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INTERVIEW ARCHITEKTUR Marlen Dittmann im Gespräch mit ...

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Festspielhaus, Salzburg, 2001hat, das finde ich so was von grandios.Das ist sehr poetisch. Und er ist ein phantastischerZeichner.Und Böhm arbeitet auch <strong>mit</strong> Modellen. Erlässt sie sogar in Bronze gießen.Das hat mich sehr inspiriert und so macheich das auch. Aber in Eisen. Auch einArchitekturmodell kann ein Kunstwerkwerden.Ja, insbesondere bei einer so poetischen,sehr plastischen Architektur wie derIhren, Herr Valentiny. Nicht nur Modelle,auch einige Ihrer Bauten wirken wieSkulpturen. Ich danke Ihnen für das<strong>Gespräch</strong>.Es ist erstaunlich, wenn man <strong>mit</strong> jungenStudenten spricht, kennen sie diesenArchitekten gar nicht.Es ist auffällig, dass sie von Architekturgeschichteund das ist ja neuesteGeschichte, überhaupt keine Ahnunghaben. Kann man bauen, ohne Kenntnisder Architekturgeschichte?Nein, man sollte schon ein bisschenBescheid wissen. Ich habe in Leipzig<strong>im</strong>mer einen Test gemacht, habe sie eineListe schreiben lassen <strong>mit</strong> den Namenihnen bekannter Architekten. Das gingvon zehn bis max<strong>im</strong>al dreißig. Das warerstaunlich. Die meisten waren nochlebende, heute noch bauende, vor allemdie bekannten Stararchitekten.Aber wir sind ja nicht da und vor uns warnichts, die Architektur baut auf etwasauf, man hat doch ein Fundament. Wenndas nicht vorhanden ist, kann man danngute Architektur machen?Wir sind da<strong>mit</strong> wieder be<strong>im</strong> Handwerklichen.Dazu gehört auch die Architekturgeschichte.Aber um ehrlich zusein, ich beschäftige mich nicht <strong>mit</strong>Stararchitekten, außer <strong>mit</strong> den mir persönlichbekannten. Ich bekomme das soein bisschen <strong>mit</strong>, aber beschäftige michnur <strong>mit</strong> Geistesverwandten. Mass<strong>im</strong>ilianoFuksas zum Beispiel würde ich geistesverwandtnennen, vom Handwerk undseiner Herangehensweise ist er mir sehrnahe. Er ist ein Freund, weil ich weiß, wieer denkt und fühlt. Gehry ist mir fremd.Zumthor interessiert mich vom Materialvielleicht. Bei mir spielt das Persönlicheeine große Rolle. Jetzt sage ich mal einfach,ein Fuksas ist mir als Mensch näher.Und da<strong>mit</strong> ist alles gesagt.Am Anfang unseres <strong>Gespräch</strong>s erwähntenSie Aachen als möglichen Studienort.Damals war Gottfried Böhm in Aachen.War er der Grund? Ich glaube nämlich,die Herangehensweise von Böhm ist derIhren ähnlich.Nein, so weit war ich damals noch garnicht. Der Grund war ein Freund, derdort Architektur studierte. Böhm habeich erst später kennen gelernt. Nein, nein,diese Verbindung <strong>mit</strong> großen Namen ist,wenn man vom Land kommt, gar nichtvorhanden. Zumindest was Böhm in denfünfziger und sechziger Jahren gemacht50

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