energieumwandlung - KIT - Zentrum Energie
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TOPIC 5: FUSIONSTECHNOLOGIE<br />
Fusionsreaktion in nutzbare Wärme um,<br />
erbrütet den Brennstoff Tritium durch das<br />
Einfangen von Neutronen in Lithium und<br />
schirmt die supraleitenden Magnete gegen<br />
Neutronen- und Gammastrahlung ab.<br />
Thermische Effizienz und Leistungsdichte<br />
des Blankets bestimmen Leistung und<br />
Wirtschaftlichkeit eines Fusionsreaktors<br />
wesentlich mit.<br />
Die europäische Fusionsforschung verfolgt<br />
beim Blanket zwei verschiedene<br />
Konzepte: HCPB (Helium Cooled Pebble<br />
Bed – heliumgekühltes Feststoffblanket)<br />
und HCLL (Helium Cooled Lithium Lead).<br />
Das <strong>KIT</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>Energie</strong> trägt zu einzelnen<br />
Bereichen des HCLL-Konzepts bei, wid-<br />
32<br />
Kernspaltung und Fusion<br />
Ein physikalischer Prozess, bei dem ein Atomkern mit einem anderen Atomkern<br />
oder einem Teilchen zusammenstößt und dadurch mindestens ein Atomkern umgewandelt<br />
wird, heißt Kernreaktion. Zwei spezielle, grundsätzlich verschiedene Arten<br />
von Kernreaktionen sind Kernspaltung/Fission und Kernfusion.<br />
Kernspaltung: Ein Atomkern wird in zwei oder mehr Teile zerlegt; dabei wird<br />
<strong>Energie</strong> frei. Es handelt sich um eine induzierte Spaltung, ausgelöst dadurch,<br />
dass ein frei herumfliegendes Neutron den Atomkern trifft.<br />
Kernfusion: Zwei Atomkerne verschmelzen zu einem neuen Kern. Ist die Masse<br />
der bei der Fusion entstandenen Teilchen geringer als die Summe der Masse der<br />
Ausgangskerne, wird die Massendifferenz in Form von <strong>Energie</strong> frei. Dann liegt<br />
eine exotherme, das heißt energieliefernde Fusionsreaktion vor.<br />
Versuchsanordnung zum Test einer ITER-<br />
Modellspule.<br />
met sich jedoch hauptsächlich dem HCPB-<br />
Konzept, bei dem es federführend wirkt.<br />
Im <strong>KIT</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>Energie</strong> sind die Arbeiten<br />
langfristig darauf gerichtet, ein Blanket<br />
für den Demonstrationsreaktor DEMO zu<br />
entwickeln und auszulegen. Zu den konzeptionellen<br />
und konstruktiven Aufgaben<br />
kommen theoretische und experimentelle<br />
Untersuchungen, um die Eigenschaften<br />
von Brutmaterialien und Beryllium zu bestimmen,<br />
das Verhalten der Schüttbetten<br />
unter thermischer Belastung und<br />
Strahlungsbelastung zu ermitteln sowie<br />
Technologien zur Herstellung der Blanket-<br />
Module zu entwickeln und zu erproben.<br />
Erste Funktionstests in ITER sollen zeigen,<br />
Das Tritiumlabor auf dem Campus Nord des <strong>KIT</strong>.<br />
wie das Blanketkonzept auf magnetische<br />
und thermomechanische Transienten,<br />
Neutronen- und Gammastrahlung reagiert.<br />
Helium-4, sozusagen die Asche der<br />
Kernfusion, sowie unverbrannter<br />
Brennstoff und Verunreinigungen müssen<br />
laufend aus dem Plasma abgeführt werden,<br />
um die Fusion aufrechtzuerhalten.<br />
Dies geschieht über den Divertor. Durch<br />
Magnetfelder werden die Ionen auf gekühlte<br />
Prallplatten gelenkt. Dort verlieren<br />
sie <strong>Energie</strong> und können Elektronen<br />
einfangen und dadurch zu neutralen<br />
Atomen werden. Vakuumpumpen entfernen<br />
die Atome aus der Brennkammer.<br />
Die Divertorplatten sind zusätzlich zur<br />
Belastung durch die schnellen Neutronen<br />
einer hohen Wärmebelastung ausgesetzt<br />
– der Divertor gehört zu den thermisch am<br />
höchsten belasteten Bauteilen in einem<br />
Fusionsreaktor.<br />
Das <strong>KIT</strong>-<strong>Zentrum</strong> <strong>Energie</strong> ist an der<br />
Entwicklung des Divertors für DEMO federführend<br />
beteiligt. Schwerpunkte sind die<br />
Auswahl und Zusammenstellung geeigneter<br />
Materialien, der belastungs- und<br />
fertigungsgerechte Entwurf des Divertors<br />
einschließlich der Auslegung von<br />
Hochleistungs-Wärmeübertragungsmodulen<br />
sowie Analysen und Experimente,<br />
um die Auslegungsrechnungen zu überprüfen.<br />
Geplant ist auch, ein Divertor-