Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme - Verband Holzfaser ...
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16<br />
Der Hellbezugswert<br />
kennzeichnet die<br />
relative Helligkeit der<br />
Farbe einer Oberfläche<br />
und ist ein Maß für<br />
die Farbintensität. Ein<br />
Hellbezugswert von<br />
100 steht für eine<br />
weiße, ein Hellbezugswert<br />
von 0 für eine<br />
schwarze Oberfläche.<br />
Der Hellbezugswert<br />
gefärbter Putze und<br />
von Egalisationsanstrichen<br />
wird vom<br />
Anbieter des <strong>Holzfaser</strong>-WDVS<br />
benannt.<br />
HOLZFASER-WÄRMEDÄMMVERBUNDSYSTEME | SYSTEMKOMPONENTEN UND ANFORDERUNGEN<br />
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 3<br />
Es ist jedoch zu beachten, dass dunkle Farbtöne<br />
aufgrund der größeren Aufheizung im Sommer<br />
zu höheren thermischen Spannungen in der<br />
Fassade führen und gegenüber UV-Strahlung<br />
weniger stabil sind. Deshalb empfehlen die<br />
meisten Putzhersteller auch für Putze auf anderen<br />
Dämmstoffen Hellbezugswerte über 20. Die<br />
Anwendung von Putzen mit niedrigeren Hellbezugswerten<br />
ist in jedem Fall mit dem Systemanbieter<br />
abzustimmen.<br />
2.5 _ Anstriche (Egalisationsanstriche)<br />
Ein Egalisationsanstrich verbessert das Erscheinungsbild,<br />
den Wetterschutz, verzögert den<br />
witterungsbedingten Substanzverlust der<br />
Putzoberfläche und kann die Verschmutzungsanfälligkeit<br />
durch eine Reduzierung der Oberflächenporigkeit<br />
vermindern.<br />
Alle mineralisch gebundenen Oberputze wie auch<br />
die Silikatoberputze können wit terungs bedingt<br />
wolkig auftrocknen bzw. ausblühen. Ursache ist<br />
der Abbindeprozess des Bindemittels. Diese<br />
Erscheinung stellt keine funktionelle Beein träch tigung<br />
dar, wird aber aus optischen Gründen<br />
meistens nicht akzeptiert. Deshalb ist bei eingefärbten<br />
mineralischen Oberputzen und Silikatoberputzen<br />
ein systemkonformer Egalisationsanstrich<br />
vorzusehen. Zusätzlich können die Farben<br />
algizid und fungizid ausgestattet sein. Bei weißen<br />
Putzen kann auf einen Egalisationsanstrich<br />
verzichtet werden. Aber auch für diese Putze<br />
ist aus vorgenannten Gründen ein Egalisationsanstrich<br />
empfehlenswert.<br />
Silikonharzputze müssen hingegen nicht übergestrichen<br />
werden. Grundsätzlich stellt jedoch<br />
ein Egalisationsanstrich einen zusätzlichen<br />
Schutz der Fassade dar. Der Einsatz von algizi-<br />
den Egalisationsanstrichen kann sinnvoll sein,<br />
wenn aufgrund der Ausrichtung oder Lage des<br />
Gebäudes (z. B. Lage am Waldrand oder<br />
starke Bewitterung einzelner Gebäudeteile) eine<br />
erhöhte Veralgungsgefahr gegeben ist.<br />
Bei einer Farbgebung nur über den Anstrich ist<br />
zu bedenken, dass ein Abplatzen einzelner<br />
Putzkörner optisch wahrnehmbar ist. Insbesondere<br />
bei mechanisch beanspruchten Flächen<br />
(z. B. Eingangsbereich) sollte daher ein eingefärbter<br />
Oberputz eingesetzt werden.<br />
Da <strong>Holzfaser</strong>-WDVS i.d.R. Bestandteil diffusionsoffener<br />
Wandaufbauten sind, ist bei allen<br />
Anstrichen auf den Diffusionswiderstand des<br />
Anstrichs zu achten, um Feuchteschäden im<br />
Bauteil zu vermeiden. Die Hersteller benennen<br />
geeignete Anstrichsysteme und geben erff. die<br />
sd-Werte der Anstrichsysteme vor. Grundsätzliche<br />
Informationen zur Auswahl geeigneter<br />
Egalisationsanstriche enthält z. B. [18].<br />
Beim Egalisationsanstrich sollten die schon in<br />
Abschnitt 2.4.3 genannten Hellbezugswerte nicht<br />
unterschritten werden.<br />
2.6 _ Zubehör<br />
Die Hersteller von <strong>Holzfaser</strong>-WDVS bieten Zubehörteile,<br />
wie Abschlussschienen oder Anschlussprofile<br />
im System an. Alle Zubehörteile müssen<br />
mindestens normal-entflammbar (Baustoffklasse<br />
B2) und mit dem verwendeten Putz verträglich<br />
sein. Alle bewitterten oder mit dem Putz unmittelbar<br />
in Kontakt stehenden Zubehörteile müssen<br />
aus nichtrostendem Stahl, Aluminium oder<br />
Kunststoff bestehen.