Litora: Konzeptionsbeschreibung Vandenhoeck & Ruprecht, 17.06 ...

Litora: Konzeptionsbeschreibung Vandenhoeck & Ruprecht, 17.06.2004 2
Die Texte decken ein breites Spektrum an antiken Themen ab oder beschäftigen sich mit
dem Fortwirken der Antike und sind nach dem Sequenzprinzip angeordnet. Folgende
Themenkomplexe werden behandelt:
Lektion 1-6: Römischer Alltag
Lektion 7-10: Griechische Sagen
Lektion 11-12: Römische Sagen
Lektion 13-17: Staat und Politik
Lektion 18-22: Philosophie, Recht, Technik, Medizin (Kulturleistungen der Römer)
Lektion 27-28: Latein lebt weiter
Die Themen unterscheiden sich – abgesehen von den Alltags-Themen – nicht wesentlich
von denen, die in Lateinbücher früherer Generationen Eingang gefunden haben. Außergewöhnlich
ist aber in vielen Lektionen die Perspektive, aus der sich der Text entwickelt.
So in
� Lektion 3 (In der Großstadt Rom): Großstadt Rom als Dialog zwischen zwei Römern
und der Inhaberin einer popina von Fenster zu Fenster in einer engen Gasse der Subura.
� Lektion 5 (In den Thermen): Thermen als Erlebnisbad für einen politik-gestressten
Senator, dessen Sklaven sich – ohne Wissen ihres Herrn – dort ebenfalls einen schönen
Tag machen und bei seinem Anblick die Flucht ergreifen.
� Lektion 8 (Tantalus, Text 1): Die Hybris des Tantalus als innerer Monolog des Tantalus.
� Lektion 10 (Im Bauch des Pferdes): Der Untergang Trojas aus dem Blickwinkel der
Helden, die mit Odysseus im Bauch des hölzernen Pferdes sitzen und ängstlich auf Sinos
Zeichen warten, wobei sie Helenas Lockrufen (nach Odyssee, Buch 4) widerstehen
müssen.
� Lektion 13 (Ein unerbittlicher Gläubiger): Ständekämpfe als um 450 v. Chr. spielende
Szene auf dem Hof eines Schuldners, der von Schuldhaft bedroht ist.
� Lektion 14 (Briefe aus Gallien): Gallischer Krieg vor Alesia, einerseits aus der Sicht
eines adligen Militärtribuns und Parteigängers Caesars, andererseits aus der Sicht eines
Legionärs.
� Lektion 19 (Soll man sich politisch betätigen?): Die Haltung der Stoa und der Epikureer
zum Staat wird in einem Gespräch zwischen einem Stoiker und einem Epikureer
dargestellt.
� Lektion 24 und 25: Frühes Christentum anhand einer Märtyrerakte und einer
apologetischen Schrift des Tertullian.
Besonderer Wert wurde gelegt auf die adäquate Berücksichtigung von römischen und
griechischen Mädchen und Frauen bzw. Frauengestalten – ohne dabei die historische
Wirklichkeit zu verfälschen (die griechische und die römische Gesellschaft waren patriarchalisch
aufgebaut – daran lässt sich nichts mehr ändern!). So in
� Lektion 2: Gastgeber sind der Hausherr und seine Frau; geschildert wird die Arbeit,
die die Sklavinnen bei der Vorbereitung des Gastmahls verrichten.
� Lektion 3: Marcia als Kleinunternehmerin (sie besitzt eine popina) ist gleichberechtigte
Gesprächspartnerin.