ergebnis – 10.846 – 8.874 – 1.972 – 22,2 – 2.130 – 1.191 – 939 – 78,9<br />

EBIT 6.666 10.027 – 3.361 – 33,5 177 1.276 – 1.099 – 86,1<br />

Finanzergebnis – 456 – 369 – 87 – 23,5 570 – 76 646 847,7<br />

Sonstiges Ergebnis – 809 – 2.627 1.818 – 69,2 – 46 – 117 71 60,6<br />

EAT 5.401 7.030 – 1.629 – 23,2 701 1.083 – 382 – 35,3<br />

Minderheitenanteil<br />

am ETA<br />

EAT nach Minderheitenausweis<br />

– 567 – 2<br />

4.834 7.028 – 2.194 – 31,2<br />

Mit dem Ergebnis <strong>2011</strong> konnte die positive<br />

Entwicklung der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> seit<br />

Konzernbildung in 2004 fortgesetzt werden.


Betriebsleistung (Mio. EUR / EBITDA Marge<br />

148<br />

2,5 %<br />

152<br />

3,5 %<br />

Ev.<br />

Elisabeth<br />

Klinik<br />

175<br />

4,6 %<br />

<strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong><br />

Krankenhaus<br />

MIC Klinik<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

178<br />

Allgemeine Wirtschaftsentwicklung<br />

Die deutsche Wirtschaft ist gemessen am<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) trotz anhaltender<br />

europäischer Schuldenkrise im Jahr <strong>2011</strong><br />

preisbereinigt um 3,0 % gewachsen. Die<br />

Inflationsrate der Verbraucherpreise wurde<br />

dabei mit 2,3 % ermittelt.<br />

Branchenentwicklung<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2011</strong> ist das Gesetz zur<br />

nachhaltigen und sozial ausgewogenen<br />

Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV-FinG) in Kraft. Wesentliches<br />

Ziel war es, das drohende Defizit von rund<br />

9 Mrd. EUR im bisher rein über Beiträge aus<br />

dem Arbeitseinkommen der Versicherten<br />

finanzierten GKV-System zu decken. Arbeitgeber<br />

und Versicherte sollten 3 Mrd. EUR<br />

über den nun einheitlichen Beitragssatz von<br />

15,5 % beitragen. Über 3 Mrd. EUR entfielen<br />

durch Ausgabenbegrenzungen der Krankenkassen<br />

auf die Leistungserbringer. Weitere<br />

2 Mrd. EUR wurden in Form eines neu<br />

geschaffenen Steuerzuschusses aufgebracht.<br />

Der Beitrag der Krankenhäuser schlug sich<br />

in einer Ausgabenbegrenzung für Krankenhausleistungen<br />

nieder. Zum einen wurde die<br />

für die Preisbildung der Basisfallwerte<br />

relevante Veränderungsrate der Grundlohnsumme<br />

(<strong>2011</strong>: 1,15 %; 2012: 1,98 %) gesetzlich<br />

248<br />

4,0 % 3,9 %<br />

258<br />

5,6 %<br />

275<br />

6,9 %<br />

301<br />

5,8 %<br />

abgesenkt (<strong>2011</strong>: 0,25 Prozentpunkte; 2012:<br />

0,5 Prozentpunkte) und der Übergang zum<br />

krankenhausspezifischen Kostenorientierungswert<br />

verschoben. Zum anderen wurden<br />

Abschläge für Mehrleistungen (<strong>2011</strong>: 30 %;<br />

2012: frei verhandelbar) festgelegt. Die tat-<br />

sächliche Steigerung der Landesbasisfallwerte<br />

für Berlin von 2.927,50 EUR (2010) auf<br />

2.935 EUR (<strong>2011</strong>) bzw. Sachsen-Anhalt von<br />

2.884,00 EUR (2010) auf 2.899,50 EUR (<strong>2011</strong>)<br />

fiel mit 0,26 % bzw. 0,54 % jedoch noch<br />

deutlich geringer als gesetzlich zulässig aus.<br />

Im Ergebnis haben die Krankenkassen in<br />

<strong>2011</strong> einen Überschuss von 4,0 Mrd. EUR<br />

verzeichnet und der Gesundheitsfonds das<br />

Jahr <strong>2011</strong> mit einem Überschuss von 5,3 Mrd.<br />

EUR abgeschlossen, so dass zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt eine Liquiditätsreserve von<br />

9,5 Mrd. EUR vorliegt. Dies spricht gegen<br />

eine ausgewogene Lastenverteilung und<br />

dafür, die Mehrleistungsabschläge 2012<br />

zumindest zu senken.<br />

Im Ergebnis betrug die Steigerung der Preis-<br />

komponente der Erlöse im Krankenhaussektor<br />

nur einen Bruchteil der Inflationsrate<br />

und die tatsächlichen Preissteigerungen im<br />

Materialaufwand konnten nicht kompensiert<br />

werden. Die für den Personalaufwand<br />

maßgeblichen Tarifsteigerungen fielen im<br />

Konzern nach Dienstarten und Regionen<br />

unterschiedlich aus. Neben der im gesamten<br />

Geltungsbereich der AVR DWBO zum<br />

1. Januar <strong>2011</strong> vorgenommenen allgemeinen<br />

Erhöhung der Grundentgelte um 1,5 % kam<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 75<br />

Lagebericht<br />

■ organanisches<br />

Wachstum<br />

■ externes Wachstum<br />

■ Betriebsleistung<br />

des Vorjahres<br />

EBiTDA-Marge


in <strong>2011</strong> auch die vereinbarte Tariferhöhung<br />

für Ärzte in Sachsen-Anhalt vom November<br />

2010 voll zum Tragen, die eine Steigerung der<br />

Entgelte um 7,3 % im Vergleich zu 2010<br />

bedeutete. Neben den reinen Entgeltsteigerungen<br />

führte auch die Verdopplung des<br />

Sanierungsbeitrags für die Evangelische<br />

Zusatzversorgungskasse (EZVK) zu einem<br />

erheblichen Anstieg des Personalaufwandes.<br />

Mittelfristig können die dargestellten<br />

Rahmenbedingungen nur durch Skalen- und<br />

Verbundeffekte aus Leistungswachstum an<br />

den einzelnen Standorten und Konzentrationsprozesse<br />

unter den Trägern ausgeglichen<br />

werden, wobei die eingeführten Abschläge<br />

auf vereinbarte Mehrleistungen das Wachstum<br />

an den einzelnen Standorten erschweren.<br />

Am 1. Dezember <strong>2011</strong> hat der Deutsche<br />

Bundestag das GKV-Versorgungsstrukturgesetz<br />

(GKV-VStG) beschlossen, welches die<br />

Versorgungssituation der Patienten im Alltag<br />

verbessern und zu einer besseren Verzahnung<br />

der Leistungssektoren führen sollte.<br />

Tatsächlich wird der Zugang der Krankenhäuser<br />

zum ambulanten Sektor aber erschwert.<br />

So werden die Möglichkeiten zur<br />

Erbringung spezialärztlicher Leistungen<br />

weiter eingeschränkt und die Krankenhaus-<br />

MVZ bei Praxisnachbesetzungsverfahren<br />

einseitig benachteiligt. Die durch das Gesetz<br />

vorgenommene Erweiterung der Krankenhausbehandlung<br />

um das Entlassmanagement<br />

wird zu einem zusätzlichen Dokumentationsaufwand<br />

führen und ist nicht<br />

76 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

geeignet, die geforderte Versorgungskontinuität<br />

dort sicherzustellen, wo geeignete<br />

Nachsorgemöglichkeiten nicht in ausreichendem<br />

Maße vorhanden sind. Auch die Aus-<br />

weitung des Anwendungsbereiches des<br />

Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG)<br />

auf nichtgewerbsmäßige Verleiher zum<br />

1. Dezember <strong>2011</strong> führt bei Krankenhäusern<br />

zu einem erhöhten administrativen Aufwand,<br />

da die gängige Praxis der Personalgestellung<br />

hierdurch ein erlaubnispflichtiger<br />

Vorgang wird und die entsprechende Erlaub-<br />

nis in den ersten drei Jahren nur mit Jahresfrist<br />

erteilt wird. Zum 4. August <strong>2011</strong> trat<br />

außerdem ein neues Infektionsschutzgesetz<br />

(IfSG) in Kraft, welches die Landesregierungen<br />

dazu verpflichtet, bis zum 31. März 2012<br />

Hygieneverordnungen zu erlassen. In der<br />

Folge ist ein nicht gegenfinanzierter Mehraufwand<br />

für die Krankenhäuser durch die<br />

zu treffenden Regelungen über die erforderliche<br />

personelle Ausstattung mit Hygienefachkräften<br />

und Krankenhaushygienikern<br />

sowie die Bestellung von hygienebeauftragten<br />

Ärzten zu erwarten.<br />

Entwicklung in Berlin<br />

Das in 2009 aufgenommene Gesetzgebungsverfahren<br />

zur Novellierung des Landeskrankenhausgesetzes<br />

(LKG) in Berlin trat zum<br />

1. Oktober <strong>2011</strong> in Kraft. Allerdings strich der<br />

Gesundheitsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses<br />

die ab 2013 geplante umstrittene<br />

vollständige Umstellung der Krankenhausinvestitionsfinanzierung<br />

auf leistungs-


orientierte Investitionspauschalen. Kurzfristig<br />

ist daher eine Einführung von<br />

Investitionspauschalen im Land Berlin nicht<br />

zu erwarten. Unabhängig von der Diskussion<br />

über die Art der gesetzlichen Förderung<br />

bleibt aus Sicht der Krankenhäuser grundsätzlich<br />

zu kritisieren, dass die vom Land<br />

jährlich zur Verfügung gestellten Investitionsmittel<br />

regelmäßig deutlich unter den<br />

im Rahmen einer gemeinsamen Analyse von<br />

Landeskrankenhausgesellschaft und der<br />

Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt<br />

und Verbraucherschutz ermittelten notwendigen<br />

ca. 200 Mio. EUR liegen. So wurden<br />

den Berliner Krankenhäusern <strong>2011</strong> inklusive<br />

der Auszahlungen des Landes für den<br />

Kapitaldienst aus geförderten Darlehensprogrammen<br />

nur 92 Mio. EUR vom Senat für<br />

Investitionen zur Verfügung gestellt. Ab<br />

2012 soll sich die jährliche Fördersumme bei<br />

rund 94 Mio. EUR einpendeln, wobei nach<br />

Abzug der Auszahlungen für die geförderten<br />

Darlehensprogramme lediglich ca. 60 Mio.<br />

EUR für Neuinvestitionen verbleiben.<br />

Zusätzlich wurde bereits in 2008 ein Investitionsstau<br />

von rund 800 Mio. EUR ermittelt.<br />

Im Ergebnis erhöht sich der Druck auf die<br />

Ertragslage der Krankenhäuser, da in zu-<br />

nehmendem Maße damit gerechnet werden<br />

muss, Investitionen aus Eigenmitteln zu<br />

finanzieren und die resultierenden Abschreibungen<br />

sowie die Kapitalkosten im laufenden<br />

Geschäftsbetrieb zu verdienen.<br />

Im Ergebnis der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus<br />

vom 18. September <strong>2011</strong> kam es<br />

zur Bildung einer großen Koalition und zu<br />

Veränderungen im Zuschnitt der Ressorts.<br />

Bereits im Jahr 2010 wurde der bis 2015<br />

reichende aktuelle Krankenhausplan für<br />

Berlin verabschiedet.<br />

Entwicklung in Sachsen-Anhalt<br />

Seit 2005 erfolgt die Krankenhausplanung<br />

in Sachsen-Anhalt auf der Basis des Kranken-<br />

hausgesetzes Sachsen-Anhalt (KHG LSA).<br />

Das Gesetz sieht eine Überprüfung in min-<br />

destens zweijährigem Turnus vor. Die in 2010<br />

auf der Grundlage weiterentwickelter Rah-<br />

menvorgaben durchgeführte Überprüfung<br />

führte zu einer Veränderung des Kranken-<br />

hausplans, die zum 1. Januar <strong>2011</strong> in Kraft<br />

trat.<br />

Wesentliche Veränderungen ergeben sich<br />

dabei aus der bis 2018 prognostizierten<br />

Gesamtentwicklung hinsichtlich der regionalen<br />

Demografie und Morbidität und<br />

schlagen sich zum einen darin nieder,<br />

geriatrische Angebote auszubauen und<br />

gezielt weiter zu entwickeln. Hier sind<br />

aufgrund altersbedingter Erkrankungen<br />

künftig Fallzahlsteigerungen in den Bereichen<br />

der Inneren Medizin, der Chirurgie<br />

sowie der Neurologie und Psychiatrie zu<br />

erwarten. Zum anderen sind ausgeprägte<br />

Rückgänge der stationären Fallzahlen nach<br />

wie vor in der Kinder- und Jugendmedizin<br />

und in der Geburtshilfe zu erwarten, was<br />

durch die Konzentration entsprechender<br />

Leistungsangebote bereits begonnen wurde<br />

umzusetzen.<br />

Das Bundesland Sachsen-Anhalt finanzierte<br />

<strong>2011</strong> nach derzeitigem Stand über Einzelförderung<br />

Investitionen in Krankenhausbauten<br />

in Höhe von 12,6 Mio. EUR. Die jährliche<br />

pauschale Förderung der Krankenhäuser im<br />

Sinne des § 9 Abs. 3 KHG ist hierin nicht<br />

enthalten und erfolgt seit dem Jahr 2006 auf<br />

Grundlage des erzielten Casemixindex.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 77<br />

Lagebericht


Chronologie der wesentlichen<br />

Ereignisse in der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

1. Quartal <strong>2011</strong><br />

■ Erfolgreiche Zertifizierung des Onkologischen<br />

Zentrums des Ev. Waldkrankenhauses<br />

Spandau nach den Kriterien der<br />

Deutschen Krebsgesellschaft. Das Ev.<br />

Waldkrankenhaus Spandau ist damit<br />

das zweite zertifizierte Onkologische<br />

Zentrum in Berlin neben der Charité.<br />

■ Erfolgreiche Rezertifizierungen des<br />

Ev. Waldkrankenhauses Spandau nach<br />

KTQ sowie des Darmzentrums inkl. der<br />

Erweiterung um das Modul Pankreas.<br />

■ Die Klage des Ev. Waldkrankenhauses<br />

Spandau auf vorläufigen Rechtsschutz<br />

bezüglich der Mindestmenge für Perinatalzentren<br />

nach Level 1 konnte erfolgreich<br />

geführt werden. Der Beschluss des<br />

Gemeinsamen Bundesausschusses, die<br />

Mindestmenge zum 1. Januar <strong>2011</strong> auf<br />

30 zu erhöhen, wurde vom Landessozialgericht<br />

Potsdam bis zur Verhandlung<br />

in der Hauptsache aufgehoben.<br />

■ Start von Lean Management-Projekten<br />

in den Krankenhäusern der PGD.<br />

■ Neubesetzung der Geschäftsführer-<br />

position der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

Krankenhaus und Pflege GmbH mit<br />

Herrn Axel Burghardt.<br />

■ Durch die Feststellungsbescheide<br />

zum Berliner Krankenhausplan 2010<br />

bestätigte Leistungserweiterungen<br />

der PGD-Krankenhäuser:<br />

– Ev. Waldkrankenhaus Spandau:<br />

Onkologischer Schwerpunkt,<br />

– Martin-Luther-Krankenhaus:<br />

Onkologischer Schwerpunkt,<br />

– Ev. Krankenhaus Hubertus:<br />

Ausweis der Subabteilung Orthopädie/<br />

Unfallchirurgie,<br />

– Ev. Elisabeth Klinik:<br />

Ausweis der Subabteilung Orthopädie/<br />

Unfallchirurgie.<br />

78 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

2. Quartal <strong>2011</strong><br />

■ Übernahme von weiteren Geschäftsanteilen<br />

der MIC-Klinik. Die PGD hält nun<br />

51 % der Geschäftsanteile.<br />

■ Erwerb von 25 % der Geschäftsanteile der<br />

Weibliche Wohlfahrt Berlin GmbH. Die<br />

Weibliche Wohlfahrt Berlin GmbH wird<br />

nach Fertigstellung des Pflegeheimneubaus<br />

am Standort Lützowstraße in Berlin<br />

das neue Pflegeheim mit 120 Pflegeplätzen<br />

betreiben.<br />

■ Einstellung des Geschäftsbetriebs des<br />

Medizinischen Versorgungszentrums am<br />

Standort Martin-Luther-Krankenhaus.<br />

■ Durchführung des 5. Forums zur diakonischen<br />

Unternehmenskultur mit dem<br />

Thema „Sichtbarkeit des diakonischen<br />

Profils in der räumlichen Gestaltung der<br />

PGD“ und des 5. Ethikforums zum Thema<br />

„75+ – Ethik, Kompetenz und Kooperation<br />

für eine alternde Patientenschaft“.<br />

■ Eröffnung des Departments für Kinderorthopädie<br />

in der Klinik für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie am Ev. Waldkranken-<br />

haus Spandau unter der Leitung von<br />

Frau Dr. Anja Helmers.<br />

■ Erfolgreiche Rezertifizierung des Brustzentrums<br />

des Ev. Waldkrankenhauses<br />

Spandau.<br />

■ Eröffnung des Verbindungstunnels<br />

zwischen den Hauptgebäuden der Ev.<br />

Lungenklinik Berlin.<br />

■ Inbetriebnahme eines neuen MRT in der<br />

Ev. Lungenklinik Berlin.<br />

■ Zertifizierung der Schmerztherapie im<br />

Ev. Krankenhaus Hubertus.<br />

■ Als Schirmherr für den Förderverein der<br />

Ev. Elisabeth Klinik konnte Herr Karsten<br />

Voigt gewonnen werden.<br />

■ Wiederauszeichnung der Ev. Elisabeth<br />

Klinik durch die Deutsche Energieagentur<br />

mit dem Label „Good Practice<br />

Energieeffizienz“.


