Geschäftsbericht 2011 - Paul Gerhardt Diakonie
Geschäftsbericht 2011 - Paul Gerhardt Diakonie
Geschäftsbericht 2011 - Paul Gerhardt Diakonie
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 1
„Wer vor diesem Hintergrund und in solchem Bewusstsein plant und<br />
wirtschaftet, pflegt und operiert, der bringt Hochleistungsmedizin und<br />
Menschlichkeit zusammen, tut den Menschen gut, macht der Kirche Ehre<br />
und wird in der Welt einen Beitrag leisten, der Anerkennung findet.“<br />
Isolde Böhm, Generalsuperintendentin,<br />
anlässlich der 80-Jahrfeier des Martin-Luther-Krankenhauses im April <strong>2011</strong><br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 3
Impressum<br />
Herausgeber <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion xxxx<br />
Fotos Evangelische Elisabeth Klinik S. 74-75 | PGD S. 72, S. 99 | Manuel Tennert, S. 57 |<br />
Kay Zimmermann<br />
Gestaltung Rohloff Design<br />
Druck Königsdruck<br />
April 2012<br />
Soweit in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> die männliche Form benutzt wird,<br />
sollen damit selbstverständlich auch Frauen angesprochen werden.
Inhaltsübersicht<br />
Vorwort – Dr. Karl-Heinrich Lütcke ....................................................................................Seite 6<br />
Vorwort – Dr. Ulrich Metzmacher .........................................................................................Seite 8<br />
Die Einrichtungen im Überblick –<br />
vielfältige Kompetenzen unter einem Dach .....................................................Seite 10<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />
mit Werten und Taten die Gesellschaft bewegen ..................................Seite 16<br />
Die Leistungsentwicklung<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />
erneut mit deutlichem Aufwärtstrend ........................................................................Seite 24<br />
Qualitätsmanagement in der PGD –<br />
unterwegs zu noch mehr Sicherheit<br />
und Transparenz ...................................................................................................................................................Seite 36<br />
Das Management der PGD –<br />
strategisch, leistungsfähig, diakonisch ...................................................................Seite 46<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services –<br />
für reibungslose Betriebsabläufe .......................................................................................Seite 50<br />
Diakonische Unternehmenskultur und Ethik –<br />
ein wertvoller Entwicklungsprozess ..............................................................................Seite 60<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.,<br />
Berlin und Wittenberg<br />
Lagebericht und Konzernlagebericht<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> ...............................................................................................................Seite 66<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss .........................................................................Seite 103<br />
Impressum ......................................................................................................................................................................Seite 126<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 5<br />
Inhalt
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Dr. Karl-Heinrich Lütcke –<br />
Zeit, zurückzublicken und<br />
nach vorn zu denken<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Rückblick und Ausblick. Jahr für Jahr gibt<br />
die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> in ihrem <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
Rechenschaft zum Verlauf des<br />
vergangenen Jahres und berichtet über<br />
besondere Ereignisse, Entwicklungen und<br />
Pläne. Im vorangegangenen Bericht stand<br />
6 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
mit der „Strategie 2015“ der Ausblick im<br />
Zentrum. Diesmal gibt es Anlass, den<br />
Rückblick besonders zu gewichten und<br />
zeitlich auszuweiten. Denn im Jahr <strong>2011</strong><br />
konnte die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> mehrere<br />
Jubiläen feiern: Das Martin-Luther-Krankenhaus,<br />
das Gründungshaus des Vereins zur<br />
Errichtung evangelischer Krankenhäuser,<br />
und auch das Evangelische Krankenhaus<br />
Hubertus feierten ihren 80. Geburtstag.<br />
An die Gründung der Spezialklinik für die<br />
Erkrankung der Lunge und Atemwege in<br />
Buch vor 60 Jahren erinnerte die Evangelische<br />
Lungenklinik Berlin. Und in diesem<br />
Jahr wird die Evangelische Elisabeth Klinik<br />
175 Jahre und das Evangelische Waldkrankenhaus<br />
Spandau 65 Jahre alt.<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> bemüht sich<br />
darum, medizinisch wie wirtschaftlich<br />
erfolgreich zu arbeiten und zugleich das<br />
diakonische Profil der Häuser zu wahren<br />
und zu entwickeln.<br />
Das unterschiedliche Alter der einzelnen<br />
Häuser steht auch für unterschiedliche<br />
Epochen im evangelischen Krankenhauswesen:<br />
Evangelische Krankenhäuser als Vorreiter<br />
Das vor 175 Jahren von Johannes Evangelista Goßner gegründete Elisabeth-Krankenhaus<br />
gehört (ebenso wie das Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift in Wittenberg) in eine Phase, in der<br />
evangelische Vereine im Zeichen der Inneren Mission Hilfseinrichtungen für Kranke, Alte, Arme<br />
und Gebrechliche schufen. Sie wollten im Geiste Jesu Not lindern. Die kirchlichen Einrichtungen<br />
nahmen ihre Aufgaben gewissermaßen stellvertretend wahr, denn die staatliche Sozialfürsorge<br />
war noch nicht so weit entwickelt wie im 20. Jahrhundert.<br />
Seelsorge als Ergänzung medizinischer Versorgung<br />
Der Verein zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser und das Martin-Luther- sowie das<br />
Hubertus-Krankenhaus wurden im 20. Jahrhundert auf Initiative von Otto Dibelius gegründet<br />
in einer Zeit, in der es als Folge des Ausbaus der staatlichen Sozialfürsorge zahlreiche<br />
kommunale Krankenhäuser gab. Damals setzten im Berlin der 20er-Jahre starke anti-kirchliche<br />
Kräfte massive Einschränkungen der kirchlichen Krankenhaus-Seelsorge in den kommunalen<br />
Einrichtungen durch – bis hin zum Hausverbot für Krankenhauspfarrer. Das war der Anlass<br />
dafür, evangelische Krankenhäuser aufzubauen, in denen Medizin, Pflege und christliche<br />
Seelsorge miteinander den Dienst an den Kranken wahrnahmen. In dieser Phase ging es also<br />
darum, zusätzlich zu den kommunalen Häusern mit christlichen Häusern ein besonderes<br />
Angebot zu schaffen, in dem neben der Medizin auch die geistlichen und seelsorgerlichen<br />
Seiten von Krankheit und Heilung im Blick sind.
Keine Zukunft ohne<br />
Herkunft<br />
Die Jubiläen des vergangenen Jahres waren<br />
Anlass zu einem Auftrag zur Erforschung<br />
der Geschichte der Häuser. Im letzten Jahr<br />
erschienen zwei Broschüren zur Geschichte<br />
von Martin-Luther- und Hubertus-Krankenhaus;<br />
im laufenden Jahr werden weitere<br />
erarbeitet werden. Die im letzten Jahr<br />
veröffentlichten Darstellungen zeigen:<br />
Ein Blick in die Geschichte verschafft der<br />
Wahrnehmung Tiefenschärfe. Was eine<br />
Institution ist, verstehen wir besser, wenn<br />
wir erfahren, wie sie geworden ist.<br />
Deutlich geworden ist: In keiner der verschiedenen<br />
Phasen haben es die Häuser<br />
leicht gehabt; immer waren besondere<br />
Herausforderungen zu bestehen. Es gab<br />
sogar Zeiten, in denen die Existenz der<br />
einzelnen Häuser akut gefährdet war.<br />
Wir haben daher Anlass, dankbar auch an<br />
die Frauen und Männer zu denken, die<br />
damals mit ihrem Engagement in der Leitung<br />
ebenso wie in der täglichen Arbeit auf den<br />
Stationen aufgebaut und gestaltet haben,<br />
was heute als <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> eine<br />
große Institution geworden ist.<br />
Der Blick in die Geschichte macht aber auch<br />
deutlich, dass bei allen Unterschieden<br />
immer wieder ähnliche Probleme zu bewältigen<br />
waren: der Mangel an Pflegekräften, die<br />
Veränderungen in der Mitarbeiterschaft, die<br />
wirtschaftlichen Zwänge und die Abhängigkeit<br />
von staatlichen Vorgaben und Regelungen.<br />
Der Prozess der Professionalisierung<br />
und Ökonomisierung des Gesundheitswesens<br />
ist in den letzten Jahrzehnten immer<br />
weiter vorangeschritten. Die moderne<br />
medizinisch-technische Rationalität mit<br />
ihren durchorganisierten Abläufen beherrscht<br />
das Feld und hat die Möglichkeiten<br />
schneller Heilung verbessert und so auch die<br />
Dauer der Krankenhaus-Aufenthalte verkürzt.<br />
Gleichzeitig führen die Entscheidungen<br />
der politischen Akteure im Gesundheitswesen<br />
dazu, dass der finanzielle Druck<br />
zunimmt. Hier liegen die heutigen Herausforderungen.<br />
Sie sind nur mit dem Einsatz aller<br />
Beteiligten auf allen Ebenen zu bewältigen.<br />
Ohne diesen Einsatz wäre die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> nicht so erfolgreich, wie sie derzeit<br />
ist. Für diesen großen Einsatz möchte ich im<br />
Namen des Aufsichtsrats den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern ganz besonders<br />
danken.<br />
<strong>Diakonie</strong> ist Haltung<br />
und Profil<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist immer<br />
bestrebt, medizinisch wie wirtschaftlich<br />
erfolgreich zu arbeiten und zugleich das<br />
diakonische Profil der Häuser zu wahren<br />
und zu entwickeln. Als Beispiele aus dem<br />
Berichtsjahr nenne ich die Pläne zum Neu-<br />
bau des Pflegewohnheims an der Evangelischen<br />
Elisabeth Klinik, das Bemühen um<br />
eine Verschlankung der Abläufe in den<br />
Häusern (Lean-Management), die Aus-<br />
weitung der Angebote für internationale<br />
Patienten, die Einrichtung eines Hospizes<br />
am Martin-Luther-Krankenhaus und ein<br />
Fortbildungs-Programm „Seelischer Beistand“,<br />
das sich an alle Mitarbeitergruppen<br />
wendet und auf die vielfältigen seelischen<br />
Probleme von Patienten im Krankenhaus –<br />
aber auch von Mitarbeitenden – bezogen ist.<br />
Bei der Jubiläumsfeier im Martin-Luther-<br />
Krankenhaus hat die amtierende Generalsuperintendentin<br />
unserer Kirche, Frau Isolde<br />
Böhm, in ihrem Grußwort mit Blick auf den<br />
Namenspatron des Konzerns, <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong>,<br />
von der aufrechten Haltung eines klaren<br />
Gewissens und der vertrauensvollen Haltung<br />
tiefer Herzensfrömmigkeit gesprochen und<br />
dann der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> folgenden<br />
Satz ins Stammbuch geschrieben: „Wer vor<br />
diesem Hintergrund und in solchem Bewusstsein<br />
plant und wirtschaftet, pflegt und<br />
operiert, der bringt Hochleistungsmedizin<br />
und Menschlichkeit zusammen, tut den<br />
Menschen gut, macht der Kirche Ehre und<br />
wird in der Welt einen Beitrag leisten, der<br />
Anerkennung findet.“<br />
Hochleistungsmedizin und Menschlichkeit<br />
zusammenbringen, das ist in der Tat eine<br />
wichtige Aufgabe. Sie ist nicht leicht, aber<br />
wir wollen versuchen, uns ihr zu stellen.<br />
Dr. Karl-Heinrich Lütcke<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 7<br />
Vorworte
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden<br />
Dr. Ulrich Metzmacher –<br />
Wettbewerb verlangt Bewegung<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Veränderungen bieten Chancen: Dies lässt<br />
sich aus der langen, traditionsreichen<br />
Unternehmensgeschichte der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> (PGD) sehr gut ableiten – aber diese<br />
Chancen gilt es auch zu nutzen. Der Wandel<br />
im deutschen Gesundheitsmarkt sowie der<br />
zunehmende Kostendruck werden auch die<br />
PGD in den kommenden Jahren vor große<br />
Herausforderungen stellen. Um sich am<br />
Markt gut aufgestellt positionieren zu<br />
können und den Menschen eine weiterhin<br />
hohe Qualität der medizinischen und pfle -<br />
gerischen Versorgung anzubieten, sind<br />
Veränderungen nötig. Die „Unternehmensstrategie<br />
2015 – Pro filierung und Wachstum“<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist darauf aus-<br />
gerichtet und befindet sich mitten in der<br />
Umsetzung: Dazu gehören neben einem<br />
moderaten Wachstum die kontinuierliche<br />
Steigerung der Anzahl behandelter und be-<br />
treuter Menschen sowie die Verbesserung<br />
der Ertragslage. Um diese Ziele zu erreichen,<br />
stärkt und baut die PGD ihre verschiedenen<br />
Unternehmenssparten – Krankenhäuser,<br />
8 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Senioren und Pflege sowie den Bereich der<br />
ambulanten Leistungen – im Rahmen der<br />
Standortkonzepte weiterhin aus.<br />
Darüber hinaus haben die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
– bestehende ebenso wie künftige – einen<br />
besonderen Stellenwert: Sie sollen sich bei<br />
uns als einem diakonischen Träger, gleich<br />
welcher persönlichen Glaubensüberzeugung<br />
sie angehören, willkommen fühlen und von<br />
der Attraktivität der PGD als Arbeitgeber<br />
überzeugt sein. Und wie der <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
<strong>2011</strong> zeigt, ist die PGD ein auch wirtschaftlich<br />
erfolgreicher Arbeitgeber.<br />
Die PGD investiert<br />
in die Zukunft<br />
Im vergangenen Jahr wurden zahlreiche in<br />
der Strategie 2015 festgesetzte Projekte zur<br />
Standortprofilierung angestoßen und um-<br />
gesetzt. Zu den umfangreichsten Maßnahmen<br />
gehören sicherlich die Veränderungen an der<br />
Evangelischen Elisabeth Klinik in Berlin-<br />
Tiergarten. <strong>2011</strong> wurde mit dem Rückbau des<br />
ehemaligen Seniorenstifts begonnen, damit<br />
in 2012 der Neubau Form annehmen kann.<br />
Der historische innerstädtische Gesundheitsstandort<br />
wird so den neuen Anforderungen<br />
an eine moderne bauliche Gestaltung<br />
angepasst. Durch eine städtebauliche<br />
Neuordnung und besondere architektonische<br />
Zielsetzungen wird der Standort nahe des<br />
Potsdamer Platzes gestärkt und quartiersübergreifend<br />
aufgewertet. Die Wege für<br />
Mitarbeitende und Bewohner sind künftig<br />
kürzer, die Pflege ist auf höchstem Niveau<br />
besser vernetzt und integriert in ein ruhiges<br />
Parkumfeld. Beste Bedingungen für ein<br />
zeitgemäßes, altersgerechtes Pflegewohnen,<br />
in dem die Bedürfnisse von Bewohnern mit<br />
unterschiedlichen Ansprüchen hervorragend<br />
berücksichtigt werden. Mit der Betriebsaufnahme<br />
wird 2013 gerechnet – schon heute<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat die positive Geschäftsentwicklung im Jahr <strong>2011</strong> erfolgreich<br />
fortgesetzt: Die Konzernbetriebsleistung konnte insbesondere durch die stationären Krankenhausleistungen<br />
um 9,6 Prozent auf 301 Mio. EUR gesteigert werden.
ist eine Kooperation mit der Weiblichen<br />
Wohlfahrt Berlin, ebenfalls eine Institution<br />
mit lang gewachsener Historie, fester Be-<br />
standteil des Konzeptes. Seit Mitte <strong>2011</strong> ist<br />
die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> mit 25 Prozent<br />
an dieser Gesellschaft beteiligt.<br />
Vorausschauend zu planen und zu handeln<br />
heißt für uns auch, sich den Bedürfnissen<br />
in der Gesellschaft anzunehmen.<br />
Erhöht wurden im vergangenen Jahr auch<br />
die Anteile der Beteiligung an der Spezialklinik<br />
für minimalinvasive Operationen,<br />
S&A Klinik für MIC, in Berlin-Zehlendorf:<br />
auf 51 Prozent. Für das Geschäftsfeld Inter-<br />
nationale Patienten wurde die PGD Interna-<br />
tional gegründet, die ihren Hauptsitz in<br />
einem Neubau am Martin-Luther-Krankenhaus<br />
hat. An diesem Standort wurde <strong>2011</strong><br />
in eine Einrichtung für Strahlentherapie<br />
investiert, die das Leistungsspektrum der<br />
Klinik im Berliner Bezirk Wilmersdorf<br />
sinnvoll ergänzt.<br />
Das Knowhow der PGD<br />
ist auch bei externen<br />
Häusern gefragt<br />
Neben der Leitung eigener Einrichtungen<br />
übernimmt die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
weiterhin das Management externer Häuser<br />
wie des Altmark-Klinikums in Gardelegen<br />
und Salzwedel. Dieser Managementvertrag<br />
ist im vergangenen Jahr bis 2017 verlängert<br />
worden. Eine weitere Betriebsführung ist<br />
neu dazugekommen: für das Orthopädische<br />
Zentrum Martin-Ulbrich-Haus Rothenburg<br />
in der schlesischen Oberlausitz. Hier handelt<br />
es sich um eine traditionsreiche diakonische<br />
Einrichtung, die wir seitens der PGD künftig<br />
nach Kräften unterstützen werden.<br />
Gute Konzepte reagieren<br />
auf gesellschaftlichen<br />
Wandel<br />
Vorausschauend zu planen und zu handeln<br />
heißt für uns auch, sich den Bedürfnissen in<br />
der Gesellschaft anzunehmen: So gerät die<br />
Bedeutung der hospizlichen Versorgung<br />
zunehmend in den Fokus unserer Gesellschaft<br />
– in den Einrichtungen der <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> werden tagtäglich ster -<br />
bende Menschen betreut – und wir haben es<br />
uns mit dem Projekt Hospiz 2012 zur Auf-<br />
gabe gemacht, die Patienten in ihrer letzten<br />
Lebensphase noch intensiver zu unterstützen.<br />
Aus diesem Grund ist neben dem Bau-<br />
vorbereitungen für ein Hospiz am Martin-<br />
Luther-Krankenhaus im ersten Schritt damit<br />
begonnen worden, einen ambulanten<br />
Hospizdienst einzurichten, der die Patienten<br />
im häuslichen Umfeld betreut. Der zweite<br />
Schritt soll mit dem Bau des Hospizes im<br />
Frühsommer 2012 eingeleitet werden.<br />
Zu unserer „Unternehmensstrategie 2015 –<br />
Profilierung und Wachstum“ gehören neben<br />
einem moderaten Wachstum die kontinuierliche<br />
Steigerung der Anzahl behandelter<br />
und betreuter Menschen sowie die Ver-<br />
besserung der Ertragslage.<br />
Veränderungen bieten Chancen – aber ohne<br />
jeden einzelnen der 4.400 PGD-Mitarbeiter<br />
könnten diese Veränderungen nicht umgesetzt<br />
werden. Deshalb gilt den Mitarbeitern<br />
ein ganz besonderer Dank für ihr tägliches<br />
Engagement in der Versorgung und Betreuung<br />
der anvertrauten Patienten und Bewohner.<br />
Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass die<br />
Unternehmensgeschichte auch weiterhin<br />
erfolgreich verläuft.<br />
Dr. Ulrich Metzmacher<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 9<br />
Vorworte
Sachsen-Anhalt<br />
Landkreis Wittenberg<br />
Stand 1.1.2012<br />
Seniorenstift<br />
Katharina<br />
Seniorenstift<br />
Barbara<br />
MVZ der Evangelischen Lungenklinik Berlin<br />
in Oranienburg<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> | Vorstand<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services<br />
Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau<br />
Pflegewohnhaus am Waldkrankenhaus<br />
MVZ des Ev. Waldkrankenhauses Spandau<br />
Sport- und Rehazentrum Berlin<br />
Schule für Ergotherapie<br />
Krankenpflegeschule<br />
Martin-Luther-Krankenhaus<br />
MVZ des Martin-Luther-Krankenhauses<br />
Krankenpflegeschule<br />
Evangelisches Krankenhaus Hubertus<br />
Betreutes Wohnen Hubertus<br />
Pflegewohnheim Hubertus<br />
Ambulantes Rehazentrum Hubertus<br />
S&A Klinik für MIC<br />
10 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Berlin<br />
Evangelisches Krankenhaus<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift<br />
Seniorenstift Georg Schleusner<br />
MVZ Poliklinik Jessen/Wittenberg<br />
Krankenpflegeschule<br />
MVZ Poliklinik Jessen/<br />
Bad Schmiedeberg<br />
Evangelische Elisabeth Klinik<br />
MVZ der Evangelischen Lungenklinik Berlin<br />
MVZ Poliklinik Jessen<br />
Evangelische Lungenklinik<br />
Berlin<br />
Zur <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> gehören<br />
sieben Krankenhäuser, mehrere<br />
Pflegeeinrichtungen, Ambulante<br />
Rehabilitationszentren sowie Medizinische<br />
Versorgungszentren in Berlin<br />
und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus<br />
werden Einrichtungen anderer Träger<br />
im Management geführt.<br />
Jährlich genießen 65.000 Patienten<br />
die stationäre Versorgung und Pflege<br />
in insgesamt 1.705 Betten. Mit ihren<br />
mehr als 4.400 Mitarbeitern erwirtschaftet<br />
die PGD 300 Mio. EUR pro<br />
Jahr – und ist der größte konfessionelle<br />
Anbieter in der Region.
Die Einrichtungen im Überblick –<br />
vielfältige Kompetenzen<br />
unter einem Dach<br />
Krankenhäuser<br />
Evangelische Elisabeth Klinik Lützowstraße 24–26, 10785 Berlin<br />
Evangelisches Krankenhaus Hubertus Spanische Allee 10–14, 14129 Berlin<br />
Evangelische Lungenklinik Berlin Lindenberger Weg 27, 13125 Berlin<br />
Evangelisches Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-Straße 42–45, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau Stadtrandstraße 555–561, 13589 Berlin<br />
Martin-Luther-Krankenhaus Caspar-Theyß-Straße 27–31, 14193 Berlin<br />
S&A Klinik für MIC Kurstraße 1, 14129 Berlin<br />
Betriebsführung<br />
Altmark-Klinikum Gardelegen Ernst-von-Bergmann-Straße 22, 39638 Gardelegen<br />
Altmark-Klinikum Salzwedel Brunnenstraße 1, 29410 Salzwedel<br />
Fachärztliches Zentrum am Altmark-Klinikum Gardelegen Ernst-von-Bergmann-Straße 22, 39638 Gardelegen<br />
Orthopädisches Zentrum Martin-Ulbrich-Haus Rotheburg Horkaer Straße 15 – 21, 02929 Rothenburg<br />
Pflege- und Senioreneinrichtungen<br />
Betreutes Wohnen Hubertus Spanische Allee 10, 14129 Berlin<br />
Pflegewohnheim Hubertus Spanische Allee 10–12, 14129 Berlin<br />
Pflegewohnhaus am Waldkrankenhaus Stadtrandstraße 555–561, 13589 Berlin<br />
Seniorenstift Barbara Leninstraße 24, 06791 Zschornewitz<br />
Seniorenstift Katharina Klinik 1a, 06785 Oranienbaum<br />
Seniorenstift Georg Schleusner Wichernstraße 25, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
Ambulante Einrichtungen<br />
Ambulantes Rehazentrum Hubertus Spanische Allee 16, 14129 Berlin<br />
Medizinisches Versorgungszentrum der Evangelischen<br />
Lungenklinik Berlin<br />
Medizinisches Versorgungszentrum am Evangelischen<br />
Waldkrankenhaus Spandau<br />
Medizinisches Versorgungszentrum Poliklinik Jessen<br />
(Evangelisches Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift)<br />
Medizinisches Versorgungszentrum Poliklinik Jessen |<br />
Außenstelle Bad Schmiedeberg<br />
Medizinisches Versorgungszentrum Poliklinik Jessen |<br />
Außenstelle Kinderkardiologie Wittenberg<br />
Standort 1: Ärztehaus Bergmannstraße 5–7, 10961 Berlin<br />
Standort 2: Berliner Straße 106, 16515 Oranienburg<br />
Stadtrandstraße 555 – 561, 13589 Berlin<br />
Geschwister-Scholl-Straße 2a, 06917 Jessen<br />
Luisenstraße 1, 06905 Bad Schmiedeberg<br />
<strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-Straße 42–45, 06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
Sport- und Rehazentrum Berlin Stadtrandstraße 555–561 | 13589 Berlin<br />
Stand 1.1.2012<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 11<br />
Einrichtungen im Überblick
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wird seit 2004 als strategische Management-<br />
Holding geführt. Diese Unternehmensorganisation ist ein wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor für die Leistungsfähigkeit und das Wachstum des Unternehmens<br />
in den vergangenen sieben Jahren.<br />
Synergien nutzen,<br />
Marktchancen ergreifen,<br />
Vorsprung sichern<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wurde 1929 in<br />
Berlin unter dem Namen Verein zur Errichtung<br />
evangelischer Krankenhäuser e. V.<br />
gegründet. Die Umbenennung in <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg,<br />
erfolgte zum 1. Juli 2009.<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wird seit 2004<br />
als strategische Management-Holding<br />
geführt, in der die Muttergesellschaft (<strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.) mehrere juristisch<br />
selbstständige Tochtergesellschaften kon-<br />
trolliert. Diese Unternehmensorganisation<br />
ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die<br />
Leistungsfähigkeit und das Wachstum des<br />
Unternehmens in den vergangenen sieben<br />
Jahren. Durch die konsequente Wahrnehmung<br />
von Marktchancen konnte die <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> in den letzten Jahren,<br />
gemessen an der Anzahl der Vollzeitbeschäftigten,<br />
in den Kreis der fünf größten evangelischen<br />
Krankenhausträger in Deutschland<br />
aufsteigen. Zur Bewältigung der absehbaren<br />
12 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem<br />
ist die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
gut gerüstet.<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist alleiniger<br />
bzw. Mehrheitsgesellschafter von sieben<br />
juristisch selbstständigen Krankenhäusern,<br />
sieben Gesellschaften in der ambulanten<br />
medizinischen Versorgung sowie zwei<br />
Servicegesellschaften. In Sachsen-Anhalt<br />
werden neben einem Krankenhaus drei<br />
weitere stationäre Pflegeeinrichtungen sowie<br />
ein ambulanter Pflegedienst als Einrichtungen<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus<br />
und Pflege GmbH geführt. Darüber<br />
hinaus ist die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als<br />
Minderheitsgesellschafter an weiteren<br />
Gesellschaften im Gesundheitswesen<br />
(assoziierte Unternehmen) beteiligt. In<br />
Sachsen-Anhalt führt die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> für den Altmarkkreis Salzwedel im<br />
Rahmen eines Managementvertrages die<br />
Geschäfte des Altmark-Klinikums und der<br />
angeschlossenen Tochtergesellschaften. Seit<br />
1. Januar 2012 hat die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
im Auftrag der Gesellschafter die Geschäftsführung<br />
für das Orthopädische Zentrum<br />
Martin-Ulbrich-Haus Rothenburg in der schle-<br />
sischen Oberlausitz (Sachsen) übernommen.
Organisationsstruktur der Management-Holding <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e.V.<br />
Holding<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> e.V.,<br />
Berlin und<br />
Wittenberg<br />
Tochterunternehmen<br />
assoziierte<br />
Unternehmen/<br />
Beteiligungen<br />
Management<br />
Stand 1.1.2012<br />
Stabsbereiche<br />
Krankenhäuser<br />
■ Ev. Waldkrankenhaus<br />
Spandau, Berlin<br />
■ Martin-Luther-Krankenhaus,<br />
Berlin<br />
■ Ev. Krankenhaus Hubertus,<br />
Berlin<br />
■ Ev. Lungenklinik Berlin<br />
■ Ev. Elisabeth Klinik, Berlin<br />
■ <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
Krankenhaus und Pfl ege,<br />
Wittenberg: Ev. Krankenhaus<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift,<br />
Wittenberg<br />
■ S&A Klinik für minimalinvasive<br />
Chirurgie, Berlin<br />
■ Altmark-Klinikum,<br />
Gardelegen<br />
■ Krankenhaus Salzwedel<br />
■ Krankenhaus Gardelegen<br />
■ Orthopädisches Zentrum<br />
Martin-Ulbrich-Haus,<br />
Rothenburg<br />
■ Strategisches Controlling<br />
■ Qualitätsmanagement<br />
■ Justiziariat<br />
■ Strategisches Marketing /<br />
Öff entlichkeitsarbeit<br />
■ Spenden und Ehrenamt<br />
Aufsichtsrat<br />
Vorstand<br />
Pfl ege und Senioren Ambulante Leistungen<br />
■ Pfl egewohnhaus am<br />
Wald krankenhaus, Berlin<br />
■ Pfl egewohnheim<br />
Hubertus, Berlin<br />
■ Betreutes Wohnen<br />
Hubertus, Berlin<br />
■ Hospiz<br />
■ <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
Krankenhaus und Pfl ege,<br />
Wittenberg:<br />
■ Seniorenstift Georg<br />
Schleusner, Wittenberg<br />
■ Seniorenstift Katharina,<br />
Oranienbaum<br />
■ Seniorenstift Barbara,<br />
Zschornewitz<br />
■ Orthopädisches Zentrum<br />
Martin-Ulbrich-Haus,<br />
Rothenburg<br />
■ Wohnpfl egeheim<br />
für Schwerstkörperbehinderte<br />
■ Tagespfl egeeinrichtung<br />
Sonnenhut<br />
■ Ambulantes Rehazentrum<br />
Hubertus, Berlin<br />
■ Sport- und Rehazentrum<br />
Berlin<br />
■ MVZ, Berlin-Spandau<br />
■ MVZ, Berlin-Kreuzberg<br />
■ MVZ, Oranienburg<br />
■ <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
Krankenhaus und Pfl ege<br />
GmbH, Wittenberg:<br />
Poliklinik Jessen<br />
■ MVZ, Wittenberg<br />
■ Fachärztliches Zentrum<br />
am Altmark-Klinikum,<br />
Gardelegen<br />
■ Orthopädisches Zentrum<br />
Martin-Ulbrich-Haus,<br />
Rothenburg<br />
■ Ambulante<br />
Rehabilitation<br />
Service Center<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 13<br />
Einrichtungen im Überblick<br />
Mitgliederversammlung<br />
Finanzen Einkauf<br />
Personal<br />
Geschäftsfelder Dienstleistungen<br />
Immobilienmanagement:<br />
■ Personalwohnhaus<br />
Ev. Elisabeth Klinik<br />
■ Dienstleistungszentrum<br />
Ev. Krankenhaus Hubertus<br />
■ Personalwohnhaus Ev.<br />
Waldkrankenhaus Spandau<br />
■ <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
Services, Berlin<br />
■ Einkauf und Logistik<br />
■ Catering<br />
■ Zentralsterilisation<br />
■ PGD International<br />
■ Allianz Christlicher<br />
Gesundheits unternehmen,<br />
Berlin<br />
■ Conciliamus (IT-Services),<br />
Berlin<br />
■ Weibliche Wohlfahrt,<br />
Berlin<br />
■ Altmark-Klinikum Services,<br />
Gardelegen
Der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. (PGD e. V.)<br />
betreibt als juristisch unselbstständige<br />
Wirtschaftseinheiten drei Pflegeheime und<br />
eine Einrichtung für Betreutes Wohnen in<br />
Berlin.<br />
Führungsorganisation<br />
Die Führungsstruktur des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> e. V. besteht aus:<br />
■ Mitgliederversammlung<br />
■ Aufsichtsrat<br />
■ Vorstand<br />
Die Mitgliederversammlung wählt die<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats, soweit diese<br />
nicht entsendet werden. Der Aufsichtsrat<br />
überwacht und berät den Vorstand, der die<br />
Geschäfte des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.<br />
in den Strukturen einer Management-<br />
Holding führt.<br />
Der Vorstand legt die Strategie für das<br />
Gesamtunternehmen fest, verantwortet die<br />
zentralen Stabsbereiche/Service Center und<br />
steuert die Geschäftsfelder. Er setzt sich<br />
zusammen aus dem Vorstandsvorsitzenden,<br />
dem Kaufmännischen Vorstand, dem<br />
Medizinischen Vorstand und dem Theologischen<br />
Vorstand.<br />
14 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />
des Vorstandes der Management-Holding<br />
entsprechen dem Prinzip der Matrixorganisation.<br />
Danach wird zwischen Funktional-<br />
und Geschäftsfeldzuständigkeiten differenziert.<br />
Die Führung eines Geschäftsfeldes<br />
erfolgt durch den jeweiligen Geschäftsfeldleiter.<br />
Er vertritt die Holding in allen Gesellschafterversammlungen<br />
gemeinsam mit dem<br />
Vorstandsvorsitzenden. Die Leitung des Ge -<br />
schäftsfeldes Krankenhäuser erfolgt durch<br />
den Kaufmännischen Vorstand. Die Leitung<br />
der Geschäftsfelder Pflege und Senioren<br />
sowie ambulante Versorgung wird vom<br />
Medizinischen Vorstand wahrgenommen.<br />
Die Tochtergesellschaften werden jeweils<br />
von einem Geschäftsführer auf der Basis der<br />
Unternehmensleitlinien und Strategien des<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. geleitet. Organe<br />
der jeweiligen Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung<br />
und die Geschäftsführung.<br />
Als wesentliches Gremium zur Unternehmenssteuerung<br />
wirken die Managementkonferenz<br />
sowie die Geschäftsfeldkonferenzen.<br />
Sie bestehen aus dem Vorstand sowie den<br />
Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.<br />
Die Management- und Geschäftsfeldkonferenzen<br />
sind Beratungsgremien, in denen<br />
übergreifende Themen diskutiert, beraten<br />
und weiterentwickelt werden.<br />
Die Führungsorganisation der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> ist in einer Geschäftsordnung<br />
geregelt.<br />
Corporate Governance Kodex<br />
Der PGD-Konzern wendet den Diakonischen Corporate Governance Kodex (DGK), beschlossen<br />
von der Diakonischen Konferenz in Rummelsberg im Jahr 2005, an. Eine Abweichung ergibt<br />
sich lediglich bei der Altershöchstgrenze von Aufsichtsratsmitgliedern. Danach dürfen<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats zum Zeitpunkt der Entsendung oder Wahl das 65. Lebensjahr<br />
überschritten haben.
