ProjektSkizzen 15 - Planersocietät
ProjektSkizzen 15 - Planersocietät
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Mobilitätskultur<br />
Wir kennen es alle: Wer ein neues Wort<br />
gelernt hat, hört es immer wieder.<br />
Und als wir vor einigen Jahren über<br />
den Begriff Mobilitätskultur diskutierten,<br />
erging es uns genauso: Überall<br />
tauchte das Wort in Diskussionen<br />
um Stadt, Verkehr und Lebensqualität<br />
auf. Mobilität und Kultur sind beides<br />
erst einmal Begriffe, die jeweils für<br />
sich positive Botschaften ausstrahlen.<br />
Vielfach bleibt allerdings unklar, was<br />
sich genau dahinter verbirgt. Es wird<br />
Zeit, den Begriff genauer einzugrenzen,<br />
auch damit er nicht zum Euphemismus<br />
degradiert wird. Grund genug<br />
für uns, Mobilitätskultur und seine<br />
vielfältigen Dimensionen in den Mittelpunkt<br />
des aktuellen <strong>ProjektSkizzen</strong>-<br />
Hefts zu stellen.<br />
Wie immer werden wir auch über andere<br />
interessante Projekte und Neuigkeiten<br />
berichten. 2010 war nicht nur<br />
das Kulturhauptstadtjahr im Ruhrgebiet,<br />
sondern auch ein sehr erfolgreiches<br />
Jahr für die <strong>Planersocietät</strong>.<br />
Insgesamt können wir auf das bisher<br />
umsatzstärkste Jahr zurückblicken.<br />
Der Dank gilt v.a. unseren Auftraggebern,<br />
die uns gerade für integrierte<br />
Aufgaben ihr Vertrauen schenkten.<br />
Einen Nachteil hatte es jedoch: Viele<br />
Projekte hielten uns im Jahr 2010 immer<br />
wieder davon ab, das neue <strong>ProjektSkizzen</strong>-Heft<br />
fertigzustellen. Nun<br />
liegt es endlich vor...<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen<br />
das Team der <strong>Planersocietät</strong>.<br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> <strong>15</strong><br />
Informationen zu Planungen und Projekten der <strong>Planersocietät</strong> Frühjahr 2011<br />
Bausteine einer neuen<br />
Mobilitätskultur<br />
Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes, der Ressourcenverknappung, des Ölpreisanstiegs,<br />
des demografischen Wandels sowie weiterhin ungelöster Verkehrsprobleme in<br />
den Städten steht es außer Frage, dass es zur Steuerung der künftigen Verkehrsentwicklung<br />
neuer Ansätze bedarf. Was kann in dem Zusammenhang Mobilitätskultur zur<br />
Lösung beitragen, was verbirgt sich dahinter, was ist das Neue daran?<br />
Mobilität und Kultur: wie passt das zueinander?<br />
Wer sich etwas intensiver mit<br />
den Dimensionen des Kulturbegriffs<br />
auseinandersetzt, erkennt, dass Mobilitätskultur<br />
zwangsläufig nicht nur auf die<br />
sogenannte „sanfte“ Dimension von Mobilität<br />
reduziert werden sollte. Um dem<br />
Kulturbegriff wirklich gerecht zu werden,<br />
ist Mobilitätskultur weiterzufassen, indem<br />
jeweils der Zusammenhang aus der<br />
Pflege (`cultura´) – der sorgfältigen Gestaltung<br />
eines Gegenstandes – mit dem<br />
Symbolischen zusammen betrachtet wird.<br />
Ein solcher Kulturbegriff bezieht Verkehrsmittel,<br />
Infrastruktur, Straßen- und<br />
Stadtraum, aber auch Kommunikation<br />
sowie das Verhalten aller Beteiligten mit<br />
ein. Ein Beispiel sind z.B. Shared Space<br />
Konzepte, die Rückkopplungen zwischen<br />
der Neugestaltung eines Stadt- und Straßenraums,<br />
deren Wahrnehmung sowie<br />
die Kommunikation mit berücksichtigen.<br />
Nachhaltige Mobilitätskultur, postfossile<br />
Mobilitätskultur, urbane Mobilitätskultur…<br />
wichtig ist, dass immer auch definiert<br />
wird, in welche Richtung normativ<br />
eine wünschenswerte Veränderung erfolgen<br />
soll. Mobilitätskultur bezieht<br />
die gebaute oder regulierte Infrastruktur<br />
(Straßen- und Stadträume),<br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> <strong>15</strong> Frühjahr 2011<br />
1
2<br />
Inhalt<br />
01 Neue Mobilitätskultur<br />
03 Urbane Mobilität<br />
05 Innenstadt und Verkehr<br />
07 Platz für alle<br />
08 Kommunikation für kurze Wege<br />
09 Lkw-Routenkonzepte<br />
09 Neue Projekte<br />
10 Neue Bahnstadt Opladen<br />
11 Evaluation Begegnungszonen<br />
12 ÖPNV im ländlichen Raum<br />
13 Verkehrsfolgekostenschätzer<br />
14 Mikrosimulation<br />
<strong>15</strong> Mobilitätserhebungen<br />
16 Ruhr 2010... was bleibt?<br />
16 News und Kontakte<br />
Impressum<br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> ist eine Zeitschrift der<br />
<strong>Planersocietät</strong>. Sie erscheint ein- bis zweimal<br />
im Jahr (Frühjahr und Herbst).<br />
Herausgeber<br />
<strong>Planersocietät</strong> – Stadtplanung, Verkehrsplanung<br />
Kommunikation<br />
Frehn, Steinberg, Partnerschaft<br />
Stadt- und Verkehrsplaner<br />
Geschäftsführung<br />
Dr.-Ing. Michael Frehn<br />
Dipl.-Ing. Gernot Steinberg<br />
Konzeption & Redaktion<br />
Dr. Michael Frehn<br />
Gernot Steinberg<br />
Matthias Franz<br />
Gestaltung<br />
zweizueins – Visuelle Konzepte<br />
Druck<br />
Montania, Druck- und Verlagsgesellschaft<br />
Personenbezeichnungen<br />
Zugunsten der besseren Lesbarkeit wird auf<br />
die Schreibweise „Innen“ verzichtet. Selbstverständlich<br />
sind immer gleichzeitig Männer<br />
und Frauen angesprochen.<br />
Falls Sie die <strong>ProjektSkizzen</strong> nicht weiter<br />
beziehen möchten oder weitere Exemplare<br />
benötigen, benachrichtigen Sie uns bitte per<br />
Fax (02 31/58 96 96-18) oder per E-Mail<br />
(info@planersocietaet.de).<br />
© <strong>Planersocietät</strong> 2011<br />
die Leitbilder, Kampagnen und verkehrspolitischen<br />
Diskurse,<br />
das Verhalten der Verkehrsteilnehmer<br />
und das Ineinanderwirken von<br />
Akteuren, Infrastrukturen und Techniken<br />
mit ein.<br />
Seit einigen Jahren gibt es verschiedene<br />
Anzeichen dafür, dass sich eine neue<br />
Mobilitätskultur in unterschiedlichen<br />
Ausprägungen durchsetzen könnte:<br />
Die gebaute Verkehrsinfrastruktur<br />
kommt in die Jahre...<br />
Die Entwicklung einer neuen Mobilitätskultur<br />
ist gerade dort sichtbar, wo<br />
im Verkehrswegebau Fehlleistungen zu<br />
beklagen sind oder wo häufig nach dem<br />
Leitbild einer autogerechten Stadt verkehrsfunktionale<br />
Straßen gebaut wurden.<br />
Da ein großer Teil der bestehenden<br />
Infrastruktur heute Erneuerungsbedarf<br />
aufweist, ist zu überprüfen, ob eine Stadtautobahn,<br />
die quer durch die Innenstadt<br />
führt, mit viel Geld saniert werden soll<br />
oder andererseits mit Respekt vor der<br />
Stadtstruktur verträgliche Lösungen entwickelt<br />
und damit Fehler der Vergangenheit<br />
korrigiert werden können. So kann<br />
die Aufenthalts- und Verweilqualität in<br />
bestimmten Stadträumen in den Mittelpunkt<br />
gestellt werden, unabhängig davon,<br />
welche verkehrsfunktionale Bedeutung<br />
eine Straße derzeit besitzt.<br />
Vom alten Autokult zur neuen<br />
Mobilitätskultur...<br />
Zunehmend treten neue Mobilitätsgewohnheiten<br />
in Erscheinung: hochgradig<br />
kommunikative, multimodale und<br />
handlungskompetente Lebensstilgruppen<br />
optimieren ihre Verkehrsmittelwahl<br />
entsprechend ihrem persönlichen<br />
Nutzen. Nicht der Besitz, sondern die<br />
Nutzung intelligenter Dienstleistungen<br />
steht im Vordergrund: Car2Go als flexibel<br />
nutzbares öffentliches Auto, Leihfahrräder,<br />
digitale Fahrradkarten, Lieferdienste<br />
oder Lieferwagen, die vom Einkäufer gemietet<br />
werden können, CarSharing... So<br />
verschieden die Ansätze jeweils sind, so<br />
haben sie alle eines gemeinsam, nämlich<br />
die intelligente Nutzung der Verkehrsmittel,<br />
was einem Emanzipationsprozess<br />
in Bezug auf das Mobilitätsverhalten<br />
gleich kommt.<br />
Von der Öffentlichkeitsarbeit<br />
zur Nahmobilitätskampagne<br />
Die so genannten „weichen“ Kommunikationsmaßnahmen,<br />
die z.B. zur Bewusstseinsbildung<br />
zur Verdeutlichung<br />
von Vorteilen bestimmter Verkehrsmittel<br />
oder zur Aufforderung einer stärkeren<br />
Werbung für eine gegenseitige Rücksichtnahme<br />
erfolgen, werden ebenfalls<br />
häufig unter Mobilitätskultur subsummiert,<br />
auch wenn sie ohne eine adäquate<br />
infrastrukturelle Voraussetzung nur<br />
bedingt wirken können. Der Erfolg vieler<br />
Kampagnen (zuletzt z.B. „Kopf an: Motor<br />
aus“) zeigt jedoch, dass damit durchaus<br />
ein nennenswerter Beitrag zur Änderung<br />
der Verkehrsmittelwahl geleistet werden<br />
kann.<br />
Ansätze einer Mobilitätskultur<br />
In einigen Städten wird derzeit eine neue<br />
nachhaltige Mobilitätskultur als Handlungsfeld<br />
propagiert: sei es in Metropolen<br />
wie München oder Berlin, Freiburg<br />
oder mittlerweile auch in Klein- und Mittelstädten.<br />
Zürich ist die Stadt, die sich<br />
z.B. offensiv darum bemüht hat. Mit dem<br />
Slogan „Mobilität ist Kultur“ wurden nicht<br />
nur künstlerische Aktionen angestoßen,<br />
sondern auch über Stadtspaziergänge<br />
oder Velo-Routen eine neue Perspektive<br />
angeboten, um Raum und Mobilität anders<br />
wahrzunehmen. Wichtig war dabei,<br />
dass dies nicht nur einzeln umgesetzt,<br />
sondern in einen Gesamtzusammenhang<br />
gestellt wurde.<br />
Beispiele aus der Praxis<br />
Was können Bausteine einer neuen Mobilitätskultur<br />
sein? Welche Maßnahmenbereiche<br />
kommen dafür in Frage? Hier<br />
einige Beispiele aus unserer Praxis:<br />
Eine Innenstadt, ein historischer Ortskern<br />
oder ein Nahversorgungsbereich<br />
sollen aufgewertet und vom Verkehr<br />
entlastet werden: Shared Space-Ansätze<br />
und eine barrierefreie Gestaltung der<br />
Straßen und Plätze sollen dazu dienen,<br />
dass sich mehrere Verkehrsteilnehmer<br />