3. Quartal <strong>2011</strong><br />

■ 80-Jahr-Feier für das Martin-Luther-<br />

Krankenhaus und das Ev. Krankenhaus<br />

Hubertus. Zu diesem Anlass wurden<br />

Publikationen zur Geschichte beider<br />

Einrichtungen veröffentlicht.<br />

■ Richtfest für den Neubau der Strahlentherapie<br />

am Martin-Luther-Krankenhaus.<br />

■ Gründung der PGD International GmbH<br />

zur Akquisition und Betreuung internationaler<br />

Patienten. Zur Geschäftsführerin<br />

der Gesellschaft wurde Frau Stephanie<br />

Wand berufen.<br />

■ Im Rahmen der Neubauplanung für das<br />

Seniorenheim am Standort Lützowstraße<br />

wurde der Betrieb des Seniorenstifts<br />

eingestellt.<br />

■ Erfolgreiche Rezertifizierung der<br />

Ev. Elisabeth Klinik nach KTQ.<br />

■ Teilung der Abteilung für Innere Medizin<br />

des Krankenhauses <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift<br />

und Besetzung der zweiten Chefarztposition<br />

mit Herrn PD Dr. med. Benter.<br />

■ Beginn des letzten Bauabschnitts des<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stifts in Wittenberg mit<br />

dem Abriss des Südflügels.<br />

■ Wiederauszeichnung des Ev. Krankenhauses<br />

Hubertus durch den BUND<br />

mit dem Gütesiegel „Energiesparendes<br />

Krankenhaus“.<br />

4. Quartal <strong>2011</strong><br />

■ Beginn des Ausbildungskurses für Hospiz-<br />

helferInnen als Basis für die Hospizarbeit<br />

in den Berliner Einrichtungen der PGD.<br />

■ Wiederwahl des Vorstandsvorsitzenden<br />

der PGD, Herrn Dr. Metzmacher,<br />

zum Vorsitzenden des Evangelischen<br />

Krankenhausverbandes.<br />

■ Inbetriebnahme der modernisierten<br />

Stationen der MIC-Klinik.<br />

■ Versorgung von kriegsverletzten<br />

libyschen Patienten auf Bitten des<br />

Übergangsrats von Libyen.<br />

■ Abschluss eines Managementvertrages<br />

mit den Gesellschaftern der Orthopädisches<br />

Zentrum Martin-Ulbrich-Haus<br />

gGmbH in Rothenburg (Neiße).<br />

Die Übernahme des Managements der<br />

Gesellschaft erfolgt ab 1. Januar 2012.<br />

Die Geschäftsführung wird von<br />

Herrn Jörg Ruppert übernommen.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 79<br />

Lagebericht


Geschäfts entwicklungen<br />

im PGD-Konzern<br />

und PGD e. V.<br />

Betriebsleistung<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> konnte in <strong>2011</strong><br />

das Wachstum weiter erfolgreich fortsetzen<br />

und die Konzernbetriebsleistung gegenüber<br />

dem Vorjahr um 26,4 Mio. EUR (9,6 %) auf<br />

301,2 Mio. EUR steigern. Dabei entfallen<br />

80 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

11,8 Mio. EUR des Wachstums auf interne<br />

Leistungssteigerungen und 14,6 Mio. EUR<br />

auf externes Wachstum durch die erstmalige<br />

Vollkonsolidierung der MIC-Klinik in <strong>2011</strong>.<br />

Betriebsleistung<br />

Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Erlöse aus Leistungen 267.462 241.411 26.051 10,8<br />

Erlöse aus übrigen Leistungen 13.654 14.401 – 747 – 5,2<br />

andere betriebliche Erträge 20.045 18.932 1.114 5,9<br />

Betriebsleistung 301.161 274.744 26.417 9,6<br />

Im PGD e. V. stieg die unkonsolidierte<br />

Betriebsleistung leicht um 0,2 Mio. EUR auf<br />

21,8 Mio EUR.<br />

Betriebsleistung<br />

PGD e. V. (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Erlöse aus Leistungen 7.969 9.370 – 1.401 – 14,9<br />

Erlöse aus übrigen Leistungen 1.378 1.557 – 179 – 11,5<br />

andere betriebliche Erträge 12.443 10.629 1.815 17,1<br />

Betriebsleistung 21.791 21.556 235 1,1


Personalaufwand<br />

Der Personalaufwand liegt mit 176,4 Mio.<br />

EUR um 17,5 Mio. EUR (11,0 %) über dem<br />

Vorjahr. Hauptursachen der deutlichen<br />

Aufwandssteigerungen sind die Übernahme<br />

der MIC-Klinik (6,7 Mio. Personalaufwand)<br />

sowie Tarifanpassungen der Arbeitsvertragsrichtlinien<br />

der <strong>Diakonie</strong> (AVR) in den beiden<br />

für den Konzern relevanten Diakonischen<br />

Werken Berlin-Brandenburg-schlesische<br />

Oberlausitz und Mitteldeutschland.<br />

Der Personalaufwand im PGD e. V. liegt mit<br />

12,3 Mio. EUR um 0,4 Mio. EUR (3,0 %) über<br />

dem Vorjahr.<br />

In den Berliner Einrichtungen erhöhten sich<br />

im Jahre <strong>2011</strong> die Tarife um 1,5 %. Zusätzlich<br />

erhöhte sich entsprechend den AVR-Novellierungsregelungen<br />

die Entgelttabelle um<br />

1,0 %. Aufgrund der Berufserfahrung der<br />

Mitarbeiter kam es zu Stufensteigerungen<br />

innerhalb der Gehaltsgruppen. Der Umfang<br />

der Anwendung leistungsabhängiger<br />

Vergütungen auf der Basis von Zielvereinbarungen<br />

nahm zu. In den Einrichtungen in<br />

Sachsen-Anhalt erhöhten sich die Entgelte<br />

um bis zu 6,2 %. Diese ergaben sich aus den<br />

Folgewirkungen des Jahres 2010 (Einführung<br />

eines neuen Ärztetarifs und Erhöhung<br />

der Gehälter der übrigen Mitarbeiter zum<br />

1. November 2010) sowie der weiteren schrittweisen<br />

Ost-West-Angleichung der Gehälter.<br />

Ergänzend zu den rein tariflich bedingten<br />

Aufwandssteigerungen bilden die aufgrund<br />

der Leistungssteigerungen gestiegene<br />

Anzahl der Beschäftigten (+132 Vollkräfte,<br />

davon +95 Vollkräfte in der MIC-Klinik)<br />

sowie die deutliche Erhöhung des KZVK-<br />

Beitrages (Berlin: 4,0 % auf 4,4 %, Sachsen-<br />

Anhalt: 4,0 % auf 4,8 %) weitere Ursachen<br />

der Personalaufwandssteigerungen.<br />

Trotz der starken Steigerung des Personalaufwandes<br />

erhöhte sich die Personalaufwandsquote<br />

(Personalaufwand zu Betriebsleistung)<br />

nur leicht von 57,8 % auf 58,6 %.<br />

Personalaufwand<br />

Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Personalaufwand 176.348 158.875 17.473 11,0<br />

Im PGD e. V. erhöhte sich die Personal-<br />

aufwandsquote von 55,3 % auf 56,2 %.<br />

Personalaufwand<br />

PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Personalaufwand 12.268 11.910 358 3,0<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 81<br />

Lagebericht


82 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


Sachaufwand<br />

Der Sachaufwand von 107,3 Mio. EUR, be-<br />

stehend aus Materialaufwand und übrigen<br />

Betriebsaufwendungen, ist im Vergleich<br />

zum Vorjahr aufgrund der erstmaligen Voll-<br />

konsolidierung der MIC-Klinik sowie des<br />

Casemixzuwachses um 10,3 Mio. EUR<br />

(10,7 %) gestiegen. Die Sachaufwandsquote<br />

(Sachaufwand zu Betriebsleistung) beträgt<br />

35,6 % und hat sich gegenüber dem Vorjahreswert<br />

nur gering erhöht.<br />

Einen positiven Effekt auf die Entwicklung<br />

der Materialkosten zeigte das 2010 gestartete<br />

MES-Projekt zur Steuerung des medizinischen<br />

Sachbedarfs.<br />

Der deutliche Anstieg der übrigen Betriebsaufwendungen<br />

erklärt sich unter anderem<br />

aus gestiegenen Instandhaltungsaufwendungen<br />

und Aufwendungen für die Behandlung<br />

ausländischer Patienten.<br />

Sachaufwand<br />

Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Materialaufwand 74.142 68.250 5.892 8,6<br />

Übrige Betriebaufwendungen 33.159 28.718 4.441 15,5<br />

Im PGD e.V. betrug der Sachaufwand <strong>2011</strong><br />

6,8 Mio. EUR und ist damit im Vorjahresvergleich<br />

um 0,4 % gestiegen. Die Sachaufwandsquote<br />

beträgt 31,8 % und ist um<br />

0,2 Prozentpunkte gesunken.<br />

Sachaufwand<br />

PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Materialaufwand 2.261 2.393 – 132 – 5,5<br />

Übrige Betriebaufwendungen 4.524 4.367 157 3,6<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 83<br />

Lagebericht


Investives Ergebnis<br />

Das investive Ergebnis <strong>2011</strong> beläuft sich im<br />

Konzern auf –10,9 Mio. EUR und ist damit<br />

um 2,0 Mio. EUR geringer als im Vorjahr.<br />

Damit zeigt sich der im Vorjahr erwartete<br />

Effekt einer Verschlechterung des investiven<br />

Ergebnisses, nachdem 2010 zwei positive<br />

Sondereffekte eine vorübergehende Stagnation<br />

des investiven Ergebnisses ermöglicht<br />

hatten. Maßgeblich für die Erhöhung der<br />

84 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Abschreibungen und Investitionszinsen<br />

im Konzern sind die Fortschritte bei den Bauvorhaben<br />

an den Standorten Evangelisches<br />

Waldkrankenhaus Spandau, Martin-Luther-<br />

Krankenhaus, Evangelisches Krankenhaus<br />

Hubertus und in Sachsen-Anhalt.<br />

Wegen der Abnahme des Fördermittelanteils<br />

bei Investitionen ist auch weiterhin von einer<br />

Verschlechterung des investiven Ergebnisses<br />

auszugehen.<br />

Investives Ergebnis<br />

Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Investives Ergebnis – 10.846 – 8.874 – 1.972 – 22,2<br />

Der PGD e.V. weist für <strong>2011</strong> ein investives haben sich im Berichtsjahr die Abschreibun-<br />

Ergebnis von –2,1 Mio. EUR aus, was einer gen und Investitionszinsen im Verein durch<br />

Verschlechterung im Vorjahresvergleich von den begonnenen Abriss und Neubau des<br />

0,9 Mio. EUR entspricht. Maßgeblich für das Elisabeth Seniorenstifts im Rahmen des<br />

gesunkene investive Ergebnis war die Ent- Standortkonzepts der Evangelischen<br />

lastung im Vorjahr durch eine Immobilien- Elisabeth Klinik und die Umsetzung des<br />

veräußerung um 0,7 Mio. EUR. Außerdem<br />

Investives Ergebnis<br />

zentralen Projekts zur IT-Konsolidierung<br />

erhöht.<br />

PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Investives Ergebnis – 2.130 – 1.191 – 939 – 78,9


Finanzergebnis<br />

Das Finanzergebnis hat sich im Konzern<br />

gegenüber dem Vorjahr weiter leicht verschlechtert<br />

und beträgt –0,5 Mio. EUR. Darin<br />

Im PGD e. V. konnte <strong>2011</strong> eine deutliche<br />

Steigerung des Finanzergebnisses um<br />

0,7 Mio. EUR auf 0,6 Mio. EUR erreicht<br />

werden. Ursächlich hierfür waren vor allem<br />

Zinserträge aus noch nicht verwendeten<br />

Sonstiges Ergebnis<br />

Das sonstige Ergebnis hat sich im Konzern<br />

im Vorjahresvergleich um 1,8 Mio. EUR auf<br />

–0,8 Mio. EUR verbessert. Eine wesentliche<br />

enthalten sind die Aufwendungen aus der<br />

Aufzinsung im Rahmen der Zuführungs<br />

beträge der Altersteilzeit mit rund 0,4 Mio.<br />

EUR, welche vor 2010 ausschließlich im<br />

Personalaufwand ausgewiesen wurden.<br />

Finanzergebnis<br />

Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Finanzergebnis – 456 – 369 – 87 – 23,5<br />

Investitionskrediten sowie das Entfallen<br />

der im Vergleich zum Vorjahr im Zuge der<br />

Finanzkrise vorgenommenen Abschreibungen<br />

auf Finanzanlagen.<br />

Finanzergebnis<br />

PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Finanzergebnis 570 – 76 646 847,7<br />

Entlastung ergibt sich aus dem Wegfall der<br />

im Vorjahr ausgewiesenen außerordentlichen<br />

Aufwendungen im Zusammenhang<br />

mit der erstmaligen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes.<br />

Finanzergebnis<br />

Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Sonstiges Ergebnis – 809 – 2.627 1.818 69,2<br />

Der PGD e.V. weist für <strong>2011</strong> wie im Vorjahr<br />

ein nahezu ausgeglichenes sonstiges<br />

Ergebnis aus.<br />

Finanzergebnis<br />

PGD e. V. (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Sonstiges Ergebnis – 46 – 117 71 60,6<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 85<br />