Die Persönlichkeiten in Schlüsselpositionen<br />
Mitgliederversammlung<br />
Die Mitgliederversammlung wählt den Teil des Aufsichtsrats, der nicht durch die evangelische<br />
Kirchenleitung Berlin-Brandenburg / schlesische Oberlausitz und den Diakonischen Rat<br />
(Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg / schlesische Oberlausitz) entsandt wird.<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Karl-Heinrich Lütcke<br />
Propst i. R. |<br />
Aufsichtsratsvorsitzender | Berlin<br />
Peter Fenner<br />
Pfarrer i. R. |<br />
Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender | Berlin<br />
Professor Dr. Uwe Baer<br />
Chefarzt i. R. | Berlin<br />
Dr. Dieter Borchmann<br />
Geschäftsführer a. D.<br />
Landeskrankenhausgesellschaft<br />
Brandenburg e. V. | Rostock<br />
Simone Ehm<br />
Studienleiterin der Evangelischen<br />
Akademie zu Berlin | Berlin<br />
Bernd Goldmann<br />
Bankkaufmann i. R. | Berlin<br />
Dr. Friedrich Kästner<br />
Geschäftsführer a. D.<br />
Unternehmensverbände<br />
Berlin-Brandenburg | Falkensee<br />
Siegfried Kasparick<br />
Regionalbischof | Lutherstadt Wittenberg<br />
Gabriele Lucht<br />
Landespfarrerin | Berlin<br />
Prof. Dr. Hans-Nikol Macha<br />
Chefarzt i. R. | Berlin<br />
Eckhard Naumann<br />
Oberbürgermeister Lutherstadt Wittenberg |<br />
Lutherstadt Wittenberg<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Reuning, MBA<br />
Präsident a. D.<br />
Otis Zentral- und Osteuropa | Berlin<br />
Vorstand<br />
Dr. Ulrich Metzmacher<br />
Vorstandsvorsitzender | Berlin<br />
Andreas Mörsberger<br />
Kaufmännischer Vorstand | Berlin<br />
PD Dr. med. Lutz Fritsche, MBA<br />
Medizinischer Vorstand | Berlin<br />
Dr. Rainer Wettreck<br />
Theologischer Vorstand | Berlin,<br />
Lutherstadt Wittenberg<br />
Drei zentrale Gremien<br />
Die Managementkonferenz ist ein<br />
Beratungsgremium des Vorstandes.<br />
Sie unterstützt den Vorstand bei<br />
Entscheidungsprozessen zur Festlegung<br />
der Geschäftspolitik und der strategischen<br />
Ausrichtung der Holding. Die<br />
Managementkonferenz setzt sich aus<br />
dem Vorstand und den Geschäftsführern<br />
aller Einrichtungen zusammen.<br />
Darüber hinaus tagen die Geschäftsfeldkonferenzen<br />
sowie Medical Boards zu<br />
Themen der Bereiche Medizin und Pflege.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 15<br />
Einrichtungen im Überblick
16 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />
mit Werten und Taten<br />
die Gesellschaft bewegen<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 17<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> blickt zurück auf ein bewegtes und manchmal<br />
auch bewegendes Jahr <strong>2011</strong>. Auf den nächsten Seiten finden Sie einen<br />
Überblick darüber, was wir in diesem Jahr bewegen konnten – für unsere<br />
Patienten, in unseren Einrichtungen, in Politik und Gesellschaft. Und vor allem:<br />
was wir noch alles bewegen wollen im kommenden Jahr und darüber hinaus.
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />
mit Werten und Taten die Gesellschaft bewegen<br />
Erfolg durch Bewegung<br />
Ein erfolgreiches Geschäftsjahr lässt sich<br />
nicht nur in Zahlen abbilden. Es offenbart<br />
sich im alltäglichen Engagement der Mitarbeiter<br />
und in Momenten, in denen nicht<br />
ganz so Alltägliches gewürdigt wird. Erfolg<br />
entsteht aus Bewegung: aus Wachheit ge -<br />
genüber gesellschaftlichen Bedürfnissen,<br />
aus Flexibilität im Denken und Handeln, aus<br />
Impulsen, die Dinge verändern. In diesem<br />
Sinne blicken wir auf ein bewegendes Jahr<br />
zurück.<br />
18 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Beweglich bleiben<br />
Mehr Beweglichkeit haben wir uns zum<br />
Beispiel durch einen Tunnel verschafft, der<br />
die Hauptgebäude der Evangelischen<br />
Lungenklinik in Berlin-Buch verbindet und<br />
unsere Wege dort optimiert.<br />
Um Beweglichkeit geht es auch in unserem<br />
neuen Zentrum für Kinder- und Jugendorthopädie<br />
am Evangelischen Waldkrankenhaus<br />
in Berlin-Spandau. Wir haben mit diesem<br />
weiteren medizinischen Schwerpunkt<br />
optimale Bedingungen geschaffen, um<br />
Kindern mit angeborenen, krankheits-,<br />
unfall- oder entwicklungsbedingten Einschränkungen<br />
ihre maximale Bewegungsfähigkeit<br />
zurückzugeben.
Bewegung anstoßen<br />
Werte und Visionen können Bewegung<br />
anstoßen. Wir haben das in diesem Geschäftsjahr<br />
deutlich gespürt. Nicht nur unser<br />
fünftes Forum zur diakonischen Unternehmenskultur<br />
wirkt in den gesamten Konzern<br />
hinein. Auch die ersten Ausbildungseinheiten<br />
für unsere ehrenamtlichen Hospizhelfer<br />
zeugen von einer Haltung und vermitteln<br />
Kompetenzen, die in Berlin dringend<br />
gebraucht werden.<br />
Zudem wurde unser Bemühen um eine<br />
möglichst energieeffiziente Betriebsführung<br />
gleich zweifach honoriert: Der BUND hat das<br />
Evangelische Krankenhaus Hubertus mit<br />
dem Gütesiegel „Energiesparendes Krankenhaus“<br />
ausgezeichnet. Und die Evangelische<br />
Elisabeth Klinik erhielt das Label „Good<br />
Practice Energieeffizienz“ der deutschen<br />
Energieagentur.<br />
Bewegende Momente<br />
An manchen Tagen wird das Erreichte<br />
besonders deutlich: Wir haben sowohl am<br />
Martin-Luther-Krankenhaus als auch am<br />
Evangelischen Krankenhaus Hubertus ein<br />
80-jähriges Jubiläum feiern können. Es gibt<br />
uns Kraft, dass unser Weg schon so lange in<br />
eine viel versprechende Richtung weist.<br />
Besonders bewegt hat uns im Jahr <strong>2011</strong> vor<br />
allem die Versorgung von kriegsverletzten<br />
libyschen Patienten, die wir auf Wunsch<br />
des libyschen Übergangsrats übernommen<br />
haben. Dass die Arbeit unserer <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> bis nach Nordafrika wirken durfte,<br />
wird uns noch lange freuen.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 19<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>
Was uns <strong>2011</strong> bewegt hat<br />
Erfolgreiche Klage des<br />
Ev. Waldkrankenhauses<br />
Spandau auf vorläufigen<br />
Rechtsschutz bezüglich<br />
der Mindestmenge für<br />
Perinatalzentren nach Level 1<br />
Start von Lean-Management-<br />
Projekten in den Krankenhäusern<br />
der PGD<br />
Zertifizierung des Onkolo gischen<br />
Zentrums des Ev. Waldkrankenhauses<br />
nach den Kriterien der Deutschen<br />
Krebsgesellschaft<br />
Neubesetzung der Geschäftsführerposition<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> Krankenhaus und<br />
Pflege GmbH mit Axel Burghardt<br />
Durch Feststellungsbescheide<br />
zum Berliner Krankenhausplan<br />
2010 bestätigte<br />
Leistungserweiterungen:<br />
– Ev. Waldkrankenhaus Spandau:<br />
onkologischer Schwerpunkt<br />
– Martin-Luther-Krankenhaus:<br />
onkologischer Schwerpunkt<br />
– Ev. Krankenhaus Hubertus:<br />
Ausweis der Subabteilung<br />
Orthopädie/Unfallchirurgie<br />
– Ev. Elisabeth Klinik:<br />
Ausweis der Subabteilung<br />
Orthopädie/Unfallchirurgie<br />
20 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Erhöhung der Geschäftsanteile<br />
der S&A Klinik für<br />
minimalinvasive Chirurgie<br />
auf 51 % – außerdem<br />
Modernisierung der<br />
MIC-Stationen<br />
Eröffnung des Departments für<br />
Kinderorthopädie am Ev. Waldkrankenhaus<br />
Spandau unter der<br />
Leitung von Dr. Anja Helmers<br />
Eröffnung des Verbindungstunnels<br />
zwischen<br />
den Hauptgebäuden der<br />
Ev. Lungenklinik Berlin<br />
Erwerb von 26 % der Geschäftsanteile<br />
der Weiblichen Wohlfahrt<br />
Berlin GmbH (diese wird das neue<br />
Pflegeheim mit 120 Pflegeplätzen<br />
am Standort Lützowstraße in Berlin<br />
betreiben)<br />
Inbetriebnahme eines<br />
neuen MRT in der<br />
Ev. Lungenklinik Berlin<br />
Als Schirmherr für den Förder-<br />
verein der Ev. Elisabeth Klinik<br />
konnte Karsten Voigt gewonnen<br />
werden<br />
1. Quartal 2. Quartal<br />
Zertifizierung der<br />
Schmerztherapie im<br />
Ev. Krankenhaus Hubertus
Richtfest für den Neubau<br />
der Strahlentherapie am<br />
Martin-Luther-Krankenhaus<br />
Gründung der PGD International<br />
zur Akquisition und Betreuung<br />
internati onaler Patienten. Zur<br />
Geschäftsführerin der Gesellschaft<br />
wurde Stephanie Wand berufen<br />
80-Jahr-Feier für das Martin-Luther-<br />
Krankenhaus und das Ev. Krankenhaus<br />
Hubertus. Zu diesem Anlass wurden<br />
Publikationen zur Geschichte beider<br />
Einrichtungen veröffentlicht<br />
Im Rahmen der Neubauplanung<br />
für das Seniorenheim am Standort<br />
Lützowstraße wurde der Betrieb<br />
des Seniorenstifts eingestellt<br />
Beginn des letzten Bauabschnitts des<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stifts in Wittenberg mit<br />
dem Abriss des Südflügels<br />
Teilung der Abteilung für Innere<br />
Medizin des Krankenhauses<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift und Besetzung<br />
der zweiten Chefarzt-<br />
position mit Dr. Thomas Benter<br />
Versorgung von kriegsverletzten<br />
libyschen Patienten<br />
3. Quartal 4. Quartal<br />
Beginn des Ausbildungskurses<br />
für Hospizhelfer als Basis für<br />
die Hospizarbeit in den Berliner<br />
Einrichtungen der PGD<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 21<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
Abschluss eines Management-<br />
vertrages mit den Gesellschaftern<br />
des Orthopädischen Zentrums<br />
Martin-Ulbrich-Haus Rothenburg<br />
erfolgt ab 01.01.2012. Die Geschäftsführung<br />
wird von Jörg Ruppert<br />
übernommen
Was wir bis 2015 erreichen wollen<br />
Die Unternehmensstrategie 2015 –<br />
Profilierung und Wachstum<br />
Ziel 1<br />
Die PGD realisiert ein kontinuierliches,<br />
moderates Wachstum entlang der Versorgungskette<br />
um 60 Mio. EUR auf eine Betriebs-<br />
leistung von 310 Mio. EUR im Jahr 2015.<br />
Ziel 2<br />
Um auch bei weiter rückläufigen Fördermitteln<br />
von Bund und Ländern eine hochwertige<br />
und moderne medizintechnische Infrastruktur<br />
finanzieren zu können, verbessern wir die<br />
Ertragslage des Unternehmens.<br />
Ziel 3<br />
Die PGD positioniert sich als diakonisches<br />
Unternehmen, in dem auch die Menschen<br />
anderer Sinn- und Glaubensüberzeugungen<br />
ihren Ort finden.<br />
Ziel 4<br />
Wir steigern die Attraktivität der <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als Arbeitgeber zur<br />
langfristigen Sicherung der Rekrutierung von<br />
Fachkräften in allen Bereichen.<br />
Ziel 5<br />
Die PGD sichert eine überdurchschnittliche<br />
Ergebnis-, Prozess- und Servicequalität<br />
(„Erlebnisqualität“).<br />
22 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Ziel 6<br />
Der Standort Evangelische Elisabeth Klinik<br />
wird baulich modernisiert und profiliert.<br />
Ziel 7<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> setzt die Profilierungen<br />
von medizinischen und pflegerischen<br />
Leistungen im Rahmen der Standortkonzepte<br />
fort.<br />
Ziel 8<br />
Wir begleiten den Patienten innerhalb der<br />
Versorgungskette mit den gesamten von<br />
den PGD-Einrichtungen und Kooperationspartnern<br />
angebotenen Leistungen.<br />
Ziel 9<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> präsentiert sich<br />
intern wie extern aktiv als Dachmarke und<br />
vermittelt so das leistungsstarke Gesundheitsnetzwerk<br />
der PGD.<br />
Ziel 10<br />
Wir wahren die Führungsphilosophie der<br />
strategischen Management-Holding mit<br />
dezentralen Führungsverantwortungen sowie<br />
der Entwicklung von Führungsgrundsätzen<br />
und eines Führungs-Feedback-Systems.
Konzernstrategie | Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 23
24 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
Die Leistungsentwicklung der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />
erneut mit deutlichem Aufwärtstrend<br />
In der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> steht der Mensch im Mittelpunkt. Deshalb<br />
sind für uns die Zahlen so wichtig. Leistung heißt für uns, durch kluge<br />
Schwerpunktsetzung unsere Arbeit noch effektiver zu gestalten und unseren<br />
Patienten die bestmögliche Behandlung und Betreuung zu bieten.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 25<br />
Leistungsentwicklung
Die Leistungsentwicklung der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> –<br />
erneut mit deutlichem Aufwärtstrend<br />
Auch wenn die Umfeldbedingungen im<br />
vergangenen Jahr schwierig waren – durch<br />
stärkere Schwerpunktsetzung und Spezialisierungen<br />
gelang es den Krankenhäusern<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> dennoch, ihre<br />
Leistungen quantitativ wie auch qualitativ<br />
zu steigern.<br />
26 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
In Zahlen ausgedrückt heißt das: Die<br />
Berliner Häuser versorgten 54.322 stationäre<br />
Fälle mit einem Leistungsvolumen von<br />
60.620 Effektivgewichten. Hier werden<br />
erstmals die Zahlen der S&A Klinik für MIC<br />
mitgerechnet. Intern steigerte die PGD (ohne<br />
MIC-Klinik) gegenüber 2010 ihre Leistung um
3,9 Prozent bei Fällen bzw. 3,3 Prozent bei<br />
Effektivgewichten. Diese Zahlen sind um<br />
Katalogeffekte bereinigt. Auch das Krankenhaus<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift in Wittenberg legte<br />
zu: Hier konnten die stationären Leistungen<br />
gegenüber dem Vorjahr auf 17.332 Fälle mit<br />
16.926 Effektivgewichten erhöht werden (2,1<br />
bzw. 2,6 Prozent).<br />
Wachstum durch<br />
Spezialisierung<br />
Durch den Ausbau und die Neugründung<br />
von Zentren erzielte die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> in einigen Schwerpunkten überdurchschnittliche<br />
Wachstumsraten, und<br />
Behandlungszentren mit überdurchschnittlicher<br />
Entwicklung nach Fällen und Casemix <strong>2011</strong><br />
Berlin<br />
zwar nach Fällen wie auch nach Casemix.<br />
Hervorzuheben ist hier besonders die<br />
Behandlung von Erkrankungen der Atemwege,<br />
von onkologischen Erkrankungen, die<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie, die Behandlung<br />
von Erkrankungen der Mamma<br />
und plastische Operationen, außerdem endokrinologische<br />
Operationen und als Querschnittsbereiche<br />
die Infektologie und<br />
Neurologie.<br />
Das Behandlungszentrum für Perinatalmedizin<br />
konnte im vergangenen Jahr mit einem<br />
Plus von 5,8 Prozent eine besonders hohe<br />
Steigerung verzeichnen, der Behandlungsbereich<br />
Gastroenterologie steigerte seine<br />
Fallzahl ebenfalls um 4,2 Prozent.<br />
Fälle<br />
Ist<br />
<strong>2011</strong> Veränderung zum<br />
Vorjahr<br />
%<br />
Respirationstrakt 3.922 12,2<br />
Onkologie (ohne OP) 3.664 7,9<br />
Onkologie mit Strahlen-/Chemotherapie 183 39,7<br />
Hämatoonkologie 178 34,8<br />
Onkologie mit Organbezug 3.303 5,5<br />
Orthopädie/Endoprothetik 7.620 6,4<br />
Operationen Bewegungsapparat 3.885 5,4<br />
Wirbelsäule 1.345 21,6<br />
konservative Orthopädie 290 36,8<br />
Traumatologie 1.405 7,2<br />
Mamma 884 12,0<br />
Plastische Chirurgie 582 26,0<br />
endokrinologische Operationen 573 4,4<br />
Infektologie 521 10,1<br />
Neurologie 396 26,9<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 27<br />
Leistungsentwicklung
Mehr Leistung durch klare Profile<br />
an einzelnen Standorten<br />
Im Geschäftsfeld<br />
Senioren und Pflege sank<br />
die Anzahl der erbrachten<br />
Pflegetage wegen der<br />
unterjährigen Schließung<br />
des Elisabeth Seniorenstifts<br />
um 7 Prozent auf<br />
insgesamt 214.000<br />
Pflegetage. Die weiteren<br />
Pflegeeinrichtungen der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
konnten <strong>2011</strong> ihr Wachs-<br />
tum weiter fortsetzen,<br />
sie sind wie auch in den<br />
vergangenen Jahren voll<br />
ausgelastet.<br />
Standort Evangelische<br />
Elisabeth Klinik<br />
Im Jahr 2010 wurde für die Evangelische<br />
Elisabeth Klinik der schon bestehende<br />
Schwerpunkt Orthopädie/Unfallchirurgie in<br />
einer eigenen Abteilung etabliert und in den<br />
Krankenhausplan aufgenommen. Die<br />
Abteilung entwickelte sich <strong>2011</strong> – auch durch<br />
Kooperationen – sehr dynamisch und bietet<br />
ein breites Leistungsspektrum in ihrem<br />
Fachgebiet an.<br />
Standort Evangelisches<br />
Krankenhaus Hubertus<br />
Im Evangelischen Krankenhaus Hubertus<br />
wurde die Ausweisung der Abteilung<br />
Orthopädie / Unfallchirurgie durch eine<br />
erhebliche Leistungssteigerung in <strong>2011</strong><br />
eindrucksvoll bestätigt. Die Fallzahl erhöhte<br />
sich gegenüber 2010 um ca. 10 Prozent, der<br />
28 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Neben den etablierten Bereichen der Endoprothetik<br />
und Operationen am Bewegungsapparat<br />
konnten vor allem die Fußchirurgie<br />
und Eingriffe an der Wirbelsäule Zuwächse<br />
von über 400 Fällen verbuchen.<br />
Die ebenfalls neu geschaffene Abteilung für<br />
Plastische Chirurgie und Handchirurgie<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. med. Markus<br />
Küntscher steigerte in <strong>2011</strong> ihre Leistung auf<br />
440 Fälle und etablierte neben ihrem<br />
bisherigen Spezialgebiet, den großen<br />
rekonstruktiven Eingriffen einschließlich<br />
Mammaplastiken, einen Schwerpunkt bei<br />
der komplexen Wundbehandlung.<br />
Casemix um über 35 Prozent. Ein Schwerpunkt<br />
der Abteilung liegt dabei auf der Endoprothetik.<br />
Die Abteilung für Altersmedizin konnte in<br />
einem schwierigen Marktumfeld ebenfalls<br />
ihre Leistung leicht ausbauen.
Neubau am Standort Elisabeth Klinik –<br />
zeitgemäße Betreuung und Pflege<br />
im Herzen Berlins<br />
Die Evangelische Elisabeth Klinik ist eine<br />
wichtige Säule für die Gesundheitsversorgung<br />
der Anwohner im südlichen Berliner<br />
Tiergarten – dies soll auch in Zukunft so<br />
bleiben. In der Unternehmensstrategie der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist die Entwicklung<br />
dieses Standortes ein zentraler Punkt: Neben<br />
einer Anpassung der medizinischen Leistungen<br />
im Krankenhaussegment betrifft dies<br />
vor allem den Bereich Pflege, der in den<br />
kommenden Jahren durch umfangreiche<br />
Investitionen erheblich erweitert werden soll.<br />
Mit dem Abriss des alten Seniorenstifts in<br />
<strong>2011</strong> ist der erste Schritt getan. Das neue<br />
Pflegewohnheim wird an der Grundstücksgrenze<br />
zur Lützowstraße entstehen und<br />
bildet den Abschluss des Blockrandes. Durch<br />
die baulichen Veränderungen wird der Blick<br />
über das Gelände zum einladenden Vorplatz<br />
gelenkt, der die zentrale Erschließung in<br />
angemessener Größe verdichtet und die<br />
Aussicht auf eine angrenzende Parkanlage<br />
lenkt. Im Inneren des Neubaus gruppieren<br />
sich die Pflegegeschosse mit ihren Wohneinheiten<br />
und Gemeinschaftsräumen um zwei<br />
Lichthöfe.<br />
Eine neue Heimat für 128 Bewohner<br />
aller Pflegestufen<br />
Der Neubau wird dem Standort im Herzen<br />
von Berlin ein neues Gesicht verleihen – für<br />
ein zeitgemäßes, altersgerechtes Wohnen,<br />
bei dem die Bedürfnisse von Bewohnern mit<br />
unterschiedlichen Ansprüchen hervorragend<br />
berücksichtigt werden. Mit einem speziellen<br />
Wohnbereich wird ein Schwerpunkt auf der<br />
Betreuung demenziell Erkrankter liegen.<br />
Voraussichtlich ab Ende 2013 wird das neue<br />
Pflegewohnheim 128 Bewohnern aller<br />
Pflege stufen eine neue Heimat bieten.<br />
Unter Leitung der Weiblichen<br />
Wohlfahrt<br />
Die Leitung des künftigen Pflegewohnhauses<br />
an der Lützowstraße übernimmt die Weibliche<br />
Wohlfahrt. Diese wurde 1890 gegründet, um<br />
jungen Mädchen eine Heimstatt und einen<br />
Ort der Zuflucht zu geben. Als Pflege- und<br />
Senioreneinrichtung (Evangelisches Charlottenheim<br />
in der Marburger Straße unweit der<br />
Gedächtniskirche) führt der Verein heute die<br />
lange Tradition der christlichen Wohlfahrtspflege<br />
des Hauses fort. Mitte <strong>2011</strong> wurde der<br />
Vertrag zur Verlagerung der Pflegeeinrichtung<br />
geschlossen, die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
ist jedoch schon jetzt mit 26 Prozent an der<br />
Weiblichen Wohlfahrt beteiligt. Mit Fertigstellung<br />
des neuen Pflegeheims auf dem<br />
Gelände der Elisabeth Klinik wird die PGD<br />
ihren Gesellschafteranteil an der Weiblichen<br />
Wohlfahrt auf 51 Prozent aufstocken.<br />
| 29<br />
Leistungsentwicklung<br />
In einer Kinder-Mal-<br />
Aktion wurde ein Teil<br />
Klinikerfassade des<br />
alten Seniorenstifts<br />
farbenfroh gestaltet.
Gleich dreifach ausgezeichnet<br />
Die Evangelische Lungenklinik<br />
in Berlin-Buch gehört<br />
seit <strong>2011</strong> zu den wenigen<br />
dreifach ausgezeichneten<br />
Lungen-Zentren bundesweit.<br />
Folgende Bereiche<br />
wurden akkreditiert:<br />
• Thoraxchirurgisches<br />
Zentrum<br />
• Lungenkrebszentrum<br />
• Weaning-Zentrum<br />
Standort Evangelische<br />
Lungenklinik Berlin<br />
Wie schon in den Vorjahren erhöhte die<br />
Evangelische Lungenklinik Berlin auch im<br />
vergangenen Jahr ihre Leistungen signifikant.<br />
Bei den Fällen wurden 7,5 Prozent<br />
Mehrleistung erreicht, verbunden mit einem<br />
Casemixanstieg um 5,2 Prozent. Das spezialisierte<br />
Leistungsportfolio der Erkrankungen<br />
Standort Evangelisches<br />
Waldkrankenhaus<br />
Spandau<br />
Für das Evangelische Waldkrankenhaus<br />
Spandau trugen Ausbau und Neustrukturierung<br />
bestehender Zentren und Schwerpunkte<br />
erheblich zu einer positiven Entwicklung<br />
bei. Die Fälle konnten um 2,1 Prozent auf<br />
18.360 und der Casemix um fast 5 Prozent auf<br />
jetzt 22.031 gesteigert werden. Der damit<br />
einhergehende Anstieg des Schweregrades<br />
findet sich ebenfalls durchgehend in den<br />
spezialisierten Bereichen.<br />
Für das Krankenhaus ist ein Perinatalmedizinisches<br />
Zentrum Level 1 ausgewiesen, das<br />
in <strong>2011</strong> erfolgreich seine Fallzahl im Bereich<br />
der Risikoneugeborenen erhöhen konnte und<br />
einen Casemixzuwachs von fast 15 Prozent<br />
verzeichnet.<br />
Das Mammazentrum konnte seine Leistungen<br />
unter gewachsenem Konkurrenzdruck<br />
behaupten und behandelte <strong>2011</strong> mehr als 600<br />
Fälle.<br />
30 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
des Respirationstraktes, inklusive der<br />
onkologischen Behandlung von Lungentumoren,<br />
trug dazu ebenso bei wie das<br />
Weaning-Zentrum mit den hoch spezialisierten<br />
Therapien bei langzeitbeatmeten<br />
Patienten. Hier wurden Patienten aus Berlin<br />
wie auch aus Brandenburg versorgt, was<br />
den hohen Anerkennungsgrad dieses auch<br />
im weiteren Einzugsgebiet besonderen<br />
Zentrums widerspiegelt.<br />
In der Abteilung Orthopädie/Unfallchirurgie<br />
wurde die Departementbildung durch<br />
Etablierung der Departements Wirbelsäule<br />
und Kinderorthopädie mit jeweils eigener<br />
Leitung vorangetrieben. Der Bereich der<br />
Wirbelsäulenerkrankungen wuchs dabei<br />
weit überdurchschnittlich um 12,2 Prozent<br />
auf jetzt über 1.000 behandelte Fälle, wobei<br />
alle konservativen, interventionellen und<br />
operativen Verfahren bis hin zu komplexen<br />
Eingriffen bei Skoliose vorgehalten werden.<br />
Wegen der weiter steigenden Nachfrage in<br />
der Abteilung für Altersmedizin verbesserte<br />
das Waldkrankenhaus in <strong>2011</strong> die infrastrukturellen<br />
Bedingungen und stellte zusätzliche<br />
Bettenkapazitäten bereit. Die Fallzahl stieg<br />
um 5,3 Prozent auf jetzt 1.860. Die Abteilung<br />
konnte sich <strong>2011</strong> erfolgreich mit dem Gütesiegel<br />
Akut-Geriatrie rezertifizieren.<br />
Ebenfalls zertifiziert ist das Onkologische<br />
Zentrum, welches auch als onkologischer<br />
Schwerpunkt im Krankenhausplan ausgewiesen<br />
ist. Die enge Verzahnung mit den<br />
anderen Fachabteilungen und dem ambulanten<br />
Sektor wurde in <strong>2011</strong> bei den rein
internistischen Behandlungen mit einer<br />
Fallzahlsteigerung um 31 Prozent auf jetzt<br />
fast 600 stationäre Fälle honoriert. Dabei<br />
wird der überwiegende Anteil an Chemotherapien<br />
im ambulanten Bereich erbracht.<br />
Auch das Darmzentrum des Evangelischen<br />
Waldkrankenhauses Spandau, das von der<br />
Inneren Medizin und Chirurgie gemeinsam<br />
betrieben wird, wurde im vergangenen Jahr<br />
zertifiziert. Zusammen mit dem ebenfalls<br />
zertifizierten Pankreaszentrum verzeichnet<br />
der Bereich der Erkrankungen des Verdauungssystems<br />
einen Fallzuwachs um 8,2<br />
Prozent auf jetzt über 2.500 behandelte Fälle.<br />
Diese umfassen das gesamte Therapiespektrum<br />
von spezialisierten interventionellendoskopischen<br />
Leistungen bis zu großen<br />
viszeralchirurgischen Eingriffen an Speiseröhre,<br />
Magen und Pankreas.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 31<br />
Leistungsentwicklung
Als Schirmherr setzt sich<br />
der Dirigent Christian<br />
Thielemann für den<br />
Aufbau des neuen<br />
Hospizes am Martin-<br />
Luther-Krankenhaus<br />
ein. „In den letzten Jahren<br />
hat die Hospizbewegung<br />
in Deutschland immer<br />
mehr an Bedeutung<br />
gewonnen“, so Christian<br />
Thielemann. „Als Musiker<br />
möchte ich helfen, das<br />
Klangbild am Ende des<br />
Lebens harmonisch und<br />
den individuellen Bedürfnissen<br />
angepasst zu<br />
gestalten.“<br />
Standort Martin-Luther-<br />
Krankenhaus<br />
Das Martin-Luther-Krankenhaus konnte <strong>2011</strong><br />
einen Fallzahlzuwachs von 4,2 Prozent auf<br />
jetzt über 13.000 Fälle verzeichnen. Besonders<br />
dynamisch entwickelte sich dabei das<br />
neu etablierte Mammazentrum, das bereits<br />
im ersten Jahr über 220 Fälle behandelte.<br />
Dies fand in enger Zusammenarbeit mit der<br />
Abteilung für Plastische Chirurgie statt.<br />
32 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Auch der Schwerpunkt Schilddrüsenchirurgie<br />
konnte seine Leistung weiter steigern.<br />
Durch die Ergänzung der Geburtshilfe um<br />
die kinderärztliche Betreuung wurde die<br />
Attraktivität des Angebots weiter erhöht,<br />
sodass entgegen dem allgemeinen Trend die<br />
Fallzahlen in diesem Bereich auf über 1.600<br />
betreute Schwangere und 1.340 Neugeborene<br />
anstiegen.
