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Plasmozytom/Multiples Myelom - Deutsche Krebshilfe eV

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30 <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> 31<br />

röntgenaufnahmen<br />

kernspintomographie<br />

/ computertomographie<br />

Eine regelmäßige Überwachung des Blutbildes soll dazu beitragen,<br />

Funktionsbeeinträchtigungen des Knochenmarks infolge<br />

der Plasmazell-Infiltration rasch festzustellen. Das Ausmaß der<br />

Blutarmut gibt einen Hinweis auf den Verlauf der Erkrankung:<br />

je niedriger der Hämoglobinwert, desto ungünstiger der Krankheitsverlauf.<br />

Bildgebende Diagnostik<br />

Röntgenaufnahmen sind unentbehrlich, um Osteolysen zu erkennen.<br />

Wichtig sind Aufnahmen des Schädels, der Wirbelsäule,<br />

der langen Röhrenknochen, des Beckens und der Rippen. Auf<br />

den Bildern sind allerdings geringgradige Plasmazell-Infiltrationen<br />

nicht erkennbar. Trotzdem haben sich diese Aufnahmen<br />

bewährt, um das Ausmaß und den Schweregrad der Osteolysen<br />

zu erkennen.<br />

Andere bildgebende Verfahren wie die Kernspintomographie<br />

(auch Magnetresonanztomographie MRT) oder die Computertomographie<br />

(CT) können ergänzend zu den Röntgenaufnahmen<br />

durchgeführt werden. Diese Untersuchungen sind sinnvoll,<br />

um einen frühen Befall der Wirbelsäule nachzuweisen und um<br />

osteolytische Bezirke genauer zu beurteilen, die auf normalen<br />

Röntgenaufnahmen nicht ausreichend einzuordnen sind. Das<br />

kann zum Beispiel der Fall sein, wenn unklar ist, wie stabil der<br />

Knochen noch ist.<br />

knochenmarkpunktion<br />

Da die Blutbildung im Knochenmark – nicht zu verwechseln mit<br />

dem Rückenmark! – stattfindet, kann die endgültige Diagnose<br />

nur durch eine Knochenmarkpunktion gesichert werden. Ihr<br />

Arzt benötigt dafür eine kleine Menge – zirka fünf bis zehn Milliliter<br />

– Knochenmark, das er aus dem Beckenknochen entnimmt.<br />

Sie liegen auf dem Rücken oder auf der Seite und erhalten im<br />

Bereich des Beckenknochens auf der Fläche eines etwa 2-Euro-<br />

Stück großen Gebietes eine lokale Betäubung. Unter sterilen<br />

Bedingungen sticht der Arzt eine Nadel in das Knochenmark ein<br />

und saugt mit einer Spritze wenige Milliliter Blut aus dem Knochen<br />

heraus. Anschließend entfernt er mit einer anderen Nadel<br />

ein etwa zehn Millimeter langes Knochenstückchen von zwei<br />

Millimeter Durchmesser („Stanze“). Die gesamte Knochenmarkpunktion<br />

dauert etwa eine Viertelstunde.<br />

Nach der Punktion versorgt der Arzt die Einstichstelle mit einem<br />

Pflaster, auf das er für etwa eine halbe Stunde einen kleinen<br />

Sandsack legt. Er kann stattdessen auch einen kleinen Druckverband<br />

anlegen. Beide Methoden sollen verhindern, dass es zu<br />

einer Nachblutung kommt.<br />

Das so gewonnene Knochenmark wird auf Glasplättchen (Objektträgern)<br />

ausgestrichen, unter dem Mikroskop vom Arzt begutachtet<br />

sowie gegebenenfalls feingeweblich (histologisch) aufgearbeitet.<br />

Durch Blutbild und Knochenmarkpunktion kann Ihr Arzt genaue<br />

Aussagen über die Zusammensetzung und das Aussehen von<br />

Blut und Knochenmark machen. Anhand des Aussehens der<br />

Zellen sowie durch einige weitere Spezialfärbungen an den ausgestrichenen<br />

Zellen (Zytochemie) kann er schnell feststellen, um<br />

welche Erkrankung es sich bei Ihnen handelt.<br />

An diesem und dem folgenden Tag dürfen Sie nicht in die Badewanne;<br />

Duschen hingegen ist schon einen Tag nach der Untersuchung<br />

unproblematisch. Manche Betroffene empfinden die

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