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St.-Martins- Lichtfeier - Pfarrei Hochdorf

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Thema 11«Woche der Religionen» (1.–8. November)Wie viel Dialog ertragen wir?In der Schweiz findet vom 1.–8. Novemberzum dritten Mal die «Wocheder Religionen» statt. Das Zusammenlebender verschiedenen Religionenund Kulturen wird an über 60Orten diskutiert und gefeiert. Dialogist das Gebot der <strong>St</strong>unde.Fast 200 Veranstaltungen versuchenlandesweit mit Podiumsgesprächen,religiösen, musikalischen, folkloristischenund kulinarischen Feiern dieBegegnung mit und das Verständnisfür Menschen und Gruppen andererReligionen zu fördern. Dass die Religionenweltweit durch Globalisierungund Internet, Migration undMedien, Tourismus und Terrorismuszu einem öffentlichen Thema gewordensind, hätte in den 80er und 90erJahren kaum jemand vermutet.Drei mögliche ReaktionenDass in der Schweiz immer mehr einemultikulturelle und multireligiöseGesellschaft entsteht, führt zu unterschiedlichenReaktionen: Die einenempfinden das Fremde als Bedrohungund lehnen es ab, die anderenreagieren desinteressiert und gehenohnehin davon aus, dass die Integrationvon Kulturen und Religionendurch die Teilnahme an Markt undKonsum geschieht und nicht über religiöseund kulturelle Programme.Und die dritte Gruppe sieht in derMultikulturalität und Multireligiositätder Gesellschaft eine Chance für alle.Religiöse Konflikte nicht neuDass religiöse Verschiedenheit in einerersten Phase bedrohlich und konflikthaftsein kann, ist kein neues Phänomenin der Schweiz. Vor 160 Jahrenbekämpften sich Katholiken und Reformierte.Die ältere Generation derKatholiken hat noch gelernt, dass esSünde sei, wenn er oder sie in eine reformierteKirche geht. Manche musstennoch zum katholischen Glaubenkonvertieren, wenn sie als Reformierteden katholischen Partner heiratenwollten. Die gemischt-konfessionelleSchweiz ist das beste Beispieldafür, dass verschiedene Glaubensgemeinschaftenfriedvoll miteinanderleben können, ohne dass sie ihreEigenheiten, Unterschiede undWahrheitsansprüche preisgebenmüssen. Die Schweizer Geschichtezeigt, dass es keinen Frieden im Landund unter den Nationen geben kannohne Frieden zwischen den Religionenund Konfessionen. Und dieSchweiz hat auch bewiesen, dass eskeinen Frieden zwischen den Religionenund Konfessionen geben kannohne den Dialog und die Begegnungin einem gegenseitigen Lernprozess.Gegenseitige Offenheit vorausgesetzt...Dialog will gelernt seinZum Lernprozess des interreligiösenDialogs gehört zunächst die persönlichekritisch reflektierte Auseinandersetzungmit der eigenen Konfessionund Religion und ein Grundwissenüber Kultur und Religion des Gegenübers.Zweitens ist die stimmige undweise Balance zwischen der Betonungdes Gemeinsamen und derKonfrontation mit den Unterschiedenunerlässlich. Einerseits ist dieKonzentration und Förderung der gemeinsamenGrundlagen und Wertewichtig, ohne die Religionen mit ihremtranszendenten Bezug auf dieethische Ebene reduzieren zu wollen.Und andererseits darf man nicht auseinem Harmoniebedürfnis herausdie kulturellen und religiösen Differenzenund die mit Absolutheit vertretenenWahrheitsansprüche im Gesprächnivellieren oder ausklammern.Und drittens ist die Balancenötig zwischen der klaren eigenen religiösenGrundentscheidung und derOffenheit im gegenseitigen Lernprozess.Dialog ist kein Duett, wo das Resultatbereits im Voraus festgelegt ist.Beim Dialog sind Ablauf und Ergebnisnicht vorhersehbar. Im Dialogmachen Menschen immer wieder diebeglückende und bereichernde Erfahrung,dass er trotz oder gerade wegender Herausforderung durch dasAndere und Fremde im Lernprozessdie eigene Identität und die Freudean der eigenen Einzigartigkeit stärkt.Lukas NiederbergerVortragVerschmelzung oderKampf? Dialog in einermultireligiösen Weltvon Lukas NiederbergerMontag, 2. November, 20.00 UhrKapuzinerkirche <strong>St</strong>ans

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