Ein neues Hospiz auf dem Gelände<br />
des Martin-Luther-Krankenhauses –<br />
kompetente und würdevolle<br />
Begleitung an der Lebensgrenze<br />
Selbstbestimmung und Würde am Lebensende,<br />
Linderung von Schmerzen, soziale<br />
Teilhabe und die ganzheitliche Betreuung<br />
unter Berücksichtigung der sozialen, psychischen,<br />
seelischen und spirituellen Dimensionen<br />
des Lebens – für diese Ziele engagiert<br />
sich die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> mit der<br />
Weiterentwicklung ihrer hospizlichen und<br />
palliativen Angebote.<br />
Die kompetente und würdevolle Begleitung<br />
Schwerstkranker, Sterbender und ihrer<br />
Angehörigen ist in der PGD bereits seit<br />
Langem ein Thema für Pflege, ärztlichen<br />
Dienst, Ethik und Seelsorge. Herausfordernd<br />
für alle Mitarbeiter sind das Aushalten<br />
medizinischer Grenzen, ethischer Konflikte<br />
und die Notwendigkeit, oft unter Zeitdruck<br />
angemessen und zugewandt auf seelische,<br />
psychische und spirituelle Fragen von<br />
Betroffenen zu reagieren. Die bereits<br />
bestehenden Bemühungen und Kompetenzen<br />
sollen nun in einem unternehmensübergreifenden<br />
Prozess vernetzt und weiterentwickelt<br />
werden.<br />
Der Bedarf ist groß<br />
Herzstück der Entwicklung bildet die <strong>2011</strong><br />
beschlossene Errichtung eines stationären<br />
Hospizes auf dem Gelände des Martin-Luther-<br />
Krankenhauses in Berlin-Wilmersdorf. Die<br />
PGD schließt mit diesem Engagement eine<br />
Versorgungslücke für unheilbar Kranke und<br />
Sterbende nach der Krankenhausbehandlung.<br />
Die derzeit bestehenden zwölf Berliner<br />
Hospize sind mit ihren 175 Plätzen nahezu<br />
vollständig ausgelastet. Vor dem Hintergrund<br />
der demografischen Entwickl ungen, mit<br />
vielen alleine Lebenden und einem steigenden<br />
Anteil älterer Menschen, ist weiterhin<br />
von einem zunehmenden Bedarf an Hospizplätzen<br />
auszugehen.<br />
Bei planmäßigem Baufortschritt soll die<br />
Einrichtung zum Jahresanfang 2013 eröffnet<br />
werden. Eingebettet in die vorhandene<br />
Parkanlage des Martin-Luther-Krankenhauses<br />
wird das Gebäude über insgesamt<br />
14 Einzelzimmer mit jeweils eigener Terrasse<br />
verfügen. In häuslicher Atmosphäre sollen<br />
dann schwerkranke und sterbende Menschen,<br />
die nicht zuhause versorgt werden<br />
können, Schmerzlinderung, Zuwendung und<br />
Geborgenheit erfahren.<br />
Trotz allem: ein lebendiger Ort<br />
Neben der Orientierung an den individuellen<br />
Bedürfnissen der Betroffenen bilden Angebote<br />
zur systemischen Begleitung von Familien<br />
und Kindern sowie zur Trauerbegleitung und<br />
Seelsorge, aber auch kulturelle Angebote<br />
zentrale Profilelemente des Hospizes. Den<br />
Mittelpunkt und einen Ort des gemeinsamen<br />
Lebens wird ein vielfältig gestalteter Wohn-<br />
und Begegnungsbereich bilden. Hier und in<br />
dem angrenzenden Andachtsraum finden<br />
Angebote zur individuellen und gemeinsamen<br />
Besinnung, aber auch kultu relle Angebote<br />
zur Begegnung mit Musik, Lesungen und<br />
Kunst ihren Platz. Zentral angesiedelte<br />
Pflegearbeitsräume ermöglichen eine Ver-<br />
sorgung mit kurzen Wegen. Und im oberen<br />
Stockwerk stehen u. a. ein Gästezimmer<br />
für Angehörige, ein Seminarraum sowie ein<br />
Familien- und Beratungszimmer für verschiedene<br />
Angebote zur Trauerbegleitung und für<br />
Weiterbildungen zu Themen wie Palliative<br />
Care und Sterbebegleitung zur Verfügung.<br />
Das Investitionsvolumen beträgt 2,3 Mio.<br />
EUR. Von diesem Betrag sollen 300.000 EUR<br />
mittels Spenden und Förder mittel über den<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Förderverein akquiriert<br />
werden.<br />
Auch im laufenden Betrieb wird das Hospiz<br />
auf ehrenamtliche Unterstützung und Spender<br />
angewiesen sein, da von den Kostenträgern/<br />
Kassen planmäßig nur 90 Prozent der<br />
Betriebs kosten finanziert werden.<br />
Stationär und ambulant<br />
Parallel zur Errichtung des stationären Hos-<br />
pizes befindet sich seit August <strong>2011</strong> auch ein<br />
ambulanter Hospizdienst zur ehrenamtlichen<br />
Sterbebegleitung im Aufbau. In Ausbildungskursen<br />
werden Ehrenamtliche darauf vorbereitet,<br />
Schwerkranke und ihre Angehörigen im<br />
häuslichen Umfeld, im zukünftigen Hospiz und<br />
in weiteren Einrichtungen der PGD zu begleiten.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 33<br />
Leistungsentwicklung
Standort Evangelisches<br />
Krankenhaus<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift<br />
Die Leistungssteigerungen im Evangelischen<br />
Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift Wittenberg<br />
können über alle Fachabteilungen beobachtet<br />
werden. Vor allem der Bereich Urologie<br />
wuchs mit 13,3 Prozent bei den Fällen und<br />
18,7 Pro zent im Casemix überdurchschnittlich.<br />
Die Abteilung hält dabei ein breites<br />
Spektrum an Leistungen bis hin zu Blasenschrittmachern<br />
vor.<br />
Behandlungszentren mit überdurchschittlicher<br />
Entwicklung nach Fällen und Casemix <strong>2011</strong><br />
Wittenberg<br />
34 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Ebenfalls stark gestiegen sind die Fallzahlen<br />
im Behandlungszentrum Orthopädie/Endo-<br />
prothetik, wobei sowohl die endoprothetischen<br />
als auch die Operationen an der<br />
Wirbelsäule besonders ausgebaut wurden.<br />
Das breite Spektrum des Bereiches Gynäkologie<br />
schlug sich in <strong>2011</strong> mit einem Fallzahlanstieg<br />
um 8,3 Prozent und einem Plus beim<br />
Casemix von 16 Prozent nieder. Angesichts<br />
der demografischen Bedingungen ist der<br />
Anstieg der Entbindungen und perinatalmedizinischen<br />
Fälle um jeweils ca. 12 Prozent<br />
ebenfalls beachtlich.<br />
<strong>2011</strong> Veränderung zum<br />
Vorjahr<br />
%<br />
Bindegewebserkrankungen 548 14,2<br />
Gynäkologie 468 8,3<br />
Uterus/Adnexeingriffe bei Neubildung 40 42,9<br />
andere große gynäkologische Eingriffe 93 78,8<br />
konservative Gynäkologie 44 7,3<br />
Hämatologie/Infektologie 402 10,1<br />
Infektologie 210 14,1<br />
Kardiologie 1.156 2,3<br />
HNO 434 4,6<br />
Neurologie 367 2,5<br />
Orthopädie/Endoprothetik 1.883 5,3<br />
Endoprothetik 183 15,1<br />
Wirbelsäule 741 10,4<br />
Respirationstrakt/Thorax 943 4,3<br />
Urologie 1.573 13,3<br />
hepatobiliäre Operationen 212 21,8<br />
hepatobiliäre Interventionen 172 41,0<br />
Fälle<br />
Ist
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 35<br />
Leistungsentwicklung
36 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
Qualitätsmanagement in der PGD –<br />
unterwegs zu noch mehr Sicherheit<br />
und Transparenz<br />
Qualität in Kranken- und Pflegeeinrichtungen, das bedeutet Kompetenz<br />
und Information, schlanke Prozesse, Patientenorientierung und einfach<br />
mehr Lebensqualität. Auch im Jahr <strong>2011</strong> haben wir intensiv daran gearbeitet,<br />
unsere Qualität zu sichern und weiter zu verbessern.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 37<br />
Qualitätsmanagement
Qualitätsmanagement in der PGD –<br />
unterwegs zu noch mehr Sicherheit und Transparenz<br />
Qualität wird in den Einrichtungen der <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> groß geschrieben – und<br />
das bereits seit vielen Jahren. Schon frühzeitig<br />
hat die PGD die Weichen für ein effektives<br />
Qualitätsmanagement gestellt, um den stetig<br />
wachsenden Qualitätsansprüchen begegnen<br />
zu können. Mit Erfolg, denn heute sind<br />
Strukturen und Methoden eines modernen<br />
Qualitätsmanagements nahezu ausnahmslos<br />
in der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> etabliert.<br />
Deshalb ging es in <strong>2011</strong> in erster Linie<br />
darum, die bereits durchgeführten Maßnahmen<br />
auszubauen und deren Nachhaltigkeit<br />
zu sichern.<br />
Lean-Management –<br />
mehr Beweglichkeit<br />
durch schlanke Prozesse<br />
Dies betraf besonders die Aktivitäten im<br />
Bereich Lean-Management, einem strategisch<br />
wichtigen Gebiet in der PGD. Der<br />
Hintergrund: Steigende Kosten bei nahezu<br />
eingefrorenen Vergütungssätzen zwingen<br />
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen,<br />
ihre Produktivität kontinuierlich zu erhöhen.<br />
Damit dies nicht auf dem Rücken der<br />
Mitarbeiter geschieht, werden die Arbeitsprozesse<br />
„verschlankt“: Überflüssige<br />
Arbeiten und Wartezeiten werden reduziert,<br />
Fehler vermieden. In zahlreichen Projekten<br />
38 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
setzten die Mitarbeiter der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> diesen Ansatz erfolgreich um und<br />
machten die PGD deutschlandweit zu einem<br />
Vorreiter in Sachen Lean-Management. So<br />
stellten Leiterinnen und Leiter mehrerer<br />
Einrichtungen im Herbst <strong>2011</strong> ihre Projekte<br />
auf dem Nationalen Qualitätskongress vor<br />
und fanden damit Beachtung in Fachkreisen,<br />
Management-Literatur und Fachzeitschriften.<br />
Doch Qualität duldet keinen Stillstand,<br />
sie muss in Bewegung bleiben. Um Anregungen<br />
für neue Projekte zu gewinnen und die<br />
Methoden gemeinsam weiterzuentwickeln,<br />
tauschen sich die Einrichtungen der PGD<br />
deshalb regelmäßig über ihre Lean-Management-Aktivitäten<br />
aus.<br />
Und machen dabei auch am Unternehmenstor<br />
nicht halt. So beschränkt sich die PGD bei<br />
ihrem Prozessmanagement nicht nur auf<br />
interne Abläufe, sondern arbeitet auch mit<br />
ihren externen Dienstleistern daran,<br />
Prozesse zu verbessern. Damit die Laborbefunde<br />
beispielsweise zukünftig schneller<br />
beim Patienten sind, vereinbarte sie im Jahr<br />
<strong>2011</strong> mit ihrem externen Labor Maßnahmen<br />
für eine bessere Probenlogistik und eine<br />
schnellere Befundung. Durch den Ausbau<br />
der Labordiagnostik vor Ort (Point of Care<br />
Diagnostic) konnten die Wartezeiten zu-<br />
sätzlich verkürzt werden. Ein detailliertes<br />
Laborreportingsystem überwacht die Vor -<br />
gaben kontinuierlich und stellt den Ärzten<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Informationen<br />
über das Anforderungsverhalten ihrer<br />
Abteilungen zur Verfügung. Dieses System<br />
zu konzipieren und in Betrieb zu nehmen,<br />
war ein weiterer Arbeitsschwerpunkt in <strong>2011</strong>.<br />
Wissensmanagement –<br />
Informationen<br />
in Bewegung<br />
Wissen kann Leben retten, besonders in<br />
einem Krankenhaus. Damit die richtige<br />
Information im richtigen Moment am<br />
richtigen Ort ist, muss das Wissen effizient<br />
organisiert und bereitgestellt werden – dies
sind Kennzeichen und Anforderungen eines<br />
Wissensmanagements. Ein solches System<br />
einzurichten, war im vergangenen Jahr eine<br />
wesentliche Aufgabe für das Qualitätsmanagement<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>.<br />
Auch wenn einige Einrichtungen bereits<br />
über elektronische Wissensspeicher verfügen,<br />
verwalten andere noch wesentliche<br />
Teile ihres Wissens in Papierform. Ausgehend<br />
von diesen unterschiedlichen Strukturen<br />
bereitete die PGD im vergangenen Jahr<br />
den Umstieg auf eine konzernweite Wissensplattform<br />
vor. Kernstück dieser Plattform ist<br />
das elektronische Qualitätshandbuch, das<br />
die Arbeitsabläufe in allen Bereichen der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> beschreibt und<br />
regelt. Ziel ist es, das bisher in den Einrichtungen<br />
meist informell und intransparent<br />
vorhandene Wissen in einheitlicher Struktur<br />
zur Verfügung zu stellen – für jeden Mitarbeiter,<br />
zu jeder Zeit und stets aktuell. Die<br />
Plattform ermöglicht damit einen niedrigschwelligen<br />
Austausch von Wissen zwischen<br />
verschiedenen Abteilungen und Häusern. So<br />
kann zukünftig jedes Haus von den bereits<br />
an anderem Ort erarbeiteten Grundlagen<br />
profitieren und sich auf die noch bestehenden<br />
Lücken konzentrieren.<br />
Schon heute erreicht die Menge an Wissen<br />
und Informationen in der PGD eine Größenordnung,<br />
die eine ungefilterte Weitergabe<br />
unmöglich macht. Wichtig ist es deshalb,<br />
Inhalte, die für bestimmte Gruppen oder<br />
Situationen relevant sind, individuell zusammenzustellen.<br />
So ist beispielsweise geplant,<br />
neuen Mitarbeitern die Unterlagen, die für<br />
sie von Bedeutung sind, während der<br />
Einarbeitungsphase als Paket zur Verfügung<br />
zu stellen. Auch andere Inhalte können so<br />
gezielt vermittelt werden.<br />
Schritt für Schritt<br />
zu mehr Qualität<br />
Auch im Bereich der Qualitätsindikatoren<br />
konnte die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> im Jahr<br />
<strong>2011</strong> wichtige Schritte gehen: So wurde die<br />
interne Berichterstattung gestrafft und<br />
gleichzeitig durch das Hervorheben wichtiger<br />
Ergebnisse für schnelle Analyse gesorgt.<br />
In jedem Quartal erhalten die Krankenhäuser<br />
der PGD ein umfassendes Set an Qualitätsindikatoren<br />
zu den verschiedenen<br />
Versorgungsbereichen. Diese sind jeweils mit<br />
einem Ergebnisvergleich innerhalb der <strong>Paul</strong><br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 39<br />
Qualitätsmanagement<br />
Wissen kann Leben retten<br />
– besonders in einem<br />
Krankenhaus. Dafür stellt<br />
die PGD auf eine konzernweite<br />
Wissensplattform um.
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> und einem Abgleich auf<br />
nationaler Ebene verbunden. So lässt sich<br />
die insgesamt überdurchschnittliche Pro -<br />
zess- und Ergebnisqualität in den Krankenhäusern<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> sicherstellen.<br />
Auffällige Ergebnisse sind leicht zu<br />
erkennen und können in einem internen<br />
Dialog, der im vergangenen Jahr intensiviert<br />
wurde, geklärt werden. Diese Auffälligkeiten<br />
sind wichtig für das Qualitätsmanagement,<br />
denn sie offenbaren häufig Dokumentationsschwächen<br />
und tragen damit dazu bei, die<br />
Kodierung schrittweise zu verbessern. Bei<br />
Auffälligkeiten, die nicht auf Schwächen<br />
in der Dokumentation zurückzuführen sind,<br />
werden die medizinischen Abläufe näher<br />
betrachtet. Ziel ist dabei immer, Verbesserungsmöglichkeiten<br />
zu identifizieren.<br />
Eine gemeinsame Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten,<br />
ohne sich gegenseitig<br />
die Schuld zuzuweisen – dies ist die Basis<br />
für eine positive Fehlerkultur. Ein gutes<br />
Beispiel für eine solche Kultur sind die<br />
Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen,<br />
die regelmäßig in allen Krankenhäusern<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> stattfinden.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben<br />
hier die Möglichkeit, Fälle mit besonders<br />
schwierigen Verläufen interdisziplinär und<br />
interprofessionell zu besprechen. Diese<br />
Fälle werden – zumindest teilweise – aus<br />
der retrospektiven Fallanalyse auf Basis<br />
auf fälliger Qualitätsindikatoren ausgewählt.<br />
40 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Aus Fehlern lernen<br />
In den letzten Jahren stiegen in deutschen<br />
Krankenhäusern nicht nur die Zahl der<br />
Haftungsfälle, sondern auch die dazugehörigen<br />
Schadenssummen deutlich an. Ein<br />
gutes Risikomanagement hilft, Fehler zu<br />
vermeiden, und wird damit – jenseits von<br />
Qualitätsansprüchen – auch unter ökonomischen<br />
Gesichtspunkten immer wichtiger.<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat deshalb im<br />
vergangenen Jahr ihr Risikomanagement<br />
weiter optimiert. Intensive Risikoanalysen<br />
im klinischen Bereich ergaben eine Reihe<br />
von Risikoquellen, die in einem Katalog<br />
zusammengefasst wurden. Gemeinsam mit<br />
den jeweiligen Experten konnten Maßnahmen<br />
zur Beseitigung dieser Risikoquellen<br />
erarbeitet werden. Alle Einrichtungen der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> haben in <strong>2011</strong> damit<br />
begonnen, den Maßnahmenkatalog schrittweise<br />
umzusetzen. Oberste Priorität hat<br />
dabei, Patienten- und Eingriffsverwechslungen<br />
zu vermeiden. Auf diesem Gebiet ist<br />
die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Vorreiter – dies<br />
bestätigte nicht nur die WHO im Rahmen<br />
eines internationalen Projektes. Auch in<br />
einer Bewertung durch das Institut für<br />
Patientensicherheit erzielte die PGD sehr<br />
gute Noten für die Umsetzung ihres Risikomanagements.<br />
Bereits eingeführte Maßnahmen weiter<br />
vor anzutreiben und zu sichern – darum geht<br />
es auch bei dem seit Langem in der PGD<br />
etablierten Critical-Incident-Reporting-
System, das es den Mitarbeitern ermöglicht,<br />
aus Fehlern und Beinahfehlern zu lernen.<br />
Eine verbesserte Software und die Veröffentlichung<br />
von besonders bemerkenswerten<br />
Fällen soll jetzt die Mitarbeiter motivieren,<br />
dieses Systems intensiver zu nutzen. Weitere<br />
Nutzungsbarrieren konnten durch eine<br />
Befragung ermittelt werden.<br />
Auf vielen Wegen<br />
zum Ziel<br />
Ein gutes Lob- und Beschwerdemanagement<br />
ermöglicht es einer Einrichtung, die eigenen<br />
Stärken und Schwächen zu erkennen und<br />
sich gezielt zu entwickeln. Alle Einrichtungen<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> verfügen<br />
bereits über ein solches Management. Um die<br />
Einrichtungen miteinander vergleichen zu<br />
können, wurden in <strong>2011</strong> die Vorgehensweise<br />
und die Auswertung vereinheitlicht.<br />
Wie nachhaltig ist das Schmerzmanagement<br />
in der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>? In internen<br />
und externen Audits ging die PGD dieser<br />
Frage nach. Der Erfolg: Gleich mehrere<br />
Häuser konnten entsprechend zertifiziert<br />
werden.<br />
Das Thema Druckgeschwüre (Dekubitus)<br />
und ihre Vermeidung wird in den Einrichtungen<br />
der PGD ernst genommen. So wird<br />
kontinuierlich geprüft, ob die entsprechenden<br />
internen Leitlinien eingehalten werden.<br />
Treten Druckgeschwüre dennoch auf, so<br />
werden die jeweiligen Fälle in Fallkonferenzen<br />
diskutiert und Wege zur Vermeidung<br />
gesucht.<br />
Insgesamt hat die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> im<br />
vergangenen Jahr eine Vielzahl von hausübergreifenden<br />
Standards für Diagnostik<br />
und Therapie erarbeitet. Diese Entwicklung<br />
ist erfreulich, zeigt sie doch, dass das<br />
Qualitätsverständnis der PGD von der<br />
Mehrheit der Mitarbeiter getragen wird. Ein<br />
solches gemeinsames und lösungsorientiertes<br />
Arbeiten für eine optimale Patientenversorgung<br />
ist nur in einem starken Verbund<br />
möglich.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 41<br />
Qualitätsmanagement<br />
Nachhaltiges Schmermanagement<br />
in der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
– gleich mehrere Einrichtungen<br />
wurden zertifiziert.
Lean-Management-Projekte<br />
in der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
Beispiel Martin-Luther-Krankenhaus<br />
Das Martin-Luther-Krankenhaus (MLK) hat<br />
im vergangenen Jahr einen Steuerkreis<br />
eingerichtet, der aus der Krankenhausdirektion,<br />
einem Vertreter der Mitarbeitervertretung,<br />
dem jeweiligen Projektleiter und den<br />
Lean Managern besteht. Der Steuerkreis<br />
traf sich regelmäßig, außerdem wurden<br />
zahlreiche Workshops durchgeführt. Der<br />
Erfolg: Sechs Projekte konnten gestartet und<br />
37 Standards entwickelt werden.<br />
■ Projekt „Plan für jeden Patienten“:<br />
Ziel ist es, die mittlere Verweildauer zu<br />
senken und das Patientenaufkommen zu<br />
erhöhen. Das MLK entwickelte Kennzahlen,<br />
um den Grad der Zielerreichung zu<br />
messen.<br />
■ Projekt „Rettungsstelle“: Hier ging es um<br />
die Reorganisation der Rettungs stelle,<br />
die seitdem mehr Patienten aufnehmen<br />
und versorgen kann. Außerdem wurden<br />
das Manchester-Triage-System eingeführt<br />
und Verfahrensanweisungen und Eskalationsregeln<br />
erstellt.<br />
42 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Beispiel Evangelisches Krankenhaus<br />
Hubertus<br />
Im Evangelischen Krankenhaus Hubertus<br />
(EKH) wurden <strong>2011</strong> die Dauer der Patientendurchläufe<br />
ebenso untersucht wie die Zeiten<br />
der Arbeitsabläufe von Pflegekräften und<br />
Ärzten. Gleichzeitig konnten Wertströme<br />
analysiert werden, um daraus Verbesserungsmaßnahmen<br />
abzuleiten und umzusetzen.<br />
In Workshops und Schulungen lernten<br />
ca. 40 Prozent der EKH-Mit arbeiter den<br />
Lean-Management-Gedanken kennen und<br />
anzuwenden. Der Mitarbeitervertretung<br />
konnte vermittelt werden, dass das Lean-<br />
Management nicht darauf abzielt, Arbeitsplätze<br />
abzubauen, sondern darauf, Verschwendung<br />
zu minimieren und Ressourcen<br />
sinnvoll einzusetzen.<br />
■ Projekt „Erste Hilfe“: Durch einen Umbau<br />
der Rettungsstelle hat sich der Patientenfluss<br />
verbessert. Außerdem ist heute<br />
ein Arzt ausschließlich für diese Stelle<br />
zuständig, wodurch 65 Prozent der Fälle<br />
ohne Hinzuziehung eines weiteren Arztes<br />
abgedeckt werden können. Geplant ist<br />
eine intelligente Verteilung von elektiven<br />
Patienten in der Notaufnahme, um<br />
Lastspitzen abzubauen. Lange Wartezeiten<br />
können durch die Einbindung der<br />
Sonografie in die Rettungsstelle verringert<br />
werden.<br />
■ Projekt „Gefäßzentrum“: Hier werden<br />
Prozesse optimiert durch Bündelung der<br />
doppelt, teilweise dreifach vorgehaltenen<br />
personellen und materiellen Ressourcen<br />
der einzelnen Abteilungen.<br />
Beispiel Evangelische Lungenklinik<br />
Wichtig war die Identifikation eines Prozesses<br />
in der Evangelischen Lungenklinik (ELK),<br />
der ein hohes Erfolgspotential erkennen ließ:<br />
Das Projekt sollte nicht nur einen mess-<br />
sondern auch spürbaren Erfolg zeigen, ohne<br />
dabei so kompliziert zu sein, dass Erfolge<br />
nur mit hohem Aufwand und erst nach<br />
längerer Zeit darstellbar sind. Die Wahl fiel<br />
dabei auf die Portimplantation für Chemotherapiepatienten.
■ Projekt „Portimplantation“:<br />
Ziel war es, jede Form von Zeitersparnis<br />
für den Patienten zu identifizieren<br />
und zu realisieren. Die Aktivitäten zur<br />
Portimplantation wurden örtlich gebündelt,<br />
Prozessschritte eliminiert und<br />
die Materialbereit stellung optimiert.<br />
Im Ergebniss konnten Wartezeiten und<br />
Wegstrecken für die Patienten gekürzt<br />
werden. Messungen ergaben eine Reduzierung<br />
von 50 Prozent.<br />
Beispiel Evangelisches Waldkrankenhaus<br />
Spandau<br />
Im Evangelischen Waldkrankenhaus (EWK)<br />
lagen die Schwerpunkte der Lean-Management-Projekte<br />
in der Optimierung der IT-<br />
Landschaft, einer verbesserten Ressourcenausnutzung<br />
und einer schlanken Verwaltung.<br />
■ Projekt „Verwaltung und Patientenadministration“:<br />
Ziele waren die Einführung<br />
von Standards zur Optimierung von<br />
Prozessen und Schnittstellen, das Ver-<br />
schieben von Arbeitspaketen für einen<br />
effektiven Personaleinsatz und die Schaf-<br />
fung von klaren Kommunikationswegen<br />
für eine verbesserte Informationsstruktur.<br />
Es wurden sowohl Verbesserungen für<br />
die Patienten, Erhöhung der Erreichbarkeit,<br />
als auch für die Mitarbeiter<br />
durch Benennung von Teamleitungen<br />
als feste Ansprechpartner erreicht. Der<br />
Abrechnungsprozess wurde optimiert, so<br />
dass Rechnungen wesentlich schneller<br />
gestellt werden.<br />
Beispiel Evangelisches Krankenhaus<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift<br />
Auch das Evangelische Krankenhaus <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> Stift ging im Jahr <strong>2011</strong> seine ersten<br />
Lean-Management-Schritte, die durch<br />
größere bauliche Veränderungen beeinflusst<br />
wurden. Schwerpunkt waren die Hospitation<br />
in verschiedenen Einrichtungen, die Vermittlung<br />
von Basisinformationen sowie Grundlagen-<br />
und Detailschulungen.<br />
■ Projekt „Rettungsstelle“: Die Kommunikation<br />
mit internationalen Patienten<br />
lief nicht immer reibungslos, außerdem<br />
mussten viele Patienten lange auf ihre<br />
Laborbefunde warten. Dank ei nes Pointof-Care-Testing-Gerätes<br />
in der Rettungsstelle<br />
treffen nun die meisten Laborbefunde<br />
in weniger als 30 Minuten ein. Die<br />
Formulare liegen jetzt in sechs Sprachen<br />
übersetzt vor. Außerdem wurde in der<br />
Rettungsstelle das Manchester-Triage-System<br />
installiert. Die Rettungsstelle wurde<br />
reorganisiert, so wurde in einem ersten<br />
Schritt die Notaufnahme nach Dringlichkeit<br />
strukturiert. Auch der Funktions-<br />
und der Patientenbegleitdienst sollen<br />
neu organisiert werden.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 43<br />
Qualitätsmanagement
Qualitätssicherung in<br />
Pflege und Betreuung –<br />
Lebensqualität als<br />
zentraler Indikator<br />
Nicht nur unsere eigenen Ansprüche,<br />
sondern auch die Wünsche und Bedürfnisse<br />
der Bewohner, Angehörigen, Dienstleister<br />
und Kostenträger definieren die Qualitätsstandards<br />
in den Pflegeeinrichtungen der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>. Da sich Erwartungen<br />
kontinuierlich ändern, hinterfragen und<br />
überprüfen wir unsere Arbeitsabläufe und<br />
Arbeitsergebnisse mehrmals jährlich und<br />
passen diese an. Entsprechend des besonderen<br />
Qualitätsanspruchs der PGD sollen alle<br />
Pflegeeinrichtungen deutlich über dem<br />
Landesdurchschnitt abschneiden. Der Erfolg<br />
der internen Bemühungen um eine hohe<br />
Qualität wird damit für die Öffentlichkeit gut<br />
sichtbar.<br />
Die Qualität der Pflege und Betreuung wird<br />
außerdem durch den Medizinischen Dienst<br />
der Kranken- und Pflegekassen und durch<br />
die Heimaufsicht im Rahmen der gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Qualitätsprüfungen<br />
beurteilt.<br />
44 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Auszeichnung „Grüner Haken“<br />
Der „Grüne Haken“ als Symbol für Lebensqualität<br />
in Pflegeheimen zeigt an, dass eine<br />
Einrichtung in den Bereichen Menschenwürde,<br />
Autonomie und Teilhabe jeweils mindestens<br />
80 Prozent der insgesamt 121 Kriterien<br />
für Lebensqualität im Alter erfüllt. Das<br />
Gütesiegel ist jeweils ein Jahr gültig.<br />
Die Auszeichnung setzt voraus, dass die<br />
Einrichtung einen Begutachtungsprozess<br />
durch die „Bundesinteressenvertretung<br />
der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn-<br />
und Betreuungsangeboten im Alter und<br />
bei Behinderung“ (BIVA) erfolgreich abgeschlossen<br />
hat.
Qualitäts-Projekt „Wingenfeld“<br />
Für all unsere Pflegeeinrichtungen haben<br />
wir ein einheitliches Bewertungssystem und<br />
ein darauf abgestimmtes Indikatoren-Set<br />
entwickelt, um die so genannte Ergebnisqualität,<br />
sprich: die konkret erlebte Qualität in<br />
der Pflege zu messen. Dieser innovative<br />
Ansatz geht auf ein 2010 abgeschlossenes<br />
Forschungsprojekt zurück, das von den<br />
Bundesministerien für Gesundheit sowie für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
angestoßen und von Dr. Klaus Wingenfeld<br />
koordiniert wurde.<br />
Somit können wir heute unsere pflegerische<br />
Arbeit standortübergreifend vergleichen,<br />
Auffälligkeiten erkennen und Problemfelder<br />
identifizieren. Unsere Pflegeeinrichtungen<br />
sind auf die geplante gesetzliche Änderung<br />
zur externen Qualitätssicherung und auf die<br />
veränderte Definition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />
bestens vorbereitet.<br />
Qualitätsfaktor Ausbildung in der<br />
Altenpflege<br />
„Heute für morgen ausbilden!“ – dieser<br />
Slogan des Servicenetzwerks Altenpflegeausbildung<br />
beschreibt unser Engagement für die<br />
Nachwuchssicherung durch eigene Ausbil-<br />
dung sehr treffend. Die demografische<br />
Entwicklung zeigt eine kontinuierlich<br />
steigende Zahl hochaltriger und pflegebedürftiger<br />
Menschen an. Entsprechend steigt<br />
auch der Pflege- und Fachkräftebedarf.<br />
Ein Mangel an Fachkräften im Bereich der<br />
Altenpflege zeichnet sich bereits heute<br />
deutlich ab. Vakante Stellen können immer<br />
öfter nicht sofort besetzt werden, da es<br />
entweder an Bewerbern mangelt oder diese<br />
nicht über die sozialen und fachlichen<br />
Kompetenzen verfügen, die verantwortliche<br />
Leitungskräfte für eine umfassende und<br />
qualitativ hochwertige Pflege voraussetzen.<br />
Im Rahmen des Projektes „Praktische Altenpflegeausbildung<br />
in der PGD“ haben wir<br />
Maßnahmen entwickelt, um Heranwachsende<br />
für eine Ausbildung zum Altenpfleger in<br />
einer unserer Einrichtungen zu interessieren.<br />
Die vielfältigen Ansätze zur Qualitätssicherung<br />
fügen sich zu einem wirkungsvollen<br />
Ganzen. Der Blick und Einfluss unterschiedlicher<br />
Instanzen liefern uns wertvolle<br />
Ergebnisse und Ansätze für Verbesserungen.<br />
Verbesserungen, die vor allem den Bewohnern<br />
zugutekommen.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 45<br />
Qualitätsmanagement<br />
Qualitäts-Projekt<br />
„Wingenfeld“: In allen<br />
Pflegeeinrichtungen gibt<br />
es einen innovativen<br />
Ansatz, um die Ergebnisqualität<br />
zu messen.
Das Management der PGD –<br />
strategisch, leistungsfähig, diakonisch<br />
Betriebswirtschaftliches Knowhow und diakonische Werte, ein Blick<br />
fürs Ganze und die Liebe zum Detail – wir erwarten viel vom Management<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>. Und das zu Recht, wie uns die Erfolge im<br />
vergangenen Jahr zeigen.<br />
46 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 47<br />
Das Management der PGD
In den letzten 20 Jahren hat sich viel im<br />
Gesundheitswesen verändert: So ist es heute<br />
auch für einen diakonischen Träger selbstverständlich,<br />
seine Einrichtung nach unternehmerischen<br />
und betriebswirtschaftlichen<br />
Kriterien zu führen. Dabei schließen sich<br />
diakonische Zielsetzungen und optimierte<br />
Betriebsabläufe nicht aus – im Gegenteil.<br />
Nur durch einen effektiven und effizienten<br />
Umgang mit den knappen Mitteln – also<br />
den zur Verfügung stehenden Geldern der<br />
Kostenträger – kann ein größtmöglicher<br />
Nutzen für die anvertrauten kranken und<br />
pflegebedürftigen Menschen erbracht wer -<br />
den. Für erfolgreiche <strong>Diakonie</strong> ist betriebswirtschaftliches<br />
Denken also geradezu<br />
eine Voraussetzung.<br />
Wirtschaftlicher Erfolg<br />
durch gutes Management<br />
Dabei unterscheidet sich das freigemeinnützige<br />
Krankenhaus durchaus von einer<br />
privatwirtschaftlich geführten Einrichtung.<br />
So werden in der PGD keine Gewinne an<br />
Anteilseigner oder Eigentümer ausgeschüttet.<br />
Die erwirtschafteten Mittel verbleiben im<br />
Unternehmen und werden für neue Investitionen<br />
eingesetzt, was die Wettbewerbsfähigkeit<br />
wirkungsvoll stärkt. Für die Gestaltung<br />
vieler Abläufe gelten jedoch die gleichen<br />
Grundsätze, egal ob sich das Krankenhaus<br />
in diakonischer oder privater Trägerschaft<br />
befindet. Diese Abläufe können lediglich<br />
besser oder schlechter gesteuert werden.<br />
Gibt es eine Unternehmenskultur, die den<br />
Patienten und Bewohner wertschätzt? Tut<br />
die Einrichtung etwas dafür, die Arbeitsbedingungen<br />
ihrer Mitarbeiter zu deren<br />
Zufriedenheit zu gestalten? Dies sind<br />
Kriterien für ein gutes Management, was<br />
sich in der Regel auch auf den wirtschaftlichen<br />
Erfolg der Einrichtung auswirkt.<br />
48 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Unternehmensführung<br />
in Bewegung<br />
Wichtig für den Erfolg eines Krankenhauses<br />
oder einer Pflegeeinrichtung ist es also, die<br />
eigenen Abläufe zu optimieren und gleichzeitig<br />
eine hohe medizinische und pflegerische<br />
Leistungsfähigkeit zu gewährleisten.<br />
Anders als noch vor 25 Jahren braucht eine<br />
Einrichtung dafür heute betriebswirtschaftliche<br />
Managementkompetenzen. Damals –<br />
zu Zeiten des Selbstkostendeckungsprinzips –<br />
wurden Krankenhäuser „verwaltet“. Hinter<br />
diesem Begriff steht nicht nur ein gänzlich<br />
anderes Verhalten, sondern auch eine andere<br />
Denkhaltung. Von beidem hat sich die<br />
PGD schon seit vielen Jahren verabschiedet.<br />
Heute sprechen die Mitarbeiter von ihrem<br />
„Krankenhausmanagement“, und aus dem<br />
Verwaltungsleiter ist längst der Geschäftsführer<br />
geworden, der für das Gesamtunternehmen<br />
die Verantwortung trägt.<br />
Und auch die Aktivitäten der PGD für andere<br />
Träger haben sich von Grund auf verändert.<br />
Früher übernahm die PGD die „Betriebsführung“<br />
eines anderen Krankenhauses, bei -<br />
s pielsweise des ehemaligen Kreiskrankenhauses<br />
in Salzwedel, indem es die Einrichtung<br />
im Auftrag des Trägers – in diesem Fall<br />
des Landkreises – führte. Heute ist die PGD<br />
zusätzlich für die Einrichtung in Gardelegen<br />
verantwortlich, die vor einigen Jahren mit<br />
dem Krankenhaus Salzwedel im Altmark-<br />
Klinikum aufging. Eine solche Fusion ist<br />
eine anspruchsvolle Managementaufgabe<br />
und wäre mit einem Denken in „Verwaltungskategorien“<br />
nicht zu leisten gewesen.<br />
Doch die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat die<br />
Aufgabe erfolgreich bewältigt, sodass der<br />
Landkreis als Träger des Altmark-Klinikums<br />
den Managementvertrag mit der PGD um<br />
weitere fünf Jahre verlängert hat.<br />
Für das Orthopädische Zentrum Martin-<br />
Ulbrich-Haus Rothenburg in der schlesischen<br />
Oberlausitz hat die PGD kürzlich einen<br />
Managementvertrag abgeschlossen, und<br />
auch hier wird sie ihre Erfahrungen im<br />
Management von Krankenhäusern nutzbringend<br />
für die Einrichtung einsetzen.
Diakonische Zielsetzungen<br />
und optimierte<br />
Betriebsabläufe schließen<br />
sich nicht aus –<br />
im Gegenteil.<br />
Anders als noch vor<br />
25 Jahren braucht<br />
ein Krankenhaus oder<br />
eine Pflegeeinrichtung<br />
heute betriebswirtschaftlicheManagementkompetenzen.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 49<br />
Das Management der PGD
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services –<br />
für reibungslose Betriebsabläufe<br />
Sie arbeiten hinter den Kulissen, aber sie sind enorm wichtig:<br />
unsere Kollegen von Einkauf, Logistik, Catering und Zentralsterilisation.<br />
Denn wenn es dort hakt, geht gar nichts mehr. Mit ihren passgenauen<br />
Versorgungslösungen stellt sich die PGD Services dieser Herausforderung.<br />
50 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 51<br />
PGD Services
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services –<br />
für reibungslose Betriebsabläufe<br />
Wussten Sie schon,<br />
dass in der Zentral-<br />
sterilisation für unsere<br />
OP-Abteilungen im Jahr …<br />
….über 60.000 Siebe<br />
mit chirurgischem<br />
Instrumentarium<br />
aufbereitet?<br />
… zusätzlich<br />
über 120.000<br />
Einzelinstrumente<br />
aufbereitet?<br />
… die Gesamt anzahl<br />
der aufbereiteten<br />
Instrumente<br />
(3,1 Mio. Stück)<br />
aneinandergereiht<br />
eine Strecke von<br />
46,5 km ergibt?<br />
Das ist länger, als Berlin<br />
in der Breite misst.<br />
Wussten Sie schon,<br />
dass für die PGD pro Jahr …<br />
… 12,5 t Kaffee<br />
gebrüht werden?<br />
… 60 t Kartoffeln<br />
geschält werden?<br />
… 136.270 Eier<br />
verarbeitet werden?<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services GmbH<br />
erbringt für unsere Einrichtungen eigene<br />
Dienstleistungen wie<br />
■ Catering<br />
■ Zentralsterilisation<br />
■ Einkauf & Logistik.<br />
Darüber hinaus managt sie auch<br />
die Verträge für outgesourcte Dienst-<br />
leistungen wie<br />
■ Medizintechnik für die Berliner<br />
Einrichtungen<br />
■ Unterhaltsreinigung<br />
■ Wäscheversorgung.<br />
Die Unternehmensziele der PGD Services<br />
folgen immer den strategischen Zielen, die<br />
die PGD für die Geschäftsfelder Krankenhaus,<br />
Senioren und Pflege sowie Ambulante<br />
Leistungen formuliert.<br />
Catering, Logistik und Zentralsterilisation<br />
sind kapitalintensive Bereiche, da sie einer<br />
umfangreichen Infrastruktur bedürfen<br />
und sind von daher auf die Berliner Region<br />
ausgerichtet. Catering und Zentralsterilisation<br />
sind auf die Berliner Region ausgerichtet. Die<br />
permanente Beobachtung des Marktes und<br />
der Mitbewerber sowie die Entwicklung von<br />
Marktkonditionen gehört neben der Sicherstellung<br />
einer qualitativ hochwertigen<br />
Dienstleistung zum Standardprogramm.<br />
52 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Catering:<br />
von der Diätküche<br />
bis zum Festmenü<br />
Das PGD-Services-Catering bietet ausgewogene<br />
Speisen für Patienten, Bewohner und<br />
Mitarbeiter. Es werden Küchen und Cafeterien<br />
in unseren PGD-Einrichtungen betrieben,<br />
Ernährungs- und Diätberatung angeboten<br />
sowie das Catering für Veranstaltungen und<br />
Konferenzen übernommen. Die Frischküchen<br />
produzieren Speisen für 630.000 Beköstigungstage<br />
pro Jahr. In Berlin erfolgt derzeit<br />
die dezentrale Speisenproduktion für Pa-<br />
tienten, Bewohner, Gäste und Mitarbeiter<br />
in den Küchen von vier Krankenhausstandorten<br />
der PGD:<br />
■ Evangelisches Waldkrankenhau Spandau<br />
■ Martin-Luther-Krankenhaus<br />
■ Evangelische Elisabeth Klinik<br />
■ Evangelisches Krankenhaus Hubertus.<br />
Für die Senioreneinrichtungen und die<br />
Krankenhauscafeteria in Wittenberg werden<br />
Speisen zentral im cook & chill-Verfahren<br />
hergestellt. Die Patienten des Evangelischen<br />
Krankenhauses <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift in<br />
Wittenberg werden durch einen externen<br />
Dienstleister verköstigt.<br />
Für den Beginn des Jahres 2012 steht die<br />
Catering-Strategie 2015 wiederholt im<br />
Mittelpunkt unserer Betrachtung: Neben<br />
größtmöglicher Effizienz sollen vor allem<br />
ansprechende Catering-Konzepte mit<br />
Erlebnischarakter erarbeitet werden. Die<br />
PGD Services will in Zusammenarbeit mit<br />
der Pflege moderne Ernährungskonzepte,<br />
z. B. für Demenzkranke in den Pflege- und<br />
Senioreneinrichtungen, sowie neue Angebote<br />
im Rahmen einer zeitgemäßen Gemeinschaftsverpflegung<br />
und einer gesunden<br />
Ernährung entwickeln. Neue Schulungskonzepte<br />
für die Mitarbeiter im Bereich Catering<br />
sollen die Serviceorientierung steigern und<br />
einen Qualitätsgewinn in der Speisenproduk-<br />
tion sowie der Ernährungsberatung erzielen.