den Straßenraum gemeinsam teilen und<br />
rücksichtsvoller miteinander verkehren.<br />
Hier wirken Bausteine für eine neue Mobilitätskultur<br />
besonders gut, indem für<br />
den Umbau, für die gegenseitige Rücksichtnahme<br />
und für die Vorteile dieser
integrierten Sichtweise von Stadt und<br />
Verkehr geworben wird. Eine Verkehrsbaukultur,<br />
die die Dominanz des Autos<br />
im Straßenraum bricht, ohne aber das<br />
Verkehrsmittel dabei in Frage zu stellen,<br />
runden die neue Mobilitätskultur ab.<br />
In einer Kleinstadt besteht Konsens,<br />
dass zukünftig der Radverkehr eine<br />
größere Rolle einnehmen soll. Mit Elementen<br />
der Mobilitätskultur kann spielerisch,<br />
informativ und planerisch im<br />
Zusammenhang mit einigen Aktionen<br />
und Infrastrukturausbauten das Thema<br />
vorbereitet werden. Ein integriertes Gesamtsystem<br />
von Maßnahmen sowie eine<br />
Diskussion mit Schlüsselakteuren aus<br />
dem Ort dienen als Vorbereitung.<br />
Eine Großstadt setzt neue Schwerpunkte:<br />
Die Gestaltung des öffentlichen<br />
Raums, die Beteiligung der Bürgerinnen<br />
und Bürger am Planungsprozess, die Einführung<br />
neuer Verkehrsdienstleistungen<br />
sind mögliche Initialbereiche. Zusammen<br />
mit den Stadtwerken wird das Thema<br />
E-Mobilität und der Verbund von öffentlichen<br />
Autos mit dem ÖPNV erprobt.<br />
Fahrradverleihsysteme runden das An-<br />
gebot ab. Planungsspaziergänge, die zum<br />
Entdecken von bislang Unbekanntem<br />
führen und zum öffentlichen Diskurs<br />
bzw. Nachdenken über die Nutzung des<br />
öffentlichen Raums und über die Mobilität<br />
im öffentlichen Raum einladen – auch<br />
das sind Bausteine einer neuen Mobilitätskultur.<br />
Erfolgsfaktoren<br />
Urbane Mobilität<br />
Ein Erfolgsfaktor ist v.a. ein Basiskonsens<br />
zu den grundsätzlichen Zielen der städtebaulichen<br />
und verkehrlichen Entwicklung<br />
in einer Stadt. Zudem braucht es Schlüsselakteure,<br />
die zu Beginn richtungsweisende<br />
Entscheidungen mit auf den Weg<br />
bringen und auch gegen Widerstände<br />
auftreten. Ein Leitbild zur Entwicklung<br />
einer nachhaltigen Mobilitätskultur ist<br />
ebenfalls wichtig. Das muss nicht immer<br />
ein Verkehrsthema sein, sondern kann<br />
auch an die Themen Aufenthaltsqualität<br />
oder z.B. Verkehrssicherheit angehängt<br />
sein. Insgesamt sollte das Thema eine hohe<br />
emotionale Qualität besitzen. Mobilitätskultur<br />
ist aber nicht nur „Tam-Tam“,<br />
Neue Straße in Ulm: Neue urbane Mobilität<br />
sondern braucht auch ein verkehrsinfrastrukturelles<br />
Rückgrat, das möglichst positiv<br />
in der Stadt besetzt ist (z.B. Tram),<br />
oder aber was nach und nach auch durch<br />
mehrere symbolische und bauliche Aktionen<br />
gefördert wird (Radverkehrsförderung).<br />
Mobilitätskultur ist aber noch weiterzufassen:<br />
Sie umfasst nicht nur die Entwicklung<br />
einer Gesamtstrategie als großen<br />
Wurf, sondern auch die Arbeit an Detaillösungen,<br />
so dass jede einzelne Baumaßnahme<br />
als technisch ausgereift und gestalterisch<br />
hochwertig umgesetzt gilt.<br />
Diskutieren Sie mit...<br />
Der Begriff Mobilitätskultur besitzt viel<br />
zu viele Interpretationsmöglichkeiten,<br />
um ihn hier abschließend fassen zu können.<br />
Aus den Problemstellungen vor Ort<br />
kommen immer wieder neue Themen auf.<br />
Wir freuen uns auf eine intensive Diskussion,<br />
damit Mobilitätskultur einen neuen<br />
Schwung in die Verkehrsplanung bringt<br />
und nicht nur im Euphemismen-Dickicht<br />
verpufft...<br />
Was macht Einwohner zu Quartiersbewohnern? Was macht Stadtteile zu Nachbarschaften? Was macht Plätze und öffentliche<br />
Räume zu Treffpunkten? Wie entsteht Lebendigkeit, wie Durchmischung?<br />
Mit der Überschrift „urbane Mobilität“<br />
werden zwei grundsätzlich sehr positiv<br />
besetzte Begriffe verknüpft. Mit „urban“<br />
verbindet man hierzulande lebendige<br />
städtische Strukturen, in denen es möglich<br />
ist, individuelle Lebensstile und Lebenssituationen<br />
bei gleichzeitig hoher<br />
Anteilnahme am gesellschaftlichen Leben<br />
zu realisieren. Der Begriff Mobilität<br />
beinhaltet das Versprechen, jedes unmittelbar<br />
am Ort nicht befriedigungsfähige<br />
Bedürfnis selbstbestimmt an einem anderen<br />
geeigneteren Ort zu erfüllen.<br />
Gleichzeitig ist dies aber auch die Kombination<br />
zweier sehr gegensätzlicher<br />
Inhalte. Während Mobilität konkret die<br />
Überwindung von Raum zur Erreichung<br />
von Zielen beinhaltet und sich dabei insbesondere<br />
auf den Zeitraum zwischen<br />
verschiedenen ortsbezogenen Handlungen<br />
bezieht, ist Urbanität dagegen<br />
immer dezidiert mit einem bestimmten<br />
Ort verbunden. Sie beschreibt Zustän-<br />
de, Eigenschaften, Austausch, Wechselwirkungen,<br />
mitunter auch Bewegungen,<br />
immer jedoch aus der Sicht eines spezifischen<br />
Ortes bzw. mit Bezug auf diesen.<br />
In diesem Gegensatz liegt wohl eine<br />
der wesentlichen Schwierigkeiten in der<br />
Kompatibilität von Stadt und Verkehr.<br />
Letzterer benutzt die ortsgebundenen<br />
Freiräume ohne dass der Ort selbst größere<br />
Bedeutung hierfür haben würde.<br />
3<br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> <strong>15</strong> Frühjahr 2011
4<br />
Er ist meist nicht auf bestimmte Wege<br />
angewiesen, meist bestehen Wahlfreiheiten<br />
im Hinblick auf Alternativen. Der<br />
urbane Ort dagegen ist durch die direkte<br />
Umgebung abschließend definiert.<br />
Für urbane Strukturen müssen – wenn<br />
auch in unterschiedlicher Gewichtung<br />
– immer beide Bereiche gegeben sein:<br />
das vor Ort sein wie auch die Bewegung<br />
durch den Ort. Sie beeinträchtigen sich<br />
gegenseitig und stehen daher in direkter<br />
Konkurrenz. Die große Aufgabe der Gestaltung<br />
von öffentlichen Räumen ist es,<br />
einen geeigneten Ausgleich für diese<br />
Diskrepanz zu finden.<br />
Das alte Leitbild<br />
Über viele Jahre lag in der gängigen<br />
Auffassung der Verkehrsplanung die wesentliche<br />
Aufgabe in der Organisation<br />
eines funktionsfähigen Verkehrsablaufs.<br />
Die den spezifischen Ort definierenden<br />
Funktionen wie Adressbildung, Wohnumfeld,<br />
Aufenthalt, Kommunikation,<br />
Handel usw. mussten hiergegen weitgehend<br />
zurückstehen. Spielräume lagen<br />
meist in den Bereichen, die nach einer<br />
richtlinienkonformen Verteilung der Verkehrserfordernisse<br />
„übrig blieben“. Ähnlich<br />
wie in der Stadtplanung der Moderne<br />
wurde über eine lange Zeit versucht,<br />
Konflikte zwischen den verschiedenen<br />
Funktionen und den unterschiedlichen<br />
Verkehrsträgern durch Trennung und<br />
möglichst großen Abstand zu vermeiden.<br />
Da Fläche aber in urbanen Strukturen<br />
ein knappes Gut ist, sind diesem Prinzip<br />
enge Grenzen gesetzt, sollen nicht die<br />
Urbane Mobilität: Neue Mobilitätsformen<br />
entscheidenden Grundlagen für Urbanität<br />
– nämlich Dichte und kleinteilige Mischung<br />
– hierdurch entzogen werden.<br />
Anforderungen von Raum und<br />
Verkehr<br />
Die verschiedenen Nutzungen und Funktionen<br />
im öffentlichen Raum besitzen<br />
eine stark unterschiedliche Sensibilität<br />
gegenüber Störungen. Aufenthaltsfunktionen,<br />
Adressbildung, aber auch Fuß-<br />
und Radverkehr sind in besonderem<br />
Maß anfällig gegenüber den Emissionen<br />
und dem Gefährdungspotenzial des motorisierten<br />
Verkehrs. Die Reduzierung<br />
seiner funktionalen und gestalterischen<br />
Dominanz ist daher grundlegende Voraussetzung<br />
für eine urbane Nutzung<br />
öffentlicher Räume. Für Wohnstraßen<br />
steht mit dem Gestaltungsprinzip der<br />
verkehrsberuhigten Bereiche ein umfangreiches<br />
Repertoire an erfolgreichen<br />
Integrationsmöglichkeiten zu Verfügung.<br />
Schwierigkeiten bestehen daher insbesondere<br />
in der verträglichen Gestaltung<br />
und Organisation von Straßen mit<br />
hohen Verkehrsbelastungen, bei denen<br />
eine Umformung zur reinen Mischfläche<br />
rechtliche und funktionale Bedenken<br />
aufwirft. Folgende Rahmenbedingungen<br />
sind hierbei von besonderer Bedeutung:<br />
Wesentlichster Aspekt ist mit Sicherheit<br />
die gefahrene Geschwindigkeit.<br />
Aufgrund der mit steigender Geschwindigkeit<br />
exponentiell steigenden Auswirkungen<br />
und Unfallgefahren sollten<br />
die innerörtlichen Geschwindigkeiten<br />
grundsätzlich nicht über 30 km/h betra-<br />
gen, an Orten mit hoher Nutzungskonkurrenz<br />
möglichst eher noch niedriger.<br />
Exklusiv einzelnen Nutzungen zugeordnete<br />
Flächen (Fahrbahnen, Radwege,<br />
Parkplätze, ÖPNV-Wartebereiche,<br />
etc.) verringern die Großzügigkeit und<br />
Offenheit des öffentlichen Raumes und<br />
erschweren die Möglichkeit auf besondere<br />
Situationen oder auch Entwicklungen<br />
spezifisch reagieren zu können. Einheitlich<br />
gestaltete Flächen ohne bauliche<br />
Definition von Funktionen erlauben eine<br />
flexiblere Anpassung sowohl über einen<br />
längeren Zeitraum (im Winter Parkplätze,<br />
im Sommer Außenbewirtschaftung,<br />
o. ä.) als auch die Abwicklung von beispielsweise<br />
kurzen Andienungs- und<br />
Ausweichvorgängen. Insbesondere die<br />
dem motorisierten Verkehr aus funktionalen<br />
Gründen zugeordneten Flächen<br />
sollten weitest möglich reduziert werden.<br />
Mehrfachnutzungen von Flächen<br />
dienen dazu, einzelne systemimmanente<br />
Spitzenbelastungen abzupuffern, ohne<br />
die Flächenzuordnung allzu großzügig<br />
auf seltene Begegnungsfälle auslegen zu<br />