Lagebericht


86 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


EBITDA und EAT<br />

Das EBITDA (operatives Betriebsergebnis)<br />

beträgt 17,5 Mio. EUR und liegt damit 1,4 Mio.<br />

EUR ( – 7,3%) unter dem Vorjahresniveau.<br />

Nach Berücksichtigung aller ergebniswirksamen<br />

Effekte wie auch des Ergebnisanteils der<br />

Minderheitsgesellschafter, der wegen der<br />

erstmaligen Vollkonsolidierung der MIC-<br />

Klinik stark angestiegen ist, schließt die <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> mit<br />

einem EAT (Gesamtergebnis) von 4,8 Mio.<br />

EUR ab (Vorjahr: 7,0 Mio. EUR). Davon ent-<br />

fallen 0,6 Mio. EUR auf Minderheitenanteile.<br />

Finanzergebnis<br />

Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

EBITDA 17.512 18.901 – 1.389 – 7,3<br />

EBIT 6.666 10.027 – 3.360 – 33,5<br />

Jahresergebnis EAT 5.401 7.030 – 1.629 – 23,2<br />

Minderheitenanteil am EAT – 567 – 2 – 565 – 35.233,7<br />

EAT nach Minderheitenausweis 4.834 7.028 – 2.194 – 31,2<br />

Das EBITDA des PGD e. V. entspricht mit<br />

2,3 Mio. EUR nahezu dem Vorjahresniveau.<br />

Das EAT gab im Vorjahresvergleich leicht um<br />

0,4 Mio. EUR nach und beträgt <strong>2011</strong><br />

0,7 Mio. EUR<br />

Finanzergebnis<br />

PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

EBITDA 2.307 2.467 – 160 – 6,5<br />

EBIT 177 1.276 – 1.099 – 86,1<br />

EAT 701 1.083 – 382 – 35,2<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 87<br />

Lagebericht


4. Verlauf in den Geschäftsfeldern<br />

und Geschäftsbereichen<br />

Krankenhäuser<br />

Leistungen<br />

Die Krankenhäuser der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Dia-<br />

konie in Berlin und Sachsen-Anhalt haben in<br />

<strong>2011</strong> insgesamt rund 71.600 Patienten<br />

stationär behandelt. Die budgetrelevanten<br />

Casemixpunkte konnten im Berichtsjahr<br />

gegenüber dem Vorjahr um 9,6 % auf rund<br />

Betriebsleistung<br />

Umsatz<br />

Der Umsatz im Geschäftsfeld Krankenhäuser<br />

konnte insbesondere bedingt durch interne<br />

Leistungssteigerungen in den stationären<br />

Krankenhausleistungen, die gestiegenen<br />

Landesbasisfallwerte in Berlin und Sachsen-<br />

Ergebnis<br />

Trotz der deutlichen Betriebsleistungssteigerung<br />

von rund 10,8 % im Geschäftsfeld<br />

Krankenhäuser sank das Gesamtergebnis um<br />

88 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

77.400 Punkte (Vorjahr: rund 70.600 Punkte)<br />

gesteigert werden. Der Casemixindex über<br />

alle Krankenhäuser blieb nahezu unverändert<br />

bei 1,08 Punkten je Fall. Neben dem<br />

internen Leistungswachstum erklärt sich der<br />

starke Anstieg in den Fällen und Casemixpunkten<br />

durch den erstmaligen Einbezug der<br />

MIC-Klinik in <strong>2011</strong>.<br />

<strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

abs. %<br />

Fälle 71.627 65.355 6.272 9,6<br />

Casemix 77.406 70.598 6.808 9,6<br />

Casemix-Index 1,081 1,080 0,0005 0,0<br />

Anhalt, die erstmalige Vollkonsolidierung<br />

der MIC-Klinik sowie die deutlich gestiegene<br />

Zahl behandelter ausländischer Patienten<br />

um 26,4 Mio. EUR auf 271,3 Mio. EUR (Vor-<br />

jahr: 245,0 Mio. EUR) gesteigert werden.<br />

Betriebsleistung<br />

Betriebsleistung (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Krankenhäuser 271,318 244.946 26.372 10,8<br />

rund 21,0 % auf 4,4 Mio. EUR (Vorjahr: 5,6<br />

Mio. EUR) ab. Dieser Rückgang begründet<br />

sich u. a. aus Personalkostensteigerungen.<br />

Betriebsleistung<br />

Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Krankenhäuser 4.387 5.554 – 1.167 – 21,0


Senioren und Pflege<br />

Leistungen<br />

Ohne das unterjährig geschlossene und<br />

mittlerweile zu Gunsten eines Neubaus mit<br />

doppelter Anzahl an Pflegeplätzen abgerissene<br />

Elisabeth Seniorenstift konnten die<br />

Pflegeeinrichtungen der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> das in 2010 erreichte hohe Niveau<br />

der in der stationären Betreuung pflegebedürftiger<br />

Menschen erbrachten Pflegetage<br />

<strong>2011</strong> nahezu bestätigen (Rückgang um 41<br />

Pflegetage). Insgesamt ergab sich durch die<br />

Schließung des Elisabeth Seniorenstifts<br />

allerdings ein Rückgang um 16.131 Pflegetage<br />

(–7,0 %).<br />

Die Einrichtung für Betreutes Wohnen am<br />

Evangelischen Krankenhaus Hubertus war<br />

wie in den Vorjahren voll ausgelastet.<br />

Umsatz<br />

Durch den vorübergehenden Wegfall der<br />

Kapazitäten am Standort Elisabeth Klinik<br />

sank die Betriebsleistung im Geschäftsfeld<br />

Senioren und Pflege um rund 1,4 Mio. EUR<br />

(– 6,4 %) auf 20,2 Mio. EUR.<br />

Betriebsleistung<br />

Betriebsleistung (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Senionen/Pflege 20.212 21.595 – 1.383 – 6,4<br />

Ergebnis<br />

Aufgrund außerordentlicher Belastungen<br />

durch Schließungskosten für das Elisabeth<br />

Seniorenstift konnte das positive Ergebnis des<br />

Vorjahres in <strong>2011</strong> nicht bestätigt werden. Das<br />

Gesamtergebnis sank um 0,8 Mio. EUR und<br />

weist einen Verlust von 0,2 Mio. EUR aus.<br />

Betriebsleistung<br />

Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Senionen/Pflege – 166 642 – 808 – 125,8<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 89<br />

Lagebericht


Ambulante Versorgung<br />

Umsatz<br />

Wie im Vorjahr konnten auch im Berichtsjahr<br />

die Leistungen im Geschäftsfeld Ambulante<br />

Versorgung gesteigert werden. Aufgrund<br />

Ergebnis<br />

Trotz der Leistungssteigerungen im Geschäftsfeld<br />

Ambulante Versorgung verschlechterte<br />

sich das Ergebnis im Vergleich<br />

zum Vorjahr weiter. Ursache hierfür waren<br />

die Kosten- und Leistungsentwicklungen<br />

90 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

eines Leistungsanstiegs von 3,7 % konnte<br />

eine Gesamtbetriebsleistung von rund<br />

2,7 Mio. EUR erzielt werden. Erreicht wurde<br />

dies maßgeblich durch Leistungsausweitungen<br />

des Sport- und Rehazentrums am<br />

Standort des Evangelischen Waldkrankenhauses<br />

Spandau.<br />

Betriebsleistung<br />

Betriebsleistung (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Ambulante Versorgungszentren 2.735 2.638 97 3,7<br />

eines Teils der Medizinischen Versorgungszentren<br />

und der Evangelischen Ambulanten<br />

Rehabilitation. Zur Steigerung der Ertragskraft<br />

wurden im Berichtsjahr strukturelle<br />

Maßnahmen eingeleitet, die sich erst im<br />

Folgejahr positiv auswirken werden.<br />

Betriebsleistung<br />

Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Ambulante Versorgungszentren – 90 – 41 – 49 – 119,5


Geschäftsbereiche<br />

Zentrale Dienstleistungen,<br />

Services und Immobilien<br />

Umsatz<br />

Die übrigen Geschäftsbereiche des Konzerns,<br />

d.h. die zentralen Dienstleistungen, die<br />

Leistungsbereiche der Servicegesellschaften<br />

sowie der Immobilienbereich konnten die<br />

Betriebsleistung erneut deutlich steigern<br />

und setzten <strong>2011</strong> 3,2 Mio. EUR (12,1 %) mehr<br />

um als im Vorjahr. Damit stieg die Betriebsleistung<br />

auf 29,7 Mio. EUR.<br />

Diese positive Entwicklung wurde je zur<br />

Hälfte von der Unternehmenszentrale und<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services GmbH<br />

getragen.<br />

Betriebsleistung<br />

Betriebsleistung (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Zentrale Dienstleistungen,<br />

Servicegesellschaft und Immobilien<br />

29.681 26.470 3.211 12,1<br />

Ergebnis<br />

In <strong>2011</strong> konnten die Geschäftsbereiche<br />

Zentrale Dienstleistungen, Services und<br />

Immobilien wie auch in den Vorjahren<br />

einen positiven Beitrag zum Konzern-<br />

ergebnis beisteuern. Mit 1,6 Mio. EUR lag<br />

das Gesamtergebnis 0,6 Mio. EUR über<br />

dem Vorjahresniveau.<br />

Betriebsleistung<br />

Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />

T EUR T EUR T EUR %<br />

Zentrale Dienstleistungen,<br />

Servicegesellschaft und Immobilien<br />

1.577 995 582 58,5<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 91<br />

Lagebericht


5. Finanzlage<br />

Grundsätze des Finanzmanagements<br />

Das Finanzmanagement der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> ist im Konzern zentral organisiert<br />

und umfasst die Liquiditätssteuerung, das<br />

Finanzanlagenmanagement und die Fremdkapitalbeschaffung.<br />

Wichtigstes Ziel des<br />

Finanzmanagements ist die kontinuierliche<br />

Stärkung der Finanzkraft der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong>.<br />

Bei der Umsetzung des Finanzmanagements<br />

wird im PGD-Konzern nach einheitlichen<br />

Standards verfahren.<br />

Die Liquiditätssteuerung erfolgt über ein<br />

zentrales Cashpooling. Die Verantwortlichkeiten<br />

und die Ablauforganisation sind in<br />

einer Cashpool-Richtlinie geregelt.<br />

Kapitalflussbetrachtung<br />

in Mio. EUR<br />

32,0<br />

Liquide Mittel<br />

31.12.2010<br />

92 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Cash Flow<br />

lfd. Geschäft<br />

16,1 – 30,6<br />

Cash Flow<br />

Investitionen<br />

Liquiditätsanalyse<br />

Die Kapitalflussrechnung des Konzerns weist<br />

für das Berichtsjahr folgende Bestandteile aus:<br />

■ Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

beträgt im Berichtsjahr 16,1 Mio.<br />

EUR (Vorjahr 14,1 Mio. EUR).<br />

■ Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit<br />

beträgt –30,6 Mio. EUR (Vorjahr –6,2 Mio.<br />

EUR).<br />

■ Der freie Cash Flow, der sich aus den<br />

Cash Flows aus laufender Geschäfts- und<br />

Investitionstätigkeit ergibt, beläuft sich in<br />

<strong>2011</strong> auf –14,5 Mio. EUR (Vorjahr: 7,9 Mio.<br />

EUR). Der im Vergleich zum Vorjahr deutlich<br />

abgesenkte Wert erklärt sich durch<br />

die Verfünffachung des investiven Cash<br />

Flows bei nur um 2,0 Mio. EUR gestiegenem<br />

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit.<br />

■ Aus der Finanzierungstätigkeit resultiert<br />

im Saldo ein Mittelzufluss von 19,0 Mio.<br />

EUR durch Neuaufnahme von Darlehen<br />

zur Investitionsfinanzierung.<br />

Die liquiden Mittel betragen zum 31.12.<strong>2011</strong><br />

36,5 Mio. EUR (Vorjahr 32,0 Mio. EUR).<br />

19,0<br />

Cash Flow<br />

Finanzierung<br />

36,5<br />

Liquide Mittel<br />

31.12.<strong>2011</strong>


Investitionsanalyse<br />

Im Berichtsjahr wurden im Konzern Investitionen<br />

in immaterielle Anlagen und Sachanlagen<br />

in Höhe von 27,0 Mio. EUR getätigt.<br />

Im PGD e. V. betrugen die Anlagenzugänge<br />

im Berichtsjahr 2,7 Mio. EUR.<br />

Es ist ein prioritäres Ziel der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> durch Investitionen in die medizin-<br />

und gebäude-technische Infrastruktur<br />

die Profilierung von medizinischen und<br />

nicht-medizinischen Leistungsbereichen zu<br />

unterstützen.<br />

Insbesondere in den Krankenhäusern er-<br />

fordern die Ausweitung des Leistungsspektrums<br />

sowie der medizinische Fortschritt<br />

bei diagnostischen und therapeutischen<br />

Verfahren die Anschaffung neuer Medizintechnik.<br />

Wesentliche Beispiele für nachhaltige<br />

Investitionen in <strong>2011</strong> waren:<br />

■ Abschluss des Neubaus der Strahlentherapie<br />

am Martin-Luther-Krankenhaus,<br />

■ Modernisierungsumbauten der <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus und<br />

Pflege GmbH in Wittenberg,<br />

■ Stationsumbauten sowohl am Evangelischen<br />

Waldkrankenhaus Spandau als<br />

auch für die erstmals vollkonsolidierte<br />

MIC-Klinik am Standort des Evangelischen<br />

Krankenhauses Hubertus,<br />

■ Verbindungstunnel für Patiententransporte<br />

am Standort der Evangelischen<br />

Lungenklinik sowie<br />

■ umfangreiche Investitionen in Medizintechnik<br />

an allen Standorten.<br />

Im Vordergrund steht dabei die hochwertige<br />

Versorgung von Patienten und Bewohnern<br />

in allen Geschäftsbereichen. Um dieses Ziel<br />

weiter zu verfolgen, wird die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> in den kommenden zwei Jahren ein<br />

Investitionsprogramm in Höhe von weiteren<br />

70 Mio. EUR umsetzen.<br />

Finanzierungsanalyse<br />

Nettofinanzverschuldung zu EBITDA<br />

Die Netto-Finanzverschuldung ergibt sich<br />

aus der Saldierung der zinstragenden<br />

Verbindlichkeiten und der frei verfügbaren<br />

liquiden Mittel.<br />

An zinstragenden Verbindlichkeiten werden<br />

im Konzernabschluss zum Bilanzstichtag<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

in Höhe von 54,3 Mio. EUR (im Verein<br />

28,4 Mio. EUR) und sonstige Darlehen von<br />

9,0 Mio. EUR (im Verein 9,0 Mio. EUR)<br />

ausgewiesen. Von den Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten entfallen<br />

7,6 Mio. EUR auf Darlehen, für die im<br />

Rahmen eines KHG-Investitions- und<br />

Förderprogramms das Land Berlin die<br />

anfallenden Zins- und Tilgungszahlungen<br />

übernommen hat und die somit bei der<br />

Ermittlung der Netto-Finanzverschuldung<br />

nicht berücksichtigt werden.<br />

Bei frei verfügbaren liquiden Mitteln in Höhe<br />

von 35,1 Mio. EUR ergibt sich für <strong>2011</strong> eine<br />

Netto-Finanzverschuldung von 20,5 Mio.<br />

EUR, die sich gegenüber dem Vorjahr um<br />

14,4 Mio. EUR erhöht hat.<br />

In Bezug auf das Verhältnis von Netto-Finanzverschuldung<br />

zu EBITDA reichte die<br />

Steigerung des EBITDA nicht aus, um die<br />

Erhöhung der Netto-Finanzverschuldung zu<br />

kompensieren, so dass sich die Kennzahl<br />

im Berichtsjahr auf 1,2 verschlechterte<br />

(Vorjahr 0,3). Als konzerninterne Verschuldungsgrenze<br />

gilt ein Verhältnis von 3,0.<br />

Schuldendeckungsquote<br />

Die Schuldendeckungsquote errechnet sich<br />

aus dem Verhältnis von Cash Flow aus<br />

laufender Ge-schäftstätigkeit zu Schuldendienst<br />

(Debt Service Coverage Ratio – DSCR).<br />

Diese Kennzahl stellt eine Messgröße für die<br />

Finanzkraft eines Unternehmens dar, den<br />

Kapitaldienst aus dem Cash Flow zu bedienen.<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat in <strong>2011</strong> eine<br />

