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Lilienberg Zeitschrift Nr. 27 - St.Gallen online

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10 11UNTERNEHMERTUMUnternehmertumEditorialVon Andreas JäggiMichel Grunder:um schlagkräftige Argumente nie verlegenSeit 2009 ist Michel Grunder verantwortlichim Aktionsfeld Unternehmenskulturund -ethik. Sein zweiter Themen-Zyklussteht unter dem Titel «Ethische Wertedes Unternehmertums». Der studiertePhilosoph ist um schlagende Argumente– auf <strong>Lilienberg</strong> und anderswo – nichtverlegen. In seinem Berufsalltag als PR-Berater führt er für Unternehmen, Verbändeund Organisationen das Wort, zurErholung lässt er als Boxer auch gerne maldie Fäuste sprechen.Michel Grunder ist in den Achtzigerjahrenzusammen mit zwei jüngeren Geschwisternin Adligenswil bei Luzern aufgewachsen.Nach dem Gymnasium inLuzern studierte er Philosophie mit demSchwerpunkten Metaethik und Wirtschaftsethik,daneben Schweizer Geschichteund theoretische Philosophie.Heute nach den Beweggründen gefragt,meint er lachend: «Motiviert hat michrückblickend ein eher verklärtes, romantisiertesund idealisiertes Bild der Philosophie.Auch wenn ich mir das andersvorgestellt habe, faszinierten mich letztlichdie rationalen Elemente, die <strong>St</strong>ringenz,das analytische Denken.»Rasanter Aufstieg zum Leitereiner PR-AgenturNach dem <strong>St</strong>udium in Bern stieg er direktins Berufsleben ein. Erste praktische Erfahrungensammelte er in einer PR-Agenturin Zürich. Rasch zeigte sich, dass sichsein analytisches Denken, gepaart miteinem starken Umsetzungswillen fürpragmatische Lösungen und seinem Talentzum Schreiben, ideal für dieses Berufsfeldeignen. So machte er rasch Karriere.Seit 2008 arbeitet er bei der PR-Agentur Farner in der Niederlassung Bernund brachte es in weniger als drei Jahrenzu deren Leiter. Im Berner Team arbeiteninsgesamt zehn Kommunikationsfachleute.Seine Schwerpunkte liegen vorwiegendim Bereich der Public Affairs fürUnternehmen und Verbände. Er ist spezialisiertauf <strong>St</strong>akeholder- und Issues-Management, aber auch in der Finanzkommunikationfür grosse Unternehmentätig. Gefragt nach den Branchen seinerKunden, nennt er primär die BereicheLogistik, Verkehr, Energie und Klima. Obwohlsein Arbeitsort die Bundeshauptstadtist, will Michel Grunder seinenWohnort Luzern nicht aufgeben. Wiesollte er auch, denn von seiner Wohnungnahe dem Löwendenkmal sieht er, dassTausende um die halbe Erde fliegen, umdiese <strong>St</strong>adt zu besuchen.Grundlage für verantwortlichesunternehmerisches HandelnAls Michel Grunder angefragt wurde,sich im Aktionsfeld Unternehmenskulturund -ethik zu engagieren, sagte er ohnelanges Zögern zu: «<strong>Lilienberg</strong> bietet dieeinmalige Möglichkeit, meine Leidenschaftfür Philosophie mit unternehmerischenHerausforderungen in Verbindungzu bringen.» Er konzipierte alsErstes den Zyklus «Sinn und Ethik imUnternehmertum». Wichtig ist ihm dabei,dass sich die Diskussion nicht anEinzelfällen und in der Beliebigkeit derjeweiligen Gefühlslage der TeilnehmerMichel Grunder (rechts mit rotem Helm) im Boxkampf gegen einen zehn Kilo schwererenIraker.erschöpft. Michel Grunder will mehr. Für «Boxen lehrt dich denihn soll Unternehmensethik die Grundlagefür verantwortliches unternehmeri-Spätestens seit den Erfolgen der boxen-Respekt vor dem Gegner»sches Handeln legen. Deshalb hat er in den Brüder Klitschko ist es auch für Laienseinem zweiten Zyklus «Ethische Werte klar: Boxen und Köpfchen schliessen sichdes Unternehmertums» einen systematischenAnsatz gewählt. Über mehrere wusst folgte Michel Grunder deshalb annicht aus, im Gegenteil. Vielleicht unbe-Veranstaltungen hinweg hat er ein Tool der Universität dem alten griechischenentwickelt, das die ethische Grundlage Ideal, neben dem Schärfen des Geistesvon Personen greifbar macht. Dabei wurdenWerte definiert, Interviewmethoden lässigen. Eine ausgezeichnete Gelegen-das Training des Körpers nicht zu vernach-festgelegt und auch erste Praxistests heit dazu fand er im legendären Bernerdurchgeführt. Das Tool soll insbesonderePersonalfunktionen bei der Frage hel-schon Fritz Chervet und Max HebeisenBoxklub von Charlie Bühler. Hier hattenfen, ob Arbeitnehmende mit den CorporateValues harmonieren. Das Tool wird olympischem Regelwerk – stieg er alsgeboxt. Als Amateurboxer – Boxen nachnun in einem Feldtest bei verschiedenen Mittelgewichtler ins Seilgeviert. Aus MichelGrunders Sicht wertvolle Erfahrun-Unternehmen erprobt. Und vielleichtkann es bald als «<strong>Lilienberg</strong>-Modell» gen: «Bei Boxwettkämpfen lernt man, miteiner breiteren Öffentlichkeit nahegebrachtspürbarem Druck umzugehen. Es stärktwerden.das Vertrauen in deine Fähigkeiten undlehrt dich den Respekt vor dem Gegner.»Und wie ist das, wenn man k. o. geht? BeiWettkämpfen habe er nie einen Abbrucherlebt. Die Anspannung im Kampf sei sehrgross, und man könne deutlich mehr alsim Training einstecken. Im Training jedochhabe er schon einige auf die Bretter geschickt;und sei auch selber mehrmalsnach Kopf- oder Lebertreffern k. o. gegangen.Bei einem Kopf-K.-O. verliere manentweder die Orientierung, oder alleswerde plötzlich schwarz. Meist folgtendann Kopfschmerzen und ein steifer Hals.«Bei der Leber zieht es einem ein paarSekunden nach dem Treffer alle Eingeweidezusammen, man kriegt keine Luft mehr,hat weiche Knie und geht zu Boden. Ziemlichschmerzhaft. Aber nach 20 Sekundenist alles wieder gut.»Heute bestreitet Michel Grunder zwarkeine Wettkämpfe mehr. Das wöchentlicheBoxtraining hat er aber beibehalten,und da verbinden sich dann auch wiederHobby mit Beruf, wenn er alte Hasen wieHansruedi Moser, den Informationschefder Bundeskanzlei, oder den ehemaligenSprecher von Bundesrat Villiger, DanielEckmann, als Sparringpartner hat.


16 17EditorialVon besonderer Bedeutung bei Mitglie-Die zentrale Aufgabe der Geschäftslei-Viele Motive fürdern der NPO-Leitungsgremien ist derentung besteht in der Führung der Ge-FreiwilligeneinsätzeUnabhängigkeit von Dritt-Interessen-schäftsstelle, im Umsetzen der Zielvorga-In der Diskussion mit dem Plenum standgruppen. Die Glaubwürdigkeit der NPOwürde sonst stark gefährdet. Ein Mittelhierzu besteht im Ehrenkodex. Gefordertben, in der optimalen Kommunikation,nach innen und nach aussen. Die Geschäftsleitungbildet für das Leitungs-die Frage nach der eigentlichen Motivationzum Freiwilligeneinsatz im Zentrum.Als Beweggründe hierzu wurden ge-Forum-Moderator Prof. Dr. Dres h. c. Bernd Rüthers (rechts) nahm in der Plenumsdiskussionzahlreiche Fragen an die Referentin entgegen.«Wir erachten die Sorge für dieArmen und Unglücklichen alsist auch hier weitestgehender Einblick.gremium einen Think-Tank. Die Zusam-nannt:eine unerlässliche Menschen-menarbeit setzt – beidseitig – Vertrauen• Wille, zum Wohle von <strong>St</strong>aat und Ge-Im Rahmen der Diskussion wurden auchessierte, seien es Personen aus dem fa-pflicht. Und ist es dann aber nichtZusammen eine lernendevoraus. Zu beachten gilt es insbeson-sellschaft über die Vorschriften hinausErschwernisse zur Interesseweckung anmiliären Umfeld oder aus dem Freundes-auch ebenso richtig, anzunehmen,Organisationdere auch die rechtlichen Grundlagen,etwas mitzugestaltenFreiwilligenarbeit geortet:und Bekanntenkreis, für ein Mit-Engage-dass die Pflicht des Christen diese«Dass sich die Aufgaben des Leitungsgre-das Reporting und ein professionelles• Bereitschaft, in der Freizeit für gemein-• Zuweilen mangelndes Verständnis derment zu begeistern.Menschenpflicht dahin veredelnmiums auf der einen und jene der Ge-Qualitätsmanagement.nützige Aufgaben zur Verfügung zuArbeitgebermöchte, dass man auch überdiesschäftsleitung auf der anderen Seite niestehen• Konkurrenz durch überschäumendeModerator Bernd Rüthers kritisierte diefreiwillig mehr sorge und arbeiteüberschneiden, ist wohl eine Illusion»,Diskrete Professionalität gefordert• Übernahme von Aktivitäten in NPOsFreizeitangeboteEntwicklung der Bildungssysteme inso-und beitrage, als was gesetzmäs-erörterte Annemarie Huber-Hotz. «IchEin Erfolgsfaktor für NPOs liegt in dernach der Pensionierung• Nur minimale Berichterstattung in denfern, als diese eben auch zum freiwilligensig auferlegt werden kann?»sehe das Leitungsgremium als Sparring-Rekrutierung der Freiwilligen bezie-• Suchen neuer Herausforderungen von-Medien (auch Erfolge – etwa im SinneBeitrag an der Gemeinschaft verpflichtetpartner der Geschäftsleitung.» Als Prä-hungsweise ehrenamtlich Tätigen, allemseiten «Jung-Pensionierter»der Best Practice – werden nicht oderseien. Den <strong>St</strong>udierenden sei der Sinnge-Caspar Hirzel, erster Präsident dersidentin des Schweizerischen Rotenvoran für die Leitungsgremien. Die• Freude, in der Gemeinschaft persönli-nur geringfügig kommentiert)halt der Freiwilligenarbeit bewusst auf-SGG, an der Gründungsversamm-Kreuzes laute ihr Grundsatz, nur hinein-Anforderungsprofile sind genau zu defi-che, brachliegende Fähigkeiten einzu-• Erschwernisse infolge staatlicher Ein-zuzeigen. Diese Ausrichtung, so Professorlung im Jahre 1810.zuschauen, aber sich nicht in den operati-nieren und bei den Anstellungen verant-bringengriffe: Gesetze, Rahmenbedingungen,Rüthers, müsste sich auch in den Lehr-ven Bereich der Institution einzumischen.wortungsvoll zu befolgen. Bei Funktions-• Mitarbeiten unter Gleichgesinnten, inBürokratie (Beispiel: für bestimmte Be-plänen widerspiegeln. Gastgeber Chris-Die richtigen Fragen zu stellen, sei aberübernahme sind die Vorbildung und dasneuen Teams: Begegnungen mit bisherrufe zu hohe Bildungsstandards)toph Vollenweider lobte zum Abschluss65. <strong>Lilienberg</strong> Forum vom 7. Septemberwichtig. «Meine Auffassung: Das Lei-Erkennen allfälliger WeiterausbildungUnbekannten, auch mit Eingewanderten• Mangelnde Risikobereitschaftdes Anlasses das ganzheitliche Denken,2011, «Jahr der Freiwilligkeit – Gedankentungsgremium und die Geschäftsleitungwesentliche Kriterien. Zudem führen dievon anderen <strong>St</strong>aaten – in diesem Felddas auch die gemeinnützigen Organisa-zur Führung einer Freiwilligen-Organi-zusammen sind eine lernende Organisa-Auswertung der Lebens- und Berufser-erkennt man noch grosse RessourcenWichtigste Voraussetzung zu einemtionen nachhaltig präge. Er sei davonsation», mit Dr. h. c. Annemarie Huber-tion. Hierzu bedarf es permanenter, trag-fahrungen für die Freiwilligen da und dortüberzeugten «Ja» ist die persönlicheüberzeugt, dass unsere Gesellschaft undHotz, Präsidentin des Schweizerischenfähiger Brückenschläge.»zu neuen Tätigkeitsfeldern. Im UmgangIdentifikation mit der NPO-Zielsetzung.unser <strong>St</strong>aatswesen als Gesamtes profitie-Roten Kreuzes; Gastgeberin: <strong>St</strong>iftungmit Freiwilligen ist diskrete Professionali-Personen, die in der entsprechenden NPOren, wenn möglichst viele Menschen, die<strong>Lilienberg</strong> Unternehmerforum, vertre-tät wichtig. Schliesslich sind situative An-positive Erfahrungen gesammelt haben,irgendwo in der Gesellschaft Verantwor-ten durch Christoph Vollenweider, Leitererkennung wie stete Wertschätzung dersind wohl die besten Referenzen und amtung übernommen haben, ganzheitlichUnternehmertum; Moderation: Prof. Dr.Freiwilligen von Bedeutung.ehesten in der Lage, grundsätzlich Inter-denken und handeln.Dres h. c. Bernd Rüthers.