Zentralsterilisation:<br />
vom OP-Saal in die<br />
Aufbereitung<br />
Bei der Zentralsterilisation handelt<br />
es sich um eine hoch spezialisierte und<br />
komplexe Abteilung, die medizinische<br />
Instrumente und Medizinprodukte wie<br />
Operationsbesteck und Sterilgut für die<br />
Krankenhäuser bereitstellt. Dazu gehört,<br />
dass nach einer OP oder einem ganzen<br />
OP-Programm die Reinigung, Desinfektion,<br />
Funktionsprüfung, Pflege, Sortierung,<br />
Sterilisation, Zusammenstellung von Sets,<br />
das Verpacken und die Bereitstellung<br />
organisiert und durchführt werden. Ebenso<br />
muss dieser gesamte Prozess dokumentiert<br />
werden. Die Bearbeitung geschieht in<br />
verschiedenen Zonen einer Sterilgutabteilung,<br />
die hygienisch voneinander getrennt<br />
sind. So gibt es mindestens einen „unreinen“<br />
sowie einen „reinen“ Bereich. Die Bereitstellung<br />
des Sterilguts muss in gleich<br />
bleibend sicherer und immer reproduzierbarer<br />
Qualität erreicht werden.<br />
Im März 2010 hat die PGD Services den<br />
Betrieb der Zentralsterilisation vom Evangelischen<br />
Waldkrankenhaus Spandau übernommen.<br />
Der Betriebsübergang der bisheri-<br />
gen Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Krankenhäuser in die PGD Services erfolgte<br />
zum Jahresbeginn <strong>2011</strong>. Die Zentralsterilisation<br />
versorgt seit diesem Jahr nunmehr alle<br />
Berliner Einrichtungen der PGD.<br />
Die Hauptaufgabe in 2012 wird die Konsolidierung<br />
der betrieblichen Abläufe und die<br />
Vorbereitung der Erstellung eines umfassenden<br />
QM-Handbuches für eine Zertifizierung<br />
nach DIN EN ISO 13485 sein. In der Zentralsterilisation<br />
wurden für die Berliner Krankenhäuser<br />
in <strong>2011</strong> ca. 72.800 Sterilguteinheiten<br />
aufbereitet.<br />
Service Center Einkauf<br />
und Logistik: vom Markt<br />
bis in den Schrank<br />
Alle großen Krankenhausträger betreiben<br />
eigene zentrale Einkaufsabteilungen, um<br />
nachhaltig die Sachkosten zu optimieren und<br />
ein effizientes Kostenmanagement zu betrei -<br />
ben. Das Service Center Einkauf und Logistik<br />
(SCEuL) versorgt mit seinen Mitarbeitern auf<br />
diese Weise 17 Krankenhäuser mit ca. 3.900<br />
Betten sowie zwölf Senioreneinrichtungen in<br />
Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 53<br />
PGD Services
Das SCEuL besteht aus<br />
drei Bereichen:<br />
Bereich operativer Einkauf<br />
Der erste Bereich ist der operative Einkauf,<br />
der alle Einrichtungen mit medizinischem<br />
und nicht medizinischem Bedarf und<br />
Investitionsgütern versorgt. Hier erfolgt auch<br />
das beleglose Materialmanagement mit mehr<br />
als 27.000 einzelnen Materialien und 950<br />
Lieferanten mit einem Einkaufsvolumen von<br />
über 35 Mio. EUR pro Jahr.<br />
Bereich Logistik<br />
Eng verbunden ist hiermit auch der zweite<br />
Bereich – die Logistik, die die Aufgabe<br />
hat, die Waren in der richtigen Menge zum<br />
richtigen Zeitpunkt zum richtigen Ort zu<br />
bringen. Aus dem Logistikzentrum am<br />
Berliner Westhafen verlassen daher täglich<br />
ca. 2.400 Einzellieferungen das Lager in<br />
Richtung Kunde – bis in die 39.500 Schränke<br />
der Modulversorgung. Dabei werden wir<br />
durch das Logistikunternehmen Rhenus<br />
eonova GmbH unterstützt.<br />
54 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Bereich strategischer Einkauf<br />
Der dritte Bereich des SCEuL, der strategische<br />
Einkauf, hat die vordringliche Aufgabe,<br />
Einsparpotenziale aufzuspüren und diese<br />
im Auftrag der Geschäftsführer und des<br />
Vorstandes für die Krankenhäuser zu<br />
erschließen. Das erfolgt mit Methoden des<br />
Projektmanagements, zu denen nicht nur die<br />
Analysen, sondern auch die Moderation von<br />
Arbeitskreisen, das Vertragsmanagement,<br />
die Durchführung von Verhandlungsverfahren<br />
und das Reporting gehören. Im strategischen<br />
Einkauf sind sich alle darüber einig,<br />
dass nur gemeinsam mit den medizinischen<br />
Anwendern nachhaltige Einsparpotenziale<br />
erschlossen und erfolgreich umgesetzt<br />
werden können. Daher spielt auch das<br />
MES-Projekt (MES = Medizinischer Sachbedarf)<br />
der PGD mit dem aktiven Steuerungsansatz<br />
über Sachkostenrentabilitäten eine<br />
wesentliche Rolle.<br />
Zu den weiteren Aufgaben dieser kleinen<br />
Gruppe von insgesamt vier Mitarbeitern<br />
gehört es, ein aktives Beschaffungsnetzwerk<br />
mit anderen Kliniken in Deutschland<br />
aufzubauen und regelmäßige Preisbenchmarks<br />
durchzuführen. Ein Einkäufer muss<br />
sich immer sicher sein, den möglichst besten<br />
Preis am Markt erzielt zu haben. Seit 2005<br />
konnte das SCEuL allein in über 50 Einzelprojekten<br />
für die PGD-Einrichtungen<br />
4,5 Mio. EUR über Preiseffekte einsparen.
Unsere nachhaltige Beschaffungsphilosophie<br />
ist ein wichtiger Baustein beim Einkauf:<br />
■ Bestpricing durch weitere Bündelung und professionelle Verhandlungen<br />
in einem aktiven Beschaffungsnetzwerk<br />
■ Konsequente Durchführung von Standardisierungsprojekten<br />
in allen sachkostenrelevanten Feldern (konsumtiv, investiv und Dienstleistung)<br />
■ Konsequentes Reporting und Stammdatenmanagement (Positivlisten)<br />
in einem zentralen ERP-System<br />
■ Permanente Auseinandersetzung von möglichen Rentabilitätsverbesserungen<br />
durch Einbeziehung der Aufwands-, Erlös- und Leistungsdaten in einem DV-Tool<br />
■ Einkauf als aktiver Partner in der Steuerung der medizinischen Sachkosten (MES)<br />
■ Einführung einer papierlosen Materialwirtschaft durch einen Online-Webshop<br />
■ Implementierung von bedarfsgerechten Versorgungsketten vom Lieferanten<br />
über unser Logistikzentrum bis in den Schrank der einzelnen Kostenstelle<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 55<br />
PGD Services<br />
Wussten Sie schon,<br />
dass das SCEuL im<br />
Jahr …<br />
... Toilettenpapier mit<br />
einer Gesamtlänge<br />
von 13.903 km<br />
(463.449 Rollen) einkauft?<br />
Diese Papierschlange<br />
würde von<br />
Berlin nach New York<br />
und zurück reichen.<br />
... Händedesinfektionsmittel<br />
für 189 Bade-<br />
wannenfüllungen<br />
(28.420 l) einkauft?<br />
Als Badezusatz verwenden<br />
wir es trotzdem<br />
nicht.<br />
... einen Stapel von<br />
1.650 m Höhe erzeugt,<br />
wenn es alle versorgten<br />
Modulfächer übereinander<br />
stellen würde?<br />
Dieser Stapel wäre<br />
fünfmal so hoch wie der<br />
Fernsehturm am Berliner<br />
Alexanderplatz.
Projekt Medizinischer Sachbedarf<br />
(MES) – hier zeigt sich intelligente<br />
Steuerung<br />
Der Medizinische Sachbedarf (MES) ist<br />
immer ein Abbild des medizinischen und<br />
pflegerischen Geschehens in einem Krankenhaus.<br />
Die Steuerung des MES wird innerhalb<br />
der PGD als integraler Bestandteil der Kon-<br />
zernsteuerung betrachtet und liegt seit 2008<br />
im Fokus unserer kaufmännischen Aktivitäten.<br />
Kennzahlen<br />
Schlüsselkennzahlen<br />
Erhebungsintervall IT-System<br />
Rentabilität<br />
EBITDA-Marge monatlich SAP FI/DeltaMaster<br />
EBIT-Marge monatlich SAP FI/DeltaMaster<br />
EAT-Marge<br />
Wachstum<br />
monatlich SAP FI/DeltaMaster<br />
Betriebsleistung<br />
Finanzierung<br />
monatlich SAP FI/DeltaMaster<br />
Verschuldungsgrad (NetDebt/EBITDA) vierteljährlich DeltaMaster<br />
Schuldentilgungsfähigkeit (DSCR) vierteljährlich DeltaMaster<br />
Liquidität 1 G monatlich DeltaMaster<br />
Unterstützende Kennzahlen<br />
56 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Monatlich aufbereitete Kennzahlen erlauben<br />
uns, nicht nur die Kosten für den Medizinischen<br />
Sachbedarf zu überwachen, sondern<br />
das Zusammenwirken aller Kostenstellen zu<br />
verfolgen und zu beeinflussen.<br />
Die folgende Tabelle stellt die Schlüsselkennzahlen<br />
der gesamten Konzernsteuerung dar.<br />
Leistungen<br />
Casemix<br />
Prozesse<br />
monatlich DeltaMaster<br />
VD Katalog-Quote normiert monatlich DeltaMaster<br />
POZ PGD-Quote monatlich DeltaMaster<br />
POZ Saalauslastung<br />
MES<br />
monatlich DeltaMaster<br />
Sachkostenrentabilität monatlich DeltaMaster<br />
Laborrentabilität monatlich DeltaMaster<br />
MES HF-Indikatoren 1–19 monatlich DeltaMaster
Medizinischer Sachbedarf als<br />
zentraler Kostenfaktor<br />
Der hier betrachtete Anteil am Gesamtaufwand<br />
des Medizinischen Sachbedarfs ist bei<br />
allen Krankenhäusern erheblich und macht<br />
im deutschen Durchschnitt 47,6 Prozent des<br />
Sachaufwandes aus:<br />
Anteilige Sachkosten<br />
eines durchschnittlichen<br />
Krankenhauses in Deutschland (2009)<br />
1 Medizinischer Bedarf 47,6 %<br />
2 Wasser, Energie,<br />
Brennstoffe 6,8 %<br />
3 Wirtschaftsbedarf 9,0 %<br />
4 Verwaltungsbedarf 6,6 %<br />
5 Pflegesatzfähige<br />
Instandhaltung 11,6 %<br />
6 Übrige Sachkosten 18,4 %<br />
Quelle: Daten des Gesundheitswesens, Statistisches Bundesamt<br />
Wer nicht steuert, sitzt in der<br />
Kostenfalle<br />
Mit guten Preisen und einer modernen<br />
Einkaufsorganisation hoffen die meisten<br />
Krankenhäuser, ihre Sachkosten ausreichend<br />
unter Kontrolle zu haben. Die folgende<br />
Grafik stellt die Herausforderung für<br />
Krankenhäuser ohne MES-Steuerung dar.<br />
Kosten<br />
2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
MES-Kosten<br />
Fallzahlen<br />
Quelle: Daten des Gesundheitswesens, Statistisches Bundesamt (2009)<br />
2<br />
6,8 %<br />
1<br />
3<br />
4<br />
6,6 %<br />
v<br />
Die MES-Kosten steigen bei deutschen<br />
Krankenhäusern erheblich stärker als die<br />
dazugehörigen Leistungen.<br />
Das Verbrauchsverhalten des Medizinischen<br />
Sachbedarfes im Krankenhaus ist ein<br />
kom plexes Geschehen. Es liefert gleichzeitig<br />
ein genaues Bild, wie ein Unternehmen<br />
gesteuert wird.<br />
Ohne klare Regeln im Umgang mit MES-<br />
Neuprodukten, ohne ständiges Monitoring<br />
der Leistungen, Erlöse und Verbräuche, hilft<br />
der beste verhandelte Preis nichts – die<br />
Sachkosten steigen ungebremst. Von daher<br />
muss mit Ärzten, Pflege, Controlling, Einkauf<br />
und Apotheke gemeinsam diskutiert werden,<br />
um klare Definitionen und Leitlinien zu<br />
erhalten.<br />
Die MES-Kosten steigen bei deutschen Krankenhäusern deutlich stärker als die dazugehörigen<br />
Leistungen. Nicht so bei den Krankenhäusern der PGD. Unsere Sachkostenrentabilität hat sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent verbessert.<br />
9,0 %<br />
11,6 %<br />
47,6 %<br />
5<br />
18,4 %<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 57<br />
6<br />
PGD Services
Beispielhafte Darstellung<br />
der Sachkostenrentabilität<br />
Anhand des Jahresabschlusses der <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> lässt sich auf den ersten<br />
Blick erkennen, dass die Fallzahlen und<br />
damit die Betriebsleistung auch hier erheblich<br />
ansteigen. Der Materialaufwand steigt<br />
erwartungsgemäß auch – aber im Verhältnis<br />
wesentlich geringer – an.<br />
Immer im Blick:<br />
die Sachkostenrentabilität<br />
Man vergleicht die anteiligen Erlöse für<br />
Medizinischen Sachbedarf der INEK-Kalkulation<br />
inkl. der entsprechenden Zusatzentgelte<br />
(ZE) mit den tatsächlich entstandenen Kosten<br />
58 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
aktuell Abweichung zu<br />
Oktober 2010<br />
Dem MES-Projekt ist es zu verdanken, dass<br />
die entsprechenden Kosten nicht den<br />
gleichen Verlauf nahmen wie in anderen<br />
deutschen Krankenhäusern. Zum Zwecke der<br />
Analyse und der darauf folgenden Steuerung<br />
steht in der PGD eine Kennzahl Sachkostenrentabilität<br />
im Mittelpunkt:<br />
für eben jene zurechenbaren Sachaufwendungen.<br />
Die relative Differenz zwischen Erlös<br />
und Kosten wird Sachkostenrentabilität<br />
genannt. Sie wird laufend für jede Einrichtung<br />
analysiert:<br />
Abweichung zu<br />
Oktober 2010<br />
Abweichung zu<br />
Oktober 2009<br />
Abweichung zu<br />
Oktober 2 0 0 9<br />
Sachkostenrentabilität 12 % – 2 % – 12 % 7 % 134 %<br />
KHBV med. Sachkosten 3.205.264 EUR 650.466 EUR 25 % 987.133 EUR 45 %<br />
Erlösanteil med. Sachkosten 3.579.99 EUR 683.999 EUR 24 % 1.251.184 EUR 54 %<br />
Sachkostenerträge – KHBV Aufwand 374.736 EUR 33.232 EUR 10 % 264.050 EUR 239 %<br />
Allein im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> hat sich in der<br />
PGD gesamt bei einer 3 %igen Fallzahl-<br />
und Casemix-Steigerung diese Sachkostenrentabilität<br />
um 5 Prozent im Vergleich zum<br />
Vorjahr verbessert.<br />
Die Sachkostenrentabilität auf Ebene der<br />
Krankenhäuser wird wie ein lernendes<br />
System in der Holding zu Intercompany-<br />
Vergleichen herangezogen. Daraus ergeben<br />
sich neue Erkenntnisse, die wiederum den<br />
Geschäftsführern und den Controllern eine<br />
Steuerung, eng am Geschehen, ermöglicht.<br />
Die Sachkostenrentabilität wird projektorientiert<br />
über 20 verschiedene Handlungsfelder<br />
abgebildet. So ergeben sich Steuerungskennzahlen<br />
zu Arzneimittelthemen, Implantaten,<br />
OP-Themen, Blut und Labor.
Die 20 Handlungsfelder der PGD im MES-Projekt:<br />
1 Arzneimittelmanagement – Antiinfektiva<br />
2 Arzneimittelmanagement – Thromboseprophylaxe<br />
3 Arzneimittelmanagement – Ernährung<br />
4 Arzneimittelmanagement – Onkologie<br />
5 Arzneimittelmanagement – spezielle Arzneimittel<br />
6 Herz/Gefäß – Verbrauchsmaterial<br />
7 Herz/Gefäß – Implantate<br />
8 UNO-Implantate<br />
9 spezielle Implantate<br />
10 OP-nahe Prozesse<br />
11 allg. patientennahe Verbrauchsmaterialien<br />
12 intensivmedizinische Prozesse<br />
13 Wundmanagement<br />
14 Blutmanagement – Konserven<br />
15 Blutmanagement – blutnahe Arzneimittel<br />
16 diagnostische Prozesse – Labormedizin<br />
17 diagnostische Prozesse – Strahlenmedizin<br />
18 dialysenahe Prozesse<br />
19 Fremdleistungen<br />
20 Sonstige<br />
Nur mithilfe eines vorausschauenden Ansatzes<br />
kann dem Trend der ständig steigenden<br />
MES-Kosten entgegengewirkt werden. Die PGD<br />
setzt dies nachhaltig durch ihr MES-Projekt um.<br />
Wir müssen auf diesem Gebiet auch in<br />
Zukunft weiter beweglich bleiben und<br />
interdisziplinär steuern – für uns und unsere<br />
Kunden.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 59<br />
PGD Services
60 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 61<br />
Diakonische Unternehmenskultur<br />
Diakonische Unternehmenskultur<br />
und Ethik –<br />
ein wertvoller Entwicklungsprozess<br />
Unsere diakonischen Werte wollen gelebt werden: im Führungsverhalten,<br />
in unseren Organisationsstrukturen, im täglichen Miteinander. Durch<br />
Weiterbildung und Dialog konnten wir diesem Ziel im Jahr <strong>2011</strong> wieder<br />
ein ganzes Stück näherkommen.
Entwicklungsprozesse zur<br />
diakonischen Unternehmenskultur<br />
2009 – <strong>2011</strong><br />
Diakonischer<br />
Kulturprozess<br />
Mitte 2009 5 unternehmensweite<br />
Kulturforen<br />
Ende <strong>2011</strong><br />
Anfang 2012<br />
Die Vertrauensmarke <strong>Diakonie</strong> steht im<br />
Gesundheitsmarkt für ein explizit werteorientiertes<br />
Angebot. Die Erwartungen, die<br />
mit diesem Markenversprechen verbunden<br />
sind, finden sich nicht nur auf Seiten von<br />
Patienten, Bewohnern und Angehörigen,<br />
sondern auch bei Mitarbeitern, die sich<br />
erhoffen, unter den Rahmenbedingungen<br />
eines diakonischen Unternehmens möglichst<br />
viel von ihrem professionellen – pflegerischen<br />
oder ärztlichen – Ethos verwirklichen<br />
zu können. Doch wie muss eine Unternehmenskultur<br />
beschaffen sein, um derartige<br />
Ansprüche halten zu können? Welche<br />
Themen und Entwicklungsschritte müssen<br />
in Angriff genommen werden?<br />
62 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Ethikprozess Entwicklungsprozess<br />
Seelsorge<br />
5 unternehmensweite<br />
Kulturforen<br />
Kultur AG Ethikstrukturen<br />
Einrichtungen<br />
Erarbeitung<br />
Führungs grundsätze<br />
Pilotprozess zu Service<br />
und Betreuung<br />
Ausbildung Ethikberater<br />
PGD-Seelsorgekonferenz<br />
PGD-Seelsorgekonzeption<br />
Sprecherkreis Ethik Aufbau Kontakte zu<br />
Kirchenkreisen<br />
PGD-Pathway<br />
„Nichteinwilligungsfähigkeit“<br />
Wer Werte hat,<br />
hat ein Profil<br />
Die „Unternehmensstrategie 2015 – Profilierung<br />
und Wachstum“ setzt die diakonische<br />
Profilierung des Unternehmens als ein<br />
zentrales Thema. Sie ist Ansatzpunkt für<br />
fünf thematische Entwicklungsprozesse in<br />
den Bereichen Ethik, Seelsorge, Personalentwicklung,<br />
Sterbebegleitung/Hospiz und<br />
diakonische Kultur.<br />
Einiges ist schon erreicht: Zu den zentralen<br />
Ergebnissen des Kulturprozesses 2009<br />
bis <strong>2011</strong> zählen die Erarbeitung und Verabschiedung<br />
der „PGD-Führungsgrundsätze“,<br />
die Etablierung von Ethikstrukturen, die<br />
Qualifizierung von Ethikberatern in den<br />
Einrichtungen sowie die Abstimmung von<br />
„Eckpunkten für eine PGD-Seelsorgekonzeption“<br />
zwischen Klinikseelsorgenden,<br />
Landeskirche, Vorstand und Geschäftsführungen<br />
der PGD.<br />
Diakonische Personalentwicklung<br />
Prozess Sterbebegleitung<br />
PGD-Akademie Konzeption hospizliches<br />
Angebot und<br />
Netzwerk in der PGD<br />
diakonische und spirituelle<br />
Angebote<br />
Einführungstag für<br />
neue Mitarbeiter<br />
Entwicklungsprozess<br />
„Seelischer<br />
Beistand“<br />
Ausbildung Ethikberater<br />
Bauplanung<br />
stationäres<br />
PGD-Hospiz<br />
Aufbau ambulanter<br />
Hospizdienst<br />
v v v<br />
v v
<strong>Diakonie</strong> hier und heute<br />
Das religiös und weltanschaulich vielfältige<br />
Umfeld in Berlin und Wittenberg spielt eine<br />
zentrale Rolle bei der Entwicklung einer<br />
dia konischen Unternehmenskultur in der<br />
PGD. Anders als in diakonischen Einrichtungen<br />
etwa in Süddeutschland liegt in der<br />
PGD der Anteil der Kirchenmitglieder in<br />
der Mitarbeiterschaft bei gerade einmal<br />
44 Prozent – und damit schon deutlich über<br />
dem Bevölkerungsdurchschnitt von ca.<br />
28 Prozent. Bei den Patienten verhält es sich<br />
ähnlich.<br />
Maßstab allen Handelns im Bereich Kulturentwicklung<br />
ist daher für uns das Zielbild<br />
einer pluralitätsfähigen und dialog offenen<br />
diakonischen Unternehmenskultur, in der<br />
kirchlich und nicht kirchlich geprägte,<br />
religiöse und nicht religiöse Mitarbeiter<br />
ihren Beitrag leisten können.<br />
Entwicklungsprinzipien der diakonischen Unternehmenskultur<br />
■ Diakonische Unternehmenskultur als Orientierung, Unterstützung und Entlastung:<br />
Der diakonisch-kulturelle Rahmen soll den Mitarbeitern auf allen Ebenen helfen, ihre Arbeit bewusster zu gestalten<br />
und ihre eigenen Werte aktiv in ihre Arbeit einzubeziehen.<br />
■ Werthaltungen als verbindliche Erwartung an alle Mitarbeitenden:<br />
Christliche Werte sollen in allgemein gültige Grundhaltungen übersetzt werden, die im Unternehmensalltag<br />
unabhängig von individuellen Überzeugungen der Mitarbeiter gelebt werden können.<br />
■ Christliches Leben als Angebot und kulturelle Gestaltungsdimension:<br />
Diakonische Identität soll erkennbar werden in attraktiven Angeboten, in christlichen Symbolen und Ritualen des<br />
Unternehmensalltags, die offen sind für die Pluralität der Lebensorientierungen.<br />
■ Professionalisierung mit Werten:<br />
Christliche Werte sollen einen zentralen Beitrag zur Weiterentwicklung einer modernen, werteorientierten Medizin,<br />
Pflege und Unternehmensführung leisten.<br />
■ Kulturentwicklung im Dialog:<br />
Diakonische Kulturentwicklung soll in einem internen Diskurs stattfinden, der die Fragen, Bedenken und Wünsche<br />
aller Ebenen aufgreift und dessen Ergebnisse sich in der alltäglichen Unternehmenspraxis bewähren müssen.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 63<br />
Diakonische Unternehmenskultur
Beispiel PGD-Akademie in der<br />
Lutherstadt Wittenberg<br />
Die diakonische Unternehmensakademie in<br />
Wittenberg ist das mit Sicherheit erfolgreichste<br />
Produkt des bisherigen Entwicklungsprozesses.<br />
Innovativer Kern des<br />
An gebots ist die Integration von Elementen<br />
klassischer und diakonischer Personalentwicklung<br />
in einem hochwertigen Gesamtprogramm<br />
(„Professionalisierung mit Werten“).<br />
Mehr als 1.000 Teilnehmende lockt die <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong>-Akademie jährlich in die<br />
Lutherstadt, wo in der angenehmen Atmosphäre<br />
des ehrwürdigen Bugenhagenhauses,<br />
des ältesten Pfarrhauses der Welt, Seminare<br />
stattfinden. Über 50 Trainer und Dozenten<br />
schulen hier jährlich in den Schwerpunkten<br />
Führung, Kommunika tion und Kooperation,<br />
seelische Gesundheit, diakonische Praxis,<br />
Recht und Organisation. Im Angebot hat die<br />
Akademie zudem Fachweiterbildungen sowie<br />
eine wachsende Zahl individualisierter und<br />
flexibler Angebote wie Coachingvermittlung<br />
oder After-Work-Kompaktkurse. Auch der<br />
Einführungstag für neue Mitarbeiter findet in<br />
der Akademie statt und bietet Ein blick nicht<br />
nur in die organisatorischen Grundlagen<br />
des Unternehmens, sondern zeigt auch deren<br />
identitätsbezogenen Ur sprung am Ort der<br />
Reformation. So werden alle neuen Mitarbeiter<br />
der PGD in der Predigtkirche Martin<br />
Luthers mit Musik, Besinnung und Segen in<br />
ihren Dienst eingeführt.<br />
64 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Beispiel Kultur- und Ethikforen<br />
Zentraler Ort des Austausches und des<br />
kritischen Diskurses zur diakonischen Unternehmenskultur<br />
sind neben der Akademie vor<br />
allem die Kultur- und Ethikforen, zu denen<br />
Führungskräfte, Mitarbeitervertretungen<br />
sowie zahlreiche Kultur- und Ethikakteure<br />
aus den Bereichen Seelsorge, Qualitäts-<br />
management, Pflege und ärztlicher Dienst<br />
eingeladen sind.<br />
Beispiel Abschiedskultur<br />
und Sterbebegleitung<br />
Der Prozess „Kulturentwicklung am Lebensende“,<br />
dessen Kern die Konzeption und<br />
Umsetzung eines stationären und ambulanten<br />
hospizlichen Angebots in der PGD<br />
bilden, hat eine besondere, integrale<br />
Funktion im Konzern. Der im Aufbau<br />
befindliche ambulante Hospizdienst und das<br />
stationäre Hospiz, das in 2012 am Standort<br />
Martin-Luther-Krankenhaus errichtet wird,<br />
sollen wichtige Impulse setzen für die<br />
Stärkung und Weiterentwicklung der<br />
kompetenten und diakonisch profilierten<br />
Sterbebegleitung im Gesamtunternehmen.
Beispiel Seelischer Beistand<br />
Doch der diakonische Anspruch einer<br />
ganzheitlichen Versorgung und Betreuung<br />
sollte sich nicht auf die letzte Lebensphase<br />
beschränken. Wie eine spürbare Kultur der<br />
Zuwendung bereits in alltäglichen Versorgungssituationen<br />
gelebt werden kann, wird<br />
derzeit unter dem Begriff „Seelischer<br />
Beistand“ erprobt.<br />
Der Seelische Beistand ist ein innovatives<br />
Projekt an der Schnittstelle von Unternehmenskultur-<br />
und Personalentwicklung.<br />
Ausgangspunkt ist die erlebte Überforderung<br />
von Mitarbeiter in Medizin und Pflege im<br />
Umgang mit Patienten und Bewohnern in<br />
existenziellen Krisen. Als Gründe hierfür gelten<br />
unter anderem Zeitknappheit, kommunikative<br />
Unsicherheit, individuelle Ängste<br />
Eine Unternehmenskultur, die von allen akzeptiert und gelebt wird<br />
sowie mangelnder Rückhalt im Arbeitsumfeld.<br />
In einem pilothaften Entwicklungsprozess<br />
wird derzeit erprobt, wie in den Taktungen<br />
des heutigen Pflege- und Medizinalltags<br />
empathische Kommunikation und behandlungsbegleitender<br />
Beistand in existenziell<br />
belastenden Betreuungssituationen sichergestellt<br />
werden können. Zugleich sollen die<br />
Mitarbeiter in ihrer seelischen Gesundheit<br />
gestärkt werden. Dazu qualifiziert und<br />
ent lastet der Prozess mit innovativen<br />
Fortbildungsangeboten den einzelnen<br />
Mitarbeiter, fördert beispielhaft Team-<br />
entwicklung, stärkt die Kooperation der<br />
Experten und zeigt die Chancen auf, die<br />
Führungskräfte in der Unterstützung der<br />
einzelnen Mitarbeiter sowie einer trag-<br />
fähigen Team- und Bereichskultur haben.<br />
Der PGD-Prozess „Seelischer Beistand“ ist<br />
Partnerprojekt zum Prozess „Existentielle<br />
Kommunikation und Spiritualität in der<br />
Pflege“ des Diakonischen Werks der EKD.<br />
Die bisherigen Maßnahmen zur Entwicklung einer diakonischen Unternehmenskultur PGD<br />
waren bewusst bottom-up, diskursiv und freiwillig angelegt. Dieses Vorgehen hat erfolgreich<br />
dazu beigetragen, dass anfängliche Vorbehalte abgebaut und die Frage nach dem diakonischen<br />
Profil heute vielfach mit Neugier, Engagement und dem Wunsch nach weiterer Klärung<br />
und verbindlichen Vorgaben beantwortet wird.<br />
In einem nächsten Schritt wird es für die PGD nun darum gehen, den gemeinsamen unternehmenskulturellen<br />
Rahmen und aktuelle leitende Positionen zur Unternehmensidentität zu<br />
klären und zu beschreiben. Ein strategischer Kulturentwicklungsprozess, der die bisherigen<br />
Themen und aufgekommenen Fragen aufgreift und zukunftsweisend zusammenführt, ist in<br />
Vorbereitung.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 65<br />
Diakonische Unternehmenskultur
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.,<br />
Berlin und Wittenberg<br />
Lagebericht und Konzernlagebericht<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
Ein erfolgreiches Unternehmen bleibt in Bewegung, es wächst und<br />
entwickelt sich. Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist ein solches Unternehmen.<br />
Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen zu Strukturen und<br />
Strategien sowie Daten und Fakten zur Geschäftsentwicklung im Jahr 2012.<br />
66 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 67<br />
Lagebericht
1. Organisationsstruktur<br />
Unternehmensorganisation<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wurde 1929<br />
in Berlin unter dem Namen Verein zur Errichtung<br />
evangelischer Krankenhäuser e. V.<br />
gegründet. Die Umbenennung in <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg,<br />
erfolgte zum 1. Juli 2009.<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> wird seit 2004<br />
als strategische Management-Holding<br />
geführt, in der die Muttergesellschaft<br />
(<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.) mehrere<br />
juristisch selbständige Tochtergesellschaften<br />
kontrolliert. Diese Unternehmensorganisation<br />
ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für<br />
die Leistungsfähigkeit und das Wachstum<br />
des Unternehmens in den vergangenen acht<br />
Jahren. Durch die konsequente Wahrnehmung<br />
von Marktchancen konnte die <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> in den letzten Jahren,<br />
gemessen an der Anzahl der Vollzeitbeschäftigten,<br />
in den Kreis der fünf größten evangelischen<br />
Krankenhausträger in Deutschland<br />
aufsteigen. Zur Bewältigung der absehbaren<br />
Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem<br />
ist die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
gut gerüstet.<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> ist alleiniger<br />
bzw. Mehrheitsgesellschafter von sieben<br />
juristisch selbstständigen Krankenhäusern,<br />
sieben Gesellschaften in der ambulanten<br />
medizinischen Versorgung sowie zwei<br />
Servicegesellschaften. In Sachsen-Anhalt<br />
werden neben dem Krankenhaus drei weitere<br />
stationäre Pflegeeinrichtungen sowie ein<br />
ambulanter Pflegedienst als Einrichtungen<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus<br />
und Pflege GmbH geführt. Darüber hinaus ist<br />
die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als Minderheitsgesellschafter<br />
an weiteren Gesellschaften im<br />
68 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Gesundheitswesen (assoziierte Unternehmen)<br />
beteiligt. In Sachsen-Anhalt führt die<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> für den Altmarkkreis<br />
Salzwedel im Rahmen eines Managementvertrages<br />
die Geschäfte des Altmark-Klinikums<br />
und der angeschlossenen Gesellschaften.<br />
Seit 1. Januar 2012 hat die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> im Auftrag der Gesellschafter die<br />
Geschäftsführung für das Orthopädische<br />
Zentrum Martin-Ulbrich-Haus in Rothenburg/OL<br />
(Sachsen) übernommen.<br />
Der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e.V. (PGD e.V.)<br />
betreibt als juristisch unselbständige<br />
Wirtschaftseinheiten drei Pflegeheime und<br />
eine Einrichtung für Betreutes Wohnen in<br />
Berlin.<br />
Führungsorganisation<br />
Die Führungsstruktur des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> e. V. besteht aus:<br />
■ Mitgliederversammlung,<br />
■ Aufsichtsrat und<br />
■ Vorstand<br />
Die Mitgliederversammlung wählt die Mit-<br />
glieder des Aufsichtsrats, soweit diese nicht<br />
entsendet werden. Der Aufsichtsrat überwacht<br />
und berät den Vorstand, der die Ge<br />
schäfte des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. in<br />
den Strukturen einer Management-Holding<br />
führt.<br />
Der Vorstand legt die Strategie für das<br />
Gesamtunternehmen fest, verantwortet die<br />
zentralen Stabsbereiche/Service Center und<br />
steuert die Geschäftsfelder. Er setzt sich<br />
zusammen aus dem Vorstandsvorsitzenden,<br />
dem Kaufmännischen Vorstand, dem<br />
Medizinischen Vorstand und dem Theologischen<br />
Vorstand.
