ProjektSkizzen 15 - Planersocietät
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re Erreichbarkeit („wie bewege ich mich<br />
vor Ort in der Innenstadt“) gewinnt für<br />
Innenstädte eine zunehmende Bedeutung,<br />
da die meisten Innenstadtbesucher<br />
mehrere Geschäfte aufsuchen oder auch<br />
mehrere Aktivitäten erledigen. Mit der<br />
Verweildauer steigen die Kaufbereitschaft<br />
und die Umsatzleistungen, so dass<br />
heute der inneren Erreichbarkeit und der<br />
Aufenthaltsqualität in der Innenstadt ein<br />
hoher ökonomischer Wert beizumessen<br />
ist.<br />
Aufwertung des öffentlichen<br />
Raums steht im Vordergrund<br />
Zentrale Strategien von innovativen<br />
Innenstadtverkehrskonzepten sind die<br />
Profilierung des öffentlichen Raumes, die<br />
Förderung der Aufenthaltsqualität sowie<br />
die Verminderung der Dominanz des Kfz-<br />
Verkehrs. Die Attraktivität der Nahmobilität<br />
sowie des ÖPNV sollen zum einen<br />
gestärkt werden, zum anderen sollen<br />
Möglichkeiten zur Reduzierung des Kfz-<br />
Verkehrs aufgezeigt werden. Vor allem<br />
die Entwicklung der teilweise funktional<br />
erscheinenden und überdimensionierten<br />
Verkehrsflächen steht im Vordergrund<br />
der Betrachtung. Gleichzeitig kann die<br />
Innenstadtfunktion durch eine weitere<br />
Nachverdichtung und neue Impulsprojekte<br />
weiter gestärkt werden.<br />
Das Innenstadtverkehrskonzept<br />
von Duisburg<br />
So sind in Duisburg weitere 590.000 qm<br />
BGF geplant, die z.T. auch auf ehemaligen<br />
Verkehrstrassen bzw. Parkplatzflächen<br />
gebaut werden sollen, so dass sie<br />
dadurch auch zu einer gewissen neuen<br />
Urbanität in der Innenstadt beitragen<br />
können. Ziele sind:<br />
die offensive Stärkung einer nachhaltigen<br />
Mobilität,<br />
eine Aufwertung der öffentlichen Räume<br />
in der Stadt,<br />
die Entwicklung einer neuen Mobilitätskultur<br />
in den Innenstädten, die<br />
Nahmobilität und Aufenthaltsqualität<br />
als Maßstab bestimmt,<br />
die Reduzierung des Kfz-Verkehrs sowie<br />
v.a. des Parksuchverkehrs,<br />
ein Abbau der Konflikte zwischen den<br />
Verkehrsteilnehmern sowie<br />
eine Verbesserung der Umweltsituation<br />
(v.a. Bereiche Luft und Lärm).<br />
Erreichbarkeit, Stadtraum- und Straßenraumqualitäten<br />
sowie das gesamte<br />
innerstädtische Verkehrskonzept sollten<br />
als Teil der Imagebildung des besonderen<br />
Handels-, Freizeit- und Wohnstandortes<br />
Innenstadt verstanden werden und<br />
die neue Imagebildung zur Innenstadt<br />
im Sinne einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität<br />
aktiv unterstützen. Akteursübergreifend<br />
sollen daher zusammen<br />
mit der Wirtschaft und dem Handel<br />
innovative Service- und Dienstleistungen<br />
zur Verbesserung der Erreichbarkeit entwickelt<br />
werden.<br />
Andere Beispiele<br />
Duisburg steht nicht alleine mit seiner<br />
Strategie: Auch in anderen Städten wie<br />
z.B. in Ulm (Rückbau der Neuen Straße,<br />
Car2Go als neues Mobilitätsangebot), in<br />
Frankfurt (Sperrung der Hauptwache)<br />
oder in Saarbrücken (Rückbau der Stadtautobahn)<br />
sind bekannte Beispiele zu<br />
finden, wie unter Berücksichtigung der<br />
Stadtstruktur verträgliche Lösungen gesucht<br />
werden.<br />
Sie sind gleichzeitig Impulsprojekte für<br />
eine fußgänger- und radfahrerfreundliche<br />
Gestaltung des öffentlichen Raums<br />
in den Innenstädten.<br />
Kommunales Netzwerk „Urbane<br />
Mobilitätskultur in Innenstädten“<br />
in Vorbereitung<br />
Die <strong>Planersocietät</strong> möchte dazu einen Erfahrungsaustausch<br />
vorbereiten. Schrittweise<br />
sollen verschiedene Ansätze und<br />
Neue Qualitäten im öffentlichen Raum<br />
Ideen aus unterschiedlichen Städten<br />
(Klein-, Mittel- und Großstädten) zusammengeführt<br />
und aufbereitet werden.<br />
Die SRL-Stadt.Begegnung in Duisburg im<br />
Februar 2011 zeigte bereits, wie groß das<br />
Interesse an einem Erfahrungsaustausch<br />
zu diesem integrierten Thema ist.<br />
Mit dem Aufbau eines kommunalen<br />
Netzwerkes können die Städte voneinander<br />
lernen und dabei Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede reflektieren.<br />
Gleichzeitig können weitere Strategien<br />
zum Umgang in der öffentlichen<br />
Diskussion, zu verkehrsordnungsrechtlichen<br />
Regelungen sowie zum<br />
Beteiligungsprozess entwickelt und<br />
die Wirkungen der neuen Projekte<br />
analysiert werden.<br />
Die Weitergabe von Erfahrungen soll<br />
jedoch nicht nur auf ein exklusives<br />
Netzwerk beschränkt sein. Auch andere<br />
Städte stehen vor ähnlichen Problemstellungen:<br />
Für einen großen Teil der bestehenden<br />
Infrastruktur in den Innenstädten<br />
entsteht zukünftig ein erheblicher Erneuerungsbedarf.<br />
Das aufzubauende<br />
Netzwerk möchte ausgehend von den<br />
kommunalen Erfahrungen, in einem<br />
erweiterten Rahmen eine neue Diskussionskultur<br />
zur Innenstadtentwicklung<br />
sowie zum Umgang mit Verkehr in den<br />
Innenstädten und ihrem Beitrag zur Zentrenentwicklung<br />
anstoßen.<br />
Interessenten für das Netzwerk „Urbane<br />
Mobilitätskultur in Innenstädten“<br />
wenden sich bitte an Dr. Michael Frehn<br />
(frehn@planersocietaet.de)