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Alt – allein – was nun? - Schule für Sozialbegleitung

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Abschlussarbeit / <strong>Alt</strong> <strong>–</strong> <strong>allein</strong> <strong>–</strong> <strong>was</strong> <strong>nun</strong>? Seite 40 von 49<br />

Die Menschen werden immer älter, sind <strong>allein</strong> und zum Teil auf die administrative und<br />

psycho-soziale Unterstützung bis an ihr Lebensende angewiesen. Dazu müsste jedoch eine<br />

neue Stelle mit genügend Kapazität innerhalb der gewinnorientierten Institution mit genau<br />

definiertem Tätigkeitsbeschrieb und Kostenverzeichnis geschaffen werden.<br />

Um eine professionelle Betreuung der alten Menschen zu gewährleisten, ist es wichtig, dass<br />

die betreuenden Mitarbeiter nicht noch mit zusätzlichen Arbeiten belastet werden. Dies ist<br />

nämlich enorm aufreibend, aber nicht sehr erfolgreich, da auf diese Weise die zu<br />

betreuenden Menschen zu kurz kommen, weil die Aufmerksamkeit aufgeteilt werden muss.<br />

Meine kaufmännische Mitarbeit im Treuhandbereich und die zusätzlich vermehrte psycho-<br />

soziale Betreuung der Kunden erfordern einen enormen Zeitaufwand. Dieser Aufwand bringt<br />

mich an meine Grenzen innerhalb der mir zur Verfügung stehenden Arbeitszeit.<br />

4.1.3 Meine Hoff<strong>nun</strong>gen und Wünsche als Sozialbegleiterin<br />

Die Realität der heutigen „<strong>Alt</strong>en“ widerspricht dem althergebrachten Bild von den<br />

mehrheitlich passiven, kranken, isolierten und abhängigen Betagten. Dennoch hält sich<br />

dieses Klischee hartnäckig. Meiner Erfahrung nach wird die <strong>Alt</strong>ersrolle offenbar nicht von den<br />

Betroffenen selber definiert, sondern ihnen von der Gesellschaft zugeschrieben. Ich hoffe,<br />

dass dieses Bild von der Gesellschaft revidiert und den <strong>Alt</strong>en mehr Anerken<strong>nun</strong>g, Achtung<br />

und Respekt entgegengebracht, dass der persönliche Rhythmus dieser Menschen<br />

berücksichtigt und die Eigenständigkeit respektiert werden.<br />

Ich wünsche mir mehr Offenheit von den Betreuenden <strong>für</strong> die Empfindungen alter Menschen.<br />

Jeder Mensch empfindet anders, auch wenn jemand sich nicht mehr so klar formulieren<br />

kann, gibt es Zeichen, dass et<strong>was</strong> als angenehm oder als unangenehm bewertet wird. Ich<br />

erachte es als wichtig, dass Betreuende die „Sprache“ des alten Menschen finden und sie<br />

nicht in eine Schublade der senilen <strong>Alt</strong>en stecken.<br />

Dass die Betreuenden vermehrt eine Sein-Haltung entwickeln. <strong>Alt</strong>e Menschen haben<br />

durchaus noch Ressourcen, welche aktiviert werden wollen. Diese zu erkennen und nicht nur<br />

die nicht mehr vorhandenen Fähigkeiten zu berücksichtigen, das wünsche ich mir.<br />

Ich wünsche mir auch, dass sich die alten <strong>allein</strong> stehenden Menschen vermehrt mit ihrer<br />

Lebenssituation auseinandersetzen und wenn sie Hilfe brauchen, diese auch anfordern und<br />

nicht falschen Stolz walten lassen. Und dass sie wenn möglich auch die schönen Seiten des<br />

Alleinseins im <strong>Alt</strong>er wahrnehmen können.<br />

Cornelia Schwyter, <strong>Schule</strong> <strong>für</strong> <strong>Sozialbegleitung</strong> Klasse 2006/B, Juni 2009

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