unternehmen & management - aktuelle ausgabe
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für pfiffige Lösunge auf Seite 4<br />
Mit Zeitarbeit<br />
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zwingen immer mehr<br />
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INHALT<br />
Aktuell 1−4<br />
Unternehmen/<br />
Management<br />
5–15<br />
Immobilien 16<br />
Menschen 17–21<br />
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Rückenwind für IHK-Kritiker:<br />
Kammerzwang wackelt<br />
◆ Politik nimmt Pflichtmitgliedschaft ins Visier – Firmen der Region zahlen Millionen<br />
Von<br />
Hildegard Linßen und Johannes Eber<br />
Jahr für Jahr zahlen die hiesigen Unternehmen<br />
über 20 Millionen Euro<br />
an die drei Industrie- und Handelskammern<br />
(IHKn) der Region. Aussuchen<br />
kann sich das niemand: Wer ein<br />
Unternehmen gründet oder ansiedelt,<br />
wird zwangsweise Mitglied der<br />
Kammer. Das könnte sich bald ändern.<br />
Schon im Frühjahr haben sich<br />
Teile der SPD für eine Abschaffung<br />
stark gemacht. Spätestens wenn der<br />
Druck aus Brüssel zunimmt, wird das<br />
Thema erneut auf dem Tisch der großen<br />
Koalition landen.<br />
Spricht man Peter Graf auf seine<br />
Zwangsmitgliedschaft in der Industrie-<br />
und Handelskammer Hochrhein-<br />
Bodensee an, ist die Antwort knapp,<br />
aber eindeutig: „Nötigung“, nennt der<br />
Gewerbeimmobilienmakler aus Singen<br />
dies. Auch von der – vor wenigen<br />
Wochen neu gewählten – Vollersammlung<br />
seiner für ihn zuständigen IHK<br />
erwartet er wenig bis gar nichts: „Die<br />
ist für mich wie eine Stammesversammlung<br />
in Südafrika, das interessiert<br />
mich nicht.“<br />
So wie Peter Graf denken viele. Die<br />
Mainzer Beratungsfirma Forum hat<br />
im vergangenen Jahr Mitgliedern verschiedener<br />
Verbände über die Zufriedenheit<br />
mit ihren Organisationen befragt:<br />
Die IHKn landeten auf dem letzten<br />
Platz.<br />
Die Unzufriedenheit bündelt sich<br />
schon seit einem Jahrzehnt im Verband<br />
der IHK-Verweigerer in Dortmund.<br />
Ihre Internetseite (www.kammerjaeger.org)<br />
wird millionenfach angeklickt.<br />
Die Verweigerer berufen sich<br />
aufs Grundgesetz: Diese geht prinzipiell<br />
von der Freiheit des einzelnen<br />
Bürgers aus, die nur dort eingeschränkt<br />
werden darf, wo es unvermeidbar<br />
ist.<br />
Genau diese Notwendigkeit aber sehen<br />
die IHKn. Es gebe ein Gesamtinteresse<br />
der Unternehmen, das nur vertreten<br />
werden könne, wenn sich alle<br />
daran beteiligen, so die Argumentation.<br />
Im IHK-Gesetz steht: Jede IHK hat<br />
den Auftrag „das Gesamtinteresse der<br />
ihnen zugehörigen Gewerbetreibenden<br />
ihres Bezirks wahrzunehmen, für<br />
die Förderung der gewerblichen Wirtschaft<br />
zu wirken und dabei die wirtschaftlichen<br />
Interessen einzelner Gewerbezweige<br />
oder Betriebe abwägend<br />
und ausgleichend zu berücksichtigen.“<br />
Aber worin soll das gemeinsame Interesse<br />
bestehen, fragen die IHK-Gegner.<br />
Was hat der Versicherungsmakler<br />
mit dem Blumenhändler, was der<br />
Gastwirt mit dem Pharma-Produzenten,<br />
was der Software-Unternehmer<br />
mit der Modeboutique-Besitzerin gemein?<br />
Und selbst, wenn es Gemeinsamkeiten<br />
gibt: Warum sollte nicht jeder<br />
selbst für sich entscheiden können,<br />
ob er diese Interessenvertretung<br />
unterstützen will – ober eben nicht?<br />
Schließlich würden auch andere Berufs-<br />
und Bevölkerungsgruppen nicht<br />
zu einer Mitgliedschaft– in irgendwelchen<br />
Kammern gezwungen. Professor<br />
Uwe Jens, SPD-Mitglied und ehemaliger<br />
Bundestagsabgeordneter, tut sich<br />
jedenfalls schwer mit dem Zwang:<br />
„Ich bin der Ansicht, dass es in einer<br />
marktwirtschaftlichen Ordnung sehr<br />
schwer zu begründen ist, warum jedes<br />
Unternehmen Mitglied einer Kammer<br />
sein muss.“<br />
Mit dieser Einschätzung steht Jens<br />
innerhalb der SPD nicht allein da. Im<br />
Frühjahr diskutierte und entwarf die<br />
SPD-Arbeitsgruppe für Wirtschaft und<br />
Arbeit einen Gesetzentwurf zur Abschaffung<br />
der IHK-Zwangsmitgliedschaft.<br />
Demnach sollten die öffentlich-rechtlichen<br />
IHKn<br />
in privat organisierte<br />
Kammervereine überführt<br />
werden. Nach<br />
Angaben des BundestagsabgeordnetenJohannes<br />
Kahr, Initiator<br />
des Gesetzentwurfes<br />
und Sprecher des wirtschaftsfreundlichen<br />
Seeheimer Kreises, hat<br />
es in der SPD-Fraktion<br />
auch eine Mehrheit für<br />
den Gesetzesentwurf gegeben. Doch<br />
erst stellte sich Wirtschaftsminister<br />
Wolfgang Clement quer, dann verkündete<br />
Gerhard Schröder Neuwahlen.<br />
Damit war das Thema zunächst vom<br />
Tisch.<br />
Jetzte aber sind die Neuwahlen entschieden<br />
und Clement nicht mehr Minister.<br />
Gut möglich also, dass das Thema<br />
in einer großen Koalition wiederbelebt<br />
wird.<br />
Initiative aus Brüssel<br />
Und wenn die Initiative nicht in Berlin<br />
ergriffen wird, könnte Brüssel Vorreiter<br />
werden. Dort brüten die EU-Beamten<br />
gerade über der neuen Dienstleistungsrichtlinie,<br />
die den europäischen<br />
Markt für Dienstleistungen harmonisieren<br />
soll. Diese soll nach Protesten<br />
der Regierungen in Berlin und Paris<br />
zwar nun in entschärfter Form verabschiedet<br />
werden. Dennoch könnte sie<br />
erhebliche Konsequenzen für die<br />
IHKn haben. Wenn die Dienstleistungsrichtlinie<br />
dazu führt, dass etwa<br />
ein polnischer Unternehmer, der seine<br />
Dienste in Deutschland anbietet,<br />
nicht Mitglied in einer IHK sein muss,<br />
könnte ein deutscher Unternehmer<br />
dagegen klagen. Schließlich wäre er<br />
mit seinen IHK-Zwangsbeiträgen ge-<br />
genüber der polnischen Konkurrenz<br />
benachteiligt. Was dann passiert, hat<br />
Günter Steffen, Präsident der Heilbronner<br />
IHK, einem dortigen Zeitungsredakteur<br />
in die Tasten diktiert:<br />
„Wenn Firmen aus anderen Ländern<br />
nicht dabei sein müssen, dann<br />
braucht es nur eine Klage einer deutschen<br />
Firma beim Europäischen Gerichtshof,<br />
bis die Zwangsmitgliedschaft<br />
fällt.“<br />
Dass ein Kammersystem auch<br />
ohne Zwang funktioniert, zeigt<br />
der Blick über den Tellerrand:<br />
In vielen Staaten Europas<br />
wie Belgien, Dänemark,<br />
Großbritannien, Irland,<br />
Finnland, Norwegen,<br />
Portugal, Schweden<br />
oder der Schweiz sind die<br />
Kammern auf freiwilliger<br />
Basis organisiert. Auch<br />
die hiesigen IHKn würden<br />
in einem solchen<br />
System nicht verschwin-<br />
den, wie das Beispiel Liechtenstein<br />
zeigt. Der kleine Fürstenstaat<br />
hat als derzeit letztes Land<br />
die Zwangsmitgliedschaft abgeschafft.<br />
Doch nur 10 Prozent der<br />
Mitglieder sind daraufhin ausgetreten.<br />
IHK müsste kämpfen<br />
Eines würde das Ende der<br />
Zwangsmitgliedschaft aber auf jeden<br />
Fall bewirken: Die IHKn müssten<br />
stärker um die Gunst der Unternehmen<br />
kämpfen. Vermutlich<br />
würde sich dadurch ihr Angebot<br />
verbessern. Und auch Peter Graf<br />
würde davon profitieren. Der ist<br />
nämlich Mehrfachzwangsmitglied<br />
in der IHK. Einmal als Einzelunternehmer,<br />
und auch noch mit seiner<br />
GmbH. „Das kann ja wohl nicht<br />
sein“, sagt er und formuliert<br />
dann doch noch eine Erwartung<br />
an die neue Vollversammlung<br />
der IHK Hochrhein-Bodensee:<br />
„Die sollen zumindest diese<br />
Mehrfachzwangsmitgliedschaft<br />
streichen.“<br />
Interview mit IHK-Präsident<br />
Dieter Teufel plus Kammervergleich<br />
regionaler IHKn, Seite 2<br />
Was halten Unternehmer von der IHK?<br />
◆ Profitieren oder draufzahlen? Vier Geschäftsführer aus der Region über ihre Erfahrungen als IHK-Mitglied<br />
Harald Marquardt,<br />
Sprecher<br />
der Geschäftsführung<br />
der<br />
Marquardt<br />
GmbH (Rietheim-Weilheim),<br />
weltweit über<br />
3000 Mitarbeiter<br />
„Wir wären auch ohne Zwang Mitglied<br />
der IHK.“ Für Harald Marquardt ist der<br />
Fall klar: „Die meisten Mitglieder wissen<br />
gar nicht, was die Kammer für sie<br />
tut. Aber ich bin sicher: Wenn man die<br />
IHK nicht mehr hätte, gäbe es Geschrei.“<br />
Der Geschäftsführer des auf<br />
Schalter spezialisierten Zulieferers<br />
will sich daher den Kritikern nicht anschließen:<br />
„Ich kann nur für die Kammer<br />
werben.“ (lud)<br />
Cornelia Linzer,<br />
Inhaberin und<br />
Geschäftsführerin<br />
der Linzer Personal<br />
GmbH in<br />
Konstanz (Existenzgründer-<br />
Beraterin)<br />
Cornelia Linzer ist Neuling in der<br />
künftigen Vollversammlung der IHK<br />
Hochrhein-Bodensee. Für Sie hat die<br />
Kammer ihre Berechtigung. Das Angebot<br />
sei breitgefächert und reiche vom<br />
Ausbildungswesen über die Vermittlung<br />
steuerlicher Themen bis hin zur<br />
Beratung von Existenzgründern. „Nur<br />
muss man eben das Angebot auch annehmen,<br />
dann stimmt das Verhältnis<br />
von Beitrag zu Leistung.“ (sen)<br />
„Dann braucht es nur eine<br />
Klage einer deutschen Firma beim<br />
Europäischen Gerichtshof, bis die<br />
Zwangsmitgliedschaft fällt.“<br />
GÜNTER STEFFEN, PRÄSIDENT DER HEILBRONNER<br />
IHK, FÜR DEN FALL, DASS DIE<br />
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Martin Gundlach,Geschäftsführer<br />
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Bei seiner Existenzgründung 2003 war<br />
Gundlach froh, dass es die IHK gab.<br />
Die habe seinen Businessplan abgezeichnet.<br />
„Das war wichtig, um für die<br />
ersten sechs Monate relativ leicht die<br />
finanzielle Unterstützung des Arbeitsamts<br />
zu bekommen.“ Heute nimmt er<br />
das Kammer-Angebot kaum noch<br />
wahr. „Wenn’s brennt, geh ich lieber<br />
direkt zu den Fachleuten und bezahle<br />
für die Leistung.“ (kck)<br />
Rüdiger Braun,<br />
Gesellschafter<br />
Inglas Innovative<br />
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Friedrichshafen,<br />
6 Mitarbeiter<br />
„Sicher gibt es Punkte, wo man von<br />
der IHK profitieren, Beratung und Unterstützung<br />
gebrauchen kann“, sagt<br />
Rüdiger Braun. Aber das Verhältnis zur<br />
Kammer hält der Inglas-Gesellschafter<br />
für ambivalent. Kontakte gibt es<br />
kaum. Wenn man ihm die Wahl ließe,<br />
IHK-Mitglied zu werden oder nicht,<br />
würde er eher nein sagen, sagt Braun.<br />
„Kosten und Nutzen stehen in keinem<br />
Verhältnis.“ (kck)<br />
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Seite 2 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
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des Verlages gültig. Bei<br />
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– in die ganze Welt. >Seite 27<br />
Chefin von mehr als 3000 Mitarbeitern,<br />
Unternehmerin des Jahres 2004:<br />
Im PROFIT-Interview spricht Sybill<br />
Storz, Unternehmerin aus Tuttlingen,<br />
über Innovation, Erfolg und Familie.<br />
>Seite 18<br />
Geld verdienen mit Beteiligung: Die<br />
Anlageform Private Equity, eine<br />
Beteiligung von Anlegern an nicht<br />
börsennotierten Unternehmen, rückt<br />
immer mehr in den Blickpunkt privater<br />
Anleger. >Seite 30<br />
Ananas-Cocktails unter dem Sternenhimmel,<br />
Schnorcheln im Korallenriff<br />
bei 29 Grad Wassertemperatur,<br />
himmlische Ruhe, glasklares Wasser:<br />
Reportage über eine Kreuzfahrt im<br />
Indischen Ozean. >Seite 25<br />
Das Thema: Kammern in der Kritik - Fällt der Zwang zur Mitgliedschaft?<br />
Vom IHK-Kritiker zum Präsidenten: Steuerberater Dieter Teufel ist seit 1998<br />
Präsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Bild: Hahne<br />
Was spricht für.....<br />
➪ Die IHK kümmert sich mit um<br />
die Ausbildung in den Unternehmen.<br />
Sie berät Ausbildungsbetriebe<br />
und organisiert Prüfungen.<br />
➪ Die IHK ist eine wirtschaftspolitische<br />
Interessenvertretung<br />
innerhalb der Region und vertritt die<br />
Interessen der Region auch auf<br />
überregionaler Ebene<br />
➪ Die IHK ist die Selbstverwaltung<br />
der regionalen Wirtschaft.<br />
➪ Die IHK verfügt über ein großes<br />
Netzwerk, das den einzelnen<br />
Mitgliedern zugute kommt.<br />
➪ Die IHK bietet zahlreiche Weiterbildungsseminare<br />
an.<br />
IHK Hochrhein-<br />
Bodensee<br />
Höhe der Einnahmen der IHK gesplittet in<br />
A) Pflichtbeiträge (2004): 5,3 Millionen Euro<br />
B) sonstige Einnahmen (2004): 2,6 Millionen Euro<br />
Umlagehebesatz: 0,26 % (vom Gewerbeertrag)<br />
Haupt-<br />
Geschäftsführer<br />
Haro Eden<br />
Jahreseinkommen:<br />
keine Auskunft<br />
Mitgliederzahl: 30 500 IHK-Vollzeitstellen: 56<br />
... was gegen die IHK<br />
➪ Die Zwangsmitgliedschaft ist ein<br />
Eingriff in die persönliche Unternehmerfreiheit.<br />
➪ Die Zwangsbeiträge verringern<br />
die Qualität der IHK-Angebote. Der<br />
Grund: Der Anreiz zu hoher Leistungsbereitschaft<br />
ist gering, wenn<br />
Einnahmen sowieso fließen.<br />
➪ Das von den IHKn viel zitierte so<br />
genannte Gesamtinteresse einer<br />
Region, dass sie zu vertreten vorgeben,<br />
gibt es gar nicht. Die Firmen<br />
sind viel zu unterschiedlich.<br />
➪ Wo IHKn staatliche Aufgaben<br />
ausführen, könnten dies auch<br />
Behörden tun. Nicht-staatliche<br />
IHK-Angebote gibt es am Markt.<br />
„Wir sind in<br />
den Top-Ten“<br />
◆ Warum die Villinger IHK Vorbildcharakter hat<br />
Dieter Teufel ist seit 1998 IHK-Präsident.<br />
Er änderte viel. Doch es gibt<br />
Tabus, an denen rüttelt auch er nicht.<br />
Herr Teufel, bevor Sie 1998 nach<br />
einer Kampfabstimmung Präsident<br />
der Industrie- und Handelskammer<br />
Schwarzwald-Baar-<br />
Heuberg wurden, galten Sie als<br />
IHK-Verweigerer. Warum hatten<br />
Sie sich entschlossen, den „Marsch<br />
durch die Institution“ anzutreten?<br />
Widerspruch, nicht als Verweigerer,<br />
sondern als Erneuerer! Die so genannten<br />
„Verweigerer“ sind eine Randerscheinung,<br />
die es in unserer Region<br />
Gott sei Dank so gut wie überhaupt<br />
nicht mehr gibt. Für mich war von Anfang<br />
an klar: Ich möchte erneuern,<br />
nicht mich verweigern. Richtig ist außerdem:<br />
Ich stand damals als Steuerberater<br />
völlig außerhalb des IHK-Systems<br />
und war der Meinung, dass man<br />
einiges ändern und verbessern muss.<br />
Was haben Sie denn seither verändert<br />
und verbessert?<br />
Wir sind mit drei Zielen gestartet:<br />
Niedrigere Beitragssätze, mehr Transparenz<br />
und eine von innen reformierte<br />
IHK, die sich für den Mittelstand<br />
einsetzt. Wir haben überall deutliche<br />
Fortschritte gemacht. Nehmen Sie<br />
den Beitragssatz: Der lag 1997 bei 0,48<br />
Prozent des Gewerbeertrags, heute<br />
sind es 0,19 Prozent. Damit sind wir<br />
bundesweit unter den Top-Ten der 81<br />
Kammern.<br />
Wo ist Ihre IHK noch Spitze?<br />
Bei der Ausbildungsgebühr! Die Unternehmen<br />
zahlen an uns für die Eintragung<br />
und Betreuung eines Ausbildungsverhältnisses<br />
nur 51 Euro. Das<br />
ist der niedrigste Wert in ganz<br />
Deutschland. Dabei liegen die eigentlichen<br />
Kosten für die IHK zwischen<br />
400 und 500 Euro. Aber wir haben uns<br />
entschlossen, dies zu subventionieren.<br />
Wir wollen uns damit ausdrücklich<br />
zur Ausbildung bekennen.<br />
Wer die Einnahmen runter fährt<br />
wie Sie, der muss auch bei den<br />
Ausgaben kürzen. Wo wurde<br />
gespart?<br />
Wir haben uns auf unsere Kernkompetenzen<br />
konzentriert. Zum Beispiel<br />
auf unsere Ausbildungsleistungen.<br />
Dort wird nicht gespart. Und wenn<br />
doch, hinterfragen wir jede Kostenreduzierung<br />
dreimal. Von Randgebieten<br />
haben wir uns dagegen verabschiedet.<br />
IHK Schwarzwald-<br />
Baar-Heuberg<br />
Höhe der Einnahmen der IHK gesplittet in<br />
A) Pflichtbeiträge (2004): 3,6 Millionen Euro<br />
B) sonstige Einnahmen (2004): 2,2 Millionen Euro<br />
Umlagehebesatz: 0,19 % (vom Gewerbeertrag)<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Thomas Albiez<br />
Jahreseinkommen:<br />
keine Auskunft<br />
Mitgliederzahl: 26 800 IHK-Vollzeitstellen: 58<br />
Zum Beispiel von der Personalentwicklung,<br />
obwohl wir dort einen<br />
hochqualifizierten Mitarbeiter hatten.<br />
Aber das ist eine Dienstleistung, die<br />
auch frei am Markt erhältlich ist.<br />
Sie haben die IHK geprägt. Hat die<br />
IHK auch Sie verändert?<br />
Einen Gesinnungswandel kann ich bei<br />
mir nicht feststellen. Ich fühle mich<br />
heute vielmehr bestätigt. Was vom<br />
Bauchgefühl her möglich schien,<br />
konnten wir auch umsetzen.<br />
Sie nennen sich selbst einen Erneuerer.<br />
Aber für die Beibehaltung<br />
der Pflichtmitgliedschaft der<br />
Unternehmen in den IHKn sind<br />
Sie dennoch. Warum?<br />
Weil die IHKn eine Deregulierungsmaßnahme<br />
des Staates sind. Gäbe es<br />
die Kammern nicht, müsste das Ausbildungssystem<br />
auf staatliche Stellen<br />
verteilt werden. Dann müsste auch die<br />
Frage der Finanzierung neu gestellt<br />
werden. Wir finanzieren uns ja bekanntlich<br />
ausschließlich aus den Beiträgen<br />
unserer Mitglieder. Und es wird<br />
ja wohl ernsthaft keiner glauben wollen,<br />
dass staatliche Institutionen das<br />
Ganze billiger anbieten könnten. Denken<br />
Sie nur mal an die 2000 Ehrenamtlichen<br />
allein in unserer überschaubaren<br />
IHK. Der Großteil von denen arbeitet<br />
als Prüfer in der Aus- und Weiterbildung.<br />
Die bekommen 5 Euro<br />
plus Fahrtkosten für die Abnahme einer<br />
Prüfung. Oder denken Sie an die<br />
Vollversammlung, die Ausschüsse, das<br />
Präsidium, die bekommen nichts, gar<br />
nichts.<br />
Und was verdient Ihr Hauptgeschäftsführer<br />
Thomas Albiez?<br />
Darüber haben wir Vertraulichkeit<br />
vereinbart.<br />
Aber Sie sind doch mit dem Ziel<br />
angetreten, für mehr Transparenz<br />
zu sorgen. Gehört da nicht auch<br />
dazu, dass Ihre Mitglieder – wenn<br />
Sie schon zur Mitgliedschaft<br />
gezwungen werden – wenigstens<br />
erfahren, was mit ihrem Geld<br />
geschieht?<br />
Ich kann nur soviel sagen: Die Vergütung<br />
ist keinesfalls überzogen. Verglichen<br />
etwa mit den Vorstandsbezügen<br />
im Kreditgewerbe liegen wir deutlich<br />
darunter.<br />
NACHGEFRAGT HAT<br />
JOHANNES EBER<br />
Erst brachte Bernd Buck einer US-<br />
Firma bei, wie man Endoskope repariert.<br />
Dann gründete er mit MSI sein<br />
eigenes Unternehmen. Heute baut<br />
der Pfullendorfer sogar eigene Endoskope.<br />
>Seite 6<br />
Musterklagen<br />
gegen<br />
Handwerkskammern<br />
Stuttgart (rm) Handwerksbetriebe<br />
aus Baden-Württemberg und Bayern<br />
haben in diesem Jahr massenhaft Widerspruch<br />
gegen ihre Bescheide zur<br />
Entrichtung des Kammer-Pflichtbeitrags<br />
eingelegt. Man wolle gerichtlich<br />
klären, ob die Betriebe verpflichtet seien,<br />
den vollen Kammerbeitrag zu entrichten,<br />
