30.11.2012 Aufrufe

Motorrad fahren gut und sicher - MOGO

Motorrad fahren gut und sicher - MOGO

Motorrad fahren gut und sicher - MOGO

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KurVen Fahren – theorIe<br />

Aus dieser Kamera-Perspektive verdreht sich der Horizont gewaltig. Der Fahrer<br />

gleicht die Schräglage mit einer möglichst waagerechten Kopfhaltung aus.<br />

bremsung mit Einlenkpunkt. Dabei<br />

legt der Pilot aus einer mehr<br />

oder weniger starken Beschleunigungsphase<br />

oder hohen Geschwindigkeit<br />

den Bremsweg fest, der<br />

nötig ist, um exakt im Scheitelpunkt<br />

der Kurve die gewünschte<br />

Von der Theorie in die Praxis: Bei einem Fahrtraining lässt sich das erworbene<br />

Gr<strong>und</strong>wissen gezielt üben <strong>und</strong> in perfektes Fahrkönnen verwandeln.<br />

18<br />

Schräglage zu erreichen. Dieser<br />

höchst komplexe Vorgang geht in<br />

Sek<strong>und</strong>enbruchteilen vonstatten.<br />

Ist der Einlenkpunkt beispielsweise<br />

einer Linkskurve erreicht,<br />

macht der Fahrer zunächst eine<br />

kurze Lenkbewegung gegen die<br />

Kurvenrichtung, ergo nach rechts.<br />

Dieser Lenkimpuls in Richtung der<br />

der Kurve abgewandten Seite<br />

bringt das <strong>Motorrad</strong> aus dem<br />

Gleichgewicht, mit dem Resultat,<br />

dass die Maschine nach links<br />

abkippt (siehe Grafik 1 auf Seite<br />

19). In dieser Phase kommt noch<br />

hinzu, dass das Zweirad durch<br />

das Bremsmoment des Motors<br />

je nach Gangwahl <strong>und</strong> Drehzahl<br />

an Geschwindigkeit abbaut. Diese<br />

zusätzliche Verzögerung muss der<br />

Fahrer ebenfalls in seine Kurvenfahrt<br />

einkalkulieren.<br />

Bliebe die Lenkung nach dem<br />

ersten Einlenkimpuls in dieser<br />

nach rechts gerichteten Position,<br />

käme die Maschine völlig aus der<br />

Balance <strong>und</strong> würde schlicht <strong>und</strong><br />

ergreifend nach links umkippen.<br />

Folglich muss der Fahrer das<br />

Einkippen der Maschine in Linksschräglage<br />

durch eine sanfte Lenkbewegung<br />

zur Kurveninnenseite<br />

abschwächen <strong>und</strong> stabilisieren<br />

(Grafik 2). Ist eine größere Schräglage<br />

bei konstanter Geschwindigkeit<br />

nötig, etwa weil sich die Kurve<br />

zuzieht, wird die Lenkung wieder<br />

zur Gegenseite geöffnet.<br />

Zarte Lenkbewegungen<br />

erfordern ein leichtgängiges<br />

Lenksystem<br />

Am Scheitelpunkt entscheidet der<br />

Fahrer durch ein mehr oder<br />

weniger starkes Beschleunigen die<br />

weitere Fahrlinie. Denn durch die<br />

Beschleunigung erhöhen sich die<br />

Fliehkräfte <strong>und</strong> richten das <strong>Motorrad</strong><br />

aus der Schräglage wieder<br />

auf. Soll die Kurvengeschwindigkeit<br />

nicht gesteigert werden, weil<br />

beispielsweise eine weitere Kurve<br />

folgt, genügt ein Lenkimpuls zur<br />

Kurveninnenseite <strong>und</strong> das <strong>Motorrad</strong><br />

richtet sich mit geringster<br />

Lenkkraft wie von Geisterhand aus<br />

der Schräglage auf.<br />

Das Fazit daraus: <strong>Motorrad</strong><br />

<strong>fahren</strong> <strong>und</strong> somit Schräglage<br />

<strong>fahren</strong> wird überwiegend durch<br />

Lenken – also Drehung der Lenkstange<br />

– erreicht. Die reine Fahrergewichtsverlagerung<br />

kann hierbei<br />

bestenfalls unterstützend wirken.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!