müssen. Parkplätze spielen hierbei eine<br />
zentrale negative Rolle, da sie einen hohen<br />
Platzbedarf bei gleichzeitig großen<br />
Auswirkungen auf die funktionale Prägung<br />
von öffentlichen Räumen haben.<br />
Die Gestaltung bestimmt die<br />
Wahrnehmung<br />
Eine große Bedeutung kommt der gestalterischen<br />
Ausformung der Flächen<br />
zu. Materialien, deren Verwendung, aber<br />
auch die Ordnung des Querschnittes,<br />
der Einbauten und der Möblierung<br />
definieren, wie die Straße von den<br />
Nutzern wahrgenommen wird. Vor allem<br />
für die nicht-motorisierten Funktionen<br />
existiert eine erhebliche Wechselwirkung<br />
gegenüber der Wertigkeit und<br />
Qualität der Umgebung. Lineare Elemente<br />
zur Definition von Flächen wie<br />
Leitlinien, Bordsteine oder gar Schutzgeländer<br />
sind dabei in besonderer Weise<br />
geeignet, die verkehrliche Funktion<br />
eines öffentlichen Raumes zu betonen.<br />
Verkehrsfunktionale Elemente sind meist<br />
in wesentlich geringerem Umfang für die<br />
Organisation des Verkehrsablaufes erforderlich,<br />
als üblicherweise eingesetzt.<br />
Eine Reduzierung birgt großes Potenzial,<br />
weichere Trennungen zwischen den
verschiedenen Verkehrsteilnehmern<br />
herbeizuführen und die vermeintlichen<br />
Sicherheiten einer eigenen Verkehrsfläche<br />
zurückzunehmen. Verkehrsfremde<br />
Elemente wie Bäume und Möblierung,<br />
aber auch ein Umdenken beim Einsatz<br />
verkehrslenkender Elemente kann die<br />
Dominanz des Verkehrs im Straßenraum<br />
weiter reduzieren. Funktionale Aspekte<br />
sollten hierbei gegenüber einem stärker<br />
aus dem Ort hergeleiteten Gestaltungsduktus<br />
zurückstehen.<br />
Bauliche Strukturen im Umfeld<br />
Einen wesentlichen Anteil an der Prägung<br />
von Straßenräumen hat aber die<br />
angrenzende bauliche Struktur. Zwingende<br />
Voraussetzung für eine urbane<br />
Nutzungsvielfalt auf Straßen und Plätzen<br />
ist deren dezidierte Orientierung auf<br />
den öffentlichen Raum. Die über viele<br />
Innenstadt, Verkehr, Qualitäten<br />
und Räume<br />
Innenstädte und Stadtteile attraktiver zu gestalten und die Dominanz des Kfz-Verkehrs abzubauen sind zentrale Anliegen vieler<br />
Städte. Innovative Formen der Straßenraumgestaltung wie z.B. Shared Space oder Begegnungszonen können dazu beitragen, Barrieren<br />
abzubauen, neue Aufenthaltsqualitäten zu schaffen und Fußgängern durch die Beruhigung des Kfz-Verkehrs wieder mehr<br />
Rechte einzuräumen. Das Duisburger Innenstadtverkehrskonzept, das die <strong>Planersocietät</strong> aufbauend auf den Zielen des Masterplans<br />
von Foster für die Innenstadt Duisburg Entwicklungsgesellschaft GmbH (IDE) sowie die Stadt Duisburg erarbeitet hat, stellt<br />
Nahmobilität und hohe Aufenthaltsqualitäten in den Mittelpunkt. Auf Grundlage der gewonnenen Erfahrungen und weiteren<br />
Themen wird von der <strong>Planersocietät</strong> ein kommunales Netzwerk zur urbanen Mobilitätskultur in Innenstädten vorbereitet.<br />
Mit der Neugestaltung des Opernplatzes<br />
hat die Stadt Duisburg schon vor einigen<br />
Jahren neue Möglichkeitsräume aufgezeigt:<br />
aus einer ehemals vierspurigen,<br />
hochbelasteten Hauptverkehrsstraße<br />
mit 18.000 Kfz am Tag wurde der neu gestaltete<br />
Opernplatz, auf dem nun Autos<br />
im verkehrsberuhigten Bereich nur noch<br />
„Gäste“ sind. Der Fußverkehr hat jetzt<br />
hier Vorrang. Dieser Ansatz soll – nach<br />
den Zielen des Duisburger Innenstadtverkehrskonzeptes<br />
– zukünftig auch auf<br />
andere Innenstadträume übertragen<br />
werden. Das Innenstadtverkehrskonzept<br />
bildet nun die Basis für eine weitere<br />
schrittweise Umgestaltung der Innenstadt<br />
zu einem fußverkehrsfreundlichen<br />
Bereich (z.B. Bahnhofsvorplatz, Mercatorstraße<br />
und Steinsche Gasse).<br />
Der Wandel zu einer belebten und qua-<br />
Jahre praktizierte Abwendung in Form<br />
einer Ausrichtung der Hauptnutzungen<br />
auf die Straßen abgewandte Seite sowie<br />
der Organisation von Nebenraumzonen<br />
und Erschließungsbereichen zum öffentlichen<br />
Raum definiert die Straße als umfeldfeindliches<br />
Element. Diese Prägung<br />
wirkt sich speziell auf die alternativen<br />
Straßennutzungen aus, da der motorisierte<br />
Verkehr hiervon weitgehend unabhängig<br />
ist. Besonderes Gewicht kommt<br />
hierbei der Gestaltung der Erdgeschosse<br />
als den öffentlichen Raum wesentlich<br />
prägende Zone zu. Ohne konsequente<br />
Öffnung wird eine Betonung der Funktionen<br />
Adresse, Wohnumfeld und Aufenthalt<br />
nur sehr schwer Gewicht bekommen<br />
können. Da das Verhalten der Verkehrsteilnehmer<br />
maßgeblich durch die Wahrnehmung<br />
beeinflusst wird, sind gerade<br />
diese „weichen“ Faktoren von großer<br />
Bedeutung.<br />
litätsvollen Innenstadtentwicklung kann<br />
und muss in erster Linie über die Gestaltung<br />
der öffentlichen Räume, einschließlich<br />
der Verkehrsräume gelingen.<br />
Dem öffentlichen Raum wird für die<br />
Qualifizierung und Profilierung der Innenstädte<br />
eine zentrale Bedeutung beigemessen.<br />
Während das Handels- und<br />
Dienstleistungsangebot in vielen Innenstädten<br />
immer austauschbarer wird und<br />
wenig profilbildend wirkt, kann gerade<br />
durch die Gestaltung des öffentlichen<br />
Raums eine gewünschte Identität und<br />
Wiedererkennbarkeit erreicht werden.<br />
Verkehrsinfrastrukturschneisen, die im<br />
Zuge der damaligen Vorstellungen einer<br />
autogerechten Stadt in vielen Städten in<br />
den 1950er-70er Jahren realisiert wurden,<br />
stehen heute vor dem Umbruch. Doch<br />
wie kann der Spagat zwischen guter Er-<br />
Die hier formulierten Aspekte der Straßengestaltung<br />
sind keine wirklich neuen<br />
Ideen. Es kann wohl auch keine allgemein<br />
gültigen Regeln geben, die eine<br />
erfolgreiche Gestaltung garantieren, da<br />
die jeweilige Lösung stark von der spezifischen<br />
örtlichen Situation abhängt. Die<br />
allgemeine Gestaltungspraxis zeigt aber<br />
doch, dass sowohl in der Bevölkerung<br />
wie auch bei den beteiligten Planern<br />
noch ein großes Maß an Umdenken erforderlich<br />
ist, um langfristig wieder zu<br />
wirklich urbanen Räumen kommen zu<br />
können, die eine ökonomische, ökologische<br />
und stadtverträgliche Mobilität<br />
befördern. Eine lohnende Aufgabe ist es<br />
allemal.<br />
Tim von Winning hat Stadtplanung studiert<br />
und ist bei der Stadt Tübingen<br />
Fachbereichsleiter für Planen, Entwickeln,<br />
Liegenschaften<br />
reichbarkeit und hoher Aufenthaltsqualität<br />
in den Innenstädten gelingen?<br />
Faktoren einer attraktiven<br />
Innenstadt<br />
Attraktive Innenstädte zeichnen sich vor<br />
allem durch vier Faktoren aus:<br />
hohe Einzelhandelsqualität und große<br />
Vielfalt,<br />
Multifunktionalität und Stadtgestaltung,<br />
hohe Erlebnis- und Aufenthaltsqualitäten<br />
der öffentlichen Räume sowie<br />
eine gute äußere und innere Erreichbarkeit.<br />
Erreichbarkeit sollte zudem nicht nur auf<br />
die Pkw-Erreichbarkeit reduziert werden,<br />
sondern ist übergreifend für alle<br />
Verkehrsmittel zu betrachten. Die inne-<br />
5<br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> <strong>15</strong> Frühjahr 2011
6<br />
re Erreichbarkeit („wie bewege ich mich<br />
vor Ort in der Innenstadt“) gewinnt für<br />
Innenstädte eine zunehmende Bedeutung,<br />
da die meisten Innenstadtbesucher<br />
mehrere Geschäfte aufsuchen oder auch<br />
mehrere Aktivitäten erledigen. Mit der<br />
Verweildauer steigen die Kaufbereitschaft<br />
und die Umsatzleistungen, so dass<br />
heute der inneren Erreichbarkeit und der<br />
Aufenthaltsqualität in der Innenstadt ein<br />
hoher ökonomischer Wert beizumessen<br />
ist.<br />
Aufwertung des öffentlichen<br />
Raums steht im Vordergrund<br />
Zentrale Strategien von innovativen<br />
Innenstadtverkehrskonzepten sind die<br />
Profilierung des öffentlichen Raumes, die<br />
Förderung der Aufenthaltsqualität sowie<br />
die Verminderung der Dominanz des Kfz-<br />
Verkehrs. Die Attraktivität der Nahmobilität<br />
sowie des ÖPNV sollen zum einen<br />
gestärkt werden, zum anderen sollen<br />
Möglichkeiten zur Reduzierung des Kfz-<br />
Verkehrs aufgezeigt werden. Vor allem<br />
die Entwicklung der teilweise funktional<br />
erscheinenden und überdimensionierten<br />
Verkehrsflächen steht im Vordergrund<br />
der Betrachtung. Gleichzeitig kann die<br />
Innenstadtfunktion durch eine weitere<br />
Nachverdichtung und neue Impulsprojekte<br />
weiter gestärkt werden.<br />
Das Innenstadtverkehrskonzept<br />
von Duisburg<br />
So sind in Duisburg weitere 590.000 qm<br />
BGF geplant, die z.T. auch auf ehemaligen<br />
Verkehrstrassen bzw. Parkplatzflächen<br />
gebaut werden sollen, so dass sie<br />
dadurch auch zu einer gewissen neuen<br />
Urbanität in der Innenstadt beitragen<br />
können. Ziele sind:<br />
die offensive Stärkung einer nachhaltigen<br />
Mobilität,<br />
eine Aufwertung der öffentlichen Räume<br />
in der Stadt,<br />
die Entwicklung einer neuen Mobilitätskultur<br />
in den Innenstädten, die<br />
Nahmobilität und Aufenthaltsqualität<br />
als Maßstab bestimmt,<br />
die Reduzierung des Kfz-Verkehrs sowie<br />
v.a. des Parksuchverkehrs,<br />
ein Abbau der Konflikte zwischen den<br />
Verkehrsteilnehmern sowie<br />
eine Verbesserung der Umweltsituation<br />
(v.a. Bereiche Luft und Lärm).<br />
Erreichbarkeit, Stadtraum- und Straßenraumqualitäten<br />
sowie das gesamte<br />
innerstädtische Verkehrskonzept sollten<br />
als Teil der Imagebildung des besonderen<br />