18 19BEGEGNUNGVon Margrit BöschAusflug in eineunbekannte KlangweltAus einem reichen RepertoireGespielt wurden am <strong>Lilienberg</strong> Rezital «Ineiner Mondnacht in Luzern» von Gott-der Glasharmonika massgeblich beteiligtwar. Nach Mozarts «Adagio für Glasharmonika»spielte das brillante Duo Franzdas «Da pacem Domine» von Arvo Pärtund zum Schluss der «Trolltanz» vonEdvard Grieg.fried Keller, das «Siciliano» von Carl Röl-Schuberts Kompositionen «Drei Ländler»lig, Wolfgang Amadeus Mozarts spritzi-und «Ellens Gesang» sowie das «AveDas Publikum zollte dem fantastischen,Einen spannenden Abend erlebten dieselten vorgeführte ästhetische Metamor-burger Nachrichten» liess das Ehepaarger «Deutscher Tanz in C-Dur» sowie dieMaria», bei dem Christa Schönenfeldin-in einzigartiger Harmonie und gefühlvollgeladenen Gästen des <strong>Lilienberg</strong> Rezitalsphose nützt. Die Glasharmonika bestehtauf das spezielle Instrument, die Glashar-melancholisch und mystisch klingendeger zart auch ihre schöne <strong>St</strong>imme ein-spielenden Duo frenetischen Beifall undvom 21. Juni. Mit dem Engagement desaus Glasschalen, die sich auf einer ge-monika, aufmerksam werden. Beim Be-«Gnossienne <strong>Nr</strong>. 1» von Erik Satie. Esfliessen liess. Dargeboten wurdenwurde mit der wohlbekannten humori-Wiener Glasharmonika Duos ist es Gast-meinsamen Achse befinden. Die Glas-such einer historischen Ausstellung in derfolgte das «Allegretto und Menuett» desschliesslich Gerald Schönenfeldingersgen «Pink-Panther-Melodie» belohnt,geberin Susanne Rau-Reist gelungen,schalen werden mit einem Fussantrieb inWiener Hofburg sahen sie erstmals dieberühmten Politikers und Erfinders Ben-eigene Komposition «Devas Tanz», zweiwas bei vielen Besuchern ein Schmunzelnzwei einzigartige Musiker auf <strong>Lilienberg</strong>Rotation versetzt und mit den Händen,rotierende Walze mit den ineinanderge-jamin Franklin, der 1761 an der ErfindungTänze aus Böhmen und Siebenbürgen,hervorzauberte.zu holen. Das Ehepaar Christa und Geraldvergleichbar mit einem Tasteninstrument,schobenen Schalen. Es folgte ein BesuchSchönfeldinger – sie spielt die Glasharmo-gespielt. Das Verrophon besteht aus inbeim Instrumentenbauer Sascha Reckertnika, er das Verrophon – beherrscht dieseeinem Holzkorpus befestigten Glasröh-in München, aus dessen Fundus auch dasInstrumente, auch auf internationalemren, die, an den oberen Rändern ange-von ihm entwickelte Verrophon auf seineParkett, wie keine anderen Interpreten.spielt, das Glas zum Schwingen bringenEntdeckung wartete. Mit der Gründungund so die Töne erklingen lassen.des Wiener Glasharmonika Duos wurdeLang und umfassend ist die Liste der Kon-auch die Wiederentdeckung eines Inst-zerte, die das Wiener Glasharmonika DuoDie Welt der Glasklänge eröffnete sichruments vollzogen, das nach seiner sen-in viele Winkel Europas geführt hat, fastdem Ehepaar Schönfeldinger Anfang dersationellen Karriere im 18. Jahrhundertwie ein Sog. Sehr lang sogar für ein künst-Neunzigerjahre. Zunächst wählten siein einen fast zweihundertjährigen Dorn-lerisches Unternehmen, das die unbestrit-nach ihrem Violinstudium die Orchester-röschenschlaf versunken war.tene Exotik seiner Instrumente für einelaufbahn. Ein Musikrätsel in den «Salz-Moderator Andreas Müller-Crepon(Mitte) interviewt das MusikerehepaarChrista und Gerald Schönfeldinger.


20BEGEGNUNGViviane Chassot und Julian Arp bestrittenam <strong>Lilienberg</strong> Rezital ihr erstesgemeinsames Konzert: zwei Musikerim perfekt harmonierenden Duett.Von <strong>St</strong>efan BachofenAkkordeon und Cello – eineungewöhnliche Kombination1829 in Wien erfunden wurde, hatte niemanddas klassische Repertoire im Visier.Zunächst in seiner musikalischen Band-bedeutendsten Komponisten von Cembalo-Werken,widmete sich neben seinerTätigkeit als Organist der Opernkompo-breite begrenzt, hat das Akkordeon durchsition und der Musiktheorie. 1745 war erIn den Hörgenuss eines sommerlich be-Quartett Berlin. Am Rezital im <strong>Lilienberg</strong>Weiterentwicklungen und Erweiterun-Hofkomponist von Ludwig XV.flügelnden Programms mit spanischemZentrum trat sie – übrigens zum erstengen seit Mitte des 20. Jahrhunderts Mög-langsames und melancholisches <strong>St</strong>ück,Weltgrösstes Akkordeonund südamerikanischem Flair kamen dieMal überhaupt – zusammen mit demlichkeiten wie kaum ein anderes Instru-Musikalische Zeitreisedas sowohl mit als auch ohne Akkordeonwiegt über 100 Kilogrammknapp 150 Gäste des dritten <strong>Lilienberg</strong>Cellisten Julian Arp auf, einem 30-jähri-ment. Hervorragende Interpreten wievon Bach bis Piazzollagespielt werden kann.Das grösste Akkordeon der Welt,Rezitals dieses Jahres. Mit dem Akkorde-gen deutschen Nachwuchskünstler, denMogens Ellegaard, Hugo Noth, Ivan KovalÜberhaupt bot das August-Rezital einedas auch im Guinness-Buch deron gelangte ein Instrument zum Einsatz,sie vor einem Jahr beim Kammermusik-oder Friedrich Lips inspirierten zeitgenös-faszinierende musikalische Zeitreise:Es folgten die temperamentvollen «Spa-Rekorde erwähnt wird, befin-das bisher auf <strong>Lilienberg</strong> noch nie zumfestival in Homburg kennengelernt hatte.sische Komponisten und öffneten demNach den alten Kompositionen von Bachnischen Tänze» von Enrique Granados unddet sich im Musikinstrumenten-Zuge gekommen war. Akkordeon und«Musikalisch hat es zwischen uns aufInstrument den Weg in die Konzertsäle.und Rameau spielten Viviane Chassot undals Finale die «Suite populaire espagnole»,Museum Markneukirchen. WieCello – ohnehin eine nicht gerade alltäg-Anhieb gefunkt», so die SchwyzerinJulian Arp zwei Werke von Astor Piazzol-sieben spanische Volkslieder von ManuelModeratorin Eva Oertle Zippeliusliche Kombination.schmunzelnd. Arp unterrichtet an der«Es war nur eine Frage der Zeit, bis dasla – ein Soloprogramm für Akkordeonde Falla, bearbeitet für die dunkle samtigedem Publikum erklärte, ist es 1,80Hochschule für Musik Hanns Eisler in Ber-Repertoire klassischer Musik für das Ak-und in der Version für Cello und Akkor-<strong>St</strong>imme des Cellos und die KlangfarbenMeter hoch, besitzt 128 Diskant-Als Instrument des Volkes ist das Akkor-lin und spielt ein eigens für ihn angefer-kordeon entdeckt wurde», sagte die Mo-deon das berühmte «Oblivion», das diedes Akkordeons. Granados war spanischertasten und 423 Bassknöpfe, davondeon in der Schweiz sehr präsent. Amtigtes Instrument des Geigenbaumeistersderatorin. Auch Viviane Chassot beschäf-Zuhörer in eine eher melancholische <strong>St</strong>im-Pianist und Chopin-Spezialist. De Falla, der360 klingende, und wiegt über 10016. August fand es laut der Gastgeberin<strong>St</strong>ephan von Baehr, ein Modell nach demtigt sich seit mehreren Jahren mit dermung versetzte. Piazzolla war ein argen-nach <strong>St</strong>udien in Madrid und Paris die Fi-Kilogramm. Dieses Gewicht erfor-Susanne Rau-Reist erstmals auch Eingang<strong>St</strong>auffer-ex-Cristiani-Cello von AntonioTranskription alter Musik auf dem Akkor-tinischer Komponist des 20. Jahrhundertsnessen der Kompositionskunst kennen-derte das Anbringen von Rädern,ins Konzertprogramm eines <strong>Lilienberg</strong><strong>St</strong>radivari.deon und bringt so die reichhaltigen undund auf seinem Bandoneon der unbe-lernte und danach begann, sich auf diedamit das Instrument überhauptRezitals, das jeweils vor einem Publikumvielseitigen Gestaltungsmöglichkeitenstrittene Meister des klassischen Tangos.Musik seiner Heimat zu besinnen, pflegteerst bewegt werden konnte. Dermit gehobenen Ansprüchen stattfindet.Ein sehr vielseitig einsetzbaresdes Instrumentes zum Ausdruck. Die Gäs-Er gründete zahlreiche Tango-Orchestereine plastische Musiksprache ohne Post-Balg kann bis zu 2000 Liter LuftMit der 32-jährigen Viviane Chassot be-Instrumentte des <strong>Lilienberg</strong> Rezitals erhielten davonund -Ensembles, mit denen er vor allemkartenromantik, die in der andalusischenaufnehmen. Zum Vergleich: Dasgrüsste die Moderatorin, DRS-2-Musik-Wer denkt bei Komponisten aus demeine eindrückliche Kostprobe: zuerst mitseine eigenen, auf dieser Tanzform ba-Heimat des Komponisten ihre WurzelnAkkordeon von Viviane Chassotredaktorin Eva Oertle Zippelius, eine derZeitalter des Barocks wie Johann Sebas-Johann Sebastian Bachs 4-Satz-Sonatesierenden Kompositionen spielte. Astorhat. Der sechste und überaus fulminantwiegt «nur» rund 16 Kilogramm.bekanntesten Akkordeonistinnen unse-tian Bach oder Jean-Philippe RameauBWV 1028 in D-Dur für Cello und Akkor-Piazzolla gilt als Begründer des Tangoendende letzte Satz zum Abschluss desres Landes. Regelmässig spielt die in Wol-spontan an das Akkordeon? Wohl nur diedeon, die ursprünglich für Viola da Gam-Nuevo, einer Gegenbewegung zum tra-Rezitals zum Beispiel ist ein spanischerlerau aufgewachsene Schwyzerin, diewenigsten. Viel eher wird das Akkordeonba und Cembalo geschrieben wordenditionellen Tango Argentino. Er schuf inTanz – eine wunderbare Einstimmung derheute als freischaffende Musikerin inmit Skihüttenromantik, Ländler- undwar, dann mit den «Pièces de clavecin»,seiner Musik eine Synthese zwischen demGäste in einen lauen Sommerabend mitLeipzig lebt, mit KammermusikpartnernSchlagermusik sowie Schneewalzern ineinem Akkordeon-Soloprogramm vontraditionellen Tango, klassischer Musikeinem wie gewohnt reichhaltigen Apérowie dem international berühmten VoglerVerbindung gebracht. Als das InstrumentJean-Philippe Rameau. Rameau, einer derund Jazz. Piazzollas «Oblivion» ist einauf dem <strong>Lilienberg</strong> Anwesen.


