Marci-Boehncke, Gudrun: „Hallo, SpongeBob!“ oder: Kindliche ...
Marci-Boehncke, Gudrun: „Hallo, SpongeBob!“ oder: Kindliche ...
Marci-Boehncke, Gudrun: „Hallo, SpongeBob!“ oder: Kindliche ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
gmk@medienpaed.de<br />
<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>, <strong>Gudrun</strong>: <strong>„Hallo</strong>, <strong>SpongeBob</strong>!<strong>“</strong> <strong>oder</strong>:<br />
www.gmk-net.de<br />
<strong>Kindliche</strong> Mediennutzung im Medienverbund<br />
Dieter Baacke Preis Handbuch 4, 2009, S. 37-49<br />
„Los geht's: Das <strong>SpongeBob</strong> Jahr 2009 ist eingeläutet und NICK lässt es Schwammkopf <strong>SpongeBob</strong> 1: Abb.<br />
zum Start direkt richtig krachen: Mit dem zehnwöchigen Special<br />
‚<strong>SpongeBob</strong> – Gib mir 10’ stellt der Heimatsender des gelben Schwamms<br />
einen von 10 Bikini Bottom Bewohnern jeweils eine Woche lang in den<br />
Mittelpunkt der täglichen Folge, lässt 10 prominente Fans zu Wort<br />
kommen und zeigt 10 brandneue Episoden. ‚<strong>SpongeBob</strong> – Gib mir 10’ ab<br />
11. Januar nur bei NICK.
gmk@medienpaed.de<br />
Zehn Bikini Bottom Stars<br />
www.gmk-net.de<br />
Zehn Wochen lang steht jeweils von Sonntag bis Samstag täglich um<br />
19:45 Uhr eine Figur aus Bikini Bottom im Mittelpunkt der täglichen<br />
<strong>SpongeBob</strong>-Folge. Die Stars der Stunde: <strong>SpongeBob</strong>, Patrick, Gary,<br />
Thaddäus, Sandy, Plankton, Blaubarschbube und Meerjungfraumann, Mr.<br />
Krabs, Mrs. Puff und Die krosse Krabbe. Das Highlight: Jeden Samstag um<br />
19:45 Uhr erwartet die Fans eine brandneue Folge in deutscher<br />
Erstausstrahlung. Immer sonntags von 8:45 - 10:15 Uhr sehen sie die<br />
Wochenzusammenfassung inklusive der Wiederholung der neuen Folge<br />
vom Samstag.<br />
Zehn prominente Hosts<br />
<strong>SpongeBob</strong> und seine Freunde bekommen dabei Unterstützung von ihren<br />
bekanntesten Fans: Ein prominenter Star präsentiert jeweils eine Woche<br />
lang täglich das Programmhighlight und m<strong>oder</strong>iert an allen sieben<br />
Abenden die Special-Episode an. Los geht es mit dem schwammtastischen<br />
Duo <strong>SpongeBob</strong> und NICK-M<strong>oder</strong>ator Bürger Lars Dietrich: In der Woche<br />
vom 11. Januar plaudert Lars jeden Abend aus, welche Geschichte die<br />
Fans um 19:45 Uhr erwartet. In der folgenden Woche outet sich die gut<br />
gelaunte VIVA-M<strong>oder</strong>atorin Gülcan Kamps als Fan der Bikini-Bottom Welt<br />
und steht Patin für Special-Folgen mit Griesgram Thaddäus. Weiter geht<br />
es mit prominenten Hosts bei ‚<strong>SpongeBob</strong> – Gib mir 10’ wie Susan<br />
Sideropolous, Nela und Elton.<strong>“</strong><br />
(www.spongebob.de [Zugriffsdatum: 22.12.08])<br />
Das neue Jahr ging gut los: Der sprechende Schwamm wurde mit voller<br />
Medienverbunds-Macht vermarktet – und vermutlich hat es schon unter den<br />
Weihnachtsbäumen DVDs, Hörbücher, Bücher, Kalender, Konsolen-Spiele,
gmk@medienpaed.de<br />
Lernspiele, ja, sogar die Klassiker wie Mensch ärgere Dich nicht <strong>oder</strong> Monopoly<br />
www.gmk-net.de<br />
im Schwammkopfoutfit <strong>oder</strong> als 3-D-Puzzle um den lustigen Meeresbewohner<br />
und seine Freunde gegeben.<br />
Seit nunmehr zehn Jahren gehört die Serie zu den Erfolgsschlagern im<br />
Medienverbund. Kleine Kinder mögen den weichen Knuddel mit den großen<br />
Augen, der so drollig spricht. Die Erwachsenen schätzen den skurrilen Humor<br />
der Sendung. Ähnlich wie auch andere Zeichentrickserien bietet sie<br />
Unterhaltung für verschiedene Publika – man weiß eigentlich nicht so recht,<br />
wer da mit wem schaut, denn anders als bei Bob dem Baumeister, der ja<br />
wirklich nur für Kinder Unterhaltung bietet, ist <strong>SpongeBob</strong>s Witz – ähnlich wie<br />
der der Simpsons – für kleine Kinder nicht durchschaubar. Wer kauft also wem<br />
die Bettwäsche <strong>oder</strong> die Kakaotasse aus dem Merchandising-Angebot? Viele<br />
Produktbereiche haben sich an den Erfolg der Serie angehängt. 131 Artikel hält<br />
der Fanshop bereit: von der PC-Tastatur über das Body-Board zur<br />
Kinderwärmflasche – <strong>oder</strong> sogar zum Vitamin-Set aus der Apotheke. Mit dabei<br />
sind namhafte Unternehmen, von Burger King bis Ravensburger und VTech.<br />
Erzieherinnen und Erzieher sehen diese Entwicklungen häufig aus einer<br />
besonderen Perspektive: Hier beginnt der Markenwettbewerb: „Ich habe aber<br />
eine Butterbrotdose mit <strong>SpongeBob</strong> drauf<strong>“</strong>, „Zuhause hab‘ ich aber sogar ein<br />
Brettchen mit <strong>SpongeBob</strong>.<strong>“</strong> Die Serie steht stellvertretend für andere – Yu-Gi-<br />
Oh, Pokemon, Batman, Avatar, Kim Possible, Yakari, Spider Man, Bob der<br />
Baumeister. Ein Ende ist nicht abzusehen.<br />
Die Kinder bringen ihre Medienfreunde mit in die Kita – „Wir spielen, ich<br />
wäre…<strong>“</strong>, – sie gehören zu ihrer Identitätsbildung und scheinen auch beim<br />
Aufbau der Gruppenrolle funktional. Die Merchandising-Produkte sind über die<br />
Realisierung des eigenen Fantums hinaus auch symbolisches Kapital, dass im<br />
Sinne der „Ökonomie der Aufmerksamkeit<strong>“</strong> (Franck 1998) bewirtschaftet
gmk@medienpaed.de<br />
werden kann (vgl. Fiske 1992): d.h., mit dem man sich in der Rangordnung<br />
www.gmk-net.de<br />
der Gleichaltrigengruppe nicht selten zu positionieren sucht.<br />
Der Medienverbund ist an einer Schnittstelle zwischen Medienwelt und (auch<br />
ökonomischer) Alltags-Welt anzusiedeln. Da die Medien heute neben<br />
Elternhaus, Peergroup und Kita/Schule die wichtigste Sozialisationsinstanz<br />
