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Unternehmenserfolg und Mitarbeiterverantwortung: Ein ...

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Periodeneffekt<br />

(Wissen)<br />

Drei Effekte in Bezug<br />

zum Krankenstand<br />

Kohorteneffekt<br />

(Verhalten)<br />

Betriebszugehörigkeitsdauer<br />

(Kultur)<br />

Abb. D 54: Drei Effekte in Bezug zum Krankenstand nach RENATE ORTLIEB<br />

Mit ihrer Arbeit stellt ORLIEB fest, dass die Legitimation von krankheitsbedingtem<br />

Fehlen unter anderem davon abhängt, welche Normen <strong>und</strong> Werte Individuen im<br />

Rahmen von Sozialisationsprozessen verinnerlicht haben. Weiterhin weist sie auf<br />

den Stellenwert von Qualifikationen hin, die Individuen im Laufe ihrer Zugehörigkeit<br />

zu einer Organisation erwerben. „Diese prägen nicht nur die Tauschbeziehungen<br />

zwischen Individuum <strong>und</strong> Organisation selbst, sondern – in Abhängigkeit<br />

davon, wie gut die Qualifikationen transferiert werden können – die Verfügbarkeit<br />

von Tauschalternativen.“ 808 Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Konzeptes von GIBSON<br />

stellt ORTLIEB auf der Gr<strong>und</strong>lage eines psychologischen Vertrages die Hypothese<br />

auf <strong>und</strong> begründet sie empirisch, dass Individuen mit zunehmender Betriebszugehörigkeitsdauer<br />

tendenziell weniger krankheitsbedingt fehlen. 809 In der hier vorliegenden<br />

Arbeit wird der bei ORTLIEB verwendete psychologische Vertrag als<br />

sozialer Vertrag beschrieben.<br />

Innerhalb des Periodeneffektes beschreibt ORTLIEB zwei Faktoren, die sich auf<br />

den betrieblichen Krankenstand auswirken. Zum einen die gesamtwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen: In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> schlechter Chancen<br />

am Arbeitsmarkt stehen keine Tauschalternativen zur Verfügung, so dass weniger<br />

Mitarbeiter krankheitsbedingt fehlen, als in Zeiten guter Arbeitsmarktchancen.<br />

Zum anderen prägen die unternehmensspezifischen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

das Verhalten bei krankheitsbedingten Fehlzeiten. ORTLIEB vermutet<br />

<strong>und</strong> beweist empirisch, dass Individuen in Zeiten, in denen sich das Unternehmen<br />

in einer besseren wirtschaftlichen Lage befindet, tendenziell mehr Personen<br />

„krankheitsbedingt“ fehlen, als in Zeiten, in denen sich das Unternehmen in<br />

schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen befindet, weil dann eher starke negative<br />

Konsequenzen drohen. 810 Diese Verhaltensausprägungen schreibt sie dem bestehenden<br />

psychologischen Vertrag zwischen Unternehmen <strong>und</strong> Arbeitnehmer zu.<br />

808 s. Ortlieb, R. (2003), S. 135<br />

809 vgl. ebenda, S. 135 <strong>und</strong> S. 155<br />

810 vgl. ebenda, S. 136 <strong>und</strong> S. 171<br />

JJ<br />

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