Handels-, Freizeit- und Wohnstandortes<br />
Innenstadt verstanden werden und<br />
die neue Imagebildung zur Innenstadt<br />
im Sinne einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität<br />
aktiv unterstützen. Akteursübergreifend<br />
sollen daher zusammen<br />
mit der Wirtschaft und dem Handel<br />
innovative Service- und Dienstleistungen<br />
zur Verbesserung der Erreichbarkeit entwickelt<br />
werden.<br />
Andere Beispiele<br />
Duisburg steht nicht alleine mit seiner<br />
Strategie: Auch in anderen Städten wie<br />
z.B. in Ulm (Rückbau der Neuen Straße,<br />
Car2Go als neues Mobilitätsangebot), in<br />
Frankfurt (Sperrung der Hauptwache)<br />
oder in Saarbrücken (Rückbau der Stadtautobahn)<br />
sind bekannte Beispiele zu<br />
finden, wie unter Berücksichtigung der<br />
Stadtstruktur verträgliche Lösungen gesucht<br />
werden.<br />
Sie sind gleichzeitig Impulsprojekte für<br />
eine fußgänger- und radfahrerfreundliche<br />
Gestaltung des öffentlichen Raums<br />
in den Innenstädten.<br />
Kommunales Netzwerk „Urbane<br />
Mobilitätskultur in Innenstädten“<br />
in Vorbereitung<br />
Die <strong>Planersocietät</strong> möchte dazu einen Erfahrungsaustausch<br />
vorbereiten. Schrittweise<br />
sollen verschiedene Ansätze und<br />
Neue Qualitäten im öffentlichen Raum<br />
Ideen aus unterschiedlichen Städten<br />
(Klein-, Mittel- und Großstädten) zusammengeführt<br />
und aufbereitet werden.<br />
Die SRL-Stadt.Begegnung in Duisburg im<br />
Februar 2011 zeigte bereits, wie groß das<br />
Interesse an einem Erfahrungsaustausch<br />
zu diesem integrierten Thema ist.<br />
Mit dem Aufbau eines kommunalen<br />
Netzwerkes können die Städte voneinander<br />
lernen und dabei Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede reflektieren.<br />
Gleichzeitig können weitere Strategien<br />
zum Umgang in der öffentlichen<br />
Diskussion, zu verkehrsordnungsrechtlichen<br />
Regelungen sowie zum<br />
Beteiligungsprozess entwickelt und<br />
die Wirkungen der neuen Projekte<br />
analysiert werden.<br />
Die Weitergabe von Erfahrungen soll<br />
jedoch nicht nur auf ein exklusives<br />
Netzwerk beschränkt sein. Auch andere<br />
Städte stehen vor ähnlichen Problemstellungen:<br />
Für einen großen Teil der bestehenden<br />
Infrastruktur in den Innenstädten<br />
entsteht zukünftig ein erheblicher Erneuerungsbedarf.<br />
Das aufzubauende<br />
Netzwerk möchte ausgehend von den<br />
kommunalen Erfahrungen, in einem<br />
erweiterten Rahmen eine neue Diskussionskultur<br />
zur Innenstadtentwicklung<br />
sowie zum Umgang mit Verkehr in den<br />
Innenstädten und ihrem Beitrag zur Zentrenentwicklung<br />
anstoßen.<br />
Interessenten für das Netzwerk „Urbane<br />
Mobilitätskultur in Innenstädten“<br />
wenden sich bitte an Dr. Michael Frehn<br />
(frehn@planersocietaet.de)
Platz für alle<br />
Duisburg: Vom Verkehrsraum zum urbanen Lebensraum<br />
Straßen bilden Zäsuren, die besonders in Stadtteilzentren urbanes Leben zerteilen. Duisburg hat einen Wechsel eingeleitet: Aus<br />
autogerechten Räumen werden gemeinsam genutzte städtische Bereiche, die ein hohes Maß an Gleichberechtigung in der Nutzung<br />
ermöglichen. Der Stadtraum wird neu erlebbar und erhält eine neue, lebenswerte Qualität. Die Stadt Duisburg hat mit der<br />
Realisierung der Stadträume in fünf Stadtteilzentren neue Impulse für die integrierte Stadtteil- und Verkehrsentwicklung im Sinne<br />
des Projektes „Duisburg2027“ gesetzt.<br />
Hintergründe der Überlegungen zur<br />
Umgestaltung der Stadträume im Stadtgebiet<br />
von Duisburg bilden die Themen<br />
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum,<br />
das „Shared Space Prinzip“ und die positiven<br />
Erfahrungen der Stadt Duisburg<br />
selbst - mit der Verkehrsberuhigung am<br />
Opernplatz. Ausgewählt wurden fünf<br />
städtische Kristallisationspunkte („besondere<br />
Orte“):<br />
der Hamborner Altmarkt,<br />
der Marktplatz Hochemmerich,<br />
der Bahnhofsvorplatz Großenbaum,<br />
der Dorfplatz Bissingheim und<br />
die Ahrstraße/Haus-Knipp-Straße in<br />
Beeckerwerth.<br />
Alle Baumaßnahmen konnten mit Mitteln<br />
des Konjunkturpakets II 2009 beschlossen<br />
und angeschoben werden.<br />
Angesichts des engen Zeitplanes, der<br />
die Umsetzung der Maßnahmen bis Ende<br />
2010 vorsah, wurden die Entwürfe der<br />
Plätze durch interdisziplinäre Planungsteams<br />
des Duisburger Stadtentwicklungsdezernates<br />
entwickelt.<br />
Alle Planungen berücksichtigen Ergebnisse<br />
und Ideen früherer Entwürfe, Beteiligungen<br />
der Bürger oder Bürger-Work-<br />
Der Opernplatz machte den Anfang (Quelle Stadt Duisburg)<br />
shops und wurden mit den betroffenen<br />
Trägern öffentlicher Belange und im Besonderen<br />
mit dem Beirat für Menschen<br />
mit Behinderungen im Detail abgestimmt.<br />
Maßstab ist der „nicht-motorisierte<br />
Mensch“<br />
Wie selbstverständlich soll innerhalb der<br />
Platzräume und im Übergang zur Nachbarschaft<br />
eine barrierefreie Bewegung<br />
und Orientierung hergestellt werden.<br />
Alle Plätze werden von Einbauten und<br />
Hindernissen befreit sowie niveaugleich<br />
ausgebaut, wodurch die klassische Trennung<br />
zwischen Fahrbahn und Gehweg<br />
aufgehoben wird. Zur besseren Orientierung<br />
für Sehbehinderte wird in die<br />
Oberflächengestaltung ein Leitsystem<br />
aus taktilen Elementen integriert. Neben<br />
der Verständlichkeit und Funktionalität<br />
kommt auch der Sicherheit eine große<br />
Bedeutung zu. Die Stadträume sind als<br />
verkehrsberuhigte Bereiche gemäß mit<br />
dem Verkehrszeichen Nr. 325 ausgewiesen<br />
worden. Somit sind alle Verkehrsteilnehmer<br />
gleichberechtigt und dürfen sich<br />
untereinander weder gefährden noch be-<br />
hindern. Zudem gilt für alle Verkehrsteilnehmer<br />
Schrittgeschwindigkeit. Durch<br />
die Ausweisung verkehrsberuhigter Bereiche<br />
wird die Aufenthaltsqualität gesteigert<br />
sowie die Kommunikation und<br />
Rücksichtnahme unter den Verkehrsteilnehmern<br />
gefördert. Insgesamt wird<br />
durch die Umgestaltung die Qualität<br />
vorhandener Bewegungs- und Begegnungsräume<br />
verbessert.<br />
Die neue Konzeption verspricht<br />
viel<br />
Nach dem Motto „Platz für alle“ erhoffen<br />
sich Einzelhändler und Gastronomen,<br />
Anwohner sowie Nutzer eine Belebung<br />
des Geschäftbetriebs, neue Flächen für<br />
die Außengastronomie, anspruchsvoll<br />
gestaltete Platzflächen, die zum Verweilen<br />
einladen, neue Spielräume, einen<br />
leichteren Zugang zum ÖPNV, gleichzeitig<br />
jedoch auch Raum für Parkplätze, einen<br />
fließenden Verkehr ohne Rückstaus,<br />
Lärmminderung, mehr Bewegungsfreiheit<br />
und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.<br />
Duisburg selbst hat es ja bereits<br />
vorgemacht: Es klappt! Und es fühlt sich<br />
gut an!<br />
Gastbeitrag der Stadtverwaltung<br />
Duisburg (Herr Hölters, Herr Puhe, Frau<br />
Kamper);<br />
Aktuelle Informationen zur Planung finden<br />
Sie unter http://www.duisburg.de/<br />
stadtentwicklung. Für Rückfragen stehen<br />
Ihnen Herr Hölters unter 0203-283-<br />
3430, Herr Puhe unter 0203-283-4266<br />
oder Frau Kamper unter 0203-283-4611<br />
zur Verfügung.<br />
Im Rahmen der fortlaufenden Öffentlichkeitsarbeit<br />
wurden die geplanten<br />
Maßnahmen durch die <strong>Planersocietät</strong><br />
und die Stadt Duisburg 2010 während<br />
der Bauphase begleitet.<br />
7<br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> <strong>15</strong> Frühjahr 2011
8<br />
Kommunikation für kurze Wege<br />
Ein gesamtstrategischer Ansatz zur Öffentlichkeitsarbeit in Coesfeld<br />
Was will man in einer Stadt noch machen, die bereits heute einen Radverkehrsanteil von über 30% besitzt? Die Stadt Coesfeld im<br />
Münsterland ist so eine Stadt und hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil noch weiter zu steigern. Politik und Verwaltung der Stadt<br />
Coesfeld haben erkannt, dass eine Förderung der Nahmobilität zu einem Imagegewinn nach innen und außen sowie zu einer hohen<br />
Lebensqualität in der Stadt führt. Nahmobilität fördern wird als eine Investition in die Zukunft im Wettbewerb um Arbeitsplätze<br />
und Wohnbevölkerung verstanden. Darüber hinaus erhöht eine konsequente Nahmobilitätsförderung die Sicherheit für schwächere<br />
Verkehrsteilnehmer wie Kinder, ältere Menschen, Mobilitätseingeschränkte sowie Blinde und Sehbehinderte. Als weitere<br />
Vorteile lassen sich Gesundheitsförderung, Stärkung der lokalen Nahversorgung und die Entlastung von Kfz-Verkehr nennen.<br />
Die genannten Vorteile und Qualitäten<br />
des Radfahrens und des zu Fußgehens<br />
sollen der Bevölkerung und Akteuren<br />
über Öffentlichkeitsarbeit vermittelt<br />
werden; zu zeigen, dass zu Fuß gehen<br />
oder mit dem Rad fahren Spaß macht<br />
und dadurch den Anteil der Wege zu Fuß<br />
und mit dem Rad in Coesfeld zu erhöhen.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen wurde<br />
in enger Abstimmung mit der Verwaltung<br />
und dem begleitenden Arbeitskreis<br />
„Nahmobilität“ der Stadt Coesfeld ein<br />
Konzept zur Öffentlichkeitsarbeit mit<br />
unterschiedlichen Handlungsansätzen<br />
erarbeitet.<br />
Wo liegen die Potenziale für<br />
Nahmobilität?<br />
Bei bereits so hohen Anteilen im Radverkehr<br />
stellte sich die Frage nach den Potenzialen.<br />
Identifiziert wurden anhand<br />
der Analyse der Siedlungsstruktur, der<br />
Verkehrsmittelwahl, der bereits existierenden<br />
Vielzahl an Aktivitäten der Stadt<br />
Coesfeld und Gesprächen mit Akteuren<br />