darstellen (vgl. Rath/<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong> 2004) und nicht erst in der Adoleszenz<br />
Einfluss auf die Identitätsentwicklung nehmen, ist die Verschränkung von<br />
Medieninhalten und Medienmarkt von Anfang an auch für die Kinder und<br />
Jugendlichen wahrnehmbar. Karmasin (2006a) bezeichnet Medien deshalb als<br />
„duales Gut<strong>“</strong>: Sie produzieren Realkapital ebenso wie Sozialkapital. In der<br />
Teilnahme an bestimmten Medienangeboten und -inhalten, in der<br />
Kommunikation über diese Teilnahme innerhalb ihrer Freundeskreise schaffen<br />
bereits die jungen Rezipienten Sozialkapital: Medien sind Teil ihrer<br />
(Kommunikations-)Kultur. Indem sie für die Nutzung und/<strong>oder</strong> den Besitz<br />
dieser Medien – direkt <strong>oder</strong> indirekt – bezahlen (<strong>oder</strong> hier: bezahlen lassen),<br />
produzieren sie aber zugleich Realkapital. Es gibt also neben den unmittelbaren<br />
Realwerten vor allem in der Mediennutzung symbolisches Kapital, was auch als<br />
eine Ökonomie der Aufmerksamkeit (vgl. Franck 1998) begriffen werden kann.<br />
Kinderwünsche<br />
Das heißt: Kinder sind über ihre Eltern – denn diese bezahlen schließlich bei<br />
Kaufentscheidungen – in die „Kapital<strong>“</strong>-Bildung mit Medien unmittelbar<br />
eingebunden. Von den Medienmachern sind sie als Zielgruppe fest im Blick. Im<br />
Kita-Alter werden die Kunden geworben, hier wechseln die Vorlieben noch<br />
rasch, was für den Konsum entsprechend günstig ist. Die „Kleinen<strong>“</strong> werden<br />
dabei für die Wirtschaft eine immer wichtigere Zielgruppe, denn ihren<br />
Wünschen verschließen sich Eltern kaum. 60% der Kinder dürfen bei der<br />
Zimmereinrichtung mitbestimmen und fast 50% bei Lebensmitteln. Mehr als
gmk@medienpaed.de<br />
ein Drittel der 3- bis 5-Jährigen haben bei bestimmten Produkten wie Joghurt<br />
www.gmk-net.de<br />
und Zahnpasta ein klares Markenbewusstsein. (vgl. Preschool-Studie 2006).<br />
Nach der neuesten KidsVerbraucherAnalyse von 2008, durchgeführt von<br />
Ehapa, verfügen Kinder im Grundschulalter über Verbrauchsgeld von<br />
durchschnittlich 279 €. Das macht auf Deutschland bezogen eine<br />
Gesamtsumme von ca. 2,6 Milliarden Euro. Dazu kommen Geldgeschenke von<br />
ca. 173 € pro Kind sowie ein Sparguthaben von 661€. Für Konsumgüter<br />
ausgegeben werden für Kinder monatlich in Deutschland ca. 310 € – in der<br />
Regel durch Kaufentscheidungen der Mütter.<br />
Und diese sehen, so die Ergebnisse der Ravensburger Kindergartenstudie (vgl.<br />
<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>/Rath 2007), durchaus klar, woher die Wünsche ihrer Kinder<br />
kommen: Neben kreativem Spiel ist Konsum die Hauptfolge von<br />
Mediennutzung. Die Werbeblöcke in den privaten TV-Sendern, aber auch die<br />
Formate und Mediengeräte selbst sind <strong>oder</strong> schaffen Besitzwünsche.
gmk@medienpaed.de www.gmk-net.de<br />
2: Medienreaktionen Kindern letzten Antworten<br />
In einer qualitativen Studie, die bisher nur in Teilen innerhalb der möglich) Mehrfachantworten 97, = (N Eltern der Kindergartenjahr, im bei Beobachtete Abb.<br />
Forschungsstelle Jugend – Medien – Bildung der Pädagogischen Hochschule<br />
Ludwigsburg, veröffentlicht wurde (vgl. Kittel 2008a; 2008b; 2008c), konnte<br />
Kittel nachweisen, dass Eltern sich „durch Produktwünsche ihrer Kinder <strong>oder</strong><br />
von Werbestrategien bedrängt fühlen<strong>“</strong> (Kittel 2008a, S. 17). Konsumwünsche<br />
von Kindern – gerade solche nach Merchandising-Artikeln zu Heldenfiguren –<br />
entstehen auch dann, wenn Kinder die entsprechenden Sendungen nach<br />
Angabe der Eltern nie selbst gesehen haben. So erklärt die Mutter eines<br />
Jungen S. dessen Präferenz für Helden so:
gmk@medienpaed.de<br />
Mutter: „Der hat noch nie Spiderman <strong>oder</strong> so angeguckt, aber er<br />
www.gmk-net.de<br />
mag ihn über alles.<strong>“</strong><br />
Interviewerin: „Das hat er noch nie angeguckt – aber woher kennt er<br />
ihn dann?<strong>“</strong><br />
Mutter: „Wieder von der Werbung! Und wir haben ihm auch viel<br />
über ihn erzählt, wie der ist und was der macht, und so. Der<br />
Anzug gefällt ihm. Superman findet er auch super, obwohl<br />
er es noch nie angeguckt hat, weil es eben Helden sind.<strong>“</strong><br />
(Zitat aus Kittel 2008b, S. 87)<br />
Auch die Mutter von N. – ebenfalls ein Junge – hat eine ähnliche Beobachtung<br />
gemacht. Auf die Frage, was sich Niklas an Medien <strong>oder</strong> Artikeln, die mit<br />
Medien zu tun haben, wünschen würde, antwortet die Mutter:<br />
Mutter: „Alles, egal ob er es kennt <strong>oder</strong> nicht, also ob er die<br />
Geschichte kennt, <strong>oder</strong> nicht. …<strong>“</strong><br />
Interviewerin: Gibt’s da was Bestimmtes?<br />
Mutter: „Also ‚Wilde Kerle’ ist schon ganz klar.<strong>“</strong><br />
Interviewerin: „Zu den wilden Kerlen hat er ja das Buch dazu noch<br />
nicht gelesen <strong>oder</strong> den Film gesehen – woher kennt er das<br />
dann?<strong>“</strong><br />
Mutter: „Keine Ahnung. Der kennt auch nicht die Geschichte. Er<br />
weiß aber, dass es eine Fußballmannschaft ist und er kennt<br />
alle Namen. Er weiß den Großen, wie der heißt und so. Und<br />
wahrscheinlich kennt er auch Teile von der Geschichte eben<br />
aus Erzählungen von anderen Kindern aus dem<br />
Kindergarten, würde ich mal unterstellen. Aber wir haben<br />
weder ein Buch noch sonst was davon angeguckt.<strong>“</strong> (Zitat<br />
aus Kittel 2008b, S. 87)
gmk@medienpaed.de<br />
Merchandise-Artikel bestimmen also die Agenda in der Kita. Sie setzen die<br />
www.gmk-net.de<br />
Themen, über die sich Kinder austauschen. Ein anderer Junge F. beispielsweise<br />
