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PFLEGESTANDADDS STATT STANDADDPFLEGE

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01<br />

PflegeStandardS Statt<br />

StandardPflege<br />

Uli Groneick (Foto)<br />

KONZEPTE GmbH<br />

Die PHV sieht sich als Partner ihrer Patienten und<br />

formuliert dazu einen Anspruch, der nachhaltige<br />

Standards und die notwendige Flexibilität in der Betreuung<br />

der Patienten miteinander in Einklang bringt:<br />

„Gesicherte Qualität und individuelle Betreuung“.<br />

In ihren Publikationen formulieren die Dialyseexperten<br />

das so: „Hohe Dialysequalität heißt in den PHV-<br />

Dialysezentren nicht nur medizinische Behandlung<br />

auf hohem Niveau sowie Einsatz modernster Technik<br />

und bester Verbrauchsmaterialien. Unter guter<br />

Dialysequalität versteht die PHV auch die fachgerechte<br />

Pflege und Betreuung der Patienten. Daher schult<br />

die PHV kontinuierlich ihr Personal und fördert die<br />

Fähigkeit, dem Patienten Zuwendung und Nähe zu<br />

geben.“ (http://www.phv-dialyse.de)<br />

Die ambulanten Dialysezentren der PHV und die<br />

kooperierenden Arztpraxen haben zur Sicherung<br />

der Qualität ein Qualitätsmanagementsystem mit<br />

TÜV-Zertifikat aufgebaut. Das erfordert die ständige<br />

Überprüfung und Optimierung der Arbeitsprozesse,<br />

um Qualitätsleistungen auch langfristig zum Nutzen<br />

der Patienten aufrechterhalten zu können. Die PHV<br />

Carsten Müller<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Hauptabteilungsleiter Personalwesen<br />

