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Plasmozytom/Multiples Myelom - Deutsche Krebshilfe eV

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16 <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> 17<br />

erhöhter<br />

eiweißgehalt<br />

erbliche<br />

veranlagung<br />

Bilden sich große Mengen von Paraproteinen, kann der Eiweißgehalt<br />

des Blutes erheblich ansteigen. Ein Teil des Eiweißes wird<br />

über die Niere ausgeschieden. Dabei kann das Eiweiß die Nierenkanälchen<br />

verstopfen und so die Nierenfunktion beeinträchtigen.<br />

Wichtig: Ein <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> kann über Jahre<br />

hinweg verlaufen, ohne dass sich Krankheitszeichen bemerkbar<br />

machen. Die eben beschriebenen Auswirkungen der Erkrankung<br />

treten in der Regel erst nach längerer Zeit auf.<br />

warum entsteht ein <strong>Plasmozytom</strong> /<br />

multiples myelom?<br />

Warum ein Mensch an einem <strong>Plasmozytom</strong> / Multiplen <strong>Myelom</strong><br />

erkrankt, ist weitgehend unklar. Wissenschaftliche Untersuchungen<br />

haben bisher nur wenige Ursachen finden können. Veränderungen<br />

im Erbgut, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst<br />

werden können, spielen eine gewisse Rolle. Asbest, Dieselruß,<br />

organische Lösungsmittel, Farben und Lacke erhöhen das Erkrankungsrisiko.<br />

Überwiegend sind die Experten – wie die nachfolgenden Erläuterungen<br />

zeigen – auf Vermutungen angewiesen.<br />

Vielleicht fragen Sie und Ihre Angehörigen sich, ob das Erbgut<br />

bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielt. Eine gewisse<br />

Abhängigkeit von der Vererbung lässt sich daraus ableiten, dass<br />

erstgradige Verwandte (Eltern / Geschwister) von <strong>Plasmozytom</strong>betroffenen<br />

ein etwas höheres Risiko haben, selbst daran zu<br />

erkranken.<br />

Beim <strong>Plasmozytom</strong> handelt es sich aber nicht um eine Erbkrankheit<br />

im engeren Sinne.<br />

risikofaktor ionisierende<br />

strahlung<br />

risikofaktor gifte<br />

risikofaktor<br />

immundefekte<br />

In der Erbsubstanz der entarteten Plasmazellen können Veränderungen<br />

nachgewiesen werden. Hierbei handelt es sich allerdings<br />

nicht um Störungen, die vererbt werden, denn es ist lediglich die<br />

Krebs-Ursprungszelle mit all ihren Abkömmlingen betroffen.<br />

Nicht betroffen sind die Keimzellen mit der Erbsubstanz, die der<br />

Betroffene an seine Kinder weitergibt.<br />

Häufig ist im Erbgut der <strong>Plasmozytom</strong>-Zellen das Chromosom<br />

13 verändert. Bei 30 Prozent der Betroffenen liegt diese Veränderung<br />

vor, die mit einem eher ungünstigen Krankheitsverlauf<br />

verbunden sein kann.<br />

Zu den wichtigsten Risikofaktoren, die Veränderungen im Erbgut<br />

der Zellen auslösen können, zählen ionisierende Strahlen. Unter<br />

den Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki, die hohen<br />

Dosen radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, verstarben auffällig<br />

viele Menschen an einem <strong>Plasmozytom</strong>.<br />

Allerdings gibt es keine Hinweise darauf, dass die Strahlendosis<br />

bei routinemäßig durchgeführten Röntgenuntersuchungen das<br />

Erkrankungsrisiko für eine <strong>Plasmozytom</strong>-Erkrankung erhöht.<br />

Auch Gifte wie Pestizide oder Dioxine können ein <strong>Plasmozytom</strong><br />

/ <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> auslösen.<br />

Wissenschaftler konnten zudem nachweisen, dass Betroffene<br />

mit angeborenen Immundefekt-Syndromen und bestimmten<br />

Auto immunerkrankungen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben.<br />

Dazu gehören beispielsweise die rheumatoide Arthritis<br />

und verwandte Krankheitsbilder. Vermutlich sind davon auch<br />

erstgradige Verwandte, insbesondere Geschwister, betroffen.<br />

Ein erhöhtes Risiko wurde auch nach Organ-, Knochenmark- und<br />

Stammzelltransplantation beobachtet.

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