100 Jahre Licefa. Ein Unternehmen schreibt Geschichte.

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Ansichtskarte aus Hille mit allen wichtigen Gebäuden des Ortes, geschrieben 1897, im Geburtsjahr Heinrich Horstmanns. Bielefeld zwischen Sparrenburg und Johannisberg, Anfang der 1930er Jahre. <
38 Auf Karten aufgesteckte Zopfhalter Marke „Kitty“ bzw. Haarklemmen Marke „Cronide“, Produkte, die seit Mitte der 1930er Jahre zu den „Spezialitäten“ der Firma gehörten. Nachdem Heinrich Horstmann zum 1. Oktober 1934 seine Stellung als Prokurist in Bielefeld aufgegeben hatte, verlegte er seine ganze Arbeitskraft auf die Fortentwicklung der kleinen Celluloidwarenfabrik, deren Gründer Fritz Meierhans noch eine Zeit lang im Betrieb tätig blieb; auch der Firmenname wurde vorerst beibehalten. Die Produktpalette des Unternehmens beschränkte sich Mitte der 1930er Jahre vor allem auf Haarschmuckartikel, wie Haarklemmen, Haarnadeln, Haarspangen und Zopfhalter, die gelegentlich sogar ins gesamte europäische Ausland exportiert wurden. In geringem Umfang stellte die Firma Seitenkämme und Kragenstäbchen her. Kämme gehörten zunächst nicht zum Sortiment und spielten auch später keine bedeutsame Rolle. Für die einzelnen Produkte waren unzählige klangvolle Namen erdacht worden, wie „Mimosa“, „Classic“, „Elegant“, „Cronide“, „Kitty“, „Duchesse“ oder „Star“. Selbstbewusst wurde auf dem Briefbogen im Hinblick auf die firmeneigenen „Spezialitäten“ vermerkt: „Wir werben durch gediegene Aufmachung und Qualität“. Produziert wurde in den ersten Jahren mit weniger als zehn Beschäftigten, wozu allerdings noch zahlreiche Heimarbeiterinnen hinzugerechnet werden müssen. Diese wohnten zumeist in der Nähe der Firma und besorgten vor allem das Aufstecken der Haarschmuckartikel auf Karten. Im Frühjahr 1936 wurde im Handelsregister festgehalten, dass die Eheleute Meierhans ihr Geschäft an Heinrich Horstmann verkauft hätten. Er sei nun „alleiniger Inhaber“, die Gesellschaft an sich wurde aufgelöst. Parallel dazu bereitete Heinrich Horstmann den Umzug der Firma vor. Die offenbar zu klein gewordenen Betriebsräume an der Oerlinghauser Straße wurden aufgegeben. Stattdessen mietete Heinrich Horstmann größere Räumlichkeiten an der Asper Straße 11 an, die allerdings zu diesem Zweck noch um- und ausgebaut werden mussten. Dabei erwies es sich als von Anfang an problematisch, dass nur die hinter dem direkt an der Straße liegenden Wohnhaus befindlichen Gebäude zur Verfügung standen. Überdies war manches nur behelfsmäßig eingerichtet worden, wie zum Beispiel die Biegerei und die Dämpferei, deren Unterbringung im Keller seitens der Gewerbeaufsicht nur für „eine vorübergehende Zeit (etwa zwei Jahre) geduldet“ wurde. Kostenintensiv und zeitraubend gestaltete sich auch die Herrichtung der Räume, damit sie den Auflagen des Brandschutzes genügten. Wenngleich die Firma zum 1. Juli 1936 an ihren neuen Standort an der Asper Straße übersiedelte, zogen sich die teilweise sehr unerfreulichen Auseinandersetzungen mit der Gewerbeaufsicht und dem Landesbranddirektor noch über die nächsten zwei Jahre hin.
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