wenn sie gleichzeitig auch<br />
zahlende Mitglieder einer Innung<br />
sind, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer<br />
der Verbände des<br />
Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes<br />
Alexander Habla in München.<br />
In den baden-württembergischen<br />
Kammerbezirken Ulm, Mannheim<br />
und Freiburg sind nach Angaben<br />
von Markus Eberlein vom Fachverband<br />
der Stuckateure ebenfalls bereits<br />
drei Verwaltungsgerichtsklagen gegen<br />
Zahlungsbescheide anhängig.<br />
Hintergrund der Streitigkeiten ist<br />
offenkundig die Furcht der Innungen,<br />
auf Kosten der Kammern Mitglieder<br />
zu verlieren. Während Handwerksbetriebe<br />
zur Mitgliedschaft in den Kammern<br />
verpflichtet sind, ist die Angehörigkeit<br />
zu einer Innung freiwillig. Wegen<br />
der wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />
und der immer schmaler gewordenen<br />
Margen haben in den letzten Jahren<br />
daher viele Betriebe ihre Innungs-<br />
Mitgliedschaft gekündigt. Allein die<br />
Verbände des Bayerischen Zimmererund<br />
Holzbaugewerbes haben in den<br />
letzten sieben Jahren nach Angaben<br />
Hablas etwa ein Viertel der Mitglieder<br />
eingebüßt.<br />
Die ersten juristischen Bemühungen,<br />
die Zahlung des Kammer-<br />
Zwangsbeitrags abzuschaffen oder zu<br />
reduzieren, verliefen nicht sehr erfolgreich:<br />
Das Verwaltungsgericht Augsburg<br />
wies in erster Instanz kürzlich<br />
sieben Musterklagen ab. Habla sah<br />
darin dennoch keine Niederlage. Die<br />
Augsburger Richter hätten über eine<br />
Sprungrevision den Weg zum Bundesverwaltungsgericht<br />
in Leipzig freigemacht,<br />
so dass über die Grundsatzfrage<br />
schon bald letztinstanzlich Klarheit<br />
bestehen könne.<br />
Die Kläger und mit ihnen die Innungen<br />
beziehungsweise Fachverbände<br />
sind der Auffassung, dass sie für dieselben<br />
Beratungsleistungen, die sowohl<br />
Innungen wie Kammern erbringen,<br />
doppelt zahlen müssten. Die<br />
Innungen stützen sich bei ihrem juristischen<br />
Vorgehen auf ein Rechtsgutachten<br />
des Marburger Staatsrechtlers<br />
Steffen Detterbeck. Demnach ist die<br />
Erhebung des vollen Kammerbeitrags<br />
von Betrieben, die auch Innungsmitglieder<br />
sind, wegen Verstoßes gegen<br />
rechtsstaatliche Prinzipien unzulässig.<br />
Der Fachverband des bayrischen<br />
Zimmerer- und Holzbaugewerbes hat<br />
vorgeschlagen, den Kammerbeitrag<br />
von Handwerksbetrieben, die auch einer<br />
Innung angehören, um 35 Prozent<br />
zu senken. Die Ersparnis für die Doppel-Mitglieder<br />
bezifferte Habla auf<br />
jährlich 90 Millionen Euro.<br />
IHK Bodensee-<br />
Oberschwaben<br />
Höhe der Einnahmen der IHK gesplittet in<br />
A) Pflichtbeiträge (2004): 4,3 Millionen Euro<br />
B) sonstige Einnahmen (2004) : 3,1 Millionen Euro<br />
Umlagehebesatz: 0,30 % vom Gewerbeertrag<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Helmut Schnell<br />
Jahreseinkommen:<br />
keine Auskunft<br />
Mitgliederzahl: 30 205 IHK-Vollzeitstellen: 67
AKTUELL<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 3<br />
MENSCHEN<br />
Albiez, Gerhard 7<br />
Albiez, Thomas 2<br />
Bächle, Jürgen 7<br />
Baehny, Albert M. 20<br />
Bihler, Bernhard 3, 19<br />
Bihler, Markus 19<br />
Bloedorn, Oliver 18<br />
Bruhnke, Ulrich 30<br />
Brummer, Jürgen 29<br />
Burger, Andreas 31<br />
Eberle, Thorsten 16<br />
Eckert, Werner 13<br />
Eden, Haro 2<br />
Flesch, Gerhard 5<br />
Gehl, Rainer 28<br />
Gersbacher, Bernh. 8<br />
Grabner, Mario 12<br />
Grieger, Andreas und<br />
Iris<br />
21<br />
Habla, Alexander 3<br />
Hägele, Jürgen 8<br />
Hanßler, Klaus 4<br />
Hempel, Juliane 26<br />
Hess, Michael 7<br />
Hirscher, R. 8<br />
Hug, Robert 6<br />
Hugel, Lutz 21<br />
Irion, Volker 10<br />
Janssen, Rudolf 16<br />
Karl, Armin 4<br />
Kettenbach, Edgar 4<br />
Kaul, Heinz 12<br />
Kisser, Thomas 27<br />
Kirsch, Werner 10<br />
Kirsche, Jürgen 13<br />
Klopfer, Helmut 18<br />
Kownatzki, Michael 9<br />
Kuenburg, Michael 13<br />
Lenz, Matthias 15<br />
Marquardt, Harald 4<br />
Mielke, Oliver 26<br />
Müller, Wolfgang 12<br />
Parent, Jean-Claude 17<br />
Pöttinger, Harald 30<br />
Rademacher, Rolf-<br />
Dieter<br />
23<br />
Rassy, Mellie & Magnus<br />
26<br />
Renner, Andreas 3<br />
Schäfer, Sven 16<br />
Scheiff , Dieter 10<br />
Scherer, Roland 6<br />
Schnell, Helmut 2<br />
Seipp, Horst 17<br />
Skiba, Hans Eduard 22<br />
Springe, Gerd 23<br />
Statti, Carmen 15<br />
Stockburger, Peter 4<br />
Storz, Sybill 18<br />
Ströhle, Martin 18<br />
Stuchlik, Gerda 5<br />
Susanek, Ernst 13<br />
Teufel, Dieter 2<br />
Torges, Karl Franz 22<br />
Unger, Andreas 29<br />
Voigt, Gunter 31<br />
von Büren, Ingo 23<br />
Wagner, Richard 24<br />
Weissweiler, Thomas 22<br />
Wohlfeil, Corinna 30<br />
Wutta, Mike 15<br />
Zock, Sabine 10<br />
Zoll, Klaus 8<br />
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Sie machen PROFIT<br />
Die Wirtschaftsredakteure (von links)<br />
Hildegard Linßen, Holger Thissen,<br />
Johannes Eber, Peter Ludäscher (vorn,<br />
Leitung) und Volontär Ingo Feiertag<br />
sorgen dafür, dass die Leser von PRO-<br />
Die Verlagerung von Produktionskapazitäten<br />
von einem Teil der Welt in einen<br />
anderen beschäftigt die Menschen<br />
überall. Diese Entwicklung, die<br />
bei den Großkonzernen begann, ist<br />
längst beim Mittelstand im Südwesten<br />
angekommen. Dies hat das Kienbaum-Büro<br />
in Titisee-Neustadt zum<br />
Anlass genommen, im Rahmen der<br />
Studienreihe „Regio Study on Business<br />
Development“ 500 Unternehmer<br />
und Wirtschaftslenker in der Region<br />
zum Thema „Internationalisierungsstrategien”<br />
zu befragen.<br />
Kräftiges Wachstum<br />
Gegen den allgemeinen Trend der<br />
Wirtschaftsentwicklung sind die befragten<br />
Unternehmen der Region in<br />
den vergangenen beiden Jahren um<br />
durchschnittlich 15 Prozent gewachsen.<br />
Darunter befinden sich 30 Prozent<br />
Automobilzulieferbetriebe, die<br />
im Schnitt 70 Prozent ihres Umsatzes<br />
im Automotive-Business erwirtschaften<br />
und 30 Prozent mit Kunden anderer<br />
Branchen. Im Mittel erwirtschaften<br />
ausländische Gesellschaften der<br />
Stilvolle Räumlichkeiten<br />
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Im Jahre 1781 am Fuße des Münsterhügels<br />
erbaut, hat in der Hofhalde 1<br />
alles Stil und Klasse: die aufwändige<br />
Restaurierung innen wie außen, die Vielfalt<br />
historischer Details, die antike Möblierung,<br />
die technische Infrastruktur. Drei<br />
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Region erwarten dürfen.<br />
Brennt Ihnen ein Thema unter den<br />
Nägeln? Gibt es interessante Neuig-<br />
Firmen 40 Prozent des Umsatzes und<br />
wachsen mit etwa 16 Prozent pro Jahr.<br />
85 Prozent der Unternehmen erwirtschaften<br />
mehr als ein Viertel ihres<br />
Umsatzes im Ausland, 35 Prozent sogar<br />
mehr als 75 Prozent. Als Grund für<br />
die Internationalisierung ihrer wirtschaftlichen<br />
Aktivitäten geben die Firmen<br />
als erstes lokale Absatzmärkte an,<br />
dicht gefolgt von Personalkosten und<br />
Kundenforderun-<br />
gen.Untergeordnet spielen auch<br />
Steuern, Zölle oder<br />
Wechselkursrisiken<br />
eine Rolle.<br />
Auf ihre Wachstumspläne<br />
bis 2010<br />
befragt, wollen die<br />
Unternehmen um durchschnittlich 47<br />
Prozent wachsen. Dabei ist die Ziel-<br />
Wachstumsrate im Ausland mit 53 Prozent<br />
mehr als doppelt so hoch wie das<br />
in Deutschland erwartete Wachstum<br />
von 25 Prozent. Das Wachstumsziel<br />
der Entwicklungsaktivitäten geben die<br />
Befragten im Schnitt mit 28 Prozent<br />
an, das zwischen Deutschland und<br />
dem Ausland nicht mehr signifikant<br />
keiten aus Ihrem Unternehmen?<br />
Rufen Sie an oder mailen Sie an die<br />
PROFIT-Redaktion: Tel.: 07531-999<br />
1243, redaktion@profit-wirtschaft.de.<br />
Bild: König<br />
variiert. Alarmierend, wenn man bedenkt,<br />
dass die Politik zumindest den<br />
F+E-Bereich (Forschung+Entwicklung)<br />
für „abwanderungssicher” hält.<br />
Während in Westeuropa (außerhalb<br />
Deutschlands), wo in der Vergangenheit<br />
nahezu alle Firmen investiert hatten,<br />
keinerlei Investitionen geplant<br />
sind, planen nahezu 30 Prozent der<br />
Befragten Aktivitäten in China. Jeweils<br />
10 Prozent der Be-<br />
fragteninvestieren in Osteuropa<br />
und Indien, wo sie<br />
bereits mit 60 Prozent<br />
schon präsent<br />
sind. Als<br />
Gründe für ihre<br />
zukünftigen<br />
Standortplanungen geben die Firmen,<br />
die nach Osteuropa gehen, in zwei<br />
Dritteln der Fälle „Allgemeines Firmenwachstum“<br />
an. In China sind es<br />
überwiegend Wachstumsgründe, in<br />
Indien Verlagerungsgründe. Aktivitäten<br />
in den USA sind ausschließlich<br />
wachstumsbedingt.<br />
Auf die Problematiken oder Hemmnisse<br />
bei ihren Erfahrungen im Aus-<br />
Rat und Tat bei Anzeigen<br />
Die Ansprechpartner der PROFIT-<br />
Anzeigenkunden (von links): Günter<br />
Halle (Kundenberater Bodensee),<br />
Thomas Sausen (Kundenberater<br />
Schwarzwald) und Andreas Heinkel<br />
Jedes dritte Unternehmen<br />
möchte in China investieren<br />
◆ Südwestdeutsche Unternehmer in der „Kienbaum RegioStudy on Business Development“<br />
Anlässe<br />
85 Prozent der Unternehmen<br />
erwirtschaften mehr als<br />
ein Viertel ihres Umsatzes<br />
im Ausland, 35 Prozent<br />
sogar mehr als 75 Prozent.<br />
Herzlich<br />
land befragt, wird als Hauptproblem<br />
„kulturelle Unterschiede“ definiert.<br />
Ihm folgen Schwierigkeiten mit der lokalen<br />
Politik und Bürokratie sowie<br />
Markteintrittsbarrieren – gleichauf<br />
mit dem Problem, lokale Lieferanten<br />
zu finden und mit ihnen zu arbeiten.<br />
Als weniger problematisch sehen die<br />
Firmen das lokale Recht oder auch das<br />
Finden qualifizierter und motivierter<br />
Mitarbeiter.<br />
Man spricht Englisch<br />
Der Personalanteil im Ausland beträgt<br />
bei den befragten Firmen im Schnitt<br />
etwa ein Viertel. Geführt werden die<br />
Unternehmen zu 75 Prozent von lokalen<br />
Managern. Als sprachliche Voraussetzungen<br />
im Management verfügen<br />
mittlerweile alle Chefetagen über Englischkenntnisse.<br />
Bei den weiteren<br />
Sprachkenntnissen wird es jedoch<br />
sehr schnell spärlich: In der Hälfte der<br />
obersten Führungsebenen wird französisch<br />
gesprochen, in einem Drittel<br />
Spanisch. Weitere Sprachen sind von<br />
untergeordneter Rolle.<br />
Zu einem Statement zum Standort<br />
Deutschland aufgefordert, zeigt sich<br />
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Günter Halle: Telefon 07531-999 1558<br />
oder per E-Mail: guenter.halle@profit-wirtschaft.de<br />
Bild: Wendel<br />
eine Mischung aus Resignation und<br />
Hoffnung: Über einen schwierigen<br />
Markt Deutschland, über die Bürokratie,<br />
die Kostensituation und die fehlende<br />
Orientierung beklagen sich die<br />
Einen, während Andere das Fachwissen,<br />
die Qualität der Produkte und die<br />
Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter<br />
in den Vordergrund stellen.<br />
Wohin bewegt sich Südwestdeutschland?<br />
Die Antwort ist herausfordernd:<br />
Die aufstrebenden<br />
Wirtschaftsräume in Osteuropa und<br />
Asien als lokale Absatzmärkte gepaart<br />
mit den günstigen Produktionsbedingungen<br />
für westliche Absatzmärkte<br />
zwingen auch diejenigen Firmen der<br />
Region ins Ausland, deren Produktion<br />
über viele Jahrzehnte nur in Deutschland<br />
stattfand, während sie über intensive<br />
Exportaktivitäten schon früh<br />
internationale Märkte bedient haben.<br />
Dabei wirken die politischen, legislativen<br />
und bürokratischen Rahmenbedingungen<br />
in Deutschland oft als Katalysator<br />
und Brandbeschleuniger.<br />
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E–mail: info@hofhalde1.de<br />
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Aktuell<br />
Seite 4 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
30, 40, 50 Stunden –<br />
alles ist möglich<br />
◆ Betriebe lassen sich flexible Arbeitszeitmodelle einfallen – Drei Beispiele<br />
von peter ludäscher<br />
Konstanz – Gibt es ein optimales Arbeitszeitmodell?<br />
PROFIT hat Unternehmen<br />
der Region befragt. Ergebnis:<br />
Die für alle Betriebe ideale Lösung gibt<br />
es nicht. Jedes Unternehmen muss<br />
das auf seine Belange zugeschnittene<br />
Modell selbst erarbeiten. Entscheidend<br />
ist, dass der Betrieb mit der Auftragslage<br />
atmen kann.<br />
Die Zeiten der starren 35-, 37,5oder<br />
40-Stunden-Woche sind in vielen<br />
Unternehmen vorbei. So auch in den<br />
von PROFIT besuchten Betrieben. Alle<br />
haben sich die Möglichkeit geschaffen,<br />
bei starkem Auftragseingang und<br />
Termindruck die Wochenarbeitszeit<br />
zu erhöhen. In Phasen geringer Auslastung<br />
fahren sie die Arbeitszeit zurück.<br />
So senken sie die Kosten und verbessern<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Das kleinste der befragen Unternehmen<br />
besitzt ein besonders flexibles<br />
Arbeitszeitmodell. Die Ingun<br />
Prüfmittelbau GmbH (Konstanz) beschäftigt<br />
145 Mitarbeiter und stellt gefederte<br />
Kontakte, Prüfadapter und<br />
Testsysteme her. Alle Produkte dienen<br />
dem Testen von Leiterplatten. Bei<br />
Kontaktstiften sieht sich Ingun als<br />
Marktführer in Europa und Asien. In<br />
diesem Geschäftsbereich kann in der<br />
normalen 35-Stunden-Woche kontinuierlich<br />
produziert werden. Auch bei<br />
den Testsystemen ist die Arbeitszeit<br />
kein großes Thema. Bei Prüfadaptern,<br />
die auf die jeweils zu prüfende Leiterplatte<br />
maßgeschneidert sein muss,<br />
hat Ingun jedoch mit starken Auftragsschwankungen<br />
zu kämpfen. „Hier haben<br />
wir jahrelang rote Zahlen geschrieben“,<br />
sagt Geschäftsführer Armin<br />
Karl, der das Unternehmen zu-<br />
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sammen mit seinem Vater Wolfgang<br />
führt. Man hatte starre Arbeitszeiten,<br />
aber das Geschäft verlief in einer Sinuskurve.<br />
So folgten Phasen, in denen<br />
Überstunden geleistet werden mussten,<br />
auf Zeiten, in denen die Mitarbeiter<br />
unterbeschäftigt waren.<br />
Ein neuer Produktionschef erarbeitete<br />
das heutige Arbeitszeitmodell:<br />
Die Mitarbeiter können bis zu 50 Stun-<br />
„Zunächst hatten die Mitarbeiter<br />
Bedenken gegen die<br />
Betriebsvereinbarung. Sie<br />
haben nur die 50 Stunden<br />
gesehen. Heute erkennen sie<br />
auch die Vorteile.“<br />
ARMIN KARL, INGUN-GESCHÄFTSFÜHRER<br />
den in der Woche eingeplant werden<br />
und feiern ihre Überzeit in den ruhigen<br />
Phasen ab. Das Stundenkonto<br />
darf im Kalenderjahr um 100 Arbeitsstunden<br />
nach unten oder oben abweichen.<br />
Sollte am Jahresende ein Arbeitszeitkonto<br />
im Plus sein, wird die<br />
Überzeit ausgezahlt. „Die Flexibilisierung<br />
hat uns unheimlich viel gebracht“,<br />
so Karl. Der betroffene Betriebszweig<br />
sei nach der Umstellung<br />
Unbesorgt in die Zukunft<br />
Robert Zubcic, Spezialist für betriebliche Altersversorgung (bAV)<br />
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sofort profitabel geworden. Die atmende<br />
Wochenarbeitszeit machte<br />
drei Arbeitsplätze überflüssig, die zuvor<br />
für Auftragsspitzen vorgehalten<br />
werden mussten. Diese Stellen konnten<br />
in andere Teile des Unternehmens<br />
verlagert werden.<br />
„Wir haben aber nicht nur die Personalkosten<br />
gesenkt, sondern auch<br />
die Durchlaufzeiten erheblich verringert“,<br />
so Karl. „Während wir vorher bis<br />
zu zwei Wochen für einen Auftrag benötigten,<br />
schaffen wir es jetzt in fünf<br />
Tagen.“ Am Markt sei die größere Flexibilität<br />
bestens angekommen und<br />
habe zu mehr Aufträgen geführt.<br />
Wie sieht die Regelung in der Praxis<br />
aus? Karl: „Der Werkstattleiter legt die<br />
Arbeitszeiten in Abstimmung mit den<br />
Mitarbeitern fest. Manche kommen<br />
auch gerne am Samstag, manche arbeiten<br />
lieber am Abend länger.“ Auch<br />
der Ausgleich der Überzeit wird in Abstimmung<br />
mit dem Werkstattleiter geregelt.<br />
Die Mitarbeiter hätten damit<br />
heute bessere Möglichkeiten, auch<br />
mal unter der Woche frei zu haben.<br />
„Zunächst hatten die Mitarbeiter Bedenken<br />
gegen die Betriebsvereinbarung.<br />
Sie haben nur die 50 Stunden gesehen.<br />
Heute erkennen sie auch die<br />
Vorteile“, berichtet Karl.<br />
Die 50-Stunden-Woche gilt nur in<br />
der Adapter-Fertigung. In allen Teilen<br />
des Unternehmens gibt es Gleitzeit<br />
ohne Kernzeiten. Nur in Abteilungen<br />
wie der EDV muss die Präsenz von 8<br />
bis 17 Uhr gesichert sein.<br />
Dass das System reibungslos funktioniert<br />
und gut angenommen wird,<br />
liegt nach Ansicht Karls auch daran,<br />
dass im Unternehmen ein sehr gutes<br />
Betriebsklima herrsche. „Bei uns gibt<br />
es einen kooperativen Führungsstil<br />
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und Betreuung.<br />
und wir honorieren die<br />
Leistung der Mitarbeiter<br />
großzügig. So schütten<br />
wir jedes Jahr eine<br />
Prämie aus dem Gewinn<br />
aus. Wir wollen<br />
die Mitarbeiter am Erfolg<br />
teilhaben lassen.“<br />
Der Erfolg zeigt sich<br />
auch am Umsatz. Er<br />
wächst seit Jahren.<br />
2005 soll er um 3 Prozent<br />
auf 26,8 Millionen<br />
Euro zunehmen. „Bisher<br />
liegen wir genau im<br />
Plan“, freut sich Karl.<br />
Auch bei der Konstanzer<br />
Siemens Dematic<br />
Postal Automation<br />
hat man ein Arbeitszeitmodellentwickelt,<br />
das auf die Besonderheiten<br />
des Geschäfts<br />
mit Briefsortieranlagenzugeschnitten<br />
ist. „Wir sind<br />
ein Systembauer. Da<br />
kann mal ein Auftrag<br />
über 100 Millionen<br />
reinkommen, oder<br />
auch nicht“, sagt Personalleiter<br />
Edgar Kettenbach.<br />
Er und sein Vertreter<br />
Peter Stockburger<br />
haben daher mit<br />
dem Betriebsrat ein<br />
Modell erarbeitet, das<br />
hilft, die starken Schwankungen in<br />
Produktion und der Außenmontage<br />
aufzufangen. In diesen Bereichen arbeiten<br />
200 der rund 1000 Mitarbeiter.<br />
„Unser Ziel ist es, die Beschäftigung zu<br />
sichern und die eingearbeiteten Mitarbeiter<br />
zu halten“, so Stockburger.<br />
Kein Streit<br />
„Wir brauchen ein jährliches Auftragsvolumen<br />
von 300 bis 350 Millionen<br />
Euro, um unsere Mitarbeiter auszulasten“,<br />
berichtet Kettenbach. Gehen weniger<br />
Aufträge ein, gibt es ein Auslastungsproblem.<br />
Deshalb sprechen Personalabteilung<br />
und Betriebsrat regelmäßig<br />
über Auslastung und Arbeitszeit.<br />
Durchschnittlich zwei Mal im<br />
Jahr wird die Arbeitszeit mit dem Betriebsrat<br />