PHV – Der Dialysepartner<br />

Patienten-Heimversorgung<br />

Gemeinnützige Stiftung<br />

setzt dabei auf Strategien mit echter Beteiligung der<br />

Partner an den jeweiligen Dialysestandorten.<br />

Im Jahr 2008 startete die PHV ein Qualitätssicherungsprojekt<br />

zum Thema „Überleitung neuer Patienten<br />

von der nephrologischen Praxis zur Dialyse“.<br />

Als externe Berater waren Michael Raulf (Herz &<br />

Hirn I Kommunikation Komplett, Bonn) und die<br />

KONZEPTE GmbH engagiert. Das Thema hat zentrale<br />

Bedeutung für jedes PHV-Dialysezentrum. Denn<br />

die Qualität der Vorbereitung des Patienten auf<br />

die Nierenersatztherapie sowie die Durchführung<br />

der ersten Dialysen beeinflussen die Beziehung<br />

zum Pflegepersonal stark. Hier wird Vertrauen<br />

aufgebaut oder verspielt – und das wirkt langfristig.<br />

In Vorbereitung auf das Projekt war das Thema<br />

„Überleitung“ bereits 2007 Gegenstand der regionalen<br />

Fortbildungen der Stiftung.<br />

Qualitätsstandards erfordern Prozesse, die nachvollziehbar<br />

sind und von allen verstanden werden.<br />

Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe aus Ärzten und<br />

PHV-Mitarbeitern überführte die Ideen aus den<br />

Fortbildungen in einen Prozess für das Qualitäts-<br />

Ein QUalitätsprojEkt dEr stiftUnG pHV –<br />

dEr dialysEpartnEr<br />

Die gemeinnützige Stiftung Patienten-Heimversorgung (PHV)<br />

mit Sitz in Bad Homburg v. d. H. gehört zu den führenden<br />

Dialyseanbietern in Deutschland. Die Stiftung existiert seit mehr<br />

als 35 Jahren und betreibt heute 87 Dialysezentren. Über<br />

1.900 spezialisierte PHV-Mitarbeiter betreuen in Zusammenarbeit<br />

mit qualifizierten Fachärzten für Nierenheilkunde mehr als<br />

6.700 Dialysepatienten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />

51


pflEGEstandards statt standardpflEGE<br />

03<br />

Qualitätsstandards erfordern Prozesse,<br />

die nachvollziehbar sind und von allen<br />

verstanden werden.<br />

managementsystem der PHV. Die Überleitungsphase<br />

mit den jeweiligen Arbeitsschritten und<br />

Dokumentationsanforderungen wurde grafisch als<br />

„Prozesshaus“ dargestellt, das die einzelnen Schritte<br />

des Prozesses mit den dazugehörigen verantwortlichen<br />

Umsetzern sowie den konkreten Tätigkeiten<br />

definiert.<br />

WorksHops ZUr iMplEMEntiErUnG dEs<br />

VErEinbartEn proZEssEs<br />

Dieser Prozess wurde mit den Dialysezentren abgestimmt<br />

und ist die Basis für die Entwicklung von<br />

Handlungsperspektiven. Die Frage, wie ein Dialysezentrum<br />

die Überleitungsphase konkret gestalten<br />

kann, wird auf drei Ebenen bearbeitet:<br />

• medizinisch/pflegerisch<br />

• sozialpsychologisch/kommunikativ<br />

• organisatorisch/materiell<br />

Dazu wurden an den jeweiligen Standorten sogenannte<br />

Überleitungs-Workshops durchgeführt, die<br />

vor allem die Abläufe und Kooperationsanforderungen<br />

für die Neuaufnahme von Patienten im Blick<br />

hatten. Die für die Überleitung verantwortlichen<br />

PHV-Mitarbeiter und Ärzte analysierten den Status<br />

quo und leiteten daraus Konsequenzen für ihre<br />

Arbeit in der Phase der Neuaufnahme und Erstdialyse<br />

ab. Dabei ging es darum, in der berufsgruppenübergreifenden<br />

Zusammenarbeit Wissen und<br />

Handeln miteinander in Einklang zu bringen und<br />

gleichzeitig lokale Besonderheiten der einzelnen<br />

Zentren angemessen zu berücksichtigen. Zudem<br />

wurden Eckpunkte für die Patienten-Kommunikation<br />

vereinbart.<br />

MitarbEitErsCHUlUnGEn – bliCk aUf<br />

diE koMMUnikation, das pErsönliCHE<br />

ErlEbEn Und VErHaltEn<br />

Ergänzend zu den Maßnahmen, die auf die Organisation<br />

und die Abläufe rund um die erste Dialyse<br />

zielen, haben wir ein Fortbildungsangebot für alle<br />

PHV-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter kreiert, das<br />

von fünf KONZEPTE-Trainern seit Mitte 2009 umgesetzt<br />

wurde. Es hat die Erweiterung der persönlichen<br />

Handlungs- und Kommunikationskompetenz<br />

zum Ziel. Patienten – so das Ergebnis einer von Herz &<br />

Hirn und KONZEPTE im Vorfeld durchgeführten<br />

Befragung von Patienten, PHV-Mitarbeitern und<br />

Ärzten – beurteilen die Überleitungsphase zur<br />

Erstdialyse in den PHV-Dialysezentren überwiegend<br />

gut. Sie bescheinigen den Leitungs- und Pflege-<br />

kräften in den Dialysezentren durchgängig eine<br />

hohe fachliche, soziale und kommunikative Kompetenz.<br />

Dennoch wird die Überleitung in das<br />

Dialysezentrum von allen Beteiligten als schwierig<br />

und belastend empfunden. Diese Situation erfordert<br />

neben Fachkompetenz vor allem soziale und kommunikative<br />

Fähigkeiten sowie Kompetenzen der<br />

Selbstorganisation und Selbstkontrolle.<br />

Themen der Schulungen der PHV-Mitarbeiter sind<br />

daher vor allem:<br />

• Umgang mit Ängsten chronisch<br />

kranker Patienten<br />

• Stärkung des Einfühlungsvermögens<br />

• Gesprächs- und Fragetechniken<br />

• Sich selbst managen: Anteilnahme und<br />

Abgrenzung richtig ausbalancieren<br />

• Arbeit an konkreten schwierigen Fällen<br />

Das Schulungsprojekt endete im Mai 2011 und<br />

erreichte nahezu alle Pflegekräfte im Rahmen ihrer<br />

dienstbegleitenden Fortbildungen.<br />

Erste Eindrücke der KONZEPTE-Trainer sind, dass<br />

die Teilnehmer dem Thema Kommunikation große<br />

Bedeutung beimessen sowohl im Hinblick auf die<br />

Probleme der Überleitung als auch bezogen auf<br />

andere schwierige soziale Situationen. Sie erkennen<br />

ein durchgängig hohes Engagement der Teilnehmer,<br />

das sich in Offenheit für Informationen aus der<br />

Kommunikationspsychologie, hoher Reflexions-<br />

bereitschaft und Motivation für die persönliche<br />

Weiterentwicklung ausdrückt.<br />

ZUsatZnUtZEn übEr das projEkt HinaUs<br />

Das Projekt hat uns als KONZEPTE GmbH einen<br />

Einblick in die Organisation PHV ermöglicht, der<br />

über den eigentlichen Projektauftrag hinausgeht.<br />

Dem Auftraggeber wie auch der begleitenden<br />

Arbeitsgruppe „Überleitung“ konnten wir ergänzende<br />

Hinweise für die Entwicklung der Organisation<br />

sowie Empfehlungen zur Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung<br />