drei Handlungsfelder in denen Potenziale<br />
gesehen werden:<br />
Einkaufen mit dem Rad<br />
Mit dem Rad zur Arbeit<br />
Mobilitätskultur in Coesfeld<br />
Unter dem Begriff Mobilitätskultur wird<br />
dabei eine Mobilitätskultur im Sinne einer<br />
nachhaltigeren Mobilität verstanden.<br />
Zur weiteren Etablierung einer nachhaltigen<br />
Mobilitätskultur bedarf es einer<br />
Verhaltensänderung weg vom Pkw hin<br />
zum Fahrrad und dem zu Fuß gehen oder<br />
auch Inlineskaten. Wesentliches Mittel<br />
zur Verhaltensänderung ist die Kommunikation.<br />
Es geht darum, einen Konsens<br />
für eine nachhaltige Mobilität zu schaf-<br />
fen und diesen nach innen und außen zu<br />
transportieren z.B. über Leitbilder, Kampagnen<br />
oder auch durch Schlüsselakteure.<br />
Für die einzelnen Handlungsfelder<br />
wurden Maßnahmenpakete – überwiegend<br />
aus nicht investiven Maßnahmen<br />
- entwickelt, die die Themen ins Bewusstsein<br />
der Bevölkerung und der handelnden<br />
Akteure wie Arbeitgeber oder Einzelhändler<br />
rufen. Für das Themenfeld<br />
Mobilitätskultur stehen Maßnahmen<br />
wie beispielsweise die Entwicklung einer<br />
Marke/Logos für die Nahmobilität<br />
in Coesfeld, die Berufung von Fahrradbotschaftern<br />
(Personen des öffentlichen<br />
Lebens, die für Radfahren werben, die<br />
Teilnahme an bundesweiten Kampagnen<br />
oder auch über Anzeigen oder Postkarten<br />
für Verständnis zwischen den unterschiedlichen<br />
Verkehrsteilnehmern zu<br />
werben).<br />
Für die Gesamtstrategie zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
ist es von Bedeutung, dass<br />
einzelne Elemente der Öffentlichkeitsar-<br />
beit jährlich wiederholt und somit einen<br />
Wiedererkennungswert haben. Als Elemente<br />
sind hier zu nennen die jährlichen<br />
Wettbewerbe (z.B. Fotowettbewerb,<br />
Wettbewerb fahrradfreundliches Geschäft).<br />
Als weiteres Element dient die<br />
jährliche Erarbeitung und Veröffentlichung<br />
einer Route, wie eine Fahrradroute,<br />
eine Wanderroute oder eine Route<br />
für Inliner. Auch die Beteiligung an einer<br />
Kampagne soll regelmäßig durchgeführt<br />
werden.<br />
Die Stadt Coesfeld zeigt, dass bei guter<br />
Ausgangslage in Bezug auf Siedlungsstruktur,<br />
Engagement von Politik, Verwaltung<br />
und Bürgerschaft, Potenziale<br />
zur Steigerung der Radverkehrsanteile<br />
identifiziert werden können und über<br />
gezielte und koordinierte Öffentlichkeitsarbeit<br />
gute Ansätze bestehen, diese<br />
auch abzuschöpfen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Gernot Steinberg<br />
Radverkehr auf der Promenade rund um die Coesfelder Altstadt
Lkw-Routenkonzepte<br />
Konzepte für eine stadtverträgliche Führung des Lkw-Verkehrs<br />
Über den Lkw-Verkehr in der Stadt wird<br />
viel diskutiert. Gewerbestandorte sollen<br />
schnell und verlässlich erreichbar bleiben,<br />
Wohngebiete sollen vor Emissionen<br />
geschützt und die Verkehrssicherheit<br />
gesteigert werden. Es gilt, stadtverträgliche<br />
Routen für den Lkw-Verkehr aufzuzeigen,<br />
die sowohl die Belange von Anwohnern<br />
als auch der lokalen Wirtschaft<br />
berücksichtigen. Dabei sollte nicht nur<br />
der städtische, sondern auch der regi-<br />
onale Kontext mit einbezogen werden.<br />
Eine kooperative Herangehensweise mit<br />
einer offensiven Beteiligung von Bürgern<br />
und Betrieben stellt darüber hinaus<br />
eine wichtige Grundvoraussetzung für<br />
die Akzeptanz eines Routenkonzepts dar<br />
und versachlicht die öffentliche Diskussion<br />
in einer Stadt.<br />
Um die stadtverträgliche Steuerungswirkung<br />
wirkungsvoll zu erhöhen, sollten –<br />
wie derzeit im östlichen Ruhrgebiet er-<br />
Eine Auswahl an interessanten neuen Projekten<br />
Masterplan Mobilitätsmanagement:<br />
Analyse steuerrechtlicher und<br />
planungsrechtlicher Rahmenbedingungen<br />
sowie von Fördermöglichkeiten<br />
des Mobilitätsmanagements; in<br />
ARGE mit ILS und RWTH Aachen; Auftraggeber:<br />
dena – Deutsche Energie-<br />
Agentur GmbH<br />
ExWoSt: „Region schafft Zukunft“:<br />
Mobilitätskonzept im ländlichen Raum<br />
zur Sicherung der Nahversorgung;<br />
Möglichkeiten und Konzept für ein<br />
ehrenamtliches ÖV-Angebot in der Gemeinde<br />
Ringgau; im Auftrag der NWM<br />
Nahverkehr Werra-Meißner GmbH<br />
2. Nationaler Radverkehrskongress<br />
2011 in Nürnberg: inhaltliche Vorbereitung<br />
und Organisation des bundesweiten<br />
Radkongresses; im Auftrag der<br />
Obersten Baubehörde im Bayerischen<br />
Staatsministerium des Innern<br />
Rhein-Sieg-Kreis/Bonn: Qualitätsmanagement<br />
und Bonus-Malus-Regelung<br />
zum Telekom-Express; Qualitätsbefragungen<br />
und Evaluation der<br />
Bonus-Malus-Regelung; Auftraggeber:<br />
Rhein-Sieg-Kreis<br />
Schwerte: Integriertes Gesamtverkehrskonzept<br />
Schwerte Nord: Gestaltung<br />
der B236 inkl. Moderation von<br />
Bürgerwerkstätten; Auftraggeber: Stadt<br />
Schwerte<br />
Willich: Integriertes Innenstadtverkehrskonzept;<br />
Verbesserung der Erreichbarkeit<br />
und Orientierung; im Auftrag der<br />
Stadt Willich<br />
Regionale 2016: Projektstudie zum<br />
„Bahnerlebnisweg Dorsten-Reken-Coesfeld“;<br />
im Auftrag der Gemeinde Reken/<br />
Stadt Coesfeld/Stadt Dorsten<br />
Dortmund DFB-Fußballmuseum:<br />
Verkehrsgutachten zum Besucheraufkommen<br />
sowie zur notwendigen Stellplatzanzahl;<br />
im Auftrag der Stiftung Nationales<br />
DFB-Fußballmuseum gGmbH<br />
Gelsenkirchen/Herten: Innovation<br />
CityRuhr-Bewerbung; Beratung und Erarbeitung<br />
des Mobilitätsteils; im Auftrag<br />
der Städte Gelsenkirchen und Herten<br />
Frankfurt a. M.: Vorstudie zum Nahverkehrsplan;<br />
Best-Practice-Recherche;<br />
Schwerpunkte der zukünftigen Nahverkehrsplanung;<br />
im Auftrag der traffiQ<br />
GmbH<br />
VEP Kassel: Verkehrsentwicklungsplan<br />
sowie Verkehrsmodell für Stadt und<br />
Region Kassel; in ARGE mit GGR Hamburg;<br />
Auftraggeber: Stadt Kassel<br />
probt – die erarbeiteten Aussagen zum<br />
Lkw-Verkehr auch Eingang finden in Navigationssysteme.<br />
Lkw-Routenkonzepte<br />
sollten auch Bestandteil eines strategischen<br />
Verkehrsentwicklungsplans sein.<br />
Die <strong>Planersocietät</strong> erstellt derzeit für die<br />
politische Diskussion in Bielefeld eine<br />
Vorstudie für ein Lkw-Routenkonzept.<br />
Ansprechpartner: Dr. Michael Frehn/<br />
Matthias Franz<br />
VEP Schweinfurt: Verkehrsentwicklungsplan<br />
inkl. Beteiligungskonzept;<br />
Auftraggeber: Stadt Schweinfurt<br />
Mobilitätserhebungen für die Städte<br />
Bünde, Lemgo und Kreis Lippe:<br />
repräsentative Haushaltsbefragungen<br />
zum Mobilitätsverhalten nach AGFS-<br />
Standard; im Auftrag der Stadt Bünde,<br />
Stadt Lemgo sowie des Kreises Lippe<br />
Klimaschutzkonzepte für die Städte<br />
Langenfeld, Witten, Rheda-Wiedenbrück:<br />
Integriertes Klimaschutzkonzept;<br />
in ARGE mit GERTEC<br />
Leverkusen Neue Bahnstadt Opladen:<br />
Integrierte Kosten-Nutzen-Analyse<br />
(in ARGE mit Stadt- und Regionalplanung<br />
Dr. Jansen/BDO); im Auftrag der<br />
nbso - neue bahnstadt opladen GmbH<br />
Stadtumbau und Infrastruktursysteme:<br />
Ermittlung der Kosteneffizienz<br />
von Leitungsinfrastrukturen unter<br />
Schrumpfungsbedingungen; in ARGE<br />
mit ILS gGmbH; Auftraggeber: Stadt<br />
Iserlohn/Land NRW<br />
Vergnügungsstättenkonzepte für<br />
die Städte Mönchengladbach, Paderborn,<br />
Hagen und Witten: Schwerpunkt<br />
gesamtstädtische Steuerung der Spielhallenentwicklung<br />
9<br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> <strong>15</strong> Frühjahr 2011
10<br />
Neue Bahnstadt Opladen<br />
Einsatz einer integrierten Nutzen-Kostenanalyse<br />
Das Regionale 2010-Projekt „neue bahnstadt opladen“ stellt das größte laufende Stadtumbauprojekt der Stadt Leverkusen dar. Auf<br />
dem 72 ha großen ehemaligen Ausbesserungswerk wird ein neuer Stadtteil mit Fachhochschule, Gewerbe- und Wohnsiedlungen<br />
sowie umfangreichen Grünflächen entstehen. Eines der Kernelemente ist die Verknüpfung der Neuen Bahnstadt über die Bahngleise<br />
hinweg mit der Opladener Innenstadt. Dazu wird seit Jahren über eine sehr aufwändige Verlegung der Gleisanlagen der DB<br />
AG diskutiert. Im Hinblick auf die Kosten entstand ein wachsender Druck, den Nutzen der Gleisverlegung vorab zu belegen und<br />
die positiven Wirkungen nachzuweisen.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde von<br />
der neuen bahnstadt opladen GmbH<br />
(nbso) in Absprache mit dem Ministerium<br />
für Wirtschaft, Energie, Wohnen,<br />
Bauen und Verkehr des Landes NRW die<br />
Entscheidung getroffen, nicht eine herkömmliche<br />
Kosten-Nutzen-Analyse zu<br />
beauftragen, sondern ein interdisziplinäres<br />
Expertenteam zusammenzustellen,<br />
das unterschiedliche Aspekte aus den<br />
Bereichen Stadtökonomie, Städtebau<br />
und Verkehr einbringen kann. Für das<br />
interdisziplinäre Team wurden die Büros<br />
BDO Technik- und Umweltconsulting<br />
GmbH (Stadtökonomie), Stadt- und Regionalplanung<br />
Dr. Jansen GmbH (Städtebau)<br />
sowie <strong>Planersocietät</strong> (Verkehr)<br />
beauftragt. Unter Moderation der Innovationsagentur<br />
Stadtumbau NRW, in<br />
enger Zusammenarbeit mit der neuen<br />
bahnstadt opladen GmbH, der Regionale2010<br />
GmbH sowie der Stadt Leverkusen<br />
wurde ein Ergebnis erarbeitet, das<br />
nach Aussagen der Auftraggeberin auf<br />
positive Resonanz stieß und auch für<br />
andere Stadtumbauprojekte beispielhaft<br />
sein kann.<br />
Zentrale Maßnahme der geplanten Bahnstadtentwicklung<br />