Die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />
des Vorstandes der Management-Holding<br />
entsprechen dem Prinzip der Matrixorganisation.<br />
Danach wird zwischen Funktional-<br />
und Geschäftsfeldzuständigkeiten differenziert.<br />
Die Führung eines Geschäftsfeldes<br />
erfolgt durch den jeweiligen Geschäftsfeldleiter.<br />
Er vertritt die Holding in allen Gesellschafterversammlungen<br />
gemeinsam mit dem<br />
Vorstandsvorsitzenden. Die Leitung des Ge-<br />
schäftsfeldes Krankenhäuser erfolgt durch<br />
den Kaufmännischen Vorstand. Die Leitung<br />
der Geschäftsfelder Pflege und Senioren<br />
sowie ambulante Versorgung wird vom<br />
Medizinischen Vorstand wahrgenommen.<br />
Die Tochtergesellschaften werden jeweils<br />
von einem Geschäftsführer auf der Basis der<br />
Unternehmensleitlinien und Strategien des<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. geleitet. Organe<br />
der jeweiligen Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung<br />
und die Geschäftsführung.<br />
Als wesentliches Gremium zur Unternehmenssteuerung<br />
wirken die Managementkonferenz<br />
sowie die Geschäftsfeldkonferenzen.<br />
Sie bestehen aus dem Vorstand sowie den<br />
Geschäftsführern der Tochtergesellschaften.<br />
Die Management- und Geschäftsfeldkonferenzen<br />
sind Beratungsgremien, in denen<br />
übergreifende Themen diskutiert, beraten<br />
und weiterentwickelt werden.<br />
Die Führungsorganisation der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> ist in einer Geschäftsordnung<br />
geregelt.<br />
Corporate Governance<br />
Der PGD-Konzern wendet den Diakonischen<br />
Corporate Governance Kodex (DGK), beschlossen<br />
von der Diakonischen Konferenz<br />
in Rummelsberg im Jahr 2005, an. Eine<br />
Abweichung ergibt sich lediglich bei der<br />
Altershöchstgrenze von Aufsichtsratsmitgliedern.<br />
Danach dürfen Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
im PGD-Konzern zum Zeitpunkt<br />
der Entsendung oder Wahl das 65. Lebensjahr<br />
überschritten haben.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 69<br />
Lagebericht
2. Strategie und Unternehmenspolitik<br />
Anfang 2010 wurde die „Strategie 2015 –<br />
Profilierung und Wachstum“ nach einem<br />
ausführlichen Strategieprozess, in dem<br />
die Führungsverantwortlichen aller PGD-<br />
Einrichtungen eingebunden waren, beschlossen<br />
und vom Aufsichtsrat zur Umsetzung<br />
freigegeben. Die formulierten strate-<br />
gischen Zielsetzungen und Maßnahmen<br />
wurden danach in einer mittelfristigen<br />
Finanz- und Investitionsplanung abgebildet.<br />
Strategie 2010 bis 2015<br />
70 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Im Rahmen des jährlichen Strategie-Review<br />
wurden im Sommer <strong>2011</strong> die strategischen<br />
Einzelplanungen aller selbständigen und<br />
unselbständigen Betriebe der PGD einer<br />
Überprüfung unterzogen und an geänderte<br />
Rahmenbedingungen angepasst. Für den<br />
Zeitraum 2012 bis 2014 wurde eine Aktualisierung<br />
der Planungsrechnung durchgeführt.<br />
Die aktualisierte Strategie 2015 – „Profilierung und Wachstum“ umfasst 10 Eckpunkte:<br />
1. Realisierung eines kontinuierlichen,<br />
aber moderaten Wachstums entlang<br />
der Versorgungskette auf eine Betriebs-<br />
leistung von 340 Mio. EUR bis 2015.<br />
Dieses Ziel soll im Wesentlichen durch<br />
organisches Wachstum, aber auch durch<br />
Unternehmenszukäufe erreicht werden.<br />
2. Weitere Verbesserung der Ertragslage,<br />
um auch bei anhaltend rückläufigen<br />
Fördermitteln von Bund und Ländern<br />
eine hochwertige und moderne medizintechnische<br />
Infrastruktur finanzieren zu<br />
können.<br />
3. Bauliche Modernisierung und Profilierung<br />
des Standortes Elisabeth an der Lützowstraße<br />
in Berlin durch Neubau eines<br />
Pflegewohnheimes und Erweiterung des<br />
Krankenhauses.<br />
4. Fortsetzung der Profilierungen von medi-<br />
zinischen und pflegerischen Leistungen<br />
im Rahmen der Standortkonzepte<br />
5. Steigerung der Attraktivität der <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als Arbeitgeber zur<br />
langfristigen Sicherung der Rekrutierung<br />
von Fachkräften in allen Berufsgruppen.<br />
6. Positionierung als diakonisches Unternehmen,<br />
in dem auch Menschen anderer<br />
Sinn- und Glaubensüberzeugung ihren<br />
Ort finden.<br />
7. Begleitung des Patienten in den gesamten<br />
von den PGD-Einrichtungen und den<br />
Kooperationspartnern angebotenen<br />
Leistungen innerhalb der Versorgungskette.<br />
8. Sicherstellung einer überdurchschnittlichen<br />
Ergebnis-, Prozess- und Servicequalität<br />
(„Erlebnis-qualität“).<br />
9. Aktive Außendarstellung der <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als Dachmarke zur<br />
Vermittlung des „Gesundheitsnetzwerks“<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> und der<br />
Abgrenzung von renditeorientierten<br />
Gesundheitsdienstleistern und öffentlich<br />
verwalteten Krankenhäusern.<br />
10. Wahrung der Führungsphilosophie der<br />
strategischen Management-Holding mit<br />
dezentralen Führungsverantwortungen<br />
sowie Entwicklung von Führungsgrundsätzen<br />
und eines Führungs-Feedback-<br />
Systems.
Strategische<br />
Aktivitäten in <strong>2011</strong><br />
Wachstum<br />
Mit der in <strong>2011</strong> vollzogenen Mehrheitsbeteiligung<br />
an der S&A Klink für minimalinvasive<br />
Chirurgie GmbH (MIC-Klinik) wurde der<br />
Weg eines moderaten externen Wachstums<br />
weiter beschritten. Die Beteiligung an<br />
der MIC-Klinik ist außerdem die Voraussetzung<br />
zur weiteren Vernetzung der<br />
medizinischen Leistungen mit dem Evangelischen<br />
Krankenhaus Hubertus.<br />
Die medizinische Profilierung der PGD-<br />
Krankenhäuser u. a. durch die Eröffnung<br />
neuer Fachabteilungen führte zum an-<br />
gestrebten internen Leistungswachstum.<br />
Einen weiteren Faktor für die gestiegenen<br />
Erlöse stellt der Ausbau der Versorgung<br />
internationaler Patienten dar. Zu diesem<br />
Zweck wurde die PGD International GmbH<br />
gegründet, über die die Akquisition und<br />
Betreuung internationaler Patienten erfolgt<br />
(pgd-healthcare.com).<br />
Standortkonzept Lützowstraße<br />
In <strong>2011</strong> erfolgte die Durchführung eines<br />
Architektenwettbewerbs zur Entwicklung<br />
einer Baukonzeption für den Gesamtstandort<br />
Lützowstraße. Die Perspektivkonzeption<br />
sieht in der ersten Phase den Neubau eines<br />
Pflegeheims mit Tiefgarage vor. In der<br />
zweiten Phase ist der Bau eines Ärztehauses<br />
mit Integration der ambulanten Leistungsbereiche<br />
und der Rettungsstelle des<br />
Krankenhauses geplant. In einer optionalen<br />
dritten Phase ist ein Neubau für Betreutes<br />
Wohnen vorgesehen.<br />
Die Projektierung der Baumaßnahmen<br />
wurde im Frühjahr aufgenommen. Im<br />
Sommer erfolgte die Schließung des Seniorenstifts<br />
Elisabeth und zum Ende des Jahres<br />
wurde mit dem Abriss des Pflegeheimaltbaus<br />
und der Herrichtung des Geländes begonnen.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 71<br />
Lagebericht
72 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
Personalstrategie<br />
Die Schwerpunkte zur Umsetzung der<br />
Personalstrategie wurden <strong>2011</strong> auf die folgenden<br />
Handlungsfelder gelegt:<br />
■ Führungskräfteentwicklung und<br />
Exzellenzförderung<br />
Die unter diesem Thema gesetzten Ziele<br />
waren die Etablierung der Führungsgrundsätze<br />
einschließlich Mitarbeiterfeedback<br />
und Coaching, die Bindung<br />
und Entwicklung von Spezialisten und<br />
Leistungsträgern (High Potentials) für<br />
ein geplantes Wachstum „von innen“,<br />
die Initiierung von Lern- und Entwicklungsprozessen<br />
sowie die kontinuierliche<br />
Qualitätssteigerung von Führung,<br />
Professionalisierung und Fokussierung<br />
von Führungshandeln im Hinblick auf<br />
unternehmensstrategische Ziele.<br />
■ Arbeitsorganisation und Beschäftigungsmodelle<br />
Im Fokus dieses Handlungsfeldes standen<br />
die wirtschaftliche Optimierung<br />
von Arbeitsteilung und Einsatz von<br />
Personalressourcen, die Attraktivitätssteigerung<br />
der Arbeitsorganisation durch<br />
mehr Verlässlichkeit und Fokussierung<br />
auf Kernaufgaben sowie die nachhaltige<br />
Sicherstellung von Flexibilität im Personaleinsatz<br />
angesichts des Rückgangs<br />
von Flexibilitätsbereitschaft durch Fachkräftemangel.<br />
■ Qualifizierung und Personalentwicklung<br />
Die Inhalte bestanden hier in der systematischen<br />
Professionalisierung von<br />
Grundhaltungen und Kompetenzen<br />
als Beitrag zu einer ganzheitlichen,<br />
serviceorientierten Patienten- und<br />
Bewohnerbetreuung, der strategischen<br />
Ausrichtung, Qualifizierung und Per-<br />
sonalentwicklung auf interne Bedarfe<br />
und aktuelle fachliche Anforderungen.<br />
Qualitätsmanagementprogramm<br />
Die Umsetzung des Qualitätsmanagementprogramms<br />
<strong>2011</strong> verfolgte die Ziele:<br />
■ Benchmarking der Ergebnisqualität;<br />
■ Vorbeugende Erkennung von Risikoquellen<br />
und Ableitung von Maßnahmen<br />
zur Risikoreduktion;<br />
■ Breite Kommunikation von Prozessstandards,<br />
Stimulierung der Standardisierung<br />
von Prozessen und Hebung von<br />
Synergien im Prozessmanagement;<br />
■ Identifikation und Umsetzung von<br />
Verbesserungsmaßnahmen im<br />
klinischen Ablauf, Förderung einer<br />
positiven Fehlerkultur.<br />
Erneuerung der IT<br />
Zur Modernisierung wurde <strong>2011</strong> das Projekt<br />
PIKon gestartet. Wesentliche Inhalte des<br />
Projektes sind ein Relaunch der Klinischen<br />
Informationssysteme der Berliner PGD-Krankenhäuser,<br />
die Konzeption und Implementierung<br />
eines PGD-weiten Intranets und die<br />
Modernisierung der IT-Infrastruktur.<br />
Effizienzsteigerung<br />
■ Steuerung des Medizinischen Sachbedarfs<br />
Fortsetzung des Projektes zur Verbrauchssteuerung<br />
des medizinischen Sachbedarfs<br />
mit dem Ziel der Verbesserung der im<br />
PGD-Konzern als interne Steuerungsgröße<br />
definierten Sachkostenrentabilität. Maßnahmen<br />
zur Verfeinerung der Steuerungsmechanismen<br />
waren die Weiterentwicklung<br />
des zentralen Berichtswesens und<br />
die Förderung der Zusammenarbeit von<br />
zentralen und dezentralen Controllern.<br />
■ Lean Management<br />
In den PGD-Krankenhäusern wurden<br />
Projekte zur Etablierung von Lean<br />
Management in den medizinischen<br />
Bereichen mit dem Ziel begonnen, zusätzliche<br />
Kapazitäten für die Patientenversorgung<br />
freizusetzen.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 73<br />
Lagebericht
3. Überblick über das Geschäftsjahr<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat die Konzernbetriebsleistung<br />
in <strong>2011</strong> um 26,4 Mio. EUR<br />
(9,6 %) auf 301,2 Mio. EUR erneut deutlich<br />
gesteigert. Dabei wurde dieses Wachstum<br />
zu nahezu gleichen Teilen aus internen und<br />
externen Leistungszuwächsen erreicht.<br />
Abgesehen von einem leichten Leistungsrückgang<br />
im Geschäftsfeld Senioren & Pflege<br />
aufgrund der unterjährigen Schließung des<br />
Elisabeth Seniorenstifts weisen alle anderen<br />
Geschäftsfelder Leistungszuwächse auf.<br />
Dies trifft auch auf die Wittenberger Tochtergesellschaft<br />
zu, die trotz anhaltender<br />
Sanierungsphase im dritten Jahr in Folge ein<br />
leicht positives Gesamtergebnis erreichte.<br />
Der Konzern erzielte ein EBITDA in Höhe von<br />
17,5 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge ist aufgrund<br />
der für <strong>2011</strong> vereinbarten AVR-Steige-<br />
74 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
rungen sowie des außerordentlichen<br />
Sonderfaktors der unterjährigen Betriebsstillegung<br />
des Elisabeth Seniorenstifts<br />
mit 5,8 % (Vorjahr 6,9 %) leicht rückläufig.<br />
Das Berichtsjahr wurde im Konzern<br />
mit einem Jahresergebnis (EAT) von<br />
5,4 Mio. EUR abgeschlossen.<br />
Der PGD e. V. verzeichnete bei leichter<br />
Steigerung der Betriebsleistung auf 21,4 Mio.<br />
EUR (Vorjahr 21,1 Mio. EUR) einen leichten<br />
Rückgang des Jahresergebnisses (EAT) auf<br />
0,7 Mio. EUR (Vorjahr 1,1 Mio. EUR).<br />
Das in <strong>2011</strong> erzielte Ergebnis entspricht unter<br />
Berücksichtigung der außerordentlichen<br />
Einflussfaktoren in vollem Umfang den<br />
Erwartungen.<br />
Ertragslage PGD-Konzern (konsolidiert) PGD e. V. (konsolidiert)<br />
<strong>2011</strong> 2010 Veränderung <strong>2011</strong> 2010 Veränderung<br />
T EUR T EUR T EUR % T EUR T EUR T EUR %<br />
Betriebsleistung 301.161 274.744 26.417 9,6 21.360 21.137 223 1,1<br />
Personalaufwand – 176.348 – 158.875 – 17.473 – 11,0 – 12.268 – 11.910 – 358 – 3,0<br />
Materialaufwand – 74.142 – 68.250 – 5.892 – 8,6 – 2.261 – 2.393 132 5,5<br />
Übrige Betriebsaufwendungen<br />
– 33.159 – 28.718 – 4.441 – 15,5 – 4.524 – 4.367 – 157 – 3,6<br />
Aufwendungen für<br />
Betriebsleistung<br />
– 283.650 – 255.843 – 27.807 – 10,9 – 19.053 – 18.670 – 383 – 2,0<br />
EBITDA 17.512 18.901 – 1.389 – 7,3 2.307 2.467 – 160 – 6,5<br />
Investives Ergebnis – 10.846 – 8.874 – 1.972 – 22,2 – 2.130 – 1.191 – 939 – 78,9<br />
EBIT 6.666 10.027 – 3.361 – 33,5 177 1.276 – 1.099 – 86,1<br />
Finanzergebnis – 456 – 369 – 87 – 23,5 570 – 76 646 847,7<br />
Sonstiges Ergebnis – 809 – 2.627 1.818 – 69,2 – 46 – 117 71 60,6<br />
EAT 5.401 7.030 – 1.629 – 23,2 701 1.083 – 382 – 35,3<br />
Minderheitenanteil<br />
am ETA<br />
EAT nach Minderheitenausweis<br />
– 567 – 2<br />
4.834 7.028 – 2.194 – 31,2<br />
Mit dem Ergebnis <strong>2011</strong> konnte die positive<br />
Entwicklung der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> seit<br />
Konzernbildung in 2004 fortgesetzt werden.
Betriebsleistung (Mio. EUR / EBITDA Marge<br />
148<br />
2,5 %<br />
152<br />
3,5 %<br />
Ev.<br />
Elisabeth<br />
Klinik<br />
175<br />
4,6 %<br />
<strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong><br />
Krankenhaus<br />
MIC Klinik<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
178<br />
Allgemeine Wirtschaftsentwicklung<br />
Die deutsche Wirtschaft ist gemessen am<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP) trotz anhaltender<br />
europäischer Schuldenkrise im Jahr <strong>2011</strong><br />
preisbereinigt um 3,0 % gewachsen. Die<br />
Inflationsrate der Verbraucherpreise wurde<br />
dabei mit 2,3 % ermittelt.<br />
Branchenentwicklung<br />
Seit dem 1. Januar <strong>2011</strong> ist das Gesetz zur<br />
nachhaltigen und sozial ausgewogenen<br />
Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV-FinG) in Kraft. Wesentliches<br />
Ziel war es, das drohende Defizit von rund<br />
9 Mrd. EUR im bisher rein über Beiträge aus<br />
dem Arbeitseinkommen der Versicherten<br />
finanzierten GKV-System zu decken. Arbeitgeber<br />
und Versicherte sollten 3 Mrd. EUR<br />
über den nun einheitlichen Beitragssatz von<br />
15,5 % beitragen. Über 3 Mrd. EUR entfielen<br />
durch Ausgabenbegrenzungen der Krankenkassen<br />
auf die Leistungserbringer. Weitere<br />
2 Mrd. EUR wurden in Form eines neu<br />
geschaffenen Steuerzuschusses aufgebracht.<br />
Der Beitrag der Krankenhäuser schlug sich<br />
in einer Ausgabenbegrenzung für Krankenhausleistungen<br />
nieder. Zum einen wurde die<br />
für die Preisbildung der Basisfallwerte<br />
relevante Veränderungsrate der Grundlohnsumme<br />
(<strong>2011</strong>: 1,15 %; 2012: 1,98 %) gesetzlich<br />
248<br />
4,0 % 3,9 %<br />
258<br />
5,6 %<br />
275<br />
6,9 %<br />
301<br />
5,8 %<br />
abgesenkt (<strong>2011</strong>: 0,25 Prozentpunkte; 2012:<br />
0,5 Prozentpunkte) und der Übergang zum<br />
krankenhausspezifischen Kostenorientierungswert<br />
verschoben. Zum anderen wurden<br />
Abschläge für Mehrleistungen (<strong>2011</strong>: 30 %;<br />
2012: frei verhandelbar) festgelegt. Die tat-<br />
sächliche Steigerung der Landesbasisfallwerte<br />
für Berlin von 2.927,50 EUR (2010) auf<br />
2.935 EUR (<strong>2011</strong>) bzw. Sachsen-Anhalt von<br />
2.884,00 EUR (2010) auf 2.899,50 EUR (<strong>2011</strong>)<br />
fiel mit 0,26 % bzw. 0,54 % jedoch noch<br />
deutlich geringer als gesetzlich zulässig aus.<br />
Im Ergebnis haben die Krankenkassen in<br />
<strong>2011</strong> einen Überschuss von 4,0 Mrd. EUR<br />
verzeichnet und der Gesundheitsfonds das<br />
Jahr <strong>2011</strong> mit einem Überschuss von 5,3 Mrd.<br />
EUR abgeschlossen, so dass zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt eine Liquiditätsreserve von<br />
9,5 Mrd. EUR vorliegt. Dies spricht gegen<br />
eine ausgewogene Lastenverteilung und<br />
dafür, die Mehrleistungsabschläge 2012<br />
zumindest zu senken.<br />
Im Ergebnis betrug die Steigerung der Preis-<br />
komponente der Erlöse im Krankenhaussektor<br />
nur einen Bruchteil der Inflationsrate<br />
und die tatsächlichen Preissteigerungen im<br />
Materialaufwand konnten nicht kompensiert<br />
werden. Die für den Personalaufwand<br />
maßgeblichen Tarifsteigerungen fielen im<br />
Konzern nach Dienstarten und Regionen<br />
unterschiedlich aus. Neben der im gesamten<br />
Geltungsbereich der AVR DWBO zum<br />
1. Januar <strong>2011</strong> vorgenommenen allgemeinen<br />
Erhöhung der Grundentgelte um 1,5 % kam<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 75<br />
Lagebericht<br />
■ organanisches<br />
Wachstum<br />
■ externes Wachstum<br />
■ Betriebsleistung<br />
des Vorjahres<br />
EBiTDA-Marge
in <strong>2011</strong> auch die vereinbarte Tariferhöhung<br />
für Ärzte in Sachsen-Anhalt vom November<br />
2010 voll zum Tragen, die eine Steigerung der<br />
Entgelte um 7,3 % im Vergleich zu 2010<br />
bedeutete. Neben den reinen Entgeltsteigerungen<br />
führte auch die Verdopplung des<br />
Sanierungsbeitrags für die Evangelische<br />
Zusatzversorgungskasse (EZVK) zu einem<br />
erheblichen Anstieg des Personalaufwandes.<br />
Mittelfristig können die dargestellten<br />
Rahmenbedingungen nur durch Skalen- und<br />
Verbundeffekte aus Leistungswachstum an<br />
den einzelnen Standorten und Konzentrationsprozesse<br />
unter den Trägern ausgeglichen<br />
werden, wobei die eingeführten Abschläge<br />
auf vereinbarte Mehrleistungen das Wachstum<br />
an den einzelnen Standorten erschweren.<br />
Am 1. Dezember <strong>2011</strong> hat der Deutsche<br />
Bundestag das GKV-Versorgungsstrukturgesetz<br />
(GKV-VStG) beschlossen, welches die<br />
Versorgungssituation der Patienten im Alltag<br />
verbessern und zu einer besseren Verzahnung<br />
der Leistungssektoren führen sollte.<br />
Tatsächlich wird der Zugang der Krankenhäuser<br />
zum ambulanten Sektor aber erschwert.<br />
So werden die Möglichkeiten zur<br />
Erbringung spezialärztlicher Leistungen<br />
weiter eingeschränkt und die Krankenhaus-<br />
MVZ bei Praxisnachbesetzungsverfahren<br />
einseitig benachteiligt. Die durch das Gesetz<br />
vorgenommene Erweiterung der Krankenhausbehandlung<br />
um das Entlassmanagement<br />
wird zu einem zusätzlichen Dokumentationsaufwand<br />
führen und ist nicht<br />
76 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
geeignet, die geforderte Versorgungskontinuität<br />
dort sicherzustellen, wo geeignete<br />
Nachsorgemöglichkeiten nicht in ausreichendem<br />
Maße vorhanden sind. Auch die Aus-<br />
weitung des Anwendungsbereiches des<br />
Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG)<br />
auf nichtgewerbsmäßige Verleiher zum<br />
1. Dezember <strong>2011</strong> führt bei Krankenhäusern<br />
zu einem erhöhten administrativen Aufwand,<br />
da die gängige Praxis der Personalgestellung<br />
hierdurch ein erlaubnispflichtiger<br />
Vorgang wird und die entsprechende Erlaub-<br />
nis in den ersten drei Jahren nur mit Jahresfrist<br />
erteilt wird. Zum 4. August <strong>2011</strong> trat<br />
außerdem ein neues Infektionsschutzgesetz<br />
(IfSG) in Kraft, welches die Landesregierungen<br />
dazu verpflichtet, bis zum 31. März 2012<br />
Hygieneverordnungen zu erlassen. In der<br />
Folge ist ein nicht gegenfinanzierter Mehraufwand<br />
für die Krankenhäuser durch die<br />
zu treffenden Regelungen über die erforderliche<br />
personelle Ausstattung mit Hygienefachkräften<br />
und Krankenhaushygienikern<br />
sowie die Bestellung von hygienebeauftragten<br />
Ärzten zu erwarten.<br />
Entwicklung in Berlin<br />
Das in 2009 aufgenommene Gesetzgebungsverfahren<br />
zur Novellierung des Landeskrankenhausgesetzes<br />
(LKG) in Berlin trat zum<br />
1. Oktober <strong>2011</strong> in Kraft. Allerdings strich der<br />
Gesundheitsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses<br />
die ab 2013 geplante umstrittene<br />
vollständige Umstellung der Krankenhausinvestitionsfinanzierung<br />
auf leistungs-
orientierte Investitionspauschalen. Kurzfristig<br />
ist daher eine Einführung von<br />
Investitionspauschalen im Land Berlin nicht<br />
zu erwarten. Unabhängig von der Diskussion<br />
über die Art der gesetzlichen Förderung<br />
bleibt aus Sicht der Krankenhäuser grundsätzlich<br />
zu kritisieren, dass die vom Land<br />
jährlich zur Verfügung gestellten Investitionsmittel<br />
regelmäßig deutlich unter den<br />
im Rahmen einer gemeinsamen Analyse von<br />
Landeskrankenhausgesellschaft und der<br />
Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt<br />
und Verbraucherschutz ermittelten notwendigen<br />
ca. 200 Mio. EUR liegen. So wurden<br />
den Berliner Krankenhäusern <strong>2011</strong> inklusive<br />
der Auszahlungen des Landes für den<br />
Kapitaldienst aus geförderten Darlehensprogrammen<br />
nur 92 Mio. EUR vom Senat für<br />
Investitionen zur Verfügung gestellt. Ab<br />
2012 soll sich die jährliche Fördersumme bei<br />
rund 94 Mio. EUR einpendeln, wobei nach<br />
Abzug der Auszahlungen für die geförderten<br />
Darlehensprogramme lediglich ca. 60 Mio.<br />
EUR für Neuinvestitionen verbleiben.<br />
Zusätzlich wurde bereits in 2008 ein Investitionsstau<br />
von rund 800 Mio. EUR ermittelt.<br />
Im Ergebnis erhöht sich der Druck auf die<br />
Ertragslage der Krankenhäuser, da in zu-<br />
nehmendem Maße damit gerechnet werden<br />
muss, Investitionen aus Eigenmitteln zu<br />
finanzieren und die resultierenden Abschreibungen<br />
sowie die Kapitalkosten im laufenden<br />
Geschäftsbetrieb zu verdienen.<br />
Im Ergebnis der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus<br />
vom 18. September <strong>2011</strong> kam es<br />
zur Bildung einer großen Koalition und zu<br />
Veränderungen im Zuschnitt der Ressorts.<br />
Bereits im Jahr 2010 wurde der bis 2015<br />
reichende aktuelle Krankenhausplan für<br />
Berlin verabschiedet.<br />
Entwicklung in Sachsen-Anhalt<br />
Seit 2005 erfolgt die Krankenhausplanung<br />
in Sachsen-Anhalt auf der Basis des Kranken-<br />
hausgesetzes Sachsen-Anhalt (KHG LSA).<br />
Das Gesetz sieht eine Überprüfung in min-<br />
destens zweijährigem Turnus vor. Die in 2010<br />
auf der Grundlage weiterentwickelter Rah-<br />
menvorgaben durchgeführte Überprüfung<br />
führte zu einer Veränderung des Kranken-<br />
hausplans, die zum 1. Januar <strong>2011</strong> in Kraft<br />
trat.<br />
Wesentliche Veränderungen ergeben sich<br />
dabei aus der bis 2018 prognostizierten<br />
Gesamtentwicklung hinsichtlich der regionalen<br />
Demografie und Morbidität und<br />
schlagen sich zum einen darin nieder,<br />
geriatrische Angebote auszubauen und<br />
gezielt weiter zu entwickeln. Hier sind<br />
aufgrund altersbedingter Erkrankungen<br />
künftig Fallzahlsteigerungen in den Bereichen<br />
der Inneren Medizin, der Chirurgie<br />
sowie der Neurologie und Psychiatrie zu<br />
erwarten. Zum anderen sind ausgeprägte<br />
Rückgänge der stationären Fallzahlen nach<br />
wie vor in der Kinder- und Jugendmedizin<br />
und in der Geburtshilfe zu erwarten, was<br />
durch die Konzentration entsprechender<br />
Leistungsangebote bereits begonnen wurde<br />
umzusetzen.<br />
Das Bundesland Sachsen-Anhalt finanzierte<br />
<strong>2011</strong> nach derzeitigem Stand über Einzelförderung<br />
Investitionen in Krankenhausbauten<br />
in Höhe von 12,6 Mio. EUR. Die jährliche<br />
pauschale Förderung der Krankenhäuser im<br />
Sinne des § 9 Abs. 3 KHG ist hierin nicht<br />
enthalten und erfolgt seit dem Jahr 2006 auf<br />
Grundlage des erzielten Casemixindex.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 77<br />
Lagebericht
Chronologie der wesentlichen<br />
Ereignisse in der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
1. Quartal <strong>2011</strong><br />
■ Erfolgreiche Zertifizierung des Onkologischen<br />
Zentrums des Ev. Waldkrankenhauses<br />
Spandau nach den Kriterien der<br />
Deutschen Krebsgesellschaft. Das Ev.<br />
Waldkrankenhaus Spandau ist damit<br />
das zweite zertifizierte Onkologische<br />
Zentrum in Berlin neben der Charité.<br />
■ Erfolgreiche Rezertifizierungen des<br />
Ev. Waldkrankenhauses Spandau nach<br />
KTQ sowie des Darmzentrums inkl. der<br />
Erweiterung um das Modul Pankreas.<br />
■ Die Klage des Ev. Waldkrankenhauses<br />
Spandau auf vorläufigen Rechtsschutz<br />
bezüglich der Mindestmenge für Perinatalzentren<br />
nach Level 1 konnte erfolgreich<br />
geführt werden. Der Beschluss des<br />
Gemeinsamen Bundesausschusses, die<br />
Mindestmenge zum 1. Januar <strong>2011</strong> auf<br />
30 zu erhöhen, wurde vom Landessozialgericht<br />
Potsdam bis zur Verhandlung<br />
in der Hauptsache aufgehoben.<br />
■ Start von Lean Management-Projekten<br />
in den Krankenhäusern der PGD.<br />
■ Neubesetzung der Geschäftsführer-<br />
position der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
Krankenhaus und Pflege GmbH mit<br />
Herrn Axel Burghardt.<br />
■ Durch die Feststellungsbescheide<br />
zum Berliner Krankenhausplan 2010<br />
bestätigte Leistungserweiterungen<br />
der PGD-Krankenhäuser:<br />
– Ev. Waldkrankenhaus Spandau:<br />
Onkologischer Schwerpunkt,<br />
– Martin-Luther-Krankenhaus:<br />
Onkologischer Schwerpunkt,<br />
– Ev. Krankenhaus Hubertus:<br />
Ausweis der Subabteilung Orthopädie/<br />
Unfallchirurgie,<br />
– Ev. Elisabeth Klinik:<br />
Ausweis der Subabteilung Orthopädie/<br />
Unfallchirurgie.<br />
78 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
2. Quartal <strong>2011</strong><br />
■ Übernahme von weiteren Geschäftsanteilen<br />
der MIC-Klinik. Die PGD hält nun<br />
51 % der Geschäftsanteile.<br />
■ Erwerb von 25 % der Geschäftsanteile der<br />
Weibliche Wohlfahrt Berlin GmbH. Die<br />
Weibliche Wohlfahrt Berlin GmbH wird<br />
nach Fertigstellung des Pflegeheimneubaus<br />
am Standort Lützowstraße in Berlin<br />
das neue Pflegeheim mit 120 Pflegeplätzen<br />
betreiben.<br />
■ Einstellung des Geschäftsbetriebs des<br />
Medizinischen Versorgungszentrums am<br />
Standort Martin-Luther-Krankenhaus.<br />
■ Durchführung des 5. Forums zur diakonischen<br />
Unternehmenskultur mit dem<br />
Thema „Sichtbarkeit des diakonischen<br />
Profils in der räumlichen Gestaltung der<br />
PGD“ und des 5. Ethikforums zum Thema<br />
„75+ – Ethik, Kompetenz und Kooperation<br />
für eine alternde Patientenschaft“.<br />
■ Eröffnung des Departments für Kinderorthopädie<br />
in der Klinik für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie am Ev. Waldkranken-<br />
haus Spandau unter der Leitung von<br />
Frau Dr. Anja Helmers.<br />
■ Erfolgreiche Rezertifizierung des Brustzentrums<br />
des Ev. Waldkrankenhauses<br />
Spandau.<br />
■ Eröffnung des Verbindungstunnels<br />
zwischen den Hauptgebäuden der Ev.<br />
Lungenklinik Berlin.<br />
■ Inbetriebnahme eines neuen MRT in der<br />
Ev. Lungenklinik Berlin.<br />
■ Zertifizierung der Schmerztherapie im<br />
Ev. Krankenhaus Hubertus.<br />
■ Als Schirmherr für den Förderverein der<br />
Ev. Elisabeth Klinik konnte Herr Karsten<br />
Voigt gewonnen werden.<br />
■ Wiederauszeichnung der Ev. Elisabeth<br />
Klinik durch die Deutsche Energieagentur<br />
mit dem Label „Good Practice<br />
Energieeffizienz“.