geben.<br />

faZit dEs projEktVErantWortliCHEn<br />

Carsten Müller, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der PHV und Hauptabteilungsleiter Personalwirtschaft,<br />

zieht als Verantwortlicher des<br />

Projekts das Fazit: „In der für sie schwierigen<br />

Zeit der ersten Dialysen sind unsere Patienten<br />

besonders auf eine reibungslose Zusammenarbeit<br />

zwischen Ärzten, Management und<br />

Pflegedienst angewiesen. Mit diesem Projekt<br />

leisten wir einen erheblichen Beitrag dazu,<br />

unsere hohen Qualitätsstandards in der pflegerischen<br />

Leistung transparent und nachhaltig<br />

umzusetzen.“<br />

04


pflEGEstandards statt standardpflEGE<br />

03<br />

Qualitätsstandards erfordern Prozesse,<br />

die nachvollziehbar sind und von allen<br />

verstanden werden.<br />

managementsystem der PHV. Die Überleitungsphase<br />

mit den jeweiligen Arbeitsschritten und<br />

Dokumentationsanforderungen wurde grafisch als<br />

„Prozesshaus“ dargestellt, das die einzelnen Schritte<br />

des Prozesses mit den dazugehörigen verantwortlichen<br />

Umsetzern sowie den konkreten Tätigkeiten<br />

definiert.<br />

WorksHops ZUr iMplEMEntiErUnG dEs<br />

VErEinbartEn proZEssEs<br />

Dieser Prozess wurde mit den Dialysezentren abgestimmt<br />

und ist die Basis für die Entwicklung von<br />

Handlungsperspektiven. Die Frage, wie ein Dialysezentrum<br />

die Überleitungsphase konkret gestalten<br />

kann, wird auf drei Ebenen bearbeitet:<br />

• medizinisch/pflegerisch<br />

• sozialpsychologisch/kommunikativ<br />

• organisatorisch/materiell<br />

Dazu wurden an den jeweiligen Standorten sogenannte<br />

Überleitungs-Workshops durchgeführt, die<br />

vor allem die Abläufe und Kooperationsanforderungen<br />

für die Neuaufnahme von Patienten im Blick<br />

hatten. Die für die Überleitung verantwortlichen<br />

PHV-Mitarbeiter und Ärzte analysierten den Status<br />

quo und leiteten daraus Konsequenzen für ihre<br />

Arbeit in der Phase der Neuaufnahme und Erstdialyse<br />

ab. Dabei ging es darum, in der berufsgruppenübergreifenden<br />

Zusammenarbeit Wissen und<br />

Handeln miteinander in Einklang zu bringen und<br />

gleichzeitig lokale Besonderheiten der einzelnen<br />

Zentren angemessen zu berücksichtigen. Zudem<br />

wurden Eckpunkte für die Patienten-Kommunikation<br />

vereinbart.<br />

MitarbEitErsCHUlUnGEn – bliCk aUf<br />

diE koMMUnikation, das pErsönliCHE<br />

ErlEbEn Und VErHaltEn<br />

Ergänzend zu den Maßnahmen, die auf die Organisation<br />

und die Abläufe rund um die erste Dialyse<br />

zielen, haben wir ein Fortbildungsangebot für alle<br />

PHV-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter kreiert, das<br />

von fünf KONZEPTE-Trainern seit Mitte 2009 umgesetzt<br />

wurde. Es hat die Erweiterung der persönlichen<br />

Handlungs- und Kommunikationskompetenz<br />

zum Ziel. Patienten – so das Ergebnis einer von Herz &<br />

Hirn und KONZEPTE im Vorfeld durchgeführten<br />

Befragung von Patienten, PHV-Mitarbeitern und<br />

Ärzten – beurteilen die Überleitungsphase zur<br />

Erstdialyse in den PHV-Dialysezentren überwiegend<br />

gut. Sie bescheinigen den Leitungs- und Pflege-<br />

kräften in den Dialysezentren durchgängig eine<br />

hohe fachliche, soziale und kommunikative Kompetenz.<br />

Dennoch wird die Überleitung in das<br />

Dialysezentrum von allen Beteiligten als schwierig<br />

und belastend empfunden. Diese Situation erfordert<br />

