Marci-Boehncke, Gudrun: „Hallo, SpongeBob!“ oder: Kindliche ...
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gmk@medienpaed.de<br />
werden kann (vgl. Fiske 1992): d.h., mit dem man sich in der Rangordnung<br />
www.gmk-net.de<br />
der Gleichaltrigengruppe nicht selten zu positionieren sucht.<br />
Der Medienverbund ist an einer Schnittstelle zwischen Medienwelt und (auch<br />
ökonomischer) Alltags-Welt anzusiedeln. Da die Medien heute neben<br />
Elternhaus, Peergroup und Kita/Schule die wichtigste Sozialisationsinstanz<br />
darstellen (vgl. Rath/<strong>Marci</strong>-<strong>Boehncke</strong> 2004) und nicht erst in der Adoleszenz<br />
Einfluss auf die Identitätsentwicklung nehmen, ist die Verschränkung von<br />
Medieninhalten und Medienmarkt von Anfang an auch für die Kinder und<br />
Jugendlichen wahrnehmbar. Karmasin (2006a) bezeichnet Medien deshalb als<br />
„duales Gut<strong>“</strong>: Sie produzieren Realkapital ebenso wie Sozialkapital. In der<br />
Teilnahme an bestimmten Medienangeboten und -inhalten, in der<br />
Kommunikation über diese Teilnahme innerhalb ihrer Freundeskreise schaffen<br />
bereits die jungen Rezipienten Sozialkapital: Medien sind Teil ihrer<br />
(Kommunikations-)Kultur. Indem sie für die Nutzung und/<strong>oder</strong> den Besitz<br />
dieser Medien – direkt <strong>oder</strong> indirekt – bezahlen (<strong>oder</strong> hier: bezahlen lassen),<br />
produzieren sie aber zugleich Realkapital. Es gibt also neben den unmittelbaren<br />
Realwerten vor allem in der Mediennutzung symbolisches Kapital, was auch als<br />
eine Ökonomie der Aufmerksamkeit (vgl. Franck 1998) begriffen werden kann.<br />
Kinderwünsche<br />
Das heißt: Kinder sind über ihre Eltern – denn diese bezahlen schließlich bei<br />
Kaufentscheidungen – in die „Kapital<strong>“</strong>-Bildung mit Medien unmittelbar<br />
eingebunden. Von den Medienmachern sind sie als Zielgruppe fest im Blick. Im<br />
Kita-Alter werden die Kunden geworben, hier wechseln die Vorlieben noch<br />
rasch, was für den Konsum entsprechend günstig ist. Die „Kleinen<strong>“</strong> werden<br />
dabei für die Wirtschaft eine immer wichtigere Zielgruppe, denn ihren<br />
Wünschen verschließen sich Eltern kaum. 60% der Kinder dürfen bei der<br />
Zimmereinrichtung mitbestimmen und fast 50% bei Lebensmitteln. Mehr als