schriftlich vereinbart. Die<br />
Konzerntochter ist damit zwar nicht<br />
so beweglich wie ein Mittelständler,<br />
„doch das Verfahren funktioniert,<br />
wenn man ein vernünftiges Verhältnis<br />
zum Betriebsrat hat“, sagt Kettenbach<br />
und ergänzt: „Es gibt Unternehmen,<br />
da wird über jede Stunde Mehrarbeit<br />
mit dem Betriebsrat gestritten. Das<br />
kennen wir nicht.“<br />
Gegenüber Ingun verlaufen die Wellen<br />
bei Siemens in längeren Intervallen.<br />
Aber in ihrer Höhe sind sie beachtlich:<br />
Im Geschäftsjahr 2003/2004<br />
(30. 9.) betrug die Auslastung zwischen<br />
50 und 120 Prozent. Die<br />
Schwankungen hatten sich frühzeitig<br />
abgezeichnet, so dass mit dem Betriebsrat<br />
rechtzeitig eine flexible Lösung<br />
vereinbart werden konnte. Der<br />
Die flexible Regelung der Wochenarbeitszeit hilft Kosten senken. Außerdem kann das<br />
Unternehmen Auftragsspitzen schneller bewältigen. Montage: Brosig<br />
Betrieb reagierte, indem er die Wochenarbeitszeit<br />
– regulär 35 Stunden –<br />
in den flauen Zeiten auf 30 Stunden reduzierte.<br />
Als die Aufträge da waren,<br />
wurde für eine doppelt so lange Phase<br />
37,5 Stunden gearbeitet. Das Gehalt<br />
der Mitarbeiter blieb stets gleich, unabhängig<br />
von der Arbeitszeit.<br />
Im Juni 2004 zeichnete sich erneut<br />
ein Problem ab: Das Unternehmen<br />
befand sich auf einem Beschäftigungsgipfel,<br />
doch das nächste Tal war<br />
bereits in Sicht. Die Lösung: Die Wochenarbeitszeit<br />
wurde vorübergehend<br />
auf 40 Stunden verlängert und für die<br />
folgende schwache Phase auf 30 Stunden<br />
verringert. „Wenn wir in einem<br />
ganz tiefen Beschäftigungstal stecken,<br />
produzieren wir auch mal auf Lager“,<br />
ergänzt Kettenbach. Überstundenzuschläge<br />
auf die über 35 Stunden hinausgehende<br />
Arbeitszeit gibt es nicht.<br />
Lediglich für Arbeit am Samstag zahlt<br />
die Siemens-Tochter Zuschläge.<br />
Die Gleitzeit-Regelung handhabt<br />
das Unternehmen restriktiv: Das Arbeitszeitkonto<br />
darf maximal 15 Stunden<br />
im Plus oder im Minus sein. Falls<br />
Fünf-Sterne-Abend in Singen<br />
Über 700 Gäste begrüßte die Regionale<br />
Wirtschaftskooperation<br />
(RWK) zu einem Fünf-Sterne-Abend<br />
der Wirtschaft im Singener Autohaus<br />
Bölle (links im Bild Geschäftsführer<br />
Klaus Hanßler). Eingeladen waren<br />
Vertreter der Wirtschaft und Politik<br />
aus dem westlichen Bodenseeraum.<br />
„Unser Ziel ist es, die<br />
Beschäftigung zu sichern<br />
und die eingearbeiteten<br />
Mitarbeiter zu halten.“<br />
PETER STOCKBURGER,<br />
PERSONALABTEILUNG SIEMENS DEMATIC<br />
POSTAL AUTOMATION<br />
Hauptredner war der Arbeits- und<br />
Sozialminister des Landes, Andreas<br />
Renner (Mitte). RWK-Sprecher Bernhard<br />
Bihler (rechts) zeigte sich von<br />
dem großen Interesse überrascht.<br />
Die RWK habe es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, die Wirtschaft zu fördern.<br />
Als Interessengemeinschaft wolle sie<br />
ein Mitarbeiter damit nicht auskommt,<br />
muss der Vorgesetzte die<br />
Überschreitung genehmigen und<br />
gleichzeitig einen Tag vereinbaren, an<br />
dem das Konto wieder in die erlaubte<br />
Bandbreite gebracht wird.<br />
Zurzeit ist die Produktion gut beschäftigt.<br />
Ein großer Auftrag aus der<br />
Schweiz sichert die Auslastung bis<br />
September 2006.<br />
Bis zu 200 Stunden<br />
Ein hoch flexibles Arbeitszeitmodell<br />
praktiziert der Schalter-Hersteller<br />
Marquardt GmbH (Rietheim-Weilheim).<br />
Das Unternehmen lässt die Arbeitszeitkonten<br />
zwischen minus 100<br />
und plus 200 Stunden atmen. Der Ausgleichszeitraum<br />
ist nicht an das Kalenderjahr<br />
gebunden. „Der Ausgleich soll<br />
– ab der Spitze – innerhalb von zwölf<br />
Monaten erfolgen“, so der Sprecher<br />
der Geschäftsführung, Harald Marquardt.<br />
„Wenn sichtbar ist, dass es<br />
nicht geht, wird die Überzeit ausbezahlt.“<br />
Die Abteilungsleiter müssen<br />
darauf achten, dass die Mitarbeiter bei<br />
geringerem Arbeitsanfall frei nehmen.<br />
„Denn die Schwaben sind Häuslebauer.<br />
Denen wäre die Auszahlung lieber<br />
als die Freizeit“, schmunzelt Marquardt.<br />
Bei dringenden Projekten<br />
kann die Wochenarbeitszeit nach Absprache<br />
mit den Mitarbeitern kurzfristig<br />
auch mal über 50 Stunden betragen.<br />
Zuschläge werden nicht mehr gezahlt,<br />
außer im Schichtbetrieb. „Aber<br />
darüber muss diskutiert werden“, so<br />
Marquardt.<br />
nicht auf Signale von außen warten,<br />
sondern die Zukunftsgestaltung in<br />
die eigene Hand nehmen. Rund 1800<br />
Mitglieder nutzten die übergreifende<br />
Infrastruktur. Der Abend wurde zum<br />
zwanglosen Gespräch untereinander<br />
und zum gegenseitigen Gedankenaustausch<br />
genutzt. Bild. Tesche
Unternehmen & Management<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 5<br />
Das neue Teamwork mit Firmen<br />
◆ Staat und Wirtschaft arbeiten bei PPP-Projekten zusammen. Aber profitiert auch der Mittelstand?<br />
Freiburg – Hintergrund für die neue<br />
Partnerschaft zwischen Staat und Privatwirtschaft<br />
sind die wegbrechenden<br />
Steuereinnahmen und die dramatisch<br />
verengten finanziellen Handlungsspielräume<br />
der öffentlichen Hand.<br />
Um in dieser Situation Investitionen<br />
und Sanierungsmaßnahmen vornehmen<br />
zu können, setzen Staat und<br />
Kommunen zunehmend auf die Einbeziehung<br />
von privaten Unternehmen.<br />
Dabei ist PPP – Public Private<br />
Partnership – mehr als nur die private<br />
Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen.<br />
PPP bedeutet auch Zusammenarbeit<br />
von öffentlicher Hand und<br />
privater Wirtschaft bei Planung, Erstellung,<br />
Finanzierung, Betreiben und<br />
Verwertung von bislang staatlich erbrachten<br />
Leistungen.<br />
Bis weit in die neunziger Jahre wäre<br />
es undenkbar gewesen, dass der Staat<br />
ein Gefängnis baut und private Unternehmen<br />
sich daran beteiligen – und<br />
zwar als Investoren mit eigenem Risi-<br />
Was ist Public-Private-Partnership?<br />
Public-Private-Partnership (PPP)<br />
bedeutet: Unternehmen errichten<br />
Gebäude auf eigene Kosten und<br />
betreiben sie anschließend auch. Der<br />
Staat zahlt nur für die Nutzung.<br />
Im Frühjahr gab die Landesregierung<br />
den Startschuss für eine breitere<br />
Anwendung von PPP-Modellen und<br />
stieß auf große Resonanz: Über 20<br />
Kommunen haben sich bereits an die<br />
PPP-Taskforce des Wirtschaftsministeriums<br />
gewandt, die konkrete PPP-<br />
Vorhaben planen. Es geht vor allem<br />
um die Bereiche Verwaltungsgebäude,<br />
Schulen, Sporthallen, Feuerwehrhäuser<br />
und Freizeitbäder. Die Politiker<br />
sehen PPP als Notwendigkeit, in<br />
Tuttlingen – Mit den Ingenieuren der<br />
Lufthansa Technik AG suchte Firmenchef<br />
Gerhard Flesch persönlich nach<br />
der idealen Lösung. Und schließlich<br />
überzeugte seine Idee auch das Luftfahrt<strong>unternehmen</strong>:<br />
Zwei von der Tuttlinger<br />
Firma Flesch-Arbeitsbühnen<br />
GmbH & Co. KG konstruierte Fahrwerksbühnen<br />
kommen jetzt auf dem<br />
Flughafen zum Einsatz. Die Lufthansa<br />
Technik AG erteilte dem Fach<strong>unternehmen</strong><br />
für Arbeitsbühnen und Höhenzugangstechnik<br />
den Bau der Sonderbühnen.<br />
Die selbstfahrenden Spezialbühnen<br />
werden bei Wartungsarbeiten<br />
an den Airbus-Flugzeug-Typen<br />
330, 340 und 380 eingesetzt.<br />
Neben Lieferung der Spezialbüh-<br />
ko. Es wäre auch nicht denkbar gewesen,<br />
dass Investoren Schulen sanieren,<br />
nicht aus Gefälligkeit oder Mäzenentum,<br />
sondern weil sich damit langfristig<br />
Geld verdienen lässt. Mit zunehmender<br />
Ebbe in den öffentlichen Kassen<br />
haben sich die Horizonte erweitert.<br />
Heute ist kaum noch strittig, dass<br />
sich öffentliche Interessen wie moderne<br />
Schulen auf der einen Seite und unternehmerische<br />
Interessen auf der anderen<br />
Seite zusammen bringen lassen,<br />
so dass am Ende alle Beteiligten einen<br />
Gewinn davon haben.<br />
So plant zum Beispiel die Stadt Freiburg,<br />
die Sanierung von sechs Schulstandorten<br />
und die Erweiterung der<br />
Hauptfeuerwache sowie den anschließenden<br />
Betrieb an einen privaten<br />
Partner zu vergeben. Nachdem im<br />
Bundesbauministerium in Berlin<br />
neue Pilotprojekt-Vereinbarungen<br />
über Public-Private-Partnership unterzeichnet<br />
waren, war klar, dass die<br />
Stadt Freiburg tätig werden konnte.<br />
Baden-Württemberg den großen<br />
Investitionsbedarf im öffentlichen<br />
Sektor zu decken.<br />
Konkrete Beispiele für PPP-Modelle: In<br />
Friedrichshafen entsteht das erste<br />
kommunale PPP-Projekt. Es geht um<br />
den Neubau und den 20-jährigen<br />
Betrieb eines Verwaltungsgebäudes<br />
für den Landkreis Bodenseekreis.<br />
In Fellbach soll ein Freizeitbad per<br />
PPP gebaut und betrieben werden.<br />
Das Projekt wird derzeit ausgeschrieben.<br />
Freiburg plant PPP für die Sanierung,<br />
Erweiterung und den Betrieb von<br />
zehn Schulen und des Feuerwehrhauses.<br />
In Pforzheim ist PPP für eine<br />
Berufsschule geplant.<br />
Selbstfahrende<br />
Spezialbühnen<br />
◆ Lufthansa-Auftrag geht an Tuttlinger Fach<strong>unternehmen</strong><br />
nen erhielt die Firma Flesch auch den<br />
Zuschlag für die Wartungs- und Servicearbeiten.<br />
In Frankfurt hat Flesch<br />
mittlerweile einen guten Namen. Für<br />
den Frankfurter Airport (Fraport)<br />
führte das Tuttlinger Unternehmen<br />
bereits zwei Großaufträge aus.<br />
Mietstation in Radolfzell<br />
Gleichzeitig arbeitet der Arbeitsbühnenspezialist<br />
an einer verstärkten<br />
Marktpräsenz im Bodensee-Raum. In<br />
Radolfzell hat das Fach<strong>unternehmen</strong><br />
eine Mietstation eröffnet. Die Vor-Ort-<br />
Präsenz soll vor allem die Kundenbetreuung<br />
und den Kundenservice im<br />
Bodenseeraum verbessern. (avi/ole)<br />
Klassenzimmer aus der Zeit der Jahrhundertwende: Viel anders sieht es in vielen Schulhäusern heute noch nicht aus.<br />
Mit so genannten PPP-Projekten soll die Sanierung von Schulen vorangetrieben werden. Bild: dpa<br />
Nach den Worten der Bürgermeisterin<br />
für Umwelt, Schulen und Bildung der<br />
Stadt Freiburg, Gerda Stuchlik, liegt<br />
die Motivation der Stadt in der Erwartung,<br />
durch die Vergabe von Sanierung,<br />
Umbau, Instandhaltung und Betrieb<br />
der Schulen und der Hauptfeuer-<br />
Firma Flesch<br />
Die Firma Flesch Arbeitsbühnen<br />
GmbH & Co. KG hat sich in den<br />
letzten Jahren zu einem europaweit<br />
agierenden Fach<strong>unternehmen</strong> für<br />
Arbeitsbühnentechnik entwickelt.<br />
Am Hauptstandort in Tuttlingen<br />
verfügt das Unternehmen über ein<br />
modernes Dienstleistungs- und<br />
Servicezentrum. Die Arbeitsbühnen-Sonderlösungen<br />
haben sich zu<br />
einer Spezialnische entwickelt. Auch<br />
in den osteuropäischen Markt<br />
wurden mittlerweile gute Verbindungen<br />
aufgebaut. (avi)<br />
Auf dem Frankfurter Flughafen prüft das Team der Tuttlinger Firma Flesch zusammen mit Lufthansa-Ingenieuren<br />
den optimalen Arbeitsbühneneinsatz am riesigen Fahrwerk des Airbus 340. Bild: Flesch<br />
wache in einem PPP-Projekt, eine<br />
deutliche Verbesserung der kommunalen<br />
Leistung und Entlastung des<br />
städtischen Haushalts zu erreichen.<br />
Auch die Handwerkskammer Freiburg<br />
sowie die Industrie- und Handelskammer<br />
Südlicher Oberrhein sind<br />
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Imaging + Consulting • by Reiner Ralph Wöhrstein, Singen • Wengenroth Werbeagentur<br />
für die Beteiligung der Privatwirtschaft<br />
an der Schulsanierung. Die<br />
Wirtschaftskammern sind allerdings<br />
der Auffassung, dass das Projekt in<br />
Höhe von 60 Millionen Euro in mittelstandsgerechte<br />
PPP-Projekte aufgegliedert<br />
werden muss. (ole)<br />
transparent, ehrlich und fair<br />
Seit Beginn unserer Firmenlaufbahn verfolgen<br />
wir das Ziel, unseren Kunden eine maßgeschneiderte<br />
und mandantenorientierte Finanz- und<br />
Vermögensberatung zu bieten:<br />
Nicht der Produktverkauf steht bei uns im Vordergrund,<br />
sondern die ganzheitliche und lebensbegleitende<br />
Betreuung unserer Mandanten.<br />
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Autohaus<br />
BREGTAL<br />
Kleiner und sparsamer<br />
Autohändler im Oberen Bregtal<br />
melden verstärkt Zurückhaltung<br />
beim Autokauf und den Trend<br />
zum sparsameren Modell. Seit<br />
den enormen Benzinpreiserhöhungen<br />
überlegten sich potentielle<br />
Autokäufer noch genauer,<br />
welches Fahrzeugmodell sie<br />
kaufen, sagen die Unternehmer.<br />
Wie Roland Mahler vom gleichnamigen<br />
Autohaus einräumt, fragen<br />
die Kunden verstärkt nach dem<br />
Kraftstoffverbrauch. Einige hätten<br />
sogar schon ihre Fahrzeuge gegen<br />
spritsparsamere Modelle eingetauscht.<br />
Auch Dagmar Siedle vom gleichnamigem<br />
Furtwanger Autohaus<br />
sieht seit der Benzinpreisexplosion<br />
einen Trend hin zum kleineren<br />
Modell. Viele überlegten sich in<br />
diesen Tagen außerdem, ob sie<br />
einen Wagen mit Dieselmotor<br />
dem Benziner vorziehen. Doch<br />
gebe es hier auch eine gegenläufige<br />
Entwicklung: Wegen noch<br />
unsicherer Rechtslage in Sachen<br />
Rußfilter und Steuern gebe es in<br />
allerjüngster Zeit wieder einen<br />
Trend hin zum sparsamen Benziner.<br />
Bei zum Verkauf stehenden<br />
Fahrzeugen, die noch nicht zugelassen<br />
sind, seien die Autohändler<br />
seit Anfang des Jahres<br />
laut EG-Richtlinie verpflichtet, im<br />
Wageninneren schriftlich auf die<br />
Höhe des Spritverbrauchs hinzuweisen.<br />
„Die Kunden reagieren<br />
unterschiedlich“, charakterisiert<br />
Dagmar Siedle die Situation.<br />
Wegen der Unsicherheiten gebe<br />
es einige, „die halt ein oder zwei<br />
Jahre länger mit dem Kauf eines<br />
neuen Wagens warten“. Eine<br />
Beobachtung, die auch Rainer<br />
Faude vom gleichnamigen Autohaus<br />
macht. (sk)<br />
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Unternehmen & Management<br />
Seite 6 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Service<br />
STEUERPRÜFUNG<br />
Check hat Grenzen<br />
Darf mein steuerlicher Betriebsprüfer<br />
auf alle Daten zugreifen,<br />
die auf den Unternehmensrechnern<br />
liegen? Nein, sagt der<br />
Bund der Steuerzahler. Unternehmen<br />
müssen dem Prüfer nur die<br />
Daten zugänglich machen, die für<br />
die Besteuerung relevant sind.<br />
Kalkulationen oder private E-<br />
Mails können nicht eingefordert<br />
werden. Der Steuerprüfer darf<br />
sich aus dem Buchführungssystem<br />
auch keine Daten eigenständig<br />
kopieren oder herunterladen.<br />
Allerdings muss der Steuerpflichtige<br />
auf Aufforderung eine<br />
Kopie – etwa als CD-ROM, DVD –<br />
zur Verfügung stellen. Übrigens<br />
sind Unternehmen nicht verpflichtet,<br />
ihre Buchführung elektronisch<br />
abzuwickeln. (gw)<br />
DATENBLÄTTER<br />
Schneller Überblick<br />
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
Region Friedrichshafen<br />
(WFG) hat speziell für jede Stadt<br />
und Gemeinde der Region Friedrichshafen<br />
Gewerbedatenblätter<br />
erarbeitet. Auf zwei Seiten geben<br />
sie für jede Kommune einen<br />
schnellen Überblick über die<br />
verfügbaren Flächen und die<br />
generellen Standortvorteile.<br />
Insgesamt verfügen die WFG<br />
Kommunen nun mit der Imagebroschüre,<br />
ihrem Portrait im<br />
Wirtschaftsmagazin Business<br />
Today und dem Gewerbedatenblatt<br />
über umfangreiche Präsentationsmöglichkeiten.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.wfg-region-fn.de<br />
Hochrhein-Bodensee:<br />
Industrie investiert<br />
wieder im Inland<br />
Seit dem 2. Quartal 2005 steigt die Bereitschaft<br />
der Wirtschaft in der Region<br />
Hochrhein-Bodensee, wieder verstärkt<br />
im Inland zu investieren. Vorrangig<br />
sind Ersatzbedarf und Rationalisierungsinvestitionen.<br />
Die Unternehmen<br />
planen auch mehr Investitionen<br />
in neue Produkte und Verfahren,<br />
vereinzelt auch in Kapazitätserweiterungen.<br />
Die leicht gestiegenen Gewinne<br />
dienen vorrangig dem Abbau von<br />
Verbindlichkeiten, der Verbesserung<br />
der Liquidität sowie der Finanzierung<br />
ausländischer Investitionsziele.<br />
Ein Drittel der<br />
Existenzgründer<br />
sind Frauen<br />
Konstanz – Immer mehr Frauen im<br />
Südwesten wagen den Schritt in die<br />
Selbstständigkeit. Mittlerweile sind<br />
fast ein Drittel der Existenzgründer<br />
Frauen. 2004 kletterte die Zahl der<br />
Gründerinnen um 23 Prozent auf<br />
32 000. Insgesamt machten sich<br />
104 000 Menschen selbstständig, teilte<br />
das Statistische Landesamt mit. Das<br />
Gründungspotenzial der Frauen sei<br />
aber noch nicht ausgeschöpft. Existenzgründerinnen<br />
machten sich mit<br />
einem Anteil von 46 Prozent vor allem<br />
als Dienstleister selbstständig. Ein<br />
Drittel der Frauen mache sich im Nebenerwerb<br />
selbstständig, bei den<br />
Männern waren das 25 Prozent. Ein<br />
wichtiges Motiv sei dabei die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf. (sk)<br />
Snacks machen<br />
Appetit auf gute<br />
Geschäfte<br />
Rosige Zeiten für Bäcker: Die Deutschen<br />
geben immer mehr Geld für<br />
Snacks aus. Nach Untersuchungen<br />
der Messe Stuttgart dürften die jährlichen<br />
Ausgaben für Außer-Haus-Mahlzeiten<br />
bald bei 50 Milliarden Euro liegen.<br />
2004 waren es 41,2 Milliarden.<br />
Auch das aushäusige Frühstück spielt<br />
eine immer größere Rolle. Dies sei eine<br />
Chance für Bäcker und Konditoren.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.suedback.de<br />
Bauchgefühl ist manchmal wichtiger<br />
◆ Unternehmer entscheiden oft emotional, wenn sie einen neuen Firmensitz suchen<br />
von Frank van Bebber<br />
Vier Standorte rund um München<br />
buhlten um ein begehrtes Unternehmen<br />
der Informationstechnik. Am Ende<br />
gewann Fürstenfeldbruck. Die<br />
Stadt schnitt in der Standortstudie der<br />
Unternehmensberater am schlechtesten<br />
ab. Doch der Chef ist Reserveoffizier<br />
bei der Luftwaffe. Von seinem<br />
neuen Büro schaut er auf den Fliegerhorst.<br />
„Am Ende können Emotionen<br />
entscheiden“, sagt Roland Scherer.<br />
Der Experte für Regionalentwicklung<br />
leitet das Kompetenzzentrum Regionalwirtschaft<br />
der Uni St. Gallen. Er hat<br />
vor allem für die Schweiz untersucht,<br />
nach welchen Kriterien sich Unternehmen<br />
ihren Platz suchen. Ergebnis:<br />
„Standortentscheide laufen nicht so<br />
ab wie nach dem Lehrbuch.“ Da ist das<br />
Ferienhaus oder der Wallfahrtsort des<br />
Inhabers manchmal wichtiger als<br />