neben Fachkompetenz vor allem soziale und kommunikative<br />

Fähigkeiten sowie Kompetenzen der<br />

Selbstorganisation und Selbstkontrolle.<br />

Themen der Schulungen der PHV-Mitarbeiter sind<br />

daher vor allem:<br />

Erste Eindrücke der KONZEPTE-Trainer sind, dass<br />

die Teilnehmer dem Thema Kommunikation große<br />

Bedeutung beimessen sowohl im Hinblick auf die<br />

Probleme der Überleitung als auch bezogen auf<br />

andere schwierige soziale Situationen. Sie erkennen<br />

ein durchgängig hohes Engagement der Teilnehmer,<br />

das sich in Offenheit für Informationen aus der<br />

Kommunikationspsychologie, hoher Reflexions-<br />

bereitschaft und Motivation für die persönliche<br />

Weiterentwicklung ausdrückt.<br />

ZUsatZnUtZEn übEr das projEkt HinaUs<br />

Das Projekt hat uns als KONZEPTE GmbH einen<br />

Einblick in die Organisation PHV ermöglicht, der<br />

über den eigentlichen Projektauftrag hinausgeht.<br />

Dem Auftraggeber wie auch der begleitenden<br />

Arbeitsgruppe „Überleitung“ konnten wir ergänzende<br />

Hinweise für die Entwicklung der Organisation<br />

sowie Empfehlungen zur Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung<br />

geben.<br />

faZit dEs projEktVErantWortliCHEn<br />

Carsten Müller, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der PHV und Hauptabteilungsleiter Personal-<br />

• Umgang mit Ängsten chronisch<br />

wirtschaft, zieht als Verantwortlicher des<br />

kranker Patienten<br />

Projekts das Fazit: „In der für sie schwierigen<br />

• Stärkung des Einfühlungsvermögens<br />

Zeit der ersten Dialysen sind unsere Patienten<br />

EnGlisH sUMMary<br />

X<br />

• Gesprächs- und Fragetechniken<br />

besonders auf eine reibungslose Zusammen-<br />

• Sich selbst managen: Anteilnahme und<br />

arbeit zwischen Ärzten, Management und<br />

Abgrenzung richtig ausbalancieren<br />

Pflegedienst angewiesen. Mit diesem Projekt<br />

Quality in PHV Dialysis Centers is marked by high-level medical treatment as well as professionally<br />

• Arbeit an konkreten schwierigen Fällen<br />

leisten wir einen erheblichen Beitrag dazu,<br />

competent care and support of all patients. Our project “Transfer of New Patients from Nephrology Clinical<br />

unsere hohen Qualitätsstandards in der pfle-<br />

Care to Dialysis“ serves to continually improve cooperation between doctors and staff at the PHV Centers.<br />

Das Schulungsprojekt endete im Mai 2011 und gerischen Leistung transparent und nachhal-<br />

Various workshops and trainings generated valuable contributions to the implementation of high-quality<br />

erreichte nahezu alle Pflegekräfte im Rahmen ihrer tig umzusetzen.“<br />

standards in health care services in a transparent and sustainable way.<br />

dienstbegleitenden Fortbildungen.<br />

04


IMPRESSUM<br />

KONZEPTE GEsEllschafT für BEraTuNG,<br />

sEmiNarE uNd mEdiEN mBh<br />

Wintermühlenhof 6<br />

53639 Königswinter<br />

Telefon: +49 2223 29667 0<br />

Telefax: +49 2223 29667 20<br />

E-Mail: info@konzepte.com<br />

www.konzepte.com<br />

hErausGEBEr:<br />

Geschäftsleitung der KONZEPTE GmbH<br />

Dr. Bernd Wanner, Dipl.-Kffr. Dunja Gehlen,<br />

Michael Kruse<br />

rEdaKTiON:<br />

Michael Kruse<br />

EdiTOrial dEsiGN:<br />

mc-quadrat | Markenagentur und<br />

Kommunikationsberatung, Berlin<br />

www.mc-quadrat.com<br />

BildNachwEisE:<br />

S. 2 | 3: iStockphoto ®<br />

© KONZEPTE GmbH, Königswinter 2012

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