besitzt eine Vielzahl von Merchandising-Artikeln von den Wilden Kerlen: T-<br />
Shirts, Socken, Pulli, Mütze, Rucksack, Schlüsselanhänger und Wilde-Kerle-<br />
Bettwäsche. Beeinflusst wurde F. in seiner Begeisterung für diese<br />
Medienhelden, die vorwiegend Jungen ansprechen, vor allem über Gleichaltrige<br />
in der Kita. Seine Mutter erläutert, wie F. „angesteckt<strong>“</strong> wurde:<br />
Mutter: „Naja, er hat ja das Hörspiel von ‚Wilde Kerle‘ gehabt, das<br />
gab’s mal bei McDonalds. Dann war das mal eine Zeit lang<br />
in und da ist er dann aufmerksam geworden. Aber die<br />
Hinweise kamen dann schon über den Kindi, dann hat sein<br />
Freund einen Wilde Kerle-Rucksack gehabt <strong>oder</strong> ein T-Shirt<br />
und `nen Pulli, klar, … dann haben sich die Kinder wirklich<br />
gegenseitig angesteckt, da hat man gesehen, wie jede<br />
Woche mehr T-Shirts im Garten [der Kita] waren.<strong>“</strong> (Zitat<br />
aus Kittel 2008b, S. 85)<br />
Konvergente Nutzungsformen im Medienverbund<br />
Kinder verfolgen ihre Themen in verschiedenen Medien. Ihre Mediennutzung<br />
erfolgt schon früh themenorientiert – nicht „endgeräteorientiert<strong>“</strong>. Es geht also<br />
nicht darum, nur fern zu sehen, sondern Kinder wollen bestimmte Sendungen<br />
sehen. Sie lernen – und das kann auch pädagogisch sehr positiv beurteilt<br />
werden – auszuwählen. Kindersendungen bieten Identifikationsobjekte – wie<br />
übrigens auch Bücher: Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Jim Knopf<br />
sind als traditionelle Kinderheldenfiguren ebenso funktional wie heute Die<br />
Wilden Fussballkerle, Kim Possible <strong>oder</strong> <strong>SpongeBob</strong>.
gmk@medienpaed.de<br />
Und auch in der Kindheit heutiger Eltern und Erzieher/innen gab es bereits<br />
www.gmk-net.de<br />
crossmediale Angebote: der Film zum Buch, Rätselhefte mit den beliebten<br />
Serienfiguren. So hat der Schriftsteller Erich Kästner bereits selbst in den<br />
1930er Jahren die Attraktivität seines Kinderromanhelden Emil aus der Berliner<br />
Detektivgeschichte zu einer umfassenden Vermarktungskette genutzt.<br />
Vor 1945 Nach 1945<br />
- Roman (1929)<br />
- Film (1931)<br />
- Filmspiel<br />
- Gesellschaftsspiel (Jos. Scholz,<br />
1931)<br />
- Bühnenfassung(1930)<br />
- Nachfolgeroman Emil und die<br />
drei Zwillinge (1933)<br />
- Bühnenfassung Emil und die<br />
- 2. Bühnenfassung (1998)<br />
- Musical (2000)<br />
- Hörspiel: CD, Kassette, LP<br />
- Lesung (CD)<br />
- Hörspiel Emil und die drei<br />
Zwillinge: CD, Kassette, LP<br />
- Gesellschaftsspiel (Schmidt<br />
Spiele)<br />
- Weitere Filmversionen<br />
drei Zwillinge<br />
(DVD, VHS) 1: Medienverbund bei Emil und die Detektive. Quellen: Pressemappe Erich Kästner; Tab.<br />
Kästner hat sogar im wahrsten Sinn konvergent vermarktet, ohne allerdings (1999) Harbusch www.amazon.de;<br />
die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation nutzen zu können. In einer<br />
anderen Arbeit an der Forschungsstelle Jugend – Medien – Bildung der<br />
Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg wurde dies von Katharina Häfle (2008)<br />
genauer untersucht:<br />
Eine Möglichkeit der Vermarktung seines Romans fand Erich Kästner nämlich<br />
mit der Kinderzeitung von Klaus und Kläre. Diese Kinderzeitung war Teil des<br />
Familienblattes Beyers für alle, für das Kästner während seiner Berliner Zeit<br />
neben der Neuen Leipziger Zeitung schrieb. Kästner erhielt zahlreiche Briefe
gmk@medienpaed.de<br />
und Anrufe von Kindern, die wissen wollten, ob die Geschichte von Emil<br />
www.gmk-net.de<br />
Tischbein wahr sei (vgl. im Folgenden Harbusch 1999). Diese Rückmeldung der<br />
Kinder nutzte Kästner in Form von abgedruckten Leserbriefen strategisch, um<br />
für seinen Roman zu werben. „Diese Kinderbeilage<strong>“</strong> – so Harbusch (ebd., S.<br />
10) – „ist das Musterbeispiel eines erfolgreichen Werbefeldzuges und dafür,<br />
wie man Kinder als Käufer, Leser und Autoren mobilisiert.<strong>“</strong> Immer wurden die<br />
Leser der Kinderzeitung miteinbezogen, z.B. durch Umfragen und<br />
Briefaktionen. Diese multimediale Art, Medienkonsumenten an sich zu binden,<br />
wird heute mit dem Begriff „Medienkonvergenz<strong>“</strong> (<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong> [im Druck])<br />
beschrieben. Insbesondere die Kommunikation zwischen Autor und/<strong>oder</strong> Verlag<br />
und Rezipienten, die die Kinderzeitung über Leserbriefe ermöglichte, stellte<br />
eine frühe Form der analogen Interaktivität dar. Sonstige push-Angebote<br />
(Medien geben eine Information an die Rezipienten) wurden zu wechselseitig<br />
funktionierenden push and pull-Medien erweitert. Kästner konnte den Markt<br />
beeinflussen, aber nutzte auch die Rückkoppelung mit seinen Rezipienten, um<br />
die Akzeptanz seines Romans zu erheben – also qualitative Marktforschung zu<br />
betreiben.<br />
Kommen wir nochmals auf die Begrifflichkeiten zu sprechen: Der Begriff<br />
„Medienverbund<strong>“</strong> ist vielfältig. Im einfachsten Fall kann Medienverbund die<br />
Präsenz eines medialen Angebots in distinkten Medien meinen, z.B. der Wilden<br />
Fußballkerle als Roman, als Film, als Computerspiel, als TV-Zeichentrickserie.<br />
„Über den gemeinsamen Inhalt gibt es zwar ein enges Zusammenspiel<br />
zwischen den verschiedenen Angeboten, aber die Funktion der einzelnen<br />
Angebote bleibt klar unterschieden.<strong>“</strong> (Hasebrink/Mikos/Prommer 2004, S. 11)<br />
In der Medienökonomie spricht man in Anlehnung an die von Shapiro/Varan<br />
(1999) in Zusammenhang mit der Vermarktung von Informationsgütern<br />
beschriebene Marketingstrategie von „Versioning<strong>“</strong> (vgl. auch<br />
Siegbert/Hautzinger 2006, S. 123 ff.).