DSCR von 1,9 (Vorjahr 2,0). Der Cash Flow<br />

deckte damit den regulären Kapitaldienst zu<br />

190 Prozent.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 93<br />

Lagebericht


6. Vermögenslage<br />

Die Konzern-Bilanzsumme der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> hat sich im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> um<br />

17,7 Mio. EUR auf 541,8 Mio. EUR (im Verein<br />

305,4 Mio. EUR) erhöht.<br />

Im Berichtsjahr haben sich die langfristigen<br />

Vermögenswerte von 429,2 Mio. EUR um<br />

7,6 Mio. EUR auf 436,8 Mio. EUR erhöht.<br />

Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen<br />

sich zum Jahresende auf 105,0 Mio. EUR, was<br />

einer Steigerung von 10,0 Mio. EUR gegenüber<br />

dem Vorjahr entspricht.<br />

Die liquiden Mittel betrugen zum Bilanzstichtag<br />

36,5 Mio. EUR gegenüber 32,0 Mio.<br />

EUR im Vorjahr. Die liquiden Mittel werden<br />

als kurzfristige Termin- und Festgelder<br />

angelegt.<br />

94 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Das Eigenkapital des Konzerns liegt im<br />

Berichtsjahr mit 151,3 Mio. EUR um 5,6 Mio.<br />

EUR über dem Vorjahr. Die Eigenkapitalquote<br />

beträgt danach 27,9 Prozent gegenüber<br />

27,8 Prozent im Vorjahr.<br />

Der Sonderposten verringerte sich um<br />

8,8 Mio. EUR auf 267,4 Mio. EUR.<br />

Das langfristige Fremdkapital ist von<br />

21,1 Mio. EUR um 13,4 Mio. EUR auf 34,5 Mio.<br />

EUR gestiegen. Dies ist im Wesentlichen<br />

durch Darlehensaufnahmen zur Investitionsfinanzierung<br />

begründet.<br />

Die kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten<br />

erhöhten sich im Berichtsjahr um<br />

7,4 Mio. EUR auf 88,7 Mio. EUR (Vorjahr 81,3<br />

Mio. EUR).<br />

Das langfristige Vermögen wird durch<br />

langfristige Mittel finanziert.<br />

Betriebsleistung<br />

Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010<br />

Mio. EUR Mio. EUR<br />

Langfristiges Vermögen 436,8 429,2<br />

Langfristige Mittel<br />

Eigenkapital, Sonderposten,<br />

langfristiges Fremdkapital)<br />

453,2 442,9<br />

Überdeckung 16,3 13,7


7. Mitarbeiter<br />

Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> gehört in der<br />

Hauptstadt wie auch im Landkreis Wittenberg<br />

zu den größten Arbeitgebern der<br />

Region. Im Konzern waren im Jahr <strong>2011</strong><br />

durchschnittlich 4.412 Mitarbeiter beschäftigt<br />

(Vorjahr: 4.269 Mitarbeiter). Davon<br />

arbeiteten 3.554 Mitarbeiter im Geschäftsfeld<br />

Krankenhäuser, 430 Mitarbeiter im Geschäftsfeld<br />

Senioren und Pflege, 68 Mitarbeiter<br />

in der Ambulanten Versorgung sowie 360<br />

Mitarbeiter in den übrigen Servicebereichen<br />

des Konzerns.<br />

Gerechnet in Vollzeitstellen beschäftigte die<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> durchschnittlich<br />

3.228 Vollkräfte (Vorjahr: 3.096 Vollkräfte),<br />

die sich wie folgt nach Dienstarten (gerundet)<br />

aufgliedern:<br />

808<br />

380<br />

372<br />

<strong>2011</strong><br />

491<br />

1.177<br />

771<br />

372<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 95<br />

344<br />

2010<br />

Lagebericht<br />

404<br />

■ Ärztlicher Dienst<br />

■ Pflegedienst<br />

■ Med.-techn. Dienst<br />

■ Funktionsdienst<br />

■ Sonstige Dienste<br />

1.146


8. Risikobericht<br />

Unternehmerisch erfolgreich zu sein, ist<br />

auch für ein diakonisches Unternehmen eine<br />

unabdingbare Führungsanforderung. Nur<br />

durch wirtschaftlichen Erfolg lässt sich der<br />

Fortbestand der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> lang-<br />

fristig sichern und damit der diakonische<br />

Auftrag nachhaltig erfüllen. Erfolgreich zu<br />

agieren setzt das schnelle Nutzen von sich<br />

bietenden Chancen, aber auch das bewusste<br />

Eingehen von Risiken voraus. Damit Chancen<br />

und Risiken in einem angemessenen Verhält-<br />

nis zueinander stehen, ist deren permanente<br />

Analyse und Bewertung erforderlich. Ein<br />

strukturiertes und effektives Risikomanagement<br />

ist deswegen ein zentraler Bestandteil<br />

des Führungssystems der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong>.<br />

96 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Integriertes Risiko-<br />

management<br />

Die Aufbau- und Führungsorganisation der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als strategische<br />

Management-Holding mit klaren Trennungen<br />

von Aufsichts- und Ausführungsfunktionen<br />

ist die Grundvoraussetzung für ein effektives<br />

Risikomanagement. Da Strukturen einem<br />

permanenten Änderungsprozess unterliegen,<br />

wird das Risikomanagement der <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> kontinuierlich weiterentwickelt<br />

und an neue Rahmenbedingungen<br />

angepasst.<br />

Die Handlungsfelder des Risikomanagementsystems<br />

werden dabei aus der regelmäßig<br />

aktualisierten Unternehmensstrategie der<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> abgeleitet. Unter<br />

Berücksichtigung einheitlicher Standards<br />

werden für alle Wirtschaftseinheiten und<br />

Tochterunternehmen strategische und<br />

operative Unternehmensplanungen durchgeführt.<br />

Zur Risikoidentifikation und<br />

-bewertung werden die festgelegten Strate-


gien und die damit verbundenen Unternehmensplanungen<br />

permanent einer kritischen<br />

Überprüfung unterzogen.<br />

Durch ein standardisiertes Controlling- und<br />

Reportingsystem über definierte Steuerungskennzahlen<br />

werden diese Planungen fort-<br />

laufend mit dem tatsächlichen Geschäfts-<br />

verlauf abgeglichen und bewertet. So ist ein<br />

frühzeitiges Erkennen potenzieller Risiken<br />

sichergestellt, um zielgerichtet die erforderlichen<br />

Gegenmaßnahmen einzuleiten.<br />

Darüber hinaus erfolgt über monatliche<br />

Führungskonferenzen, in unterschiedlicher<br />

Zusammensetzung von Vorstand, Geschäftsführern<br />

und Chefärzten, eine ständige<br />

Berichterstattung zur Geschäftsentwicklung<br />

und zur Bewertung von Frühwarnindikatoren.<br />

Der Vorstand berichtet außerdem über<br />

regelmäßige Lageberichte an den Aufsichtsrat.<br />

Ein weiterer Bestandteil des Risikomanagementsystems<br />

sind die Kontrollfunktionen,<br />

die von Stabs- und Servicestellen in den<br />

Bereichen Finanzen, Einkauf, Controlling,<br />

Medizincontrolling, Recht und Qualitätsmanagement<br />

wahrgenommen werden. Um<br />

möglichen Risiken aus rechtlichen und<br />

steuerrechtlichen Sachverhalten zu begegnen,<br />

stützen wir unsere Entscheidungen<br />

neben dem internen Sachverstand auch auf<br />

gezielte externe Beratungen.<br />

Im Rahmen des Risikomanagements unterzieht<br />

sich die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> mit<br />

allen Tochterunternehmen jährlich einem<br />

Bonitätsrating der Deutschen Bundesbank.<br />

Darstellung und Erläuterung<br />

der Risiken der künftigen<br />

Entwicklung<br />

Strategische Risiken:<br />

Die in der Unternehmensstrategie bis 2015<br />

festgelegten Ziele und Maßnahmen wurden<br />

in einer Planungsrechnung 2012–2014<br />

abgebildet. Die zentrale Herausforderung<br />

besteht in der Finanzierung der bis 2015<br />

geplanten Investitionen. Durch den rückläufigen<br />

Fördermittelanteil muss der überwiegende<br />

Teil der Investitionssumme aus dem<br />

Cash Flow der PGD finanziert werden.<br />

Daraus leitet sich für die Ertragslage eine<br />

zunehmende Belastung durch das investive<br />

Ergebnis ab. Voraussetzung zur Kompensation<br />

dieser Entwicklung ist das Erreichen<br />

der gesetzten EBITDA-Ziele. In der Planungsrechnung<br />

wurden bei der Ermittlung des<br />

EBITDA für die wesentlichen ergebnisbeeinflussenden<br />

Aufwands- und Ertragspositionen<br />

Annahmen getroffen. Diese Planungsprämissen<br />

werden maßgeblich durch externe<br />

Einflussfaktoren bestimmt. Grundsätzlich<br />

wurde ein konservativer Planungsansatz<br />

gewählt. Trotzdem besteht das Risiko, dass<br />

die tatsächlichen Entwicklungen von den<br />

getroffenen Annahmen abweichen und<br />

damit die Finanzierung des Investitionsbedarfs<br />

nicht gesichert wäre. Zur Früherkennung<br />

von möglichen Fehlentwicklungen<br />

erfolgt eine permanente Beobachtung der<br />

wesentlichen Planungsprämissen. Diese sind<br />

im Einzelnen das Casemixwachstum, die<br />

Landesbasisfallwertentwicklung, der<br />

Ausfinanzierungsgrad von Mehrleistungen<br />

sowie die Personal- und Sachkostensteigerungen.<br />

Branchen- und Marktrisiken:<br />

Wie in den Vorjahren wurden die Budgetvereinbarungen<br />

für die Krankenhäuser nicht<br />

prospektiv verhandelt. Lediglich für das<br />

Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift in Wittenberg<br />

konnte für <strong>2011</strong> eine Entgeltvereinbarung<br />

geschlossen werden. Alle weiteren<br />

Krankenhäuser der PGD befinden sich in<br />

laufenden Leistungs- und Entgeltverhandlungen<br />

für <strong>2011</strong>. Bis zum Abschluss der<br />

Entgeltvereinbarungen verbleibt das Risiko<br />

einer unsicheren Erlössituation. In den<br />

Erlösen wurden entsprechende Erlösabschläge<br />

berücksichtigt.<br />

Ein weiteres Risiko für potenzielle Erlösausfälle<br />

ergibt sich aus den seit Einführung des<br />

DRG-Systems stetig zunehmenden MDK-<br />

Prüfungen auf zuletzt ca. 11% aller stationären<br />

Fälle. Dadurch ist mit dem Risiko einer<br />

Zunahme strittiger Forderungen zu rechnen.<br />

Um diesem Risiko entgegenzuwirken, erfolgt<br />

eine fortwährende interne Prüfung der<br />

korrekten Codierung, unterstützt durch<br />

Softwareeinsatz, eine belastbare Dokumentation<br />

von Behandlungsfällen sowie die<br />

zielgerichtete Weiterbildung der medizini-<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 97<br />

Lagebericht


schen Dokumentationsassistenten. Buchhalterisch<br />

wird dieses Risiko permanent durch<br />

eine konzern-einheitliche Richtlinie zur<br />

Bildung von entsprechenden Rückstellungen<br />

quantifiziert.<br />

Die medizinischen und pflegerischen Leis-<br />

tungen von Krankenhäusern und Pflegeheimen<br />

werden von qualifiziert ausgebildetem<br />

Personal erbracht. Durch zunehmenden<br />

Fachkräftemangel wird es allerdings immer<br />

schwieriger, Personal für die Arbeit im<br />

Krankenhaus zu gewinnen. Dies betrifft<br />

zurzeit insbesondere die Berufsgruppe der<br />

Ärzte. Von den Ärzteverbänden werden<br />

die Gründe für diese Entwicklung in unzureichenden<br />

Arbeitsvergütungen, schlechten<br />

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

sowie gestiegener Arbeitsbelastung gesehen.<br />

Um diesen Gründen entgegenzuwirken,<br />

konzentriert sich die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

bei der Personalbeschaffung von Ärzten auf<br />

marktkonforme Vergütung, Sicherstellung<br />

der Facharztweiterbildung im PGD-Konzern<br />

und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.<br />

Darüber hinaus wird die konzernweite,<br />

strategische Personalentwicklung kontinuierlich<br />

ausgebaut.<br />

98 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Finanzrisiken:<br />

Das Zinsniveau ist derzeit niedrig und wird<br />

durch die expansive Geldpolitik der EZB<br />

niedrig gehalten. Es ist jedoch davon<br />

auszugehen, dass bei einem Übersteigen des<br />

Inflationsziels die Zinspolitik restriktiver<br />

gesteuert wird. Um diesem Risiko entgegenzuwirken,<br />

werden konsequent Zinssicherungsinstrumente<br />

bei variabel verzinsten<br />

Darlehen eingesetzt.<br />

Die Bilanzierung der Wertpapiere erfolgt im<br />

Anlagevermögen, da insbesondere die fest-<br />

verzinslichen Wertpapiere bis zur Endfälligkeit<br />

gehalten werden sollen, so dass kurzfristige<br />

Kursschwankungen keinen Einfluss auf<br />

den bilanzierten Ausweis haben. Außerdem<br />

ist das Wertpapierportefeuille auf drei<br />

Banken verteilt, um das Adressrisiko zu<br />

verringern.<br />

Gesamteinschätzung<br />

Unter Berücksichtigung der Risikolage im<br />

Geschäftsjahr <strong>2011</strong> bestehen für den PGD-<br />

Konzern keine bestandsgefährdenden Risi-<br />

ken. Auf alle lokalisierten und potenziellen<br />

Risiken wird im Rahmen unseres Risiko-<br />

managements und durch entsprechende<br />

Anpassungen der Unternehmenspolitik<br />

reagiert.


9. Nachtrags-, Chancen und Prognosebericht<br />

Ereignisse nach<br />

Geschäftsjahresende<br />

Nach Abschluss des Geschäftsjahres sind<br />

keine das Jahr <strong>2011</strong> betreffenden Sachverhalte<br />

eingetreten, die Einfluss auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage hatten.<br />

Für die Evangelische Ambulante Rehabilitation<br />

wird derzeit überlegt, die Gesellschaft<br />

mit einer anderen Gesellschaft des Konzerns<br />

zu verschmelzen.<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Ein Grundproblem der letzten Jahre besteht<br />

auch in 2012 weiterhin. Die durch gesetzliche<br />

Vorgaben reglementierte Steigerungsrate der<br />

Leistungsvergütungen wird 2012 wieder<br />

unter der durchschnittlichen Steigerungsrate<br />

der Personal- und Sachkosten liegen, so dass<br />

erneut eine Finanzierungslücke auszugleichen<br />

ist. Um diese Kompensation zu erreichen,<br />

müssen sowohl Deckungsbeiträge aus<br />

Leistungswachstum generiert als auch<br />

Kostensenkungsmaßnahmen umgesetzt<br />

werden. Insbesondere das Bestreben der<br />

Krankenhäuser, eine Refinanzierung durch<br />

Leistungsausweitungen zu erreichen, hat in<br />

der Politik die Diskussion angestoßen, die<br />

Anbindung der Krankenhauspreise an die<br />

Entwicklung der Grundlohnsumme aufzugeben.<br />

Im Gespräch ist derzeit die Einführung<br />

eines neuen Orientierungswertes, der die<br />

tatsächliche Kostenentwicklung in den<br />

Krankenhäusern widerspiegeln soll. Über<br />

den Zeitpunkt der Einführung und die Höhe<br />

des zu finanzierenden Anteils könnte im<br />

Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zur<br />

Einführung des neuen Entgeltsystems für<br />

Psychiatrische und Psychosomatische Ein-<br />

richtungen entschieden werden.<br />

Unabhängig von der politischen Diskussion<br />

hat der Marburger Bund mit der Vereinigung<br />

der kommunalen Arbeitgeberverbände<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 99<br />

Lagebericht


(VKA) im Januar 2012 eine Tarifeinigung für<br />

Ärztinnen und Ärzte in kommunalen<br />

Krankenhäusern abgeschlossen, die neben<br />

einer Einmalzahlung für das vergangene<br />

Jahr eine Anhebung der Tarifentgelte um 2,9<br />

% vorsieht. Mit Entgeltsteigerungen in<br />

gleicher Größenordnung ist auch in den<br />

AVR-Tarifbereichen zu rechnen.<br />

Potentiell besteht das Risiko, dass Vergütungsvereinbarungen<br />

in dem für die PGD<br />

relevanten Bereich oberhalb der in der<br />

Wirtschaftsplanung für 2012 zugrunde<br />

gelegten Annahmen liegen können.<br />

10 0 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Krankenkassenverbände in Berlin und<br />

die Berliner Krankenhausgesellschaft haben<br />

sich Anfang März auf den Landesbasisfallwert<br />

für das Jahr 2012 geeinigt. Der neue<br />

Landesbasisfallwert beläuft sich auf 2.955<br />

EUR. Er erhöht sich um 20 EUR gegenüber<br />

dem Vorjahr. Für Sachsen-Anhalt lag zum<br />

Zeitpunkt der Berichtserstellung noch keine<br />

Vereinbarung zum Landesbasisfallwert 2012<br />

vor. Somit ist zumindest für die Berliner<br />

Krankenhäuser Planungssicherheit gegeben.


