Gemeinde Altentag - Stadl-Paura
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GESCHICHTE<br />
60<br />
Juli bis September 2009 · 3/09<br />
STADLINGER POST POST<br />
Gasthaus und Flosshafen, Waschenberg<br />
v. Konsulent Hans Hager<br />
Der spätere Abt Maximilian Pagl<br />
wurde am 21.5.1668 als Sohn<br />
eines Zillenhüters, im Hüterhaus<br />
(heute Schiffleutmuseum) geboren,<br />
dies ist ja allgemein bekannt.<br />
Der Chronist P. Arno Eilenstein<br />
zählt den Abt Maximilian zu den<br />
größten und berühmtesten Träger<br />
der Stiftung St. Adalbero<br />
und nennt ihn einen vielseitigen,<br />
gelehrten und frommen Mann.<br />
Pagl trat in das Kloster Lambach<br />
ein, wurde am 6.2.1695 zum Priester<br />
geweiht, wurde Novizenmeister<br />
und Prior.<br />
Am 10.2.1705 wurde er zum<br />
Abt von Lambach geweiht. Pagl<br />
war dann bis zu seinem Tode<br />
am 23.5.1725 Abt von Lambach.<br />
Auch unsere berühmte<br />
<strong>Paura</strong>kirche verdanken wir diesem<br />
kunstsinnigen Mann. Weniger<br />
bekannt dürfte aber sein,<br />
was der Abt Pagl darüber<br />
hinaus alles bewegte. In welchen<br />
Gremien Pagl tätig war und<br />
was alles darüber hinaus geleistet<br />
wurde. Im vorliegendem<br />
Artikel wird nun versucht, auf<br />
die Tätigkeiten des Abtes näher<br />
einzugehen und etwas Licht<br />
in die vielseitigen Aufgaben<br />
Maxlhof<br />
zu bringen. Bald entwickelte<br />
Pagl eine rege Bautätigkeit. Als<br />
Krönung seines Lebens schuf er<br />
die Dreifaltigkeitskirche in <strong>Stadl</strong>-<br />
<strong>Paura</strong>, ein Juwel des österreichischen<br />
Barock. In seiner Zeit<br />
konnte auch die Stiftsbibliothek<br />
um 25.000 Bände vermehrt<br />
werden.<br />
Im öffentlichen Leben hatte Abt<br />
Maximilian eine besondere Stellung<br />
inne. Er war obderennsischer<br />
Land- und Raitrat (Rechnungsrat),<br />
kaiserlicher Rat und<br />
Assessor bei Gerichtsprozessen.<br />
Neben Theologie hatte er auch<br />
Rechtswissenschaften in Salzburg<br />
studiert.<br />
Ab 1705 gehörte Pagl dem o.ö.<br />
Landtag an und musste deshalb<br />
sehr oft nach Linz reisen.<br />
So baute er sich in der Mitte des<br />
Weges auf eigenem Grund im<br />
Jahre 1714 ein Absteigequartier.<br />
Schon zu seinen Lebzeiten gab<br />
die Bevölkerung diesem Haus<br />
und der umliegenden Ebene in<br />
Wertschätzung des geistlichen<br />
Herrschaftsoberen den Namen<br />
„MAXLHEID“. Der Erbauer selbst<br />
verwendet in seinem Tagebuch,<br />
nachdem er es früher „Haus auf<br />
der Heide“ genannt hatte, wiederholt<br />
diese Bezeichnung. Im<br />
Volksmund wird erzählt, Abt<br />
Maximilian habe durch ansetzen<br />
von Föhren zur Humusbildung<br />
auf der Heide beigetragen.<br />
Diese Tradition wird erklärt,<br />
wenn man in seinen persönlichen<br />
Aufzeichnungen von der<br />
Liebe zu Gärten und Baumkulturen<br />
liest. Ebenfalls scheint er<br />
großes Interesse am Geschehen<br />
in der Landwirtschaft gehabt<br />
zu haben. Am 27.7.1716<br />
schrieb er in sein Tagebuch: diese<br />
Woche hat man angefangen das<br />
Korn zu schneiden. Und niemand<br />
gedenkt, dass es einmal<br />
so spät geschehen. Auf halbem<br />
Abt Maximilian Pagl mit dem Bauplan<br />
zur Kirche, Ölgemälde von Martin<br />
Altomonte (im Stift Lambach)