12.07.2015 Aufrufe

Publikation

Publikation

Publikation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SENEGAL38SENEGALSenegal liegt an der westafrikanischen Atlantikküste.Das Land mit einer Fläche vonknapp 200.000 Quadratkilometern wird imNorden durch den Fluss Senegal begrenzt.Landwirtschaft und Fischerei beschäftigeneinen großen Teil der Bevölkerung.Einwohner_innen: 2009 ca. 12,5 MillionenEinwohner_innen bei einem jährlichenWachstum von ca. 2 %. Senegal ist geprägtvon starker Landflucht und Urbanisierung.Auswanderung: 2011 lebten ca. 636.200 senegalesischeStaatsbürger_innen imAusland.Einwanderung: 2013 stammen die größtenmigrantischen Communities aus Mauretanien(40.955), Guinea (39.594), Mali (26.103),Guinea Bissao (22.670), Sierra Leone(11.453) und Frankreich (10.652).Rücksendegelder: 1.367 Millionen US-Dollarwurden 2012 nach Senegal überwiesen,davon 290 Millionen US-Dollar aus Frankreich,247 Millionen aus Italien und 246 MillionenUS-Dollar aus Gambia.BIP: 14,151 Milliarden US-Dollar, Phosphatabbau,Düngemittelproduktion und Fischereisind die wichtigsten Exporteinnahmendes Staates.Human Development Index: 2012 lag Senegalauf dem 154. Platz des Human DevelopmentIndex.Regierung: Präsident Macky Sall löste 2012seinen langjährigen Vorgänger AbdulayeWade ab, Premierministerin ist AminataTouré.Inseln kam, nutzte Spanien seine guten Beziehungenzum senegalesischen Präsidenten Abdulaye Wade.Es ging eine enge Kooperation mit der senegalesischenRegierung ein, die die gemeinsame Abwehrvon Migrant_innen auf See und an der Küste, aberauch eine starke entwicklungspolitische Komponenteeinschloss. Die Rückübernahme von aus Spanienabgeschobenen senegalesischen Migrant_innenwurde von Fall zu Fall verhandelt, und Senegal ließsich die Zustimmung zur Abschiebung eigenerStaatsangehöriger mehrfach gut honorieren.Spanien fuhr besonders im Senegal eine doppelteStrategie: Es gewann die senegalesische Regierungfür die enge Kooperation bei der Bekämpfung vonMigrant_innen, die per Boot die Kanarischen Inselnerreichen wollten. Spanische und senegalesischeSicherheitskräfte operieren gemeinsam in senegalesischenKüstengewässern, um Boote abzufangenund zurück an Land zu zwingen. Die Regierungdes Senegal hatte schon 2005 ein Gesetz verabschiedet,das die „illegale Auswanderung“ kriminalisierte.Nicht nur Schlepper, sondern auchMigrant_innen, die ihre Dienste in Anspruch genommenhatten, mussten mit Geld- und Haftstrafenrechnen. Die Europäische Union unterstützte Spanienhierbei finanziell. Erst ab Ende 2006 griff auchFrontex mit den „Hera“ genannten Operationen indie Migrationsabwehr vor der westafrikanischenKüste ein. Senegal ist außerdem ein Partnerstaatim von der spanischen Guardia Civil koordiniertenSeahorse-Projekt, das die effektive Überwachungdurch Radar, Satelliten und Überwachungszentrenan den Küsten des westatlantischen Seegebiets zwischenafrikanischem Festland, den Kapverden undden Kanarischen Inseln vorsieht. Das Seahorse-Projekt wird unter spanischer Führung auch aufdas Mittelmeer ausgeweitet und gilt als Vorstufezum Grenzüberwachungssystem Eurosur, das dengesamten Grenzraum der Europäischen Union überwachensoll. Die Kollaborationsbereitschaft der senegalesischenRegierung gewann Spanien nichtallein durch Rüstungslieferungen für die senegalesischeGendarmerie und Küstenwache, sondern vorallem durch Entwicklungsgelder, die kanalisiertwurden für die Abwehr von Migrant_innen. Als am19. Mai 2006 die Entsendung von Frontex nachSenegal bekannt gegeben wurde, beschloss das spanischeKabinett Zapatero den Plan África, in dementwicklungspolitische Leitlinien sich stark an derBekämpfung von Migrationsursachen, die vor allemin der Armut der Bevölkerung gesehen werden,ausrichten.TRADITIONEN DER MIGRATIONSeit den 1990er-Jahren sind es vor allem die Perspektivlosigkeitund der Mangel an Einkommensmöglichkeiten,die Migrant_innen den Weg nachEuropa suchen lassen. Dennoch ist Migration ausdem Senegal nicht immer und ausschließlich Armutsmigration,sondern eine lang tradierte Alltagspraxis.Das Land ist eingebunden in verschiedene

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!