2009 - Jurybericht SBB Baufeld G, 82 S., 7.1 - Europaallee
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odeon<br />
Blick über die Gleise<br />
Esch Sintzel Architekten ETH HTL SIA, Zürich<br />
Auf einen Gebäudesockel werden zwei Hochhäuser<br />
gestellt, eines westlich zum GullPlatz mit 50 m Höhe, das<br />
zweite nordwestlich mit 40 m Höhe. Mit dieser städtebaulichen<br />
Setzung bewegt sich das Projekt innerhalb der<br />
Spielregeln des Gestaltungsplans.<br />
Zwischen dem bestehenden Stellwerk und den zwei<br />
Türmen wird ein neuer Platz aufgespannt. Mit diesem<br />
zweiten Platz wird ein Ort der Identität und damit die<br />
Adressbildung der Altersresidenzen und der Alterswohnungen<br />
erreicht, ohne den GullPlatz in seiner Ausstrahlung<br />
und Wirkung zu schwächen. Es entsteht eine stimmungsvolle<br />
Aussenraumabfolge von hoher Qualität.<br />
Zwischen den beiden Hochhäusern und dem entlang der<br />
Lagerstrasse liegenden fünfgeschossigen Gebäude wird<br />
über dem Erdgeschoss ein stimmungsvoller, jedoch etwas<br />
beengter, verschatteter Aussenraum angeboten, der<br />
sowohl den Bewohnern der Altersresidenz als auch den<br />
Mitarbeitern der Büros dient.<br />
Das architektonisch stimmungsvolle Erscheinungsbild des<br />
sehr sorgfältig bearbeiteten Entwurfs soll an ein grossstädtisches<br />
Ambiente erinnern. Mit dem vorgeschlagenen<br />
Sichtbackstein als Fassadenmaterial werden Vorbilder aus<br />
Grossstädten wie Manhatten, Mailand oder Hamburg<br />
benannt. Die Massivbauweise beschränkt sich aber, nicht<br />
zuletzt aus energetischen Überlegungen, auf eine Skelettbauweise<br />
mit tragenden Betonstützen und Flachdecken;<br />
die Backsteinfassade bekommt keine Tragfunktionen wie<br />
in den genannten Vorbildern – sie ist lediglich Verkleidung.<br />
Die teils sehr filigran vorgetragene Erscheinung entspricht<br />
nicht ganz der konstruktiven Realität.<br />
Im 15stöckigen Hochhaus zum GullPlatz sind ab dem<br />
3. Obergeschoss die grosszügig gestalteten Wohnungen<br />
mit gehobenem Standard vorgeschlagen. Ob dieser neue<br />
Stadtteil wirklich der Ort für grossbürgerliches Wohnen<br />
ist, bleibe dahingestellt. Da die inneren Trennwände nicht<br />
tragend sind, können hier auch andere Wohnungen<br />
entstehen mit kleinerem Anteil an Verkehrsfläche und<br />
offeneren Raumstrukturen.