Operative Ziele 2012<br />

und 2013<br />

Die nächsten beiden Geschäftsjahre werden<br />

maßgeblich durch die Fortsetzung bereits<br />

laufender Projekte aus der „Strategie 2015<br />

– Profilierung und Wachstum“ geprägt sein.<br />

Das wesentliche Ziel der bis 2015 reichenden<br />

Strategie besteht in der baulichen Modernisierung<br />

des Standortes Lützowstraße mit der<br />

Ev. Elisabeth Klinik und dem ehemaligen<br />

Elisabeth Seniorenstift. Nach Abschluss der<br />

Planungsphase, der Vergabe der Hauptbaugewerke<br />

sowie dem Abriss der Altgebäude<br />

beginnt in diesem Jahr die Bauphase. Die<br />

Fertigstellung des Pflegeheimneubaus wird<br />

bis zum Herbst 2013 erfolgen.<br />

In einem weiteren Bauprojekt entsteht am<br />

Martin-Luther-Krankenhaus ein Hospizneubau,<br />

der im ersten Quartal 2013 den Betrieb<br />

aufnehmen soll. Mit der Umsetzung des<br />

Hospizes erweitert die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> die eigene Versorgungskette um<br />

das noch fehlende Betreuungsangebot für<br />

schwer kranke Menschen in der letzten<br />

Lebensphase.<br />

Bauherr beider Neubauprojekte ist der PGD<br />

e.V. Nach Fertigstellung und mit Aufnahme<br />

des Betriebs des Pflegeheimes durch die<br />

Weibliche Wohlfahrt Berlin GmbH wird der<br />

PGD e.V. seine Beteiligung aufstocken und<br />

die Anteilsmehrheit an der Betreibergesellschaft<br />

übernehmen. Das Hospiz verbleibt in<br />

der Trägerschaft des PGD e.V.<br />

Bereits Anfang des Jahres wird nach einer<br />

Bauzeit von knapp zwei Jahren der Neubau<br />

der Strahlentherapie am Standort des<br />

Martin-Luther-Krankenhauses fertig gestellt<br />

sein. Während die Strahlentherapie schon im<br />

vierten Quartal des Vorjahres den Betrieb<br />

aufgenommen hat, werden das Internationale<br />

Büro der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> und die<br />

Verwaltung des Martin-Luther-Krankenhauses<br />

das neue Gebäude in den ersten vier<br />

Monaten des neuen Jahres beziehen.<br />

Neben den genannten Baumaßnahmen<br />

werden in den kommenden beiden Jahren<br />

umfassende Investitionen für Medizintechnik<br />

vorgenommen, die zur weiteren Profilie-<br />

rung der medizinischen Zentren und<br />

Schwerpunkte beitragen. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt wird in der Modernisierung<br />

der OP-Bereiche liegen.<br />

Insgesamt werden bis 2013 rund 70 Mio. EUR<br />

an Investitionen getätigt. Der Anteil der<br />

geförderten Investitionen wird sich in<br />

diesem Zeitraum auf rund 17 % reduzieren.<br />

Wie in den Vorjahren bildet die Weiterentwicklung<br />

des Qualitätsmanagements einen<br />

weiteren Schwerpunkt der „Strategie 2015<br />

– Profilierung und Wachstum“. Im Fokus des<br />

Qualitätsprogramms 2012 stehen die Nachhaltigkeit<br />

und Durchdringung der ergriffenen<br />

Maßnahmen zur Fehlervermeidung und<br />

zum Lernen aus Fehlern. Weitere vordringliche<br />

Aufgabengebiete des Qualitätsmanagements<br />

werden in 2012 der Infektionsschutz<br />

und der zweckmäßige und wirtschaftliche<br />

Einsatz von Blutprodukten sein.<br />

Eine weitere Maßnahme besteht in der<br />

Fortsetzung des 2010 gestarteten PIKon-<br />

Projektes zur Erneuerung der IT-Infrastruktur<br />

der PGD mit den Schwerpunkten der<br />

Neuinstallation des klinischen Informationssystems,<br />

Domäne und Rechenzentrum<br />

sowie Intranet. Das PIKon-Projekt wird im<br />

Laufe des Jahres 2013 abgeschlossen.<br />

Durch die Eröffnung von Komfortstationen<br />

in 2012 im Evangelischen Waldkrankenhaus<br />

und 2013 im Martin-Luther-Krankenhaus und<br />

Ev. Krankenhaus Hubertus werden in den<br />

Häusern zusätzliche Kapazitäten geschaffen,<br />

um neue Leistungssegmente zu erschließen.<br />

Aus wirtschaftlicher Sicht werden die Jahre<br />

2012 und 2013 den Vorstand und die Geschäftsführungen<br />

vor große Herausforderungen<br />

stellen. Neben der unter den wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen dargestellten<br />

chronischen Unterfinanzierung der Krankenhausbudgets<br />

bestehen weitere ergebnisbelastende<br />

Sachverhalte.<br />

Nachdem in <strong>2011</strong> ein Wachstum der Betriebsleistung<br />

von 9,6 % erreicht werden konnte,<br />

gehen wir in 2012 und 2013 von jährlichen<br />

Wachstumsraten von maximal fünf Prozent<br />

aus. Hierbei macht sich bemerkbar, dass<br />

inzwischen das Leistungsvolumen auch in<br />

Ballungsgebieten wie Berlin weitestgehend<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 101<br />

Lagebericht


ausgeschöpft ist und organische Leistungszuwächse<br />

nur über den Verdrängungswettbewerb<br />

erreicht werden können.<br />

Für 2012 erwarten wir einen organischen<br />

Anstieg der Betriebsleistung auf knapp 310<br />

Mio. EUR.<br />

Die in den nächsten zwei Jahren zur Fortsetzung<br />

des Profilierungskurses der Krankenhäuser<br />

und Pflegeheime zu investierenden<br />

70 Mio. EUR werden durch die anhaltende<br />

Abnahme des Fördermittelanteils das<br />

investive Ergebnis weiter belasten. Um<br />

trotzdem eine stabiles Gesamtergebnis<br />

sicherzustellen, werden neben der Realisierung<br />

der gesetzten Wachstumsziele weitere<br />

Optimierungen des Personal- und Sachmitteleinsatzes,<br />

u.a. durch Lean Management-<br />

Projekte und eine gezielte Steuerung des<br />

Berlin, 31.03.2012<br />

Dr. Ulrich Metzmacher Andreas Mörsberger<br />

PD Dr. Lutz Fritsche Dr. Rainer Wettreck<br />

102 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

medizinischen Sachbedarfs, umgesetzt.<br />

Für 2012 und 2013 erwarten wir trotz der<br />

negativen Entwicklung des investiven<br />

Ergebnisses ein Gesamtergebnis auf dem<br />

Niveau von <strong>2011</strong>.<br />

Die von uns prognostizierte wirtschaftliche<br />

Entwicklung in den Jahren 2012 und 2013<br />

entspricht unter Berücksichtigung der aus<br />

heutiger Sicht dargestellten Chancen und<br />

Risiken den in der Strategie 2015 – Profilierung<br />

und Wachstum“ gesetzten Zielen.<br />

Wir gehen davon aus, mit der Umsetzung<br />

der geplanten Maßnahmen die Wettbewerbsposition<br />

der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> weiter<br />

zu stärken und den Herausforderungen<br />

des Gesundheitsmarktes erfolgreich zu<br />

begegnen.


Einzel- und<br />

Konzernjahresabschluss<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 103<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss


<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Betriebsleistung<br />

AKTIVA 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Entgeltlich erworbene Software 688.473,00 346.020,00<br />

2. Geleistete Anzahlungen<br />

II. Sachanlagen<br />

641.153,81 1.329.626,81 265.835,50 611.855,50<br />

1. Grundstücke mit Betriebsbauten 163.301.843,55 169.289.948,55<br />

2. Grundstücke mit Wohnbauten 15.272.362,04 15.715.639,04<br />

3. Technische Anlagen 1.229.732,00 1.553.784,00<br />

4. Einrichtungen und Ausstattungen 1.358.390,00 1.063.264,00<br />

5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau<br />

III. Finanzanlagen<br />

982.257,43 182.144.585,02 46.587,41 187.669.223,00<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 45.241.733,35 39.932.884,29<br />

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 6.525.837,76 7.642.834,41<br />

3. Beteiligungen 55.450,00 3.221.456,19<br />

4. Wertpapiere des Anlagevermögens 17.510.662,10 17.280.536,38<br />

5. Sonstige Finanzanlagen 49.840,00 69.383.523,21 50.740,00 68.128.451,27<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

252.857.735,04 256.409.529,77<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 247.024,57 133.018,74<br />

2. Forderungen nach dem<br />

Krankenhausfinanzierungsrecht<br />

4.359.338,91 5.392.651,32<br />

3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 8.928.616,19 5.392.651,32<br />

4. Forderungen gegen nahestehende Unternehmen 0,00 144.646,14<br />

5. Sonstige Vermögensgegenstände 980.552,79 14.515.532,46 2.741.529,61 13.088.498,91<br />

II. Wertpapiere des Umlaufvermögens 5.000.000,00 0,00<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 30.279.052,86 28.107.123,22<br />

C. Ausgleichsposten nach dem KHG<br />

10 4 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

49.794.585,32 41.195.622,13<br />

Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung 2.398.680,17 2.388.339,17<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

1. Disagio 0,00 9.951,20<br />

2. Andere Abgrenzungsposten 368.440,81 368.440,81 260.521,03 270.472,23<br />

305.419.441,34 300.263.963,30


PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 105<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss<br />

Betriebsleistung<br />

PASSIVA 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

A. Eigenkapital<br />

EUR EUR<br />

I. Festgesetztes Kapital 29.000.000,00 29.000.000,00<br />

II. Gewinnrücklagen 94.896.511,49 93.813.921,25<br />

III. Jahresüberschuss 700.896,75 1.082.590,24<br />

B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />

124.597.408,24 123.896.511,49<br />

1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG 109.483.357,00 114,003,800, 00<br />

2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand 594.706,00 676.708,00<br />

3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter 2.044.313,00 2.098.255,00<br />

C. Rückstellungen<br />

112.122.376,00 116.778.763,00<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 272.343,00 363.554,00<br />

2. Steuerrückstellungen 72.940,00 59.340,00<br />

3. Sonstige Rückstellungen<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

1.281.956,92<br />

1.627.239,92<br />

1.689.112,08<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

– davon gefördert nach dem KHG EUR 4.359.338,94 (i. Vj. TEUR 5.393)<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 3.884.058,98 (i. Vj. TEUR 3.938)<br />

28.437.542,09 19.526.650,90<br />

2. Erhaltene Anzahlungen<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 2.720.500,09 (i. Vj. TEUR 4)<br />

2.720.500,09 4.421,05<br />

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 702.097,36 (i. Vj. TEUR 633)<br />

702.097,36 632.976,64<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 23.613.144,29<br />

(i. Vj. TEUR 26.221)<br />

23.613.144,29 26.221.446,42<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 2.589.410,97 (i. Vj. TEUR 2.083)<br />

11.589.410,97 11.082.612,06<br />

67.062.694,80 57.468.107,07<br />

E. Ausgleichsposten aus Darlehensförderung 0,00 0,00<br />

F. Rechnungsabgrenzungsposten 9.722,38 8.575,66<br />

305.419.441,34 300.263.963,30


<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Betriebsleistung<br />

10 6 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

1. Erlöse aus Leistungen der Pflegeeinrichtungen 7.969.012,27 9.369.659,07<br />

2. Sonstige Erlöse aus Leistungen 1.378.199,19 1.651.708,87<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 13.602.028,40 22.949.239,86 12.422.846,38 23.444.214,32<br />

4. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter 10.135.250,78 9.852.640,23<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung<br />

– davon für Altersversorgung EUR 499.212,43<br />

(i. Vj. TEUR 473)<br />

5. Materialaufwand<br />

2.132.811,54 12.268.062,32 2.057.736,91 11.910.377,14<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 285.502,44 380.815,35<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.013.279,08 2.298.781,52 2.048.011,90 2.428.827,25<br />

Zwischenergebnis 8.382.396,02 9.105.009,93<br />

6. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung<br />

von Investitionen<br />

– davon Fördermittel nach dem KHG<br />

EUR 413.355,55 (i. Vj. TEUR 494)<br />

7. Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten<br />

für Eigenmittelförderung<br />

8. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten nach<br />

dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen<br />

zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />

9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

413.355,55 494.333,77<br />

10.341,00 10.343,00<br />

4.656.387,00 5.080.083,55 4.789.941,00 5.294.617,77<br />

7.403.080,54 7.511.164,36<br />

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.557.317,14 11.960.397,68 4.687.481,85 12.198.646,21<br />

Zwischenergebnis 1.502.081,89 2.200.981,49<br />

11. Erträge aus Beteiligungen 204.000,00 140.000,00<br />

12. Erträge aus anderen Wertpapieren und aus<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />

13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

– davon aus verbundenen Unternehmen<br />

EUR 778.191,35 (i. Vj. TEUR 512)<br />

489.683,08 363.536,91<br />

713.054,90 494.988,71<br />

14. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,00<br />

15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

– davon gefördert KHG EUR 413.355,55 (i. Vj. TEUR 494)<br />

– davon Aufwendungen aus der Aufzinzung EUR 1.893<br />

(i. Vj. TEUR 41)<br />

– davon von verbundenen Unternehmen<br />

EUR 797.821,18 (i. Vj. TEUR 502)<br />

2.105.491,59 – 698.753,61 1.922.178,28 – 923.652,66<br />

16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 803.328,28 1.277.328,83<br />

17. Außerordentliches Ergebnis<br />

außerordentliche Erträge 0,00 10.215,51<br />

außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 72.111,00 – 61.895,49<br />

18. Steuern 102.431,53 132.843,10<br />

– davon vom Einkommen und vom Ertrag EUR 45.983,79<br />

(i. Vj. TEUR 55)<br />

19. Jahresüberschuss 700.896,75 1.082.590,24<br />

20. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0,00<br />

21. Einstellung in die Gewinnrücklage – 700.896,75 – 1.082.590,24<br />

22. Bilanzgewinn 0,00 0,00


PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 107<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss


<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Betriebsleistung<br />

AKTIVA 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Entgeltlich erworbene Software 1.531.738,48 1.372.956,00<br />

2. Geschäfts- oder Firmenwert 4.345.076,15 618.017,00<br />

3. Geleistete Anzahlungen<br />

II. Sachanlagen<br />

648.353,79 6.525.168,42 273.035,48 2.264.008,48<br />

1. Grundstücke mit Betriebsbauten 347.890.692,00 351.691.024,78<br />

2. Grundstücke mit Wohnbauten 15.272.362,04 15.715.639,04<br />

3. Technische Anlagen 6.586.517,93 4.555.015,21<br />

4. Einrichtungen und Ausstattungen 26.926.133,18 25.640.258,00<br />

5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau<br />

III. Finanzanlagen<br />

10.334.661,29 407.000.366,44 5.736.421,22 403.338.358,25<br />

1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 95.424,38 2.651.517,22<br />

2. Sonstige Beteiligungen 4.654,00 4.654,00<br />

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 23.084.972,35 20.765.993,54<br />

4. Sonstige Finanzanlagen 125.905,97 23.310.956,70 145.170,68 23.567.335,44<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

436.836.491,56 429.169.702,17<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.424.671,75 2.495.045,36<br />

2. Unfertige Leistungen<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

6.247.144,82 8.671.816,57 4.405.760,04 6.900.805,40<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 34.796.661,91 32.518.084,66<br />

2. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht<br />

– davon nach KHEntgG EUR 3.199.544,98<br />

(i. Vj. TEUR 2.221)<br />

16.408.620,15 18.311.360,61<br />

3. Forderungen gegen Minderheiten-Gesellschafter 14.399,98 0,00<br />

4. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 19.237,10 29.260,23<br />

5. Forderungen gegen nahestehende Unternehmen 102.302,82 144.646,14<br />

6. Sonstige Vermögensgegenstände 2.890.414,39 54.221.636,35 4.559.562,80 55.562.914,44<br />

III. sonstige Wertpapiere des UV 5.000.000,00 0,00<br />

IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 36.494.706,78 31.986.917,29<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

104.388.159,70 94.450.637,13<br />

1. Disagio 3.111,20 9.951,20<br />

2. Andere Abgrenzungsposten 617.839,19 538.519,55<br />

620.950,39 548.470,75<br />

541.845.601,65 524.168.810,05<br />

10 8 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 109<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss<br />

Betriebsleistung<br />

PASSIVA 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

A. Eigenkapital<br />

EUR EUR<br />

I. Festgesetztes Kapital 29.000.000,00 29.000.000,00<br />

II. Gewinnrücklagen 114.724.780,38 107.706.581,81<br />

III. Anteile anderer Gesellschafter 2.768.583,88 1.963.753,79<br />

III. Konzernjahresüberschuss 4.834.367,20 7.028.539,57<br />

B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />

151.327.731,46 145.698.875,17<br />

1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG 249.029.137,24 257.088.836,32<br />

2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand 14.633.776,00 15.170.420,00<br />

3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter 3.712.887,00 3.878.816,00<br />

C. Rückstellungen<br />

267.375.800,24 276.138.072,32<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 272.343,00 363.554,00<br />

2. Steuerrückstellungen 989.445,44 1.597.617,73<br />

3. Sonstige Rückstellungen 27.437.511,71 26.638.523,30<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

28.699.300,15 28.599.695,03<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 7.182.278,95 (i. Vj. TEUR 6.206)<br />

54.247.326,76 37.424.405,85<br />

2. Erhaltene Anzahlungen<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 4.158.555,57 (i. Vj. TEUR 712)<br />

4.158.555,57 711.751,35<br />

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 8.514.836,06 (i. Vj. TEUR 7.970)<br />

8.843.275,65 8.391.008,99<br />

4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht<br />

– davon nach KHG EUR 7.001.391,10 (i. Vj. TEUR 7.760)<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 12.526.042,03 (i. Vj. TEUR 13.100)<br />

12.526.042,03 13.099.789,58<br />

5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 764,01 (i. Vj. TEUR 0,00)<br />

764,01 767,54<br />

6. Verbindlichkeiten gegenüber Minderheiten-Gesellschafter<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 1.614,60 (i. Vj. TEUR 0)<br />

1.614,60 0,00<br />

7. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 89.532,00 (i. Vj. TEUR 149)<br />

89.532,00 148.800,62<br />

8. Sonstige Verbindlichkeiten<br />

– davon aus Steuern EUR 2.443.890,22 (i. Vj. TEUR 583)<br />

– davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 1.078,73 (i. Vj. TEUR 1.574)<br />

– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 5.558.470,84 (i. Vj. TEUR 4.702)<br />

14.558.470,84 13.925.983,04<br />

94.425.581,46 73.702.506,97<br />

E. Ausgleichsposten aus Darlehensförderung 0,00 0,00<br />

F. Rechnungsabgrenzungsposten 17.188,34 29.660,56<br />

541.845.601,65 524.168.810,05


<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />

Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Betriebsleistung<br />

110 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

1. Erlöse aus Leistungen der Krankenhäuser 256.327.957,56 231.728.677,42<br />

2. Erlöse aus Leistungen der Pflegeeinrichtungen 18.878.078,33 19.852.676,04<br />

3. Sonstige Erlöse aus Leistungen 5.592.318,17 5.437.739,12<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 19.015.818,78 18.932.447,19<br />

5. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen 1.841.384,78 301.655.557,62 73.852,63 276.025.392,40<br />

6. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter 145.700.125,34 130.994.779,91<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />

und für Unterstützung – davon für Altersversorgung<br />

EUR 6.490.734,89 (i. Vj. TEUR 5.395)<br />

7. Materialaufwand<br />

30.648.187,09 176.348.312,43 27.895.318,43 158.890.098,34<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 47.343.673,45 43.165.824,19<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 26.761.370,10 74.105.043,55 24.859.151,05 68.024.975,24<br />

Zwischenergebnis 51.202.201,64 49.110.318,82<br />

8. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von<br />

Investitionen – davon Fördermittel nach dem KHG<br />

EUR 3.510.069,31 (i. Vj. TEUR 11.089)<br />

3.512.731,94 11.138.269,14<br />

9. Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten<br />

für Eigenmittel<br />

10.341,00 10.434,00<br />

10. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten nach<br />

dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen<br />

zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />

12.815.508,14 14.006.673,88<br />

11. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/<br />

Verbindlichkeiten nach dem KHG<br />

2.965.217,01 10.326.023,74<br />

12. Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte<br />

Nutzung von Anlagevermögen<br />

13. Abschreibungen<br />

125.724,06 13.247.640,01 231.244,04 14.598.109,24<br />

a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

22.058.220,37 20.782.427,20<br />

b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens,<br />

soweit diese die in der Gesellschaft üblichen<br />

Abschreibungen überschreiten<br />

0,00<br />

14. Sonstige betriebliche Aufwendungen 33.232.535,75 55.290.756,12 31.651.907,66 52.434.334,86<br />

Zwischenergebnis 9.159.085,53 11.274.093,20<br />

15. Erträge aus Beteiligungen 0,00 140.000,00<br />

16. Erträge aus assoziierten Unternehmen 0,00 81.199,67<br />

17. Erträge aus anderen Wertpapieren und aus<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />

582.342,55 443.451,65<br />

18. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 286.887,24 124.536,05<br />

19. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

164.534,53 27.521,32<br />

20. Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen 0,00 200.000,00<br />

21. Zinsen und ähnliche Aufwendungen – davon gefördert KHG<br />

EUR 711.905,20 (i. Vj. TEUR 852) – davon Aufwendungen<br />

aus der Aufzinzung EUR 186.282,00 (i. Vj. TEUR 384)<br />

3.443.930,56 – 2.739.235,30 2.896.533,16 – 2.334.867,11<br />

22. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

23. Außerordentliches Ergebnis<br />

6.419.850,23 8.939.226,09<br />

außerordentliche Erträge 0,00 10.215,51<br />

außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 539.696,59 – 529.481,08<br />

24. Steuern 1.018.981,01 1.379.601,70<br />

– davon vom Einkommen und vom Ertrag<br />

EUR 791.485,72 (i. Vj. TEUR 1.186)<br />

25. Konzernjahresüberschuss 5.400.869,01 7.030.143,31<br />

26. Minderheitenanteil am Jahresüberschuss 566.501,81 1.603,74<br />

27. Konzernergebnis nach Minderheitenausweis 4.834.367,20 7.028.539,57


Anhang und Konzernanhang für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

1. Grundlagen<br />

Der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. (PGD e. V.)<br />

ist zum 31. Dezember <strong>2011</strong> alleiniger Anteilseigner<br />

bzw. Mehrheitsgesellschafter von<br />

sieben juristisch selbständigen Krankenhäusern,<br />

der Evangelische Ambulante Rehabilitation<br />

Berlin GmbH, der Sport- und Rehabilitationszentrum<br />

Berlin–Spandau SRZ GmbH,<br />

von drei Medizinischen Versorgungszentren<br />

(MVZ) sowie von zwei Servicegesellschaften,<br />

und führt daneben als unselbständige<br />

Wirt schaftseinheiten eigene Pflegeeinrichtungen.<br />

Die Einrichtungen werden unter<br />

Umsetzung des Leitbilds des Vereins und des<br />

diakonischen Profils zu einem einheitlichen<br />

Unternehmen weiterentwickelt. Dazu werden<br />

die medizinischen Leistungen verstärkt in<br />

Kooperation der Einrichtungen erbracht und<br />

die Verwaltungsfunktionen weitestgehend<br />

zentralisiert, um die Ertragslage der Unternehmen<br />

langfristig zu sichern.<br />

Der Verein hat 2004 seine vorher als unselbständige<br />

Wirtschaftseinheiten geführten<br />

Krankenhäuser Evangelisches Waldkrankenhaus<br />

Spandau und Evangelisches Krankenhaus<br />

Hubertus rückwirkend zum 1. Januar<br />

2004 in rechtlich selbständige Gesellschaften<br />

mit beschränkter Haftung eingebracht;<br />

sie gehören zu den sieben vorstehend<br />

genannten Krankenhäusern. Die Ausgliederungen<br />

sind am 11. August 2004 notariell<br />

beurkundet, die Eintragungen der gegründeten<br />

Gesellschaften im Handelsregister am<br />

6. September 2004 vorgenommen worden.<br />

Im Oktober 2005 wurde die Elisabeth Klinik<br />

Krankenhausbetriebs gGmbH zur Vorbereitung<br />

der Integration des Krankenhausbetriebs<br />

der Elisabeth Klinik aus der Stiftung<br />

Elisabeth Diakonissen- und Krankenhaus<br />

(Stiftung) gegründet. Seit 1. Januar 2006 wird<br />

somit dieser Krankenhausbereich in der PGD<br />

abgebildet. Zum 1. Januar 2008 sind die <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus und Pflege<br />

GmbH, Wittenberg, sowie die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

Service Gesellschaft mbH, Wittenberg, in<br />

diesen Verbund aufgenommen worden.<br />

Mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2011</strong> wurde die<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Service Gesellschaft mbH,<br />

Wittenberg, mit <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />

Krankenhaus und Pflege GmbH, Wittenberg,<br />

verschmolzen. Das Medizinische Versorgungszentrum<br />

der Martin-Luther-Krankenhausbetrieb<br />

GmbH wurde zum 1. Juli <strong>2011</strong><br />

in die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> International<br />

GmbH umbenannt und übt nun einen neuen<br />

Unternehmenszweck aus. Im April <strong>2011</strong><br />

wurden weitere 28 % der Anteile an der<br />

S&A Klinik für minimal-invasive Chirurgie<br />

übernommen, so dass der Verein mit 51 %<br />

über die Mehrheitsbeteiligung verfügt.<br />

Dieses Unternehmen wird seitdem als<br />

verbundenes Unternehmen geführt. Ende<br />

Juli <strong>2011</strong> wurden 25 % der Geschäftsanteile<br />

der Weibliche Wohlfahrt Berlin GmbH<br />

erworben.<br />

Der Gedanke, dass der Verein und seine<br />

Tochtergesellschaften ein einheitliches<br />

Ganzes darstellen, welches gemeinsam<br />

vereinbarte Ziele verfolgt, soll auch im<br />

Rechnungswesen zum Ausdruck kommen.<br />

Deshalb erstellt der Verein ab 2004 freiwillig<br />

einen Konzernabschluss.<br />

Der Jahresabschluss des Vereins und der<br />

Konzernabschluss werden nach den<br />

deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />

und den Regelungen der Krankenhaus-<br />

Buchführungsverordnung (KHBV) sowie<br />

der Pflege-Buchführungsverordnung (PBV)<br />

erstellt.<br />

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Gesellschaften<br />

werden nach einheitlichen Bilanzierungs-<br />

und Bewertungsmethoden erstellt.<br />

Der Konzernanhang und der Anhang des<br />

Vereins werden nach § 298 Abs. 3 HGB<br />

zusammengefasst.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 111<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss


2. Konsolidierungskreis, Konsolidierungsmethoden<br />

und Konsolidierungsstichtag<br />

Die Aufstellung des Konzernabschlusses<br />

erfolgt unter Anwendung der Vorschriften<br />

der §§ 290 ff. HGB. Mutterunternehmen ist<br />

der PGD e. V., eingetragen im Vereinsregister<br />

beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg<br />

unter VR 186 B.<br />

Die Erstkonsolidierung wurde nach Ausgliederung<br />

der beiden Krankenhäuser aus dem<br />

Verein in Gesellschaften mit beschränkter<br />

Haftung auf den 1. Januar 2004 vorgenommen.<br />

Betriebsleistung<br />

112 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

In den Konzernabschluss werden nach der<br />

Methode der Vollkonsolidierung – unverändert<br />

gegenüber der Erstkonsolidierung – die<br />

Gesellschaften einbezogen, an denen das<br />

Mutterunternehmen direkt oder indirekt<br />

die Mehrheit der Stimmrechte besitzt. Im<br />

Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden in die Konsolidierung<br />

folgende Unternehmen einbezogen:<br />

Eigenkaptial Anteil am<br />

Eigenkaptial<br />

Jahres-<br />

ergebnis<br />

<strong>2011</strong><br />

T EUR % T EUR<br />

Mutterunternehmen:<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />

Tochterunternehmen:<br />

124.597 701<br />

Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau<br />

Krankenhausbetriebs gGmbH, Berlin<br />

18.871 100 1.607<br />

Evangelische Lungenklinik Berlin<br />

Krankenhausbetriebs gGmbH,Berlin<br />

8.708 100 639<br />

Martin-Luther-Krankenhausbetrieb GmbH, Berlin 19.781 100 397<br />

Evangelisches Krankenhaus Hubertus<br />

Krankenhausbetriebs gGmbH, Berlin<br />

6.020 100 480<br />

Evangelische Elisabeth Klinik<br />

Krankenhausbetrieb gGmbH, Berlin<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus<br />

und Pflege GmbH, Wittenberg<br />

S & A Klinik für minimal-invasive<br />

Chirurgie GmbH, Berlin<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> International GmbH<br />

(vormals Medizinisches Versorgungszentrum der<br />

Martin-Luther-Krankenhausbetrieb GmbH), Berlin<br />

1.448 100 22<br />

19.775 90 138<br />

1.614 51 1.128<br />

193 100 147<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services GmbH, Berlin 2.389 100 537<br />