3. Quartal <strong>2011</strong><br />
■ 80-Jahr-Feier für das Martin-Luther-<br />
Krankenhaus und das Ev. Krankenhaus<br />
Hubertus. Zu diesem Anlass wurden<br />
Publikationen zur Geschichte beider<br />
Einrichtungen veröffentlicht.<br />
■ Richtfest für den Neubau der Strahlentherapie<br />
am Martin-Luther-Krankenhaus.<br />
■ Gründung der PGD International GmbH<br />
zur Akquisition und Betreuung internationaler<br />
Patienten. Zur Geschäftsführerin<br />
der Gesellschaft wurde Frau Stephanie<br />
Wand berufen.<br />
■ Im Rahmen der Neubauplanung für das<br />
Seniorenheim am Standort Lützowstraße<br />
wurde der Betrieb des Seniorenstifts<br />
eingestellt.<br />
■ Erfolgreiche Rezertifizierung der<br />
Ev. Elisabeth Klinik nach KTQ.<br />
■ Teilung der Abteilung für Innere Medizin<br />
des Krankenhauses <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift<br />
und Besetzung der zweiten Chefarztposition<br />
mit Herrn PD Dr. med. Benter.<br />
■ Beginn des letzten Bauabschnitts des<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stifts in Wittenberg mit<br />
dem Abriss des Südflügels.<br />
■ Wiederauszeichnung des Ev. Krankenhauses<br />
Hubertus durch den BUND<br />
mit dem Gütesiegel „Energiesparendes<br />
Krankenhaus“.<br />
4. Quartal <strong>2011</strong><br />
■ Beginn des Ausbildungskurses für Hospiz-<br />
helferInnen als Basis für die Hospizarbeit<br />
in den Berliner Einrichtungen der PGD.<br />
■ Wiederwahl des Vorstandsvorsitzenden<br />
der PGD, Herrn Dr. Metzmacher,<br />
zum Vorsitzenden des Evangelischen<br />
Krankenhausverbandes.<br />
■ Inbetriebnahme der modernisierten<br />
Stationen der MIC-Klinik.<br />
■ Versorgung von kriegsverletzten<br />
libyschen Patienten auf Bitten des<br />
Übergangsrats von Libyen.<br />
■ Abschluss eines Managementvertrages<br />
mit den Gesellschaftern der Orthopädisches<br />
Zentrum Martin-Ulbrich-Haus<br />
gGmbH in Rothenburg (Neiße).<br />
Die Übernahme des Managements der<br />
Gesellschaft erfolgt ab 1. Januar 2012.<br />
Die Geschäftsführung wird von<br />
Herrn Jörg Ruppert übernommen.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 79<br />
Lagebericht
Geschäfts entwicklungen<br />
im PGD-Konzern<br />
und PGD e. V.<br />
Betriebsleistung<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> konnte in <strong>2011</strong><br />
das Wachstum weiter erfolgreich fortsetzen<br />
und die Konzernbetriebsleistung gegenüber<br />
dem Vorjahr um 26,4 Mio. EUR (9,6 %) auf<br />
301,2 Mio. EUR steigern. Dabei entfallen<br />
80 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
11,8 Mio. EUR des Wachstums auf interne<br />
Leistungssteigerungen und 14,6 Mio. EUR<br />
auf externes Wachstum durch die erstmalige<br />
Vollkonsolidierung der MIC-Klinik in <strong>2011</strong>.<br />
Betriebsleistung<br />
Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Erlöse aus Leistungen 267.462 241.411 26.051 10,8<br />
Erlöse aus übrigen Leistungen 13.654 14.401 – 747 – 5,2<br />
andere betriebliche Erträge 20.045 18.932 1.114 5,9<br />
Betriebsleistung 301.161 274.744 26.417 9,6<br />
Im PGD e. V. stieg die unkonsolidierte<br />
Betriebsleistung leicht um 0,2 Mio. EUR auf<br />
21,8 Mio EUR.<br />
Betriebsleistung<br />
PGD e. V. (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Erlöse aus Leistungen 7.969 9.370 – 1.401 – 14,9<br />
Erlöse aus übrigen Leistungen 1.378 1.557 – 179 – 11,5<br />
andere betriebliche Erträge 12.443 10.629 1.815 17,1<br />
Betriebsleistung 21.791 21.556 235 1,1
Personalaufwand<br />
Der Personalaufwand liegt mit 176,4 Mio.<br />
EUR um 17,5 Mio. EUR (11,0 %) über dem<br />
Vorjahr. Hauptursachen der deutlichen<br />
Aufwandssteigerungen sind die Übernahme<br />
der MIC-Klinik (6,7 Mio. Personalaufwand)<br />
sowie Tarifanpassungen der Arbeitsvertragsrichtlinien<br />
der <strong>Diakonie</strong> (AVR) in den beiden<br />
für den Konzern relevanten Diakonischen<br />
Werken Berlin-Brandenburg-schlesische<br />
Oberlausitz und Mitteldeutschland.<br />
Der Personalaufwand im PGD e. V. liegt mit<br />
12,3 Mio. EUR um 0,4 Mio. EUR (3,0 %) über<br />
dem Vorjahr.<br />
In den Berliner Einrichtungen erhöhten sich<br />
im Jahre <strong>2011</strong> die Tarife um 1,5 %. Zusätzlich<br />
erhöhte sich entsprechend den AVR-Novellierungsregelungen<br />
die Entgelttabelle um<br />
1,0 %. Aufgrund der Berufserfahrung der<br />
Mitarbeiter kam es zu Stufensteigerungen<br />
innerhalb der Gehaltsgruppen. Der Umfang<br />
der Anwendung leistungsabhängiger<br />
Vergütungen auf der Basis von Zielvereinbarungen<br />
nahm zu. In den Einrichtungen in<br />
Sachsen-Anhalt erhöhten sich die Entgelte<br />
um bis zu 6,2 %. Diese ergaben sich aus den<br />
Folgewirkungen des Jahres 2010 (Einführung<br />
eines neuen Ärztetarifs und Erhöhung<br />
der Gehälter der übrigen Mitarbeiter zum<br />
1. November 2010) sowie der weiteren schrittweisen<br />
Ost-West-Angleichung der Gehälter.<br />
Ergänzend zu den rein tariflich bedingten<br />
Aufwandssteigerungen bilden die aufgrund<br />
der Leistungssteigerungen gestiegene<br />
Anzahl der Beschäftigten (+132 Vollkräfte,<br />
davon +95 Vollkräfte in der MIC-Klinik)<br />
sowie die deutliche Erhöhung des KZVK-<br />
Beitrages (Berlin: 4,0 % auf 4,4 %, Sachsen-<br />
Anhalt: 4,0 % auf 4,8 %) weitere Ursachen<br />
der Personalaufwandssteigerungen.<br />
Trotz der starken Steigerung des Personalaufwandes<br />
erhöhte sich die Personalaufwandsquote<br />
(Personalaufwand zu Betriebsleistung)<br />
nur leicht von 57,8 % auf 58,6 %.<br />
Personalaufwand<br />
Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Personalaufwand 176.348 158.875 17.473 11,0<br />
Im PGD e. V. erhöhte sich die Personal-<br />
aufwandsquote von 55,3 % auf 56,2 %.<br />
Personalaufwand<br />
PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Personalaufwand 12.268 11.910 358 3,0<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 81<br />
Lagebericht
82 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
Sachaufwand<br />
Der Sachaufwand von 107,3 Mio. EUR, be-<br />
stehend aus Materialaufwand und übrigen<br />
Betriebsaufwendungen, ist im Vergleich<br />
zum Vorjahr aufgrund der erstmaligen Voll-<br />
konsolidierung der MIC-Klinik sowie des<br />
Casemixzuwachses um 10,3 Mio. EUR<br />
(10,7 %) gestiegen. Die Sachaufwandsquote<br />
(Sachaufwand zu Betriebsleistung) beträgt<br />
35,6 % und hat sich gegenüber dem Vorjahreswert<br />
nur gering erhöht.<br />
Einen positiven Effekt auf die Entwicklung<br />
der Materialkosten zeigte das 2010 gestartete<br />
MES-Projekt zur Steuerung des medizinischen<br />
Sachbedarfs.<br />
Der deutliche Anstieg der übrigen Betriebsaufwendungen<br />
erklärt sich unter anderem<br />
aus gestiegenen Instandhaltungsaufwendungen<br />
und Aufwendungen für die Behandlung<br />
ausländischer Patienten.<br />
Sachaufwand<br />
Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Materialaufwand 74.142 68.250 5.892 8,6<br />
Übrige Betriebaufwendungen 33.159 28.718 4.441 15,5<br />
Im PGD e.V. betrug der Sachaufwand <strong>2011</strong><br />
6,8 Mio. EUR und ist damit im Vorjahresvergleich<br />
um 0,4 % gestiegen. Die Sachaufwandsquote<br />
beträgt 31,8 % und ist um<br />
0,2 Prozentpunkte gesunken.<br />
Sachaufwand<br />
PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Materialaufwand 2.261 2.393 – 132 – 5,5<br />
Übrige Betriebaufwendungen 4.524 4.367 157 3,6<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 83<br />
Lagebericht
Investives Ergebnis<br />
Das investive Ergebnis <strong>2011</strong> beläuft sich im<br />
Konzern auf –10,9 Mio. EUR und ist damit<br />
um 2,0 Mio. EUR geringer als im Vorjahr.<br />
Damit zeigt sich der im Vorjahr erwartete<br />
Effekt einer Verschlechterung des investiven<br />
Ergebnisses, nachdem 2010 zwei positive<br />
Sondereffekte eine vorübergehende Stagnation<br />
des investiven Ergebnisses ermöglicht<br />
hatten. Maßgeblich für die Erhöhung der<br />
84 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Abschreibungen und Investitionszinsen<br />
im Konzern sind die Fortschritte bei den Bauvorhaben<br />
an den Standorten Evangelisches<br />
Waldkrankenhaus Spandau, Martin-Luther-<br />
Krankenhaus, Evangelisches Krankenhaus<br />
Hubertus und in Sachsen-Anhalt.<br />
Wegen der Abnahme des Fördermittelanteils<br />
bei Investitionen ist auch weiterhin von einer<br />
Verschlechterung des investiven Ergebnisses<br />
auszugehen.<br />
Investives Ergebnis<br />
Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Investives Ergebnis – 10.846 – 8.874 – 1.972 – 22,2<br />
Der PGD e.V. weist für <strong>2011</strong> ein investives haben sich im Berichtsjahr die Abschreibun-<br />
Ergebnis von –2,1 Mio. EUR aus, was einer gen und Investitionszinsen im Verein durch<br />
Verschlechterung im Vorjahresvergleich von den begonnenen Abriss und Neubau des<br />
0,9 Mio. EUR entspricht. Maßgeblich für das Elisabeth Seniorenstifts im Rahmen des<br />
gesunkene investive Ergebnis war die Ent- Standortkonzepts der Evangelischen<br />
lastung im Vorjahr durch eine Immobilien- Elisabeth Klinik und die Umsetzung des<br />
veräußerung um 0,7 Mio. EUR. Außerdem<br />
Investives Ergebnis<br />
zentralen Projekts zur IT-Konsolidierung<br />
erhöht.<br />
PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Investives Ergebnis – 2.130 – 1.191 – 939 – 78,9
Finanzergebnis<br />
Das Finanzergebnis hat sich im Konzern<br />
gegenüber dem Vorjahr weiter leicht verschlechtert<br />
und beträgt –0,5 Mio. EUR. Darin<br />
Im PGD e. V. konnte <strong>2011</strong> eine deutliche<br />
Steigerung des Finanzergebnisses um<br />
0,7 Mio. EUR auf 0,6 Mio. EUR erreicht<br />
werden. Ursächlich hierfür waren vor allem<br />
Zinserträge aus noch nicht verwendeten<br />
Sonstiges Ergebnis<br />
Das sonstige Ergebnis hat sich im Konzern<br />
im Vorjahresvergleich um 1,8 Mio. EUR auf<br />
–0,8 Mio. EUR verbessert. Eine wesentliche<br />
enthalten sind die Aufwendungen aus der<br />
Aufzinsung im Rahmen der Zuführungs<br />
beträge der Altersteilzeit mit rund 0,4 Mio.<br />
EUR, welche vor 2010 ausschließlich im<br />
Personalaufwand ausgewiesen wurden.<br />
Finanzergebnis<br />
Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Finanzergebnis – 456 – 369 – 87 – 23,5<br />
Investitionskrediten sowie das Entfallen<br />
der im Vergleich zum Vorjahr im Zuge der<br />
Finanzkrise vorgenommenen Abschreibungen<br />
auf Finanzanlagen.<br />
Finanzergebnis<br />
PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Finanzergebnis 570 – 76 646 847,7<br />
Entlastung ergibt sich aus dem Wegfall der<br />
im Vorjahr ausgewiesenen außerordentlichen<br />
Aufwendungen im Zusammenhang<br />
mit der erstmaligen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes.<br />
Finanzergebnis<br />
Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Sonstiges Ergebnis – 809 – 2.627 1.818 69,2<br />
Der PGD e.V. weist für <strong>2011</strong> wie im Vorjahr<br />
ein nahezu ausgeglichenes sonstiges<br />
Ergebnis aus.<br />
Finanzergebnis<br />
PGD e. V. (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Sonstiges Ergebnis – 46 – 117 71 60,6<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 85<br />
Lagebericht
86 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
EBITDA und EAT<br />
Das EBITDA (operatives Betriebsergebnis)<br />
beträgt 17,5 Mio. EUR und liegt damit 1,4 Mio.<br />
EUR ( – 7,3%) unter dem Vorjahresniveau.<br />
Nach Berücksichtigung aller ergebniswirksamen<br />
Effekte wie auch des Ergebnisanteils der<br />
Minderheitsgesellschafter, der wegen der<br />
erstmaligen Vollkonsolidierung der MIC-<br />
Klinik stark angestiegen ist, schließt die <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> mit<br />
einem EAT (Gesamtergebnis) von 4,8 Mio.<br />
EUR ab (Vorjahr: 7,0 Mio. EUR). Davon ent-<br />
fallen 0,6 Mio. EUR auf Minderheitenanteile.<br />
Finanzergebnis<br />
Konzern (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
EBITDA 17.512 18.901 – 1.389 – 7,3<br />
EBIT 6.666 10.027 – 3.360 – 33,5<br />
Jahresergebnis EAT 5.401 7.030 – 1.629 – 23,2<br />
Minderheitenanteil am EAT – 567 – 2 – 565 – 35.233,7<br />
EAT nach Minderheitenausweis 4.834 7.028 – 2.194 – 31,2<br />
Das EBITDA des PGD e. V. entspricht mit<br />
2,3 Mio. EUR nahezu dem Vorjahresniveau.<br />
Das EAT gab im Vorjahresvergleich leicht um<br />
0,4 Mio. EUR nach und beträgt <strong>2011</strong><br />
0,7 Mio. EUR<br />
Finanzergebnis<br />
PGD e. V. (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
EBITDA 2.307 2.467 – 160 – 6,5<br />
EBIT 177 1.276 – 1.099 – 86,1<br />
EAT 701 1.083 – 382 – 35,2<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 87<br />
Lagebericht
4. Verlauf in den Geschäftsfeldern<br />
und Geschäftsbereichen<br />
Krankenhäuser<br />
Leistungen<br />
Die Krankenhäuser der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Dia-<br />
konie in Berlin und Sachsen-Anhalt haben in<br />
<strong>2011</strong> insgesamt rund 71.600 Patienten<br />
stationär behandelt. Die budgetrelevanten<br />
Casemixpunkte konnten im Berichtsjahr<br />
gegenüber dem Vorjahr um 9,6 % auf rund<br />
Betriebsleistung<br />
Umsatz<br />
Der Umsatz im Geschäftsfeld Krankenhäuser<br />
konnte insbesondere bedingt durch interne<br />
Leistungssteigerungen in den stationären<br />
Krankenhausleistungen, die gestiegenen<br />
Landesbasisfallwerte in Berlin und Sachsen-<br />
Ergebnis<br />
Trotz der deutlichen Betriebsleistungssteigerung<br />
von rund 10,8 % im Geschäftsfeld<br />
Krankenhäuser sank das Gesamtergebnis um<br />
88 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
77.400 Punkte (Vorjahr: rund 70.600 Punkte)<br />
gesteigert werden. Der Casemixindex über<br />
alle Krankenhäuser blieb nahezu unverändert<br />
bei 1,08 Punkten je Fall. Neben dem<br />
internen Leistungswachstum erklärt sich der<br />
starke Anstieg in den Fällen und Casemixpunkten<br />
durch den erstmaligen Einbezug der<br />
MIC-Klinik in <strong>2011</strong>.<br />
<strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
abs. %<br />
Fälle 71.627 65.355 6.272 9,6<br />
Casemix 77.406 70.598 6.808 9,6<br />
Casemix-Index 1,081 1,080 0,0005 0,0<br />
Anhalt, die erstmalige Vollkonsolidierung<br />
der MIC-Klinik sowie die deutlich gestiegene<br />
Zahl behandelter ausländischer Patienten<br />
um 26,4 Mio. EUR auf 271,3 Mio. EUR (Vor-<br />
jahr: 245,0 Mio. EUR) gesteigert werden.<br />
Betriebsleistung<br />
Betriebsleistung (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Krankenhäuser 271,318 244.946 26.372 10,8<br />
rund 21,0 % auf 4,4 Mio. EUR (Vorjahr: 5,6<br />
Mio. EUR) ab. Dieser Rückgang begründet<br />
sich u. a. aus Personalkostensteigerungen.<br />
Betriebsleistung<br />
Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Krankenhäuser 4.387 5.554 – 1.167 – 21,0
Senioren und Pflege<br />
Leistungen<br />
Ohne das unterjährig geschlossene und<br />
mittlerweile zu Gunsten eines Neubaus mit<br />
doppelter Anzahl an Pflegeplätzen abgerissene<br />
Elisabeth Seniorenstift konnten die<br />
Pflegeeinrichtungen der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> das in 2010 erreichte hohe Niveau<br />
der in der stationären Betreuung pflegebedürftiger<br />
Menschen erbrachten Pflegetage<br />
<strong>2011</strong> nahezu bestätigen (Rückgang um 41<br />
Pflegetage). Insgesamt ergab sich durch die<br />
Schließung des Elisabeth Seniorenstifts<br />
allerdings ein Rückgang um 16.131 Pflegetage<br />
(–7,0 %).<br />
Die Einrichtung für Betreutes Wohnen am<br />
Evangelischen Krankenhaus Hubertus war<br />
wie in den Vorjahren voll ausgelastet.<br />
Umsatz<br />
Durch den vorübergehenden Wegfall der<br />
Kapazitäten am Standort Elisabeth Klinik<br />
sank die Betriebsleistung im Geschäftsfeld<br />
Senioren und Pflege um rund 1,4 Mio. EUR<br />
(– 6,4 %) auf 20,2 Mio. EUR.<br />
Betriebsleistung<br />
Betriebsleistung (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Senionen/Pflege 20.212 21.595 – 1.383 – 6,4<br />
Ergebnis<br />
Aufgrund außerordentlicher Belastungen<br />
durch Schließungskosten für das Elisabeth<br />
Seniorenstift konnte das positive Ergebnis des<br />
Vorjahres in <strong>2011</strong> nicht bestätigt werden. Das<br />
Gesamtergebnis sank um 0,8 Mio. EUR und<br />
weist einen Verlust von 0,2 Mio. EUR aus.<br />
Betriebsleistung<br />
Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Senionen/Pflege – 166 642 – 808 – 125,8<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 89<br />
Lagebericht
Ambulante Versorgung<br />
Umsatz<br />
Wie im Vorjahr konnten auch im Berichtsjahr<br />
die Leistungen im Geschäftsfeld Ambulante<br />
Versorgung gesteigert werden. Aufgrund<br />
Ergebnis<br />
Trotz der Leistungssteigerungen im Geschäftsfeld<br />
Ambulante Versorgung verschlechterte<br />
sich das Ergebnis im Vergleich<br />
zum Vorjahr weiter. Ursache hierfür waren<br />
die Kosten- und Leistungsentwicklungen<br />
90 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
eines Leistungsanstiegs von 3,7 % konnte<br />
eine Gesamtbetriebsleistung von rund<br />
2,7 Mio. EUR erzielt werden. Erreicht wurde<br />
dies maßgeblich durch Leistungsausweitungen<br />
des Sport- und Rehazentrums am<br />
Standort des Evangelischen Waldkrankenhauses<br />
Spandau.<br />
Betriebsleistung<br />
Betriebsleistung (konsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Ambulante Versorgungszentren 2.735 2.638 97 3,7<br />
eines Teils der Medizinischen Versorgungszentren<br />
und der Evangelischen Ambulanten<br />
Rehabilitation. Zur Steigerung der Ertragskraft<br />
wurden im Berichtsjahr strukturelle<br />
Maßnahmen eingeleitet, die sich erst im<br />
Folgejahr positiv auswirken werden.<br />
Betriebsleistung<br />
Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Ambulante Versorgungszentren – 90 – 41 – 49 – 119,5
Geschäftsbereiche<br />
Zentrale Dienstleistungen,<br />
Services und Immobilien<br />
Umsatz<br />
Die übrigen Geschäftsbereiche des Konzerns,<br />
d.h. die zentralen Dienstleistungen, die<br />
Leistungsbereiche der Servicegesellschaften<br />
sowie der Immobilienbereich konnten die<br />
Betriebsleistung erneut deutlich steigern<br />
und setzten <strong>2011</strong> 3,2 Mio. EUR (12,1 %) mehr<br />
um als im Vorjahr. Damit stieg die Betriebsleistung<br />
auf 29,7 Mio. EUR.<br />
Diese positive Entwicklung wurde je zur<br />
Hälfte von der Unternehmenszentrale und<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services GmbH<br />
getragen.<br />
Betriebsleistung<br />
Betriebsleistung (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Zentrale Dienstleistungen,<br />
Servicegesellschaft und Immobilien<br />
29.681 26.470 3.211 12,1<br />
Ergebnis<br />
In <strong>2011</strong> konnten die Geschäftsbereiche<br />
Zentrale Dienstleistungen, Services und<br />
Immobilien wie auch in den Vorjahren<br />
einen positiven Beitrag zum Konzern-<br />
ergebnis beisteuern. Mit 1,6 Mio. EUR lag<br />
das Gesamtergebnis 0,6 Mio. EUR über<br />
dem Vorjahresniveau.<br />
Betriebsleistung<br />
Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010 Abweichung<br />
T EUR T EUR T EUR %<br />
Zentrale Dienstleistungen,<br />
Servicegesellschaft und Immobilien<br />
1.577 995 582 58,5<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 91<br />
Lagebericht
5. Finanzlage<br />
Grundsätze des Finanzmanagements<br />
Das Finanzmanagement der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> ist im Konzern zentral organisiert<br />
und umfasst die Liquiditätssteuerung, das<br />
Finanzanlagenmanagement und die Fremdkapitalbeschaffung.<br />
Wichtigstes Ziel des<br />
Finanzmanagements ist die kontinuierliche<br />
Stärkung der Finanzkraft der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong>.<br />
Bei der Umsetzung des Finanzmanagements<br />
wird im PGD-Konzern nach einheitlichen<br />
Standards verfahren.<br />
Die Liquiditätssteuerung erfolgt über ein<br />
zentrales Cashpooling. Die Verantwortlichkeiten<br />
und die Ablauforganisation sind in<br />
einer Cashpool-Richtlinie geregelt.<br />
Kapitalflussbetrachtung<br />
in Mio. EUR<br />
32,0<br />
Liquide Mittel<br />
31.12.2010<br />
92 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Cash Flow<br />
lfd. Geschäft<br />
16,1 – 30,6<br />
Cash Flow<br />
Investitionen<br />
Liquiditätsanalyse<br />
Die Kapitalflussrechnung des Konzerns weist<br />
für das Berichtsjahr folgende Bestandteile aus:<br />
■ Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />
beträgt im Berichtsjahr 16,1 Mio.<br />
EUR (Vorjahr 14,1 Mio. EUR).<br />
■ Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit<br />
beträgt –30,6 Mio. EUR (Vorjahr –6,2 Mio.<br />
EUR).<br />
■ Der freie Cash Flow, der sich aus den<br />
Cash Flows aus laufender Geschäfts- und<br />
Investitionstätigkeit ergibt, beläuft sich in<br />
<strong>2011</strong> auf –14,5 Mio. EUR (Vorjahr: 7,9 Mio.<br />
EUR). Der im Vergleich zum Vorjahr deutlich<br />
abgesenkte Wert erklärt sich durch<br />
die Verfünffachung des investiven Cash<br />
Flows bei nur um 2,0 Mio. EUR gestiegenem<br />
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit.<br />
■ Aus der Finanzierungstätigkeit resultiert<br />
im Saldo ein Mittelzufluss von 19,0 Mio.<br />
EUR durch Neuaufnahme von Darlehen<br />
zur Investitionsfinanzierung.<br />
Die liquiden Mittel betragen zum 31.12.<strong>2011</strong><br />
36,5 Mio. EUR (Vorjahr 32,0 Mio. EUR).<br />
19,0<br />
Cash Flow<br />
Finanzierung<br />
36,5<br />
Liquide Mittel<br />
31.12.<strong>2011</strong>
Investitionsanalyse<br />
Im Berichtsjahr wurden im Konzern Investitionen<br />
in immaterielle Anlagen und Sachanlagen<br />
in Höhe von 27,0 Mio. EUR getätigt.<br />
Im PGD e. V. betrugen die Anlagenzugänge<br />
im Berichtsjahr 2,7 Mio. EUR.<br />
Es ist ein prioritäres Ziel der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> durch Investitionen in die medizin-<br />
und gebäude-technische Infrastruktur<br />
die Profilierung von medizinischen und<br />
nicht-medizinischen Leistungsbereichen zu<br />
unterstützen.<br />
Insbesondere in den Krankenhäusern er-<br />
fordern die Ausweitung des Leistungsspektrums<br />
sowie der medizinische Fortschritt<br />
bei diagnostischen und therapeutischen<br />
Verfahren die Anschaffung neuer Medizintechnik.<br />
Wesentliche Beispiele für nachhaltige<br />
Investitionen in <strong>2011</strong> waren:<br />
■ Abschluss des Neubaus der Strahlentherapie<br />
am Martin-Luther-Krankenhaus,<br />
■ Modernisierungsumbauten der <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus und<br />
Pflege GmbH in Wittenberg,<br />
■ Stationsumbauten sowohl am Evangelischen<br />
Waldkrankenhaus Spandau als<br />
auch für die erstmals vollkonsolidierte<br />
MIC-Klinik am Standort des Evangelischen<br />
Krankenhauses Hubertus,<br />
■ Verbindungstunnel für Patiententransporte<br />
am Standort der Evangelischen<br />
Lungenklinik sowie<br />
■ umfangreiche Investitionen in Medizintechnik<br />
an allen Standorten.<br />
Im Vordergrund steht dabei die hochwertige<br />
Versorgung von Patienten und Bewohnern<br />
in allen Geschäftsbereichen. Um dieses Ziel<br />
weiter zu verfolgen, wird die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> in den kommenden zwei Jahren ein<br />
Investitionsprogramm in Höhe von weiteren<br />
70 Mio. EUR umsetzen.<br />
Finanzierungsanalyse<br />
Nettofinanzverschuldung zu EBITDA<br />
Die Netto-Finanzverschuldung ergibt sich<br />
aus der Saldierung der zinstragenden<br />
Verbindlichkeiten und der frei verfügbaren<br />
liquiden Mittel.<br />
An zinstragenden Verbindlichkeiten werden<br />
im Konzernabschluss zum Bilanzstichtag<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
in Höhe von 54,3 Mio. EUR (im Verein<br />
28,4 Mio. EUR) und sonstige Darlehen von<br />
9,0 Mio. EUR (im Verein 9,0 Mio. EUR)<br />
ausgewiesen. Von den Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten entfallen<br />
7,6 Mio. EUR auf Darlehen, für die im<br />
Rahmen eines KHG-Investitions- und<br />
Förderprogramms das Land Berlin die<br />
anfallenden Zins- und Tilgungszahlungen<br />
übernommen hat und die somit bei der<br />
Ermittlung der Netto-Finanzverschuldung<br />
nicht berücksichtigt werden.<br />
Bei frei verfügbaren liquiden Mitteln in Höhe<br />
von 35,1 Mio. EUR ergibt sich für <strong>2011</strong> eine<br />
Netto-Finanzverschuldung von 20,5 Mio.<br />
EUR, die sich gegenüber dem Vorjahr um<br />
14,4 Mio. EUR erhöht hat.<br />
In Bezug auf das Verhältnis von Netto-Finanzverschuldung<br />
zu EBITDA reichte die<br />
Steigerung des EBITDA nicht aus, um die<br />
Erhöhung der Netto-Finanzverschuldung zu<br />
kompensieren, so dass sich die Kennzahl<br />
im Berichtsjahr auf 1,2 verschlechterte<br />
(Vorjahr 0,3). Als konzerninterne Verschuldungsgrenze<br />
gilt ein Verhältnis von 3,0.<br />
Schuldendeckungsquote<br />
Die Schuldendeckungsquote errechnet sich<br />
aus dem Verhältnis von Cash Flow aus<br />
laufender Ge-schäftstätigkeit zu Schuldendienst<br />
(Debt Service Coverage Ratio – DSCR).<br />
Diese Kennzahl stellt eine Messgröße für die<br />
Finanzkraft eines Unternehmens dar, den<br />
Kapitaldienst aus dem Cash Flow zu bedienen.<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> hat in <strong>2011</strong> eine<br />
DSCR von 1,9 (Vorjahr 2,0). Der Cash Flow<br />
deckte damit den regulären Kapitaldienst zu<br />
190 Prozent.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 93<br />
Lagebericht
6. Vermögenslage<br />
Die Konzern-Bilanzsumme der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> hat sich im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> um<br />
17,7 Mio. EUR auf 541,8 Mio. EUR (im Verein<br />
305,4 Mio. EUR) erhöht.<br />
Im Berichtsjahr haben sich die langfristigen<br />
Vermögenswerte von 429,2 Mio. EUR um<br />
7,6 Mio. EUR auf 436,8 Mio. EUR erhöht.<br />
Die kurzfristigen Vermögenswerte beliefen<br />
sich zum Jahresende auf 105,0 Mio. EUR, was<br />
einer Steigerung von 10,0 Mio. EUR gegenüber<br />
dem Vorjahr entspricht.<br />
Die liquiden Mittel betrugen zum Bilanzstichtag<br />
36,5 Mio. EUR gegenüber 32,0 Mio.<br />
EUR im Vorjahr. Die liquiden Mittel werden<br />
als kurzfristige Termin- und Festgelder<br />
angelegt.<br />
94 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Das Eigenkapital des Konzerns liegt im<br />
Berichtsjahr mit 151,3 Mio. EUR um 5,6 Mio.<br />
EUR über dem Vorjahr. Die Eigenkapitalquote<br />
beträgt danach 27,9 Prozent gegenüber<br />
27,8 Prozent im Vorjahr.<br />
Der Sonderposten verringerte sich um<br />
8,8 Mio. EUR auf 267,4 Mio. EUR.<br />
Das langfristige Fremdkapital ist von<br />
21,1 Mio. EUR um 13,4 Mio. EUR auf 34,5 Mio.<br />
EUR gestiegen. Dies ist im Wesentlichen<br />
durch Darlehensaufnahmen zur Investitionsfinanzierung<br />
begründet.<br />
Die kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten<br />
erhöhten sich im Berichtsjahr um<br />
7,4 Mio. EUR auf 88,7 Mio. EUR (Vorjahr 81,3<br />
Mio. EUR).<br />
Das langfristige Vermögen wird durch<br />
langfristige Mittel finanziert.<br />
Betriebsleistung<br />
Gesamtergebnis (unkonsolidiert) <strong>2011</strong> 2010<br />
Mio. EUR Mio. EUR<br />
Langfristiges Vermögen 436,8 429,2<br />
Langfristige Mittel<br />
Eigenkapital, Sonderposten,<br />
langfristiges Fremdkapital)<br />
453,2 442,9<br />
Überdeckung 16,3 13,7
7. Mitarbeiter<br />
Die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> gehört in der<br />
Hauptstadt wie auch im Landkreis Wittenberg<br />
zu den größten Arbeitgebern der<br />
Region. Im Konzern waren im Jahr <strong>2011</strong><br />
durchschnittlich 4.412 Mitarbeiter beschäftigt<br />
(Vorjahr: 4.269 Mitarbeiter). Davon<br />
arbeiteten 3.554 Mitarbeiter im Geschäftsfeld<br />
Krankenhäuser, 430 Mitarbeiter im Geschäftsfeld<br />
Senioren und Pflege, 68 Mitarbeiter<br />
in der Ambulanten Versorgung sowie 360<br />
Mitarbeiter in den übrigen Servicebereichen<br />
des Konzerns.<br />
Gerechnet in Vollzeitstellen beschäftigte die<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> durchschnittlich<br />
3.228 Vollkräfte (Vorjahr: 3.096 Vollkräfte),<br />
die sich wie folgt nach Dienstarten (gerundet)<br />
aufgliedern:<br />
808<br />
380<br />
372<br />
<strong>2011</strong><br />
491<br />
1.177<br />
771<br />
372<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 95<br />
344<br />
2010<br />
Lagebericht<br />
404<br />
■ Ärztlicher Dienst<br />
■ Pflegedienst<br />
■ Med.-techn. Dienst<br />
■ Funktionsdienst<br />
■ Sonstige Dienste<br />
1.146
8. Risikobericht<br />
Unternehmerisch erfolgreich zu sein, ist<br />
auch für ein diakonisches Unternehmen eine<br />
unabdingbare Führungsanforderung. Nur<br />
durch wirtschaftlichen Erfolg lässt sich der<br />
Fortbestand der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> lang-<br />
fristig sichern und damit der diakonische<br />
Auftrag nachhaltig erfüllen. Erfolgreich zu<br />
agieren setzt das schnelle Nutzen von sich<br />
bietenden Chancen, aber auch das bewusste<br />
Eingehen von Risiken voraus. Damit Chancen<br />
und Risiken in einem angemessenen Verhält-<br />
nis zueinander stehen, ist deren permanente<br />
Analyse und Bewertung erforderlich. Ein<br />
strukturiertes und effektives Risikomanagement<br />
ist deswegen ein zentraler Bestandteil<br />
des Führungssystems der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong>.<br />
96 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Integriertes Risiko-<br />
management<br />
Die Aufbau- und Führungsorganisation der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> als strategische<br />
Management-Holding mit klaren Trennungen<br />
von Aufsichts- und Ausführungsfunktionen<br />
ist die Grundvoraussetzung für ein effektives<br />
Risikomanagement. Da Strukturen einem<br />
permanenten Änderungsprozess unterliegen,<br />
wird das Risikomanagement der <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> kontinuierlich weiterentwickelt<br />
und an neue Rahmenbedingungen<br />
angepasst.<br />
Die Handlungsfelder des Risikomanagementsystems<br />
werden dabei aus der regelmäßig<br />
aktualisierten Unternehmensstrategie der<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> abgeleitet. Unter<br />
Berücksichtigung einheitlicher Standards<br />
werden für alle Wirtschaftseinheiten und<br />
Tochterunternehmen strategische und<br />
operative Unternehmensplanungen durchgeführt.<br />
Zur Risikoidentifikation und<br />
-bewertung werden die festgelegten Strate-
gien und die damit verbundenen Unternehmensplanungen<br />
permanent einer kritischen<br />
Überprüfung unterzogen.<br />
Durch ein standardisiertes Controlling- und<br />
Reportingsystem über definierte Steuerungskennzahlen<br />
werden diese Planungen fort-<br />
laufend mit dem tatsächlichen Geschäfts-<br />
verlauf abgeglichen und bewertet. So ist ein<br />
frühzeitiges Erkennen potenzieller Risiken<br />
sichergestellt, um zielgerichtet die erforderlichen<br />
Gegenmaßnahmen einzuleiten.<br />
Darüber hinaus erfolgt über monatliche<br />
Führungskonferenzen, in unterschiedlicher<br />
Zusammensetzung von Vorstand, Geschäftsführern<br />
und Chefärzten, eine ständige<br />
Berichterstattung zur Geschäftsentwicklung<br />
und zur Bewertung von Frühwarnindikatoren.<br />
Der Vorstand berichtet außerdem über<br />
regelmäßige Lageberichte an den Aufsichtsrat.<br />
Ein weiterer Bestandteil des Risikomanagementsystems<br />
sind die Kontrollfunktionen,<br />
die von Stabs- und Servicestellen in den<br />
Bereichen Finanzen, Einkauf, Controlling,<br />
Medizincontrolling, Recht und Qualitätsmanagement<br />
wahrgenommen werden. Um<br />
möglichen Risiken aus rechtlichen und<br />
steuerrechtlichen Sachverhalten zu begegnen,<br />
stützen wir unsere Entscheidungen<br />
neben dem internen Sachverstand auch auf<br />
gezielte externe Beratungen.<br />
Im Rahmen des Risikomanagements unterzieht<br />
sich die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> mit<br />
allen Tochterunternehmen jährlich einem<br />
Bonitätsrating der Deutschen Bundesbank.<br />
Darstellung und Erläuterung<br />
der Risiken der künftigen<br />
Entwicklung<br />
Strategische Risiken:<br />
Die in der Unternehmensstrategie bis 2015<br />
festgelegten Ziele und Maßnahmen wurden<br />
in einer Planungsrechnung 2012–2014<br />
abgebildet. Die zentrale Herausforderung<br />
besteht in der Finanzierung der bis 2015<br />
geplanten Investitionen. Durch den rückläufigen<br />
Fördermittelanteil muss der überwiegende<br />
Teil der Investitionssumme aus dem<br />
Cash Flow der PGD finanziert werden.<br />
Daraus leitet sich für die Ertragslage eine<br />
zunehmende Belastung durch das investive<br />
Ergebnis ab. Voraussetzung zur Kompensation<br />
dieser Entwicklung ist das Erreichen<br />
der gesetzten EBITDA-Ziele. In der Planungsrechnung<br />
wurden bei der Ermittlung des<br />
EBITDA für die wesentlichen ergebnisbeeinflussenden<br />
Aufwands- und Ertragspositionen<br />
Annahmen getroffen. Diese Planungsprämissen<br />
werden maßgeblich durch externe<br />
Einflussfaktoren bestimmt. Grundsätzlich<br />
wurde ein konservativer Planungsansatz<br />
gewählt. Trotzdem besteht das Risiko, dass<br />
die tatsächlichen Entwicklungen von den<br />
getroffenen Annahmen abweichen und<br />
damit die Finanzierung des Investitionsbedarfs<br />
nicht gesichert wäre. Zur Früherkennung<br />
von möglichen Fehlentwicklungen<br />
erfolgt eine permanente Beobachtung der<br />
wesentlichen Planungsprämissen. Diese sind<br />
im Einzelnen das Casemixwachstum, die<br />
Landesbasisfallwertentwicklung, der<br />
Ausfinanzierungsgrad von Mehrleistungen<br />
sowie die Personal- und Sachkostensteigerungen.<br />
Branchen- und Marktrisiken:<br />
Wie in den Vorjahren wurden die Budgetvereinbarungen<br />
für die Krankenhäuser nicht<br />
prospektiv verhandelt. Lediglich für das<br />
Krankenhaus <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift in Wittenberg<br />
konnte für <strong>2011</strong> eine Entgeltvereinbarung<br />
geschlossen werden. Alle weiteren<br />
Krankenhäuser der PGD befinden sich in<br />
laufenden Leistungs- und Entgeltverhandlungen<br />
für <strong>2011</strong>. Bis zum Abschluss der<br />
Entgeltvereinbarungen verbleibt das Risiko<br />
einer unsicheren Erlössituation. In den<br />
Erlösen wurden entsprechende Erlösabschläge<br />
berücksichtigt.<br />
Ein weiteres Risiko für potenzielle Erlösausfälle<br />
ergibt sich aus den seit Einführung des<br />
DRG-Systems stetig zunehmenden MDK-<br />
Prüfungen auf zuletzt ca. 11% aller stationären<br />
Fälle. Dadurch ist mit dem Risiko einer<br />
Zunahme strittiger Forderungen zu rechnen.<br />
Um diesem Risiko entgegenzuwirken, erfolgt<br />
eine fortwährende interne Prüfung der<br />
korrekten Codierung, unterstützt durch<br />
Softwareeinsatz, eine belastbare Dokumentation<br />
von Behandlungsfällen sowie die<br />
zielgerichtete Weiterbildung der medizini-<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 97<br />
Lagebericht
schen Dokumentationsassistenten. Buchhalterisch<br />
wird dieses Risiko permanent durch<br />
eine konzern-einheitliche Richtlinie zur<br />
Bildung von entsprechenden Rückstellungen<br />
quantifiziert.<br />
Die medizinischen und pflegerischen Leis-<br />
tungen von Krankenhäusern und Pflegeheimen<br />
werden von qualifiziert ausgebildetem<br />
Personal erbracht. Durch zunehmenden<br />
Fachkräftemangel wird es allerdings immer<br />
schwieriger, Personal für die Arbeit im<br />
Krankenhaus zu gewinnen. Dies betrifft<br />
zurzeit insbesondere die Berufsgruppe der<br />
Ärzte. Von den Ärzteverbänden werden<br />
die Gründe für diese Entwicklung in unzureichenden<br />
Arbeitsvergütungen, schlechten<br />
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
sowie gestiegener Arbeitsbelastung gesehen.<br />
Um diesen Gründen entgegenzuwirken,<br />
konzentriert sich die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
bei der Personalbeschaffung von Ärzten auf<br />
marktkonforme Vergütung, Sicherstellung<br />
der Facharztweiterbildung im PGD-Konzern<br />
und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.<br />
Darüber hinaus wird die konzernweite,<br />
strategische Personalentwicklung kontinuierlich<br />
ausgebaut.<br />
98 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Finanzrisiken:<br />
Das Zinsniveau ist derzeit niedrig und wird<br />
durch die expansive Geldpolitik der EZB<br />
niedrig gehalten. Es ist jedoch davon<br />
auszugehen, dass bei einem Übersteigen des<br />
Inflationsziels die Zinspolitik restriktiver<br />
gesteuert wird. Um diesem Risiko entgegenzuwirken,<br />
werden konsequent Zinssicherungsinstrumente<br />
bei variabel verzinsten<br />
Darlehen eingesetzt.<br />
Die Bilanzierung der Wertpapiere erfolgt im<br />
Anlagevermögen, da insbesondere die fest-<br />
verzinslichen Wertpapiere bis zur Endfälligkeit<br />
gehalten werden sollen, so dass kurzfristige<br />
Kursschwankungen keinen Einfluss auf<br />
den bilanzierten Ausweis haben. Außerdem<br />
ist das Wertpapierportefeuille auf drei<br />
Banken verteilt, um das Adressrisiko zu<br />
verringern.<br />
Gesamteinschätzung<br />
Unter Berücksichtigung der Risikolage im<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong> bestehen für den PGD-<br />
Konzern keine bestandsgefährdenden Risi-<br />
ken. Auf alle lokalisierten und potenziellen<br />
Risiken wird im Rahmen unseres Risiko-<br />
managements und durch entsprechende<br />
Anpassungen der Unternehmenspolitik<br />
reagiert.