Steuerlast oder Straßenanbindung.<br />
Hipp, Würth und Liebherr nennt<br />
Scherer als Beispiele. Zumindest wo<br />
Patriarchen oder Familien etwas zu sagen<br />
haben, geht es nicht nur um den<br />
Verstand, sondern auch ums Herz.<br />
Doch auch bei Konzernen sei wichtig,<br />
Standortgefahren<br />
„Regionen, die sich nicht bewegen,<br />
verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit“,<br />
warnt Roland Scherer. Er nennt drei<br />
gefährliche Blockaden, die einen<br />
Standort zum Verlierer im Konkurrenzkampf<br />
um Unternehmen machen.<br />
Funktionale Blockierungen: Hier<br />
binden sich kleine Unternehmen zu<br />
stark an ein Groß<strong>unternehmen</strong>, etwa<br />
in der Automobilindustrie. Verlieren sie<br />
den Großkunden, stehen sie vor dem<br />
Aus.<br />
Kommissar Zufall<br />
◆ Wie Robert Hug seine Marktnische entdeckte<br />
Gottmadingen - Wie finde ich neue<br />
Absatzmärkte? Unternehmer wissen<br />
nicht immer, wie sie neue Abnehmer<br />
für ihre Produkte suchen sollen. Der<br />
Gottmadinger Schreinermeister Robert<br />
Hug entdeckte einen neuen<br />
Markt für seinen Betrieb Ideal Möbelbau<br />
auf einfache Art: Er hörte genau<br />
hin, was einer seiner Kunde brauchte.<br />
„Als ein Kunde die Sonderanfertigung<br />
eines Krankenstuhls bestellte, habe<br />
ich nach und nach das riesige Potenzial<br />
entdeckt, das in den Bereichen ‚barrierefreies<br />
Wohnen’ und ‚Wohnen im<br />
Alter’ für unseren Betrieb steckt“, berichtet<br />
Hug über die ersten Schritte<br />
auf ungewohntem Terrain. „Ich habe<br />
mich dann informiert, Altersstatistiken<br />
besorgt, Gesundheitsmessen besucht,<br />
mit Betroffenen gesprochen<br />
und 2001 ein erstes entsprechendes<br />
Seminar der Handwerkskammer Konstanz<br />
mitgemacht“, sagt Hug. In der<br />
Werkstatt fing er mit den Mitarbeitern<br />
an zu basteln, setzte sich selbst in Rollstühle<br />
oder verband sich die Augen,<br />
um die Möbel und Einrichtungen am<br />
eigenen Leib zu testen. Die Spezialisierung<br />
der Ideal Möbelbau hat sich<br />
Robert Hug<br />
ob der Standort freundlich erscheine<br />
oder der Oberbürgermeister nur einen<br />
Referatsleiter mit spröden Zahlen<br />
schicke.<br />
„Es gibt viele emotionale Gründe für<br />
eine Standortwahl“, sagt Scherer. Die<br />
wirken vor allem im Finale, wenn die<br />
Entscheidung zwischen verbliebenen<br />
Favoriten mit halbwegs guter Ausgangslage<br />
fällt. Drei Gruppen von Faktoren<br />
unterscheidet Scherer, die über<br />
einen Standort entscheiden. Traditionelle<br />
Merkmale sind Verkehrsanbindung,<br />
Steuerlast oder Arbeitsrecht,<br />
dynamische Faktoren umfassen zum<br />
Beispiel Netze aus Forschungseinrichtungen<br />
oder andere Verknüpfungen<br />
und schließlich gibt es Prozessfaktoren<br />
wie emotionale Bindung.<br />
„Ein Standortentscheid ist ein fließender<br />
Prozess mit vielen Zwischenentscheiden“,<br />
sagt Scherer, diesen<br />
Prozess müssten Standortwerber eng<br />
begleiten.<br />
Zu wenig ans Herz der Unternehmer<br />
zu denken, ist ein Fehler der<br />
Standortwerber. Dazu kommt, dass sie<br />
sich zu sehr auf Firmen aus dem Ausland<br />
konzentrieren. Das ist zwar politisch<br />
einfacher, weil es Konkurrenz<br />
Kognitive Blockierungen: Hier<br />
haben die Eliten zu einer einheitlichen<br />
Weltsicht gefunden, die nicht mehr zu<br />
erschüttern ist. Statt eigene Fehler und<br />
Chancen zu sehen, machen sie zum<br />
Beispiel allein die politischen Rahmenbedingen<br />
für Probleme verantwortlich.<br />
Politische Blockierungen: Hier gibt<br />
es starre Beziehungen zwischen<br />
Personen. Seilschaften und Filz blockieren,<br />
dass eine Region neue Bedingungen<br />
erkennt und sich anpasst.<br />
(fvb)<br />
herumgesprochen, die Nachfrage<br />
nach individuellen Lösungen steigt<br />
ständig. Hug freut sich: „Bei den Kunden<br />
handelt es sich oft um „Best<br />
Agers“, die gut situiert sind und sich<br />
die Maßanfertigungen etwas kosten<br />
lassen“.<br />
Lukrative Nische<br />
Hug führt seit 1996 die Ideal Möbelbau<br />
und konnte im letzten Jahr mit seiner<br />
zehnköpfigen Mannschaft in neue<br />
Räume mit großem Ausstellungsbereich<br />
in das Gottmadinger Industriegebiet<br />
umziehen. Das Geschäft<br />
läuft gut und das wiederum ist kein<br />
Zufall: „Mitbewerber und private<br />
Hobbytüftler haben uns das Leben im<br />
traditionellen Schreinerhandwerk<br />
nicht gerade leicht gemacht“. Mit den<br />
Sonderanfertigungen zum barrierefreien<br />
Wohnen fand Hug seine lukrative<br />
Nische. Im barrierefreien Ausstellungsraum<br />
kann man sich in aller Ruhe<br />
umschauen und alles ausprobieren.<br />
Geboten werden auch Kleinteile<br />
wie Stiefelzieher und Schuhlöffel aus<br />
Holz. Häufig erfolgt über diese kleinen<br />
Sachen dann ein Einstieg in größere<br />
Geschäfte“, sagt Robert Hug zur Verkaufs-Strategie<br />
seiner Schreinerei.<br />
Die Ideal Möbelbau GmbH von<br />
Robert Hug hat inzwischen weit<br />
verzweigte Netzwerke und Kooperationen<br />
aufgebaut. So arbeiten<br />
die Schreiner nun vermehrt<br />
mit anderen Gewerken<br />
wie etwa Malern zusammen,<br />
um bei der Wohnberatung der<br />
Kunden die positive Wirkung<br />
von Farben mit einzubeziehen.<br />
Behindertengruppen vom Mobilen<br />
Dienst besuchen den<br />
Ausstellungsraum und tauschen<br />
sich mit den Möbelbauern<br />
aus.<br />
Kontakt per E-Mail unter:<br />
info@ideal-moebelbau.com<br />
unter Nachbarregionen oder Kommunen<br />
vermeidet – doch Scherer sagt:<br />
Die Standort-Dynamik bestimmen<br />
Unternehmen am Ort, nicht Zuzügler<br />
aus der Ferne. Vor drei Jahren wurden<br />
die Standortverlagerungen in Nordrhein-Westfalen<br />
untersucht. Ergebnis:<br />
Nur 5,9 Prozent der verlegten Unternehmen<br />
querten die Grenze des Landes.<br />
Zwei Drittel aber wanderten innerhalb<br />
einer Gemeinde oder höchstens<br />
zwischen den Gemeinden eines<br />
Kreises.<br />
„Der Standortwettbewerb<br />
zwischen den Regionen hat<br />
große Bedeutung.“<br />
ROLAND SCHERER<br />
Die Konsequenz, die Scherer auch<br />
bei einem Vortrag der Agentur für Arbeit<br />
in Konstanz vor Wirtschafts- und<br />
Politikvertretern nannte: „Man muss<br />
nicht überall und immer kooperieren<br />
– und sagen: Wir haben eine Region,<br />
wo Wettbewerb ist.“ Zugleich appellierte<br />
Scherer, die Vorteile der Bodenseeregion<br />
mutiger darzustellen: „Wir<br />
sind gut.“ Die Region sei leistungsstark.<br />
Doch gelte eben: „Der internationale<br />
Wettbewerb ist in der<br />
Praxis gar nicht so groß.“ Der Wettbewerb<br />
zwischen und innerhalb der Regionen<br />
sei im Alltag viel bedeutender.<br />
Tauchfahrt im Menschen<br />
◆ Pfullendorfer Endoskopspezialist MSI will Umsatz bis 2009 verdoppeln<br />
Pfullendorf – Während andere Unternehmen<br />
stolz auf gefüllte Auftragsbücher<br />
verweisen, die eine Auslastung<br />
über Monate oder Jahre sicherstellen,<br />
müssen Aufträge bei dem Endoskopspezialisten<br />
MSI MedServ International<br />
GmbH in Pfullendorf sehr schnell<br />
gehen. „Unser Auftragspolster darf<br />
maximal 10 Arbeitstage betragen. Die<br />
qualitativ hochwertige Dienstleistung<br />
Reparatur von Endoskopen muss<br />
schnell, zuverlässig und absolut exakt<br />
sein“, betont Geschäftsführer Bernd<br />
Buck.<br />
„Wenn wir Endoskope<br />
warten, muss es<br />
sehr fix gehen. Ärzte<br />
und Krankenhäuser<br />
sind auf schnellen<br />
Service angewiesen.“<br />
Die MSI GmbH ist<br />
eine Tochtergesellschaft<br />
der MSI USA,<br />
die Endoskope repariert<br />
und selber entwickelt.<br />
Sieben Jahre nach<br />
der Gründung als<br />
Ein-Mann-Betrieb<br />
macht das Unternehmen<br />
des gelernten Maschinenbaumeisters<br />
Buck mit 50 Mitarbeitern einen<br />
Jahresumsatz von knapp 5 Mio.<br />
Euro. Sitz der Firma ist im neuen ES-<br />
CAD Gebäudekomplex in Pfullendorf .<br />
Die Kunden, niedergelassene Ärzte<br />
und Operateure in Krankenhäusern<br />
und Kliniken stehen im Mittelpunkt<br />
aller Anstrengungen von MSI MedServ<br />
International und bestimmen den Arbeitsrhythmus.<br />
Ziel der Dienstleistung<br />
Reparatur von Endoskopen ist es,<br />
die Lebensdauer der hochsensiblen<br />
Investitionsgüter nachhaltig zu verlängern<br />
und damit die Fixkosten entsprechend<br />
der angespannten finanziellen<br />
Situation im Gesundheitswesen<br />
spürbar zu senken.<br />
Der erste Schritt in der Unternehmensentwicklung<br />
von MSI Deutschland<br />
war die Reparatur von starren und<br />
flexiblen Endoskopen. Die von einem<br />
eigenen Außendienst betreuten Kunden<br />
sind im Inland zu 80-Prozent Krankenhäuser<br />
und Ärzte und zu 20-Prozent<br />
der Medizintechnik-Handel. Im<br />
Ausland wird ausschließlich mit dem<br />
Fachhandel zusammen gearbeitet.<br />
Kernkompetenz ist noch die Reparatur.<br />
Hier ist MSI Marktführer in Europa.<br />
Die Fertigungsauslastung verteilt<br />
sich zu 80 Prozent auf Reparatur<br />
und Wartung und zu 20-Prozent auf<br />
die Herstellung eigener, innovativer<br />
Produkte. In den nächsten vier bis fünf<br />
Jahren will MSI den Umsatz verdoppeln<br />
und die Fertigung eigener Endo-<br />
skope mindestens verdreifachen.<br />
Um sich vom Wettbewerb zu differenzieren,<br />
konzentriert sich MSI auf<br />
Nischenprodukte, die zum Teil mit<br />
den Partner<strong>unternehmen</strong> ESCAD und<br />
ESCAD Medical entwickelt werden-<br />
.Der Fokus bei Eigenentwicklungen<br />
liegt auf der Miniaturisierung starrer<br />
und flexibler Endoskope im digitalen<br />
Bereich. Das bedeutet, dass der Arzt<br />
sich voll auf den Bildschirm konzentrieren<br />
kann und so gezielt und exakt<br />
arbeiten kann.<br />
Für die geplante Ex-<br />
pansion ist auch eine<br />
Aufstockung der Personaldecke<br />
bei MSI<br />
geplant. Ab dem kommenden<br />
Jahr 2006 ist<br />
mit 10 bist 20 neuen<br />
Arbeitsstellen zu rechnen.Grundvoraussetzung<br />
bei der Personalauswahl<br />
für das junge<br />
Team – das Durchschnittsalter liegt<br />
bei 32 Jahren – sind Motivation und eine<br />
positive Denke sowie der Wunsch,<br />
gemeinsam mit dem Unternehmen zu<br />
wachsen. Eine Ausbildung in Feinme-<br />
Roland Scherer,<br />
Leiter des Kompetenzzentrums<br />
Regionalwirtschaft<br />
der Universität St.<br />
Gallen: Auch Emotionen<br />
entscheiden<br />
über Standorte.<br />
Bild: van Bebber<br />
MSI MedServ<br />
International GmbH<br />
· Unternehmensgründung: 1999<br />
· Aktuelle Mitarbeiterzahl: 50 Personen<br />
· Jahresumsatz: 2004 EUR 5 Mio.<br />
· Planumsatz: 2009 EUR 10 Mio.<br />
· Geschäftsfelder: Reparatur, Entwicklung,<br />
Fertigung und Vertrieb<br />
starrer und flexibler Endoskope<br />
chanik und/oder Elektronik machen<br />
den Einstieg leichter.<br />
Die dynamische Entwicklung der<br />
MSI MedServ International Deutschland<br />
GmbH, hat dazu geführt, dass die<br />
Tochter heute bereits mehr Umsatz<br />
generiert, als die in den Vereinigten<br />
Staaten beheimatete Mutter MSI USA.<br />
Für künftige Expansionen auch in<br />
asiatische Länder ist Bernd Buck zuversichtlich,<br />
zumal das Unternehmen<br />
die seit dem Jahr 2000 erwirtschafteten<br />
Gewinne jeweils regelmäßig ins<br />
Unternehmen investiert und keinerlei<br />
Bankverbindlichkeiten hat.<br />
MSI-Chef Bernd Buck (rechts) demonstriert ein Endoskop in der geschlossenen<br />
Hand. Am Bildschirm daneben ist das Detailbild der Finger zu sehen.
Unternehmen & Management<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 7<br />
Firmen<br />
RADOLFZELL<br />
Allweiler investiert<br />
Der Pumpenhersteller Allweiler<br />
hat in seiner Gießerei in Radolfzell<br />
einen neuen Sandmischer<br />
installiert, der die Qualität der<br />
Guss-Stücke verbessern soll. Die<br />
neue Anlage löst ihren 50 Jahre<br />
alten Vorläufer ab, und halbiert<br />
die Zahl der unbrauchbaren<br />
Guss-Stücke durch genaueres<br />
Durchmischen des Sandes. Der<br />
Mischer ist Teil einer umfassenden<br />
Modernisierung der Gießerei,<br />
für die Allweiler dieses Jahr insgesamt<br />
650.000 Euro ausgibt.<br />
Allweiler ist einer der wenigen<br />
Pumpenhersteller mit eigener<br />
Gießerei. (ht)<br />
WUTÖSCHINGEN<br />
Presse 6 spart Energie<br />
Bei den Aluminium-Werken in<br />
Wutöschingen ging eine hochmoderne<br />
Strangpressanlage in<br />
Betrieb. Die neue Presse 6 enthält<br />
eine energiesparende Bolzen-<br />
Erwärmungseinrichtung, die<br />
gegenüber dem Vorgängermodell<br />
25 Prozent der Gaskosten einspart.<br />
Einsatzmaterial sind sieben<br />
Meter lange Pressbolzen, aus<br />
denen die verschiedenartigsten<br />
Profilquerschnitte hergestellt<br />
werden. Die Hauptabnehmermärkte<br />
für die Produke der neuen<br />
Presse 6 sind der Hochbau, die<br />
Fahrzeugindustrie, der Maschinenbau,<br />
die Elektrotechnik und<br />
die Solarbranche. Die Aluminium-Werke<br />
Wutöschingen beschäftigen<br />
550 Mitarbeiter, davon<br />
20 Auszubildende. Hergestellt<br />
werden Industrieprofile, Systemkomponenten<br />
und Butzen als<br />
Vormaterial beispielsweise von<br />
Dosen und Tuben. (tp)<br />
Deutsche Anwälte in Shanghai<br />
◆ Lauchringer Kanzlei gründet in China Dependance für mittelständische Steuer- und Rechtsberatung<br />
Von Aaron Moratz<br />
Herr Bai Schi Lain gründet in Shanghai<br />
eine Kanzlei für Steuer- und Rechtsberatung.<br />
Hört sich so weit noch ganz gewöhnlich<br />
an. Auf den zweiten Blick<br />
wird jedoch erkennbar, dass Bai Schi<br />
Lain nicht nur die chinesische Übersetzung<br />
für „Bote tausendfachen<br />
Glücks“ ist, sondern – ins Deutsche<br />
übertragen und auf zwei Silben reduziert<br />
– für den Namen Bächle steht. Die<br />
Kanzlei Artax aus Lauchringen unter<br />
der Leitung von Gerhard Albiez und<br />
Jürgen Bächle möchte die Chancen<br />
des florierenden chinesischen Marktes<br />
und die Expansionswelle europäischer<br />
Unternehmen Richtung Ferner Osten<br />
nutzen und sich<br />
mit einer Filiale in<br />
Shanghai etablieren.<br />
Die Lauchringer<br />
betreuen Unternehmen<br />
aus<br />
Europa, speziell<br />
aus Deutschland,<br />
die nach China<br />
expandieren wollen,<br />
in Steuer- und<br />
Rechtsfragen.<br />
Ein Bindeglied zwischen den verschiedenen<br />
Kulturen stellen die Mitarbeiter<br />
von Artax dar: Die aus China<br />
stammenden Angestellten haben allesamt<br />
in Deutschland oder in der<br />
Schweiz studiert, worauf Bächle großen<br />
Wert legt: „Uns ist es sehr wichtig,<br />
dass sie unsere Kultur verstehen.“<br />
Schließlich kämen die Kunden – mittelständische<br />
Unternehmen aus allen<br />
Bereichen – aus Europa und suchten<br />
im asiatischen Raum einen Ansprechpartner,<br />
der ihnen bei den ersten<br />
Schritten in einer kulturell, wirtschaftlich<br />
und juristisch unbekannten Umgebung<br />
helfen könne, wofür die Verständigungsmöglichkeit<br />
in den betreffenden<br />
Sprachen gegeben sein müsse.<br />
„Die aus China stammenden<br />
Angestellten haben allesamt<br />
in Deutschland oder in der<br />
Schweiz studiert. Uns ist es<br />
sehr wichtig, dass sie unsere<br />
Kultur verstehen.“<br />
JÜRGEN BÄCHLE<br />
„Auch die Buchhaltung muss in mehren<br />
Sprachen durchgeführt werden,<br />
zum Einen in Chinesisch, zum Anderen<br />
aber auch in der Heimatsprache<br />
der Unternehmen, also Deutsch, Englisch<br />
oder Französisch“, führt Bächle<br />
aus. Zur Verständigung mit ausländischen<br />
Kunden habe die Kanzlei bereits<br />
vor einiger Zeit eine eigene Englischlehrerin<br />
engagiert.<br />
Die Leitung der Filiale will sich Bächle<br />
mit seinem Partner Gerhard Albiez<br />
teilen: „In der Anfangszeit werde ich<br />
die Hälfte der Arbeitszeit in Shanghai<br />
verbringen, der Schwerpunkt unserer<br />
Arbeit wird aber in Deutschland bleiben.“<br />
Familiäre Probleme sieht er nicht<br />
auf sich zukom-<br />
men, vielmehr erwartet<br />
er durch<br />
die Konfrontation<br />
mit einer fremden<br />
Kultur „eine enorme<br />
Bereicherung<br />
unseres Privatlebens“<br />
– schließlich<br />
seien die Kinder<br />
erwachsen<br />
und seine Frau<br />
werde ihn nach Shanghai begleiten.<br />
Vor drei Jahren sei der Gedanke einer<br />
China-Expansion zum ersten Mal aufgekommen.<br />
Der Steuerberater betont,<br />
dass „ein solcher Einstieg sehr, sehr gut<br />
vorbereitet sein muss“. Nachdem Artax<br />
bereits gute Erfahrungen mit Partnergesellschaften<br />
in der Schweiz und<br />
in Frankreich gemacht hatte, bemühte<br />
sich Bächle etwa ein Jahr lang mit Hilfe<br />
von Büchern und dem Internet um<br />
„ein breites Bild von den Verhältnissen“,<br />
baute persönliche Kontakte auf<br />
und erstellte eine Chancen-Risiken-<br />
Analyse für seine Mandanten.<br />
Vor einem Jahr stand eine organisierte<br />
Unternehmerreise auf dem Programm,<br />
bei der Bächle eine bislang un-<br />
Stürmischer Einsatz:<br />
Zelte gegen Windstärke 12<br />
◆ Warum es Stromeyer-Zelte bis zum Surf Weltcup nach Sylt schaffen<br />
Radolfzell - Bevor der Radolfzeller<br />
Zeltverleiher Stromeyer Hallen GmbH<br />
nach Sylt kam, endete dort der Surf-<br />
Weltcup für die Gäste – in diesem Jahr<br />
waren es 170 000 – öfters in einem Fiasko.<br />
Die Zelte hielten den starken<br />
Wind nicht aus. Das Stromeyer-Riesenzelt<br />
(80 Meter lang, 10 Meter breit),<br />
das diesen September beim Surfwettbewerb<br />
an der Westerländer Uferpromenade<br />
stand, steckt dagegen Windstärken<br />
10-12 oder mehr weg. Aber warum<br />
stellt ein Unternehmen in Radolfzell<br />
auf Sylt seine Zelt auf? Zwischen<br />
dem äußersten Süden und dem äußersten<br />
Norden der Republik gibt es<br />
nämlich noch 2000 andere Zeltvermieter.<br />
Offensichtlich kann Stromeyer<br />
etwas, was andere nicht können. Die<br />
Windkräfte richtig einschätzen zum<br />
Beispiel. Stromeyer-Geschäftsführer<br />
Michael Hess erklärt, warum seine<br />
Firma mit Sylt ins Geschäft gekommen<br />
ist. „Wir haben die Zeltkonstruktionen<br />
überproportioniert und damit erheblich<br />
verstärkt.“ Außerdem brachten<br />
die Zeltbauer entgegen der Windrichtung<br />
Abstützungen nach hinten an<br />
und die Zeltvorhänge, die dem Wind-<br />
Angriffsmöglichkeit bieten, wurden<br />
zusätzlich abgespannt. Für die Pagoden<br />
wurde eine Stahl- anstelle der üblichen<br />
Aluminiumkonstruktion verwendet.<br />
Ungewöhnlich sei auch, dass<br />
Stromeyer für die Auf- und Abbauten<br />
auf der Insel im Norden nicht auf Subunternehmer<br />
zurückgreift, sondern<br />
alles mit eigenem Fuhrpark und eigenen<br />
Monteuren bewältigt. Sechs Tage<br />
werden für den Aufbau,<br />
fünf Tage für den<br />
Abbau veranschlagt.<br />
Die fünfzehn Jahre<br />
Präsenz beim Surf<br />