gmk@medienpaed.de<br />
Spezifischer ist die Verwendung dieses Begriffs im Sinne einer technischen<br />
www.gmk-net.de<br />
Verbindung distinkter Medien in ein neues Medium (vgl. Kittler 1986; Bolz<br />
1993), z.B. die Interpretation des Tonfilms als Verbindung von Stummfilm und<br />
Grammophon <strong>oder</strong> die Verbindung des Hörfunks, des Stummfilms und der<br />
Telegrafie zum Fernsehgerät. Vor allem diese technische Bedeutung gewinnt<br />
unter den Bedingungen der Digitalisierung und der Integration medialer<br />
Angebote in das Hybrid-Medium Computer völlig neue Dimensionen.<br />
Die Produktion, das Produkt selbst, die Distribution und die<br />
Rezeptionsplattform sind in gewisser Weise digital gleichförmig geworden. Dies<br />
hat Folgen für die Nutzungsmöglichkeiten und Nutzungsformen v.a. der<br />
jüngeren Generation und wird daher auch zur pädagogischen Herausforderung<br />
für die Bildungsinstitutionen. Im Folgenden wird daher neben Medienverbund<br />
auch von Medienkonvergenz die Rede sein, da dieser Ausdruck der hohen<br />
Integration medialer Angebote, Techniken und Rezeptionsformen eher<br />
entsprechen kann als eine Formulierung, die mit dem bisherigen<br />
Wortbestandteil „Verbund<strong>“</strong> die Distinktivität der jeweiligen Medien nahe legt.<br />
Beschreibt der Begriff des Medienverbundes die Organisationsstruktur solcher<br />
medialen und ökonomischen Verschränkungen, ist der Begriff der<br />
Medienkonvergenz weiter gefasst. Medienkonvergenz beschreibt sozusagen auf<br />
der Produktoberfläche, was in der Bedeutungszuweisung beim Rezipienten als<br />
Intermedialität erscheint (vgl. <strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong> 2008a). Es hängt jedoch vom<br />
Verständnis der Begriffe „Text<strong>“</strong> und „Medium<strong>“</strong> ab, von welchem Zeitpunkt an<br />
man historisch von Intermedialität und Medienverbund bzw. Medienkonvergenz<br />
spricht.<br />
Obwohl in seiner Ausrichtung zunächst technisch determiniert, scheint die<br />
Definition von Göschka/Radinger (2006, S. 77) mit dem Blick auf den<br />
Medienverbund weiterzuführen: „Konvergenz in der Technik ist die
gmk@medienpaed.de<br />
multidisziplinäre Annäherung <strong>oder</strong> Übereinstimmung von inhomogenen<br />
www.gmk-net.de<br />
Methoden, Systemen, Sichtweisen, Wissensgebieten <strong>oder</strong> anderen Disziplinen<br />
der Technik, mit dem Ziel, einen Mehrwert zu erreichen.<strong>“</strong> Dieser Mehrwert<br />
ergibt sich nicht nur auf Seiten der Technik und Ökonomie, sondern ebenso auf<br />
Seiten der Rezipienten. Wagner (2006, S. 31) formuliert so auch als ein<br />
Ergebnis der Konvergenzstudie des JFF: „Heranwachsende folgen also dem<br />
Markt bzw. vorgeschlagenen Nutzungsoptionen, solange diese für sie einen<br />
Mehrwert, einen Zusatznutzen erbringen.<strong>“</strong><br />
Die Digitalisierung hat wesentliche Voraussetzungen geschaffen für diese<br />
weitreichende Vernetzung der Industriezweige: Im digitalen Zeichencode von<br />
„1<strong>“</strong> und „0<strong>“</strong> gibt es eine neue einheitliche Codierung für alle „Texte<strong>“</strong>. Nur die<br />
Dekodierungssysteme auf der Ebene der Software, die die Umsetzung in einem<br />
dann wieder distinkten peripheren Ausgabemedium (Bildschirm, Lautsprecher<br />
etc.) steuert, sind noch unterschiedlich. So kann eine CD <strong>oder</strong> DVD<br />
Datenträger sein für Filme, Audio-Texte <strong>oder</strong> Schrifttexte. Ähnliches gilt für<br />
den MP3 Player als Trägermedium. Unter den Bedingungen dieser universalen<br />
Währung digitaler Kommunikation werden ökonomisch wie technisch optimale<br />
Synergieeffekte durch Firmenkooperation erreicht. So beobachten wir<br />
Kooperationen <strong>oder</strong> Fusionen zwischen Konzernen, die auf die „Technik der<br />
Vermittlung<strong>“</strong> (networks) spezialisiert sind, mit Konzernen, die in Bezug auf<br />
„Inhalte<strong>“</strong> (content) besondere Ressourcen vorzuweisen haben – wie etwa<br />
geschehen bei der Fusion von AOL und Time Warner, dem Kabelnetz-Giganten<br />
und dem Film-Marktführer. Kinofilm, DVD-Vertrieb, TV-Lizenzen, Soundtrack<br />
als CD, Zeitschriften, Zeitungen, Internetseiten, Internet-Foren, Filmshops –<br />
das gesamte Spektrum crossmedialer Möglichkeiten wird so abgedeckt. Dazu<br />
kommt der Bereich des Merchandisings mit interessierten Unternehmen, die<br />
den „Inhalt<strong>“</strong> <strong>oder</strong> auch nur den Namen der Marke kaufen und mit ihren<br />
eigenen Produkten gemeinsam vertreiben (vgl. <strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong> 2007).
