ProjektSkizzen 15 - Planersocietät

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12 Sicherung von Nahversorgung und ÖPNV im ländlichen Raum Modellvorhaben im Werra-Meißner-Kreis Für viele Bewohner im ländlichen Raum wird der Alltag zum Organisationsproblem. Wenn Geschäfte und Banken schließen, Busse nicht mehr fahren und der letzte Arzt das Dorf verlässt, bleiben häufig Einsamkeit und die Sorge um die tägliche Versorgung zurück. Der Werra-Meißner-Kreis hat mit dem multifunktionalen Projekt Marktwert sowie dem selbstorganisierten Einkaufs- und Ärztebus einen neuen Ansatz entwickelt. Die Planersocietät unterstützte das Projekt, in dem es die Bürgerbuslinie vorbereitete, eine Umlaufplanung entwickelte und den Prozess zwischen den verschiedenen Beteiligten moderierte. Der Werra-Meißner-Kreis im Nordhessischen ist besonders stark vom demografischen Wandel betroffen. Bis zum Jahr 2050 rechnet der Kreis mit einer Bevölkerungsabnahme um 19%. Doch der Werra-Meißner-Kreis hat das Thema aktiv aufgegriffen und sich erfolgreich als Modellregion des Bundes zum Forschungsfeld „Demografischer Wandel – Region schafft Zukunft“ beworben. Gemeinsam sind inzwischen mehrere Ideen entwickelt und Projekte umgesetzt worden. Eines der Projekte ist die Umsetzung eines Marktwert-Ladens in einem ehemaligen Autohaus in Datterode. Datterode ist einer von neun Ortsteilen der Gemeinde Ringgau (3.300 Einwohner). Auch die benachbarte Gemeinde Weißenborn (1.200 Ew.) verfügt über keinen eigenen Nahversorger mehr. Der im November 2010 eröffnete Marktwert ist vieles in einem: Nahversor- gungsladen, Café, generationsübergreifender Treffpunkt, Gesundheitszentrum; ebenso werden Räume für Arztpraxen oder Physiotherapeuten und ein Gemeinschaftsraum vorgehalten. Träger des Projektes ist der Verein „Aufwind – Verein für seelische Gesundheit e.V.“, der auch behinderten Menschen einen Arbeitsplatz anbietet. Doch auch der neue Marktwert muss erreichbar sein, zumal viele ältere Personen in der Region über keinen eigenen Pkw verfügen. Daher ist relativ schnell die Idee entstanden, das neue Nahversorgungsangebot mit einem Mobilitätskonzept zu unterstützen. Einkaufs- und Ärztebus Entwickelt wurde in mehreren Arbeitsgruppentreffen mit den Bürgern, Vereins- und Dorfvertretern ein gemeinsamer Ärzte- und Einkaufsbus, der alle Treffpunkt und Nahversorgung in einem: Der Marktwert in Datterode Dörfer in der Region mit dem Marktwert in Datterode sowie den übrigen Einkaufsgelegenheiten, Bankfilialen sowie Arztpraxen verbindet. Gerade ein Mobilitätsangebot, das auch die Mobilität zwischen den Dörfern ermöglicht, wurde gewünscht. Getragen wird das Angebot von ehrenamtlichen Fahrern, die nunmehr rekrutiert werden sollen. Finanziert wird das low-budget-Projekt über Spenden und die beteiligten Akteure. Eine vereins- und gemeindeübergreifende Projektgruppe bereitet nun die Einführung für den Herbst 2011 vor. Die Planersocietät hat den Vorbereitungs- und Planungsprozess gesteuert. Schwierig waren die z.T. unterschiedlichen Anforderungen und Wünsche der beteiligten Akteure. Wir wünschen dem Projekt für die nächsten Schritte viel Erfolg. Ansprechpartner: Axel Beyer
