ProjektSkizzen 15 - Planersocietät
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wand (Einarbeitung, Datenerhebung und<br />
pflege) und ohne konkreten Ortsbezug,<br />
das heißt überall in Deutschland, verkehrliche<br />
und verkehrsbedingte Folgekosten<br />
unterschiedlicher Siedlungsvarianten<br />
zu schätzen und zu vergleichen. Der<br />
Verkehrsfolgekostenrechner ist daher<br />
besonders geeignet:<br />
in frühen Planungsstadien, zu denen<br />
noch wenig über die zu erwartende Gebietsentwicklung<br />
und Bevölkerung bekannt<br />
ist,<br />
in kleinen und mittleren Gemeinden<br />
und Städten, die nicht über ein eigenes<br />
Verkehrsmodell verfügen und<br />
Mikrosimulation<br />
Verkehrskonzepte anschaulich gemacht<br />
Das Werkzeug steht gemeinsam mit seinem<br />
Handbuch (BMVBS-Online-Publikation<br />
Nr. 2/2011) auf der Internetseite des<br />
BBSR sowie der <strong>Planersocietät</strong> kostenlos<br />
zum Download zur Verfügung.<br />
Quelle: Günthner, Stephan: Der Verkehrsfolgenabschätzer<br />
– Varianten der<br />
Bauleitplanung besser bewerten, in: Bundesinstitut<br />
für Bau-, Stadt- und Raumforschung<br />
(Hrsg.): INFORMATIONEN aus<br />
der Forschung des BBSR, 1/2011, S. 12 f.<br />
Ansprechpartner: Dr. Michael Frehn<br />
Bei der Entwicklung und Überprüfung innovativer Verkehrskonzepte oder aber auch bei neuen Bau- und Siedlungsprojekten ist<br />
die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte häufig ein ausschlaggebendes Kriterium. Eine Mikrosimulation, wie z.B. mit dem von der<br />
<strong>Planersocietät</strong> eingesetzten VISSIM-Programm der PTV AG, erleichtert die anschauliche Vermittlung der möglichen Probleme und<br />
Lösungsansätze und kann auch Interaktionen zwischen mehreren Knotenpunkten abbilden.<br />
Die Begutachtung zur Leistungsfähigkeit<br />
wird in der Regel nach dem Handbuch<br />
zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen<br />
(HBS 2001/2005, FGSV)<br />
durchgeführt, dem ein statisches mathematisches<br />
Verfahren zugrunde liegt. Verkehrsabhängige<br />
Lichtsignalsteuerungen<br />
– z.B. bei ÖV-Bevorrechtigung – können<br />
damit ebenso wenig abgebildet werden<br />
wie Interaktionen zwischen einzelnen<br />
Verkehrsteilnehmern oder zwischen benachbarten<br />
Knotenpunkten. Aber auch<br />
die Beurteilung des Verkehrsgeschehens<br />
auf Streckenabschnitten von Stadtstra-<br />
Schrägansicht einer Mikrosimulation<br />
im Vergleich unterschiedlicher Planungsvarianten<br />
(und nicht in der Kostenkalkulation).<br />
Den in der Bauleitplanung und Siedlungsentwicklung<br />
tätigen Planerinnen<br />
und Planern wird der Einsatz des Werkzeugs<br />
als zusätzliche Informationsquelle<br />
empfohlen. Seine Ergebnisse sollten bei<br />
der bauleitplanerischen Abwägung berücksichtigt<br />
werden.<br />
Ein Ersatz der Abwägung durch eine<br />
(volks- oder kommunal-) wirtschaftliche<br />
Kosten-Nutzen-Betrachtung erscheint<br />
dagegen weder möglich noch wünschenswert.<br />
ßen ist problematisch, da hier vielfältige<br />
Einflüsse aus Parkvorgängen, ÖV-Haltestellen,<br />
sowie Fußgänger-Querungen zu<br />
berücksichtigen sind.<br />
In diesen Fällen ist eine integrierte Betrachtung<br />
der Verkehrssituation über eine<br />
Mikrosimulation sinnvoll, mit der die<br />
Wechselwirkungen zwischen den einzelnen<br />
Verkehrsteilnehmern realitätsnah<br />
abgebildet werden können. Auch der<br />
Verlauf des Verkehrsgeschehens, wie<br />
z.B. der Auf- und Abbau von Rückstaus,<br />
kann nachvollzogen werden. Die von<br />
der <strong>Planersocietät</strong> verwendete Software<br />
VISSIM ermöglicht dabei eine drei-<br />
dimensionale Darstellung der Verkehrssituation.<br />
Die Anwendungsmöglichkeiten sind<br />
vielfältig: Im Rahmen des Innenstadtverkehrskonzepts<br />
Duisburg ist z.B. die geplante<br />
fußgängerfreundliche Umgestaltung<br />
vor dem Duisburger Hbf in einem<br />
Mikrosimulationsmodell dargestellt<br />
worden. Insbesondere die Querungssituation<br />
für den Fußverkehr aber auch<br />
die Koordinierung der angrenzenden<br />
Knotenpunkte mit Pulkführerschaft des<br />
Busverkehrs konnten so nachgewiesen<br />
und anschaulich gemacht werden.<br />
Die Auswirkungen der Bevorrechtigung<br />
einer Stadtbahn in der Lichtsignalschaltung<br />
auf die Nebenrichtung sind im Zuge<br />
einer Möbelhausansiedlung in Dortmund<br />
anhand einer Mikrosimulation untersucht<br />
worden. Auch hier lieferte das<br />
Programm wertvolle Hinweise für den<br />
Planungsprozess.<br />
Besonders positiv ist die gute Vermittlung<br />
gegenüber der Politik und Öffentlichkeit.<br />
Mit Hilfe der Filmvorführungen<br />
einer Simulation können z.B. besondere<br />
Probleme und Einzelaspekte anschaulich<br />
und realitätsnah vermittelt werden.<br />
Ansprechpartnerin: Anne Mechels