gmk@medienpaed.de<br />
Zum Beispiel bringt die Firma LEGO (www.lego.de) mehrere Baukästen heraus,<br />
www.gmk-net.de<br />
in denen Szenarien aus der eingangs erwähnten TV-Serie gespielt werden<br />
können, natürlich mit <strong>SpongeBob</strong> im typischen Lego-Stil: Mit <strong>SpongeBob</strong><br />
Emergency Room – Fahrt im Krankenwagen lässt sich eine Unfallversorgung<br />
mit <strong>SpongeBob</strong> spielen, in <strong>SpongeBob</strong> Chum Bucket kämpft <strong>SpongeBob</strong> gegen<br />
Plankton, den Konkurrenten zu <strong>SpongeBob</strong>s Arbeitsplatz „Krosse Krabbe<strong>“</strong>, und<br />
mit <strong>SpongeBob</strong> Raketenfahrt kann man mit <strong>SpongeBob</strong> auf die Suche nach<br />
extraterrestrischen Quallen gehen. Doch auch in Marktsegmenten, die mit<br />
<strong>SpongeBob</strong> wenig <strong>oder</strong> nichts gemein haben, wird die Marke <strong>SpongeBob</strong> als<br />
Marketing-Instrument genutzt. Der Helmsystem-Hersteller KED (www.ked-<br />
helmsysteme.de ) gibt seinen Kinderfahrradhelm Meggy ein <strong>SpongeBob</strong><br />
Schwammkopf-Design (gelb und <strong>SpongeBob</strong>-Gesicht), die Firma Herding<br />
(www.herding-heimtextil.de) vertreibt <strong>SpongeBob</strong>-Bettwäsche und ein<br />
Schweizer Backform-Vermieter wirbt mit einer <strong>SpongeBob</strong>-Kuchenform<br />
(www.bringbackform.ch).<br />
Ziel dieser und vieler anderer Vermarktungen des Markennamens ist nicht nur<br />
die direkte Einnahme, z.B. über Lizenzgebühren, sondern die vollständige<br />
Abdeckung aller Stufen der Wertschöpfungskette. Das heißt, der gesamte Weg<br />
von der Konzeption über Produktion, Distribution bis hin zum Rezipienten wird<br />
integriert, um damit eine weitgehende Marktabdeckung sowohl auf dem<br />
Endverbraucher als<br />
auch dem Zuliefermarkt zu erreichen, und zwar nicht nur im primären Produkt<br />
(hier dem TV-Format), sondern auch in allen medialen Nebenformaten und in<br />
Produktlinien, die sich nur des Markennamens bedienen.<br />
Im eingangs zitierten Beispiel zu <strong>SpongeBob</strong> werden zudem Prominente in die<br />
Vermarktungskette einbezogen – mit dem doppelten Ziel, zum einen<br />
<strong>SpongeBob</strong> mit den Personen aufzuwerten und andererseits die Personen über<br />
<strong>SpongeBob</strong> populär zu machen – denn es mag immer noch Rezipienten geben,
gmk@medienpaed.de<br />
gerade unter den Jüngeren, die z.B. Gülcan Kamps noch nicht kennen. So<br />
www.gmk-net.de<br />
nutzen beide „Produkte<strong>“</strong> (das Zeichentrick-Produkt <strong>SpongeBob</strong> und das<br />
Medienprodukt TV-M<strong>oder</strong>atorin) wechselseitig den je anderen Markenträger zur<br />
gegenseitigen Popularitäts- und damit Wertsteigerung.<br />
Konvergente Formate als Identitätsangebote<br />
Der Mehrwert für die Shareholder – also diejenigen, die die Anteile der<br />
beteiligten Unternehmen halten – ist einleuchtend. Welchen Nutzen bringen<br />
aber solche Medienverbünde und konvergente Nutzungsmöglichkeiten für die<br />
Stakeholder, also die „Betroffenen<strong>“</strong> von diesem Marktgeschehen (vgl. Karmasin<br />
2006b), die Nutzer der medialen Themenangebote, hier die Kinder?<br />
Kittel (2008b) verweist in ihrer Untersuchung darauf, dass es in allen ihrer<br />
untersuchten Familien zu verschiedenen Themen unterschiedliche<br />
Medienformate gibt. Auch diverse Merchandising-Artikel rund um einen <strong>oder</strong><br />
mehrere Medienhelden sind verbreitet. Vor allem werden hier Die Wilden Kerle<br />
bei den Jungen genannt. Vereinzelt ist auch Die Wilde Kerle-<br />
Komplettausstattung zu finden: T-Shirt, Socken, Pulli, Mütze, Rucksack,<br />
Schlüsselanhänger, Wilde Kerle-Bonbons für den Tag und für die Nacht noch<br />
die passende Bettwäsche dazu. Gespielt wird mit Spielfiguren von Shrek <strong>oder</strong><br />
<strong>SpongeBob</strong>, gemalt mit Winnie Puh-Stiften und abends werden mit der Micky<br />
Maus-Zahnbürste die Zähne geputzt – mit Pasta aus der Felix-Tube.<br />
Bei Mädchen findet sich ebenfalls ein ganzes Sammelsurium an Produkten in<br />
den Kinderzimmern wieder wie Spielfiguren, Sammelkarten, Plüschfiguren,<br />
aber auch Bekleidungsstücke und Stifte sind in Kinderschränken zu Hause. Im<br />
Bereich Körperpflege ist Lillifee bei den Mädchen häufig vertreten: Sie ziert<br />
Shampoos, Zahnbürsten, Zahnpastatuben für Mädchen und sogar die Lillifee-
gmk@medienpaed.de<br />
Backmischung für rosarote Muffins wurde schon ausprobiert. <strong>SpongeBob</strong>, die<br />
www.gmk-net.de<br />
Maus <strong>oder</strong> Hase Felix müssen dann zum Kuscheln herhalten (vgl. ebd., S. 87).<br />
Maiwald (2007, S. 40) verweist hier auf den Psychologen Donald Winnicott, der<br />
im Hinblick auf kindliche Kuscheltiere von Übergangsobjekten gesprochen hat,<br />
die zur Vermittlung zwischen Phantasiewelt und realer Welt gebraucht werden.<br />
Entsprechend könnten mit der Theorie symbolischer Selbstergänzung von<br />
Wicklung und Gollwitzer solche Mediengestalten als Überbrückungshilfe für die<br />
Kluft zwischen realem, aber im Rahmen der Identitätsbildung immer auch<br />
defizitärem Selbst und idealem Soll überbrückt werden. Bei den meisten<br />
Kindern dürfte diese Art der Heldennutzung als unbedenklich eingeschätzt<br />
werden. „Wir spielen mal, ich wäre…<strong>“</strong> schafft ein kurzzeitiges „identity<br />
hopping<strong>“</strong>, das jedoch nicht zur Identitätsdiffusion und Realitätsverlust führt.<br />
Die Kinder wissen, dass die Superkräfte ihrer Helden in der realen Welt keinen<br />
Bestand haben. Aber sie liebäugeln im Rahmen ihrer Identitätsentwicklung mit<br />
der Fiktion – wie seinerzeit beim Spiel zu Pippi Langstrumpf. So konnte Weise<br />
in ihrer qualitativen Untersuchung zur Medienrezeption von<br />
Kindergartenkindern Aussagen finden, die auf eine z.T. klassische<br />
Rollenklischees durchbrechende Identifikationsfantasie hindeuten. (Weise<br />
2008, S. 12) Auch die nachfolgenden Zitate aus einer noch laufenden und<br />
unveröffentlichten vergleichenden Studie von Weise zur „Mediatisierung<strong>“</strong> und<br />
Medienkompetenz von Vorschulkindern aus Deutschland und den USA deuten<br />
in diese Richtung. Das Mädchen L. z. B. benennt als ihre Medienheldin die<br />
Mutter „Elastigirl<strong>“</strong> aus dem Zeichentrickfilm Die Unglaublichen.<br />
Interviewerin: Hast du denn auch einen Held, <strong>oder</strong> eine Lieblingsfigur,<br />
also jemanden den du ganz toll findest?<br />
L: Von den Superhelden, die Frau.<br />
Interviewerin: Warum findest du die denn so toll?<br />
L: Weil die so tolle Stiefel anhat.
