Partnerschaft & Teilhabe
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Unterstützung bei der <strong>Teilhabe</strong>:<br />
Ergotherapie – Training für den Alltag<br />
„Ergotherapie“ stammt von dem griechischen Wort „ergon“ ab und bedeutet tun,<br />
handeln, arbeiten. Damit umreißt die Bezeichnung das wesentliche Merkmal des<br />
Berufsbildes: Jemanden dazu befähigen, zu handeln und damit so selbstbestimmt<br />
wie möglich seinen Alltag zu gestalten. Die Wiedergewinnung von Selbstständigkeit,<br />
Lebensqualität sowie die <strong>Teilhabe</strong> am Leben in der Gesellschaft sind wesentliche Ziele<br />
der Rehabilitation.<br />
Ergotherapie wird vom behandelnden Arzt<br />
verordnet und er entscheidet, wann sie be-<br />
ginnen kann. Insgesamt gilt auch hier: Je<br />
eher, desto besser. Die Befundaufnahme und<br />
Therapie kann bereits bei einem frisch ver-<br />
letzten Querschnittgelähmten auf der Intensiv-<br />
station starten.<br />
Rehabilitation bedeutet Teamarbeit: Ergo-<br />
therapeuten arbeiten eng mit allen Berufs-<br />
gruppen zusammen, die auch mit der Reha-<br />
bilitation des Querschnittgelähmten zu tun<br />
haben. Es finden regelmäßige fachliche<br />
Austausche statt, um gemeinsam das Optimale<br />
für den Betroffenen zu bewirken. So erfolgt<br />
eine Abstimmung der Therapie z.B. mit dem<br />
behandelnden Arzt, dem Pflegepersonal,<br />
dem Physiotherapeuten, Logopäden, Sozial-<br />
arbeitern und dem Psychologen. Auch mit der<br />
Orthopädie- und Medizintechnik, dem Archi-<br />
tekten, dem Arbeitsamt, einem Handicap-<br />
Fahrlehrer sowie externen Spezialfirmen<br />
werden die Behandlungsschwerpunkte koor-<br />
diniert. Nur mit einer guten Teamarbeit ist<br />
das primäre Rehabilitationsziel, das Wieder-<br />
erlangen der größtmöglichen Selbstständig-<br />
keit im Alltag zu erreichen.<br />
Am Anfang der Therapie wird immer eine<br />
intensive Befundaufnahme durchgeführt. Ge-<br />
meinsam mit dem Patienten werden Nah-<br />
und Fernziele besprochen. Es werden ver-<br />
lorengegangene Fähigkeiten wieder trainiert<br />
oder Ersatzstrategien zur Kompensation er-<br />
arbeitet. Häufig ist der Einsatz von Hilfsmitteln<br />
notwendig, deren Anwendung intensiv ein-<br />
geübt wird. Die Therapie kann sowohl in<br />
Einzel- als auch Gruppentherapie stattfinden.<br />
Die Behandlungen können in der Klinik, in<br />
einer ergotherapeutischen Praxis oder beim<br />
Patienten zuhause stattfinden. Die Behand-<br />
lungsdauer beträgt ca. 45 Minuten. Nach<br />
Möglichkeit sollten die Angehörigen in die<br />
ergotherapeutische Behandlung mit einbe-<br />
zogen werden. Bei der Beratung und der<br />
Anleitung sollen auch sie unterstützt werden<br />
mit der neuen Situation umzugehen und<br />
den querschnittgelähmten Patienten nicht zu<br />
bevormunden.<br />
Therapieziele<br />
Wichtige Voraussetzungen sind das Erreichen<br />
einer Sitzbalance, die Fähigkeit zum Lage-<br />
wechsel und das Greifen und Loslassen von<br />
Gegenständen auf verschiedene Art und<br />
Weise. So ist zum Beispiel bei einer Lähmung<br />
der Hand- und Fingerfunktion entscheidend,<br />
dass die Hände von Anfang an richtig mit<br />
Lagerungsschienen gelagert werden. Die