22BEGEGNUNGVon Wilhelm KnechtAuch für Unternehmer gilt:Wer Freiheiten geniesst, trägt VerantwortungAus der Sicht des Unternehmertums istes gerade in einer Zeit der Krise wichtig,sich der grundlegenden Werte zum unternehmerischenWirken zu besinnen. ImVorfeld der Ehrung von Dr. h. c. WalterReist durch die <strong>St</strong>iftung Freiheit & Verantwortungvom 30. Juni erläuterten vierUnternehmerinnen und Unternehmer imRahmen eines Panelgesprächs, wie sie dieWerte Freiheit und Verantwortung in ihrenUnternehmen einbringen.Auf dem Podium im <strong>Lilienberg</strong> Zentrumsassen Gabriella Meyer, Geschäftsführerinund Miteigentümerin der FirmaBioengineering AG in Wald (ZH), FDP-Nationalrat Markus Hutter, Inhaber undVerwaltungsratspräsident der WinterthurerHutter Dynamics, eines unabhängigenFamilienunternehmens, das mitAutomobilen der BMW Group und Gebrauchtwagenhandelt, GüntherWidmann, Präsident des Verwaltungsratesder Firma Metriks Schweiz AG in Basel,sowie Dieter Bachmann, Geschäftsführerund Eigentümer der GottlieberSpezialitäten AG in Gottlieben (TG). «DieDiskussion verspricht spannend zu werden»,sagte Moderator Christoph Vollenweidereinleitend, «handelt es sich dochbei den Podiumsmitwirkenden um jüngerePersönlichkeiten, die andereSchwerpunkte setzen als Vertreter derälteren Unternehmergeneration.»Nachfolgend ein Auszug aus dem Podiumsgespräch.Den Mitarbeitenden Vorbild seinChristoph Vollenweider: «Ist Freiheit fürSie als Unternehmerin und als Unternehmerüberhaupt ein Thema, womit Sie sichbeschäftigen? Wo und wann werden Siemit diesem Thema konfrontiert?»Gabriella Meyer: «Es wäre falsch, zurBeantwortung dieser Frage mit der übergeordnetenSicht der Unternehmung zubeginnen. Als Unternehmerin habe ichmir vorerst darüber im Klaren zu sein,welche Rolle mir als Mensch zukommt,ich habe mich folgerichtig selbst zu definieren.Dies bedingt Mut und wohl auchDemut. Meine Wertehaltungen müssenmich befähigen, ein Unternehmen inFreiheit und Verantwortung zu führen.Ich muss meinen Mitarbeitenden gegenüberVorbild sein: Sie alle sollen ihreFunktionen in Freiheit und eigenem Verantwortungsbewusstseinwahrnehmen.Freiheit und Verantwortung sollen dannvon der Unternehmung umfassend, sozusagenals Summe aller Beiträge, nachinnen und nach aussen gelebt und verdeutlichtwerden.»Neue Gesetze als EinschränkungMarkus Hutter: «Als Unternehmer – undzugleich als Parlamentarier – beurteile ichauch den Sinn politischer Demarchen. Diezunehmende Einschränkung persönlicherund unternehmerischer Freiheit durchneue Gesetze und Verordnungen bereitetmir Sorge. <strong>St</strong>ellvertretend hierzu nenneich die Einschränkungen in der Vertragsfreiheitin der Automobilbrancheund die staatlichen Lenkungsabgaben.Die Freiheit beim Kaufentscheid wird dadurchstark beeinträchtigt. Zudem werdenwir durch administrative Vorschriften– verbunden mit hohen Kostenfolgen –belastet. Die Handels- und Gewerbefreiheitist noch intakt, aber sie darf nichtnoch mehr beschnitten werden. Mit Aufkommenvon Missbräuchen wird gegenüberder Politik (oft verständlicherweise)der Ruf nach neuen Gesetzen laut. Es gilt,dies zu verhindern. Die Bürgerinnen undBürger müssen sowohl aus gesellschaftlicherwie aus wirtschaftlicher Sicht vermehrtihre Eigenverantwortung wahrnehmen.»Liberales Schweizer WertesystemGünther Widmann: «Unter Freiheit versteheich die Chance, zu jeder Zeit, anjedem Ort und in jeder Situation zwischenverschiedenen Möglichkeiten und ohneäusseren Zwang entscheiden zu können.Mit der Entscheidung geht dann auch dieVerantwortung an den Entscheidungsträgerüber, er hat die nicht delegierbareRechenschaft über die Konsequenzenabzulegen. Das liberale Schweizer Wirtschafts-und Wertesystem ist weltweitführend. Nur vier weitere Länder, nämlichdie USA, Irland, Australien und Neuseeland,sind vergleichbar weit entwickelt.Das Bekenntnis zur Eigenverantwortungwiderspiegelt sich in der Schweiz mannigfach,so beispielsweise in der Gesundheits-und Altersvorsorge, in der Erzie-Diskutierten engagiert über die Bedeutung der Werte Freiheit und Verantwortungim Unternehmertum: Gabriella Meyer (oben links), Nationalrat Markus Hutter (obenrechts), Dieter Bachmann (unten links) und Günther Widmann.hung sowie im Bekenntnis zur Heimat und Verordnungen – sind weitestgehend zuin der globalen Orientierung. Bei verhindern. Die Innovationsfähigkeit derder Gründung unserer Schweizer Unternehmungschätzten wir das kooperativkonstruktiveVerhalten der kantonalen<strong>St</strong>euerbehörden sowie die generelleKundenorientierung in den öffentlichenVerwaltungen. Generell gilt für mich alsUnternehmer der Grundsatz, allenfalls aufgrundvon Gesetzen vorhandene Prämissennicht als Entschuldigung für passivesVerhalten oder Misserfolge heranzuziehen,sondern die für Unternehmer potenziellvielfältig vorhandenen Möglichkeitenzu erkennen und diese, stets auf Verantwortungbasierend, aktiv zu nutzen.»Unternehmer darf nicht durch Interventionengefährdet werden. Im Bereich derNahrungsmittelindustrie unterliegen wirheute zudem der Gefahr, dass man beineuen Produkten a priori gesundheitsschädigendeEinflüsse annimmt. DerartigeNegativeinflüsse, oft einhergehendmit lange dauernden und die Entwicklungbehindernden <strong>St</strong>udien, müssen abgewehrtwerden. Voraussetzung zur Aufrechterhaltungund Wahrnehmung unternehmerischerFreiräume ist indessen,dies gilt für alle Branchen, eine sich stetsauf Ethik stützende Eigenverantwortung.Schon als junger Mensch ist man sich<strong>St</strong>aatliche Eingriffe verhindernDieter Bachmann: «<strong>St</strong>aatliche Eingriffe– hierzu zählen vor allem Gesetze unddoch in der Regel des unmittelbaren Verbundesvon Freiheit und Verantwortungbewusst.»


24allen Mitarbeitenden Höchstleistungen,chen Euro: Im Export sind wir in einzelnenverbunden mit Eigenverantwortung, ge-Branchen, wie etwa in der Maschinen-fordert.»industrie, stark gefordert. Vom <strong>St</strong>aatbrauchen wir wirtschaftsförderliche Rah-Die Bioengineering AG beliefert Labors, in denen kleinste Organismen gezüchtetwerden, mit modernsten Apparaturen und Anlagen. Mit über 130 Mitarbeitendenist das Unternehmen von Gabriella Meyer die grösste Arbeitgeberin in der ZürcherOberländer Gemeinde Wald.Wider den EgoismusMarkus Hutter: «In der Gesamtbetrachtungvon Freiheit und Verantwortung sollder Fokus auch auf Gerechtigkeit liegen.Zweck der Freiheit kann es nicht sein, nurmenbedingungen und unternehmensfreundlicheReformen. Hierzu zählt auchdie Unternehmenssteuerreform. Beimhohen Wechselkurs des Schweizer Frankenssollten wir indessen vermehrt auchDie Hutter Dynamics von Markus Hutter ist heute die offizielle BMW- und Mini-Vertretung im Grossraum Winterthur und Schaffhausen.Schweizer Nationalbank konnten bisher Leitgedanken weitervermittelnfür sich, als Egoist, Geld zu fördern. Alsvon Importen profitieren.»sowohl eine Inflationsgefahr als auch eineChristoph Vollenweider: «Liberalismus istGesetze schränken Freiheitarbeitenden parallel zu den ihnen zurUnternehmer habe ich auch für das WohlLiquiditätskrise verhindern.»nicht für Regellosigkeit, sondern für kla-des Unternehmers einFunktionswahrnehmung eingeräumtender Mitarbeitenden zu sorgen. In derNicht noch mehrre Regeln. Wem kommen diese zugute,Christoph Vollenweider: «Die Folge vonFreiheiten auch die Eigenverantwortung.westlichen Welt haben wir allerdings,vom <strong>St</strong>aat erwartenMarktwirtschaft zwingtund welche Leitgedanken möchten SieFreiheitsmissbrauch einerseits und vonDiese lässt sich nicht delegieren: Interneinsbesondere in der Finanzwirtschaft,Günther Widmann: «Im Vergleich zurzu Höchstleistungenden unternehmerisch VerantwortlichenVernachlässigung der WahrnehmungKontrollstellen machen wenig Sinn. Sol-eine verheerende Selbstbedienungsmen-Schweiz fordern die Bürgerinnen undDieter Bachmann: «Unser Unternehmengerne weitervermitteln?»von Verantwortung andererseits sindche entlasten die Mitarbeitenden nicht.talität erlebt. Dieser Missbrauch führt nunBürger Deutschlands vom <strong>St</strong>aat allzu viel,hat einen hohen USA-Exportanteil. DerRegulierungen und Gesetze: Interventi-Unternehmertum geht mit der Akzeptanzzur politischen Aufarbeitung. Diese mün-ohne hierbei aber Freiheiten einbüssenschwache Dollar ringt uns Höchstleistun-Gute Resultate gemeinsam feiernonen, die den Freiheitsgrad schmälern.von Risiken einher. Auch diese lassen sichdet in neuen Gesetzen und somit in Ein-zu wollen und ohne sich ihrer Eigenver-gen ab. Die allseits geschätzte QualitätDieter Bachmann: «Als Unternehmer binRufen indessen die Unternehmer nichtnicht delegieren. Als Unternehmerin habedämmungen: nicht nur bei jenen Unter-antwortung genügend bewusst zu sein.unserer Produkte hilft uns, die jetzige Si-ich unter Beachtung der Rahmenbedin-allzu oft nach Hilfe seitens des <strong>St</strong>aates,ich die Umweltfaktoren zu akzeptieren.nehmen, die zur VerursachergruppeMeine Überzeugung: Wir müssen dietuation zu meistern. Die freie Marktwirt-gungen – somit auch der Gesetze – primärwie etwa heute bei den tiefen KursenHierzu zählen auch die wechselhaftenzählen, sondern eben auch bei den ande-gegebene Freiheit – auch unternehme-schaft, somit die Mitbewerber, zwingenden Geldgebern beziehungsweise dendes US-Dollar und des Euro? Mit welchenglobalen Veränderungen, vorwiegendren. Als Schweizer dürfen wir uns glück-risch – konsequenter nutzen und nichtuns zu diesen hohen Leistungen. EinerAktionären gegenüber verantwortlich.Umfeldern sind Sie in Ihren Unterneh-jene auf den Beschaffungs- und auf denlich schätzen, dass wir im internationalennoch mehr vom <strong>St</strong>aat erwarten. Dieunserer Grundsätze: Wir müssen uns aufDies zeigt sich indessen nicht einfach inmungen konfrontiert? Wie agieren oderAbsatzmärkten. <strong>St</strong>aatlicher SupportVergleich bezüglich Freiheitsräume gutSchweiz benötigt hier keine Nachhilfe, sieden Märkten mit unseren Produkten dif-Umsatzerhöhung und kurzfristiger Ge-wie reagieren Sie?»kommt den Grossunternehmen zugute.dastehen. Eine der wichtigsten Voraus-hat vielmehr eine Vorbildfunktion. So-ferenzieren. Alleinstellungsmerkmale sindwinnoptimierung. Der Erfolg muss nach-Als KMU können und wollen wir nichtsetzungen ist global betrachtet der freiewohl in der Finanz- und Wirtschaftskriseausschlaggebend. Die jetzige Situationhaltig sein. Hiermit will ich auch dieVerantwortung lässt sichauf die Hilfe des <strong>St</strong>aates warten. Wir sindMarkt, somit die Freiheit im Austausch2008/10 als auch in der heutigen Situa-fordert uns noch vermehrt zu Innovatio-Verantwortung gegenüber den Mitarbei-nicht delegierenzu 99 Prozent im Export tätig, rund umvon Gütern und Dienstleistungen. Dention der Währungskrisen zeigen sich dienen und zu höherer Produktionseffizienz.tenden, gegenüber Kunden und Lieferan-Gabriella Meyer: «Freiheit und Verant-die Welt. Wir müssen, sei es in China,neu aufkommenden Tendenzen zum Pro-Schweizer Industrieunternehmen insge-Insofern werden wir, gerade ohne Hilfeten, schliesslich auch gegenüber <strong>St</strong>aatwortung gehören wie Zwillinge zusam-Indien oder in Bangladesch, bedürfnis-tektionismus ist Einhalt zu gebieten. Zumsamt robust. Die Schweizer Bankenland-seitens des <strong>St</strong>aates, noch stärker.»und Gesellschaft wahrnehmen. Innerhalbmen. Im Unternehmen tragen die Mit-und zeitgerecht handeln. Da werden vonschwachen US-Dollar und zum schwa-schaft und die Feinsteuerung durch dieder Unternehmung lege ich Wert auf den