ist die „Neue Bahnallee“,<br />
die zum einen das neue Quartier,<br />
zum anderen das Zentrum von Opladen<br />
neu erschließt und eine deutlich verbesserte<br />
Erreichbarkeit und Struktur<br />
des gesamten Stadtzentrums erreichen<br />
soll. Das Stadtbezirkszentrum Opladen<br />
ist heute durch einige Defizite gekennzeichnet,<br />
die sich z.B. in verkehrlichen<br />
Engpässen ausdrücken und damit einhergehend<br />
auch auf die Wohnqualität<br />
und weitere Entwicklungspotenziale negativ<br />
auswirken.<br />
Die nicht mehr benötigten Bahnflächen<br />
sollen für die städtebauliche Entwicklung<br />
des Stadtteils Opladen genutzt werden.<br />
Durch den Neubau der Bahnallee<br />
- teilweise auf der Trasse der heutigen<br />
Güterzugstrecke - besteht erstmalig die<br />
Möglichkeit eines Ringschlusses, der die<br />
Innenstadt deutlich entlasten soll.<br />
Im Rahmen der Planung sind vier Varianten<br />
der Verkehrsführung untersucht<br />
worden:<br />
Variante 1: „Null-Variante“; Beibehaltung<br />
des Status quo unter Berücksichtigung<br />
von notwendigen Änderungen im<br />
Verkehrsnetz.<br />
Variante 2: Beibehaltung der Gütergleise<br />
sowie Führung einer „Neuen<br />
Bahnallee“ durch die vorhandene Bahnbrache<br />
zwischen Güter- und Personengleis<br />
in Mittellage.<br />
Übersichtsplan (Quelle: nbso)<br />
Variante 3: Große Lösung: Verlegung<br />
der Gütergleise parallel zur Strecke für<br />
den Personenverkehr, Bau der Bahnallee<br />
auf der ehemaligen Gütergleistrasse.<br />
Variante 4: Kleine Lösung: Teilweise<br />
Verlegung der Gütergleise v.a. im Norden<br />
des Plangebietes.<br />
Wesentliches Ziel der integrierten<br />
Nutzen-Kosten-Analyse ist die Beantwortung<br />
der Frage, welche Variante<br />
im Vergleich das beste Nutzen-Kosten-<br />
Verhältnis erwarten lässt; entscheidend<br />
hierfür die integrierte Bewertung im<br />
Hinblick auf monetäre und qualitative<br />
Faktoren. Es wird dabei abgewogen, ob<br />
bzw. welcher Mitteleinsatz seitens des<br />
Fördermittelgebers und seitens der<br />
Stadt Leverkusen unter den gegebenen<br />
Rahmenbedingungen zu rechtfertigen<br />
ist. Mit der Nutzen-Kosten-Analyse werden<br />
möglichst umfassend die Wirkungen<br />
auf die Bereiche Verkehr, Stadtentwicklung<br />
sowie Stadtökonomie dargestellt<br />
und – soweit es die vorhandene Datenlage<br />
ermöglicht – eine belastbare Prognose<br />
der entsprechenden zukünftigen<br />
Effekte für das Plangebiet, den Stadtteil<br />
Opladen und die Kommunalfinanzen der<br />
Stadt Leverkusen gegeben.<br />
Aus Sicht der Stadtentwicklung war abzuschätzen,<br />
welche positiven oder negativen<br />
Auswirkungen die verkehrliche<br />
Infrastrukturmaßnahme der Gütergleisverlagerung<br />
auf die unterschiedlichen<br />
Ziele der Stadtteilentwicklung und deren<br />
Erreichung auslösen werden. Betrachtet<br />
wurden die Entwicklung des<br />
Einzelhandels und der Gastronomie,<br />
des Stadtbezirkszentrums, die Zukunft<br />
Opladens als Wohn- und Bürostandort,<br />
die Auswirkungen auf Bodenwerte und<br />
Mieten, die Möglichkeiten des studentischen<br />
Wohnens, der Freizeitwert und<br />
die Auswirkungen der Maßnahmen auf<br />
das Image des Stadtbezirks.
In Bezug auf den Verkehr wurde der<br />
volkswirtschaftliche Nutzen der einzelnen<br />
Varianten errechnet und bewertet.<br />
Auf der Grundlage der Ziele des Vorhabens<br />
wurden die relevanten Indikatoren<br />
aus dem Verkehrsbereich überprüft. Der<br />
Nutzen im Verkehrsbereich ist v.a. im<br />
Hinblick auf Reisezeitvorteile, geringere<br />
Betriebs- und Kraftstoffkosten, geringere<br />
Unfallkosten, geringere Trennwirkung<br />
sowie geringere CO2-, Lärm- und<br />
Schadstoffemissionen quantitativ zu<br />
bewerten. Eine Monetarisierung dieser<br />
Indikatoren wurde anhand von Grundlagenwerten<br />
ermöglicht. Daraus lässt sich<br />
ein jährlicher Nutzen errechnen, dem<br />
die verkehrsrelevanten Bau- und Förderkosten<br />
sowie die jährlichen Betriebs-<br />
und Instandhaltungskosten gegenüber<br />
zu stellen sind.<br />
Aus der Perspektive der Stadtökonomie<br />
galt es zu untersuchen, welche kommunalfiskalischen<br />
und volkswirtschaft-<br />
In den Jahren 2008 und 2009 wurden in Frankfurt am Main in mehreren Wohnstraßen Begegnungszonen nach Schweizer Vorbild<br />
ausgewiesen. Die im Rahmen eines Modellprojektes des ‚Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus‘ (ExWoSt) eingerichteten<br />
Begegnungszonen wurden durch die <strong>Planersocietät</strong> konzeptionell vorbereitet und mit den Bürgern umgesetzt.<br />
Im stark durch den ruhenden Verkehr<br />
dominierten Wohnquartier Nordend sollen<br />
die Begegnungszonen den Straßenraum<br />
vom motorisierten Verkehr rückerobern<br />
und die Aufenthaltsqualitäten<br />
erhöhen. Straßenverkehrsrechtlich sind<br />
die Begegnungszonen als verkehrsberuhigte<br />
Bereiche ausgewiesen, weil ein<br />
rechtlicher Rahmen wie in der Schweiz<br />
bisher in Deutschland fehlt. Zum Einsatz<br />
kamen kostengünstige Elemente wie innovative<br />
Bodenmarkierungen. Bauliche<br />
Maßnahmen wurden im Gegensatz zu<br />
verkehrsberuhigten Bereichen nur punktuell<br />
durchgeführt.<br />
Im Rahmen seiner Diplomarbeit ‚Verkehrsberuhigung<br />
mit Begegnungszonen<br />
– Analyse und Bewertung eines<br />
Verkehrsversuches in Frankfurt am Main‘<br />
beschäftigte sich Jan Diesfeld mit zwei<br />
der Frankfurter Begegnungszonen. Ausgewählt<br />
wurden die Begegnungszone<br />
Rotlintstraße, in der die Verkehrsberuhigung<br />
ohne bauliche Maßnahmen durch-<br />
lichen Effekte durch die jeweiligen<br />
Varianten der Gütergleisverlegung zu<br />
erwarten sind. Kommunalfiskalische Effekte<br />
sind solche, die einen Einfluss auf<br />
den Haushalt einer Kommune haben.<br />
Der Nutzen im Zuge der Umsetzungsphase<br />
ist hauptsächlich in der Vermarktung<br />
der im Besitz der Stadt Leverkusen<br />
befindlichen Flächen zu sehen. Darauf<br />
aufbauend erfolgte eine Ableitung von<br />
kommunalfiskalischen Effekten, die neben<br />
den weiteren steuerlichen Effekten<br />
durch z.B. Einkommen- oder Gewerbesteuern<br />
eine fundierte Einschätzung des<br />
Projektverlaufs während und nach der<br />
Umsetzungsphase zulassen.<br />
Die unterschiedlichen Ansätze und<br />
Teilergebnisse wurden durch das Werkstattverfahren<br />
zusammengeführt und<br />
diskutiert. Positiv war, dass über den<br />
Diskussionsprozess eine günstigere Variante<br />
entwickelt werden konnte, die<br />
vom Zielerreichungsgrad genauso gut<br />
Begegnungszonen in Frankfurt<br />
Evaluation der ersten deutschen Begegnungszonen<br />
geführt wurde sowie die Begegnungszone<br />
am Nordendplatz, in der zusätzlich<br />
punktuelle bauliche Maßnahmen zum<br />
Einsatz kamen.<br />
Die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit<br />
zeigen, dass beide Begegnungszonen<br />
die Aufenthaltsqualität des Straßenraums<br />
erhöhen, wobei deutlichere Erfolge<br />
unter Einsatz zielgerichteter baulicher<br />
Maßnahmen festzustellen sind.<br />
Insgesamt kommt die Arbeit zu dem<br />
Schluss, dass Begegnungszonen eine für<br />
Deutschland sinnvolle Alternative zur<br />
Verkehrsberuhigung sind. Erwartet werden<br />
sollte nicht, dass grundsätzlich sehr<br />
kostengünstige Maßnahmen wie Markierungen<br />
zur wirksamen Verkehrsberuhigung<br />
ausreichen. Vielmehr sollte unter<br />
dem Kosten-Nutzen-Aspekt ein örtlich<br />
angepasstes Bündel flankierender Maßnahmen<br />
abgestimmt werden, wodurch<br />
den Kommunen ein flexibles Verkehrsberuhigungsinstrument<br />
zur Hand gegeben<br />
würde.<br />
abschnitt, wie die bisher favorisierte<br />
teurere Lösung. Das besondere an der<br />
Integrierten Nutzen-Kosten-Analyse<br />
ist, dass nicht allein die fiskalischen<br />
Werte einer Maßnahmen betrachtet,<br />
sondern auch die volkswirtschaftlichen,<br />
städtebaulichen, verkehrlichen sowie<br />
„weichen“ Faktoren betrachtet wurden.<br />
Diese Betrachtung lieferte für die fachübergreifenden<br />
Entscheidungsgremien<br />
auf allen Ebenen eine ausführliche Entscheidungshilfe,<br />
ohne allerdings die<br />
Entscheidung abzunehmen. Die Form<br />
der integrierten Nutzen-Kosten Analyse<br />
kann auch für andere große und kleine<br />
Stadterneuerungsmaßnahmen als vorbildhaft<br />
angesehen werden.<br />
Dr. Michael Frehn, <strong>Planersocietät</strong><br />
Ursula Mölders, Stadt- und Regionalplanung<br />
Dr. Jansen GmbH<br />
Stefan Thiel, BDO Technik- und Umweltconsulting<br />
GmbH<br />
Weitere Infos: www.begegnungszone.de<br />
sowie direkt bei Jan Diesfeld. Herr Diesfeld<br />
ist seit dem 1.4.2011 neu im Team der<br />
<strong>Planersocietät</strong>.<br />
Frankfurter Begegnungszone<br />
11<br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> <strong>15</strong> Frühjahr 2011
12<br />
Sicherung von Nahversorgung und<br />
ÖPNV im ländlichen Raum<br />
Modellvorhaben im Werra-Meißner-Kreis<br />
Für viele Bewohner im ländlichen Raum wird der Alltag zum Organisationsproblem. Wenn Geschäfte und Banken schließen, Busse<br />
nicht mehr fahren und der letzte Arzt das Dorf verlässt, bleiben häufig Einsamkeit und die Sorge um die tägliche Versorgung zurück.<br />
Der Werra-Meißner-Kreis hat mit dem multifunktionalen Projekt Marktwert sowie dem selbstorganisierten Einkaufs- und Ärztebus<br />
einen neuen Ansatz entwickelt. Die <strong>Planersocietät</strong> unterstützte das Projekt, in dem es die Bürgerbuslinie vorbereitete, eine Umlaufplanung<br />
entwickelte und den Prozess zwischen den verschiedenen Beteiligten moderierte.<br />