gmk@medienpaed.de<br />
Interviewerin: Kann die denn sonst noch was?<br />
www.gmk-net.de<br />
L: Ja, die kann sich lang machen (streckt ihren Körper vor, um<br />
es zu zeigen). Die kann sich in ein Schiff verwandeln und in<br />
einen Ballon. (Interviewmitschnitt Weise 2008)<br />
Oder auf unser Medienthema <strong>SpongeBob</strong> bezogen: M. wählt ebenfalls eine<br />
weibliche Heldin, Sandy aus <strong>SpongeBob</strong> ist ihre große Favoritin. Im Gegensatz<br />
zu Klischee-Identifikationsobjekten wählt sie sich eine weibliche Tierfigur, die<br />
aber alles andere als typisch „weiblich<strong>“</strong> ist und genau dieser Aspekt fasziniert<br />
Maria am meisten.<br />
Interviewerin: Ja und wenn du dir wünschen könntest, dass du<br />
irgendjemand bist, auch was ganz verrücktes, wer wärst du<br />
gerne?<br />
M: Sandy.<br />
Interviewerin: Ja, wer ist denn das?<br />
M: Von <strong>SpongeBob</strong>, das ist seine Freundin, die heißt Sandy.<br />
Interviewerin: Warum wärst du die so gerne?<br />
M: Die kann Karate und gut zu kämpfen. Und kann <strong>SpongeBob</strong><br />
besiegen und kann auch und Sandy hat mal so einen<br />
riesigen Wurm besiegt.<br />
Interviewerin: Wow, die ist stark. Wärst du auch gern wie sie?<br />
M: Ja. (Interviewmitschnitt Weise 2008<br />
Was Kinder allerdings nicht durchschauen sind die Werbestrategien der<br />
Medien.<br />
In der Studie von Kittel (2008b) berichtet die Mutter von S., dass ihr Sohn<br />
zwischen zwei Sendungen von einem Gewinnspiel bei SuperRTL animiert<br />
wurde, dort anzurufen. Hier wurden Fragen zu <strong>SpongeBob</strong>, einer seiner<br />
Lieblingsfiguren, gestellt.
gmk@medienpaed.de<br />
Interviewerin: Kommt es vor, dass er dazu was im Internet angucken<br />
www.gmk-net.de<br />
will?<br />
Mutter: Nein – aber der möchte seit kurzem bei einem Spiel<br />
mitmachen. Die sagen, wer ist das Haustier beim<br />
<strong>SpongeBob</strong> und sie sollen eine SMS schicken <strong>oder</strong> da<br />
anrufen. Und da fragt er in letzter Zeit, ob er mitmachen<br />
darf.<br />
Interviewerin: Dieser Hinweis kommt im Fernsehen – nach der<br />
Sendung?<br />
Mutter: Nach der Sendung und das ist dann so wie Rätsel und die<br />
Antworten werden ja vorgegeben, das ist ja klar. Und er<br />
weiß das ja und er möchte ja unbedingt mitmachen, weil er<br />
das weiß und er ist sich sicher, dass er das gewinnt. Und<br />
dann hab ich ihm erklärt, das geht ja nicht. Weil das sind ja<br />
so viele und das kann ja gar nicht funktionieren.<br />
Interviewerin: Er war sich sicher, dass er gewinnt ... ist ihm das dann<br />
auch bewusst, dass das auch Geld kostet?<br />
Mutter: Das habe ich zu ihm gesagt, dass das Anrufen ja Geld kostet<br />
und dann hat er gesagt: Ja, dann lügen sie die Menschen<br />
an!<br />
Dann habe ich gesagt, ja so sieht das wohl aus. Denn ich<br />
kenne niemanden, der das mal gewonnen hat <strong>oder</strong> so. Dann<br />
sagte er: ‚Dann ist das Lügerei!’ … Man weiß ja dann gar<br />
nicht, was man sagen soll. Ja eigentlich sollte man nicht<br />
lügen und wenn das durch’s Fernsehen vorkommt … (Zitat<br />
aus Kittel 2008b, S.88)
gmk@medienpaed.de<br />
Nun hat SuperRTL auf seiner Homepage unter dem Link „Infos für Eltern<strong>“</strong><br />
www.gmk-net.de<br />
bekannt gegeben, dass sie Heldenangebote machen – wenn auch entsprechend<br />
verbrämt:<br />
„Wir achten darauf, dass unsere Kindersendungen in Inhalt und<br />
Gestaltung den Voraussetzungen und Bedürfnissen von Kindern<br />
entsprechen, dass sie interessante Figuren enthalten, mit denen sich<br />
Kinder im wahrsten Sinne des Wortes anfreunden können und dass sie<br />
Bekanntes und Vertrautes zeigen, das Kinder aus ihrem Alltag wieder<br />
erkennen.<strong>“</strong> (www.superrtl.de/InfosfürEltern/tabid/302/Default.aspx<br />
[Zugriffsdatum: 29.01.2009])<br />
So kindgerecht dies auch klingen mag, angesichts einer medienkonvergenten<br />
Verschränkung, wie wir sie bei <strong>SpongeBob</strong> jetzt beispielhaft verfolgt haben,<br />
werden Unterhaltungsformate unter der Hand zu Werbeveranstaltungen. Es ist<br />
daher nicht abwegig, darauf hinzuweisen, dass Sender im Bereich solcher<br />
weitgehend durchkonvergierten Formate Gefahr laufen, mir den<br />
„Verhaltensregeln des Deutschen Werberats für die Werbung mit und vor<br />
Kindern in Hörfunk und Fernsehen<strong>“</strong> von 1998 (www.werberat.de) in Konflikt zu<br />
geraten. Dort steht unter Punkt 5, dass es solche Lockangebote, wie sie die<br />
Kinder in Kittels Untersuchung schildern, eigentlich nicht geben dürfte. Jedoch<br />
wird gerade diese Regel, v.a. im Zeitschriftenmarkt, aber nicht nur dort, am<br />
häufigsten gebrochen (vgl. Römer/Steffensen 2007, S. 28).<br />
TV und Comics in der Kita<br />
Wie wir gesehen haben, sind TV und Comics die wichtigsten Lieferanten für<br />
Identifikationsfiguren. Sie schaffen inhaltliche Orientierungen, die aber auch<br />
über den Konsum von Kindern u.U. radikal weiter verfolgt werden. Mit dem<br />
Erwerb der Produkte wird ein Erwerb der Eigenschaften im Sinn einer
gmk@medienpaed.de<br />
Identitätsübernahme erwartet. Dies muss pädagogisch Folgen haben. Solche<br />
www.gmk-net.de<br />
Formate sollten daher in Bildungsinstitutionen – jenseits bewahrpädagogischer<br />
Medienabstinenzforderungen – thematisiert werden. Zum einen, um die<br />
Identifikationsangebote und Wertpräsenz in diesen Formaten zu reflektieren,<br />
zum anderen aber auch, um über diese Formate kreative Angebote zu machen,<br />
die eine gestalterische Weiterentwicklung rezipierter Inhalte ermöglichen.<br />
Allerdings sind die Kitas nicht auf diese Arbeit vorbereitet.<br />
Medienerziehung in der Kita ist nicht überall selbstverständlich. Das hat<br />
verschiedene Gründe. Strukturell liegt es teilweise an der Ausstattung der<br />
Kitas. In einer eigenen Untersuchung zur Mediennutzung und pädagogischen<br />
Einstellung zu Medien von insgesamt 102 Erzieherinnen und Erziehern (<strong>Marci</strong>-<br />
<strong>Boehncke</strong> 2008b) wurde deutlich, dass sowohl Comics als auch Fernsehen für<br />
Erzieherinnen und Erzieher in der medienerzieherischen Arbeit der Kita so gut<br />
wie nicht auftauchen.
