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ProjektSkizzen 15 - Planersocietät

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8<br />

Kommunikation für kurze Wege<br />

Ein gesamtstrategischer Ansatz zur Öffentlichkeitsarbeit in Coesfeld<br />

Was will man in einer Stadt noch machen, die bereits heute einen Radverkehrsanteil von über 30% besitzt? Die Stadt Coesfeld im<br />

Münsterland ist so eine Stadt und hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil noch weiter zu steigern. Politik und Verwaltung der Stadt<br />

Coesfeld haben erkannt, dass eine Förderung der Nahmobilität zu einem Imagegewinn nach innen und außen sowie zu einer hohen<br />

Lebensqualität in der Stadt führt. Nahmobilität fördern wird als eine Investition in die Zukunft im Wettbewerb um Arbeitsplätze<br />

und Wohnbevölkerung verstanden. Darüber hinaus erhöht eine konsequente Nahmobilitätsförderung die Sicherheit für schwächere<br />

Verkehrsteilnehmer wie Kinder, ältere Menschen, Mobilitätseingeschränkte sowie Blinde und Sehbehinderte. Als weitere<br />

Vorteile lassen sich Gesundheitsförderung, Stärkung der lokalen Nahversorgung und die Entlastung von Kfz-Verkehr nennen.<br />

Die genannten Vorteile und Qualitäten<br />

des Radfahrens und des zu Fußgehens<br />

sollen der Bevölkerung und Akteuren<br />

über Öffentlichkeitsarbeit vermittelt<br />

werden; zu zeigen, dass zu Fuß gehen<br />

oder mit dem Rad fahren Spaß macht<br />

und dadurch den Anteil der Wege zu Fuß<br />

und mit dem Rad in Coesfeld zu erhöhen.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen wurde<br />

in enger Abstimmung mit der Verwaltung<br />

und dem begleitenden Arbeitskreis<br />

„Nahmobilität“ der Stadt Coesfeld ein<br />

Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit mit<br />

unterschiedlichen Handlungsansätzen<br />

erarbeitet.<br />

Wo liegen die Potenziale für<br />

Nahmobilität?<br />

Bei bereits so hohen Anteilen im Radverkehr<br />

stellte sich die Frage nach den Potenzialen.<br />

Identifiziert wurden anhand<br />

der Analyse der Siedlungsstruktur, der<br />

Verkehrsmittelwahl, der bereits existierenden<br />

Vielzahl an Aktivitäten der Stadt<br />

Coesfeld und Gesprächen mit Akteuren<br />

drei Handlungsfelder in denen Potenziale<br />

gesehen werden:<br />

Einkaufen mit dem Rad<br />

Mit dem Rad zur Arbeit<br />

Mobilitätskultur in Coesfeld<br />

Unter dem Begriff Mobilitätskultur wird<br />

dabei eine Mobilitätskultur im Sinne einer<br />

nachhaltigeren Mobilität verstanden.<br />

Zur weiteren Etablierung einer nachhaltigen<br />

Mobilitätskultur bedarf es einer<br />

Verhaltensänderung weg vom Pkw hin<br />

zum Fahrrad und dem zu Fuß gehen oder<br />

auch Inlineskaten. Wesentliches Mittel<br />

zur Verhaltensänderung ist die Kommunikation.<br />

Es geht darum, einen Konsens<br />

für eine nachhaltige Mobilität zu schaf-<br />

fen und diesen nach innen und außen zu<br />

transportieren z.B. über Leitbilder, Kampagnen<br />

oder auch durch Schlüsselakteure.<br />

Für die einzelnen Handlungsfelder<br />

wurden Maßnahmenpakete – überwiegend<br />

aus nicht investiven Maßnahmen<br />

- entwickelt, die die Themen ins Bewusstsein<br />

der Bevölkerung und der handelnden<br />

Akteure wie Arbeitgeber oder Einzelhändler<br />

rufen. Für das Themenfeld<br />

Mobilitätskultur stehen Maßnahmen<br />

wie beispielsweise die Entwicklung einer<br />

Marke/Logos für die Nahmobilität<br />

in Coesfeld, die Berufung von Fahrradbotschaftern<br />

(Personen des öffentlichen<br />

Lebens, die für Radfahren werben, die<br />

Teilnahme an bundesweiten Kampagnen<br />

oder auch über Anzeigen oder Postkarten<br />

für Verständnis zwischen den unterschiedlichen<br />

Verkehrsteilnehmern zu<br />

werben).<br />

Für die Gesamtstrategie zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist es von Bedeutung, dass<br />

einzelne Elemente der Öffentlichkeitsar-<br />

beit jährlich wiederholt und somit einen<br />

Wiedererkennungswert haben. Als Elemente<br />

sind hier zu nennen die jährlichen<br />

Wettbewerbe (z.B. Fotowettbewerb,<br />

Wettbewerb fahrradfreundliches Geschäft).<br />

Als weiteres Element dient die<br />

jährliche Erarbeitung und Veröffentlichung<br />

einer Route, wie eine Fahrradroute,<br />

eine Wanderroute oder eine Route<br />

für Inliner. Auch die Beteiligung an einer<br />

Kampagne soll regelmäßig durchgeführt<br />

werden.<br />

Die Stadt Coesfeld zeigt, dass bei guter<br />

Ausgangslage in Bezug auf Siedlungsstruktur,<br />

Engagement von Politik, Verwaltung<br />

und Bürgerschaft, Potenziale<br />

zur Steigerung der Radverkehrsanteile<br />

identifiziert werden können und über<br />

gezielte und koordinierte Öffentlichkeitsarbeit<br />

gute Ansätze bestehen, diese<br />

auch abzuschöpfen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Gernot Steinberg<br />

Radverkehr auf der Promenade rund um die Coesfelder Altstadt

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