30Walter Reist: «Freiheit und Verantwortung bedeuten Lebensgestaltung»«Wer das Unmögliche nicht«So habe ich Professor Rüthers noch nie erlebt – wunderbar offen hat er mir heutewagt, wird das MöglicheAbend sein Herzblut geschenkt. Davon kann ich ihm leider fast nichts zurückge-nie erreichen»ben», dankte Dr. h. c. Walter Reist mit berührenden und zugleich humorvollenWalter Reist ist die dritte SchweizerWorten seinem Weggefährten für die Laudatio. Als ihm die Verantwortlichen derPersönlichkeit, welche die Ehren-Die Wirtschaft, die Wissenschaft, die Kultur,die Politik, die Gesellschaft und nichtzuletzt auch die Armee haben <strong>Lilienberg</strong>viel zu verdanken.»Ein zuverlässiger Freundder MenschenDoch Bernd Rüthers würdigte nicht nurden Unternehmer Walter Reist, sonderngenauso den Menschen Walter Reist. Einzuverlässiger Freund sei er, vielen Menschenhabe er im Laufe seines Lebensgeholfen. Er gehe auf sie zu, spreche siean, fange sie mit seinem Charme, öffnesie mit seiner Offenheit. «Er hat die glücklicheNatur eines geborenen Optimisten.Schwere Erfahrungen, auch zeitweiligeNiederlagen sind ihm nicht fremd. Abersie drückten ihn nie dauerhaft nieder,sondern spornten ihn stets von Neueman. Die Chancen, die das Leben bietet,lässt er nicht vorüberziehen, er greift sieauf und gestaltet sie.» Mit seiner Ausstrahlungschaffe er mühelos Kontakte,auch Kommunikation und Gemeinsamkeitunter bis dahin Fremden.Lotti Reist – die Seelevier Jahren richtig erkannt und auch ihrseines Erfolgesdie Ehrenbürgerwürde verliehen. Die«Etwas fehlt noch, wenn Walter Reist und heutige Ehrung von Walter Reist durchsein Lebenswerk zutreffend gewürdigt die <strong>St</strong>iftung Freiheit & Verantwortung istwerden sollten», schloss Bernd Rüthers nicht zuletzt auch das Fest von Lotti Reist.die Würdigung. «Das ist seine Frau, das Sie hat ihren Mann durch dick und dünnist Lotti Reist.» Ohne sie wäre der Lebenswegvon Walter Reist nicht zu erklären, allem auch in schwierigen Zeiten. Anbegleitet, war die Seele des Erfolgs – vorauch und gerade weil sie in der Öffentlichkeitnur selten wahrgenommen wer-jung, unverbildet und immer voller Pläneihrer Seite und durch sie ist Walter Reistde. «Der Gemeinderat Hinwil hat dies vor geblieben.»Nach der Übergabe der Urkunde: Dr. h. c. Walter Reist (Zweiter von links) zusammenmit Laudator Prof. Dr. Dres h. c. Bernd Rüthers (rechts) und den Vertretern der<strong>St</strong>iftung Freiheit & Verantwortung, Dr. Hans Peter Pfister (Zweiter von rechts) undRobert Nef.<strong>St</strong>iftung Freiheit & Verantwortung vor mehr als einem Jahr offenbarten, dass sieihn heute für sein Lebenswerk ehren wollten, sei er zuerst überrascht gewesenund habe spontan gedacht, dass es doch noch andere Persönlichkeiten gebe, diees auch oder, aus seiner Sicht, mehr verdient hätten, geehrt zu werden. Doch nunfreue er sich natürlich zutiefst über die Urkunde.Auf <strong>Lilienberg</strong> sollte lebendiges Unternehmertum sichtbar gemacht werden. Dassei sein Lebensziel, seine Vision gewesen, die er mit der Gründung der <strong>St</strong>iftung<strong>Lilienberg</strong> Unternehmerforum umsetzen wollte. «Unternehmertum ist für michunternehmerisches Wirken mit Fühlen, Denken und Handeln durch Fordern, Fördernund Finden. So erreichen wir unser Ziel. Dazu brauchen wir Zeit und Zuversicht,die uns schliesslich zur unternehmerischen Eigenständigkeit verhelfen.»Dabei spielten für ihn als Unternehmer stets auch die Werte Freiheit undVerantwortung eine zentrale Rolle. Freiheit und Verantwortung bedeutetenLebensgestaltung, so Walter Reist. Ohne Freiheit und Verantwortung wäre dieLebensexistenz des Unternehmers undenkbar. Ein wenig philosophisch werdend,veranschaulichte er diesen Gedanken: «Wenn der Unternehmer frei fühlt, verantworteter das Schöpferische, wenn er frei denkt, verantwortet er das Kreative, undwenn er frei handelt, verantwortet er das Konstruktive.» Dies alles tue er, indemer sich selbst fordere, das Wirken des Gegenübers fördere, um so Gemeinsamkeitenund Erfolg zu finden. Dies müsse das Ziel sein, dazu brauche man sich aberimmer auch die nötige Zeit zu nehmen, um schliesslich Zuversicht zu gewinnenund Lösungen zu finden.Einen wesentlichen Anteil auf dem Weg zum Erfolg trage seine Frau Lotti, pflichteteWalter Reist dem Laudator Bernd Rüthers bei. «Sie hat mich stets begleitet.urkunde der <strong>St</strong>iftung Freiheit &Verantwortung erhalten hat. SeineVorgänger waren der inzwischenverstorbene ehemalige Urner <strong>St</strong>änderatFranz Muheim (2007) undder frühere Botschafter Dr. iur.Carlo S. F. Jagmetti (2009). «Nachdemwir bei den beiden erstenEhrungen den Fokus auf die Politikund die Diplomatie gerichtethaben, fällt die Ehre diesmal einemüberaus vorbildlichen Wirtschaftsvertretermit einem abgerundetenLeistungsausweis zu», sagte Dr.Hans Peter Pfister, Präsident der<strong>St</strong>iftung Freiheit & Verantwortung,in seiner Begrüssungsansprache.Wegweisend für den Entscheidder <strong>St</strong>iftungsrates, in diesem JahrWalter Reist auszuzeichnen, seiseine Förderung des freiheitlichenUnternehmertums mit der Gründungder Bildungsstätte <strong>Lilienberg</strong>Unternehmerforum. Walter ReistsLebenswerk könne, so Hans PeterPfister, am treffendsten mit demLeitsatz «Wer das UnmöglicheOhne sie an meiner Seite wäre alles das, was ich in den vergangenen Jahrzehntennicht wagt, wird das Mögliche nieals Unternehmer erreicht habe, undenkbar gewesen.» Schliesslich dankte Wal-erreichen» zusammengefasst wer-ter Reist seiner Tochter Susanne Rau-Reist und seinem Schwiegersohn Gerd Rauden. (Bacs)dafür, dass sie in seine Fussstapfen getreten sind und die Ferag in Hinwil mit Erfolgweiterführen. (Bacs)