gmk@medienpaed.de www.gmk-net.de<br />
Gleichzeitig kann man nicht behaupten, Erzieherinnen und Erzieher würden die 102 = N gesamt, – Kita der in Medienarbeit Abb.3:<br />
Gefahren medialer Angebote generell überdramatisieren. In der gleichen<br />
Untersuchung wurden die Erzieherinnen und Erzieher gebeten, ihre<br />
Zustimmung bzw. Ablehnung zu medienbezogenen Aussagen zu<br />
dokumentieren. Auf einer 5-stufigen Likert-Skala zeigten die Befragten<br />
allerdings deutlich ihre Unsicherheit in Bezug auf Gefahrvermutungen.
gmk@medienpaed.de www.gmk-net.de<br />
4: meiner wird Sorge Mediengefahr Kindern<br />
Das Maß der medienerzieherischen Orientierung liegt, und das könnte als zu; 5 =trifft nicht zu), N = 102 trifft = (1 dargestellt.<strong>“</strong> übertrieben bei um die Sicht „Aus Abb.<br />
Erklärung für diese Unsicherheit dienen, nicht in einer bestimmten<br />
Orientierung, die in der Ausbildung erworben wird. Vielmehr zeigen die<br />
Ergebnisse von Six und Gimmler (2007) ebenso wie die Antworten bei Kittel<br />
(2008b), dass im Endeffekt die eigene Medienbiographie und die Erfahrungen<br />
mit Medien in der eigenen Kindheit und Jugend für die Haltung des<br />
pädagogischen Personals maßgebend sind. Dies ist jedoch nicht professionell,<br />
sondern letztlich zufällig. Ein wichtiger Faktor mag dabei die Tatsache sein,<br />
dass auch die in den letzten Jahren eingeführten Orientierungspläne und für<br />
den Bereich der frühen Bildung Bildungspläne in den Ländern, Medien häufig<br />
gar nicht <strong>oder</strong> nur einseitig thematisieren (<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>/Rath/Bromberger<br />
2006).<br />
Momentan sind noch viele Kitas „medienfreie Zonen<strong>“</strong> – die Mediennutzung<br />
findet nur zu Hause statt und dort vielfach unbegleitet. Auch dies scheint sozial<br />
beeinflusst. Im Sinn einer Chancengleichheit für den Schulübergang muss eine<br />
Thematisierung der Mediennutzung pädagogisch begleitet stattfinden. Gerade
gmk@medienpaed.de<br />
die Kinder, die Medien nutzen, ohne elterlich begleitet zu werden, brauchen<br />
www.gmk-net.de<br />
Unterstützung.<br />
Fazit<br />
Ziel sollte sein, Erzieherinnen in den Kitas zu aktiven Mittlern zwischen Kindern<br />
und Eltern zu machen. Sie müssen – aus professionellen Gründen – die<br />
Lebenswelt und Medienwelt ihrer Kunden kennen und pädagogisch anknüpfen<br />
können. Und dazu gehört die empathische Beschäftigung mit aktuellen<br />
Medienhelden unter der Fragestellung: Was bieten dieses Sendungen den Kids?<br />
Wie kann ich diese Vorlieben in kreative Angebote <strong>oder</strong> Gesprächsangebote<br />
übernehmen? Wo ist es sinnvoll, mit den Eltern Weiterbildungsangebote zu<br />
machen, bei denen die Helden vorgestellt und die Nöte des Konsumwettstreits<br />
diskutiert werden? Die Kita gilt auch nach Angabe der Eltern als der geeignete<br />
Ort dafür – viel geeigneter, als das Internet <strong>oder</strong> auch Wartezimmer der<br />
Kinderärzte. Diese Chance und Verantwortung sollte stärker wahrgenommen<br />
werden.<br />
Autorin<br />
<strong>Gudrun</strong> <strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>, Prof. Dr., Professorin für Deutsche Literatur und<br />
ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, leitet dort die<br />
Forschungsstelle Jugend – Medien – Bildung.
gmk@medienpaed.de<br />
Literatur<br />
www.gmk-net.de<br />
Bolz, N. (1993): Am Ende der Gutenberg-Galaxis. Die neuen<br />
Kommunikationsverhältnisse. München.<br />
Fiske, J. (1992): The Cultural Economy of Fandom. In: Lisa, A. L. (Hrsg.): The<br />
Adoring Audience. Fan Culture and Popular Media. London, New York: S.<br />
30-49.<br />
Franck, G. (1998): Ökonomie der Aufmerksamkeit. Ein Entwurf. München.<br />
Göschka, K. M./Radinger, M.(2006): Die Konvergenz von Methoden und<br />
Systemen in der Technik. In: Karmasin, M./Winter, C. (Hrsg.):<br />
Konvergenzmanagement und Medienwirtschaft. München: S. 75-91.<br />
Häfle, K. (2008): Medienverbund anno 1930: Emil und die Detektive. Erich<br />
Kästner und der Markt. In: Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik,<br />
Ausgabe 11. Verfügbar unter www.ph-ludwigsburg.de/2081.html<br />
[Zugriffsdatum: 20.12.2008].<br />
Harbusch, U. (1999): Emil, Lottchen und der kleine Mann. Erich Kästners<br />
Kinderwelt. Marbacher Magazin 86/1999 für die Ausstellung im Schiller-<br />
Nationalmuseum Marbach am Neckar vom Februar bis April 1999 zum<br />
100. Geburtstag von Erich Kästner am 23. Februar 1999. Marbach/Neckar.<br />
Hasebrink, U./Mikos, L./Prommer, E. (Hrsg.) (2004): Mediennutzung in<br />
konvergierenden Medienumgebungen. Konstanz.<br />
Karmasin, M. (2006a): Kinder und Medien = (Mehr-)Wert. In: <strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>,<br />
G./Rath, M. (Hrsg.): Jugend – Werte – Medien: Der Diskurs. Weinheim,<br />
Basel: S. 45-56.<br />
Karmasin, M. (2006b): Stakeholder Management als Kontext von<br />
Medienmanagement. In: Altmeppen, K.-D./Karmasin, M. (Hrsg.): Medien<br />
und Ökonomie. Band 3: Anwendungsfelder der Medienökonomie.<br />
Wiesbaden: S. 61-88.