Medizinisches Versorgungszentrum der<br />

Evangelischen Lungenklinik GmbH, Berlin<br />

Medizinisches Versorgungszentrum des<br />

Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau<br />

GmbH, Berlin<br />

Medizinisches Versorgungszentrum<br />

des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift GmbH<br />

Evangelische Ambulante Rehabilitation Berlin<br />

GmbH, Berlin<br />

Sport- und Rehabilitationszentrum Berlin-Spandau<br />

SRZ GmbH, Berlin<br />

603 100 81<br />

67 100 – 185<br />

25 100 0<br />

52 100 -103<br />

517 100 117


Neben den vorstehend genannten Gesellschaften<br />

werden in den Konzernabschluss<br />

noch drei Gesellschaften nach der Equity-<br />

Methode einbezogen. Es handelt sich hierbei<br />

um die ACG Allianz Christlicher Gesundheitseinrichtungen<br />

– Projektentwicklungsgesellschaft<br />

mbH, Berlin, die Conciliamus<br />

GmbH, Berlin sowie die Weibliche Wohlfahrt<br />

Berlin GmbH.<br />

Die Anteile an den Gesellschaften, die in den<br />

Konzernabschluss nach der Equity-Methode<br />

einbezogen sind, werden in der Bilanz unter<br />

dem gesonderten Posten „Anteile an assoziierten<br />

Unternehmen“ ausgewiesen.<br />

Die Kapitalkonsolidierung der einbezogenen<br />

Tochtergesellschaften erfolgt nach der<br />

Buchwertmethode durch Verrechnung der<br />

Anschaffungskosten mit dem auf sie entfallenden<br />

Eigenkapitalanteil zum Zeitpunkt<br />

ihres Erwerbs bzw. der erstmaligen Einbeziehung<br />

in den Konzernabschluss. Die ab <strong>2011</strong><br />

erworbenen verbundenen Unternehmen<br />

werden nach der Neubewertungsmethode im<br />

Konzernabschluss berücksichtigt.<br />

Gemäß § 301 Abs. 3 HGB stellt ein verbleibender<br />

passiver Unterschiedsbetrag aus der<br />

Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Tochtergesellschaften<br />

den Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung<br />

dar; dieser Unterschiedsbetrag<br />

wird unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen.<br />

Ein sich entsprechend ergebender aktiver<br />

Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder<br />

Firmenwert ausgewiesen und über die<br />

Restnutzungsdauer abgeschrieben oder mit<br />

den Rücklagen verrechnet.<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie<br />

Erträge und Aufwendungen zwischen den<br />

Konzerngesellschaften werden in voller<br />

Höhe eliminiert. Auf die Eliminierung von<br />

Zwischenergebnissen wird wegen untergeordneter<br />

Bedeutung verzichtet.<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 113<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss


3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Bei dem Jahresabschluss des Vereins sowie dem Konzernabschluss werden im Einzelnen<br />

folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:<br />

BilMoG Der Verein wendet die durch das BilMoG geänderte Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB gemäß<br />

Art. 66 Abs. 3 Satz 1 EGHGB erstmalig im Berichtsjahr an. Die Anpassung der Wertansätze erfolgt unter Beachtung<br />

der Übergangsvorschriften zum 1. Januar 2010. Die Vorjahresvergleichszahlen werden gemäß Art. 67 Abs. 8 Satz 2<br />

EGHGB nicht an die geänderten Ansatz- und Bewertungsmethoden angepasst.<br />

Immaterielle Vermögens-<br />

gegenstände und<br />

Sachanlagen<br />

Zu Anschaffungs-/Herstellungskosten abzüglich der Abschreibungen<br />

Die planmäßigen Abschreibungen werden linear auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bemessen. Für<br />

Vermögensgegenstände mit einem Wert zwischen 150 EUR und 1.000 EUR wird ein Sammelposten gebildet; dieser<br />

wird über 5 Jahre abgeschrieben.<br />

Geschäfts- oder Firmenwert In Höhe des aktiven Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung; die Abschreibungen erfolgen linear über die<br />

Restnutzungsdauer von 5 bis 15 Jahren oder werden mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />

Für den entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwert wurde im Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung eine voraussichtliche<br />

Nutzungsdauer in Anlehnung an die steuerrechtlichen Vorschriften des §7 Abs. 1 Satz 3 EStG zu Grunde<br />

gelegt. Die voraussichtliche Nutzungsdauer von 15 Jahren liegt im Rahmen einer vertretbaren Nutzungsdauerschätzung,<br />

der keine besonderen Umstände entgegenstehen.<br />

Finanzanlagen Zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des gemilderten Niederstwertprinzips; soweit Zinspapiere über pari<br />

erworben werden, wird das Disagio als Rechnungs¬abgrenzung ausgewiesen und ratierlich aufgelöst. Die Anteile<br />

an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 Abs. 1 HGB mit dem Buchwert angesetzt und werden in den<br />

Folgejahren mit dem Anteil der Kapitalveränderung, der dem Anteil des Mutterunternehmens entspricht, erhöht oder<br />

vermindert.<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

Zu Anschaffungskosten abzüglich gewährter Rabatte und Skonti bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert<br />

Unfertige Leistungen Werden näherungsweise unter Berücksichtigung des Vorsichtsprinzips bewertet<br />

Forderungen nach KHEntgG Zum Nominalbetrag; nicht in der Folgeperiode verrechnete Forderungen werden angemessen wertberichtigt.<br />

Übrige Forderungen Zum Nominalbetrag; zweifelhafte Forderungen werden wertberichtigt bzw. abgeschrieben; für Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen wird eine Pauschalwertberichtigung angesetzt.<br />

Ausgleichsposten<br />

Eigenmittelförderung<br />

In den Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften zum Nominalbetrag nach § 5 Abs. 5 KHBV; im Konzernabschluss<br />

wird der Ausgleichsposten vorab mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />

Übrige Aktiva Zum Nominalbetrag bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert<br />

Eigenkapital Zum Nominalbetrag; der passive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung wird in voller Höhe unter den<br />

Gewinnrücklagen ausgewiesen.<br />

Sonderposten In Höhe der Buchwerte der mit Zuwendungen finanzierten Sachanlagen<br />

Rückstellungen für<br />

Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen<br />

Als Rechnungsgrundlagen für die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden neben den<br />

„Richttafeln Heubeck 2005 G“ ein Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtung in Höhe von 5,13 %<br />

(von der Bundesbank veröffentlicht 2010, Restlaufzeit 15 Jahre) und für zukünftig zu erwartende Entgelt- und Rentensteigerungen<br />

in Höhe von 2,0 % berücksichtigt.<br />

Andere Rückstellungen Die unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesenen Altersteilzeitverpflichtungen wurden auf Basis der Richttafeln<br />

2005 G von Heubeck und unter Berücksichtigung eines Rechnungszins von 4,23% (Restlaufzeit 4 Jahre) sowie<br />

einer Gehaltsdynamik von 2,5% bewertet.<br />

Die unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesenen Jubiläumsrückstellungen wurden auf Basis der Richttafeln<br />

2005 G von Heubeck mit einem Rechnungszins von 5,13% (von der Bundesbank veröffentlicht 2010, Restlaufzeit 15<br />

Jahre) bewertet. Ferner wurde eine Fluktuationswahrscheinlichkeit von 13% p.a. unterstellt.<br />

Die übrigen sonstigen Rückstellungen sowie die Steuerrückstellungen berücksichtigen ungewisse Verbindlichkeiten<br />

und sind in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, die nach vernünftig kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.<br />

Verbindlichkeiten Zum Erfüllungsbetrag<br />

Übrige Passiva Zum Nominalbetrag<br />

114 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


4. Erläuterungen zu den Bilanzen<br />

sowie zu den Gewinn- und Verlustrechnungen<br />

Die passiven Unterschiedsbeträge aus der<br />

Erstkonsolidierung entfallen mit 11.158 TEUR<br />

auf die Martin-Luther-Krankenhausbetrieb<br />

GmbH und mit 139 TEUR auf die Evangelische<br />

Ambulante Rehabilitation Berlin GmbH<br />

sowie mit TEUR 934 auf den PGD e. V.; sie<br />

werden unter Gewinnrücklagen ausgewiesen.<br />

Im Rahmen des Anteilszukaufs im April <strong>2011</strong><br />

bei der MIC verändert sich der Geschäfts-<br />

oder Firmenwert auf TEUR 4.042 ; dieser<br />

wird gemäß § 309 Abs.1 HGB abgeschrieben.<br />

Die Eigenkapitalveränderungen, die sich<br />

bei den assoziierten Unternehmen durch<br />

Übernahme der anteiligen Ergebnisse <strong>2011</strong><br />

ergeben, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

unter gesonderten Posten<br />

ausgewiesen (§ 312 Abs. 4 Satz 2 HGB) und im<br />

Anlagenspiegel bei den Anschaffungskosten<br />

als Zugänge bzw. Abgänge dargestellt.<br />

Die Anlagennachweise für den Einzel- und<br />

Konzernabschluss zeigen wir in den Anlagen<br />

1 und 2 zum zusammengefassten<br />

Anhang.<br />

Betriebsleistung<br />

Das Zinsniveau ist derzeit niedrig und wird<br />

durch die expansive Geldpolitik der EZB<br />

niedrig gehalten. Es ist jedoch davon<br />

auszugehen, dass bei einem Übersteigen des<br />

Inflationsziels die Zinspolitik restriktiver<br />

gesteuert wird. Um diesem Risiko entgegenzuwirken,<br />

werden konsequent Zinssicherungsinstrumente<br />

bei variabel verzinsten<br />

Darlehen eingesetzt.<br />

Der Bilanzierung der Wertpapiere erfolgt<br />

im Anlagevermögen, da insbesondere die<br />

festverzinslichen Wertpapiere bis zur<br />

Endfälligkeit gehalten werden sollen, so<br />

dass kurzfristige Kursschwankungen keinen<br />

Einfluss auf den bilanzierten Ausweis haben.<br />

Außerdem ist das Wertpapierportefeuille<br />

auf drei Banken verteilt, um das Adressrisiko<br />

zu verringern.<br />

Alle Forderungen – außer die Forderungen<br />

nach dem KHG – und sonstigen Vermögensgegenstände<br />

haben eine Restlaufzeit von<br />

bis zu einem Jahr. Die Forderungen nach<br />

dem KHG haben in Höhe von 5.635 TEUR eine<br />

Restlaufzeit über 1 Jahr.<br />

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie<br />

folgt zusammen:<br />

Konzern Verein<br />

T EUR T EUR<br />

Personalverpflichtungen 17.085 1.026<br />

Rechnungskürzungen Medizinischer Dienst der Krankenversicherung 4.999 0<br />

Unterlassene Instandhaltung 774 16<br />

Übrige Verpflichtungen 4.579 585<br />

27.437 1.627<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 115<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss


Betriebsleistung<br />

Verbindlichkeiten bis zu<br />

einem Jahr<br />

Die Besicherung erfolgt durch Grundschulden,<br />

durch die Sicherungsübereignung der<br />

finanzierten Vermögenswerte sowie durch<br />

die Sicherungsübereignung von Wertpapieren.<br />

Im Jahresabschluss des Vereins werden<br />

Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von<br />

mehr als einem bis fünf Jahren in Höhe von<br />

10.766 TEUR (davon TEUR 9.766 gegenüber<br />

Kreditinstituten und TEUR 1.000 sonstige<br />

Verbindlichkeiten) und mit einer Laufzeit<br />

von mehr als fünf Jahren in Höhe von<br />

22.787 TEUR (davon TEUR 14.787 gegenüber<br />

Kreditinstituten und TEUR 8.000 sonstige<br />

Verbindlichkeiten) ausgewiesen.<br />

Im Rahmen der geförderten Investitionsfinanzierung<br />

nach KHG wurde auf Initiative<br />

des Landes mit einem Bankenkonsortium ein<br />

Darlehensvertrag abgeschlossen. Das Land<br />

Berlin trat diesem Vertrag bei und hat sich<br />

verpflichtet, Tilgung und Zinsen mit schuldbefreiender<br />

Wirkung für den Verein zu<br />

leisten. Den Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten (KHG) von 7.589 TEUR<br />

116 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

mehr als<br />

ein bis zu<br />

fünf Jahre<br />

mehr als<br />

fünf Jahre<br />

insgesamt Vorjahr<br />

insgesamt<br />

Besicherung<br />

T EUR T EUR T EUR T EUR T EUR T EUR<br />

gegenüber Kreditinstituten 7.182 21.019 26.046 54.247 37.424 46.659<br />

aus erhaltenen Anzahlungen 4.159 0 0 4.159 712 0<br />

aus Lieferungen und Leistungen 8.515 324 4 8.843 8.391 0<br />

nach dem KHEntgG / BPflV 12.526 0 0 12.526 13.100 0<br />

aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung<br />

des Anlagevermögens<br />

Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten und deren Besicherung stellen sich im Konzern wie<br />

folgt dar:<br />

1 0 0 1 1 0<br />

gegenüber Minderheitsgesellschafter 2 0 0 2 0 0<br />

gegenüber assoziierten Unternehmen 90 0 0 90 149 0<br />

Sonstige 5.558 1.000 8.000 14.558 13.926 0<br />

38.033 22.343 34.050 94.426 73.703 46.659<br />

stehen entsprechende Forderungen nach<br />

dem KHG gegenüber. Die Verbindlichkeiten/<br />

Forderungen nach dem KHG betreffen in<br />

Höhe von 4.359 TEUR den Verein.<br />

Verbindlichkeiten aus Steuern bestehen in<br />

Höhe von 2.444 TEUR (davon im Verein 1.782<br />

TEUR); Verbindlichkeiten im Rahmen der<br />

sozialen Sicherheit liegen in Höhe von<br />

1 TEUR (davon im Verein 0 TEUR) vor.<br />

Wesentliche sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

des Konzerns bestehen in Höhe von<br />

rd. 18.216 TEUR aus langfristigen Verträgen<br />

des Wirtschafts- und Versorgungsbereichs<br />

sowie aus dem Bestellobligo (TEUR 1.621) im<br />

Rahmen der Investitionstätigkeit. (davon im<br />

Verein TEUR 4.717)<br />

Im Zusammenhang mit dem am 10. Mai <strong>2011</strong><br />

abgeschlossenen Kreditrahmenvertrag mit<br />

der evangelische Kreditgenossenschaft EG,<br />

Kassel in Höhe von 13,7 Mio. EUR zur Ab-<br />

deckung des Finanzbedarfs auf Konzernebene<br />

besteht eine gesamtschuldnerische<br />

Haftung zwischen <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e.V.


