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100 Jahre Licefa. Ein Unternehmen schreibt Geschichte.

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Bald nach ihrer Übersiedlung nach Lage ließ sich die Familie Knigge ein prächtiges Wohnhaus links von<br />

der Fabrik (und nicht rechts davon, wie auf den Briefköpfen dargestellt!) errichten, das sie im Juni 1910<br />

beziehen konnte. Der Entwurf zu dem stattlichen Haus (Ohrsen Nr. 48, heute Helpuper Straße 151), das<br />

der Volksmund bis heute als „Villa“ bezeichnet, stammte von einem Bremer Architekten und ist in stark<br />

veränderter Form wie die Fabrikgebäude auch erhalten geblieben. Seinerzeit brauchte die repräsentative<br />

Villa den Vergleich mit anderen Fabrikantenwohnhäusern nicht zu scheuen – im ländlichen Ohrsen dürfte<br />

sie eine Attraktion gewesen sein.<br />

Stellenausschreibung in den in Schötmar<br />

erscheinenden „Lippischen Nachrichten“<br />

vom 27. April 1911.<br />

1914–BEGINN DES ERSTEN WELTKRIEGES<br />

Der Erste Weltkrieg (1914 –1918) behinderte die<br />

weitere gedeihliche Entwicklung der Branche vor<br />

allem dadurch, dass einige Beschäftigte zum Militärdienst<br />

eingezogen waren. Wie in vielen Industriezweigen<br />

dürften ihre Stellen auch in den Celluloidwarenfabriken,<br />

wo immer es möglich war, durch<br />

Frauen besetzt worden sein. Der große Inlandsbedarf<br />

an Kämmen – vor allem seitens des Militärs<br />

– kompensierte zu einem Großteil die Ausfälle im<br />

Exportbereich, da zahlreiche Kunden im nunmehr<br />

„feindlichen Ausland“ wohnten und nicht mehr<br />

beliefert werden konnten. Spätestens 1916 kam<br />

es allerdings auch zu Engpässen in der Beschaffung<br />

des Celluloids, wie sich aus einem Schreiben der<br />

Küster’schen Fabrik belegen lässt. In diesem wird<br />

einem dänischen Großhändler mitgeteilt, dass ein<br />

Auftrag für Seitenkämme und Haarnadeln auf<br />

Grund fehlenden Rohmaterials abgelehnt werden<br />

müsse. Die lippische Gewerbeinspektion hielt<br />

jedoch in einer „Darstellung des <strong>Ein</strong>flusses des<br />

Krieges auf alle Gebiete des gewerblichen Lebens“<br />

Mitte März 1919 rückblickend fest: „Die Zelluloidwarenindustrie<br />

war während des ganzen Krieges<br />

fortgesetzt gut beschäftigt. Ihre Gesamtarbeiterzahl<br />

war dauernd nur unerheblich geringer als in den<br />

vorhergehenden Friedensjahren.“<br />

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