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Plasmozytom/Multiples Myelom - Deutsche Krebshilfe eV

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20 <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> 21<br />

Erkrankungen auch Veränderungen, deren Gut- oder Bösartigkeit<br />

noch nicht eindeutig beurteilt werden kann, wenn die Paraproteine<br />

nachgewiesen werden.<br />

Die meisten Plasmazell-Erkrankungen gehen aus dem Skelett<br />

beziehungsweise dem Knochenmark hervor. Der Plasmazell-Klon<br />

kann sich aber auch außerhalb des Knochenmarks befinden. Im<br />

Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Plasmazell-Erkrankungen<br />

vor.<br />

monoklonale gammopathie unbestimmter<br />

signifikanz (mgus)<br />

Diese Erkrankung wird meist zufällig bei Betroffenen festgestellt,<br />

die keine Krankheitszeichen haben und bei denen eine<br />

Blutuntersuchung (Serum-Elektrophorese) erfolgt. Bei einer<br />

MGUS ist nur eine geringe Menge von Paraproteinen im Serum<br />

(zum Beispiel lgG unter 3 g / 100 ml) vorhanden sowie ein normaler<br />

Plasmazell-Anteil im Knochenmark (weniger als fünf Prozent<br />

Plasmazellen). Weitere Krankheitszeichen wie Knochenverdünnung,<br />

Anämie und Einschränkung der Nierenfunktion fehlen.<br />

Für den Betroffenen entscheidend sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen:<br />

Denn die MGUS kann mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von etwa zehn Prozent innerhalb von zehn Jahren in ein <strong>Multiples</strong><br />

<strong>Myelom</strong> oder eine verwandte bösartige Erkrankung übergehen.<br />

Eine vorbeugende Behandlung gibt es zur Zeit nicht.<br />

Der Verlauf der MGUS ist meist gutartig.<br />

smouldering myelom („schwelendes“ myelom)<br />

Das „schwelende“ <strong>Myelom</strong> nimmt eine Mittelstellung zwischen<br />

der MGUS und dem <strong>Plasmozytom</strong> / Multiplen <strong>Myelom</strong> ein. Hierbei<br />

finden sich im Serum über 3 g / 100 ml Paraproteine und im<br />

Knochenmark über zehn Prozent atypische Plasmazellen. Diese<br />

Veränderungen schreiten jedoch nicht weiter voran. Die für das<br />

Multiple <strong>Myelom</strong> typischen Krankheitszeichen fehlen.<br />

Plasmazell-Leukämie<br />

Eine Plasmazell-Leukämie liegt vor, wenn der Anteil von Plasmazellen<br />

im Differentialblutbild über 20 Prozent beträgt. Eine<br />

Plasmazell-Leukämie kann entweder primär bei der Erstdiagnose<br />

eines <strong>Plasmozytom</strong>s / Multiplen <strong>Myelom</strong>s vorliegen oder sich im<br />

Verlauf dieser Erkrankung entwickeln.<br />

solitäres <strong>Plasmozytom</strong><br />

Von einem solitären <strong>Plasmozytom</strong> des Knochens spricht man,<br />

wenn nur ein einziger Plasmazell-Herd im Körper nachgewiesen<br />

wird. Diese Erkrankung lässt sich durch eine alleinige Strahlentherapie<br />

in zirka 30 Prozent aller Fälle heilen. Im englischen<br />

Sprachgebrauch wird der Begriff <strong>Plasmozytom</strong> oft für das<br />

solitäre <strong>Plasmozytom</strong> verwendet, während die ausgebreitete<br />

Erkrankung in der Regel <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong> genannt wird. Um Verwirrung<br />

zu vermeiden, empfehlen einige deutsche Experten, zwischen<br />

solitärem oder extramedullärem <strong>Plasmozytom</strong> und Multiplem<br />

<strong>Myelom</strong> zu unterscheiden und den Begriff <strong>Plasmozytom</strong><br />

als Bezeichnung für das Multiple <strong>Myelom</strong> zu vermeiden. In dieser<br />

Broschüre sprechen wir von <strong>Plasmozytom</strong> / <strong>Multiples</strong> <strong>Myelom</strong>.<br />

extramedulläres <strong>Plasmozytom</strong><br />

Beim extramedullären <strong>Plasmozytom</strong> handelt es sich um monoklonale<br />

Plasmazell-Herde außerhalb des Knochenmarks. Primär<br />

extramedulläre <strong>Plasmozytom</strong>e können an nur einer oder auch an<br />

mehreren Stellen auftreten; Lymphknoten können befallen sein<br />

oder auch nicht.<br />

Es gibt darüber hinaus auch sekundär extramedulläre <strong>Plasmozytom</strong>e,<br />

die im Rahmen eines bereits bestehenden <strong>Plasmozytom</strong>s<br />

/ Multiplen <strong>Myelom</strong>s auftreten.

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