34«Ich bin schockiert», so Nationalrat Hur-meeangehörigen «kratzt bereits daran».fung des Terrorismus, die Landesvertei-ter, «welche Gründe für eine ReduzierungAuch die kantonalen Militär- und Zivil-digung und die Unterstützung der Bevöl-oder gar eine Abschaffung der Armeeschutzdirektoren sprechen sich übrigenskerung bei Katastrophen haben höchstegenannt werden. Argumente wie «Wirmehrheitlich für eine künftige Armee mitPriorität.» Die Armee müsse aber auchhaben sie noch nie gebraucht und wer-mindestens 100 000 Armeeangehörigengemeinsame Lösungswege mit der Indus-den sie nicht brauchen» seien sehr naiv.und einem Kostendach von rund 5 Milli-trie und den Hochschulen beschreiten.«Wir sind an dieser Entwicklung selberarden Franken aus.Dies etwa durch eine Koordination dernicht ganz unschuldig. Da sich die Bedro-Ausbildung, allenfalls mittels Job-Rotati-hungslagen weltweit verändert haben,Für Nationalrat Hurter ist klar: Die allge-on, flexiblerer und kürzerer WK-Modelle.wiesen wir unserer Armee immer neueAufgaben zu, gleichzeitig wurden dieFinanzen gekürzt.» Mit dem Verkleinern,aber auch dem Verstecken der Armee istmeine Wehrpflicht und die Milizarmeemüssen aufrechterhalten werden. «UnsereArmee basiert auf Gemeinschaftssinnund auf dem Willen, sich für die Si-Parallel dazu brauche die Armee einenguten «Grundstock» an Profis. Sein wichtigstesAnliegen sei es, so Thomas Hurter,«dass unsere jungen ArmeeangehörigenDas Interesse am Armeeanlass von Anfang September war riesig: Über 200 Personen wohnten dem Podiumsgespräch bei, darunterauch drei grosse Delegationen junger Armeeangehöriger, die mit Begeisterung der Einladung der <strong>St</strong>iftung <strong>Lilienberg</strong> Unternehmerforumfolgten.laut Thomas Hurter aber auch die Bereit-cherheit unseres Landes einzusetzen.in ihren Dienstleistungen wieder ver-schaft der Bevölkerung, unsere Armee zuDazu benötigen wir ein Heer und einemehrt das Führen lernen sollten». Hierzueinen wichtigen Beitrag zur Sicherheit«Wir müssen die Handlungsfreiheit,ge und somit die Gefahreneinschätzungakzeptieren, gesunken.Luftwaffe.» Eine Teilerneuerung der Luft-seien zusammen mit der Wirtschaft ge-leistet. Sicherheit kann aber nicht zumSelbstbestimmung und Integrität derändern kann.»waffe, verbunden mit einem nachhalti-meinsame Lösungen zu suchen.Nulltarif garantiert werden, sondern sieSchweiz und ihrer Bevölkerung gegenArmee muss milizfähig bleibengen und innovativen Konjunkturpro-kostet Geld.» Hierzu sei, mit Blick aufdirekte und indirekte Bedrohungen undVerteidigung als KernkompetenzFakt ist: In Armeefragen steht die Schweizgramm, könne sich die Schweiz durchausZu den geplanten <strong>St</strong>andortkonzepten derkünftige Beschaffungen von Grosssyste-Gefahren schützen sowie einen BeitragDer Bundesrat hat mit dem Armeeberichtvor einem Wendepunkt. Die Sicherheits-leisten. «Es liegen verschiedenste Finan-Armee meinte Thomas Hurter, dass diemen (Panzer, Luftwaffe), auch an neuezu <strong>St</strong>abilität und Frieden jenseits unserervom Oktober 2010 die Konsequenzen vonpolitische Kommission des Nationalrateszierungsmodelle vor.»Vor- und Nachteile eines Rückzugs ausMöglichkeiten zu denken, so etwa Mit-Grenzen leisten.» Kurz: Die Schweiz müs-möglichen Bedrohungen und Gefahrenspricht von einem Armee-Jahresbudgetden Regionen nicht nur aus finanziellertelzuweisungen an das VBS aus Verkäu-se den «Schutz von Land und Leuten»für die Armee abgeleitet. Danach habe ervon 5 Milliarden Franken, von Lücken, dieHerausforderungen der ArmeeWarte betrachtet werden dürfen. «Esfen von Armeeliegenschaften.bestmöglich gewährleisten. Die erstelaut Brigadier Walser den analytischenes zu schliessen gilt, und von der Erneu-haben sich verändertgeht um die Aufrechterhaltung der Ver-Aufgabe bestehe darin, die Gefahren zuPfad verlassen und losgelöst vom gefor-erung der Luftwaffe. «Dennoch stehenUm sich den veränderten Herausforde-ankerung der Armee und deren Akzep-Weiterentwicklunganalysieren und das entsprechende Leis-derten Leistungsprofil die finanziellenwir eigentlich an einem Scheidepunkt desrungen schneller anpassen zu können,tanz in der Bevölkerung. Der Druck vonin welche Richtung?tungsprofil unserer Armee zu definieren.Rahmenbedingungen definiert. Zum Leis-Seins oder Nicht-Seins unserer Armee,müsse die Organisation der Armee aberIndustrie und Wirtschaft auf die ArmeeEbenfalls auf dem Podiums sass Briga-Diese Aufgabe sei komplex. Bereits dietungsprofil zählt die Kernkompetenz Ver-dies auch unter der Perspektive der Mi-flexibler werden. Künftig werden die Fä-wird weiter zunehmen. Man ist immerdier Hans-Peter Walser, Chef <strong>St</strong>ellvertre-Frage nach den heutigen und vor allemteidigung. Die Armee müsse aber, so Bri-lizfähigkeit», sagte Thomas Hurter. Diehigkeiten zur Auftragserfüllung im Vor-weniger bereit, Arbeitnehmer für denter Armeestab / Chef Armeeplanung: Erden morgigen Bedrohungen lasse sichgadier Walser, auch dazu beitragen, wahr-von der Sicherheitspolitischen Kommis-dergrund stehen, unabhängig von derMilitärdienst freizustellen. Doch die Wirt-verwies auf das im «sicherheitspoliti-nicht so einfach beantworten. «Wir erle-scheinlichere Bedrohungen zu bewältigen,sion geforderte Grösse mit 100 000 Ar-jeweiligen Truppengattung. Die Bekämp-schaft muss erkennen, dass die Armeeschen Bericht» 2010 festgehaltene Ziel.ben jeden Tag, wie rasch sich die Weltla-namentlich durch eine Unterstützung


36 37gesprächVon Bruno Fuchsunserer zivilen Behörden durch die ABC-Abwehr-Einsatzkompanie, etwa im Fallvon Katastrophen im In- und Ausland wienen?» ist auch die Frage «Wie muss dieSchweizer Armee in Zukunft die gefordertenLeistungen erbringen?». Der Bun-Besonderheit «Armee» vom 2. September2011; «Was muss die SchweizerArmee künftig leisten können?», mit<strong>St</strong>ändiges Hinterfragenbremst das ManagementHochschulen nähern sichder Privatwirtschaft anBeim Aufbau der Zürcher Fachhochschu-Giftgasunfällen und Terroranschlägen.desrat hat hierzu klar festgelegt, dass erNationalrat Thomas Hurter, Swiss- undle ist ein Trend zum CEO-Modell unver-Hinzu kommen Überwachungs-, Siche-am Milizsystem und an der allgemeinenMilitärpilot, Schaffhausen, Divisionär Da-Rund 30 Gäste verfolgten das Gesprächtes betreiben. Sie seien sich von derkennbar. Heute wolle man wissen, wasrungs- und Bewachungsaufgaben sowieMilitärdienstpflicht festhalten will.niel Baumgartner, Chef Logistikbasis dermit Prof. Dr. Werner Inderbitzin, demForschung her gewohnt, Gegebenesder Nutzen und Gewinn der Forschungdie logistische und sanitätsdienstliche Un-Armee, und Brigadier Hans-Peter Walser,scheidenden Rektor der Zürcher Hoch-und Wissen zu hinterfragen. Im Manage-an einer Hochschule sei, so Werner In-terstützung. Damit könne ein funktionie-In der von Moderator Peter Forster gelei-Chef <strong>St</strong>ellvertreter Armeestab / Chef Ar-schule für Angewandte Wissenschaften.ment wirkt sich dieses Vorgehen brem-derbitzin. Politik und Gesellschaft würdenrendes Wirtschafts- und Gesellschaftsle-teten Diskussion liessen die Wortmeldun-meeplanung; Gastgeber: Dr. h. c. WalterWerner Inderbitzin leitete die Hochschulesend aus. Zudem sei man als Leiter einervon den Hochschulen Expertentum undben gewährleistet werden. Schliesslichgen aus dem Publikum eine zunehmendeReist, Präsident des <strong>St</strong>iftungsrates derseit der Gründung. Auf <strong>Lilienberg</strong> erör-Hochschule nicht einfach anerkannt,Nützlichkeit verlangen.müsse die Armee auch sicherheitspolitischBereitschaft zur Festigung und zur effizi-<strong>St</strong>iftung <strong>Lilienberg</strong> Unternehmerforum;terte er, nach welchen Grundsätzen ersondern es brauche auch fachliche Ak-sinnvolle und qualitativ hochstehende Bei-enten Entwicklung unserer Armee erken-Moderation: Dr. Peter Forster, Mitglieddies getan hatte. Dass die Führung einerzeptanz vonseiten der Dozenten.Obwohl traditionell organisierte Hoch-träge der Friedensförderung leisten.nen. Die <strong>St</strong>atements untermauerten diedes <strong>Lilienberg</strong>rates.Hochschule alles andere als einfach ist,schulen nach wie vor eine AbneigungLaut Brigadier Walser soll die Armee fürvon den Referenten erörterten Forderun-zeigten seine Ausführungen.Im Zusammenhang mit der Akzeptanzgegen jede Art von Hierarchie haben,den Erhalt und die Weiterentwicklung dergen, dies insbesondere mit Bezug auf:wollte Christoph Vollenweider, Ge-kommen laut Werner Inderbitzin im ope-Kernkompetenz Verteidigung in einem• Allgemeine Militärdienstpflicht«An Hochschulen gibt es in jedem Fallsprächsleiter und Leiter Unternehmertumumfassenden und vernetzten System das• Milizarmeeeine Führung», sagte der scheidendebei der <strong>St</strong>iftung <strong>Lilienberg</strong> Unternehmer-Prof. Dr. Werner Inderbitzin trat zumGefecht der verbundenen Waffen mit• Tiger-TeilersatzGründungsrektor der Zürcher Hochschu-forum, wissen, ob es bei der FührungEnde seiner ZHAW-Laufbahn als Refe-Einsatzverbänden bis <strong>St</strong>ufe Brigade be-• Alimentierung der Logistikbasis derle für Angewandte Wissenschafteneiner Hochschule auch zu einem Macht-rent auf <strong>Lilienberg</strong> auf.ziehungsweise Kampfgruppe schulen.Armee(ZHAW) Prof. Dr. Werner Inderbitzinwort kommen könne. «Klar musste ich«Dazu braucht es Panzer, Schützenpan-• Dezentrale Logistikzentrenam unternehmerischen Gespräch vomMachtworte sprechen, aber diese ende-zer, Flieger sowie alle wichtigen Kompo-• Zusammenarbeit mit den Kantonen13. September zum Thema «Können undten nie im <strong>St</strong>reit», antwortete Wernernenten des Gesamtverbundes.»sollen Hochschulen geführt werden?».Inderbitzin. Als Beispiel nannte er dieFazit des <strong>Lilienberg</strong> Podiums: Die aktuel-Hervorgehoben wurde zudem die Not-Dass Führung einer Hochschule mitunterBudgetsitzungen, wo jeder Fachleiter nurle Planung der vom Bundesrat vorgege-wendigkeit besserer zielgerichteter Ab-sehr anspruchsvoll ist, sickerte bei dengerade für sein Gebiet schaue. Jeder wis-benen Eckwerte zeigt klar auf, dass sichsprachen zwischen der Wirtschaft undAusführungen von Werner Inderbitzinse aber auch, dass der Rektor schliesslichdas notwendige Leistungsprofil mit nurden Hochschulen. Im Hinblick auf denimmer wieder durch. So sprach er imentscheidet, und so sei meist gesittet80 000 Angehörigen der Armee undErfolg auf politischer Ebene unterstrichZusammenhang mit der ZHAW von einerdiskutiert worden.4,4 Milliarden nicht realisieren lässt. Ver-Gastgeber Walter Reist das ErfordernisExpertenorganisation, deren Angehöri-knüpft mit der Frage «Was muss dieeiner umfassend bedachten Definitionge «etwas anders ticken», da sie For-Schweizer Armee in Zukunft leisten kön-des Begriffs «Sicherheit».schung als auch Lehre eines Fachgebie-


