Public Value bericht 2011 / 2012 - ORF Public Value
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Bild © oRf / Hubert Mican<br />
Gesetz<br />
§ 4. (1) Der Österreichische Rund-<br />
funk hat durch die Gesamtheit<br />
seiner gemäß § 3 verbreiteten<br />
Programme für die Darbietung<br />
von Unterhaltung zu sorgen.<br />
ProGrammrichtlinien<br />
Bei der Darbietung von Unter-<br />
haltung sind nicht nur die unter-<br />
schiedlichen Ansprüche des<br />
Publikums und dessen Wünsche<br />
nach Entspannung und Anregung<br />
zu berücksichtigen. Die Menschen-<br />
würde, Persönlichkeitsrechte<br />
und die Privatsphäre des Indivi-<br />
duums sind auch im Bereich<br />
der Unterhaltung besonders zu<br />
achten. Vor allem für die pro-<br />
grammgestaltenden Mitarbei-<br />
ter/innen von Unterhaltungssen-<br />
dungen gilt es, immer wieder<br />
neue, dem Lebens- und Zeitgefühl<br />
des Publikums entsprechende,<br />
attraktive Sendungen<br />
zu entwickeln.<br />
leitbilD<br />
Unterhaltung ist wesentlicher<br />
Bestandteil des öffentlich-rechtlichen<br />
Auftrags. Der <strong>ORF</strong> bietet<br />
die besten internationalen und<br />
österreichischen Programme<br />
und ist sich bei der Themenwahl<br />
und Programmgestaltung der<br />
besonderen Verantwortung ins-<br />
besondere für die österreichische<br />
Identität und Kultur, Gleichberechtigung,<br />
Minderheiten,<br />
Kinder und Jugendliche bewusst.<br />
FrEiräumE + mut =<br />
innOVatiOn +<br />
idEntität<br />
anDreas Vana, Familie / unterhaltunG<br />
Diese formel ist seit zehn Jahren<br />
die Basis für den Aufbau und die<br />
regelmäßige Weiterentwicklung<br />
der erfolgreichen Programm-<br />
Dachmarke »Donnerstag Nacht«<br />
in oRf eins.<br />
Nur Freiräume bieten jenen Spiel-<br />
raum für Kreativität, die zu neuen Pro-<br />
grammideen führt, die zum Teil weit<br />
über gewohnte Programmmuster hinaus-<br />
gehen – bis zu gänzlich neuen TV-For-<br />
maten und Erzählweisen wie zum Beispiel<br />
der »Sendung ohne Namen«. Nur Frei-<br />
räume schaffen lustvolle Arbeitsbedingungen<br />
für jene klugen und kreativen<br />
Köpfe in Österreich, die sich in ihrem<br />
Denken grundsätzlich nicht auf zu enge<br />
Regeln einlassen würden und die nur<br />
dann bereit und fähig sind, ihr kreatives<br />
Potenzial zu entfalten, wenn es ihnen zugestanden<br />
wird, auch bisher gewohnte<br />
Grenzen sprengen zu dürfen.<br />
Freiräume erfordern gerade deshalb<br />
aber auch Mut! Einerseits sowohl von<br />
den Kreativen selbst, weil sie in der<br />
Programmentwicklung sicheres Terrain<br />
verlassen und Neues, Ungewohntes und<br />
für viele anfangs vielleicht auch Irritier-<br />
endes ausprobieren. Die Gefahr des möglichen<br />
Scheiterns ist dabei ein ständiger<br />
Begleiter, aber zugleich auch untrennbar<br />
mit der Chance auf einen möglichen<br />
Erfolg verbunden. Mut wird aber anderer-<br />
seits auch von den Programmverantwort-<br />
lichen im <strong>ORF</strong> gefordert – von den einzel-<br />
nen Redaktionen bis hin zur Geschäftsführung<br />
– weil sie allesamt sehr viel »zulassen«<br />
müssen, da das Überschreiten<br />
von gewohnten Grenzen immer auch zu<br />
einer starken Polarisierung, zu mehr Kritik<br />
und auch zu mehr Selbstkritik führt,<br />
und weil es oft sehr anstrengend ist und<br />
30<br />
viel Zivilcourage erfordert, den einmal<br />
geschaffenen Freiraum permanent zu<br />
verteidigen. Auf der Ergebnisseite dieser<br />
»Formel« stehen dafür aber vor allem<br />
positive Werte:<br />
▸ Der <strong>ORF</strong> bietet den intellektuellen und<br />
kritischen Künstlerinnen und Künstlern<br />
in Österreich eine Plattform und bindet<br />
somit eine wichtige kreative Szene an<br />
den Sender.<br />
▸ Die »Donnerstag Nacht« als programm-<br />
liche Innovationsfläche garantiert<br />
solcherart die regelmäßige Entwicklung<br />
neuer Unterhaltungsformate vor allem<br />
für eine anspruchsvolle junge Zielgruppe<br />
in <strong>ORF</strong> eins.<br />
▸ Gerade Satire-Formate, die in zum Teil<br />
sehr kritischer Form aktuelle politische,<br />
gesellschaftliche und mediale Themen<br />
behandeln, tragen wesentlich zur Stär-<br />
kung des Demokratiebewusstseins in<br />
Österreich bei und schärfen das Interesse<br />
an politischer Berichterstattung der<br />
jungen Zielgruppe generell.<br />
▸ Die Bereitschaft, in der gleichen Weise<br />
auch Kritik am eigenen Medium zuzu-<br />
lassen, zählt im <strong>ORF</strong> – vor allem auch<br />
im Vergleich zu allen anderen Medien<br />
in Österreich – zur gelebten Realität und<br />
sorgt damit für hohe Glaubwürdigkeit<br />
und Authentizität des <strong>ORF</strong>-Programm-<br />
angebots.<br />
Insgesamt trägt dadurch die »Donnerstag<br />
Nacht« einen wesentlichen Teil<br />
zur Stärkung des öffentlich-rechtlichen<br />
Profils des <strong>ORF</strong> bei und prägt außerdem<br />
die Identität des Senders als Heimat für<br />
die österreichische Kreativszene in einem<br />
wesentlichen Maße mit. •<br />
VErtrauEn sErViCE untErhaltung WissEn VErantWOrtung<br />
indiViduEllEr WErt