Worldcup gibt den<br />
Stromeyer-Strategen<br />
Recht, die der Qualität<br />
Priorität einräumen.<br />
Das Unternehmen versteht<br />
sich nicht in erster<br />
Linie als Party- und<br />
Bierzeltverleiher. In der<br />
Hauptsache werden<br />
Lagerzelte gebaut und<br />
vermietet, pro Jahr zwischen<br />
60 und 80 Stück.<br />
Die Konstruktionen<br />
bestehen aus Alu oder<br />
Stahl, die Eindeckungen<br />
aus PVC-Planen,<br />
Stahltrapezblechen oder Sandwich-<br />
Paneelen. Michael Hess weist auf ein<br />
sehr breites Angebot an Größen hin.<br />
„Wir können uns auf jeden Bedarf einstellen.“<br />
Für diese Art temporär begrenzter<br />
Lager werden keine Fundamente<br />
gebraucht, es gibt für den Kunden<br />
keine hohen Vorlaufkosten.<br />
Das Gleiche gilt im Prinzip für Messehallen<br />
an Standorten, die über keine<br />
fest installierten Gebäude verfügen.<br />
Das zweite wichtige Standbein des<br />
Unternehmens sind Firmenveranstaltungen<br />
im edleren Veranstaltungszelt<br />
mit Innenausstattung. Auf Wunsch<br />
besorgt Stromeyer auch den passenden<br />
Caterer. Das Know-how der Radolfzeller<br />
resultiert zu einem Großteil<br />
Stromeyer-Geschäftsführer<br />
Michael Hess<br />
Bild: C. Antes-Barisch<br />
aus der 135-jährigen, bewegten<br />
Firmentradition.<br />
Saisonbedingt werden zwischen<br />
17 und 25 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Hess ist<br />
froh darüber, dass die<br />
branchenübliche starke<br />
Fluktuation der Arbeitskräfte<br />
in seinem Unternehmen<br />
kaum Geltung besitzt.<br />
Seit 15 Jahren gehört Stromeyer<br />
Radolfzell zur bayrischenEschenbach-Gruppe,<br />
einem der vier größten<br />
Hallenhersteller in Europa.<br />
Der hat das komplette Angebot<br />
an Zelten und Überdachungen<br />
auf der Produktpalette<br />
und durch die<br />
vielen Eschenbach-Niederlassungen<br />
in Deutschland<br />
ergeben sich laut Hess für Stromeyer<br />
optimale Synergieeffekte. Sicher<br />
mit ein Grund, dass das Radolfzeller<br />
Unternehmen zwar bundesweit<br />
gefragt, in der Region jedoch etwas<br />
unterrepräsentiert ist.<br />
Das soll sich nun ändern. „Wir wollen<br />
verstärkt die Nachfrage vor Ort befriedigen“,<br />
erklärt Hess die zukünftige<br />
Marschrichtung. Aus diesem Grund<br />
hat man jetzt Neuinvestitionen im<br />
Party- und Festzeltbereich getätigt:<br />
Für die Kunden soll „neuwertiges Material“<br />
bereit stehen. Und wenn das<br />
Zelt allein nicht genügt, ist Stromeyer<br />
auch in der Lage, Hilfestellung bei der<br />
Planung und Ausrichtung des Festes<br />
zu geben.<br />
Zelte der<br />
Stromeyer<br />
Hallen<br />
GmbH<br />
weht es<br />
auch auf<br />
Sylt nicht<br />
weg.<br />
Die Kanzlei Artax aus Lauchringen hat in Shanghai eine Filiale eröffnet. Bild:NDR/dpa<br />
besetzte Nische entdeckte: „Beratung<br />
für mittelständische Unternehmen<br />
war kaum zu bekommen.“ Diese Mittlerfunktion<br />
möchte Artax einnehmen<br />
und damit „eine Brücke bauen, die in<br />
beide Richtungen zu begehen ist“. Das<br />
Angebot stoße auf extrem große Nachfrage.<br />
Sichtlich begeistert und fasziniert<br />
geht Bächle die Aufgabe an: „Es<br />
Konsequentes Marketing spielt in den<br />
meisten mittelständischen Unternehmen<br />
auch über 40 Jahre nach seiner<br />
„Erfindung“ noch eine sehr kleine Rolle.<br />
Viele Inhaber und Führungskräfte<br />
mittelständischer Firmen haben nur<br />
wenig Bezug zum Marketing. Sie sind<br />
der Auffassung, man brauche nur wenig<br />
davon. Folglich werden die Kosten<br />
eines Marketing-Managers oder gar<br />
einer Marketingabteilung als überflüssig<br />
angesehen. Dabei ist Marketing<br />
eine zwingend für alle Unternehmen<br />
erforderliche Aufgabe, nämlich – trivial<br />
gesagt – herauszufinden, was das<br />
Unternehmen tun muss, um aus der<br />
Perspektive potenzieller Kunden positiv<br />
angenommen zu werden und Wettbewerbsvorteile<br />
zu entwickeln. Bei der<br />
Umsetzung ist es vor allem<br />
erforderlich, Marketing-„Tugenden“<br />
zu<br />
beherzigen und -„Sünden“<br />
zu vermeiden.<br />
Eine der größten Aufgaben<br />
ist es, das eigene<br />
Angebot an die Wünsche<br />
und Bedürfnisse<br />
der Kunden anzupassen.<br />
Hier entsteht zugleich<br />
eine der größten<br />
Fehlerquellen: Viele<br />
Unternehmen schauen<br />
und hören nicht genau<br />
genug hin, was ihre<br />
Kunden wirklich wollen.<br />
Sie reden viel zu<br />
wenig mit ihnen und beziehen sie viel<br />
zu selten in ihre Überlegungen ein.<br />
Das Ergebnis: Viele Entscheidungen<br />
werden allein aus dem Bauch heraus<br />
getroffen. Aber: Gibt es einen besseren<br />
Weg der Anpassung der Produkt- und<br />
Dienstleistungen an den Kunden, als<br />
diese gemeinsam mit ihm zu entwickeln?<br />
Angst davor, die Kunden könnten<br />
aus Eigeninteresse andere Ziele als die<br />
des Unternehmens verfolgen, haben<br />
sich in der Vergangenheit vielfach als<br />
unbegründet herausgestellt. Vielmehr<br />
fühlen sich die Kunden in den meisten<br />
Fällen erstmals als Kunden ernst genommen,<br />
bezieht man sie in die Entwicklung<br />
von Produkten und Dienstleistungen<br />
mit ein. Wer sich allein auf<br />
seine eigene Einschätzung und Branchenerfahrung<br />
verlässt, riskiert, kräftig<br />
danebenzuliegen und damit teure<br />
macht sehr viel Freude.“<br />
Im September haben nun fünf Mitarbeiter<br />
ein Büro im German Center in<br />
Shanghai bezogen, einem Bürokomplex,<br />
in dem sich nach China expandierende<br />
deutsche Unternehmen gegenseitige<br />
Hilfestellung bieten und somit<br />
den Einstieg in die ostasiatische<br />
Wirtschaft erleichtern. Bis dahin hat-<br />
Flops zu landen. Denn Kunden sind<br />
nicht erziehbar! Der Kunde passt sich<br />
nicht dem Angebot an, vielmehr muss<br />
das Angebot ständig dem sich ändernden<br />
Kunden angepasst werden.<br />
Eine weitere Fehlerquelle ist das<br />
Schielen auf kurzfristigen Erfolg, anstatt<br />
sich auf den Kunden und dessen<br />
Bedürfnisse zu konzentrieren. Wichtig<br />
ist es auch, den Mitarbeitern täglich<br />
vor Augen zu führen, dass weder der<br />
Chef noch die Firma, sondern allein<br />
die zufriedenen Kunden das Gehalt<br />
oder den Lohn des einzelnen Mitarbeiters<br />
bezahlen.<br />
Viele Unternehmen begehen eine<br />
weitere Marketing-Sünde: Sie ignorieren,<br />
dass es nicht allein um das bessere<br />
Produkt geht, sondern auch um die<br />
„Viele<br />
Unternehmen<br />
hören nicht<br />
genau hin, was<br />
ihre Kunden<br />
wirklich<br />
wollen.“<br />
PAUL-PETER GROTEN<br />
Wahrnehmung in den Köpfen der Verbraucher.<br />
Hat sich ein Unternehmen<br />
mit der Bildung einer Marke eine profitable<br />
Marktposition und ein Image<br />
als Spezialist für bestimmte Leistungen<br />
erarbeitet, folgt häufig ein unstillbares<br />
Bedürfnis der Gesellschafter<br />
nach noch mehr Gewinn und Wachstum.<br />
Die Marke wird dann häufig auf<br />
neue Geschäftsfelder und Produkte<br />
ausgedehnt. Nischenanbieter versuchen,<br />
zu Vollsortimentern zu werden,<br />
Spezialisten zu Generalisten. Dabei<br />
wird häufig vergessen, was die Basis<br />
für den bisherigen Erfolg war: die Fähigkeit,<br />
Spitzenleistungen in einem<br />
Gebiet und einem bestimmten Teilmarkt<br />
zu erbringen. Zu häufig werden<br />
bisher klare, gute Konzepte wieder<br />
missachtet.<br />
Was ein Unternehmen aber besonders<br />
gut kann, wofür es steht und in<br />
ten die Mitarbeiter – eine Sinologin,<br />
zwei Controller sowie zwei Wirtschaftswissenschaftler<br />
– von zu Hause<br />
aus gearbeitet.<br />
www.artax.info<br />
info@artax.info<br />
Wer auf den Kunden hört,<br />
fährt meistens besser<br />
◆ PROFIT-Serie: Warum Marketing auch für Mittelständler wichtig ist<br />
was es sich von seinen Wettbewerbern<br />
unterscheidet: Genau das wird nur<br />
von wenigen Unternehmen kurz und<br />
klar genug ausgedrückt. Diese Botschaft<br />
passt dann idealerweise auf die<br />
Rückseite der Visitenkarte ihrer Repräsentanten.<br />
Das eigene, unverwechselbare<br />
Angebot aber leicht verständlich<br />
auszudrücken, ist ebenfalls<br />
nicht selbstverständlich für viele Unternehmen.<br />
Extreme Beispiele sind<br />
hier die Preis- und Buchungssysteme<br />
der Bahn sowie mancher Telekommunikationsanbieter.<br />
Hier wird ignoriert,<br />
dass der Kunde neben einem günstigen<br />
Preis vor allem Sicherheit haben<br />
will, die für ihn günstigste Option in<br />
Anspruch nehmen zu können. Voraussetzung<br />
dafür ist, dass er das Angebot<br />
überhaupt versteht. Hier gilt die KISS-<br />
Regel: „Keep it simple and stupid“. Je<br />
einfacher das Angebot formuliert<br />
wird, desto besser kommt es bei den<br />
Kunden an.<br />
Bei allem berechtigten Stolz auf gute<br />
Produkte darf nie vergessen werden,<br />
diese dem Kunden intensiv anzudienen.<br />
Wer darauf wartet, dass sich die<br />
gute Produktleistung schon herumspricht<br />
und dass die Kunden<br />
schon von alleine kommen, gleicht einem<br />
Frosch, der den ganzen Tag da<br />
sitzt und darauf wartet, dass die „Mücken“<br />
kommen. Aktiver Vertrieb ist<br />
deshalb der unverzichtbare Begleiter<br />
guten Marketings.<br />
Echte Kundenorientierung bleibt<br />
aber der Schlüssel zum Erfolg. Allein,<br />
weil sich die Bedürfnisse und Wünsche<br />
der Kunden ständig ändern,<br />
muss besonders auch in mittelständischen<br />
Unternehmen ständig und regelmäßig<br />
an diesem Thema gearbeitet<br />
werden.<br />
Im nächsten Beitrag zeigt der Autor<br />
auf, welche Möglichkeiten es gibt,<br />
Marketing auch in mittelständischen<br />
Betrieben fest zu etablieren.<br />
DIPL.KFM. PAUL-PETER GROTEN,<br />
SCHONACH<br />
Der Autor ist Berater für Marketing und<br />
Vertriebsfragen im Mittelstand. Er verfügt<br />
über langjährige Erfahrung in der Wirtschaft<br />
und ist Dozent für Marketing an<br />
verschiedenen Akademien und der<br />
Universität Freiburg
Unternehmen & Management<br />
Seite 8 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Waren für die ganze Welt<br />
◆ Im Industriepark Gottmadingen haben sich in 15 Jahren mehr als 100 Unternehmen angesiedelt<br />
Seit 15 Jahren leitet Bernhard Gersbacher den Industriepark Gottmadingen.<br />
ANZEIGE<br />
Genauer hinschauen lohnt sich.<br />
Gottmadingen – Vom Existenzgründer<br />
bis zum Global-Player: Im Industriepark<br />
Gottmadingen (IPG) auf dem<br />
ehemaligen Fahr-Gelände arbeiten<br />
mittlerweile über 1000 Menschen.<br />
Denn mehr als hundert Unternehmen<br />
aus Produktion, Logistik und Dienstleistung<br />
haben sich seit Bestehen in<br />
den letzten 15 Jahren angesiedelt.<br />
Durch das Angebot, flexible Gewerbeflächen<br />
zu mieten oder zu kaufen<br />
und die verkehrstechnisch günstige<br />
Lage ist der Industriepark eine attraktive<br />
Adresse. Außerdem gewährt der<br />
IPG den Unternehmen die notwendige<br />
Planungssicherheit, denn er ist eine<br />
hundertprozentige Tochter der L-<br />
Bank, der Staatsbank Baden-Württemberg.<br />
„Die L-Bank steht absolut<br />
hinter dem Projekt“, erklärt Jürgen<br />
Hägele, stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der L-Bank und Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der IPG AG.<br />
Ausgangslage Strukturkrise<br />
Als vor 15 Jahren die Ära des Landmaschinen-Herstellers<br />
Fahr zu Ende<br />
ging, sah die Situation in Gottmadingen<br />
anders aus. Viele Menschen verloren<br />
ihren Arbeitsplatz. Die Gemeinde<br />
stand vor einer Strukturkrise. Um<br />
die Industriebrache des ehemaligen<br />
Fahr-Geländes wieder zu beleben, bedurfte<br />
es eines starken Investors. 1990<br />
gründete die L-Bank zusammen mit<br />
weiteren Investoren die Industriepark<br />
Gottmadingen AG. Die Bank übernahm<br />
auch die Finanzierung des Erwerbs<br />
der Fläche von rund 40 Hektar.<br />
Bernhard Gersbacher ist bereits seit<br />
der Gründung vor 15 Jahren Vorstand<br />
der IPG AG. „Wir haben praktisch von<br />
Null angefangen, zunächst hatten wir<br />
nur eine Vision: die Industriebrache<br />
wieder zu beleben. Es galt, für ansiedungswillige<br />
Unternehmen 40 000<br />
Quadratmeter leer stehende Hallen<br />
Prüfen ist nicht gleich prüfen. Um Präzisionsprodukte<br />
zu testen bedarf es bester Prüfmittel.<br />
Mit INGUN Kontaktstiften,Prüfadaptern und Testsystemen<br />
setzen Sie auf modernste Entwicklungen,<br />
garantierte Qualität und jahrzehntelange Erfahrung.<br />
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Max-Stromeyer-Straße 162<br />
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und ein Grundstück so groß wie 60<br />
Sportplätze attraktiv zu machen.“ Als<br />
die L-Bank 1993 alleinige Aktionärin<br />
wurde, startete der Park dann richtig<br />
durch. Bestehende Bauten wurden saniert,<br />
neue Gebäude errichtet, hinzu<br />
kamen Kanäle, Leitungen, Straßen,<br />
Schienen und weitere Versorgungsanlagen<br />
um die Infrastruktur zu perfektionieren.<br />
Mittlerweile sind im IPG Unternehmen<br />
der unterschiedlichsten Branchen<br />
zu finden. Gottmadingen ist zu<br />
einem Umschlagplatz weltweiten<br />
Handels geworden. Täglich werden<br />
hier Waren in die ganze Welt versandt.<br />
Internationale Investoren haben inzwischen<br />
etwa ein Drittel des Parks gekauft<br />
– darunter auch das Büro-Gebäude<br />
des Park<strong>management</strong>s. „Wir<br />
sind Mieter in unserem eigenen<br />
Haus“, freut sich Gersbacher über den<br />
Erfolg. Auch wenn „sein Pflegekind“<br />
flügge wird, soll der IPG weiter wachsen.<br />
Gersbacher: „Noch sind keine<br />
Grenzen in Sicht. Wir sind motiviert,<br />
Platz ist vorhanden – und es gibt auch<br />
Investoren, die ihre Ansiedlungswünsche<br />
umsetzen können.“ (sk)<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.ipg-ag.de<br />
Im IPG haben sich Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen angesiedelt.<br />
Das Areal bietet noch Platz für weitere Firmen. Bilder: IPG<br />
Friedrichshafen – Erfolg hat viele Namen.<br />
Im privaten wie im beruflichen<br />
Bereich. Auch und gerade in Zeiten<br />
wirtschaftlicher Flauten. Beispiel: Die<br />
Steuerberatungsgesellschaft „Zoll +<br />
Partner“ in Friedrichshafen. Der mit<br />
mehreren landes- und bundesweiten<br />
Auszeichnungen als „frauen- und familienfreundlich“<br />
bedachte mittelständische<br />
Betrieb wartet mit einer<br />
Gesamtkonzeption auf, die sich in vielem<br />
von dem unterscheidet, was man<br />
aus der oft rauen Arbeitswelt kennt.<br />
Kernpunkt des Erfolgsrezepts, das auf<br />
den ersten Blick einfach und schlüssig<br />
zugleich erscheint: Die von Diplom-<br />
Kaufmann Klaus Zoll und seinen Partnern,<br />
den Diplom-Volkswirten Ralf<br />
Hirscher und Dr. Roland Hirscher<br />
praktizierte „innovative Personalführung“<br />
im Zeichen der „4m“ - „mobil,<br />
multifunktional, mitdenkend, motiviert“<br />
– eine Strategie, die dem Arbeitgeber<br />
genauso zugute kommt, wie den<br />
insgesamt 24, davon 21 weiblichen<br />
Mitarbeitern, und von der nicht zuletzt<br />
auch die Kunden profitieren.<br />
„Berufsausbildung und erste Berufserfahrung<br />
in jungen Jahren, später<br />
die Babypause, irgendwann der Wiedereinstieg.<br />
Diesem Lebenszyklus vieler<br />
Frauen wollen wir durch unsere Arbeitszeitmodelle<br />
gerecht werden“, betont<br />
Klaus Zoll. Im Betrieb ist von allen<br />
denkbaren Varianten der Teilzeit bis<br />
zur Vollzeit alles möglich. Viele seiner<br />
Mitarbeiterinnen arbeiten 30 Stunden<br />
pro Woche oder weniger und müssen<br />
dennoch nicht auf Führungsaufgaben<br />
verzichten. Fixe Kernzeiten gibt es<br />
nicht, dafür eine festgelegte Jahresarbeitszeit.<br />
Will heißen: Die individuelle<br />
Arbeitszeit ist variabel und kann unter<br />
Berücksichtigung betrieblicher und<br />
persönlicher Interessen von Zeit zu<br />
Zeit durchaus schwanken. Großen<br />
Wert legt Klaus Zoll auf Fortbildungs-<br />
maßnahmen, aber auch auf bestmögliche<br />
technische Ausstattung der Arbeitsplätze,<br />
eine gut strukturierte Organisation<br />
und eine funktionierende<br />
Kommunikation innerhalb des gesamten<br />
Teams. Jedes Jahr werden zwei<br />
Auszubildende eingestellt und später<br />
meist auch übernommen.<br />
„Wer seine Leistung bringt, braucht<br />
bei uns keine Sorgen um seinen Job zu<br />
haben“, versichert<br />
Zoll. Soziale Kompetenz<br />
und den fairen<br />
Umgang mit Arbeitnehmern<br />
hat er von<br />
seinem Vater, der als<br />
Bauunternehmer<br />
nach dem Krieg sich immer auch um<br />
das Wohl seiner Arbeiter gekümmert<br />
hat, in die Wiege gelegt bekommen.<br />
Dennoch ist er kein Samariter, sondern<br />
in erster Linie ein betriebswirtschaftlich<br />
denkender Mensch, der<br />
weiß, dass er sich auf seine motivier-<br />
In Kürze<br />
MÖHRINGEN<br />
Binder erweitert<br />
Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
der Binder<br />
GmbH in Möhringen wurde jetzt<br />
eröffnet. Der Neubau befindet<br />
sich auf einem 14 000 Quadratmeter<br />
großen Nachbargrundstück<br />
des Binder-Werksgeländes und<br />
bietet 100 Mitarbeitern Platz. Die<br />
Spezialfirma von Temperaturschränken<br />
für wissenschaftliche<br />
und industrielle Labors beschäftigt<br />
260 Mitarbeiter.<br />
MARQUARDT-GRUPPE<br />
Starkes Wachstum<br />
Die Marquardt-Gruppe setzt<br />
ihren Wachstumkurs fort. Das<br />
Unternehmen, das Schalter – vor<br />
allem für Autos und Elektrowerkzeuge<br />
– herstellt, wird 2005 voraussichtlich<br />
über 360 Millionen<br />
Euro umsetzten, gut 10 Prozent<br />
mehr als im letzten Jahr. Harald<br />
Marquardt, Sprecher der Geschäftsführung,<br />
führt den Erfolg<br />
vor allem auf die vielen Innovationen<br />
zurück: „65 Prozent unseres<br />
Umsatzes erzielen wir mit Produkten,<br />
die jünger sind als fünf<br />
Jahre.“ Vor fünf Jahren habe die<br />
Quote noch bei 50 Prozent gelegen.<br />
Die Innovationsfreude lässt<br />
sich Marquardt einiges kosten:<br />
Etwa 7 Prozent des Umsatzes<br />
werden jährlich in Forschung und<br />
Entwicklung gesteckt. (lud)<br />
ÜBERLINGEN<br />
Neue Gewerbefläche<br />
Die Pläne für die Ausweisung des<br />
an der Landesstraße 200 gelegenen<br />
„Langäcker“-Gebietes beim<br />
Überlinger Stadtteil Bambergen<br />
als Gewerbefläche werden aus der<br />
Schublade geholt. Elf Hektar sind<br />
für Gewerbeflächen vorgesehen.<br />
Diese stehen nach einem Beschluss<br />
des Verwaltungsgerichtes<br />
Sigmaringen ausschließlich dem<br />
Radladerspezialisten Kramer zur<br />
Verfügung. (leb)<br />
Teilzeit und Gratismassage<br />
gefallen den Mitarbeitern<br />
◆ „Zoll + Partner“ vielfach als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet<br />
von Brigitte Geiselhart<br />
