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Lilienberg Zeitschrift Nr. 27 - St.Gallen online

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10 11UNTERNEHMERTUMUnternehmertumEditorialVon Andreas JäggiMichel Grunder:um schlagkräftige Argumente nie verlegenSeit 2009 ist Michel Grunder verantwortlichim Aktionsfeld Unternehmenskulturund -ethik. Sein zweiter Themen-Zyklussteht unter dem Titel «Ethische Wertedes Unternehmertums». Der studiertePhilosoph ist um schlagende Argumente– auf <strong>Lilienberg</strong> und anderswo – nichtverlegen. In seinem Berufsalltag als PR-Berater führt er für Unternehmen, Verbändeund Organisationen das Wort, zurErholung lässt er als Boxer auch gerne maldie Fäuste sprechen.Michel Grunder ist in den Achtzigerjahrenzusammen mit zwei jüngeren Geschwisternin Adligenswil bei Luzern aufgewachsen.Nach dem Gymnasium inLuzern studierte er Philosophie mit demSchwerpunkten Metaethik und Wirtschaftsethik,daneben Schweizer Geschichteund theoretische Philosophie.Heute nach den Beweggründen gefragt,meint er lachend: «Motiviert hat michrückblickend ein eher verklärtes, romantisiertesund idealisiertes Bild der Philosophie.Auch wenn ich mir das andersvorgestellt habe, faszinierten mich letztlichdie rationalen Elemente, die <strong>St</strong>ringenz,das analytische Denken.»Rasanter Aufstieg zum Leitereiner PR-AgenturNach dem <strong>St</strong>udium in Bern stieg er direktins Berufsleben ein. Erste praktische Erfahrungensammelte er in einer PR-Agenturin Zürich. Rasch zeigte sich, dass sichsein analytisches Denken, gepaart miteinem starken Umsetzungswillen fürpragmatische Lösungen und seinem Talentzum Schreiben, ideal für dieses Berufsfeldeignen. So machte er rasch Karriere.Seit 2008 arbeitet er bei der PR-Agentur Farner in der Niederlassung Bernund brachte es in weniger als drei Jahrenzu deren Leiter. Im Berner Team arbeiteninsgesamt zehn Kommunikationsfachleute.Seine Schwerpunkte liegen vorwiegendim Bereich der Public Affairs fürUnternehmen und Verbände. Er ist spezialisiertauf <strong>St</strong>akeholder- und Issues-Management, aber auch in der Finanzkommunikationfür grosse Unternehmentätig. Gefragt nach den Branchen seinerKunden, nennt er primär die BereicheLogistik, Verkehr, Energie und Klima. Obwohlsein Arbeitsort die Bundeshauptstadtist, will Michel Grunder seinenWohnort Luzern nicht aufgeben. Wiesollte er auch, denn von seiner Wohnungnahe dem Löwendenkmal sieht er, dassTausende um die halbe Erde fliegen, umdiese <strong>St</strong>adt zu besuchen.Grundlage für verantwortlichesunternehmerisches HandelnAls Michel Grunder angefragt wurde,sich im Aktionsfeld Unternehmenskulturund -ethik zu engagieren, sagte er ohnelanges Zögern zu: «<strong>Lilienberg</strong> bietet dieeinmalige Möglichkeit, meine Leidenschaftfür Philosophie mit unternehmerischenHerausforderungen in Verbindungzu bringen.» Er konzipierte alsErstes den Zyklus «Sinn und Ethik imUnternehmertum». Wichtig ist ihm dabei,dass sich die Diskussion nicht anEinzelfällen und in der Beliebigkeit derjeweiligen Gefühlslage der TeilnehmerMichel Grunder (rechts mit rotem Helm) im Boxkampf gegen einen zehn Kilo schwererenIraker.erschöpft. Michel Grunder will mehr. Für «Boxen lehrt dich denihn soll Unternehmensethik die Grundlagefür verantwortliches unternehmeri-Spätestens seit den Erfolgen der boxen-Respekt vor dem Gegner»sches Handeln legen. Deshalb hat er in den Brüder Klitschko ist es auch für Laienseinem zweiten Zyklus «Ethische Werte klar: Boxen und Köpfchen schliessen sichdes Unternehmertums» einen systematischenAnsatz gewählt. Über mehrere wusst folgte Michel Grunder deshalb annicht aus, im Gegenteil. Vielleicht unbe-Veranstaltungen hinweg hat er ein Tool der Universität dem alten griechischenentwickelt, das die ethische Grundlage Ideal, neben dem Schärfen des Geistesvon Personen greifbar macht. Dabei wurdenWerte definiert, Interviewmethoden lässigen. Eine ausgezeichnete Gelegen-das Training des Körpers nicht zu vernach-festgelegt und auch erste Praxistests heit dazu fand er im legendären Bernerdurchgeführt. Das Tool soll insbesonderePersonalfunktionen bei der Frage hel-schon Fritz Chervet und Max HebeisenBoxklub von Charlie Bühler. Hier hattenfen, ob Arbeitnehmende mit den CorporateValues harmonieren. Das Tool wird olympischem Regelwerk – stieg er alsgeboxt. Als Amateurboxer – Boxen nachnun in einem Feldtest bei verschiedenen Mittelgewichtler ins Seilgeviert. Aus MichelGrunders Sicht wertvolle Erfahrun-Unternehmen erprobt. Und vielleichtkann es bald als «<strong>Lilienberg</strong>-Modell» gen: «Bei Boxwettkämpfen lernt man, miteiner breiteren Öffentlichkeit nahegebrachtspürbarem Druck umzugehen. Es stärktwerden.das Vertrauen in deine Fähigkeiten undlehrt dich den Respekt vor dem Gegner.»Und wie ist das, wenn man k. o. geht? BeiWettkämpfen habe er nie einen Abbrucherlebt. Die Anspannung im Kampf sei sehrgross, und man könne deutlich mehr alsim Training einstecken. Im Training jedochhabe er schon einige auf die Bretter geschickt;und sei auch selber mehrmalsnach Kopf- oder Lebertreffern k. o. gegangen.Bei einem Kopf-K.-O. verliere manentweder die Orientierung, oder alleswerde plötzlich schwarz. Meist folgtendann Kopfschmerzen und ein steifer Hals.«Bei der Leber zieht es einem ein paarSekunden nach dem Treffer alle Eingeweidezusammen, man kriegt keine Luft mehr,hat weiche Knie und geht zu Boden. Ziemlichschmerzhaft. Aber nach 20 Sekundenist alles wieder gut.»Heute bestreitet Michel Grunder zwarkeine Wettkämpfe mehr. Das wöchentlicheBoxtraining hat er aber beibehalten,und da verbinden sich dann auch wiederHobby mit Beruf, wenn er alte Hasen wieHansruedi Moser, den Informationschefder Bundeskanzlei, oder den ehemaligenSprecher von Bundesrat Villiger, DanielEckmann, als Sparringpartner hat.

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