Aus den AGs - Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie
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Na + Resorption. Durch Überexpression<br />
von ENaC in <strong>den</strong><br />
Atemwegen der Maus konnte<br />
gezeigt wer<strong>den</strong>, dass die erhöhte<br />
Na + Resorption zu einer Volumendepletion<br />
des PCL führt [3,<br />
4] (s. Abb.).<br />
Die Folge ist ein Defekt der<br />
mukoziliären Clearance und<br />
eine schwere, der Cystischen Fibrose<br />
sowie anderen Formen der<br />
chronischen Bronchitis ähnliche<br />
Lungenerkrankung mit Mukusobstruktion,<br />
chronischer Entzündung<br />
und erhöhter Anfälligkeit<br />
<strong>für</strong> Infektionen mit Bakterien<br />
wie Pseudomonas aeruginosa<br />
[3, 4]. Diese Ergebnisse legen<br />
nahe, dass neue pharmakologische<br />
Strategien, die (z. B. durch<br />
Hemmung von ENaC) zu einer<br />
Rehydratation der Atemwegsoberflächen<br />
führen, einen Erfolg<br />
versprechen<strong>den</strong> Ansatz <strong>für</strong> eine<br />
effektive Therapie der Cystischen<br />
Fibrose und möglicherweise auch<br />
anderer Formen der chronischen<br />
Bronchitis darstellen. Die ENaCüberexprimierende<br />
Maus eröffnet<br />
erstmals Möglichkeiten, die<br />
<strong>Aus</strong> <strong>den</strong> <strong>AGs</strong><br />
22<br />
Pathophysiologie sowie neue<br />
therapeutische Strategien zur<br />
Behandlung dieser chronischen<br />
Lungenerkrankungen in einem<br />
leben<strong>den</strong> Organismus zu untersuchen.<br />
Dr. med. Marcus Mall<br />
Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder-<br />
und Jugendmedizin<br />
Pädiatr. <strong>Pneumologie</strong> und Mukoviszidose-Zentrum<br />
Im Neuenheimer Feld 153<br />
D-69120 Heidelberg<br />
E-Mail: Marcus.Mall@med.<br />
uni-heidelberg.de<br />
Web: www.klinikum.uni-heidel<br />
berg.de/index.php?id=7334<br />
Literatur:<br />
[1] Mall M et al. J Clin Invest 1998; 102:<br />
15–21.<br />
[2] Grubb BR et al. Physiol Rev 1999;<br />
79:S193–S214.<br />
[3] Mall M et al. Nat Med 2004; 10:<br />
487–493.<br />
[4] Frizzell RA et al. Nat Med 2004; 10:<br />
452–454.<br />
Dendritische Zellen der Lunge –<br />
zentrale Akteure bei pulmonalen Immunreaktionen<br />
Überschießende Entzündungsreaktionen<br />
der Atemwege und des<br />
Lungenparenchyms haben eine<br />
zentrale pathogenetische Bedeutung<br />
<strong>für</strong> Asthmaexazerbationen,<br />
<strong>für</strong> virusinduzierte Bronchiolitis<br />
und auch <strong>für</strong> viele Formen der<br />
Pneumonie. Derartige Entzündungsreaktionen<br />
sind bedingt<br />
durch Immunantworten auf Allergenexposition<br />
oder Infektionen<br />
mit Atemwegsviren, atypischen<br />
oder klassischen Bakterien. T<br />
Zellen, sowohl als Effektorzellen<br />
als auch als Gedächtniszellen,<br />
sind <strong>für</strong> die Entstehung dieser<br />
Immunantworten von zentraler<br />
Bedeutung und sie unterhalten<br />
diese auch.<br />
In <strong>den</strong> letzten Jahren hat es<br />
sich gezeigt, dass professionelle<br />
antigenpräsentierende Zellen,<br />
so genannte <strong>den</strong>dritische Zel<br />
len (DC), wesentlich sind <strong>für</strong><br />
die Aktivierung von naiven<br />
TZellen. Solche DC fin<strong>den</strong><br />
sich insbesondere in der Haut<br />
und in <strong>den</strong> Schleimhäuten, so<br />
auch in der Atemwegsmukosa.<br />
In diesen Grenzflächen des<br />
Körpers zur Außenwelt bil<strong>den</strong><br />
DC ein dichtes Netzwerk und<br />
nehmen fremde Antigene auf,<br />
bauen diese ab zu Pepti<strong>den</strong> und<br />
präsentieren letztere im Zusammenhang<br />
mit MHCMolekülen<br />
auf ihrer Oberfläche. In vielen<br />
Fällen reifen DC nach Antigenkontakt<br />
aus und wandern in die<br />
regionalen Lymphknoten, wo sie<br />
mit naiven TZellen interagieren<br />
und diese gegebenenfalls aktivieren,<br />
sofern deren TZellrezeptor<br />
das Antigen spezifisch erkennt<br />
(Abb. 1). Neben der Inter aktion<br />
zwischen TZellrezeptor und<br />
PeptidMHCKomplex spielen<br />
Interaktionen zwischen kostimulatorischen<br />
Molekülen auf<br />
DC und deren Ligan<strong>den</strong> auf<br />
TZellen sowie DCZytokine<br />
Abb. 1<br />
eine wichtige Rolle bei der Aktivierung<br />
von TZellen und bei<br />
deren Polarisierung zu Typ1,<br />
Typ2 oder regulatorischen T<br />
Zellen.