ten Mitarbeiter verlassen kann. „Geben<br />
und Nehmen sind im Gleichgewicht“,<br />
umschreibt er seine Einstellung.<br />
Die statistischen Zahlen sprechen<br />
für sich. Die Fluktuation ist gering,<br />
die Angestellten sind mit der leistungsgerechten<br />
Bezahlung zufrieden,<br />
aber auch das Betriebsklima und die<br />
Produktivität stimmen. Die Krankheitsquote<br />
liegt statistisch gesehen<br />
pro Mitarbeiter<br />
„Wer seine Leistung bringt,<br />
braucht bei uns keine Sorgen<br />
um seinen Job zu haben.“<br />
DIPLOM-KAUFMANN KLAUS ZOLL<br />
unter zwei Tagen<br />
im Jahr – davon<br />
träumen andere<br />
Betriebe. Die<br />
täglichen „Kaffeepflichtpausen“,<br />
die gerne zum kommunikativen<br />
Plausch genützt werden, sind bei „Zoll<br />
+ Partner“ ebenso selbstverständlich<br />
wie Betriebsausflüge und Mitarbeiterfeste.<br />
Noch was? Ach ja, wer Lust auf<br />
Entspannung hat, darf sich vierzehntägig<br />
gratis zur Massage anmelden.<br />
Familienfreundliches Unternehmen: Kaffeepausen und variable Arbeitszeiten<br />
gehören dazu bei der Friedrichshafener Steuerberatung Zoll + Partner.<br />
Klaus Zoll (Mitte) plauscht während einer Pflichtkaffeepause mit seinen<br />
Mitarbeiterinnen. Foto: Schall
Unternehmen & Management<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 9<br />
Städte<br />
KONSTANZ<br />
Einzelhändler gefragt<br />
Die Stadt Konstanz hat eine neue<br />
Marktanalyse zum Einzelhandel<br />
bei der Gesellschaft für Marktund<br />
Absatzforschung (GMA) aus<br />
Ludwigsburg in Auftrag gegeben.<br />
Auf Grundlage der ermittelten<br />
Daten soll der Einzelhandel der<br />
Stadt „bedarfsgerecht und geordnet“<br />
weiterentwickelt werden,<br />
wie die Stadt mitteilt. Bei der<br />
letzten Befragung 1996 verzeichnete<br />
die Stadt einen großen Kaufkraft-Abfluss<br />
in andere Städte.<br />
Das dürfte sich vor allem durch<br />
das Lago-Center verändert haben.<br />
Die GMA berechnet daher die<br />
<strong>aktuelle</strong>n Kundenströme. Die<br />
Einzelhändler können sich zu<br />
städtebaulichen Rahmenbedingungen<br />
und zu Verkehrsfragen<br />
äußern. (jos)<br />
ST. GEORGEN<br />
König Kunde<br />
Als erste Stadt der Region ist St.<br />
Georgen mit dem „König Kunde“-<br />
Siegel des Einzelhandelsverbandes<br />
Südbaden ausgezeichnet<br />
worden. 16 südbadische Städte<br />
haben sich der Prüfung bisher<br />
unterzogen, acht davon wurden<br />
ausgezeichnet. St. Georgen<br />
schnitt dabei im oberen Drittel<br />
mit der Schulnote 2+ ab. Monatelang<br />
haben sich die Händler<br />
weitergebildet, anonyme Testkäufe<br />
über sich ergehen lassen und<br />
Einzelberatung bekommen. Die<br />
14 Betriebe könnten stolz auf die<br />
erreichte Leistung sein, von maximal<br />
100 möglichen Punkten<br />
wurden gemeinsam 83,81 erreicht.<br />
(sk)<br />
DONAUESCHINGEN<br />
Neue Nutzung<br />
Für die Geschäftshäuser und die<br />
Verwaltungsgebäude in der Donaueschinger<br />
Josefstraße bahnen<br />
sich neue Nutzungen an. So wird<br />
die Fürstlich Fürstenbergische<br />
Kammer zukünftige Zentrale des<br />
Einrichtungshauses Häring.<br />
Gegenüber hört zum Jahresende<br />
Donaueschingens ältestes Elektrofachgeschäft,<br />
Radio Heitzmann,<br />
auf und macht Edi’s Fahrradshop<br />
Platz, der seit zehn<br />
Jahren an anderer Stelle beheimatet<br />
ist. Mit 500 000 Euro will<br />
die Stadt zum Wandel beitragen.<br />
ORSINGEN-NENZINGEN<br />
8-Millionen-Projekt<br />
Rund 8 Millionen Euro investiert<br />
die Doppelgemeinde Orsingen-<br />
Nenzingen, um das Industriegebiet<br />
Hardt besser an Nenzingen<br />
anzubinden. Das Projekt wird zu<br />
zwei Dritteln mit Landeszuschüssen<br />
unterstützt, die fehlenden 400<br />
000 Euro werden aus der Gemeindekasse<br />
finanziert. Das<br />
Brückenbauwerk über die Stockacher<br />
Aach ist nahezu fertiggestellt,<br />
im nächsten Bauabschnitt<br />
wird der Damm bis zum<br />
Brückenkopf aufgebaut. (fip)<br />
ANZEIGE<br />
Herr der Kugel: Willi Wolfgang Oswald, Geschäftsführender Gesellschafter der Wehrer Firma Moonlight GmbH.<br />
Kugelrunde Erfolgslampen<br />
◆ In Wehr produziert die Moonlight GmbH Leuchten in 2000 Ausführungen<br />
von Justus Obermeyer<br />
Wehr – Aufmerksame Fernsehzuschauer<br />
sehen sie immer häufiger: Ob<br />
im Vorspann von „Berlin mitte“, im<br />
vergangenen Jahr im EM-Studio des<br />
ZDF, bei den Olympischen Spielen<br />
oder in verschiedenen „Tatort“-Folgen:<br />
Überall sind die Kugellampen der<br />
Firma Moonlight GmbH aus Wehr zu<br />
sehen. Die markanten Leuchten wurden<br />
schon mehrfach mit Design-Preisen<br />
ausgezeichnet. Das Erfolgsrezept<br />
der Firma: neue Ideen, neue Technik,<br />
neue Patente – Innovation eben.<br />
Seit 2002 fertigt die Firma Moonlight<br />
ihre weltweit verbreiteten Kugelleuchten<br />
ausschließlich im südbadischen<br />
Wehr. Angefangen habe es mit<br />
einem Konzept, dass es bis dahin nicht<br />
gab, erzählt der geschäftsführende<br />
Gesellschafter Willi Wolfgang Oswald:<br />
Die Idee, die schlichte Kugel<br />
zum Leuchten zu bringen. Runde<br />
Lampen habe es vorher schon gegeben,<br />
aber meist sei etwas anderes den<br />
Kugeln hinzugefügt worden. „Die ersten<br />
Messen waren sehr wichtig, um<br />
einzuschätzen, ob wir mit unserem<br />
Produkt richtig liegen“, erinnert sich<br />
Oswald. Der Zuspruch war von Anfang<br />
an da, mitunter wurde sogar das Informationsmaterial<br />
knapp. Überaus<br />
nützlich waren auch die vielen Kontakte<br />
mit Fachhändlern, die auf diesen<br />
Messen entstanden. Für sehr wichtig<br />
hält Oswald auch die Öffentlichkeitsarbeit:<br />
„Von alleine verkauft sich heute<br />
kein Produkt mehr, man muss intensiv<br />
mit der Presse zusammenarbeiten<br />
und seine Zielgruppen suchen.“<br />
Über 2000 verschiedene Leuchten<br />
in unzähligen Farben und Größen befinden<br />
sich derzeit im Produktsortiment:<br />
Halb- oder Vollkugeln, zur Installation<br />
auf Masten, als Pendelleuchten<br />
oder sogar als schwimmende<br />
„Bojen“. Der neueste Clou: Selbstleuchtende<br />
Kugellampen. Auch wenn<br />
der Strom ausfällt, strahlen die Kugeln<br />
bis zu 90 Minuten nach. „Das eröffnet<br />
uns ganz neue Einsatzmöglichkeiten.“<br />
Gerade in der Sicherheitstechnik<br />
könnte diese Erfindung den Markt erobern,<br />
glaubt Oswald. Ob an Flughäfen,<br />
in Bürogebäuden oder Konzerthallen:<br />
Überall, wo viele Menschen<br />
sind, könnten diese Kugeln aus dem<br />
„Never dark“-Programm im Notfall<br />
Fluchtwege anzeigen.<br />
Thema Energiesparen<br />
Weitere Neuerungen können auf dem<br />
Energiesparsektor erwartet werden:<br />
„Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut<br />
betreiben wir seit drei Jahren auf<br />
unserem Firmendach eine Forschungssolaranlage,<br />
mit der auch die<br />
Außenbeleuchtung der Firma unterhalten<br />
wird. Gleichzeitig arbeiten wir<br />
mit Lieferanten zusammen, um die<br />
Energiesparlampen noch zu verbessern“,<br />
erklärt Oswald den Stellenwert<br />
der Innovationen. Selbst die größten<br />
Kugeln haben einen Bedarf von nur 23<br />
Watt. Zahlreiche Geschmacksmuster<br />
und Patente hat die Firma angemeldet,<br />
vor Plagiaten ist sie dennoch nicht<br />
sicher: Immer wieder versuchen<br />
Nachahmer mit billigen Imitationen<br />
auf den Markt zu kommen. „Aber hier<br />
wehren wir uns mit juristischen Mitteln.“<br />
Vor diesem Hintergrund will die<br />
Firma auch die Wachstumszahlen<br />
nicht veröffentlichen.<br />
Zeitlose Harmonie<br />
Wären denn auch andere Formen für<br />
die Lampen denkbar? „Unsere Lampen<br />
sind keine Modeerscheinung,<br />
sondern entsprechen noch in Jahrzehnten<br />
ästhetischen Gesichtspunkten<br />
und fügen sich harmonisch in jede<br />
Umgebung ein. Deshalb wollen wir<br />
auch keinen Trends hinterherlaufen,<br />
sondern bleiben bei unserer klassischen<br />
Kugelform, die uns bekannt und<br />
erfolgreich gemacht hat.“<br />
Von Unternehmen, die ihre Produktion<br />
ins Ausland verlegen, um billiger<br />
zu produzieren, hält Oswald nichts:<br />
„Man hat als Unternehmer eine Verantwortung,<br />
der man gerecht werden<br />
muss. Die Gewinnmaximierung kann<br />
nicht das einzige Argument für uns<br />
sein.“ Außerdem habe man sich mit<br />
der hohen Qualität, die von den 38<br />
Mitarbeitern in Wehr produziert werde,<br />
den Vorsprung am Markt überhaupt<br />
erst erarbeitet.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.moonlight.outdoorlighting.de<br />
Sicher landen im<br />
neuen Airbus<br />
◆ Kownatzki-Teile auch im Rennsport beliebt<br />
von Justus Obermeyer<br />
Wehr – Von einem lukrativen Auftrag<br />
für ein großes Renommierprojekt<br />
träumen viele Mittelständler. Für die<br />
Zahnrad- und Getriebefabrik<br />
Kownatzki aus Wehr ist solch ein Auftrag<br />
nichts Ungewöhnliches. Das Unternehmen<br />
stellt für den neuen Riesen-Airbus<br />
A 380 hochkomplexe Komponenten<br />
her, die für die Steuerung<br />
der Landeklappen benötigt werden.<br />
„Wir sind stolz darauf, dass wir unsere<br />
Erfahrung und technisches Wissen in<br />
das Prestigeobjekt der Europäischen<br />
Luftfahrt mit einbringen konnten“,<br />
sagt Geschäftsführer Michael<br />
Kownatzki und erklärt, warum die europäischen<br />
Flugzeugbauer auf das<br />
südbadische Unternehmen zukamen:<br />
„Wir haben uns über Jahrzehnte einen<br />
sehr guten Ruf in der Antriebstechnik<br />
erarbeitet.“<br />
Als die Liebherr Aerospace, die für<br />
die Fahrwerke und das Landesystem<br />
des neuen Riesenflugzeugs verantwortlich<br />
zeichnet, für die Steuerung<br />
der Landeklappen High-Tech-Teile<br />
benötigte, lag der Kontakt zu<br />
Kownatzki nahe. Schon früher habe<br />
die Firma Aufträge bekommen, weil<br />
sie die einzige gewesen sei, die die hohen<br />
technischen Anforderungen der<br />
Kunden erfüllen konnte und wollte,<br />
erzählt Kownatzki. Prinzipiell schrecken<br />
die Zahnradhersteller aus Wehr<br />
auch vor schwierigsten Herausforderungen<br />
nicht zurück. „Besser sein als<br />
die Marktführer“, ist das Rezept, das<br />
von den rund 80 Mitarbeitern verfolgt<br />
wird.<br />
Auf den ersten Blick sehen die von<br />
Kownatzki hergestellten Teile für den<br />
neuen Superflieger recht simpel aus.<br />
„Aber der Teufel steckt im Detail. Es<br />
waren größte Herausforderungen zu<br />
meistern“, erzählt Kownatzki. Zwei bis<br />
drei Jahre Entwicklungsarbeit steckt<br />
in den Teilen aus Spezialstahl. Jede<br />
Woche soll zukünftig ein Airbus 380<br />
den Hangar verlassen. An Bord sind<br />
dann jeweils sechs High-Tech-Kom-<br />
Kownatzki KG<br />
Die Kownatzki KG aus Wehr wurde<br />
1965 von den Zwillingsbrüdern<br />
Günter und Werner Kownatzki<br />
gegründet. Heute hat sie etwa 80<br />
Mitarbeiter und ist spezialisiert auf<br />
Präzisionszahnräder und Getriebeteile.<br />
Produziert werden Einzelteile,<br />
aber auch Serien.<br />
ponenten „made in Wehr“.<br />
Zu verdanken hat die Firma ihre<br />
Kompetenz einer jahrzehntelangen<br />
Erfahrung in der Hochpräzisionstechnik.<br />
Schon 1969, bei der ersten Mondlandung,<br />
war die Wehrer Firma dabei.<br />
Damals stellte sie Getriebeteile für die<br />
Erdbeobachtungsstationen her, die<br />
die Bodenkontrolle und Kommunikation<br />
mit den Apollo-Raketen erst ermöglichten.<br />
Heute produziert Kownatzki auch<br />
für Prototypen eines Formel 1-Rennstalls<br />
Getriebeteile. In welchem Hochleistungs-Boliden<br />
diese Teile stecken,<br />
will Michael Kownatzki aber nicht verraten.<br />
„Wir sprechen üblicherweise<br />
nicht über unsere Kunden. Diskretion<br />
gehört zu unserer Firmenpolitik.“<br />
Beim neuen Airbus habe man zwar die<br />
Erlaubnis bekommen, technische Details<br />
blieben aber selbstverständlich<br />
für die Öffentlichkeit tabu. Die Fertigung<br />
von Hochpräzisionsteilen macht<br />
mittlerweile zwei Drittel des Geschäfts<br />
der Kownatzki KG aus. Vor 15 Jahren<br />
waren es noch 30 Prozent. Mit dieser<br />
Sparte habe die Firma einen internationalen<br />
Nischenmarkt besetzt. „Wir<br />
sind immer auf dem neuesten Stand<br />
der Technik.“ Um in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu erhalten, habe die<br />
Firma mehrere Millionen Euro in eine<br />
neue Fabrikhalle und moderne Maschinen<br />
investiert. Damit konnte die<br />
Grundlage geschaffen werden, um in<br />
Zukunft auch bei komplexesten Kundenanfragen<br />
selbstbewusst sagen zu<br />
können: „Ja, wir können das!“<br />
High-Tech aus Wehr: Das Teil, das Alexander Scherer, Armin Böhler und<br />
Peter Laule von der Firma Kownatzki hier zeigen, kann fliegen – aber erst,<br />
wenn es in einen Airbus A 380 eingebaut wurde.
Unternehmen & Management<br />
Seite 10 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
In Kürze<br />
RHEINFELDEN<br />
Degussa investiert<br />
Die Reihe von Investitionen bei<br />
Degussa in Rheinfelden setzt sich<br />
fort. Drei größere Projekte sind<br />
derzeit geplant, und Werkleiter<br />
Rainer Vierbaum ist überzeugt,<br />
dass die Neubauvorhaben langfristig<br />
Arbeitsplätze im Rheinfelder<br />
Werk sichern, wenn auch<br />
zunächst keine neuen Jobs geschaffen<br />
werden. Größtes Vorhaben<br />
ist der Neubau einer Monosilan-Anlage,<br />
die eine Kapazität<br />
von 2300 Jahrestonnen umfassen<br />
soll. Monosilan ist ein Vorprodukt<br />
zur Herstellung von Solarsilizium,<br />
das für die Produktion von photovoltaischen<br />
Solarzellen benötigt<br />
wird. Die Degussa hat für das<br />
Projekt ein Joint-Venture mit<br />
einem sächsischen Solarmodulhersteller<br />
geschlossen, der das<br />
Monosilan weiterverarbeiten will.<br />
Nach Angaben Vierbaums investiert<br />
Degussa einen zweistelligen<br />
Millionenbetrag in die Anlage.<br />
NIEDERESCHACH<br />
Schinkenfabrik feiert<br />
Die Niedereschacher Schinkenfabrik<br />
Tannenhof feiert ihr 30jähriges<br />
Bestehen. Sie rechnet für<br />
dieses Jahr mit einer Umsatzsteigerung<br />
von mehr als zehn<br />
Prozent. „Ich bin stolz auf Euch,<br />
macht weiter so“, bedankt sich<br />
Seniorchef Hans Schnekenburger<br />
bei seinen Mitarbeitern. Dennoch<br />
soll das noch lange nicht das<br />
Ende der Fahnenstange sein.<br />
Schnekenburger kündigte an, die<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter<br />
noch mehr in den Vordergrund zu<br />
stellen.<br />
DONAUESCHINGEN<br />
Brauerei lagert aus<br />
Ein Jahr nach dem Einzug der<br />
neuen Eigentümer bei der Fürstenberg-Brauerei<br />
setzen jetzt die<br />
ersten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung<br />
ein: Der gesamte<br />
Technische Kundendienst, der<br />
sich um das technische Equipment<br />
der Gastronomie-Partner im<br />
Heimatgebiet kümmerte, soll<br />
einem externen Spezialisten vom<br />
Hochrhein übertragen werden.<br />
Wird diese Firma den Zuschlag<br />
erhalten, dann würde sie sich mit<br />
einer Repräsentanz vermutlich in<br />
Hüfingen um die Wirte und Festveranstalter<br />
kümmern, wenn es<br />
um Zapfanlagen, Thekentechnik<br />
und andere technischen Servicebelange<br />
geht.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.fuerstenberg.de<br />
FRIEDRICHSHAFEN<br />
Intersky expandiert<br />
Die Fluggesellschaft Intersky will<br />
ab Ende Februar 2006 täglich von<br />
Friedrichshafen nach Hamburg<br />
starten. Dazu sollen fünf Flüge<br />
pro Woche nach Paris angeboten<br />
werden, und zwar mit drei statt<br />
bisher zwei Flugzeugen. Anleger<br />
sollen bei der Expansion behilflich<br />
sein. Zwei 50-sitzige Turboprop-Flugzeuge<br />
vom Typ Dash-8/<br />
300Q sind derzeit von morgens<br />
bis abends im Dauereinsatz. Doch<br />
die Fluggäste wollen mehr.<br />
Gleichzeitig ist die Wartungsabteilung<br />
mit zwei Fliegern nicht<br />
voll ausgelastet. Mit einem dritten<br />
könnten mehr Ziele angeboten,<br />
die Wartung ausgelastet und die<br />
Wartungskosten gesenkt werden.<br />
www.intersky.biz<br />
www.dash8-finanzierungintersky.at<br />
ALBBRUCK-DOGERN<br />
Erweiterung<br />
Die Rheinkraftwerke Albbruck-<br />
Dogern (RADAG) beabsichtigen,<br />
ihre Anlagen zu erweitern und am<br />
Stauwehr bei Dogern ein weiteres<br />
Kraftwerk mit einer Durchlaufturbine<br />
zu errichten. Für das Projekt,<br />
das in den nächsten fünf Jahren<br />
realisiert werden soll, will das<br />
Unternehmen 40 Millionen Euro<br />
investieren. Weitere 4 Millionen<br />
Euro müssen für ökologische<br />
Ausgleichsmaßnahmen bereitgestellt<br />
werden.<br />
Bildmontage: Orlowski<br />
Fachkräftemangel:<br />
Gute Chancen für<br />
Spezialisten<br />
Stuttgart – Der Personaldienstleister<br />
DIS, Deutsche Industrie Service AG,<br />
hat in Baden-Württemberg über 300<br />
offene Positionen zu besetzen, unter<br />
anderem für IT-Spezialisten, Finanzprofis<br />
und Ingenieure, aber auch für<br />
qualifizierte Facharbeiter und Office-<br />
Experten. Das Unternehmen beschäftigt<br />
in der Region 1700 Mitarbeiter.<br />
Wer über die Region hinaus auf Jobsuche<br />
ist, hat noch mehr Auswahl – 850<br />
offene Positionen meldet der Konzern<br />
für das gesamte Bundesgebiet.<br />
„Wir suchen nach wie vor qualifizierte<br />
und hochqualifizierte Mitarbeiter,<br />
doch gute Leute sind mittlerweile<br />
rar, der allgemeine Fachkräftemangel<br />
macht sich deutlich bemerkbar“, erklärt<br />
Dieter Scheiff, Vorstandsvorsitzender<br />
der DIS AG. Wer bereits erste<br />
Berufserfahrungen gesammelt hat, ist<br />
für das Unternehmen besonders interessant.<br />
Aber auch der akademische<br />
Nachwuchs ist angesprochen, gerade<br />
im Ingenieurbereich sei die Nachfrage<br />
besonders hoch, so Scheiff. „Unser<br />
Unternehmen versteht sich als Karrierebegleiter<br />
durch das gesamte Berufsleben,<br />
deshalb holen wir jeden Einzelnen<br />
dort ab, wo er beruflich steht –<br />
egal ob Einsteiger, Young Professional<br />
oder Senior Expert“, fährt Dieter<br />
Scheiff fort.<br />
Auch die gesamte Branche ist weiterhin<br />
im Wachstumstrend. Die DIS<br />
AG sieht jedoch auch künftig die größten<br />
Wachstumschancen für Personaldienstleistung<br />
im höher qualifizierten<br />
Bereich: „Erfahrene Personalexperten<br />
mit guter Marktkenntnis werden künftig<br />
noch mehr gebraucht, um die Unternehmen<br />
in der Projekt- und Personalplanung<br />
zu unterstützen – mit qualifiziertem<br />
Personal, kompetenter Beratung<br />
und umfassenden Lösungsansätzen.“<br />
Entwicklungsmöglichkeiten und<br />
langfristige Perspektiven bietet die<br />
DIS AG in der Region mit aktuell etwa<br />
320 Stellenangeboten. Bewerber, die<br />
sich über offene Stellen in ihrer Region<br />
informieren möchten, können sich<br />
entweder direkt an die Niederlassung<br />