Der Werra-Meißner-Kreis im Nordhessischen<br />
ist besonders stark vom demografischen<br />
Wandel betroffen. Bis zum<br />
Jahr 2050 rechnet der Kreis mit einer<br />
Bevölkerungsabnahme um 19%. Doch<br />
der Werra-Meißner-Kreis hat das Thema<br />
aktiv aufgegriffen und sich erfolgreich<br />
als Modellregion des Bundes zum<br />
Forschungsfeld „Demografischer Wandel<br />
– Region schafft Zukunft“ beworben.<br />
Gemeinsam sind inzwischen mehrere<br />
Ideen entwickelt und Projekte umgesetzt<br />
worden. Eines der Projekte ist die<br />
Umsetzung eines Marktwert-Ladens<br />
in einem ehemaligen Autohaus in<br />
Datterode. Datterode ist einer von neun<br />
Ortsteilen der Gemeinde Ringgau (3.300<br />
Einwohner). Auch die benachbarte Gemeinde<br />
Weißenborn (1.200 Ew.) verfügt<br />
über keinen eigenen Nahversorger mehr.<br />
Der im November 2010 eröffnete Marktwert<br />
ist vieles in einem: Nahversor-<br />
gungsladen, Café, generationsübergreifender<br />
Treffpunkt, Gesundheitszentrum;<br />
ebenso werden Räume für Arztpraxen<br />
oder Physiotherapeuten und ein Gemeinschaftsraum<br />
vorgehalten. Träger<br />
des Projektes ist der Verein „Aufwind –<br />
Verein für seelische Gesundheit e.V.“, der<br />
auch behinderten Menschen einen Arbeitsplatz<br />
anbietet. Doch auch der neue<br />
Marktwert muss erreichbar sein, zumal<br />
viele ältere Personen in der Region über<br />
keinen eigenen Pkw verfügen. Daher ist<br />
relativ schnell die Idee entstanden, das<br />
neue Nahversorgungsangebot mit einem<br />
Mobilitätskonzept zu unterstützen.<br />
Einkaufs- und Ärztebus<br />
Entwickelt wurde in mehreren Arbeitsgruppentreffen<br />
mit den Bürgern, Vereins-<br />
und Dorfvertretern ein gemeinsamer<br />
Ärzte- und Einkaufsbus, der alle<br />
Treffpunkt und Nahversorgung in einem: Der Marktwert in Datterode<br />
Dörfer in der Region mit dem Marktwert<br />
in Datterode sowie den übrigen Einkaufsgelegenheiten,<br />
Bankfilialen sowie<br />
Arztpraxen verbindet. Gerade ein Mobilitätsangebot,<br />
das auch die Mobilität<br />
zwischen den Dörfern ermöglicht, wurde<br />
gewünscht. Getragen wird das Angebot<br />
von ehrenamtlichen Fahrern, die nunmehr<br />
rekrutiert werden sollen. Finanziert<br />
wird das low-budget-Projekt über<br />
Spenden und die beteiligten Akteure. Eine<br />
vereins- und gemeindeübergreifende<br />
Projektgruppe bereitet nun die Einführung<br />
für den Herbst 2011 vor. Die <strong>Planersocietät</strong><br />
hat den Vorbereitungs- und<br />
Planungsprozess gesteuert. Schwierig<br />
waren die z.T. unterschiedlichen Anforderungen<br />
und Wünsche der beteiligten<br />
Akteure. Wir wünschen dem Projekt für<br />
die nächsten Schritte viel Erfolg.<br />
Ansprechpartner: Axel Beyer
Der Verkehrsfolgekostenschätzer<br />
Varianten der Bauleitplanung besser bewerten<br />
Die <strong>Planersocietät</strong> hat zusammen mit dem Difu im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein<br />
Tool entwickelt, wie Verkehrsfolgekosten von Siedlungsprojekten besser im Vorfeld abgeschätzt werden können. In den Informationen<br />
aus der Forschung des BBSR, Heft 1/2011 berichtet das Bundesamt über das Projekt.<br />
Obwohl die Bevölkerungszahl stagniert,<br />
wächst die Siedlungs- und Verkehrsfläche<br />
weiter. Damit steigen auch die Kosten für<br />
den Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur<br />
und den Betrieb von Verkehrsangeboten.<br />
Kenntnisse über Kosten und Nutzen einer<br />
Siedlungsmaßnahme sind Voraussetzungen<br />
für fundierte Planungsentscheidungen.<br />
Bisher wurde dabei häufig ein<br />
überwiegender Nutzen angenommen.<br />
Die Kosten spielten nur eine untergeordnete<br />
Rolle: Die Erschließungskosten<br />
tragen großteils die neuen Grundstückseigentümer.<br />
Aber die langfristigen Unterhaltskosten,<br />
die Auswirkungen auf<br />
das Verkehrsgeschehen und verkehrsbedingte<br />
Folgekosten wurden nur selten in<br />
die Überlegungen einbezogen.<br />
Ein Grund ist, dass dafür aufwändige<br />
Verkehrsmodelle notwendig waren, über<br />
die nur Großstädte verfügen. Es fehlte<br />
an Werkzeugen, die auch in kleinen Kommunen<br />
und mit geringem Aufwand eingesetzt<br />
werden können. Diese Lücke hat<br />
das Projekt 73.328 „Abschätzung und Bewertung<br />
der Verkehrs- und Kostenfolgen<br />
von Bebauungs- und Flächennutzungsplänen“<br />
aus dem Forschungsprogramm<br />
Stadtverkehr geschlossen.<br />
Nun steht ein Schätzwerkzeug zur Verfügung,<br />
mit dem auf Basis der üblicherweise<br />
vorliegenden Daten rasch Folgekosten<br />
von Siedlungsprojekten geschätzt<br />
werden können.<br />
Einsatzbereich des Werkzeugs<br />
Konkret hilft die Anwendung,<br />
Verkehrsmengen – getrennt nach einzelnen<br />
Verkehrsträgern – zu ermitteln,<br />
Kosten der (inneren und äußeren) Straßenerschließung<br />
– unterschieden nach<br />
Investitions-, Betriebs- und Instandhaltungskosten<br />
– zu schätzen sowie<br />
Kosten für die ÖPNV-Infrastruktur und<br />
den Betrieb nach Art der ÖPNV-Erschließung<br />
(z.B. in Bezug auf Angebot, Takt-<br />
Familie, Fahrzeuge, Linienführung; bei<br />
schienengebundener Anbindung auch<br />
Investition, Erhalt, Betrieb) zu schätzen.<br />
Die Anwendung kann mit weit verbreitetenTabellenverarbeitungsprogram-<br />
Der Verkehrsfolgekostenschätzer: Über das Internet als Excel-Vorlage abrufbar<br />
13<br />
men in jeder Kommunalverwaltung eingesetzt<br />
werden.<br />
Die Schätzung der Kosten erfolgt entlang<br />
der Wirkungskette von Siedlungsflächen-<br />
und Bevölkerungsentwicklung und den<br />
Anpassungen des Verkehrssystems. Dabei<br />
werden typische Verkehrsverhaltensmuster,<br />
Kostenarten und deren Trägerschaft<br />
berücksichtigt.<br />
Trotzdem können die voraussichtlichen<br />
Kosten nur ungefähr ermittelt werden.<br />
Darauf weist auch der Name des entwickelten<br />
Werkzeugs („Verkehrsfolgekostenschätzer“)<br />
hin. Für eine genaue Berechnung<br />
müssten konkrete Verkehrs-,<br />
Raum- und Nutzungsstrukturen sowie<br />
sozialdemographische Daten für jeden<br />
einzelnen Einsatzraum hinterlegt werden.<br />
Gegenüber Modellen, die diese<br />
Daten nutzen können, ist die Ergebnisgenauigkeit<br />
des hier entwickelten Werkzeugs<br />
unterlegen. Aber der Aufbau und<br />
die Pflege solcher Modelle sind aufwändig.<br />
Der Verkehrsfolgekostenschätzer ermöglicht<br />
dagegen mit geringem Auf-<br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> <strong>15</strong> Frühjahr 2011
14<br />
wand (Einarbeitung, Datenerhebung und<br />
pflege) und ohne konkreten Ortsbezug,<br />
das heißt überall in Deutschland, verkehrliche<br />
und verkehrsbedingte Folgekosten<br />
unterschiedlicher Siedlungsvarianten<br />
zu schätzen und zu vergleichen. Der<br />
Verkehrsfolgekostenrechner ist daher<br />
besonders geeignet:<br />
in frühen Planungsstadien, zu denen<br />
noch wenig über die zu erwartende Gebietsentwicklung<br />
und Bevölkerung bekannt<br />
ist,<br />
in kleinen und mittleren Gemeinden<br />
und Städten, die nicht über ein eigenes<br />
Verkehrsmodell verfügen und<br />
Mikrosimulation<br />
Verkehrskonzepte anschaulich gemacht<br />
Das Werkzeug steht gemeinsam mit seinem<br />
Handbuch (BMVBS-Online-Publikation<br />
Nr. 2/2011) auf der Internetseite des<br />
BBSR sowie der <strong>Planersocietät</strong> kostenlos<br />
zum Download zur Verfügung.<br />
Quelle: Günthner, Stephan: Der Verkehrsfolgenabschätzer<br />
– Varianten der<br />
Bauleitplanung besser bewerten, in: Bundesinstitut<br />
für Bau-, Stadt- und Raumforschung<br />
(Hrsg.): INFORMATIONEN aus<br />
der Forschung des BBSR, 1/2011, S. 12 f.<br />
Ansprechpartner: Dr. Michael Frehn<br />
Bei der Entwicklung und Überprüfung innovativer Verkehrskonzepte oder aber auch bei neuen Bau- und Siedlungsprojekten ist<br />
die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte häufig ein ausschlaggebendes Kriterium. Eine Mikrosimulation, wie z.B. mit dem von der<br />
<strong>Planersocietät</strong> eingesetzten VISSIM-Programm der PTV AG, erleichtert die anschauliche Vermittlung der möglichen Probleme und<br />
Lösungsansätze und kann auch Interaktionen zwischen mehreren Knotenpunkten abbilden.<br />
Die Begutachtung zur Leistungsfähigkeit<br />
wird in der Regel nach dem Handbuch<br />
zur Bemessung von Straßenverkehrsanlagen<br />
(HBS 2001/2005, FGSV)<br />
durchgeführt, dem ein statisches mathematisches<br />
Verfahren zugrunde liegt. Verkehrsabhängige<br />
Lichtsignalsteuerungen<br />
– z.B. bei ÖV-Bevorrechtigung – können<br />
damit ebenso wenig abgebildet werden<br />
wie Interaktionen zwischen einzelnen<br />
Verkehrsteilnehmern oder zwischen benachbarten<br />
Knotenpunkten. Aber auch<br />
die Beurteilung des Verkehrsgeschehens<br />
auf Streckenabschnitten von Stadtstra-<br />
Schrägansicht einer Mikrosimulation<br />
im Vergleich unterschiedlicher Planungsvarianten<br />
(und nicht in der Kostenkalkulation).<br />
Den in der Bauleitplanung und Siedlungsentwicklung<br />
tätigen Planerinnen<br />
und Planern wird der Einsatz des Werkzeugs<br />
als zusätzliche Informationsquelle<br />
empfohlen. Seine Ergebnisse sollten bei<br />
der bauleitplanerischen Abwägung berücksichtigt<br />
werden.<br />
Ein Ersatz der Abwägung durch eine<br />
(volks- oder kommunal-) wirtschaftliche<br />
Kosten-Nutzen-Betrachtung erscheint<br />
dagegen weder möglich noch wünschenswert.<br />
ßen ist problematisch, da hier vielfältige<br />
Einflüsse aus Parkvorgängen, ÖV-Haltestellen,<br />
sowie Fußgänger-Querungen zu<br />
berücksichtigen sind.<br />