9. Nachtrags-, Chancen und Prognosebericht<br />
Ereignisse nach<br />
Geschäftsjahresende<br />
Nach Abschluss des Geschäftsjahres sind<br />
keine das Jahr <strong>2011</strong> betreffenden Sachverhalte<br />
eingetreten, die Einfluss auf die Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage hatten.<br />
Für die Evangelische Ambulante Rehabilitation<br />
wird derzeit überlegt, die Gesellschaft<br />
mit einer anderen Gesellschaft des Konzerns<br />
zu verschmelzen.<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Ein Grundproblem der letzten Jahre besteht<br />
auch in 2012 weiterhin. Die durch gesetzliche<br />
Vorgaben reglementierte Steigerungsrate der<br />
Leistungsvergütungen wird 2012 wieder<br />
unter der durchschnittlichen Steigerungsrate<br />
der Personal- und Sachkosten liegen, so dass<br />
erneut eine Finanzierungslücke auszugleichen<br />
ist. Um diese Kompensation zu erreichen,<br />
müssen sowohl Deckungsbeiträge aus<br />
Leistungswachstum generiert als auch<br />
Kostensenkungsmaßnahmen umgesetzt<br />
werden. Insbesondere das Bestreben der<br />
Krankenhäuser, eine Refinanzierung durch<br />
Leistungsausweitungen zu erreichen, hat in<br />
der Politik die Diskussion angestoßen, die<br />
Anbindung der Krankenhauspreise an die<br />
Entwicklung der Grundlohnsumme aufzugeben.<br />
Im Gespräch ist derzeit die Einführung<br />
eines neuen Orientierungswertes, der die<br />
tatsächliche Kostenentwicklung in den<br />
Krankenhäusern widerspiegeln soll. Über<br />
den Zeitpunkt der Einführung und die Höhe<br />
des zu finanzierenden Anteils könnte im<br />
Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zur<br />
Einführung des neuen Entgeltsystems für<br />
Psychiatrische und Psychosomatische Ein-<br />
richtungen entschieden werden.<br />
Unabhängig von der politischen Diskussion<br />
hat der Marburger Bund mit der Vereinigung<br />
der kommunalen Arbeitgeberverbände<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 99<br />
Lagebericht
(VKA) im Januar 2012 eine Tarifeinigung für<br />
Ärztinnen und Ärzte in kommunalen<br />
Krankenhäusern abgeschlossen, die neben<br />
einer Einmalzahlung für das vergangene<br />
Jahr eine Anhebung der Tarifentgelte um 2,9<br />
% vorsieht. Mit Entgeltsteigerungen in<br />
gleicher Größenordnung ist auch in den<br />
AVR-Tarifbereichen zu rechnen.<br />
Potentiell besteht das Risiko, dass Vergütungsvereinbarungen<br />
in dem für die PGD<br />
relevanten Bereich oberhalb der in der<br />
Wirtschaftsplanung für 2012 zugrunde<br />
gelegten Annahmen liegen können.<br />
10 0 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Krankenkassenverbände in Berlin und<br />
die Berliner Krankenhausgesellschaft haben<br />
sich Anfang März auf den Landesbasisfallwert<br />
für das Jahr 2012 geeinigt. Der neue<br />
Landesbasisfallwert beläuft sich auf 2.955<br />
EUR. Er erhöht sich um 20 EUR gegenüber<br />
dem Vorjahr. Für Sachsen-Anhalt lag zum<br />
Zeitpunkt der Berichtserstellung noch keine<br />
Vereinbarung zum Landesbasisfallwert 2012<br />
vor. Somit ist zumindest für die Berliner<br />
Krankenhäuser Planungssicherheit gegeben.
Operative Ziele 2012<br />
und 2013<br />
Die nächsten beiden Geschäftsjahre werden<br />
maßgeblich durch die Fortsetzung bereits<br />
laufender Projekte aus der „Strategie 2015<br />
– Profilierung und Wachstum“ geprägt sein.<br />
Das wesentliche Ziel der bis 2015 reichenden<br />
Strategie besteht in der baulichen Modernisierung<br />
des Standortes Lützowstraße mit der<br />
Ev. Elisabeth Klinik und dem ehemaligen<br />
Elisabeth Seniorenstift. Nach Abschluss der<br />
Planungsphase, der Vergabe der Hauptbaugewerke<br />
sowie dem Abriss der Altgebäude<br />
beginnt in diesem Jahr die Bauphase. Die<br />
Fertigstellung des Pflegeheimneubaus wird<br />
bis zum Herbst 2013 erfolgen.<br />
In einem weiteren Bauprojekt entsteht am<br />
Martin-Luther-Krankenhaus ein Hospizneubau,<br />
der im ersten Quartal 2013 den Betrieb<br />
aufnehmen soll. Mit der Umsetzung des<br />
Hospizes erweitert die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> die eigene Versorgungskette um<br />
das noch fehlende Betreuungsangebot für<br />
schwer kranke Menschen in der letzten<br />
Lebensphase.<br />
Bauherr beider Neubauprojekte ist der PGD<br />
e.V. Nach Fertigstellung und mit Aufnahme<br />
des Betriebs des Pflegeheimes durch die<br />
Weibliche Wohlfahrt Berlin GmbH wird der<br />
PGD e.V. seine Beteiligung aufstocken und<br />
die Anteilsmehrheit an der Betreibergesellschaft<br />
übernehmen. Das Hospiz verbleibt in<br />
der Trägerschaft des PGD e.V.<br />
Bereits Anfang des Jahres wird nach einer<br />
Bauzeit von knapp zwei Jahren der Neubau<br />
der Strahlentherapie am Standort des<br />
Martin-Luther-Krankenhauses fertig gestellt<br />
sein. Während die Strahlentherapie schon im<br />
vierten Quartal des Vorjahres den Betrieb<br />
aufgenommen hat, werden das Internationale<br />
Büro der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> und die<br />
Verwaltung des Martin-Luther-Krankenhauses<br />
das neue Gebäude in den ersten vier<br />
Monaten des neuen Jahres beziehen.<br />
Neben den genannten Baumaßnahmen<br />
werden in den kommenden beiden Jahren<br />
umfassende Investitionen für Medizintechnik<br />
vorgenommen, die zur weiteren Profilie-<br />
rung der medizinischen Zentren und<br />
Schwerpunkte beitragen. Ein besonderer<br />
Schwerpunkt wird in der Modernisierung<br />
der OP-Bereiche liegen.<br />
Insgesamt werden bis 2013 rund 70 Mio. EUR<br />
an Investitionen getätigt. Der Anteil der<br />
geförderten Investitionen wird sich in<br />
diesem Zeitraum auf rund 17 % reduzieren.<br />
Wie in den Vorjahren bildet die Weiterentwicklung<br />
des Qualitätsmanagements einen<br />
weiteren Schwerpunkt der „Strategie 2015<br />
– Profilierung und Wachstum“. Im Fokus des<br />
Qualitätsprogramms 2012 stehen die Nachhaltigkeit<br />
und Durchdringung der ergriffenen<br />
Maßnahmen zur Fehlervermeidung und<br />
zum Lernen aus Fehlern. Weitere vordringliche<br />
Aufgabengebiete des Qualitätsmanagements<br />
werden in 2012 der Infektionsschutz<br />
und der zweckmäßige und wirtschaftliche<br />
Einsatz von Blutprodukten sein.<br />
Eine weitere Maßnahme besteht in der<br />
Fortsetzung des 2010 gestarteten PIKon-<br />
Projektes zur Erneuerung der IT-Infrastruktur<br />
der PGD mit den Schwerpunkten der<br />
Neuinstallation des klinischen Informationssystems,<br />
Domäne und Rechenzentrum<br />
sowie Intranet. Das PIKon-Projekt wird im<br />
Laufe des Jahres 2013 abgeschlossen.<br />
Durch die Eröffnung von Komfortstationen<br />
in 2012 im Evangelischen Waldkrankenhaus<br />
und 2013 im Martin-Luther-Krankenhaus und<br />
Ev. Krankenhaus Hubertus werden in den<br />
Häusern zusätzliche Kapazitäten geschaffen,<br />
um neue Leistungssegmente zu erschließen.<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht werden die Jahre<br />
2012 und 2013 den Vorstand und die Geschäftsführungen<br />
vor große Herausforderungen<br />
stellen. Neben der unter den wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen dargestellten<br />
chronischen Unterfinanzierung der Krankenhausbudgets<br />
bestehen weitere ergebnisbelastende<br />
Sachverhalte.<br />
Nachdem in <strong>2011</strong> ein Wachstum der Betriebsleistung<br />
von 9,6 % erreicht werden konnte,<br />
gehen wir in 2012 und 2013 von jährlichen<br />
Wachstumsraten von maximal fünf Prozent<br />
aus. Hierbei macht sich bemerkbar, dass<br />
inzwischen das Leistungsvolumen auch in<br />
Ballungsgebieten wie Berlin weitestgehend<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 101<br />
Lagebericht
ausgeschöpft ist und organische Leistungszuwächse<br />
nur über den Verdrängungswettbewerb<br />
erreicht werden können.<br />
Für 2012 erwarten wir einen organischen<br />
Anstieg der Betriebsleistung auf knapp 310<br />
Mio. EUR.<br />
Die in den nächsten zwei Jahren zur Fortsetzung<br />
des Profilierungskurses der Krankenhäuser<br />
und Pflegeheime zu investierenden<br />
70 Mio. EUR werden durch die anhaltende<br />
Abnahme des Fördermittelanteils das<br />
investive Ergebnis weiter belasten. Um<br />
trotzdem eine stabiles Gesamtergebnis<br />
sicherzustellen, werden neben der Realisierung<br />
der gesetzten Wachstumsziele weitere<br />
Optimierungen des Personal- und Sachmitteleinsatzes,<br />
u.a. durch Lean Management-<br />
Projekte und eine gezielte Steuerung des<br />
Berlin, 31.03.2012<br />
Dr. Ulrich Metzmacher Andreas Mörsberger<br />
PD Dr. Lutz Fritsche Dr. Rainer Wettreck<br />
102 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
medizinischen Sachbedarfs, umgesetzt.<br />
Für 2012 und 2013 erwarten wir trotz der<br />
negativen Entwicklung des investiven<br />
Ergebnisses ein Gesamtergebnis auf dem<br />
Niveau von <strong>2011</strong>.<br />
Die von uns prognostizierte wirtschaftliche<br />
Entwicklung in den Jahren 2012 und 2013<br />
entspricht unter Berücksichtigung der aus<br />
heutiger Sicht dargestellten Chancen und<br />
Risiken den in der Strategie 2015 – Profilierung<br />
und Wachstum“ gesetzten Zielen.<br />
Wir gehen davon aus, mit der Umsetzung<br />
der geplanten Maßnahmen die Wettbewerbsposition<br />
der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> weiter<br />
zu stärken und den Herausforderungen<br />
des Gesundheitsmarktes erfolgreich zu<br />
begegnen.
Einzel- und<br />
Konzernjahresabschluss<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 103<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Betriebsleistung<br />
AKTIVA 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Entgeltlich erworbene Software 688.473,00 346.020,00<br />
2. Geleistete Anzahlungen<br />
II. Sachanlagen<br />
641.153,81 1.329.626,81 265.835,50 611.855,50<br />
1. Grundstücke mit Betriebsbauten 163.301.843,55 169.289.948,55<br />
2. Grundstücke mit Wohnbauten 15.272.362,04 15.715.639,04<br />
3. Technische Anlagen 1.229.732,00 1.553.784,00<br />
4. Einrichtungen und Ausstattungen 1.358.390,00 1.063.264,00<br />
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau<br />
III. Finanzanlagen<br />
982.257,43 182.144.585,02 46.587,41 187.669.223,00<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 45.241.733,35 39.932.884,29<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 6.525.837,76 7.642.834,41<br />
3. Beteiligungen 55.450,00 3.221.456,19<br />
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 17.510.662,10 17.280.536,38<br />
5. Sonstige Finanzanlagen 49.840,00 69.383.523,21 50.740,00 68.128.451,27<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
252.857.735,04 256.409.529,77<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 247.024,57 133.018,74<br />
2. Forderungen nach dem<br />
Krankenhausfinanzierungsrecht<br />
4.359.338,91 5.392.651,32<br />
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 8.928.616,19 5.392.651,32<br />
4. Forderungen gegen nahestehende Unternehmen 0,00 144.646,14<br />
5. Sonstige Vermögensgegenstände 980.552,79 14.515.532,46 2.741.529,61 13.088.498,91<br />
II. Wertpapiere des Umlaufvermögens 5.000.000,00 0,00<br />
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 30.279.052,86 28.107.123,22<br />
C. Ausgleichsposten nach dem KHG<br />
10 4 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
49.794.585,32 41.195.622,13<br />
Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung 2.398.680,17 2.388.339,17<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
1. Disagio 0,00 9.951,20<br />
2. Andere Abgrenzungsposten 368.440,81 368.440,81 260.521,03 270.472,23<br />
305.419.441,34 300.263.963,30
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 105<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss<br />
Betriebsleistung<br />
PASSIVA 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
A. Eigenkapital<br />
EUR EUR<br />
I. Festgesetztes Kapital 29.000.000,00 29.000.000,00<br />
II. Gewinnrücklagen 94.896.511,49 93.813.921,25<br />
III. Jahresüberschuss 700.896,75 1.082.590,24<br />
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />
124.597.408,24 123.896.511,49<br />
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG 109.483.357,00 114,003,800, 00<br />
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand 594.706,00 676.708,00<br />
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter 2.044.313,00 2.098.255,00<br />
C. Rückstellungen<br />
112.122.376,00 116.778.763,00<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 272.343,00 363.554,00<br />
2. Steuerrückstellungen 72.940,00 59.340,00<br />
3. Sonstige Rückstellungen<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
1.281.956,92<br />
1.627.239,92<br />
1.689.112,08<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
– davon gefördert nach dem KHG EUR 4.359.338,94 (i. Vj. TEUR 5.393)<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 3.884.058,98 (i. Vj. TEUR 3.938)<br />
28.437.542,09 19.526.650,90<br />
2. Erhaltene Anzahlungen<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 2.720.500,09 (i. Vj. TEUR 4)<br />
2.720.500,09 4.421,05<br />
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 702.097,36 (i. Vj. TEUR 633)<br />
702.097,36 632.976,64<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 23.613.144,29<br />
(i. Vj. TEUR 26.221)<br />
23.613.144,29 26.221.446,42<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 2.589.410,97 (i. Vj. TEUR 2.083)<br />
11.589.410,97 11.082.612,06<br />
67.062.694,80 57.468.107,07<br />
E. Ausgleichsposten aus Darlehensförderung 0,00 0,00<br />
F. Rechnungsabgrenzungsposten 9.722,38 8.575,66<br />
305.419.441,34 300.263.963,30
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Betriebsleistung<br />
10 6 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
1. Erlöse aus Leistungen der Pflegeeinrichtungen 7.969.012,27 9.369.659,07<br />
2. Sonstige Erlöse aus Leistungen 1.378.199,19 1.651.708,87<br />
3. Sonstige betriebliche Erträge 13.602.028,40 22.949.239,86 12.422.846,38 23.444.214,32<br />
4. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter 10.135.250,78 9.852.640,23<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung<br />
– davon für Altersversorgung EUR 499.212,43<br />
(i. Vj. TEUR 473)<br />
5. Materialaufwand<br />
2.132.811,54 12.268.062,32 2.057.736,91 11.910.377,14<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 285.502,44 380.815,35<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.013.279,08 2.298.781,52 2.048.011,90 2.428.827,25<br />
Zwischenergebnis 8.382.396,02 9.105.009,93<br />
6. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung<br />
von Investitionen<br />
– davon Fördermittel nach dem KHG<br />
EUR 413.355,55 (i. Vj. TEUR 494)<br />
7. Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten<br />
für Eigenmittelförderung<br />
8. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten nach<br />
dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen<br />
zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />
9. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
413.355,55 494.333,77<br />
10.341,00 10.343,00<br />
4.656.387,00 5.080.083,55 4.789.941,00 5.294.617,77<br />
7.403.080,54 7.511.164,36<br />
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.557.317,14 11.960.397,68 4.687.481,85 12.198.646,21<br />
Zwischenergebnis 1.502.081,89 2.200.981,49<br />
11. Erträge aus Beteiligungen 204.000,00 140.000,00<br />
12. Erträge aus anderen Wertpapieren und aus<br />
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
– davon aus verbundenen Unternehmen<br />
EUR 778.191,35 (i. Vj. TEUR 512)<br />
489.683,08 363.536,91<br />
713.054,90 494.988,71<br />
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,00<br />
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
– davon gefördert KHG EUR 413.355,55 (i. Vj. TEUR 494)<br />
– davon Aufwendungen aus der Aufzinzung EUR 1.893<br />
(i. Vj. TEUR 41)<br />
– davon von verbundenen Unternehmen<br />
EUR 797.821,18 (i. Vj. TEUR 502)<br />
2.105.491,59 – 698.753,61 1.922.178,28 – 923.652,66<br />
16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 803.328,28 1.277.328,83<br />
17. Außerordentliches Ergebnis<br />
außerordentliche Erträge 0,00 10.215,51<br />
außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 72.111,00 – 61.895,49<br />
18. Steuern 102.431,53 132.843,10<br />
– davon vom Einkommen und vom Ertrag EUR 45.983,79<br />
(i. Vj. TEUR 55)<br />
19. Jahresüberschuss 700.896,75 1.082.590,24<br />
20. Ergebnisvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0,00<br />
21. Einstellung in die Gewinnrücklage – 700.896,75 – 1.082.590,24<br />
22. Bilanzgewinn 0,00 0,00
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 107<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Betriebsleistung<br />
AKTIVA 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Entgeltlich erworbene Software 1.531.738,48 1.372.956,00<br />
2. Geschäfts- oder Firmenwert 4.345.076,15 618.017,00<br />
3. Geleistete Anzahlungen<br />
II. Sachanlagen<br />
648.353,79 6.525.168,42 273.035,48 2.264.008,48<br />
1. Grundstücke mit Betriebsbauten 347.890.692,00 351.691.024,78<br />
2. Grundstücke mit Wohnbauten 15.272.362,04 15.715.639,04<br />
3. Technische Anlagen 6.586.517,93 4.555.015,21<br />
4. Einrichtungen und Ausstattungen 26.926.133,18 25.640.258,00<br />
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau<br />
III. Finanzanlagen<br />
10.334.661,29 407.000.366,44 5.736.421,22 403.338.358,25<br />
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 95.424,38 2.651.517,22<br />
2. Sonstige Beteiligungen 4.654,00 4.654,00<br />
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 23.084.972,35 20.765.993,54<br />
4. Sonstige Finanzanlagen 125.905,97 23.310.956,70 145.170,68 23.567.335,44<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
436.836.491,56 429.169.702,17<br />
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.424.671,75 2.495.045,36<br />
2. Unfertige Leistungen<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
6.247.144,82 8.671.816,57 4.405.760,04 6.900.805,40<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 34.796.661,91 32.518.084,66<br />
2. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht<br />
– davon nach KHEntgG EUR 3.199.544,98<br />
(i. Vj. TEUR 2.221)<br />
16.408.620,15 18.311.360,61<br />
3. Forderungen gegen Minderheiten-Gesellschafter 14.399,98 0,00<br />
4. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 19.237,10 29.260,23<br />
5. Forderungen gegen nahestehende Unternehmen 102.302,82 144.646,14<br />
6. Sonstige Vermögensgegenstände 2.890.414,39 54.221.636,35 4.559.562,80 55.562.914,44<br />
III. sonstige Wertpapiere des UV 5.000.000,00 0,00<br />
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 36.494.706,78 31.986.917,29<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
104.388.159,70 94.450.637,13<br />
1. Disagio 3.111,20 9.951,20<br />
2. Andere Abgrenzungsposten 617.839,19 538.519,55<br />
620.950,39 548.470,75<br />
541.845.601,65 524.168.810,05<br />
10 8 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 109<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss<br />
Betriebsleistung<br />
PASSIVA 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
A. Eigenkapital<br />
EUR EUR<br />
I. Festgesetztes Kapital 29.000.000,00 29.000.000,00<br />
II. Gewinnrücklagen 114.724.780,38 107.706.581,81<br />
III. Anteile anderer Gesellschafter 2.768.583,88 1.963.753,79<br />
III. Konzernjahresüberschuss 4.834.367,20 7.028.539,57<br />
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />
151.327.731,46 145.698.875,17<br />
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG 249.029.137,24 257.088.836,32<br />
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand 14.633.776,00 15.170.420,00<br />
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter 3.712.887,00 3.878.816,00<br />
C. Rückstellungen<br />
267.375.800,24 276.138.072,32<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 272.343,00 363.554,00<br />
2. Steuerrückstellungen 989.445,44 1.597.617,73<br />
3. Sonstige Rückstellungen 27.437.511,71 26.638.523,30<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
28.699.300,15 28.599.695,03<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 7.182.278,95 (i. Vj. TEUR 6.206)<br />
54.247.326,76 37.424.405,85<br />
2. Erhaltene Anzahlungen<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 4.158.555,57 (i. Vj. TEUR 712)<br />
4.158.555,57 711.751,35<br />
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 8.514.836,06 (i. Vj. TEUR 7.970)<br />
8.843.275,65 8.391.008,99<br />
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht<br />
– davon nach KHG EUR 7.001.391,10 (i. Vj. TEUR 7.760)<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 12.526.042,03 (i. Vj. TEUR 13.100)<br />
12.526.042,03 13.099.789,58<br />
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 764,01 (i. Vj. TEUR 0,00)<br />
764,01 767,54<br />
6. Verbindlichkeiten gegenüber Minderheiten-Gesellschafter<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 1.614,60 (i. Vj. TEUR 0)<br />
1.614,60 0,00<br />
7. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 89.532,00 (i. Vj. TEUR 149)<br />
89.532,00 148.800,62<br />
8. Sonstige Verbindlichkeiten<br />
– davon aus Steuern EUR 2.443.890,22 (i. Vj. TEUR 583)<br />
– davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 1.078,73 (i. Vj. TEUR 1.574)<br />
– davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr EUR 5.558.470,84 (i. Vj. TEUR 4.702)<br />
14.558.470,84 13.925.983,04<br />
94.425.581,46 73.702.506,97<br />
E. Ausgleichsposten aus Darlehensförderung 0,00 0,00<br />
F. Rechnungsabgrenzungsposten 17.188,34 29.660,56<br />
541.845.601,65 524.168.810,05
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />
Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Betriebsleistung<br />
110 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
1. Erlöse aus Leistungen der Krankenhäuser 256.327.957,56 231.728.677,42<br />
2. Erlöse aus Leistungen der Pflegeeinrichtungen 18.878.078,33 19.852.676,04<br />
3. Sonstige Erlöse aus Leistungen 5.592.318,17 5.437.739,12<br />
4. Sonstige betriebliche Erträge 19.015.818,78 18.932.447,19<br />
5. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen 1.841.384,78 301.655.557,62 73.852,63 276.025.392,40<br />
6. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter 145.700.125,34 130.994.779,91<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />
und für Unterstützung – davon für Altersversorgung<br />
EUR 6.490.734,89 (i. Vj. TEUR 5.395)<br />
7. Materialaufwand<br />
30.648.187,09 176.348.312,43 27.895.318,43 158.890.098,34<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 47.343.673,45 43.165.824,19<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 26.761.370,10 74.105.043,55 24.859.151,05 68.024.975,24<br />
Zwischenergebnis 51.202.201,64 49.110.318,82<br />
8. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von<br />
Investitionen – davon Fördermittel nach dem KHG<br />
EUR 3.510.069,31 (i. Vj. TEUR 11.089)<br />
3.512.731,94 11.138.269,14<br />
9. Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten<br />
für Eigenmittel<br />
10.341,00 10.434,00<br />
10. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten nach<br />
dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen<br />
zur Finanzierung des Anlagevermögens<br />
12.815.508,14 14.006.673,88<br />
11. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/<br />
Verbindlichkeiten nach dem KHG<br />
2.965.217,01 10.326.023,74<br />
12. Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte<br />
Nutzung von Anlagevermögen<br />
13. Abschreibungen<br />
125.724,06 13.247.640,01 231.244,04 14.598.109,24<br />
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />
22.058.220,37 20.782.427,20<br />
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens,<br />
soweit diese die in der Gesellschaft üblichen<br />
Abschreibungen überschreiten<br />
0,00<br />
14. Sonstige betriebliche Aufwendungen 33.232.535,75 55.290.756,12 31.651.907,66 52.434.334,86<br />
Zwischenergebnis 9.159.085,53 11.274.093,20<br />
15. Erträge aus Beteiligungen 0,00 140.000,00<br />
16. Erträge aus assoziierten Unternehmen 0,00 81.199,67<br />
17. Erträge aus anderen Wertpapieren und aus<br />
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens<br />
582.342,55 443.451,65<br />
18. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 286.887,24 124.536,05<br />
19. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />
164.534,53 27.521,32<br />
20. Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen 0,00 200.000,00<br />
21. Zinsen und ähnliche Aufwendungen – davon gefördert KHG<br />
EUR 711.905,20 (i. Vj. TEUR 852) – davon Aufwendungen<br />
aus der Aufzinzung EUR 186.282,00 (i. Vj. TEUR 384)<br />
3.443.930,56 – 2.739.235,30 2.896.533,16 – 2.334.867,11<br />
22. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
23. Außerordentliches Ergebnis<br />
6.419.850,23 8.939.226,09<br />
außerordentliche Erträge 0,00 10.215,51<br />
außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 539.696,59 – 529.481,08<br />
24. Steuern 1.018.981,01 1.379.601,70<br />
– davon vom Einkommen und vom Ertrag<br />
EUR 791.485,72 (i. Vj. TEUR 1.186)<br />
25. Konzernjahresüberschuss 5.400.869,01 7.030.143,31<br />
26. Minderheitenanteil am Jahresüberschuss 566.501,81 1.603,74<br />
27. Konzernergebnis nach Minderheitenausweis 4.834.367,20 7.028.539,57
Anhang und Konzernanhang für<br />
das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
1. Grundlagen<br />
Der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V. (PGD e. V.)<br />
ist zum 31. Dezember <strong>2011</strong> alleiniger Anteilseigner<br />
bzw. Mehrheitsgesellschafter von<br />
sieben juristisch selbständigen Krankenhäusern,<br />
der Evangelische Ambulante Rehabilitation<br />
Berlin GmbH, der Sport- und Rehabilitationszentrum<br />
Berlin–Spandau SRZ GmbH,<br />
von drei Medizinischen Versorgungszentren<br />
(MVZ) sowie von zwei Servicegesellschaften,<br />
und führt daneben als unselbständige<br />
Wirt schaftseinheiten eigene Pflegeeinrichtungen.<br />
Die Einrichtungen werden unter<br />
Umsetzung des Leitbilds des Vereins und des<br />
diakonischen Profils zu einem einheitlichen<br />
Unternehmen weiterentwickelt. Dazu werden<br />
die medizinischen Leistungen verstärkt in<br />
Kooperation der Einrichtungen erbracht und<br />
die Verwaltungsfunktionen weitestgehend<br />
zentralisiert, um die Ertragslage der Unternehmen<br />
langfristig zu sichern.<br />
Der Verein hat 2004 seine vorher als unselbständige<br />
Wirtschaftseinheiten geführten<br />
Krankenhäuser Evangelisches Waldkrankenhaus<br />
Spandau und Evangelisches Krankenhaus<br />
Hubertus rückwirkend zum 1. Januar<br />
2004 in rechtlich selbständige Gesellschaften<br />
mit beschränkter Haftung eingebracht;<br />
sie gehören zu den sieben vorstehend<br />
genannten Krankenhäusern. Die Ausgliederungen<br />
sind am 11. August 2004 notariell<br />
beurkundet, die Eintragungen der gegründeten<br />
Gesellschaften im Handelsregister am<br />
6. September 2004 vorgenommen worden.<br />
Im Oktober 2005 wurde die Elisabeth Klinik<br />
Krankenhausbetriebs gGmbH zur Vorbereitung<br />
der Integration des Krankenhausbetriebs<br />
der Elisabeth Klinik aus der Stiftung<br />
Elisabeth Diakonissen- und Krankenhaus<br />
(Stiftung) gegründet. Seit 1. Januar 2006 wird<br />
somit dieser Krankenhausbereich in der PGD<br />
abgebildet. Zum 1. Januar 2008 sind die <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus und Pflege<br />
GmbH, Wittenberg, sowie die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
Service Gesellschaft mbH, Wittenberg, in<br />
diesen Verbund aufgenommen worden.<br />
Mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2011</strong> wurde die<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Service Gesellschaft mbH,<br />
Wittenberg, mit <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong><br />
Krankenhaus und Pflege GmbH, Wittenberg,<br />
verschmolzen. Das Medizinische Versorgungszentrum<br />
der Martin-Luther-Krankenhausbetrieb<br />
GmbH wurde zum 1. Juli <strong>2011</strong><br />
in die <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> International<br />
GmbH umbenannt und übt nun einen neuen<br />
Unternehmenszweck aus. Im April <strong>2011</strong><br />
wurden weitere 28 % der Anteile an der<br />
S&A Klinik für minimal-invasive Chirurgie<br />
übernommen, so dass der Verein mit 51 %<br />
über die Mehrheitsbeteiligung verfügt.<br />
Dieses Unternehmen wird seitdem als<br />
verbundenes Unternehmen geführt. Ende<br />
Juli <strong>2011</strong> wurden 25 % der Geschäftsanteile<br />
der Weibliche Wohlfahrt Berlin GmbH<br />
erworben.<br />
Der Gedanke, dass der Verein und seine<br />
Tochtergesellschaften ein einheitliches<br />
Ganzes darstellen, welches gemeinsam<br />
vereinbarte Ziele verfolgt, soll auch im<br />
Rechnungswesen zum Ausdruck kommen.<br />
Deshalb erstellt der Verein ab 2004 freiwillig<br />
einen Konzernabschluss.<br />
Der Jahresabschluss des Vereins und der<br />
Konzernabschluss werden nach den<br />
deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />
und den Regelungen der Krankenhaus-<br />
Buchführungsverordnung (KHBV) sowie<br />
der Pflege-Buchführungsverordnung (PBV)<br />
erstellt.<br />
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />
einbezogenen Gesellschaften<br />
werden nach einheitlichen Bilanzierungs-<br />
und Bewertungsmethoden erstellt.<br />
Der Konzernanhang und der Anhang des<br />
Vereins werden nach § 298 Abs. 3 HGB<br />
zusammengefasst.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 111<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss
2. Konsolidierungskreis, Konsolidierungsmethoden<br />
und Konsolidierungsstichtag<br />
Die Aufstellung des Konzernabschlusses<br />
erfolgt unter Anwendung der Vorschriften<br />
der §§ 290 ff. HGB. Mutterunternehmen ist<br />
der PGD e. V., eingetragen im Vereinsregister<br />
beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg<br />
unter VR 186 B.<br />
Die Erstkonsolidierung wurde nach Ausgliederung<br />
der beiden Krankenhäuser aus dem<br />
Verein in Gesellschaften mit beschränkter<br />
Haftung auf den 1. Januar 2004 vorgenommen.<br />
Betriebsleistung<br />
112 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
In den Konzernabschluss werden nach der<br />
Methode der Vollkonsolidierung – unverändert<br />
gegenüber der Erstkonsolidierung – die<br />
Gesellschaften einbezogen, an denen das<br />
Mutterunternehmen direkt oder indirekt<br />
die Mehrheit der Stimmrechte besitzt. Im<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong> werden in die Konsolidierung<br />
folgende Unternehmen einbezogen:<br />
Eigenkaptial Anteil am<br />
Eigenkaptial<br />
Jahres-<br />
ergebnis<br />
<strong>2011</strong><br />
T EUR % T EUR<br />
Mutterunternehmen:<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />
Tochterunternehmen:<br />
124.597 701<br />
Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau<br />
Krankenhausbetriebs gGmbH, Berlin<br />
18.871 100 1.607<br />