Berlin und Wittenberg mit den Töchterunternehmen<br />

Evangelisches Waldkrankenhaus<br />

Spandau Krankenhausbetriebs gGmbH,<br />

Martin Luther Krankenhausbetriebs GmbH,<br />

Evangelisches Krankenhaus Hubertus<br />

Krankenhausbetriebs gGmbH, Evangelische<br />

Lungenklinik Berlin Krankenhausbetriebs<br />

gGmbH, Evangelische Elisabeth Klinik<br />

Krankenhausbetriebs gGmbH sowie der <strong>Paul</strong><br />

<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhais und Pflege<br />

GmbH.<br />

Die periodenfremden Erträge betragen 9.285<br />

TEUR (davon im Verein 639 TEUR). Diese<br />

resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung<br />

von Rückstellungen in Höhe von 3.366<br />

TEUR (davon im Verein 603 TEUR), aus<br />

Ausgleichsbeträgen der Vorjahre 2.637 TEUR<br />

(davon im Verein 0 TEUR), aus Bonigutschriften<br />

für Vorjahre 430 TEUR sowie aus<br />

der Auflösung von Wertberichtigungen 783<br />

TEUR. (davon im Verein 0 TEUR).<br />

Periodenfremde Aufwendungen ergeben<br />

sich in Höhe von 810 TEUR (davon im Verein<br />

0 TEUR).<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 117<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss


5. Nahestehende Unternehmen<br />

6. Sonstige Angaben<br />

Als nahestehendes Unternehmen wird die<br />

Altmark-Klinikum gGmbH Gardelegen (mit<br />

den Krankenhäusern Gardelegen und<br />

Salzwedel) eingeordnet. Der Verein führt im<br />

Rahmen eines Managementvertrages die<br />

Geschäfte des Altmark-Klinikums und der<br />

angeschlossenen Tochtergesellschaften.<br />

Im Konzern ist die Zahl der durchschnittlich<br />

beschäftigten Vollkräfte um 4,3 % auf 3.228,2<br />

(davon im Verein 209,9) gestiegen.<br />

Von den Beschäftigten sind 92,06 Vollkräfte<br />

im Verein im Bereich Verwaltung tätig.<br />

118 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Vermögensgegenstände und Schulden sowie<br />

Aufwendungen und Erträge sind entsprechend<br />

den vertraglichen Regeln bilanziert.<br />

Dies gilt aufgrund wirtschaftlicher Betrachtungsweise<br />

auch für mit dem Personal<br />

zusammenhängende Aufwendungen.<br />

Die wirtschaftlichen Verhältnisse des<br />

nahestehenden Unternehmens stellen sich<br />

<strong>2011</strong> wie folgt dar:<br />

Betriebsleistung<br />

Betriebsleistung TEUR<br />

Altmark-Klinikum gGmbH<br />

51.817<br />

Vollkräfte VK 532<br />

Personalaufwand TEUR 32.559<br />

Jahresergebnis TEUR 1.472<br />

Bilanzsumme TEUR 68.118<br />

Eigenkapital1) TEUR 23.694<br />

1) bilanziertes Eigenkapital abzüglich Ausgleichsposten<br />

Die Mitarbeiter sind folgenden Dienstarten<br />

zuzuordnen:<br />

Vollkräfte<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Ärztlicher Dienst 491,4 463,7<br />

Pflegedienst 1.176,7 1.145,6<br />

Medizinisch-technischer Dienst 371,7 344,4<br />

Funktionsdienst 380,0 371,7<br />

Übrige Dienstarten 808,4 770,6<br />

3.228,2 3.096,0


Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Aufsichtsrat und der Vorstand.<br />

Mitglieder der Organe des Vereins sind:<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Karl-Heinrich Lütcke | Propst i. R. | Vorsitzender | Berlin<br />

Peter Fenner | Pfarrer i. R. | Stellvertretender Vorsitzender | Berlin<br />

Professor Dr. Uwe Baer | Chefarzt i. R. | Berlin<br />

Dr. Dieter Borchmann | Geschäftsführer a. D. | Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e. V. | Rostock<br />

Simone Ehm | Studienleiterin der Evangelischen Akademie zu Berlin | Berlin<br />

Bernd Goldmann | Bankkaufmann | Berlin<br />

Dr. Friedrich Kästner | Geschäftsführer a. D. Unternehmensverbände Berlin – Brandenburg | Falkensee<br />

Siegfried Kasparick | Regionalbischof | Lutherstadt Wittenberg<br />

Gabriele Lucht | Landespfarrerin | Berlin<br />

Prof. Dr. Hans-Nikol Macha | Chefarzt i. R. | Berlin<br />

Eckhard Naumann | OB Lutherstadt Wittenberg | Lutherstadt Wittenberg<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Reuning, MBA | Präsident a. D. Otis Zentral- und Osteuropa | Berlin<br />

Der Aufsichtsrat ist ehrenamtlich tätig. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat in <strong>2011</strong> eine<br />

Aufwandserstattung in Höhe von EUR 2.000,00 erhalten.<br />

Vorstand<br />

Dr. Ulrich Metzmacher | Vorsitzender | Berlin<br />

Dipl.-Kfm. Andreas Mörsberger | Kaufmännischer Vorstand | Berlin<br />

PD Dr. med. Lutz Fritsche, MBA | Medizinischer Vorstand | Berlin<br />

Dr. Rainer Wettreck | Theologischer Vorstand | Berlin und Wittenberg<br />

Die Gesamtbezüge des Vorstandes für <strong>2011</strong> betragen TEUR 1.169.<br />

Das für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt für<br />

■ Abschlussprüfungsleistungen TEUR 233<br />

■ Andere Bestätigungsleistungen TEUR 10<br />

■ Steuerberatungsleistungen TEUR 3<br />

Berlin, 31. März 2012<br />

<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />

Dr. Ulrich Metzmacher Andreas Mörsberger PD Dr. med. Lutz Fritsche Dr. Rainer Wettreck<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 119<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss


<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />

Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Betriebsleistung<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

01.01.<strong>2011</strong> Zugänge aus<br />

Betriebsübernahme<br />

120 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Entwicklung der Anschaffungswerte<br />

Zugänge Umgliederungen<br />

Umbuchungen<br />

Abgänge 31.12.<strong>2011</strong><br />

EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />

1. Software 7.171.706,04 395.648,30 947.273,31 93.766,04 0,00 43.104,50 8.565.289,19<br />

2. Firmenwert 1.526.486,62 0,00 1.552.586,92 0,00 3.355.742,84 58.000,00 6.376.816,38<br />

3. Geleistete Anzahlungen 273.035,48 105.365,82 375.318,31 – 93.766,04 0,00 11.598,78 648.354,79<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke mit<br />

Betriebs bauten<br />

2. Grundstücke mit<br />

Wohnbauten<br />

3. Technische<br />

Anlagen<br />

4. Einrichtungen und<br />

Ausstattungen<br />

5. Geleistete Anzahlungen<br />

und Anlagen im Bau<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

2. Ausleihungen an verbundene<br />

Unternehmen<br />

3. Beteiligungen an assoziierten<br />

Unternehmen<br />

4. Ausleihungen an assoziierte<br />

Unternehmen<br />

5. Beteiligungen an nahestehende<br />

Unternehmen<br />

6. Ausleihungen an nahestehende<br />

Unternehmen<br />

8.971.228,14 501.014,12 2.875.178,54 0,00 3.355.742,84 112.703,28 15.590.460,36<br />

528.116.011,20 0,00 6.982.307,44 0,00 1.142.371,58 6.584.550,61 529.656.139,61<br />

24.051.097,75 0,00 46.543,10 0,00 0,00 0,00 24.097.640,85<br />

45.341.215,68 58.284,01 387.583,37 0,00 2.471.864,14 598.712,33 47.660.234,87<br />

107.334.618,15 2.001.461,16 7.702.401,00 0,00 842.548,36 2.997.594,45 114.883.434,22<br />

5.736.421,22 0,00 9.055.024,15 0,00 –4.456.784,08 0,00 10.334.661,29<br />

710.579.364,00 2.059.745,17 24.173.859,06 0,00 0,00 10.180.857,39 726.632.110,84<br />

719.550.592,14 2.560.759,29 27.049.037,60 0,00 3.355.742,84 10.293.560,67 742.222.571,20<br />

3.451.517,22 0,00 18.200,00 – 3.355.742,84 18.550,00 95.424,38<br />

7. sonstige Beteiligungen 4.654,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4.654,00<br />

8. sonstige Ausleihungen 0,00<br />

9. Wertpapiere des<br />

Anlage vermögens<br />

10. Sonstige Finanzanlagen<br />

22.651.072,01 0,00 15.709.503,93 0,00 13.628.855,89 24.731.720,05<br />

145.170,68 0,00 0,00 0,00 19.264,71 125.905,97<br />

26.252.413,91 0,00 15.727.703,93 0,00 – 3.355.742,84 13.666.670,60 24.957.704,40<br />

745.803.006,05 2.560.759,29 42.776.741,53 0,00 0,00 23.960.231,27 767.180.275,60<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00


01.01.<strong>2011</strong> Zugänge aus<br />

Betriebsübernahme<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 121<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss<br />

Entwicklung der Abschreibungen Restbuchwerte<br />

Abschreibungen<br />

des<br />

Geschäftsjahres<br />

Umbuchungen<br />

Abgänge Zuschreibungen<br />

31.12.<strong>2011</strong> 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />

5.798.750,04 389.604,30 881.482,87 0,00 36.286,50 0,00 7.033.550,71 1.531.738,48 1.372.956,00<br />

908.469,62 0,00 256.603,94 866.666,67 0,00 2.031.740,23 4.345.076,15 618.017,00<br />

0,00 93.766,04 0,00 0,00 0,00 93.766,04 0,00 648.354,79 273.035,48<br />

6.707.219,66 483.370,34 1.138.086,81 866.666,67 36.286,50 93.766,04 9.065.290,94 6.525.169,42 2.264.008,48<br />

176.424.986,42 0,00 11.854.950,80 0,00 6.504.489,61 0,00 181.775.447,61 347.880.692,00 351.691.024,78<br />

8.335.458,71 0,00 489.820,10 0,00 0,00 0,00 8.825.278,81 15.272.362,04 15.715.639,04<br />

40.786.200,47 21.639,08 840.341,72 0,00 574.464,33 0,00 41.073.716,94 6.586.517,93 4.555.015,21<br />

81.694.360,15 1.424.356,78 7.735.020,94 0,00 2.902.934,45 – 6.497,62 87.957.301,04 26.926.133,18 25.640.258,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10.334.661,29 5.736.421,22<br />

307.241.005,75 1.445.995,86 20.920.133,56 0,00 9.981.888,39 – 6.497,62 319.631.744,40 407.000.366,44 403.338.358,25<br />

313.948.225,41 1.929.366,20 22.058.220,37 866.666,67 10.018.174,89 87.268,42 328.697.035,34 413.525.535,86 405.602.366,73<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

800.000,00 0,00 66.666,67 – 866.666,67 0,00 0,00 95.424,38 2.651.517,22<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4.654,00 4.654,00<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

1.885.078,47 0,00 0,00 0,00 238.330,77 0,00 1.646.747,70 23.084.972,35 20.765.993,54<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 125.905,97 145.170,68<br />

2.685.078,47 0,00 66.666,67 – 866.666,67 238.330,77 0,00 1.646.747,70 23.310.956,70 23.567.335,44<br />

316.633.303,88 1.929.366,20 22.124.887,04 0,00 10.256.505,66 87.268,42 330.343.783,04 436.836.492,56 429.169.702,17


<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />

Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />

Betriebsleistung Mutterunternehmen Minderheitsgesellschafter<br />

Festgesetztes<br />

Kapital<br />

Eigenkapital<br />

gemäß<br />

Konzernbilanz<br />

122 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Erwirtschaftetes<br />

Konzern-<br />

eigenkapital<br />

Summe Minderheitennkapital<br />

Konzerneigenkapital<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Stand am 31.12.2008 29.000.000,00 102.671.824,67 131.671.824,67 2.017.930,15 133.689.754,82<br />

Konzern-Jahresüberschuss 2009 4.764.396,89 4.764.396,89 38.577,98 4.802.974,87<br />

Konzerninterne Transaktionen 530.285,26 530.285,26 – 94.358,08 435.927,18<br />

Stand am 31.12.2009 29.000.000,00 107.966.506,82 136.966.506,82 1.962.150,05 138.928.656,87<br />

Konzern-Jahresüberschuss 2010 7.028.539,57 7.028.539,57 1.603,74 7.030.143,31<br />

Konzerninterne Transaktionen – 259.925,01 – 259.925,01 – 259.925,01<br />

Stand am 31.12.2010 29.000.000,00 114.735.121,38 143.735.121,38 1.963.753,79 145.698.875,17<br />

Konzern-Jahresüberschuss <strong>2011</strong> 4.834.367,21 4.834.367,21 566.501,80 5.400.869,01<br />

Konzerninterne Transaktionen – 10.341,00 – 10.341,00 238.328,28 227.987,28<br />

Stand am 31.12.<strong>2011</strong> 29.000.000,00 119.559.147,59 148.559.147,59 2.768.583,87 151.327.731,46


PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 123<br />

Einzel- und Konzernjahresabschluss


Bestätigungsvermerk<br />

Der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e.V., Berlin und Wittenberg, hat als<br />

Mutterunternehmen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, gemäß<br />

§ 298 Abs. 3 HGB den Anhang und den Konzernanhang sowie<br />

gemäß § 315 Abs. 3 HGB den Lagebericht und den Konzernlagebericht<br />

zusammenzufassen. Dem Jahresabschluss sowie dem Konzernabschluss<br />

und dem zusammengefassten Lagebericht haben wir den<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk wie folgt erteilt:<br />

„Bestätigungsvermerk<br />

des Abschlussprüfers<br />

an den <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />

<strong>Diakonie</strong> e. V.,<br />

Berlin und Wittenberg<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend<br />

aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />

sowie Anhang – unter Einbeziehung der<br />

Buchführung des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.,<br />

Berlin und Wittenberg, sowie den von ihm<br />

aufgestellten Konzernabschluss – bestehend<br />

aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel<br />

– und seinen Bericht über die<br />

Lage des Vereins und des Konzerns für das<br />

Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember<br />

<strong>2011</strong> geprüft. Die Aufstellung dieser Unterlagen<br />

nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften und den Regelungen der<br />

Krankenhaus-Buchführungsverordnung<br />

sowie der Pflege-Buchführungsverordnung<br />

liegt in der Verantwortung des Vorstands<br />

des Vereins. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />

Grundlageder von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchfüh-<br />

12 4 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

rung sowie den von ihm aufgestellten<br />

Konzernabschluss und seinen Bericht über<br />

die Lage des Vereins und des Konzerns<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahres- und Konzernabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB unter Beachtung<br />

der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu<br />

planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Jahresabschluss und den<br />

Konzernabschluss unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

und durch den Bericht über die Lage des<br />

Vereins und des Konzerns vermittelten Bildes<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />

der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über<br />

das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />

des Vereins und des Konzerns sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />

für die Angaben in Buchführung, in


Jahres- und Konzernabschluss und in dem<br />

Bericht überdie Lage des Vereins und des<br />

Konzerns überwiegend auf der Basis von<br />

Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilungder angewandten Bilanzierungs-<br />

und Konsolidierungsgrundsätze und<br />

der wesentlichen<br />

Einschätzungen des Vorstands sowie die<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung des<br />

Jahresund Konzernabschlusses sowie des<br />

Berichts über die Lage des Vereins und des<br />

Konzerns. Wir sind der Auffassung, dass<br />

unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />

geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei<br />

der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />

entsprechen der Jahresabschluss und der<br />

Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften<br />

und den Regelungen der Krankenhaus-Buchführungsverordnung<br />

sowie der<br />

Pflege-Buchführungsverordnung und<br />

vermitteln unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Vereins und des Konzerns. Der Bericht<br />

über die Lage des Vereins und des Konzerns<br />

steht in Einklang mit dem Jahresabschluss<br />

und dem Konzernabschluss, vermittelt<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage<br />

des Vereins und des Konzerns und stellt die<br />

Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.“<br />

Berlin, 31. März 2012<br />

KPMG AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Kohler<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Schidrich<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 125<br />

Lagebericht


Impressum<br />

Herausgeber <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion Lilian Rimkus, Diana Thomas<br />

Konzeption und Text Rohloff Design, Anne Mikus, Berlin<br />

Fotografie Sibylle Bayer: S. 19; Studio Kohlmeier: S. 24, 63; Jannette Kneisel: S. 8, 22, 38, 69, 71; Lox und Bergmann: S. 64;<br />

Eva Oertwig: S. 26; Robert Siuda: Titel, S. 16, 18, 19, 28, 29, 41, 42, 44, 45, 50, 53, 60, 80, 82, 95, 100; Szivia Sztankovits: S. 30,<br />

36, 107, 123; Manuel Tennert: S. 72; Kay Zimmermann: S. 12, 31, 32, 39, 40, 43, 46, 49, 55, 66, 76, 79, 84, 86, 91, 96, 99<br />

Gestaltung Rohloff Design, Berlin<br />

Druck Königsdruck GmbH, Berlin<br />

April 2012<br />

Soweit in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> die männliche Form benutzt wird,<br />

sollen damit selbstverständlich auch Frauen angesprochen werden.<br />

126 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>


<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V ., Berlin und Wittenberg<br />

Griesinger Straße 8<br />

13589 Berlin<br />

info@pg-diakonie.de<br />

www.pgdiakonie

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