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Texte aus den in die Vergriffenheit entlassenen Büchern "Quitten ...

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Pharisäer sollen bloß still se<strong>in</strong>. Wer hat nicht schon <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erfrem<strong>den</strong> Stadt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ö<strong>den</strong> Hotelzimmer gelangweilt imTelefonbuch geblättert, um nachzuschauen, ob da vielleichtLeute mit unanständigen Nachnamen wohnen? Natürlichnur, um anschließend entrüstet zu se<strong>in</strong> über <strong>die</strong>se Bürger,<strong>die</strong> ke<strong>in</strong>e Anstalten machen, das behördlich ändern zu lassen.Ich schreib jetzt mal was Schockierendes absichtlichfalsch: Spermarylpsende Arschfodse. Oh, wie erschütternd:Bei bei<strong>den</strong> Wörtern bl<strong>in</strong>kt und piept es! Ist es nicht empörend,auf <strong>die</strong>se Weise zu erfahren, daß «spermarülpsend»zu <strong>den</strong> 236 000 gebräuchlichsten Wörtern unserer Muttersprachezählt? Ich be<strong>die</strong>ne hier also e<strong>in</strong>en Schreibcomputer,der von Ferkel<strong>in</strong>genieuren für Ferkelschriftsteller entwickeltwurde. Der Firma Panasonic werde ich e<strong>in</strong>en geharnischtenBrief schreiben, oder ich werde das Gerät zurückgeben undder Verkäufer<strong>in</strong>, <strong>die</strong> eigentlich <strong>den</strong> E<strong>in</strong>druck e<strong>in</strong>er Damemachte, vor <strong>die</strong> Füße werfen, sie «Dirne!» schelten und siefragen, ob sie es mit ihrem Gewissen vere<strong>in</strong>baren könne, mitGeräten zu dealen, «handeln» könne man das nicht mehrnennen, <strong>die</strong> «spermarülpsend» im Speicher haben.)Zurück zur Quitte. Leider besteht <strong>die</strong> Unsitte, <strong>aus</strong> <strong>Quitten</strong>sogenannten <strong>Quitten</strong>speck herzustellen. Hier möchteich auf <strong>den</strong> Leser Christoph <strong>aus</strong> Köln zurückgreifen, dermir e<strong>in</strong>en langen, jungenhaft-jovialen Brief über <strong>den</strong> <strong>Quitten</strong>baumse<strong>in</strong>er Oma schrieb, <strong>in</strong> welchem er u. a. formulierte,daß ihm «<strong>Quitten</strong> immer wieder unangenehm <strong>in</strong> <strong>die</strong>Quere» kommen. Dies fand ich niedlich, und es er<strong>in</strong>nertemich daran, daß ich neulich <strong>die</strong> Stadt Xanten besuchte, dortaber ke<strong>in</strong> Xylophon kaufte. Christoph zum Thema <strong>Quitten</strong>speck:«… we<strong>in</strong>gummiähnlich gelierte <strong>Quitten</strong>stücke, <strong>die</strong>dadurch erzeugt wer<strong>den</strong>, daß <strong>Quitten</strong>mus auf e<strong>in</strong>er Platteerkaltet und dann <strong>in</strong> akkurate Rhomben geschnitten wird,19

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