38 39rativen Bereich moderne Management-le.» Deshalb müsse es eine Kultur geben,Christoph Vollenweider im Umfeld derVom Rektor zum <strong>St</strong>iftungs-ZusammenschlussMethoden zur Anwendung. Dabei denktdie Hochschulangehörigen anzuleitenZHAW wahrnahm. Gemäss dem Mode-Werner Inderbitzin sieht in der Partizipa-präsidenten der ZHAWvon vier Institutionener an die finanzielle Führung beispiels-und ihnen gute Rahmenbedingungen zurator fühlen sich Dozenten oftmals über-tion eine Schwierigkeit. Er verweist aberEnde August trat Werner Inderbit-Die ZHAW entstand 2007 aus demweise im Bereich Projekte, an Personal-schaffen, damit sie sich persönlich undgangen. Denn sie monieren, dass sie alsauch auf das rasche Wachstum der ZHAW,zin als Rektor der ZHAW zurückZusammenschluss der vier zuvorführung wie Mitarbeiterbeurteilung, anfachlich weiterentwickeln können.Gruppe keinen Einfluss hätten. Dem-das eine gewisse Anonymität nach sichund übernahm das Präsidium derselbstständigen Institutionen Zür-Salärsysteme mit hoher Leistungsgerech-gegenüber habe die sachunkundigeziehe. An einer Versammlung sei es nicht<strong>St</strong>iftung ZHAW. Er war seit 1979cher Hochschule Winterthur, Hoch-tigkeit oder ans Management der Infra-Weniger Verwaltung –Verwaltung viel mehr Gewicht als diemehr möglich, dass alle mitreden können,Dozent an der damaligen HWVschule Wädenswil, Hochschulestruktur. Zum Personal sagte Wernermehr Mitsprache?Experten. So könne die Verwaltungmeinte der scheidende Rektor. Er könneZürich, später an der Zürcherfür Angewandte Psychologie undInderbitzin: «Personal ist die wertvollsteDass Fachhochschulen nicht einfach zubeispielsweise zu viel bei der Noten-nachvollziehen, dass Dozenten vermehrtHochschule Winterthur. Von 1998Hochschule für Soziale Arbeit. Sieund knappste Ressource einer Hochschu-führen sind, zeigte auch die Kritik, diegebung mitreden.Administratives erledigen müssen, dochbis 2000 leitete er das Departe-umfasst die Departemente Archi-greife die Verwaltung nicht in den akade-ment Wirtschaft und Managementtektur und Bau, Technik, Wirt-Referent Prof. Dr. Werner Inderbitzin (rechts) zusammen mit Gastgeber und Moderator Christoph Vollenweider.mischen Auftrag ein.dieser Schule und war anschlies-schaft, Linguistik, Gesundheit, Lifesend bis 2005 deren Rektor. AbSciences, Psychologie und SozialeIn der anschliessenden Diskussion wurde2006 bis zur Gründung der ZHAWArbeit. Im Frühlingssemester 2011Werner Inderbitzin auf die <strong>St</strong>udiengebüh-im September 2007 leitete er daszählte die Hochschule 9100 <strong>St</strong>u-ren angesprochen. Das sei Sache desUmsetzungsprojekt und wurdedierende, die 25 Bachelor-<strong>St</strong>udien-Kantons, die Höhe der Gebühren fest-erster Rektor dieser Hochschule.gänge belegen.zulegen, die derzeit zwischen 600 undWerner Inderbitzin kommt aus800 Franken pro Semester liegen, ant-dem Kanton Uri, machte bei derwortete er. Ginge es nach ihm, lägen dieAKAD die Matura und studierteUnternehmerisches Gespräch vom 13. Sep-Gebühren höher. Seine ÜberlegungenÖkonomie.tember 2011; «Können und sollen Hoch-haben pädagogische Gründe. Er sagte:schulen geführt werden? Die Fachhoch-«Der <strong>St</strong>udent soll wissen, dass das <strong>St</strong>udi-schulen als dynamische Player in der Bil-um eine Investition für die Zukunft ist.»dungslandschaft Schweiz – Die Heraus-Mit Blick auf die USA meinte er aber auch,forderungen an die Führung», mit Prof.dass das Modell in den Vereinigten <strong>St</strong>aa-Dr. Werner Inderbitzin, scheidender Grün-ten nicht einfach auf die Schweiz über-dungsrektor der ZHAW und neuer Präsi-tragen werden könne. Geschichte unddent der <strong>St</strong>iftung ZHAW; Gastgeber (inGesellschaft der beiden Länder seien sehrVertretung der <strong>St</strong>iftung <strong>Lilienberg</strong> Unter-unterschiedlich.nehmerforum) und Moderation: ChristophVollenweider, Leiter Unternehmertum.


42GESPRÄCHVon Max BeckerDie Unternehmenskulturals Schlüssel zur Innovation«Vollkommene Transparenz»als InnovationsförderungAm Beispiel der Ergon Informatik AG zeig-vationsprojekten für Kunden eingesetzt,bei denen kein Platz für Routine ist. «Wirentwickeln, was der Kunde braucht, nicht,Weshalb kommt es vor, dass zwar «kreativeIdeen» vorhanden sind, aber derin Innovationsprozesse involviert sein, ermuss aber auch vorgeben, dass geradete Gabriela Keller, Informatik-Ing. ETH undMitglied der Geschäftsleitung, wie in ihrerUnternehmung Kräfte durch Engagementwas er will», sagte Gabriela Keller. DieErgon Informatik AG fusst auf dem Grundsatzvon selbstorganisierten Teams, dieDie Moderatoren Dr. Max Becker (rechts) und Anton Bucher (links), zusammen mitden Referenten Garbiella Keller und Martin Hoch.Markt-Durchbruch doch nicht gelingenInnovation nicht immer gradlinig verläuftfreigesetzt werden können. Die Firmaals unabhängige Einheiten agieren. Weg-will? Wo bleiben die Innovationen ste-und oft auch Sinnfragen aufwirft.wurde 1984 gegründet, beschäftigt heu-weisende Entscheide werden bei Ergoncken? Oft sind ja nicht die Ideen das Pro-te 140 Mitarbeitende und weist einen«basisdemokratisch», das heisst unter ho-Weitere Anlässe im Rahmen des Zyklus 2011blem in der Innovationskette, sondern dieTeufelskreis oder Engelskreis?Jahresumsatz von <strong>27</strong> Millionen Frankenher ideeller Mitbestimmung der Mitar-• 25. Oktober 2011: Tagung zum Thema «Innovationstransfer – für die Praxis einRahmenbedingungen, der Durchhalte-Jeder Mitarbeitende macht täglich neueauf. Ihr Kerngeschäft sind Software-Lö-beitenden getroffen: Geschäftsvorgängeentscheidender Erfolgsfaktor»; mit Walter <strong>St</strong>einlin, Präsident KTI, Leiter Swiss-wille und die Methodik – die Kultur eben.Erfahrungen und Beobachtungen, in dersungen. 90 Prozent der Mitarbeitendenund Systeme sind transparent, bis hincom Outlook, Bern, Prof. Clemens Dransfeld, Leiter Institut für Kunststoff-Das Kolloquium vom 28. Juni fokussierteProduktion, im Verkaufsgespräch oder beiweisen laut Gabriela Keller einen Hoch-zur vollkommenen Salärtransparenz, wastechnik, Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), Windisch, und Christophsich auf die Situation bei kleineren undder Montage. Die Summe dieser Erfah-schulabschluss aus. Sie alle sind in Inno-auch variable Salärkomponenten von bisNägeli, Mitglied der Geschäftsleitung Nägeli AG, Güttingen.mittleren Unternehmungen. Ihre Chancerungen muss Saatgut für Innovation sein.zu 20 Prozent beinhaltet.ist die ausgeprägte Kundennähe und dieDie entscheidende Frage ist, ob diese Er-Den Abschluss fand das Kolloquium• 25. Oktober 2011: Ausserordentliches Gespräch zum selben Thema mit Prof.Möglichkeit, rasch reagieren zu können.fahrungen in einen Teufelskreis, der inmit einer «outdoor session» auf demDie Mitbestimmung wird so weit getrie-Dr. Dieter M. Imboden, Präsident des Verwaltungsrates des SchweizerischenMissverständnissen, Misstrauen und<strong>Lilienberg</strong> Anwesen, wo Teilnehmendeben, dass die Mitarbeitenden durchNationalfonds, Zürich.In Vertretung des krankheitsbedingt ver-schliesslich Paralyse enden kann, oder inund Referenten die Chancen für KMU-Mehrheitsentscheid gegen Beschlüssehinderten Dr. Peter Kohlhaas (Dimandoeinen «Engelskreis» münden, bei dem sichUnternehmer im Marktwettbewerb mitihrer Unternehmensleitung ein «Veto»AG, Zürich) gab Martin Hoch, Mitglieddie Erfahrungen in Beschleunigung, En-passenden Illustrationen resümierten.einlegen können, was von Ergon als wich-Die lebhafte Diskussion wurde mit einerZyklus «Innovation – was bringt Unter-des Kernteams im Aktionsfeld Wirtschaftgagement und Verbindlichkeit wechsel-tiger unternehmerischer und innovations-sommerlichen «outdoor session» abge-nehmen weiter?»; <strong>Lilienberg</strong> Kolloquium& Industrie, zunächst einen Überblickseitig bedingen. Aus dieser Haltung herausfördernder Wert gesehen wird. Für dieschlossen, bei der die Kernpunkte dervom 28. Juni 2011, «Wie Innovation inüber «Innovationskiller». Dazu gehörenwird vorhandenes Wissen neu geordnet,Umsetzung dieser Grundsätze erhielt dieKMUs nochmals resümiert wurden: Kun-Gang setzen? Welche Unternehmenskul-zum Beispiel Aussagen wie: «Unser Be-und es werden neue Prozesse in GangFirma den Prix Egalité 2011 in der Kate-dennähe, Mitarbeiter-Engagement, Feh-tur braucht es dazu?», mit Martin Hoch,trieb ist zu klein für Innovationen», «Wirgesetzt – auch bei KMU-Betrieben. Einegorie KMU.lertoleranz. Ob die bei Ergon hochgehal-Mitglied des Kernteams im Aktionsfeldhaben nicht genügend Kapital für Inno-explizite Fehlertoleranz ist dabei unab-tene «Basisdemokratie» auch andernortsWirtschaft & Industrie, Zürich, und Gab-vationen», oder: «Das kann ich mit mei-dingbar. Innovation als Chefsache musszum Erfolg führt, blieb an diesem Kollo-riela Keller, Mitglied der Geschäftsleitungnen Mitarbeitern nicht machen». Martindazu führen, dass alle Mitarbeitenden einquium, bei Temperaturen über 30 Grad,Ergon Informatik AG, Zürich; Moderation:Hoch stellte den Unternehmer als Inno-Grund-Credo zur dauernden innovativenheiss umstritten.Dr. Max Becker und Anton Bucher (Akti-vator in den Vordergrund: Er muss selbstVerbesserung der Prozesse verinnerlichen.onsfeld Wirtschaft & Industrie).


44GESPRÄCHVon Barbara MeiliDie Fähigkeit zur Selbstreflexionfehlt in vielen LokalredaktionenDie Debatte um Qualität in den Medienist ein gesellschaftliches Dauerthema; anihr nehmen Fachpersonen ebenso regeteil wie die breite Bevölkerung. Hat derLokaljournalismus bei der Sicherstellungvon Qualität mit spezifischen Herausforderungenzu kämpfen? Unterscheidetsich die Arbeit in den Lokalredaktionenvon derjenigen in anderen Medienbüros?Oder sind Lokalmedien letztlich denselbenstrukturellen Veränderungen ausgesetztwie die gesamte Branche? DiesenFragen widmete sich das Kolloquium desAktionsfeldes Medien & Kommunikationvom 7. Juli im Jahreszyklus «Regional- undLokalmedien der Zukunft».Prof. Dr. Vinzenz Wyss, Professor für Journalistikund Medienforschung an derZürcher Hochschule für AngewandteWissenschaften (ZHAW) in Winterthur,präsentierte in seinem Referat «Arbeitsbedingungenund Qualität im Lokaljournalismus»neuere Befunde aus der Forschung.Seine Fragestellungen galten denstrukturellen Bedingungen, denen Journalistenverschiedener Medientypen heuteunterworfen sind. Dabei stützte er sichauf zwei Erhebungen, welche die Entwicklungenvon den späten Neunzigerjahrenbis zum Jahr 2010 reflektieren.Der Fokus dieser <strong>St</strong>udien lag auf der Redaktionsarbeitund auf Qualitätsaspekten;rein wirtschaftliche Fragestellungenwurden nicht einbezogen. Die <strong>St</strong>udienerfassten die Arbeitsbedingungen vonSRG-Medien (Radio und Fernsehen), Privatrundfunk,Printmedien und Lokalmediensowie in der neueren Untersuchungzusätzlich von Gratiszeitungenund Online-Medien. Mit quantitativenund qualitativen Methoden hatten dieForschenden unter anderem untersucht,ob und wo sich in Schweizer Redaktionen«prekäre» Zustände feststellen liessen:Bereiche wie verringerte soziale Sicherheit,erschwerte Arbeitsbedingungenund ein geringer Professionalisierungsgradder Mitarbeitenden sowie schwachePraktiken der Qualitätssteuerung.Journalisten lassen sichzu wenig weiterbildenDie Arbeit im Lokaljournalismus scheintsich, was die messbaren Hauptkriterienbetrifft, nicht signifikant von derjenigenin anderen Medientypen zu unterscheiden.Vinzenz Wyss zieht aber insgesamtein eher düsteres Fazit: «Der Begriff ‹prekäreZustände› ist keine Übertreibung. Dieaktuelle Untersuchung zeigt ein unschönesBild des Journalismus in der Schweiz.Die Medienhäuser investieren zu wenigin attraktive Arbeitsbedingungen undQualitätssicherung, um guten Journalismusauch für die Zukunft zu gewährleisten.Die negativen Folgen werden wirvielleicht allzu bald erleben.» Journalistensind weniger zufrieden mit ihren Arbeitsbedingungenals vor zehn Jahren. DieInstrumente zur Qualitätssicherung sindauf manchen Redaktionen nur wenig entwickelt.Und trotz der vielen Lehrinstitutionen,die im erforschten Zeitraum entstanden,sind die Journalisten nicht besserausgebildet und profitieren zu wenig vonWeiterbildungsangeboten. Ein Teilnehmerergänzte aus seiner Erfahrung alsfrüherer Chefredaktor des «Zürcher Oberländers»,dass er bei den Mitarbeitendenerstaunlich wenig eigene Motivation fürWeiterbildungen wahrnahm. Selbstrefle-xion und Fehlerkultur seien auf vielenRedaktionen Schwachstellen. In der Diskussionwurde aber auch Hoffnung geäussert:auf Talent und Engagement einzelnerJournalisten ebenso wie auf neueKanäle und Finanzierungsmodelle.Lokales unter der Lupedes PresseratsDr. Philip Kübler, Dozent für Medienrechtan der Universität Zürich und Mitglied desPresserates, analysierte in seinem Referat«Wenn Regional- und Lokalmedien denPresserat beschäftigen» eine Reihe vonspezifischen Beschwerdefällen, zu denendas Gremium in jüngerer Zeit <strong>St</strong>ellungbezogen hatte. Als Erstes erläuterte erdie unterschiedlichen Vorgehensweisenvon Presserat und Justiz. Anders als dieDr. Barbara Meili vom Aktionsfeld Medien & Kommunikation und Prof. Dr. Vinzenz Wyss (rechts)lauschen in der Pause den Ausführungen von Dr. Philip Kübler.