In diesen Fällen ist eine integrierte Betrachtung<br />
der Verkehrssituation über eine<br />
Mikrosimulation sinnvoll, mit der die<br />
Wechselwirkungen zwischen den einzelnen<br />
Verkehrsteilnehmern realitätsnah<br />
abgebildet werden können. Auch der<br />
Verlauf des Verkehrsgeschehens, wie<br />
z.B. der Auf- und Abbau von Rückstaus,<br />
kann nachvollzogen werden. Die von<br />
der <strong>Planersocietät</strong> verwendete Software<br />
VISSIM ermöglicht dabei eine drei-<br />
dimensionale Darstellung der Verkehrssituation.<br />
Die Anwendungsmöglichkeiten sind<br />
vielfältig: Im Rahmen des Innenstadtverkehrskonzepts<br />
Duisburg ist z.B. die geplante<br />
fußgängerfreundliche Umgestaltung<br />
vor dem Duisburger Hbf in einem<br />
Mikrosimulationsmodell dargestellt<br />
worden. Insbesondere die Querungssituation<br />
für den Fußverkehr aber auch<br />
die Koordinierung der angrenzenden<br />
Knotenpunkte mit Pulkführerschaft des<br />
Busverkehrs konnten so nachgewiesen<br />
und anschaulich gemacht werden.<br />
Die Auswirkungen der Bevorrechtigung<br />
einer Stadtbahn in der Lichtsignalschaltung<br />
auf die Nebenrichtung sind im Zuge<br />
einer Möbelhausansiedlung in Dortmund<br />
anhand einer Mikrosimulation untersucht<br />
worden. Auch hier lieferte das<br />
Programm wertvolle Hinweise für den<br />
Planungsprozess.<br />
Besonders positiv ist die gute Vermittlung<br />
gegenüber der Politik und Öffentlichkeit.<br />
Mit Hilfe der Filmvorführungen<br />
einer Simulation können z.B. besondere<br />
Probleme und Einzelaspekte anschaulich<br />
und realitätsnah vermittelt werden.<br />
Ansprechpartnerin: Anne Mechels
Die bewegte Zahl<br />
Grundzüge von Mobilitätserhebungen<br />
Mobilitätsuntersuchungen auf der Basis von Haushaltsbefragungen sind vielfältig nutzbar. Sie liefern zunächst konkrete Mobilitätskennziffern<br />
für den Untersuchungsraum. Darüber hinaus ist eine Standortbestimmung mit anderen Regionen möglich, z.B.<br />
können die Ergebnisse mit der MID 2008 (Mobilität in Deutschland) verglichen werden. Für die strategische Verkehrsplanung<br />
sind solche Untersuchungen (fast) unverzichtbar. Zum einen können Potenziale und Defizite von verschiedenen Verkehrsträgern<br />
ermittelt werden, woraus sich ein Stärken-Schwächen-Profil anlegen lässt. Zum anderen wird eine zuverlässige Datengrundlage<br />
für Prognosen und Szenarien insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels geschaffen. Im Idealfall lässt sich<br />
ein zielgerichtetes Handlungs- und Maßnahmenkonzept mit einer eindeutigen Prioritätensetzung vornehmen, das den knappen<br />
öffentlichen Kassen gerecht wird.<br />
Die grundlegende Anforderung an eine<br />
Mobilitätserhebung klingt zunächst<br />
trivial, erweist sich in der Praxis häufig<br />
als ein schwerwiegendes Problem: Die<br />
erforderliche Stichprobe muss ein repräsentatives<br />
Abbild der Grundgesamtheit<br />
darstellen, um valide Aussagen in der<br />
gewünschten Aussageschärfe treffen zu<br />
können. Neben der richtigen Dimensionierung<br />
des Stichprobenumfangs stellt<br />
sich die Frage nach der am besten geeigneten<br />
Erhebungsform.<br />
Jede Erhebungsmethode besitzt ihre<br />
systembedingten Vor- und Nachteile: Eine<br />
interviewergestützte Befragung scheitert<br />
oft an den hohen Erhebungskosten<br />
(Faktor 4 im Vergleich zu den anderen<br />
Formen). Bei einer telefonischen Befragung<br />
sind immobile Haushalte über- und<br />
kleine Haushalte, die häufig nur über ein<br />
Mobiltelefon zu erreichen sind, unterrepräsentiert.<br />
Dagegen beteiligt sich das<br />
sog. Bildungsbürgertum überproportional<br />
häufig an schriftlichen Befragungen.<br />
Bei allen Erhebungsformen sollten die<br />
gestellten Fragen klar und verständlich<br />
sowie kurz und knapp formuliert sein,<br />
um die Befragten nicht zu überfordern.<br />
Ansonsten besteht die Gefahr, dass einzelne<br />
Themenkomplexe nur von einem<br />
Teil der Befragten beantwortet wird, was<br />
wiederum die Repräsentativität schmälert.<br />
Methodenmix zielführender<br />
Um die spezifischen Nachteile der jeweiligen<br />
Erhebungsmethode weitestgehend<br />
auszugleichen, bieten wir in<br />
Zusammenarbeit mit unseren Partnern<br />
in unseren Mobilitätserhebungen einen<br />
Erhebungsmix aus der Kombination<br />
von telefonischer, schriftlicher und<br />
Mobilitätserhebung: Beispiel für eine Online-Befragung (www.mobil-in-lippe.de)<br />
online-Befragung an. In dieser Form<br />
kann sichergestellt werden, dass die<br />
geschilderten systematischen Ausfälle<br />
nivelliert werden. Die damit verbundene<br />
Datenbasis liefert einen vergleichsweise<br />
hohen repräsentativen Querschnitt über<br />
alle Bevölkerungsgruppen. Somit können<br />
zuverlässige Ergebnisse erzielt werden<br />
und valide Aussagen zu Handlungsempfehlungen<br />
getroffen werden. Die<br />
spezifischen Auswertungen gehen weit<br />
Auswertungsbeispiel: Aufzeigen von Fahrradpotenzialen<br />
über die Mindeststandards hinaus.<br />
Die <strong>Planersocietät</strong> führt derzeit für die<br />
Städte Bünde und Lemgo sowie in den<br />
Kreisen Lippe und Steinfurt Mobilitätserhebungen<br />
durch. Diese werden nach<br />
den Kriterien der AGFS NRW durchgeführt<br />
und entsprechend vom Land NRW<br />
gefördert.<br />
Ansprechpartner: Lutz Deutz/<br />
Dr. Michael Frehn<br />
<strong>15</strong><br />
<strong>ProjektSkizzen</strong> <strong>15</strong> Frühjahr 2011
16<br />
Tschüss Ruhr2010 ! ...was bleibt von der Kulturhauptstadt?<br />
Der Titel geht, die Kultur bleibt, heißt<br />
es so schön. Kulturhauptstadt Ruhr<br />
2010: Lange vorher haben wir uns darauf<br />
gefreut... und dann ging alles doch<br />
ganz schnell vorbei. Doch was bleibt<br />
übrig – der Versuch einer persönlichen<br />
Bilanz: Sicher war die Kulturhauptstadt<br />
Ruhr2010 quantitativ ein Erfolg: 6.000<br />
Veranstaltungen, 10,5 Mio. Besucher<br />
und endlich auch mal ein paar echte<br />
Touristen im Ruhrgebiet.<br />
Aber auch die vielen Bilder und einzig-<br />
News & Kontakte<br />
Positive Geschäftsentwicklung<br />
Die <strong>Planersocietät</strong> hat sich in den letzten<br />
Jahren sehr positiv entwickelt. Sowohl<br />
die Umsatzzahlen als auch der<br />
Mitarbeiterstamm sind stetig gewachsen.<br />
Auch das Aufgabenspektrum der<br />
<strong>Planersocietät</strong> hat sich weiter ausdifferenziert.<br />
2010 war mit einem Umsatz<br />
von 1,1 Mio. EUR das bisher beste Geschäftsjahr.<br />
Schönen Dank für Ihr Vertrauen!<br />
Namensänderung<br />
Herr Marc L. Schulten ist zum 31.3.2011<br />
aus der <strong>Planersocietät</strong> ausgeschieden.<br />
Ab dem 1.4.2011 firmiert das Büro unter<br />
folgendem Namen:<br />
<strong>Planersocietät</strong> – Stadtplanung, Verkehrsplanung,<br />
Kommunikation; Dr.-Ing.<br />
Frehn, Steinberg Partnerschaft; Stadt-<br />
und Verkehrsplaner.<br />
Die <strong>Planersocietät</strong> ist eingetragen als<br />
Partnerschaft beim Amtsgericht Essen,<br />
PR 727.<br />
artigen Momente bleiben in Erinnerung:<br />
Sei es die herrliche Aktion Stillleben<br />
Ruhrschnellweg, die Schacht-Zeichen<br />
oder auch die Route der Wohnkultur.<br />
Übrig bleiben natürlich auch die künstlerischen<br />
Hochpunkte: Besonders hervorzuheben<br />
zum einen das neue Museum<br />
Folkwang in Essen, das Welterbe<br />
Zollverein, das Neue Emschertal oder<br />
auch das Dortmunder U mit den fliegenden<br />
Bildern von Adolf Winkelmann:<br />
Sicherlich ein gutes Beispiel für eine<br />
Neue Mitarbeiter:<br />
Wir freuen uns folgende Mitarbeiter<br />
neu im Team begrüßen zu können:<br />
- Christian Bexen (*1980), Raum- und<br />
Verkehrsplaner; 3 Jahre Berufserfah-<br />
rung in der Schweiz; Schwerpunkt:<br />
Straßenraumgestaltung<br />
- Jan Diesfeld (*1984), Raumplaner TU<br />
Dortmund; langjähriger stud. Mitar-<br />
beiter bei der <strong>Planersocietät</strong>; Schwer-<br />
punkte: Verkehr und Stadt<br />
- Björn Vetter (*1983), Raumplaner TU<br />
Dortmund; Schwerpunkte: ÖPNV,<br />
Mobilitätsforschung<br />
Das Team im Überblick:<br />
Dr. Michael Frehn<br />
Gernot Steinberg<br />
Christian Bexen<br />
Axel Beyer<br />
Dorothee Büntzly (Teamassistentin)<br />
Lutz Deutz<br />
Jan Diesfeld<br />
Matthias Franz<br />
Julia Hampe (bis Sep. 2011 in Elternzeit)<br />
Judith Hoffmann<br />
Idenität stiftende Landmarke für Dortmund.<br />
Am wichtigsten erscheint jedoch, dass<br />
das Ruhrgebiet in der Tradition der IBA<br />
mal wieder als außergewönliche „Stadt<br />
der Möglichkeiten“ aufgefallen ist, bei<br />
der neue Partnerschaften und neuartige<br />
Trägerstrukturen erprobt wurden.<br />
Weitere Infos zu Nachfolgeprojekten<br />
und Eindrücken siehe auch: http://www.<br />
essen-fuer-das-ruhrgebiet.ruhr2010.de<br />
Anne Mechels<br />
Björn Vetter<br />
sowie als Projektassistenz:<br />
Stephan Dinn, Markus Mormels, Ernst<br />
Riehle, Julian Scheer, Monika Scholtes,<br />
David Weber<br />
Sommerfest 2011<br />
Die Sommerfeste der <strong>Planersocietät</strong>,<br />
die alle 2 Jahre in einem ungeraden Jahr<br />
stattfinden, sind schon eine lange Tradition.<br />
Wir freuen uns auch dieses Jahr,<br />
Sie bei unserem Sommerfest begrüßen<br />
zu können. Merken Sie sich schon einmal<br />
den 10.09.2011 vor. Wir freuen uns<br />
auf ein Kommen!<br />
Lust auf mehr...?<br />
Für Fragen oder Anmerkungen können<br />
Sie uns wie folgt erreichen:<br />
<strong>Planersocietät</strong><br />
Gutenbergstraße 34<br />
44139 Dortmund<br />
Fon: 0231/589696-0, Fax: -18<br />
Mail: info@planersocietaet.de<br />
Internet: www.planersocietaet.de