gmk@medienpaed.de<br />
KidsVerbraucherAnalyse 2008. Verfügbar unter www.ehapa-<br />
www.gmk-net.de<br />
media.de/pdf_download/Praesentation_%20KVA08.pdf [Zugriffsdatum:<br />
20.12.2008]<br />
Kittel, C. (2008a): Medien im Alltag von Vorschulkindern. In: Lehren und<br />
Lernen, 34, H. 11, S. 15-18.<br />
Kittel, C. (2008b): Mediensozialisation von Kindern im Vorschulalter. Eine<br />
qualitative Studie. Unveröffentlichtes Manuskript. Ludwigsburg.<br />
Kittel, C. (2008c): Aufwachsen in Medienwelten. Die Rolle der Familie in der<br />
Mediensozialisation von Vorschulkindern. In: Ludwigsburger Beiträge zur<br />
Medienpädagogik, Ausgabe 11. Verfügbar unter www.ph-<br />
ludwigsburg.de/2081.html [Zugriffsdatum: 20.12.2008].<br />
Kittler, F. (1986): Grammophon – Film – Typewriter. Berlin.<br />
Maiwald, K. (2007): Ansätze zum Umgang mit dem Medienverbund im<br />
Unterricht. In: Josting, P./Maiwald, K. (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur<br />
im Medienverbund. Grundlagen, Beispiele und Ansätze für den<br />
Deutschunterricht (kjl&m 07.extra). München: S. 35-48.<br />
<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>, G./Rath, M./Bromberger, D. (2006): Frühkindliche<br />
Medienbildung in Deutschland – Zur Realität vorschulischer Medienwelten<br />
und den Grenzen pädagogischer Provinz. In: Ludwigsburger Beiträge zur<br />
Medienpädagogik, Ausgabe 9. Verfügbar unter www.ph-<br />
ludwigsburg.de/2081.html [Zugriffsdatum: 20.12.2008].<br />
<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>, G. (2007): global kickers. Die Wilden Fußballkerle als<br />
Weltmarke. In: Josting, P./Maiwald, K. (Hrsg.): Kinder- und<br />
Jugendliteratur im Medienverbund. Grundlagen, Beispiele und Ansätze für<br />
den Deutschunterricht (kjl&m 07.extra). München: S. 131-142.<br />
<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>, G./Rath, M. (2007): Medienkompetenz für ErzieherInnen. Ein<br />
Handbuch für die Computerpraxis in der frühen Bildung. München.<br />
<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>, G. (2008a): Intermedialität als perspektivierter Prozess – Von<br />
der Wiederentdeckung des Rezipienten in einem vorläufigen Diskurs. In:
gmk@medienpaed.de<br />
Lecke, B. (Hrsg.): Mediengeschichte, Intermedialität und Literaturdidaktik.<br />
www.gmk-net.de<br />
Frankfurt/Main: S. 79-94.<br />
<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>, G. (2008b): Medienerziehung in der KiTa – Kompetenzen und<br />
Meinungen der ErzieherInnen. In: Ludwigsburger Beiträge zur<br />
Medienpädagogik, Ausgabe 11. Verfügbar unter www.ph-<br />
ludwigsburg.de/2081.html [Zugriffsdatum: 20.12.2008].<br />
<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>, G. (im Druck): Medienverbund und Medienpraxis im<br />
Literaturunterricht. In: Frederking, V./Krommer, A. (Hrsg.): Taschenbuch<br />
des Deutschunterrichts. Baltmannsweiler.<br />
Preschool-Studie 2006 – Die Vorschulkinder im Fokus. Die ganz Kleinen sind<br />
bei der Kaufentscheidung ganz groß!. Verfügbar unter www.ehapa-<br />
media.de/pdf_download/PM_Preschool_Studie06.pdf [Zugriffsdatum:<br />
20.12.2008].<br />
Pressemappe Erich Kästner. Verfügbar unter www.cecilie-<br />
dressler.de/fileadmin/verlagsgruppe-oetinger.de/pdf/autoren/3468.pdf<br />
[Zugriffsdatum: 29.01.2009].<br />
Rath, M./<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong>, G. (2004): „Geblickt?<strong>“</strong> – MedienBildung als Coping-<br />
Strategie. In: Schavan, A. (Hrsg.): Bildung und Erziehung. Perspektiven<br />
auf die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Frankfurt am Main:<br />
S. 200-229.<br />
Römer, B. von/Steffensen, B. (2007): Kinder und Jugendliche als Zielgruppe<br />
des Erlebnismarketings. Werbung in Kinder- und Jugendzeitschriften sowie<br />
in korrespondierenden Internetangeboten (Sofia-Studien zur<br />
Institutionenanalyse, Nr. 07-2). Darmstadt. Verfügbar unter www.sofia-<br />
darmstadt.de/fileadmin/Dokumente/Studien/2007/Kinderwerbung_07-<br />
2.pdf [Zugriffsdatum: 20.12.2008].<br />
Shapiro, C./Varian, H. R. (1999): Information Rules. A Strategic Guide to the<br />
Network Economy. Boston.
gmk@medienpaed.de<br />
Siegbert, G./Hautzinger, N. (2006): Marketing und Vermarktung unter<br />
www.gmk-net.de<br />
Konvergenzbedingungen. In: Karmasin, M./Winter, C. (Hrsg.):<br />
Konvergenzmanagement und Medienwirtschaft. München: S. 117-130.<br />
Six, U./Gimmler, R. (Hrsg.) (2007): Die Förderung von Medienkompetenz im<br />
Kindergarten. Eine empirische Studie zu Bedingungen und<br />
Handlungsformen der Medienerziehung. Berlin.<br />
Wagner, U. (2006): Medienkonvergenz aus der Perspektive Heranwachsender.<br />
In: Wagner, U./Theunert, H. (Hrsg.): Neue Wege durch die konvergente<br />
Medienwelt. München: S. 13-34.<br />
Weise, M. (2008): „Sprecht Ihr zu Hause über Fernsehen und so?<strong>“</strong> – „Ja, wenn<br />
der Fernseher kaputt ist, dann kriegt es Papa wieder repariert.<strong>“</strong> Eine<br />
Studie zur qualitativen Erfassung der Medienwelt von Vorschulkindern.<br />
Aspekte qualitativer Forschungsverfahren und -methoden mit dem<br />
Schwerpunkt auf dem Puppet-Interview als Erhebungs- und<br />
Vermittlungsinstrument. Unveröffentlichte Magisterarbeit. Ludwigsburg.<br />
Bildnachweis:<br />
Abb. 1:<br />
www.marenga.com/marengashop.php?request=show_Produkt&ArtikelNr=<br />
562065&last_line=40_ [Zugriffsdatum: 22.12.2008]