in ihrer Nähe wenden oder sich die <strong>aktuelle</strong>n<br />
Stellenprofile auf den Homepages<br />
anschauen:<br />
www.dis-ag.com<br />
www.euro-engineering.de<br />
Mitarbeiter auf Zeit<br />
◆ Personaldienstleister spielen immer größere Rolle<br />
von uwe spille<br />
Villingen/Radolfzell – Hohe Lohnnebenkosten<br />
sind ein Grund dafür, dass<br />
in Deutschland immer mehr Unternehmen<br />
die Anzahl ihrer festangestellten<br />
Arbeitnehmer reduzieren,<br />
und dafür Mitarbeiter mit befristeten<br />
Verträgen verpflichten. Schätzungen<br />
zufolge ist heute schon jeder achte Arbeitnehmer<br />
so beschäftigt. Bei der<br />
Frage, wie ein Betrieb Kosten reduzieren<br />
kann, spielen sogenannte Personaldienstleister<br />
(PD) eine immer<br />
wichtigere Rolle. Diese Unternehmen,<br />
die anderen Unternehmen Mitarbeiter<br />
auf Zeit überlassen, haben Konjunktur.<br />
„Wir sind oft die einzige Alternative<br />
für so manchen mittelständischen<br />
Betrieb, dem Kostendruck<br />
standzuhalten“, ist Werner Kirsch<br />
überzeugt. Er ist Leiter der Randstad-<br />
Niederlassungen in Villingen-<br />
Schwenningen und Rottweil. Randstad<br />
Deutschland ist der national größte<br />
PD mit 250 Niederlassungen und<br />
rund 30 000 Mitarbeitern.<br />
Etliche der 130 fest angestellten Mitarbeiter<br />
von Werner Kirsch sind spezialisiert<br />
auf metallverarbeitende Berufe,<br />
die in der Region Schwarzwald-<br />
Baar-Heuberg benötigt werden. Alle<br />
Mitarbeiter sind mobil und flexibel<br />
auch längerfristig einsetzbar. „Früher<br />
gab es eine Beschränkung der Beschäftigung<br />
von Zeitarbeitern auf maximal<br />
zwölf Monate. Dies ist seit Januar<br />
2004 aufgehoben“, erläutert Kirsch<br />
eine damals wesentliche Änderung im<br />
Arbeitnehmerüberlassungsgesetz.<br />
Für Unternehmen, die Zeitarbeiter<br />
in Anspruch nehmen, ergeben sich auf<br />
die einzelne Arbeitsstunde gerechnet<br />
nicht zwangsläufig höhere Kosten, wie<br />
Kirsch darlegt. Da der Zeitarbeiter über<br />
den PD angestellt ist, fallen alle weiteren<br />
Verpflichtungen für den Unternehmer<br />
weg. Weder Kranken- noch Urlaubsgeld<br />
muss von Seiten des Unternehmens<br />
gezahlt werden, zur „Abmeldung“<br />
des Arbeitsverhältnisses reicht<br />
es, dem Dienstleister drei Tage vorher<br />
Bescheid zu geben. „So können Firmen<br />
punktgenau auf eingehende Aufträge<br />
reagieren“, verdeutlicht Kirsch. Dabei<br />
werden oft nicht nur einzelne Arbeitskräfte<br />
vermittelt. Für manche Projekte<br />
werden ganze Mannschaften „verliehen“.<br />
„Wenn ein Unternehmen große<br />
Aufträge erledigen muss ist das häufig<br />
so personalintensiv, dass mal eben 20<br />
Mann mehr benötigt werden“, weiß<br />
Kirsch aus Erfahrung.<br />
Wichtig für das fünfköpfige Team in<br />
seiner Niederlassung, das für die Disposition<br />
der Arbeitskräfte zuständig ist,<br />
sind dabei die genaue Kenntnis über<br />
die Qualifikation, die von dem anfragenden<br />
Unternehmen benötigt wird.<br />
„Wir sind oft die einzige<br />
Alternative für so manchen<br />
mittelständischen Betrieb,<br />
dem Kostendruck<br />
standzuhalten.“<br />
WERNER KIRSCH,<br />
PERSONALDIENSTLEISTER<br />
Den richtigen Mann an den jeweiligen<br />
Arbeitsplatz zu vermitteln ist die eigentliche<br />
„Kunst“ des Disponenten,<br />
der für die Einteilung der Arbeiter zuständig<br />
ist. „Wenn wir mal nicht die<br />
richtigen Leute für eine Anfrage haben,<br />
sagen wir das auch“, versichert Kirsch.<br />
Und streicht heraus, dass sich die Tätigkeit<br />
eines PD nicht nur auf die Vermittlung<br />
von Zeitarbeitern beschränkt.<br />
So ist unter anderen die Personalvermittlung<br />
ein nicht zu unterschätzender<br />
Bereich. Tatsächlich findet so<br />
mancher Betrieb erst über die Anstellung<br />
eines Zeitarbeitnehmers einen<br />
geeigneten Mitarbeiter. Die Quote dabei<br />
ist überraschend hoch. „30 bis 40<br />
Prozent unserer Fachkräfte finden so<br />
den Weg zu einem Betrieb, der ihnen<br />
einen unbefristeten Arbeitsvertrag<br />
bietet“, so Kirsch. So manche Stellenanzeige,<br />
erläutert er, laufe heutzutage<br />
nicht mehr über die Agentur für Arbeit.<br />
Und über die Möglichkeit, Zeitarbeiter<br />
„auszuprobieren“ spare sich<br />
mancher Betrieb eine aufwändige Personalrecherche.<br />
Ein weiterer Personaldienstleister,<br />
Tuja Deutschland, verfügt über bundesweit<br />
85 Niederlassungen, darunter<br />
seit 15 Monaten auch eine in Radolfzell.<br />
Auch Tuja ist wie Randstad Mitglied<br />
im Bundesverband Zeitarbeit<br />
(BZA), der im Juni 2003 mit dem Deutschen<br />
Gewerkschaftsbund einen Tarifvertrag<br />
für seine Mitarbeiter ausgehandelt<br />
hat. Tuja-Niederlassungsleiterin<br />
Sabine Zock in Radolfzell weist<br />
auch auf die Chancen insbesondere<br />
für ältere Arbeitnehmer hin, über eine<br />
Anstellung bei einer Zeitarbeitfirma<br />
wieder in den Arbeitsmarkt zu gelangen.<br />
„Im Juni diesen Jahres haben wir<br />
einen 60-jährigen Mann angestellt“,<br />
berichtet Sabine Zock. Die positive Erfahrung<br />
mit diesem habe nun zur Einstellung<br />
einer weiteren 60-jährigen<br />
Frau geführt.<br />
„Wir sind hier gut aufgestellt mit einer<br />
Vielzahl von sowohl jüngeren als<br />
auch älteren Mitarbeitern, die zum<br />
Teil über uns ins Arbeitsleben zurückkehren“,<br />
so Sabine Zock. Eng arbeitet<br />
man in dieser Hinsicht auch mit der<br />
örtlichen Agentur für Arbeit zusammen.<br />
„Die Zusammenarbeit ist von<br />
Seiten der Agentur äußerst engagiert“,<br />
lobt Zock ausdrücklich.<br />
Aber nicht nur hinsichtlich der Vermittlung<br />
von Zeitarbeitnehmern hat<br />
Sabine Zock Positives zu berichten.<br />
Sehr gute Erfahrungen macht man im<br />
Bereich des sogenannten „Outsourcing“.<br />
Immer mehr Firmen gehen dazu<br />
über, ganze Unternehmensbereiche in<br />
fremde Hände zu geben. Der Kunde<br />
spart damit die Personalabrechnung<br />
für diesen Bereich und hat seinen Mitarbeiterstamm<br />
reduziert. „Die sparen<br />
eine ganze Menge an Kosten“, bestätigt<br />
Sabine Zock.<br />
www.randstad.de<br />
www.tuja.de<br />
EPS: Neben Verleih<br />
wird Vermittlung<br />
immer wichtiger<br />
Tuttlingen (spi) Abseits der großen<br />
Personaldienstleistungskonzerne leitet<br />
in Tuttlingen Volker Irion selbstständig<br />
sein eigenes Unternehmen,<br />
„Extern Personal Service“ EPS, mit insgesamt<br />
150 Mitarbeitern an drei<br />
Standorten. Diplomingenieur Irion<br />
verleiht und vermittelt über sein Unternehmen<br />
vorwiegend Facharbeiter.<br />
Seine Kunden sind überwiegend Metall-<br />
und Elektrobetriebe.<br />
Für Volker Irion hat neben der Zeitarbeit<br />
auch die gezielte Suche und<br />
Vermittlung von Fachkräften an Bedeutunggewonnen.<br />
Im Schnitt<br />
über 50 Vermittlungen<br />
kommen<br />
über sein Unternehmen<br />
jährlich<br />
zustande, Tendenz<br />
zunehmend. Irion<br />
hat für dieses Geschäft<br />
seine eigene<br />
Methode. „Ich mache<br />
mit meinen<br />
Kunden von vorneherein<br />
aus, dass sie<br />
EPS-Chef<br />
Volker Irion<br />
den Facharbeiter erst einmal für drei<br />
bis vier Monate als Zeitarbeitnehmer<br />
über mich beschäftigen. Wenn er<br />
dann tatsächlich „passt“, wird er ohne<br />
weitere Vermittlungsgebühr überlassen“,<br />
so Irion. So geht der Kunde kein<br />
Risiko ein. Denn falls der Mitarbeiter<br />
doch nicht so recht passe, bleibe dieser<br />
eben bei EPS.<br />
„Wir sind ein tarifgebundenes und<br />
zertifiziertes Unternehmen“, führt Irion<br />
aus. Und gibt sogar Auskunft über<br />
die Kosten für seine Dienstleistungen.<br />
Diese orientieren sich, wie in der<br />
Branche üblich, an den Qualifikationen<br />
der Zeitarbeitnehmer und betragen<br />
je geleisteter Arbeitsstunde zwischen<br />
14 und 25 Euro. „Mit diesen<br />
knapp kalkulierten Preisen finanziere<br />
ich alle Kosten für meinen Mitarbeiter<br />
und trage darüber hinaus mein wirtschaftliches<br />
Risiko“, erläutert Irion.<br />
Bisher, so legt er dar, habe sich dieses<br />
Risiko jedoch minimieren lassen. „Ich<br />
suche mir meine Mitarbeiter schon<br />
sehr genau aus und habe damit erreicht,<br />
dass diese auch immer gut gebucht<br />
werden“, so Irion.<br />
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Seite 12 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Gemeldet<br />
AUSBILDUNG<br />
Lage entspannt<br />
Zu Beginn des Ausbildungsjahrs<br />
2005/2006 hat sich die Lage im<br />
Ravensburger Berufsbildungswerk<br />
Adolf Aich GmbH (BBW) auf<br />
Grund einer gegenüber den Julizahlen<br />
leicht verbesserten Belegungssituation<br />
vorübergehend<br />
entspannt. Durch Stelleneinsparungen,Personalverschiebungen<br />
und die Nichtverlängerung<br />
befristeter Verträge ist es gelungen,<br />
die befürchteten Entlassungen<br />
2005/2006 zu vermeiden.<br />
MEERSBURG<br />
Genossen zufrieden<br />
Die Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />
Meersburg hat 2004 einen<br />
Überschuss von 545 Euro erwirtschaftet.<br />
Die Bilanzsumme ist mit<br />
rund 39 800 Euro gegenüber dem<br />
Vorjahr gleich geblieben. Der<br />
Umsatz bei Düngemitteln, Saatgut<br />
und Pflanzenschutz ist gegenüber<br />
dem Vorjahr um 6 Prozent<br />
zurückgegangen, auf 73 554 Euro.<br />
SINGEN<br />
Okle setzt auf Nähe<br />
Der Lebensmittel-Großhandel<br />
Okle aus Singen setzt künftig<br />
einen noch stärkeren Schwerpunkt<br />
im Bereich der Qualität<br />
und bei regionalen Produkten.<br />
Damit will man sich laut Vertriebsleiter<br />
Mario Grabner von<br />
den großen Discountern absetzen.<br />
Okle bietet nicht nur<br />
Artikel der Eigenmarke „Landliebe“<br />
an, sondern ein Angebot,<br />
das regional ansässige Anbieter<br />
bevorzugt.<br />
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Schübe in die richtige<br />
Richtung<br />
◆ Steinbeis-Transferzentrum in Villingen-Schwenningen unterstützt bei Umsetzung guter Ideen<br />
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Villingen-Schwenningen – Welcher<br />
Unternehmer kennt nicht das Problem,<br />
auf der einen Seite zwar eine gute<br />
Idee oder ein pfiffiges Produkt zu<br />
haben, andererseits jedoch nicht zu<br />
wissen, wie dieses am besten umzusetzen<br />
ist. Oder man scheitert an der<br />
Vermarktung seines Produktes, ist sich<br />
unsicher, was Schutzrechte angeht<br />
oder steht schlichtweg vor der Frage<br />
der Finanzierbarkeit. Und manchmal<br />
geht es tatsächlich nur um einen gewissen<br />
Schub in die richtige Richtung.<br />
„Sie glauben gar nicht, wie viele gute<br />
Ideen in Firmenschubladen oder in<br />
den Köpfen der Mitarbeiter lagern, die<br />
eigentlich rauswollen“, bringt es Wolfgang<br />
Müller auf den Punkt.<br />
Innovation, dieses zentrale Wort ist<br />
für den Leiter des Steinbeis-Transferzentrums<br />
Infothek in Villingen-<br />
Schwenningen der Dreh- und Angelpunkt,<br />
von dem aus er und seine 13<br />
Mitarbeiter in einem der größten der<br />
insgesamt 703 Steinbeis-Transferzentren<br />
weltweit seine Dienstleistungen<br />
insbesondere für kleine und mittlere<br />
Unternehmen (KMU) anbietet. Nein,<br />
an Innovation mangele es deutschen<br />
Unternehmern wahrlich nicht, die<br />
Krux an der Sache sei oftmals, so Müllers<br />
Erfahrung, fehlendes Wissen bezüglich<br />
der praktischen Umsetzung<br />
einer Idee.<br />
„Wir sind darauf spezialisiert, Analysen<br />
in verschiedenen Richtungen zu<br />
liefern, sei es über die Firmen an sich,<br />
den Markt für ein bestimmtes Produkt,<br />
das vorhandene Patentportfolio<br />
eines Unternehmens oder eine mögliche<br />
Patentverwertung“, so Müller. Ins-<br />
Wolfgang Müller, Leiter des Transferzentrums<br />
Infothek in Villingen-<br />
Schwenningen. Bild: Spille<br />
besondere die Vernetzung mit anderen<br />
Unternehmen, deren Ideen und<br />
den Forschungsergebnissen aus Universitäten<br />
und Fachhochschulen gelten<br />
als Stärken der Steinbeis-Transferzentren.<br />
Dabei kann man auf eine<br />
langjährige Erfahrung als mittlerweile<br />
größter INSTI-Partner (siehe Infokasten)<br />
in Deutschland verweisen. „Was<br />
unsere Stellung als Ansprechpartner<br />
für Innovation und Schutzrechte angeht,<br />
haben wir eine herausragende<br />
Stellung im Steinbeis-Verbund“, sagt<br />
Müller selbstbewusst und präsentiert<br />
Zahlen. 500 Firmen, 60 Prozent davon<br />
aus Baden-Württemberg, sind Kunden<br />
beim Villinger Transferzentrum.<br />
Geschäftsempfehlungen<br />
E-Mail: viemu@t-online.de<br />
Internet: http://viellieber-mutter.de<br />
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Im Internet haben die INSTI-Partner<br />
zusammen mit dem Institut der<br />
deutschen Wirtschaft Köln, der Deutschen<br />
Börse und der Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau (KfW) die Plattform Innovation-Market<br />
gegründet. Über diese<br />
Seite werden geprüfte Innovationen<br />
präsentiert, die außergewöhnlich Erfolg<br />
versprechende Projekte beinhalten<br />
und neue Geschäftsfelder eröffnen<br />
können sowie Unternehmen, die nach<br />
Kapital für neue Produkte oder Kooperationspartner<br />
suchen. „Innovation-<br />
Market vermittelt Kontakte zu innovativen<br />
Unternehmen, finanzstarken<br />
Kapitalgebern und fähigen Entwicklungspartnern“,<br />
fasst Wolfgang Müller<br />
das Konzept zusammen. Selbstredend,<br />
dass ein erheblicher Teil der<br />
Einträge auf das Konto des Villinger<br />
Transferzentrums gehen.<br />
Vorteilhaft, insbesondere für kleine<br />
und mittlere Unternehmen, die in den<br />
letzten fünf Jahren kein Patent oder<br />
Gebrauchsmuster angemeldet haben<br />
sowie für Existenzgründer ist die Möglichkeit,<br />
über das Transferzentrum als<br />
INSTI-Partner an der „KMU-Patentaktion“<br />
teilzunehmen. Diese Patentaktion,<br />
die seit 1995 vom Bundesforschungsministerium<br />
gefördert wird,<br />
unterstützt die Teilnehmer bei der<br />
erstmaligen Sicherung von Entwicklungen<br />
durch gewerbliche Schutzrechte<br />
und bei deren wirtschaftlichen<br />
Nutzung mit bis zu 8000 Euro. Und es<br />
kann auch mehr Geld geben. „Wir betreuen<br />
von unserem Standort aus zusätzlich<br />
im Auftrag der KfW Teilnehmer<br />
des „High-Tech-Gründerfonds“,<br />
erläutert Müller. Für Existenzgründer<br />
mit neuen Ideen im Hochtechnologiebereich<br />
können darüber bis zu 500 000<br />
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Euro Fördergeld beantragt werden.<br />
Doch gibt es natürlich nicht nur<br />
Geldgeschenke für Unternehmer,<br />
auch das Steinbeis-Transferzentrum<br />
in Villingen-Schwenningen muss profitorientiert<br />
arbeiten. Dienstleistungen,<br />
um beispielsweise Erfolgschancen<br />
für ein Produkt abzuschätzen,<br />
kosten dementsprechend Geld. Für eine<br />
Marktanalyse muss man je nach<br />
Umfang zwischen 5000 und 25 000 Euro<br />
rechnen. „Und wenn wir bei der Suche<br />
nach neuen Produkten behilflich<br />
sein sollen, dann bewegen wir uns in<br />
einer Bandbreite zwischen 10 000 und<br />
30 000 Euro pro Auftrag“, erläutert<br />
Wolfgang Müller.<br />
Steinbeis Stiftung<br />
Die Steinbeis-Stiftung wurde 1983<br />
in Baden-Württemberg aus 16<br />
technischen Beratungsdiensten an<br />
Fachhochschulen des Landes<br />
gegründet, die für einen Technologietransfer<br />
zwischen Hochschulen<br />
und Wirtschaft sorgen und<br />
Innovationen fördern sollen. Vom<br />
Stammsitz in Stuttgart aus wurden<br />
sogenannte Steinbeis-Transferzentrum<br />
erst in Baden-Württemberg,<br />
dann auch bundesweit gegründet.<br />
1991 wurde in Österreich das erste<br />
im Ausland, 1999 dann in Japan<br />
eröffnet. Das 500. Steinbeis Transferzentrum<br />
entstand im Jahr 2002.<br />
Aktuell gibt es 702 Zentren in 40<br />
Ländern mit über 4500 Mitarbeitern.<br />
Nähere Informationen im<br />
Internet unter www.stw.de oder<br />
per Telefon über 0711/18 39-5.<br />
Hochrheinklinik:<br />
Jobgarantie mit<br />
„Aktion Solidarität“<br />
Bad Säckingen – Fast hundert Mitarbeiter<br />
der Hochrheinklinik in Bad Säckingen<br />
verzichten in den nächsten<br />
drei Jahren freiwillig auf Teile ihres<br />
Lohns. Dafür erhalten sie eine befristete<br />
Arbeitsplatzgarantie. Die anderen<br />
138 Angestellten beteiligen sich nicht<br />
an der von der Geschäftsführung initiierten<br />
„Aktion Solidarität“.<br />
Auf rund fünf Millionen Euro belaufen<br />
sich derzeit die Schulden der Klinik.<br />
Die an der Aktion beteiligten Angestellten<br />
erhalten eine Arbeitsplatzgarantie<br />
für die nächsten drei Jahre.<br />
Als Gegenleistung verzichten sie bis<br />
zum Jahr 2007 auf ihr Weihnachtsgeld<br />
oder – sofern die Auszahlung anders<br />
geregelt ist – auf anteilige Abschläge<br />
der Löhne von Oktober bis Dezember.<br />
Valet & Ott:<br />
Mehr Kies<br />
mit Nass-Abbau<br />
Sigmaringen – Die Firma Valet & Ott<br />
will zwischen Kappel, Glashütte und<br />
Otterswang ein weiteres Kiesabbaugebiet<br />
ausbeuten. Etwa sechs Millionen<br />
Kubikmeter Abbauvolumen sollen in<br />
den nächsten vier Jahrzehnten möglichst<br />
im Nassabbau gewonnen werden.<br />
So würde womöglich ein 20-Hektar<br />
großer Badesee für die Naherholung<br />
entstehen. „Wir wollen den<br />
Standort mittel- und langfristig sichern“<br />
machte Heinz Kaul, Geschäftsführer<br />
der Firma Valet & Ott, deutlich.<br />
Nach 17 Probebohrungen, die rund<br />
50 000 Euro kosteten, plant die Kiesfirma,<br />
eine 44 Hektar große Waldfläche<br />
als Abbaugebiet auszubeuten, die sich<br />
im Besitz des Sigmaringer Fürstenhauses<br />
befindet. Wegen seiner enormen<br />
Größe kann der Abbau jedoch<br />
erst nach Abschluss eines neuen<br />
Raumordnungsverfahrens genehmigt<br />
werden. (sk)<br />
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Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 13<br />
In Kürze<br />
BAUMASCHINEN<br />
Rekordergebnis<br />
Dem Zeppelin-Konzern dürfte<br />
erneut ein Rekordergebnis ins<br />
Haus stehen. Der Konzernumsatz<br />
mit dem Baumaschinenhandel in<br />
München und dem Industriebereich<br />
in Friedrichshafen stieg in<br />
der ersten Hälfte dieses Jahres um<br />
neun Prozent, wie Ernst Susanek,<br />
Vorsitzender der Zeppelin-Geschäftsleitung,<br />
mitteilte. Der<br />
Umsatz liegt mit 755 Millionen<br />
Euro deutlich über dem Niveau<br />
im gleichen Vorjahreszeitraum<br />
(694 Millionen Euro). Mehr Umsatz<br />
machte der Konzern vor<br />
allem im Baumaschinenhandel,<br />
weil anstehende Preiserhöhungen<br />
wegen gestiegener Stahlpreise<br />
dafür sorgten, dass die Kunden<br />
noch zu den günstigeren Preisen<br />
einkauften. Im Baumaschinenhandel<br />
stieg der Auftragseingang<br />
um 21 Prozent, im Friedrichshafener<br />