48sein. Möglich ist dies auch, weil 99 Pro-Die zunehmende Flexibilität der Arbeits-hen hier auch Grenzen. Jugendliche undzent aller Familien über einen oderbedingungen «exportieren» den Ar-Kinder haben auch ein legitimes Anrechtmehrere PC verfügen. Dieser hohe Me-beitsdruck aus dem Beruf in die Famili-auf eine Privatsphäre. Wenn zur zuneh-diengebrauch überfordert Eltern jedochen. Berufstätige Eltern müssen zeitlichmenden Leistungs- und Lernkontrolle derzunehmend, denn sie sind häufig nochflexibel sein. Bei Berufstätigkeit beiderSchule noch eine (zu) grosse Kontrolle«digital immigrants» und nicht «digitalEltern wird so die Kinderbetreuungder Eltern über das tägliche Genügennatives» wie ihre Kinder. Deshalb habenschwierig: Zeitpläne müssen immer neuoder Ungenügen ihrer Kinder in der Schu-Eltern riesige Erwartungen an die Schule,und immer kurzfristiger ausgehandeltle kommt, dann kann es zu eng werdenwas die Medienerziehung betrifft. Siewerden, besonders dann, wenn Unter-für diese Kinder.spüren, dass Kinder und Jugendliche inrichtszeiten und <strong>St</strong>undenpläne der Schu-der digitalen Welt ihrer Kontrolle ent-le auch flexibilisiert und individualisiertDie neue Arbeitswelt mit ihren Anforde-gleiten.werden. Sogar bestorganisierte Familienrungen der Flexibilität und zunehmendermit der Möglichkeit, KinderbetreuungVerfügbarkeit ausserhalb der Arbeits-Die neue Arbeitsweltund Berufsarbeit in eigener Kompetenzzeiten verträgt sich schlecht mit einerHeute ist der Arbeitsmarkt stark im Um-zu organisieren, weil sie als Unterneh-ruhigen Familienzeit, wo Kontinuitätbruch: In den vergangenen Jahren ist derDienstleistungssektor um mehr als zweiDrittel gewachsen, während im Sekun-mer im eigenen Betrieb arbeiten, kommenso an den Rand der (strukturellen)Überforderung. Ganz besonders betrof-und Konstanz wichtig wären, um KindernSicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.Die Schule trägt aber mit ihrenNationalrätin Lucrezia Meier-Schatz, Dr. Heinz Bachmann, Véronique Polito Schmidt, Kirsten Oertle und Nationalrätin und <strong>St</strong>änderatskandidatinBrigitte Häberli-Koller (von links) im Park des <strong>Lilienberg</strong> Anwesens.därsektor (besonders im Maschinenbaufen sind aber alleinerziehende Mütter:Unterrichtszeiten auch selber zur Dis-und im Druckereigewerbe) die Beschäf-Frauen haben trotz der Verweiblichungkontinuität bei. Es fragt sich, wie langechen der Schulen wissen auch, dass Elternsondern auch Lebensort für Kinder undZyklus «Soll und kann Schule alles kön-tigtenzahlen entsprechend abgenom-des Arbeitsmarktes häufig eine schwa-Schule und Familie noch ohne (freiwilli-auf ihre Unterstützung bei der Medien-Jugendliche sind, was zu Grenzverwi-nen?»; <strong>Lilienberg</strong> Kolloquium vom 6. Julimen haben. Die Berufe, die eine hoheche <strong>St</strong>ellung und können ihre Kinderbe-ges) Tagesschulangebot auskommenerziehung angewiesen sind. Sie müssenschungen führt. Nicht nur innerhalb der2011, «Lebensrealitäten in der SchweizQualifizierung verlangen, nehmen zu.treuungsarbeit kaum vor Anforderun-können.jedoch unvoreingenommen sehen, dassFamilien muss immer wieder neu ausge-2011» mit Nationalrätin Lucrezia Meier-Dies führt – zusammen mit der Einwan-gen der Berufsarbeit schützen, dennes viele Familienformen gibt und dass inhandelt werden, wie der Alltag und dieSchatz, Geschäftsführerin Pro Familiaderung von sehr gut qualifizierten Ar-Frauen sind im Tieflohnsegment nochDie Verantwortlichen der Schulen undall diesen Formen gute und weniger guteFreizeit organisiert sind. Auch zwischenSchweiz, <strong>St</strong>. Peterzell, Kirsten Oertle, Fotobeitskräften aus der EU – zu einem immererheblich übervertreten.die Familien wissen, dass die ArbeitsweltErziehungsleistungen möglich sind.Schule und Familien wird künftig besserPrisma, Frauenfeld, und Véronique Politohöheren Druck auf die wenig erfolgrei-höhere Qualifikationen verlangt als frü-koordiniert werden müssen, wer was tutSchmidt, Zentralsekretärin für Bildungs-chen Schülerinnen und Schüler. DiesenKontinuität und Konstanzher, was für die Schule mehr GewichtungSchulen vermehrt auch Lebensortund wofür Schule und Familie jeweilspolitik SGB/Unia, Bern; Moderation:gelingt es immer weniger, in der Arbeits-fehlen oftauf Leistungs- und Lernorientierung be-Die zunehmende Internationalisierungverantwortlich sind – und das relativ per-Dr. Heinz Bachmann und Nationalrätinwelt Fuss zu fassen.Innovative Schulen bemühen sich, Elterndeutet, besonders und zunehmend inder Arbeitswelt und die Individualisierungmanent und immer wieder neu.Brigitte Häberli-Koller (Aktionsfeld Bil-zu unterstützen – auch mit individuellenden Bereichen Mathematik, Naturwissen-der Lebensformen werden dazu führen,dung & Sport).Informationen via Internet. Doch beste-schaften und Technik. Die Verantwortli-dass die Schulen nicht nur Lernort,


5253AUSBLICKVon <strong>St</strong>efan Bachofenstandsfamilien, die sich in einen destruktivenKonflikt mit der Schule verheddern,insbesondere solche, wo der Vater sichIn der Diskussion mit dem Publikum wurdedeutlich, dass es sinnvoll ist, wahrzunehmen,was die Schule nicht zu leistenWeitere Anlässe im Rahmendes Zyklus 2011• 16. November 2011: Tagung zumHeidi Wunderli-Allenspach:ETH stärkt den Wissens- und Werkplatz Schweizauf dem Weg einer erfolgreichen Kar-vermag, ohne sie dabei abzuwerten. UndThema «Was können Lehrpersonenriereentwicklung befindet. Die «NZZ amdass es ebenso sinnvoll ist, die Schule inleisten und was nicht?»; mitGast des letzten <strong>Lilienberg</strong> Forums in die-Sonntag» hat dafür den Begriff derkleinen Schritten weiter zu entwickeln.Matthias Fuchs, stellvertretedersem Jahr, des 66. insgesamt, ist am Don-«Kampfeltern» geprägt. Solche ElternGleichzeitig soll festgestellt werden, inProrektor Lehre, Pädagogischenerstag, 10. November, Prof. Dr. Heidiwohnen heute nicht mehr in den <strong>St</strong>ädten,welchen Bereichen andere als schulischeHochschule Thurgau, AndreaWunderli-Allenspach. Die erste Rektorinsondern in den AgglomerationsgürtelnInstitutionen sinnvolle Arbeit leisten kön-Schlegel, Oberstufenlehrerin,in der bald 160-jährigen Geschichte derder Wirtschaftszentren, die kantonsüber-nen, zum Beispiel bei der vorschulischenSeuzach, Paul Schnewlin, OberETH Zürich referiert im <strong>Lilienberg</strong> Zentrumgreifend weit in vormals ländliche Gebie-Förderung von Kindern mit (Schul-)stufenlehrer, Winterthur, undzum Thema «Die Position der ETH in unse-te hineinreichen.Sprachdefiziten.Beat W. Zemp, Zentralpräsidentrem Bildungssystem und ihre BedeutungDachverband Schweizer Lehrerin-für den Werkplatz Schweiz».Vorläufiges FazitZyklus «Soll und kann Schule allesnen und Lehrer.Was für eine erfolgreiche Gesell-können?»; <strong>Lilienberg</strong> Kolloquium vom• 16. November 2011: Ausserordent-Die 64-jährige Heidi Wunderli-Allenspachschaft als Ganzes gilt, nämlich22. August 2011, «Was kann die Schuleliches Gespräch zum Abschluss destrat an der ETH Zürich am 1. Septembergegenläufige Entwicklungen undleisten und was nicht? Wer füllt die Lü-Zyklus zum Thema «Schule aus Sicht2007 das Rektorenamt als NachfolgerinUnübersichtlichkeit auszuhalten, giltcke zwischen dem Kann und dem Soll?»,eines Kinderarztes»; mit Dr. med.des altershalber zurückgetretenen Kon-letztlich auch für tiefe Konfliktemit Prof. Heinrich Wirth, ehemaliger Pro-Urs A. Hunziker, Leiter der Kinder-rad Osterwalder an. In ihrer Funktion alszwischen Schule und Eltern; sichrektor der Pädagogischen Hochschuleklinik Winterthur.Rektorin ist sie für die Belange der Lehrebewusst zu sein, dass die gegenseiti-Thurgau, und Johann-Christoph Rudin,zuständig. Damit zeichnet sie verantwort-gen Erwartungen häufig nicht über-Rechtsanwalt, Mitinhaber der Mediati-lich für die Zulassung zu den <strong>St</strong>udien aufeinstimmen und damit zu leben,onsfirma Schulsupport, Zürich; Modera-allen <strong>St</strong>ufen sowie für die Organisationalso den Dissens zu akzeptieren,tion: Dr. Heinz Bachmann und National-und Kontrolle des <strong>St</strong>udienbetriebs ein-ohne in Resignation oder hektischerätin Brigitte Häberli-Koller (Aktionsfeldschliesslich des Prüfungswesens. Im Wei-Überaktivität zu verfallen.Bildung & Sport).teren erteilt die ETH-Rektorin die Lehrberechtigungenund Lehraufträge und lädtGastdozierende ein. Sie ist zuständig fürdie Zusammenarbeit mit den Mittelschu-ETH-Rektorin Prof. Dr. Heidi Wunderli-Allenspach überreicht im Herbst 2010 einerlen und die Vereinbarung hochschulüber-frischgebackenen Doktorin die Urkunde. Insgesamt 192 junge Menschen erlangtengreifender <strong>St</strong>udiengänge sowie den Aus-vor einem Jahr an der ETH die Doktorwürde.


