Der Trierer Dachschieferbergbau - Fell - Besucherbergwerk ...
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Die Dachschieferherstellung<br />
im traditionellen Verfahren<br />
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Text, Layout,<br />
Recherche, Graphik:<br />
Th. Schweicher<br />
Gemeinde <strong>Fell</strong><br />
1. Gewinnen (unter Tage) 5. Spalten in dünne Platten<br />
In unterirdischen Abbaukammern ("Layenkaulen") wur- Mit Holzhammer und Spalteisen (breite, dünne Meißel)<br />
den tonnenschwere Schieferblöcke durch "Schrämen" wurden die Blöcke in ca. 4 - 8 mm dünne Platten ("Roh-<br />
(rundherum einkerben) und "Abkeilen" bzw. durch eine schuppen", “Rohsteine”) zerlegt.<br />
sanfte, schiebende Sprengung ("Gewinnungsschuß" 6. Aufzeichnen des Formates<br />
mit Schwarzpulver!) hereingewonnen. Die “deutschen Schuppen” wurden freihändig zugehau-<br />
2. Zerlegen zur Förderung (unter Tage) en. Bei den Schablonenschiefern (jede Platte soll das<br />
Die herein gewonnenen Blöcke wurden untertage durch gleiche Format haben!) wurde mit Schablone und Reiß-<br />
"Reißen" (Spalten parallel zur Schieferung) und "Köp- nadel auf die Rohschuppe die Form der endgültigen<br />
fen" (Spalten senkrecht zur Schieferung) in möglichst Dachschieferplatte aufgeritzt. (Diese Arbeit übernahgroße,<br />
aber noch transportfähige (förderbare) Blöcke men meisten Kinder.) Es gab eine Vielzahl von unterzerlegt.<br />
schiedlichen Formaten (Rundblatt, Rechteck, Oktogon<br />
3. Förderung (unter Tage) usw.), die jeweils noch in unterschiedlichen Größen her-<br />
Die Schieferblöcke ("Köpfe") konnten nun zutage trans- gestellt wurden. Ca. 250 unterschiedliche Schieferplatportiert<br />
("gefördert") werden. Die Förderung erfolgte ur- tenformate sind bekannt.<br />
sprünglich durch "Buckeln" (Heraustragen auf dem Rü- 7. "Zurichten" zu fertigen “Leien”<br />
cken). Durch das Verbot des "Buckelns" durch die Berg- Mit Zurichthammer ("Zweispitz") und Haubrücke oder<br />
behörden (um 1890) wurde die Förderung nach und mit der Hebelschere wurde die Rohschuppe auf die vornach<br />
auf Wagenförderung umgestellt, wobei die Förder- gezeichnete Form zugehauen oder zugeschnitten. Die<br />
wagen sehr oft noch von Hand geschoben werden muß- Dachschieferplatte ("Leie") ist nun fertig.<br />
ten. Nur ca. 10 % des mühsam unter Tage gewonnenen<br />
4. Zerlegen zum Spalten Schiefers konnte schließlich als Dachschieferplatte ver-<br />
Übertage gelangten die Wagen mit den noch "berg- marktet werden. 90 % des mühsam abgebauten Schiefeuchten"<br />
Schieferblöcken sofort in die Spalthäuser, wo fers wanderte als Abfall ("Brass") auf die Halde (übertasie<br />
(mit Säge, Hammer und Köpfkeil) in kleinere Blöcke ge oder untertage).<br />
(”Köpfe”) die ungefähr dem Format einer Schieferplatte 8. Sortieren, Lagern, Verkaufen, Ausliefern!<br />
entsprachen, zerlegt wurden. Nach dem Zurichten der Platten erfolgt das Sortieren,<br />
Lagern und Verkaufen der Platten.<br />
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theos