Plasmozytom/Multiples Myelom - Deutsche Krebshilfe eV
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66 <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> 67<br />
ursachen vielfältig<br />
symptome<br />
medikamentöse<br />
Behandlung<br />
knochenschäden<br />
Bisphosphonate<br />
auch vorbeugend<br />
Anämie zumeist bestehen und nimmt mit zunehmender Krankheits-<br />
und Behandlungsdauer sogar zu.<br />
Diese Blutarmut hat verschiedene Ursachen. Oft ist die Blutbildung<br />
durch die Erkrankung selbst beeinträchtigt. Manchmal<br />
fehlt auch eine ausreichende Menge des wichtigsten Hormons<br />
für die Blutbildung (Erythropoetin) und / oder das Knochenmark<br />
ist durch die Chemotherapie geschädigt. Im Einzelfall können die<br />
genannten Faktoren unterschiedlich große Bedeutung haben.<br />
Blutarmut kann zu folgenden Beschwerden führen: Müdigkeit,<br />
Leistungsschwäche, Schlaflosigkeit, Herzrasen, kalte Haut, Beeinträchtigung<br />
der Sexualfunktion. In schweren Fällen kann es<br />
sogar zu lebensbedrohlichen Herz- und Kreislaufkomplikationen<br />
kommen.<br />
Seit einiger Zeit steht der Wachstumsfaktor Erythropoetin als<br />
industriell hergestelltes Medikament für die Behandlung der<br />
Anämie zur Verfügung. Erythropoetin wird ins Unterhautfettgewebe<br />
gespritzt.<br />
Leiden Sie unter Blutarmut, sollte überlegt werden, ob bei Ihnen<br />
eine Erythropoetin-Behandlung sinnvoll ist.<br />
Der Einsatz von Bisphosphonaten soll die gefürchteten Komplikationen<br />
des <strong>Plasmozytom</strong>s / Multiplen <strong>Myelom</strong>s am Knochen<br />
vermeiden oder lindern.<br />
Bereits eingetretene Osteolysen können mit Bisphosphonaten<br />
stabilisiert werden. Diese Medikamente lassen sich aber auch<br />
vorbeugend einsetzen, um das Auftreten von Skelettkomplikationen<br />
zu verhindern: Die Substanzen verringern die Zerstörungen<br />
des Knochens durch die Tumorzellen erheblich. Dadurch gehen<br />
auch die Knochenschmerzen deutlich zurück.<br />
nebenwirkungen<br />
orthopädische<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
Bisphosphonate haben einige Nebenwirkungen, die beachtet<br />
werden müssen. In seltenen Fällen können zum Beispiel Nierenschäden<br />
auftreten (bei Zoledronat, Pamidronat), so dass eine<br />
entsprechende Überwachung notwendig ist. Außerdem ist es<br />
nach größeren zahnärztlichen Eingriffen zu starken Schädigungen<br />
des Kieferknochens gekommen. Noch ist nicht klar, wann<br />
genau diese Nebenwirkung auftritt.<br />
Experten empfehlen daher zur Zeit: Gehen Sie vor Beginn einer<br />
Behandlung mit Bisphosphonaten zum Zahnarzt und lassen Sie<br />
Ihre Zähne gründlich untersuchen und bei Bedarf behandeln.<br />
Die Therapie mit Bisphosphonaten sollte so lange aufgeschoben<br />
werden. Wenn Sie bereits mehr als sechs Monate Bisphosphonate<br />
erhalten, lassen Sie zahnärztliche Eingriffe nur nach Absprache<br />
mit Ihrem Onkologen durchführen.<br />
Bitte informieren Sie unbedingt Ihren Zahnarzt darüber, dass Sie<br />
mit Bisphosphonaten behandelt werden.<br />
Wenn Sie Clodronat einnehmen, beachten Sie die Einnahmehinweise<br />
im Beipackzettel genau, um Nebenwirkungen und einen<br />
Wirkungsverlust zu vermeiden.<br />
Aufgrund der hervorragenden Wirksamkeit und ihrer geringen<br />
Nebenwirkungsrate sollten alle Betroffenen mit <strong>Plasmozytom</strong> /<br />
Multiplem <strong>Myelom</strong> und Osteolysen regelmäßig Bisphosphonat-<br />
Infusionen erhalten. Die Behandlung sollte nach Ansicht von<br />
Experten frühzeitig, also bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnose,<br />
beginnen.<br />
Die wichtigste Maßnahme, um Knochenschäden vorzubeugen,<br />
ist die Behandlung der Grunderkrankung. Um das Wachstum der<br />
<strong>Myelom</strong>zellen zu stoppen, können – wie bereits beschrieben –