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Alt – allein – was nun? - Schule für Sozialbegleitung

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Abschlussarbeit / <strong>Alt</strong> <strong>–</strong> <strong>allein</strong> <strong>–</strong> <strong>was</strong> <strong>nun</strong>? Seite 18 von 49<br />

Die Sicherheit in den eigenen vier Wänden ist dem alten Menschen sehr wichtig. So stellt<br />

sich so manch alter <strong>allein</strong> stehende Mensch auch die Frage; „<strong>was</strong> passiert, wenn meine<br />

Kraft und meine Gesundheit nachlassen, ich stürze, am Boden liege und niemand hilft mir?“<br />

Der Sturz ist der häufigste Unfall und die häufigste Ursache <strong>für</strong> Abhängigkeit und<br />

Pflegebedürftigkeit im <strong>Alt</strong>er. Gerade im <strong>Alt</strong>er kann ein Sturz auch tödliche Folgen haben. Die<br />

Installation eines Notruf- und Alarmsystems (Armbanduhr mit Notrufknopf, z.B.<br />

Schweizerisches Rotes Kreuz) gibt dem alten Menschen die Sicherheit, im Notfall sofortige<br />

externe und professionelle Hilfe zu erhalten.<br />

In meiner täglichen Arbeit kommt es vor, dass Kunden in der eigenen Woh<strong>nun</strong>g versterben<br />

und erst nach Wochen von der Polizei aufgefunden werden.<br />

Warum wird ein Todesfall nicht schon früher bemerkt?<br />

Die Menschen leben <strong>allein</strong> und zurückgezogen in Wohnblöcken in der Stadt Zürich ohne<br />

Kontakt zu den Nachbarn. Aufgrund dieser Erfahrungen empfehle ich <strong>allein</strong> lebenden<br />

Menschen, Kontakte zu mindestens einer Person zu pflegen, welche ein Auge auf diese hat<br />

und reagieren kann, wenn eine Situation in der Hilfe benötigt wird eintritt. Vielleicht sogar ein<br />

Zeichen mit dieser Person vereinbart (z.B. morgens um 10 Uhr Rolladen hochziehen etc.)<br />

um aktiv zu werden, wenn et<strong>was</strong> aussergewöhnlich ist. Dies kann den Betroffenen ein<br />

Gefühl von Sicherheit verleihen und unter Umständen sogar lebensrettend sein.<br />

Nachbarn sind im <strong>Alt</strong>er eine sehr wichtige Quelle <strong>für</strong> Hilfen, weil sie gemeinsame Wege z.B.<br />

beim Einkaufen haben und in der Nähe sind, wenn plötzlich Unterstützung gebraucht wird.<br />

Gerade gegenüber Nachbarn sind die Spielregeln <strong>für</strong> angemessene Gegenleistungen aber<br />

oft unklar. Besonders ältere Menschen, die Unterstützung oder Hilfe benötigen und sich<br />

deshalb nicht mehr aktiv oder im gleichen Mass erkenntlich zeigen können, scheuen sich<br />

deshalb, um Hilfen zu bitten oder diese anzunehmen. Nachbarn haben umgekehrt oft<br />

Hemmungen weil sie <strong>für</strong>chten, ihre Angebote könnten als Einmischung empfunden werden.<br />

Das Anfordern von Unterstützung ist jedoch kein Zeichen des Versagens, ganz im Gegenteil.<br />

Wer die eigenen Grenzen ernst nimmt und rechtzeitig handelt, spart Kräfte. Im Anhang führe<br />

ich eine Liste an, welche mit Unterstützungsangeboten im Alltag versehen ist.<br />

Cornelia Schwyter, <strong>Schule</strong> <strong>für</strong> <strong>Sozialbegleitung</strong> Klasse 2006/B, Juni 2009

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