56 57BILDUNGBILDUNGVon Glenn MuellerVon Peter Fischli*Frauenförderung auf <strong>Lilienberg</strong>Mit der Bildungssparte «Frauenförderung»werden aktuelle Themen zur GenreBildungsanlässe. Wollen auch Sie sichDieser Auftaktveranstaltung folgen weiteder-Problematikim unternehmerischen für diese Art der Frauenförderung engagieren?Jolanda Moser freut sich auf IhreUmfeld behandelt. Jolanda Moser, die dieVeranstaltung konzipiert hat, will bewussteine Brücke zwischen Unterneh-Kontaktaufnahme, Telefon 071 663 23 23.mern und Unternehmerinnen schaffen Weitere Fachgespräche zuund damit das Verständnis auf beiden anderen Themen bis Ende 2011Seiten fördern. Denn das Beste aus beidenWelten garantiert den maximalen «Erfolgreiche Verhandlungsstra-• Mittwoch, 12. Oktober 2011:Mehrwert für Ihr Unternehmen.tegien: So pack ich es an undsetz mich durch!», mit MariaMit dem ersten Fachgespräch vom Mittwoch,26. Oktober, zum Thema «Der • Donnerstag, 20. Oktober 2011:Hof-Glatz, Diplom-Psychologin.gesunde Mitarbeitermix – Frauenförderungals Potenzial für Ihr Unternehmen» nahmen kann man als KMU«Frankenstärke – Welche Mass-ist es Jolanda Moser gelungen, als Vergleichspersonden obersten Personalver-• Dienstag, 29. November 2011:ergreifen?»antwortlichen von Microsoft Schweiz, «Wie analysiere und entwickleRené Villiger, zu überzeugen, seine Erfahrungenin Bezug auf Frauenförderung, beispiel», mit Dieter Bachmann,ich meine Marke? – Ein Praxis-Arbeitsplatzattraktivität und Kostenfaktorenzu teilen. Begleitet wird René Villi-Gottlieber Spezialitäten AG.ger von Vanessa Kammermann-Gentile,Marketing-Managerin Microsoft Schweiz.Dass diese Thematik aktueller denn je ist,zeigt die Tatsache, dass sich bereits jetztnamhafte Teilnehmer angemeldet haben.Jolanda Moser, Begleiterin der <strong>Lilienberg</strong>Unternehmensführung, zeichnetfür das Fachgespräch «Der gesundeMitarbeitermix – Frauenförderung alsPotenzial für Ihr Unternehmen» verantwortlich.Aktiver Austausch: Regionalgruppe Winterthurzu Gast im Haus der Wirtschaft in SchaffhausenWas kann die beschauliche Region amRhein, zwischen Hegau, Klettgau undSchwarzwald gelegen, den Winterhurer<strong>Lilienberg</strong>ianern bieten, was es nicht auchan der Eulach und an der Töss gibt?Seit dem Referat von Beat Hedinger,Geschäftsführer von «SchaffhauserlandTourismus» und «Schaffhauser Blauburgunderland»,ist klar, dass die vier Leuchttürmeder Region• Rheinfall• <strong>St</strong>ein am Rhein• <strong>St</strong>adt Schaffhausen• Landschaft und Weinattraktive Gründe für einen lohnendenBesuch im «kleinen Paradies» sind.Schweizweit einzigartig ist die Symbiosezwischen Wein und Tourismus sowieTourismus und Wein. Eine packende Aufgabefür den Chef und seine 21 Mitarbeitenden– die meisten von ihnen sindübrigens mit einem Vollpensum angestellt.«Geschichten» erzählen (… vielleichtauch ein wenig mitschreiben?). Impulsesetzen, beraten, empfehlen, vernetzen,Pakete schnüren. Die Region bekanntermachen, Produkte von Mitgliedern anbietenund verkaufen. Diese Aufgabennehmen «Schaffhauserland Tourismus»und «Schaffhauser Blauburgunderland»wahr, beide sind damit wichtige Visitenkartenund Aushängeschilder des «kleinenParadieses».<strong>Lilienberg</strong> zu Besuch im SchaffhauserBlauburgunderland: Die Mitglieder derRegionalgruppen Winterthur und Schaffhausenbegegneten sich im Haus derWirtschaft in Schaffhausen zum Gedankenaustausch.Dank dem Schaffhauser <strong>Lilienberg</strong>ianerThomas Imobersteg, der «SchaffhauserlandTourismus» seit dem vergangenenFrühling präsidiert, durften die Mitgliederder Regionalgruppe Winterthur Einblickein Tourismusförderung, Produkt- und<strong>St</strong>andortvermarktung gewinnen. Ebenfallskonnten die Mitglieder der RegionalgruppeSchaffhausen beim Apéro undNachtessen ihre Winterthurer Kolleginnenund Kollegen mit den Vorzügen desSchaffhauser Weins bekannt machen.Vor allem aber gab es viele angeregteGespräche. Gesamthaft gesehen war esein sehr gelungener Abend.* Peter Fischli ist Leiter der RegionalgruppeSchaffhausen.


60 61BLICKWINKELVon Jörg Kündig*Jörg KündigInformation als unternehmerische Kernaufgabe –auch in der PolitikUnternehmerisch –auch in der GemeindeEs stellt sich die Frage, inwieweit ein pri-Kandidatinnen und Kandidaten bei Wahlenunterstützen. Und hier greifen wiederdieselben Überlegungen wie in einemmöglicherweise Entscheide an, wehrensich dagegen. Gerade das macht Informationzu einer grossen Herausforde-vatwirtschaftlich geführtes UnternehmenUnternehmen. Entscheide können nurrung. Sie zu bewältigen, zu informieren,«Führen heisst, einen Menschen dazu zumand weiss, wie die Leitung die Entwick-Proaktiv informieren, ummit einer öffentlichrechtlichen Körper-mitgetragen, nachvollzogen werden,ist eine unternehmerische Kernaufgabe,bringen, das zu tun, was man will, weillung des Unternehmens beurteilt undGerüchten zuvorzukommenschaft oder einer Gemeinde vergleichbarwenn die Leute wissen, worum es geht,nicht nur in der Privatwirtschaft.er es selbst will.» Dieses Zitat von Dwightwelche Massnahmen sie plant, herrschtDieser Ungewissheit kann begegnet wer-ist. Gelten da die gleichen unternehme-wenn sie verstehen, welche Überlegun-D. Eisenhower, dem ehemaligen ameri-zunehmende Unsicherheit. Bald machenden, indem informiert wird. Dabei ist dierischen Grundsätze? Ein erster Blickgen hinter einem getroffenen Entscheid* Jörg Kündig (51) ist Betriebsökonomkanischen General und nachmaligendie wildesten Gerüchte die Runde. EsUnternehmensführung gefordert, diesemacht zuerst die offensichtlichen Unter-stehen, wenn sie sich hinter ein gemein-HWV und arbeitet als selbstständigerUS-Präsidenten, möchte ich meinenentstehen Existenzsorgen, welche dieAufgabe gegenüber der Belegschaft pro-schiede deutlich. Lange Entscheidungs-sames Ziel stellen können. Das kann da-Finanzberater und Treuhänder. Er istÜberlegungen voranstellen.Organisation richtiggehend lähmen. Weraktiv wahrzunehmen. Es gilt, sich nichtwege im politischen Entscheidungspro-durch erreicht werden, dass die Leitungs-Gemeindepräsident von Gossau ZH undnimmt schon neue Projekte in Angriff,nur in schwierigen Zeiten daran zu erin-zess, Aufgabenerfüllung durch Behör-gremien der Behörden informieren. SeiPräsident der Gemeindepräsidenten desDie Formulierung mag zwar etwas hartwer sprüht schon von Ideen, wenn seinenern, dass ein Kommunikationskonzeptdenmitglieder im Nebenamt, die alle vieres schriftlich über direkte Ansprachen,Bezirks Hinwil. Zudem wirkt er als Ver-und militärisch klingen, ist aber getragenGedanken von der Angst über die eigenebesteht, das es anzuwenden gilt, obwohlJahre neu gewählt werden müssen, odersei es an speziellen Veranstaltungen. In-waltungsratspräsident der Gesundheits-von der Erkenntnis, dass der Mensch beimZukunft dominiert werden? Niemand.dann die Übermittlung von Informatio-<strong>St</strong>euern, die nicht (nur) von der unterneh-formation ist auch in einer Gemeinde eineversorgung Zürcher Oberland - GZO AGErreichen von bestimmten Zielen einenen natürlich noch bedeutungsvoller ist.merischen Leistung einer Gemeinde ab-zentrale Aufgabe der Behörden.und als Mitglied des Verwaltungsratesganz entscheidende Rolle spielt und dasGerade in einer Arbeitsmarktsituation, inInformieren, und zwar in regelmässigenhängig sind.der Rahn AG, Zürich. Bei der <strong>St</strong>iftungErreichen der Ziele nur gemeinsam mög-der Fachkräfte oder qualifizierte Mitar-Abständen, ist eine ständige Pflicht derJa, Information ist eine<strong>Lilienberg</strong> Unternehmerforum ist Jörglich ist. Voraussetzung dafür ist, dass derbeiterinnen und Mitarbeiter MangelwareUnternehmensführung. Sie in guten Zei-Der zweite Blick macht aber klar, dass esunternehmerische KernaufgabeKündig Begleiter des Aktionsfeldes PolitikMensch weiss, worum es geht, dass ersind – als Branchenbeispiel sei das Ge-ten zu vernachlässigen, ist kurzsichtig undmehr als nur eine Parallele gibt. Auch inJeder Einzelne von uns wird von Nach-& Gesellschaft.über die Vorstellungen seines Vorgesetz-sundheitswesen genannt –, ist das gera-bringt die Vorgesetzten schnell in dieeiner Gemeinde muss es um die ganz-richten überschüttet, und gerade auchten Klarheit hat und dass er überzeugtdezu fatal. Die Besten werden raschmög-Rolle der Überbringer von schlechtenheitliche Betrachtung gehen. Das Verhal-die sozialen Netzwerke, wie wir sie vomund motiviert ist. Mit anderen Worten,lichst das Unternehmen verlassen, undNachrichten. Auch in guten Zeiten sollenten des Führungsorgans darf sich nichtInternet her kennen (Facebook etc.), tra-er muss informiert sein.die resultierende Negativspirale führt zuja von den Unternehmen ganzheitlichenur einseitig an ein bestimmtes Publikumgen das ihrige dazu bei, dass sich Wissen,Know-how- und zu Qualitätsverlust; dasZiele erreicht werden. Nur mit der über-richten. Entscheide, die sich einzig undTeil- und Halbwahrheiten ihren Weg bah-Ungewissheit als GefahrImage einer Firma wird beschädigt, undzeugenden und motivierenden Informa-allein an den finanziellen Möglichkeitennen. Sie beeinflussen das Denken undDas Umfeld wandelt sich – in Unterneh-die verbleibenden Mitarbeitenden sehention gelingt das, was Eisenhower gemeintorientieren, sind oft kurzsichtig. Denn klarHandeln von Mitarbeiterinnen und Mit-men, in Institutionen oder auch in densich einem noch höheren Druck ausge-hat. Die Mitarbeitenden identifizierenist: Der Mensch, der Bürger muss im Mit-arbeitern, von Geschäftspartnern undGemeinden. Die Führung muss sich aufsetzt. Es gibt nichts Schlimmeres als Un-sich mit einem Ziel und engagieren sichtelpunkt stehen. Die Menschen müssennatürlich von allen Bürgerinnen und Bür-Veränderungen einrichten und sie bewäl-gewissheit.für dessen Erreichung.Entscheide mittragen, müssen einzelnengern. Auf dieser Basis ziehen sie indivi-tigen. Wenn in solchen Situationen nie-Abstimmungsvorlagen zustimmen oderduell ihre Schlüsse, oder sie zweifeln


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