Der Verkehrsfolgekostenschätzer Varianten der Bauleitplanung besser bewerten Die Planersocietät hat zusammen mit dem Difu im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein Tool entwickelt, wie Verkehrsfolgekosten von Siedlungsprojekten besser im Vorfeld abgeschätzt werden können. In den Informationen aus der Forschung des BBSR, Heft 1/2011 berichtet das Bundesamt über das Projekt. Obwohl die Bevölkerungszahl stagniert, wächst die Siedlungs- und Verkehrsfläche weiter. Damit steigen auch die Kosten für den Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur und den Betrieb von Verkehrsangeboten. Kenntnisse über Kosten und Nutzen einer Siedlungsmaßnahme sind Voraussetzungen für fundierte Planungsentscheidungen. Bisher wurde dabei häufig ein überwiegender Nutzen angenommen. Die Kosten spielten nur eine untergeordnete Rolle: Die Erschließungskosten tragen großteils die neuen Grundstückseigentümer. Aber die langfristigen Unterhaltskosten, die Auswirkungen auf das Verkehrsgeschehen und verkehrsbedingte Folgekosten wurden nur selten in die Überlegungen einbezogen. Ein Grund ist, dass dafür aufwändige Verkehrsmodelle notwendig waren, über die nur Großstädte verfügen. Es fehlte an Werkzeugen, die auch in kleinen Kommunen und mit geringem Aufwand eingesetzt werden können. Diese Lücke hat das Projekt 73.328 „Abschätzung und Bewertung der Verkehrs- und Kostenfolgen von Bebauungs- und Flächennutzungsplänen“ aus dem Forschungsprogramm Stadtverkehr geschlossen. Nun steht ein Schätzwerkzeug zur Verfügung, mit dem auf Basis der üblicherweise vorliegenden Daten rasch Folgekosten von Siedlungsprojekten geschätzt werden können. Einsatzbereich des Werkzeugs Konkret hilft die Anwendung, Verkehrsmengen – getrennt nach einzelnen Verkehrsträgern – zu ermitteln, Kosten der (inneren und äußeren) Straßenerschließung – unterschieden nach Investitions-, Betriebs- und Instandhaltungskosten – zu schätzen sowie Kosten für die ÖPNV-Infrastruktur und den Betrieb nach Art der ÖPNV-Erschließung (z.B. in Bezug auf Angebot, Takt- Familie, Fahrzeuge, Linienführung; bei schienengebundener Anbindung auch Investition, Erhalt, Betrieb) zu schätzen. Die Anwendung kann mit weit verbreitetenTabellenverarbeitungsprogram- Der Verkehrsfolgekostenschätzer: Über das Internet als Excel-Vorlage abrufbar 13 men in jeder Kommunalverwaltung eingesetzt werden. Die Schätzung der Kosten erfolgt entlang der Wirkungskette von Siedlungsflächen- und Bevölkerungsentwicklung und den Anpassungen des Verkehrssystems. Dabei werden typische Verkehrsverhaltensmuster, Kostenarten und deren Trägerschaft berücksichtigt. Trotzdem können die voraussichtlichen Kosten nur ungefähr ermittelt werden. Darauf weist auch der Name des entwickelten Werkzeugs („Verkehrsfolgekostenschätzer“) hin. Für eine genaue Berechnung müssten konkrete Verkehrs-, Raum- und Nutzungsstrukturen sowie sozialdemographische Daten für jeden einzelnen Einsatzraum hinterlegt werden. Gegenüber Modellen, die diese Daten nutzen können, ist die Ergebnisgenauigkeit des hier entwickelten Werkzeugs unterlegen. Aber der Aufbau und die Pflege solcher Modelle sind aufwändig. Der Verkehrsfolgekostenschätzer ermöglicht dagegen mit geringem Auf- ProjektSkizzen 15 Frühjahr 2011
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Seite 5 und 6: verschiedenen Verkehrsteilnehmern h
Seite 7 und 8: Platz für alle Duisburg: Vom Verke
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Seite 11: In Bezug auf den Verkehr wurde der
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