Evangelische Lungenklinik Berlin<br />
Krankenhausbetriebs gGmbH,Berlin<br />
8.708 100 639<br />
Martin-Luther-Krankenhausbetrieb GmbH, Berlin 19.781 100 397<br />
Evangelisches Krankenhaus Hubertus<br />
Krankenhausbetriebs gGmbH, Berlin<br />
6.020 100 480<br />
Evangelische Elisabeth Klinik<br />
Krankenhausbetrieb gGmbH, Berlin<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhaus<br />
und Pflege GmbH, Wittenberg<br />
S & A Klinik für minimal-invasive<br />
Chirurgie GmbH, Berlin<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> International GmbH<br />
(vormals Medizinisches Versorgungszentrum der<br />
Martin-Luther-Krankenhausbetrieb GmbH), Berlin<br />
1.448 100 22<br />
19.775 90 138<br />
1.614 51 1.128<br />
193 100 147<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Services GmbH, Berlin 2.389 100 537<br />
Medizinisches Versorgungszentrum der<br />
Evangelischen Lungenklinik GmbH, Berlin<br />
Medizinisches Versorgungszentrum des<br />
Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau<br />
GmbH, Berlin<br />
Medizinisches Versorgungszentrum<br />
des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> Stift GmbH<br />
Evangelische Ambulante Rehabilitation Berlin<br />
GmbH, Berlin<br />
Sport- und Rehabilitationszentrum Berlin-Spandau<br />
SRZ GmbH, Berlin<br />
603 100 81<br />
67 100 – 185<br />
25 100 0<br />
52 100 -103<br />
517 100 117
Neben den vorstehend genannten Gesellschaften<br />
werden in den Konzernabschluss<br />
noch drei Gesellschaften nach der Equity-<br />
Methode einbezogen. Es handelt sich hierbei<br />
um die ACG Allianz Christlicher Gesundheitseinrichtungen<br />
– Projektentwicklungsgesellschaft<br />
mbH, Berlin, die Conciliamus<br />
GmbH, Berlin sowie die Weibliche Wohlfahrt<br />
Berlin GmbH.<br />
Die Anteile an den Gesellschaften, die in den<br />
Konzernabschluss nach der Equity-Methode<br />
einbezogen sind, werden in der Bilanz unter<br />
dem gesonderten Posten „Anteile an assoziierten<br />
Unternehmen“ ausgewiesen.<br />
Die Kapitalkonsolidierung der einbezogenen<br />
Tochtergesellschaften erfolgt nach der<br />
Buchwertmethode durch Verrechnung der<br />
Anschaffungskosten mit dem auf sie entfallenden<br />
Eigenkapitalanteil zum Zeitpunkt<br />
ihres Erwerbs bzw. der erstmaligen Einbeziehung<br />
in den Konzernabschluss. Die ab <strong>2011</strong><br />
erworbenen verbundenen Unternehmen<br />
werden nach der Neubewertungsmethode im<br />
Konzernabschluss berücksichtigt.<br />
Gemäß § 301 Abs. 3 HGB stellt ein verbleibender<br />
passiver Unterschiedsbetrag aus der<br />
Kapitalkonsolidierung der in den Konzernabschluss<br />
einbezogenen Tochtergesellschaften<br />
den Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung<br />
dar; dieser Unterschiedsbetrag<br />
wird unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen.<br />
Ein sich entsprechend ergebender aktiver<br />
Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder<br />
Firmenwert ausgewiesen und über die<br />
Restnutzungsdauer abgeschrieben oder mit<br />
den Rücklagen verrechnet.<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie<br />
Erträge und Aufwendungen zwischen den<br />
Konzerngesellschaften werden in voller<br />
Höhe eliminiert. Auf die Eliminierung von<br />
Zwischenergebnissen wird wegen untergeordneter<br />
Bedeutung verzichtet.<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 113<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss
3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Bei dem Jahresabschluss des Vereins sowie dem Konzernabschluss werden im Einzelnen<br />
folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:<br />
BilMoG Der Verein wendet die durch das BilMoG geänderte Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB gemäß<br />
Art. 66 Abs. 3 Satz 1 EGHGB erstmalig im Berichtsjahr an. Die Anpassung der Wertansätze erfolgt unter Beachtung<br />
der Übergangsvorschriften zum 1. Januar 2010. Die Vorjahresvergleichszahlen werden gemäß Art. 67 Abs. 8 Satz 2<br />
EGHGB nicht an die geänderten Ansatz- und Bewertungsmethoden angepasst.<br />
Immaterielle Vermögens-<br />
gegenstände und<br />
Sachanlagen<br />
Zu Anschaffungs-/Herstellungskosten abzüglich der Abschreibungen<br />
Die planmäßigen Abschreibungen werden linear auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bemessen. Für<br />
Vermögensgegenstände mit einem Wert zwischen 150 EUR und 1.000 EUR wird ein Sammelposten gebildet; dieser<br />
wird über 5 Jahre abgeschrieben.<br />
Geschäfts- oder Firmenwert In Höhe des aktiven Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung; die Abschreibungen erfolgen linear über die<br />
Restnutzungsdauer von 5 bis 15 Jahren oder werden mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />
Für den entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwert wurde im Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung eine voraussichtliche<br />
Nutzungsdauer in Anlehnung an die steuerrechtlichen Vorschriften des §7 Abs. 1 Satz 3 EStG zu Grunde<br />
gelegt. Die voraussichtliche Nutzungsdauer von 15 Jahren liegt im Rahmen einer vertretbaren Nutzungsdauerschätzung,<br />
der keine besonderen Umstände entgegenstehen.<br />
Finanzanlagen Zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des gemilderten Niederstwertprinzips; soweit Zinspapiere über pari<br />
erworben werden, wird das Disagio als Rechnungs¬abgrenzung ausgewiesen und ratierlich aufgelöst. Die Anteile<br />
an assoziierten Unternehmen werden gemäß § 312 Abs. 1 HGB mit dem Buchwert angesetzt und werden in den<br />
Folgejahren mit dem Anteil der Kapitalveränderung, der dem Anteil des Mutterunternehmens entspricht, erhöht oder<br />
vermindert.<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
Zu Anschaffungskosten abzüglich gewährter Rabatte und Skonti bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert<br />
Unfertige Leistungen Werden näherungsweise unter Berücksichtigung des Vorsichtsprinzips bewertet<br />
Forderungen nach KHEntgG Zum Nominalbetrag; nicht in der Folgeperiode verrechnete Forderungen werden angemessen wertberichtigt.<br />
Übrige Forderungen Zum Nominalbetrag; zweifelhafte Forderungen werden wertberichtigt bzw. abgeschrieben; für Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen wird eine Pauschalwertberichtigung angesetzt.<br />
Ausgleichsposten<br />
Eigenmittelförderung<br />
In den Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften zum Nominalbetrag nach § 5 Abs. 5 KHBV; im Konzernabschluss<br />
wird der Ausgleichsposten vorab mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />
Übrige Aktiva Zum Nominalbetrag bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert<br />
Eigenkapital Zum Nominalbetrag; der passive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung wird in voller Höhe unter den<br />
Gewinnrücklagen ausgewiesen.<br />
Sonderposten In Höhe der Buchwerte der mit Zuwendungen finanzierten Sachanlagen<br />
Rückstellungen für<br />
Pensionen und ähnliche<br />
Verpflichtungen<br />
Als Rechnungsgrundlagen für die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden neben den<br />
„Richttafeln Heubeck 2005 G“ ein Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtung in Höhe von 5,13 %<br />
(von der Bundesbank veröffentlicht 2010, Restlaufzeit 15 Jahre) und für zukünftig zu erwartende Entgelt- und Rentensteigerungen<br />
in Höhe von 2,0 % berücksichtigt.<br />
Andere Rückstellungen Die unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesenen Altersteilzeitverpflichtungen wurden auf Basis der Richttafeln<br />
2005 G von Heubeck und unter Berücksichtigung eines Rechnungszins von 4,23% (Restlaufzeit 4 Jahre) sowie<br />
einer Gehaltsdynamik von 2,5% bewertet.<br />
Die unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesenen Jubiläumsrückstellungen wurden auf Basis der Richttafeln<br />
2005 G von Heubeck mit einem Rechnungszins von 5,13% (von der Bundesbank veröffentlicht 2010, Restlaufzeit 15<br />
Jahre) bewertet. Ferner wurde eine Fluktuationswahrscheinlichkeit von 13% p.a. unterstellt.<br />
Die übrigen sonstigen Rückstellungen sowie die Steuerrückstellungen berücksichtigen ungewisse Verbindlichkeiten<br />
und sind in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, die nach vernünftig kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.<br />
Verbindlichkeiten Zum Erfüllungsbetrag<br />
Übrige Passiva Zum Nominalbetrag<br />
114 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
4. Erläuterungen zu den Bilanzen<br />
sowie zu den Gewinn- und Verlustrechnungen<br />
Die passiven Unterschiedsbeträge aus der<br />
Erstkonsolidierung entfallen mit 11.158 TEUR<br />
auf die Martin-Luther-Krankenhausbetrieb<br />
GmbH und mit 139 TEUR auf die Evangelische<br />
Ambulante Rehabilitation Berlin GmbH<br />
sowie mit TEUR 934 auf den PGD e. V.; sie<br />
werden unter Gewinnrücklagen ausgewiesen.<br />
Im Rahmen des Anteilszukaufs im April <strong>2011</strong><br />
bei der MIC verändert sich der Geschäfts-<br />
oder Firmenwert auf TEUR 4.042 ; dieser<br />
wird gemäß § 309 Abs.1 HGB abgeschrieben.<br />
Die Eigenkapitalveränderungen, die sich<br />
bei den assoziierten Unternehmen durch<br />
Übernahme der anteiligen Ergebnisse <strong>2011</strong><br />
ergeben, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
unter gesonderten Posten<br />
ausgewiesen (§ 312 Abs. 4 Satz 2 HGB) und im<br />
Anlagenspiegel bei den Anschaffungskosten<br />
als Zugänge bzw. Abgänge dargestellt.<br />
Die Anlagennachweise für den Einzel- und<br />
Konzernabschluss zeigen wir in den Anlagen<br />
1 und 2 zum zusammengefassten<br />
Anhang.<br />
Betriebsleistung<br />
Das Zinsniveau ist derzeit niedrig und wird<br />
durch die expansive Geldpolitik der EZB<br />
niedrig gehalten. Es ist jedoch davon<br />
auszugehen, dass bei einem Übersteigen des<br />
Inflationsziels die Zinspolitik restriktiver<br />
gesteuert wird. Um diesem Risiko entgegenzuwirken,<br />
werden konsequent Zinssicherungsinstrumente<br />
bei variabel verzinsten<br />
Darlehen eingesetzt.<br />
Der Bilanzierung der Wertpapiere erfolgt<br />
im Anlagevermögen, da insbesondere die<br />
festverzinslichen Wertpapiere bis zur<br />
Endfälligkeit gehalten werden sollen, so<br />
dass kurzfristige Kursschwankungen keinen<br />
Einfluss auf den bilanzierten Ausweis haben.<br />
Außerdem ist das Wertpapierportefeuille<br />
auf drei Banken verteilt, um das Adressrisiko<br />
zu verringern.<br />
Alle Forderungen – außer die Forderungen<br />
nach dem KHG – und sonstigen Vermögensgegenstände<br />
haben eine Restlaufzeit von<br />
bis zu einem Jahr. Die Forderungen nach<br />
dem KHG haben in Höhe von 5.635 TEUR eine<br />
Restlaufzeit über 1 Jahr.<br />
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie<br />
folgt zusammen:<br />
Konzern Verein<br />
T EUR T EUR<br />
Personalverpflichtungen 17.085 1.026<br />
Rechnungskürzungen Medizinischer Dienst der Krankenversicherung 4.999 0<br />
Unterlassene Instandhaltung 774 16<br />
Übrige Verpflichtungen 4.579 585<br />
27.437 1.627<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 115<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss
Betriebsleistung<br />
Verbindlichkeiten bis zu<br />
einem Jahr<br />
Die Besicherung erfolgt durch Grundschulden,<br />
durch die Sicherungsübereignung der<br />
finanzierten Vermögenswerte sowie durch<br />
die Sicherungsübereignung von Wertpapieren.<br />
Im Jahresabschluss des Vereins werden<br />
Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von<br />
mehr als einem bis fünf Jahren in Höhe von<br />
10.766 TEUR (davon TEUR 9.766 gegenüber<br />
Kreditinstituten und TEUR 1.000 sonstige<br />
Verbindlichkeiten) und mit einer Laufzeit<br />
von mehr als fünf Jahren in Höhe von<br />
22.787 TEUR (davon TEUR 14.787 gegenüber<br />
Kreditinstituten und TEUR 8.000 sonstige<br />
Verbindlichkeiten) ausgewiesen.<br />
Im Rahmen der geförderten Investitionsfinanzierung<br />
nach KHG wurde auf Initiative<br />
des Landes mit einem Bankenkonsortium ein<br />
Darlehensvertrag abgeschlossen. Das Land<br />
Berlin trat diesem Vertrag bei und hat sich<br />
verpflichtet, Tilgung und Zinsen mit schuldbefreiender<br />
Wirkung für den Verein zu<br />
leisten. Den Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten (KHG) von 7.589 TEUR<br />
116 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
mehr als<br />
ein bis zu<br />
fünf Jahre<br />
mehr als<br />
fünf Jahre<br />
insgesamt Vorjahr<br />
insgesamt<br />
Besicherung<br />
T EUR T EUR T EUR T EUR T EUR T EUR<br />
gegenüber Kreditinstituten 7.182 21.019 26.046 54.247 37.424 46.659<br />
aus erhaltenen Anzahlungen 4.159 0 0 4.159 712 0<br />
aus Lieferungen und Leistungen 8.515 324 4 8.843 8.391 0<br />
nach dem KHEntgG / BPflV 12.526 0 0 12.526 13.100 0<br />
aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung<br />
des Anlagevermögens<br />
Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten und deren Besicherung stellen sich im Konzern wie<br />
folgt dar:<br />
1 0 0 1 1 0<br />
gegenüber Minderheitsgesellschafter 2 0 0 2 0 0<br />
gegenüber assoziierten Unternehmen 90 0 0 90 149 0<br />
Sonstige 5.558 1.000 8.000 14.558 13.926 0<br />
38.033 22.343 34.050 94.426 73.703 46.659<br />
stehen entsprechende Forderungen nach<br />
dem KHG gegenüber. Die Verbindlichkeiten/<br />
Forderungen nach dem KHG betreffen in<br />
Höhe von 4.359 TEUR den Verein.<br />
Verbindlichkeiten aus Steuern bestehen in<br />
Höhe von 2.444 TEUR (davon im Verein 1.782<br />
TEUR); Verbindlichkeiten im Rahmen der<br />
sozialen Sicherheit liegen in Höhe von<br />
1 TEUR (davon im Verein 0 TEUR) vor.<br />
Wesentliche sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
des Konzerns bestehen in Höhe von<br />
rd. 18.216 TEUR aus langfristigen Verträgen<br />
des Wirtschafts- und Versorgungsbereichs<br />
sowie aus dem Bestellobligo (TEUR 1.621) im<br />
Rahmen der Investitionstätigkeit. (davon im<br />
Verein TEUR 4.717)<br />
Im Zusammenhang mit dem am 10. Mai <strong>2011</strong><br />
abgeschlossenen Kreditrahmenvertrag mit<br />
der evangelische Kreditgenossenschaft EG,<br />
Kassel in Höhe von 13,7 Mio. EUR zur Ab-<br />
deckung des Finanzbedarfs auf Konzernebene<br />
besteht eine gesamtschuldnerische<br />
Haftung zwischen <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e.V.
Berlin und Wittenberg mit den Töchterunternehmen<br />
Evangelisches Waldkrankenhaus<br />
Spandau Krankenhausbetriebs gGmbH,<br />
Martin Luther Krankenhausbetriebs GmbH,<br />
Evangelisches Krankenhaus Hubertus<br />
Krankenhausbetriebs gGmbH, Evangelische<br />
Lungenklinik Berlin Krankenhausbetriebs<br />
gGmbH, Evangelische Elisabeth Klinik<br />
Krankenhausbetriebs gGmbH sowie der <strong>Paul</strong><br />
<strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> Krankenhais und Pflege<br />
GmbH.<br />
Die periodenfremden Erträge betragen 9.285<br />
TEUR (davon im Verein 639 TEUR). Diese<br />
resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung<br />
von Rückstellungen in Höhe von 3.366<br />
TEUR (davon im Verein 603 TEUR), aus<br />
Ausgleichsbeträgen der Vorjahre 2.637 TEUR<br />
(davon im Verein 0 TEUR), aus Bonigutschriften<br />
für Vorjahre 430 TEUR sowie aus<br />
der Auflösung von Wertberichtigungen 783<br />
TEUR. (davon im Verein 0 TEUR).<br />
Periodenfremde Aufwendungen ergeben<br />
sich in Höhe von 810 TEUR (davon im Verein<br />
0 TEUR).<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 117<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss
5. Nahestehende Unternehmen<br />
6. Sonstige Angaben<br />
Als nahestehendes Unternehmen wird die<br />
Altmark-Klinikum gGmbH Gardelegen (mit<br />
den Krankenhäusern Gardelegen und<br />
Salzwedel) eingeordnet. Der Verein führt im<br />
Rahmen eines Managementvertrages die<br />
Geschäfte des Altmark-Klinikums und der<br />
angeschlossenen Tochtergesellschaften.<br />
Im Konzern ist die Zahl der durchschnittlich<br />
beschäftigten Vollkräfte um 4,3 % auf 3.228,2<br />
(davon im Verein 209,9) gestiegen.<br />
Von den Beschäftigten sind 92,06 Vollkräfte<br />
im Verein im Bereich Verwaltung tätig.<br />
118 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Vermögensgegenstände und Schulden sowie<br />
Aufwendungen und Erträge sind entsprechend<br />
den vertraglichen Regeln bilanziert.<br />
Dies gilt aufgrund wirtschaftlicher Betrachtungsweise<br />
auch für mit dem Personal<br />
zusammenhängende Aufwendungen.<br />
Die wirtschaftlichen Verhältnisse des<br />
nahestehenden Unternehmens stellen sich<br />
<strong>2011</strong> wie folgt dar:<br />
Betriebsleistung<br />
Betriebsleistung TEUR<br />
Altmark-Klinikum gGmbH<br />
51.817<br />
Vollkräfte VK 532<br />
Personalaufwand TEUR 32.559<br />
Jahresergebnis TEUR 1.472<br />
Bilanzsumme TEUR 68.118<br />
Eigenkapital1) TEUR 23.694<br />
1) bilanziertes Eigenkapital abzüglich Ausgleichsposten<br />
Die Mitarbeiter sind folgenden Dienstarten<br />
zuzuordnen:<br />
Vollkräfte<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Ärztlicher Dienst 491,4 463,7<br />
Pflegedienst 1.176,7 1.145,6<br />
Medizinisch-technischer Dienst 371,7 344,4<br />
Funktionsdienst 380,0 371,7<br />
Übrige Dienstarten 808,4 770,6<br />
3.228,2 3.096,0
Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung, der Aufsichtsrat und der Vorstand.<br />
Mitglieder der Organe des Vereins sind:<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Karl-Heinrich Lütcke | Propst i. R. | Vorsitzender | Berlin<br />
Peter Fenner | Pfarrer i. R. | Stellvertretender Vorsitzender | Berlin<br />
Professor Dr. Uwe Baer | Chefarzt i. R. | Berlin<br />
Dr. Dieter Borchmann | Geschäftsführer a. D. | Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e. V. | Rostock<br />
Simone Ehm | Studienleiterin der Evangelischen Akademie zu Berlin | Berlin<br />
Bernd Goldmann | Bankkaufmann | Berlin<br />
Dr. Friedrich Kästner | Geschäftsführer a. D. Unternehmensverbände Berlin – Brandenburg | Falkensee<br />
Siegfried Kasparick | Regionalbischof | Lutherstadt Wittenberg<br />
Gabriele Lucht | Landespfarrerin | Berlin<br />
Prof. Dr. Hans-Nikol Macha | Chefarzt i. R. | Berlin<br />
Eckhard Naumann | OB Lutherstadt Wittenberg | Lutherstadt Wittenberg<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Reuning, MBA | Präsident a. D. Otis Zentral- und Osteuropa | Berlin<br />
Der Aufsichtsrat ist ehrenamtlich tätig. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat in <strong>2011</strong> eine<br />
Aufwandserstattung in Höhe von EUR 2.000,00 erhalten.<br />
Vorstand<br />
Dr. Ulrich Metzmacher | Vorsitzender | Berlin<br />
Dipl.-Kfm. Andreas Mörsberger | Kaufmännischer Vorstand | Berlin<br />
PD Dr. med. Lutz Fritsche, MBA | Medizinischer Vorstand | Berlin<br />
Dr. Rainer Wettreck | Theologischer Vorstand | Berlin und Wittenberg<br />
Die Gesamtbezüge des Vorstandes für <strong>2011</strong> betragen TEUR 1.169.<br />
Das für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt für<br />
■ Abschlussprüfungsleistungen TEUR 233<br />
■ Andere Bestätigungsleistungen TEUR 10<br />
■ Steuerberatungsleistungen TEUR 3<br />
Berlin, 31. März 2012<br />
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />
Dr. Ulrich Metzmacher Andreas Mörsberger PD Dr. med. Lutz Fritsche Dr. Rainer Wettreck<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 119<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />
Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Betriebsleistung<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
01.01.<strong>2011</strong> Zugänge aus<br />
Betriebsübernahme<br />
120 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Entwicklung der Anschaffungswerte<br />
Zugänge Umgliederungen<br />
Umbuchungen<br />
Abgänge 31.12.<strong>2011</strong><br />
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />
1. Software 7.171.706,04 395.648,30 947.273,31 93.766,04 0,00 43.104,50 8.565.289,19<br />
2. Firmenwert 1.526.486,62 0,00 1.552.586,92 0,00 3.355.742,84 58.000,00 6.376.816,38<br />
3. Geleistete Anzahlungen 273.035,48 105.365,82 375.318,31 – 93.766,04 0,00 11.598,78 648.354,79<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke mit<br />
Betriebs bauten<br />
2. Grundstücke mit<br />
Wohnbauten<br />
3. Technische<br />
Anlagen<br />
4. Einrichtungen und<br />
Ausstattungen<br />
5. Geleistete Anzahlungen<br />
und Anlagen im Bau<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
2. Ausleihungen an verbundene<br />
Unternehmen<br />
3. Beteiligungen an assoziierten<br />
Unternehmen<br />
4. Ausleihungen an assoziierte<br />
Unternehmen<br />
5. Beteiligungen an nahestehende<br />
Unternehmen<br />
6. Ausleihungen an nahestehende<br />
Unternehmen<br />
8.971.228,14 501.014,12 2.875.178,54 0,00 3.355.742,84 112.703,28 15.590.460,36<br />
528.116.011,20 0,00 6.982.307,44 0,00 1.142.371,58 6.584.550,61 529.656.139,61<br />
24.051.097,75 0,00 46.543,10 0,00 0,00 0,00 24.097.640,85<br />
45.341.215,68 58.284,01 387.583,37 0,00 2.471.864,14 598.712,33 47.660.234,87<br />
107.334.618,15 2.001.461,16 7.702.401,00 0,00 842.548,36 2.997.594,45 114.883.434,22<br />
5.736.421,22 0,00 9.055.024,15 0,00 –4.456.784,08 0,00 10.334.661,29<br />
710.579.364,00 2.059.745,17 24.173.859,06 0,00 0,00 10.180.857,39 726.632.110,84<br />
719.550.592,14 2.560.759,29 27.049.037,60 0,00 3.355.742,84 10.293.560,67 742.222.571,20<br />
3.451.517,22 0,00 18.200,00 – 3.355.742,84 18.550,00 95.424,38<br />
7. sonstige Beteiligungen 4.654,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4.654,00<br />
8. sonstige Ausleihungen 0,00<br />
9. Wertpapiere des<br />
Anlage vermögens<br />
10. Sonstige Finanzanlagen<br />
22.651.072,01 0,00 15.709.503,93 0,00 13.628.855,89 24.731.720,05<br />
145.170,68 0,00 0,00 0,00 19.264,71 125.905,97<br />
26.252.413,91 0,00 15.727.703,93 0,00 – 3.355.742,84 13.666.670,60 24.957.704,40<br />
745.803.006,05 2.560.759,29 42.776.741,53 0,00 0,00 23.960.231,27 767.180.275,60<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00
01.01.<strong>2011</strong> Zugänge aus<br />
Betriebsübernahme<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 121<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss<br />
Entwicklung der Abschreibungen Restbuchwerte<br />
Abschreibungen<br />
des<br />
Geschäftsjahres<br />
Umbuchungen<br />
Abgänge Zuschreibungen<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />
5.798.750,04 389.604,30 881.482,87 0,00 36.286,50 0,00 7.033.550,71 1.531.738,48 1.372.956,00<br />
908.469,62 0,00 256.603,94 866.666,67 0,00 2.031.740,23 4.345.076,15 618.017,00<br />
0,00 93.766,04 0,00 0,00 0,00 93.766,04 0,00 648.354,79 273.035,48<br />
6.707.219,66 483.370,34 1.138.086,81 866.666,67 36.286,50 93.766,04 9.065.290,94 6.525.169,42 2.264.008,48<br />
176.424.986,42 0,00 11.854.950,80 0,00 6.504.489,61 0,00 181.775.447,61 347.880.692,00 351.691.024,78<br />
8.335.458,71 0,00 489.820,10 0,00 0,00 0,00 8.825.278,81 15.272.362,04 15.715.639,04<br />
40.786.200,47 21.639,08 840.341,72 0,00 574.464,33 0,00 41.073.716,94 6.586.517,93 4.555.015,21<br />
81.694.360,15 1.424.356,78 7.735.020,94 0,00 2.902.934,45 – 6.497,62 87.957.301,04 26.926.133,18 25.640.258,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10.334.661,29 5.736.421,22<br />
307.241.005,75 1.445.995,86 20.920.133,56 0,00 9.981.888,39 – 6.497,62 319.631.744,40 407.000.366,44 403.338.358,25<br />
313.948.225,41 1.929.366,20 22.058.220,37 866.666,67 10.018.174,89 87.268,42 328.697.035,34 413.525.535,86 405.602.366,73<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
800.000,00 0,00 66.666,67 – 866.666,67 0,00 0,00 95.424,38 2.651.517,22<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4.654,00 4.654,00<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
1.885.078,47 0,00 0,00 0,00 238.330,77 0,00 1.646.747,70 23.084.972,35 20.765.993,54<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 125.905,97 145.170,68<br />
2.685.078,47 0,00 66.666,67 – 866.666,67 238.330,77 0,00 1.646.747,70 23.310.956,70 23.567.335,44<br />
316.633.303,88 1.929.366,20 22.124.887,04 0,00 10.256.505,66 87.268,42 330.343.783,04 436.836.492,56 429.169.702,17
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg<br />
Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />
Betriebsleistung Mutterunternehmen Minderheitsgesellschafter<br />
Festgesetztes<br />
Kapital<br />
Eigenkapital<br />
gemäß<br />
Konzernbilanz<br />
122 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Erwirtschaftetes<br />
Konzern-<br />
eigenkapital<br />
Summe Minderheitennkapital<br />
Konzerneigenkapital<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Stand am 31.12.2008 29.000.000,00 102.671.824,67 131.671.824,67 2.017.930,15 133.689.754,82<br />
Konzern-Jahresüberschuss 2009 4.764.396,89 4.764.396,89 38.577,98 4.802.974,87<br />
Konzerninterne Transaktionen 530.285,26 530.285,26 – 94.358,08 435.927,18<br />
Stand am 31.12.2009 29.000.000,00 107.966.506,82 136.966.506,82 1.962.150,05 138.928.656,87<br />
Konzern-Jahresüberschuss 2010 7.028.539,57 7.028.539,57 1.603,74 7.030.143,31<br />
Konzerninterne Transaktionen – 259.925,01 – 259.925,01 – 259.925,01<br />
Stand am 31.12.2010 29.000.000,00 114.735.121,38 143.735.121,38 1.963.753,79 145.698.875,17<br />
Konzern-Jahresüberschuss <strong>2011</strong> 4.834.367,21 4.834.367,21 566.501,80 5.400.869,01<br />
Konzerninterne Transaktionen – 10.341,00 – 10.341,00 238.328,28 227.987,28<br />
Stand am 31.12.<strong>2011</strong> 29.000.000,00 119.559.147,59 148.559.147,59 2.768.583,87 151.327.731,46
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 123<br />
Einzel- und Konzernjahresabschluss
Bestätigungsvermerk<br />
Der <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e.V., Berlin und Wittenberg, hat als<br />
Mutterunternehmen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, gemäß<br />
§ 298 Abs. 3 HGB den Anhang und den Konzernanhang sowie<br />
gemäß § 315 Abs. 3 HGB den Lagebericht und den Konzernlagebericht<br />
zusammenzufassen. Dem Jahresabschluss sowie dem Konzernabschluss<br />
und dem zusammengefassten Lagebericht haben wir den<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk wie folgt erteilt:<br />
„Bestätigungsvermerk<br />
des Abschlussprüfers<br />
an den <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong><br />
<strong>Diakonie</strong> e. V.,<br />
Berlin und Wittenberg<br />
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend<br />
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />
sowie Anhang – unter Einbeziehung der<br />
Buchführung des <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V.,<br />
Berlin und Wittenberg, sowie den von ihm<br />
aufgestellten Konzernabschluss – bestehend<br />
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel<br />
– und seinen Bericht über die<br />
Lage des Vereins und des Konzerns für das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember<br />
<strong>2011</strong> geprüft. Die Aufstellung dieser Unterlagen<br />
nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften und den Regelungen der<br />
Krankenhaus-Buchführungsverordnung<br />
sowie der Pflege-Buchführungsverordnung<br />
liegt in der Verantwortung des Vorstands<br />
des Vereins. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />
Grundlageder von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchfüh-<br />
12 4 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
rung sowie den von ihm aufgestellten<br />
Konzernabschluss und seinen Bericht über<br />
die Lage des Vereins und des Konzerns<br />
abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahres- und Konzernabschlussprüfung<br />
nach § 317 HGB unter Beachtung<br />
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu<br />
planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />
und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Jahresabschluss und den<br />
Konzernabschluss unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
und durch den Bericht über die Lage des<br />
Vereins und des Konzerns vermittelten Bildes<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über<br />
das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld<br />
des Vereins und des Konzerns sowie die<br />
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />
Im Rahmen der Prüfung werden die<br />
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />
für die Angaben in Buchführung, in
Jahres- und Konzernabschluss und in dem<br />
Bericht überdie Lage des Vereins und des<br />
Konzerns überwiegend auf der Basis von<br />
Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />
die Beurteilungder angewandten Bilanzierungs-<br />
und Konsolidierungsgrundsätze und<br />
der wesentlichen<br />
Einschätzungen des Vorstands sowie die<br />
Würdigung der Gesamtdarstellung des<br />
Jahresund Konzernabschlusses sowie des<br />
Berichts über die Lage des Vereins und des<br />
Konzerns. Wir sind der Auffassung, dass<br />
unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei<br />
der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />
entsprechen der Jahresabschluss und der<br />
Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften<br />
und den Regelungen der Krankenhaus-Buchführungsverordnung<br />
sowie der<br />
Pflege-Buchführungsverordnung und<br />
vermitteln unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den<br />
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Vereins und des Konzerns. Der Bericht<br />
über die Lage des Vereins und des Konzerns<br />
steht in Einklang mit dem Jahresabschluss<br />
und dem Konzernabschluss, vermittelt<br />
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage<br />
des Vereins und des Konzerns und stellt die<br />
Chancen und Risiken der zukünftigen<br />
Entwicklung zutreffend dar.“<br />
Berlin, 31. März 2012<br />
KPMG AG<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Kohler<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Schidrich<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> | 125<br />
Lagebericht
Impressum<br />
Herausgeber <strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V., Berlin und Wittenberg (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion Lilian Rimkus, Diana Thomas<br />
Konzeption und Text Rohloff Design, Anne Mikus, Berlin<br />
Fotografie Sibylle Bayer: S. 19; Studio Kohlmeier: S. 24, 63; Jannette Kneisel: S. 8, 22, 38, 69, 71; Lox und Bergmann: S. 64;<br />
Eva Oertwig: S. 26; Robert Siuda: Titel, S. 16, 18, 19, 28, 29, 41, 42, 44, 45, 50, 53, 60, 80, 82, 95, 100; Szivia Sztankovits: S. 30,<br />
36, 107, 123; Manuel Tennert: S. 72; Kay Zimmermann: S. 12, 31, 32, 39, 40, 43, 46, 49, 55, 66, 76, 79, 84, 86, 91, 96, 99<br />
Gestaltung Rohloff Design, Berlin<br />
Druck Königsdruck GmbH, Berlin<br />
April 2012<br />
Soweit in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> die männliche Form benutzt wird,<br />
sollen damit selbstverständlich auch Frauen angesprochen werden.<br />
126 | PGD-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong>
<strong>Paul</strong> <strong>Gerhardt</strong> <strong>Diakonie</strong> e. V ., Berlin und Wittenberg<br />
Griesinger Straße 8<br />
13589 Berlin<br />
info@pg-diakonie.de<br />
www.pgdiakonie