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ZUSAMMENFASSUNGVerletzungen von Menschenrechten von Migrant_innen oder Flüchtlingen,so wird auf die Verantwortung des Drittstaats verwiesen.Zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich in den betreffenden Ländernfür Menschenrechte und Flüchtlingsschutz einsetzen, werden von der EuropäischenUnion nur selten und geringfügig unterstützt. Betrachtet man dieSummen, die von Europa in die Sicherheitsapparate der Grenzanrainer-,Herkunfts- und Transitstaaten fließen und vergleicht sie mit der Unterstützung,die Organisationen zum Schutz vor Menschenhandel, für Menschen- oderFlüchtlingsrechte erhalten, so werden Prioritäten sichtbar. In Mauretanienfinanzierten die EU und Spanien zwischen 2005 und 2010 mit 20 MillionenEuro Projekte der Migrationssteuerung, davon gingen lediglich 160.000 Euroüber den UNHCR an zivilgesellschaftliche Organisationen im Flüchtlingsschutz.FLÜCHTLINGE UND ASYLFlüchtlinge sind die ersten Opfer der europäischen Migrationspolitik. DieAbwehrmaßnahmen gegen so genannte irreguläre Migration unterscheidennicht zwischen Migrant_innen und Flüchtlingen. Schutzbedürftige Personenwerden wie andere Migrant_innen in Transitstaaten blockiert, in denen siein der Regel keinen oder unzulänglichen Schutz vorfinden. In vielen Transitstaatenbestehen keine Regelungen für Asylsuchende und Flüchtlinge, derUNHCR ist in vielen dieser Länder nur schwach vertreten, und verfügt überunzureichende Handlungsfreiheit und Mittel.Das Flüchtlingskonzept der Europäischen Union setzt auf „RegionaleSchutzprogramme“. Die Erfahrungen mit den Flüchtlingen aus Libyen oderSyrien zeigen, dass Flüchtlinge die Krisenregion nicht verlassen sollen, dassdie Länder in der Region, nicht Europa, sich dieser Flüchtlinge annehmensollen. Nur wenige der in Folge des Libyenkrieges gestrandeten Migrant_innensind von europäischen Staaten aufgenommen worden. Auf das vom UNHCRangestrebte Resettlement, also die Umsiedlung der Flüchtlinge in sichereAufnahmeländer, wurde vor allem von den USA mit großzügiger Aufnahmegeantwortet. Europa finanziert hingegen die Internationale Organisationfür Migration zur Durchführung von Rückführungsprogrammen in die Herkunftsländer.Anhaltende Konflikte führen zu langjähriger Lagerunterbringungohne Perspektive. Das europäische Engagement bei Resettlement-Programmenist zu gering, um für mehr als einen Bruchteil der Flüchtlinge einen Auswegzu bieten. Europa verabschiedet sich weiter als je zuvor vom Flüchtlingsschutz.9

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