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Unternehmenserfolg und Mitarbeiterverantwortung: Ein ...

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„Wir können es uns nicht leisten, die Gehirne unseres Landes ebenso auszulaugen,<br />

wie wir unseren Boden ausgelaugt haben. Wir dürfen nicht Leibeigene sein,<br />

die in den Büchern unserer Unternehmer als Eigentum aufgeführt werden.“<br />

Norbert Wiener (1894-1964), Kybernetiker<br />

D. Interessen <strong>und</strong> Ressourcen der Tauschpartner<br />

Im Sinne einer rationalen, zielgerichteten Handlung sollen im folgenden Kapitel<br />

die Interessen der Akteure im Mittelpunkt stehen, nicht unmittelbar die Motive.<br />

Aus den Erklärungsansätzen der möglichen Interessenlagen der drei Akteure heraus,<br />

Mitarbeiter, Unternehmen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en, sollen Ansätze für ein erfolgsorientiertes<br />

Vergütungssystem als Hilfsmittel für den Austauschprozess formuliert<br />

werden. Zu diesem Zweck wird als erstes die Brücke zwischen den Interessen,<br />

einem Willen <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen Problemlösungsprozess geschlagen,<br />

um die Gr<strong>und</strong>lage für die formale Herangehensweise zur Interessenanalyse <strong>und</strong><br />

der damit verb<strong>und</strong>enen Zieldefinition zu beschreiben.<br />

Der darauf folgende zweite Hauptabschnitt befasst sich mit den generellen<br />

menschlichen Gr<strong>und</strong>fähigkeiten, kooperativ zu handeln <strong>und</strong> Gemeinschaftsziele<br />

zu verfolgen, d.h. Sozialkapital zu entwickeln. Dieser Abschnitt relativiert den<br />

ansonsten ökonomisch geprägten Ansatz der rein individuellen Nutzenmaximierung<br />

<strong>und</strong> liefert Erklärungsansätze für das menschliche Verhalten innerhalb des<br />

Spannungsverhältnisses zwischen Individual- <strong>und</strong> Gruppeninteressen.<br />

Der dritte große Abschnitt dieses Kapitels analysiert die relevanten drei Problemlösungsprozesse<br />

bezogen auf die Interessen <strong>und</strong> Ressourcen der jeweiligen Akteure<br />

im zielgerichteten Austauschprozess: Mitarbeiter, Unternehmen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en.<br />

Ziel dieses Abschnittes ist es, Gestaltungsansätze für ein erfolgsorientiertes Vergütungssystem<br />

zu finden, das dann auf der Herausbildung <strong>und</strong> Förderung von<br />

Gemeinschaftsinteresse beruht.<br />

Nachdem in Kapitel C die theoretischen Strukturen von Austauschbeziehungen<br />

erklärt wurden, soll in Kapitel D geklärt werden, wie diese Strukturen mit Leben<br />

erfüllt werden können <strong>und</strong> wie das zumeist emotionale gelenkte Sozialkapital als<br />

Ressource die Gr<strong>und</strong>lage für einen rational gesteuerten Austausch sein kann, in<br />

dem ein erfolgsorientiertes Vergütungssystem seine Wirkung entfalten kann.<br />

I. Vom Interesse über das Wollen zum Problemlösungsprozess<br />

Interessen werden verstanden als geistige Teilnahme, als erweckende <strong>und</strong> fesselnde<br />

Aufmerksamkeit. Mit diesem Begriff befinden wir uns auf der Mikroebene der<br />

Regelungsmöglichkeiten eines Akteurs, wie er seine Umwelt wahrnimmt, um dort<br />

mit seinen Bewertungen, Entscheidungen wie auch seinen Handlungsmöglichkeiten<br />

zu beginnen. Hier soll diese Arbeit einen Erklärungsansatz bieten, um das Warum<br />

für eine Zukunftsgestaltung besser beantworten zu können sowie einen Beschreibungsansatz<br />

zu liefern, um das Wie für die Gestaltung eines erfolgsorientierten<br />

Vergütungssystems herauszuarbeiten.

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