Industriebereich sogar<br />
um 30 Prozent. (wob)<br />
DRUCKGIESS-MASCHINE<br />
Umbauten nötig<br />
Die Firma Eralmetall in Erzingen<br />
hat ihren Maschinenpark durch<br />
eine über 150 Tonnen schwere<br />
Druckgießmaschine aufgestockt.<br />
Etwa drei Millionen Euro kostet<br />
die Anlage zusammen mit den<br />
dafür erforderlichen Umbauten.<br />
Eine Investition, die den Standort<br />
Erzingen weiter stärken wird. „Die<br />
Anlage bedeutet für uns einen<br />
Schritt in eine neue Größendimension“,<br />
freute sich Geschäftsführer<br />
Jürgen Kirsche. Werkzeuge<br />
von einer Seitenlänge von bis zu<br />
zwei Metern passen in die Maschine,<br />
die damit etwa 40 Teile in<br />
der Stunde herstellt. Der erste<br />
Auftrag von Daimler-Chrysler<br />
liegt bereits vor, eine Ölwanne für<br />
allradgetriebene Fahrzeuge der Cund<br />
E-Klasse, die dann Anfang<br />
2006 in Serie gehen sollen. Dabei<br />
handelt es sich nicht um ein<br />
Einzelteil, sondern um eine ganze<br />
Baugruppe, die dann aus Erzingen<br />
geliefert wird. (sk)<br />
BETEILIGUNG<br />
Fliegende Geldanlage<br />
Die Möglichkeit, sich an österreichischen<br />
Flugzeugen zu beteiligen,<br />
eröffnen Intersky und<br />
„Sachwert Invest“ Investoren in<br />
Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. Beteiligungen gibt es an<br />
zwei Flugzeugen des Typs Dash<br />
8-300 des kanadischen Herstellers<br />
Bombardier. Bei einer Mindestbeteiligung<br />
von 50 000 Euro<br />
benötigen Investoren 15 000 Euro<br />
an Eigenmitteln, so Michael<br />
Kuenburg, Initiator des Projekts.<br />
Für in Deutschland und der<br />
Schweiz wohnhafte Personen<br />
fielen wegen des Doppelbesteuerungsabkommens<br />
bei einer Mindestbeteiligung<br />
von 50 000 Euro<br />
keine Steuern an.<br />
www.sachwertinvest.at/<br />
InterSkyProspekt.html<br />
LEHRSTELLEN<br />
Ausbildungsbetriebe<br />
185 neue Ausbildungsbetriebe, die<br />
bislang nicht ausgebildet haben,<br />
konnten in den Landkreisen<br />
Ravensburg und Sigmaringen<br />
sowie im Bodenseekreis für das<br />
neue Ausbildungsjahr gewonnen<br />
werden. Das konnte Clemens<br />
Besenfelder, Ausbildungsberater<br />
für die kaufmännischen Berufe<br />
bei der Industrie- und HandelskammerBodensee-Oberschwaben<br />
(IHK) vermelden. Auch werde<br />
in etwa das Vorjahresniveau von<br />
2037 neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen<br />
gehalten.<br />
Erfolgsmeldungen hatte der<br />
IHK-Ausbildungsberater auch für<br />
die im vergangenen Jahr erstmals<br />
angebotenen Einstiegsqualifizierungen<br />
zu berichten. 225 Praktikumsplätze<br />
waren 2004 gemeldet<br />
worden. 101 Jugendliche hatten<br />
ein Praktikum angetreten, 89<br />
haben es durchgezogen und 52<br />
von ihnen wurden in ein Ausbildungsverhältnis<br />
übernommen.<br />
Für das neue Ausbildungsjahr<br />
stellen die IHK-Mitgliedsfirmen<br />
390 Praktikumsplätze in den drei<br />
Landkreisen zur Verfügung. (sk)<br />
Altes Handwerk mit neuen Ideen<br />
◆ Lignotrend aus Bannholz produziert Bauelemente für den Wohnungsbau<br />
Von Mathias Wendler<br />
Weilheim – Unter der Marke „Lignotrend“<br />
entstand 1993 in Bannholz an<br />
der B 500 oberhalb von Waldshut ein<br />
neuer Industriezweig. Werner Eckert,<br />
Gründer der Firma und Entwickler des<br />
„Klimaholzhauses“, gelang es trotz gesamtwirtschaftlich<br />
bedingter Rückschläge,<br />
sein Unternehmen zum Erfolg<br />
zu führen. In einer strukturschwachen<br />
Region des Südschwarzwaldes<br />
entstanden neue Arbeitsplätze (zur<br />
Zeit etwa 35 in der Produktion und 10<br />
in der Verwaltung).<br />
Handwerkliche Erfahrung und<br />
kreatives Denken sind Grundlagen für<br />
Neuentwicklungen. Das gilt auch für<br />
das Zimmermeisterhandwerk. Auf der<br />
Grundlage des konstruktiven Holzbaus<br />
entstand anfangs der neunziger<br />
Jahre des vergangenen Jahrhunderts<br />
die Idee eines Massivholz-Bausystems.<br />
Wie bei der Herstellung von<br />
Sperrholz werden Bretter in Längsund<br />
Querrichtung kreuzweise verleimt,<br />
hier jedoch mit Abstand zwischen<br />
den Einzellamellen. Die auf diese<br />
Weise entstandene Lignotrend-Elemente<br />
haben gegenüber Massivholz<br />
den Vorteil der Formstabilität. Unter<br />
Beachtung bauphysikalischer Vorgänge<br />
und den dazugehörenden Vorschriften<br />
für Gebäude (Wärme, Feuchte,<br />
Klima, Licht, Schall und Brandschutz)<br />
sind Bauteile für die Innenund<br />
Außenwand, Geschoss- und<br />
Dachdecken entwickelt worden.<br />
Der Firma Lignotrend garantieren<br />
große Aufträge, unter anderem die<br />
Materiallieferung für die Modernisierung<br />
der Neuen Messe Hamburg, Vollbeschäftigung<br />
für absehbare Zeiten.<br />
Die Geschäftsbeziehungen decken inzwischen<br />
den deutschsprachigen<br />
Raum ab. Weitere Kontakte bestehen<br />
nach Frankreich, zu den Benelux-<br />
Staaten und Japan.<br />
Das Unternehmen Lignotrend produziert<br />
Bauelemente für den Wohnungsbau,<br />
versteht sich jedoch nicht<br />
als Fertighausfirma. Das Bausystem<br />
kann man sich wie einen flexiblen<br />
Baukasten mit variablen Elementen<br />
für Wand-, Decken- und Dachflächen<br />
vorstellen. Diese Bauteile werden<br />
nach individuellen Bauplänen der Architekten<br />
und Vorstellungen der Bauherren<br />
zusammengefügt.<br />
Lignotrend liefert die Elemente; die<br />
Montage erfolgt durch Zimmereibetriebe,<br />
welche einer strengen Qualitätskontrolle<br />
unterliegen und dem<br />
Kunden eine anspruchsvolle Holz-<br />
Baukultur für ihr Objekt im Sinne hoher<br />
Nachhaltigkeit gewährleisten.<br />
Die Trennung zwischen Produktion<br />
und Montage gehört zum Prinzip von<br />
Lignotrend. Ein kontinuierlicher Austausch<br />
zwischen der Montage vor Ort<br />
und den Produktionsabläufen im<br />
Werk fördert neue Erkenntnisse bei<br />
der Entwicklung neuer Elemente. Relative,<br />
qualitätsbedingte Kosten der<br />
Produkte können durch Op-<br />
timierung bei den Montagezeiten<br />
ausgeglichen, ja entscheidend<br />
für eine Auftragsvergabe<br />
sein. Informationstage<br />
für Architekten, Bauingenieure<br />
und Handwerksmeister sowie tiefergehende<br />
Schulungen der Lignotrend-<br />
Akademie sind Bestandteile des Erfolgsmodells<br />
von Lignotrend.<br />
Die Auftragsvolumen der Lignotrend-Elemente<br />
hat sich – ausgehend<br />
vom Einfamilienhausbau der ersten<br />
Jahre – hin zu Teilen für den Gewerbebau<br />
vergrößert. Messehallen (Friedrichshafen,<br />
Hamburg), Sport- und<br />
Mehrzweckhallen und Produktionsstätten<br />
gewinnen an Bedeutung und<br />
umfassen zurzeit 50 Prozent der Produktion.<br />
Ausschlaggebend ist die Multifunktionalität<br />
der Bauelemente. Deckenelemente<br />
können inzwischen eine<br />
Spannweite von 15 Meter und mehr<br />
Die Trennung zwischen Produktion und<br />
Montage gehört zum Prinzip von Lignotrend.<br />
erreichen. Durch die kreuzweise Verleimung<br />
auf Abstand bleiben die Lignotrend-Elemente<br />
formstabil. Die<br />
Hohlräume zwischen den einzelnen<br />
Brettlagen nehmen die Installationen<br />
wie Elektrokabel, Wasserleitungen<br />
oder Lüftungsrohre, Gewichtsschüttungen<br />
oder sogar Akustikabsorber<br />
auf. Die Deckenelemente genügen in<br />
der Kombination mit einer Kalksplittschüttung<br />
zwischen den Deckenbalken<br />
den hohen Schallschutzanforderungen,<br />
die im Geschosswohnungsbau<br />
gefordert werden.<br />
Im Klimaholzhaus bleiben die Holzoberflächen<br />
der Wände und Decken<br />
immer nahe der Raumtemperatur. Die<br />
höhere Oberflächentemperatur wirkt<br />
sich günstig auf das Wär-<br />
meempfinden aus: Während<br />
man sich in einem<br />
Klimaholzhaus schon ab<br />
18 Grad Celsius Raumtemperatur<br />
behaglich fühlt, erfordern<br />
etwa 12 Grad kalte Außenwandoberflächen<br />
eines Mauerwerksbaues im<br />
Rauminneren eine Wohlfühltemperatur<br />
von über 22 Grad.<br />
Es entspricht der Philosophie von<br />
Lignotrend, dass bei der Verleimung<br />
der Brettschicht-Elemente größte<br />
Bei Marquardt sichert unentgeltliche<br />
Mehrarbeit die Arbeitsplätze<br />
◆ Die Belegschaft des Schalter-Herstellers arbeitet drei Stunden unbezahlt – Schwierige Verhandlungen<br />
von peter ludäscher<br />
Rietheim-Weilheim Der zunehmende<br />
Wettbewerb aus Osteuropa und<br />
China macht auch vor der Marquardt-<br />
Gruppe (Rietheim-Weilheim) nicht<br />
halt. Damit hat sich der Kostendruck<br />
auf den Schalter-Hersteller weiter verschärft.<br />
Denn die Automobilindustrie,<br />
die bei ihren Zulieferern ohnehin auf<br />
jährliche Preissenkungen drängt,<br />
dreht jetzt noch schneller an der Preisschraube.<br />
„Die Kunden verlangen inzwischen<br />
dramatische Preiszugeständnisse.<br />
Jährlich 4 bis 7 Prozent<br />
sind mittlerweile an der Tagesordnung“,<br />
berichtet der Sprecher der Geschäftsführung,<br />
Harald Marquardt.<br />
Mit konsequenter Produktionsverlagerung<br />
in Niedriglohnländer könnte<br />
das Unternehmen dem Kostendruck<br />
am einfachsten nachgeben. Doch als<br />
in der Region verankertes Familien<strong>unternehmen</strong><br />
versucht Marquardt, die<br />
knapp 2000 Arbeitsplätze am Stammsitz<br />
zu halten. Dazu nutzt das Unternehmen<br />
jetzt die in der Metallindustrie<br />
seit 2004 gegebene Möglichkeit,<br />
vom Tarifvertrag abzuweichen, wenn<br />
dies den Erhalt von Arbeitsplätzen ermöglicht.<br />
Aber schon vorher fand der<br />
Mittelständler betriebliche Lösungen,<br />
mit denen der Mechatronik-Spezialist<br />
seine Wettbewerbsfähigkeit sichern<br />
konnte. „Wir haben seit 1999 vier Betriebsvereinbarungen<br />
geschlossen<br />
und damit die Arbeit hier halten können“,<br />
sagt Marquardt. Die Vereinbarungen<br />
mit dem Betriebsrat verlangen<br />
Zugeständnisse von beiden Seiten –<br />
Arbeitgebern wie Arbeitnehmern.<br />
2001 stand das Unternehmen vor<br />
der Entscheidung für eine neue Fa-<br />
„Wir mussten feststellen,<br />
dass die Aussicht auf neue<br />
Arbeitsplätze den Betriebsrat<br />
und die Gewerkschaft nicht<br />
besonders interessierte.“<br />
HARALD MARQUARDT<br />
brik, Investitionsvolumen: 35 Millionen<br />
Euro. „Wir konnten diese Investition<br />
an unserem Standort nur riskieren,<br />
wenn Planungssicherheit gegeben<br />
war“, so Marquardt. In den Verhandlungen<br />
mit dem Betriebsrat wurde<br />
eine Einigung erzielt, die aus damaliger<br />
Sicht die Großinvestition rechtfertigte.<br />
Die Belegschaft akzeptierte<br />
eine unentgeltliche Verlängerung der<br />
Wochenarbeitszeit von 35 auf 36 Stunden<br />
und 40 Minuten. Für die 100 Minuten<br />
Mehrarbeit gab es im Gegenzug<br />
die neue Fabrik und Arbeitsplatzsicherheit<br />
für alle unbefristet Beschäftigten.<br />
Laufzeit der Vereinbarung:<br />
sechs Jahre. Zusätzlich erhöhte das<br />
Unternehmen die vermögenswirksamen<br />
Leistungen sowie die Betriebsrente<br />
und sicherte zu, während der<br />
Laufzeit alle Auszubildenden nach<br />
Abschluss der Lehre in unbefristete<br />
Beschäftigungsverhältnisse zu übernehmen.<br />
Die Vereinbarung wurde den<br />
Mitarbeitern zur Abstimmung gestellt.<br />
„98,44 Prozent haben sie befürwortet“,<br />
so Marquardt.<br />
Die Betriebsvereinbarung, die bis<br />
2007 gelten sollte, wurde allerdings in<br />
der Mitte der Laufzeit von der Realität<br />
des schneller als erwartet zunehmenden<br />
Kostendrucks eingeholt. Heute<br />
würde Marquardt keine Betriebsvereinbarung<br />
mehr mit einer derartig<br />
langen Laufzeit abschließen: „Die Zeiten<br />
ändern sich zu schnell.“<br />
Anfang 2004 erkannte die Geschäftsführung,<br />
dass die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens in<br />
Gefahr war. Der Betriebsrat ließ die<br />
von der Unternehmensleitung vorgelegten<br />
Zahlen von einem unabhängigen<br />
Institut prüfen, das die Einschätzung<br />
bestätigte. Dennoch wollte der<br />
Betriebsrat den von der Geschäftsführung<br />
geforderten Beitrag zur Standortsicherung<br />
nicht akzeptieren. „Wir<br />
wollten die 40-Stunden-Woche bis<br />
zum Ende der laufenden Betriebsvereinbarung,<br />
also bis Februar 2007“, berichtet<br />
Marquardt. Das Unternehmen<br />
war bereit eine Stunde der Mehrarbeit<br />
zu bezahlen. Der Rest sollte unentgeltlich<br />
geleistet werden. Dem Betriebsrat<br />
ging das zu weit. Schließlich standen<br />
günstigere Bedingungen in der noch<br />
laufenden Betriebsvereinbarung.<br />
Auch die Zusicherung hoher Investitionen<br />
konnte die Belegschaftsvertretung<br />
zunächst nicht umstimmen. Das<br />
Unternehmen war bereit, zwischen<br />
2005 und 2007 jährlich 5 bis 7 Prozent<br />
vom Umsatz am Standort zu investieren.<br />
Zudem bot die Geschäftsführung<br />
an, 25 Mitarbeiter, die befristet beschäftigt<br />
waren, unbefristet zu übernehmen.<br />
„Wir mussten, wie übrigens<br />
auch in den Verhandlungen 2001 feststellen,<br />
dass die Aussicht auf neue Arbeitsplätze<br />
den Betriebsrat und die<br />
Gewerkschaft nicht besonders interessierte“,<br />
so Harald Marquardt. Die<br />
Verhandlungen wurden schließlich<br />
am 30. Juni 2004 abgebrochen. Erst als<br />
in einer Betriebsversammlung von<br />
Seiten der Mitarbeiter Zustimmung zu<br />
einer neuen Betriebsvereinbarung<br />
signalisiert wurde, kamen die Gespräche<br />
erneut in Gang. Zuvor wurde<br />
schriftlich und anonym unter den Mitarbeitern<br />
abgestimmt. 75 Prozent<br />
sprachen sich für Verhandlungen aus.<br />
In den folgenden Gesprächen einigten<br />
sich beide Seiten auf eine Verlängerung<br />
der Wochenarbeitszeit auf 38,5<br />
Stunden. Davon bezahlt das Unternehmen<br />
eine halbe Stunde. Drei Stunden<br />
werden unentgeltlich geleistet.<br />
Gegenleistung des Unternehmens: Sicherung<br />
der Beschäftigung bis Februar<br />
2007, Übernahme von 25 befristet<br />
beschäftigten Arbeitnehmern in ein<br />
unbefristetes Arbeitsverhältnis und<br />
Investitionen im vereinbarten Rahmen.<br />
„Wir haben unsere Versprechungen<br />
bisher immer übererfüllt“, sagt<br />
Marquardt. So investiere das Unternehmen<br />
im laufenden Jahr sogar 8<br />
Prozent vom Umsatz statt der verein-<br />
Sorgfalt in Bezug auf Emissionen<br />
herrscht. Es kommen Polyurethan-<br />
(PUR)-Leime zum Einsatz. Diese sind<br />
die einzigen Kleber, welche für tragende<br />
Bauteile zugelassen sind. Der zum<br />
Einsatz kommende spezielle Kleber<br />
härtet kontrolliert aus. Dadurch wird<br />
sichergestellt, dass er im fertigen Element<br />
keine giftigen Isocyanate enthält.<br />
Selbst im Brandfall verhalten sich<br />
Lignotrend-Elemente wie natürlich<br />
gewachsenes Holz.<br />
Nach Voranmeldung kann das Werk<br />
besichtigt werden. Ein fachkundiges<br />
Team steht dem Hausbauer wie auch<br />
dem mittelständischen Unternehmer, der<br />
eine neue Gewerbehalle errichten möchte,<br />
für Auskünfte und Erläuterungen zur<br />
Verfügung.<br />
Kontakt per E-Mail unter:<br />
info@Lignotrend.com<br />
Traumhaus in<br />
Holz: Lignotrend<br />
liefert die<br />
einzelnen Elemente,<br />
montiert<br />
wird dann von<br />
Zimmerleuten.<br />
Bild: Lignotrend<br />
Die Voraussetzungen<br />
Das Beispiel Marquardt zeigt, unter<br />
welchen Voraussetzungen mit<br />
Betriebsräten Lösungen gefunden<br />
werden können, die Beschäftigung<br />
sichern:<br />
❍ Die Betriebsräte sollten für<br />
betriebliche Lösungen aufgeschlossen<br />
sein.<br />
❍ Die Belegschaft muss darauf<br />
vertrauen können, dass Zusagen<br />
der Geschäftsführung eingehalten<br />
werden.<br />
❍ Wenn die Mitarbeiter für die<br />
Sache gewonnen werden können,<br />
muss auch ein widerspenstiger<br />
Betriebsrat nachgeben.<br />
❍ Wenn die Gewerkschaft einer<br />
Vereinbarung nicht zustimmen will,<br />
zäh bleiben. Sofern die Geschäftsführung<br />
die Mitarbeiter hinter sich<br />
weiß, kann die Gewerkschaft nicht<br />
beim „Nein“ bleiben.<br />
barten 5 bis 7 Prozent. Bei der Belegschaft<br />
genieße die Geschäftsführung<br />
daher Vertrauen. Von der IG Metall sei<br />
die Genehmigung für die Betriebsvereinbarung<br />
allerdings nur nach schwierigsten<br />
Gesprächen erteilt worden.<br />
„Bisher ist die Rechnung für beide<br />
Seiten aufgegangen“, freut sich Harald<br />
Marquardt. Das Unternehmen habe<br />
seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten<br />
und die Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze<br />
und ihr Einkommen gesichert.<br />
Doch das Rad dreht sich weiter. Der<br />
Preisdruck seitens der Kunden, besonders<br />
aus dem Automobilsektor, ist<br />
enorm. „Solange ein Zulieferer da ist –<br />
egal wo –, der einen niedrigeren Preis<br />
akzeptiert, müssen wir mithalten.“<br />
Deshalb rechnet Marquardt damit,<br />
dass 2007 die 40-Stunden-Woche in<br />
seinem Unternehmen kommen muss,<br />
sollen die deutschen Arbeitsplätze erhalten<br />
bleiben. Andernfalls würde verstärkte<br />
Auslagerung an andere Standorte<br />
wie beispielweise Schanghai, wo<br />
Marquardt bereits 280 Menschen be-
Unternehmen & Management<br />
Seite 14 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Bildung<br />
REGIONALBÜROS<br />
Mehr Transparenz<br />
Aufgabe der Regionalbüros für<br />
berufliche Fortbildung ist es unter<br />
anderem, für Bildungsinteressierte<br />
und Unternehmer mehr<br />
Transparenz am regionalen Weiterbildungsmarkt<br />
zu schaffen. So<br />
war es nur konsequent, dass sich<br />
die Verantwortlichen für den<br />
Raum Konstanz-Bodensee-Oberschaben<br />
und Schwarzwald-Baar-<br />
Heuberg mit einer Umfrage bei<br />
über 900 Unternehmen der Region<br />
Antworten auf <strong>aktuelle</strong><br />
Fragen zum Bildungsbedarf holten.<br />
Die Ergebnisse sind als kostenlose<br />
Broschüre bei den Weiterbildungsexperten<br />
erhältlich. Die<br />
berufliche Fortbildung ist für 97<br />
Prozent der Unternehmen ein<br />
Thema, das stark an Bedeutung<br />
gewonnen hat. Firmeninterne<br />
Seminare werden dabei etwa in<br />
gleichem Maße genutzt wie Schulungen<br />
außerhalb der Betriebe.<br />
Von den Bildungsanbietern<br />
wünscht man sich vor allem<br />
kompakte Schulungen während<br />
der wöchentlichen Arbeitszeit, die<br />
auf die individuellen Weiterbildungsbedürfnisse<br />
der Betriebe<br />
eingehen und auch Teamtrainings<br />
und Kurse mit anerkannten Abschlüssen<br />
bieten.<br />
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Schwarzwald-Baar-Heuberg,<br />
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Eine tragende Rolle für die amtlichenHandelsregisterbekanntmachungen<br />
übernehmen aufgrund der<br />
bestehenden Veröffentlichungspflicht<br />
die Tageszeitungen. Laut BIK ist es für<br />
64 Prozent der Wirtschaftsbetriebe<br />
wichtig oder sehr wichtig, Handelsregistereintragungen<br />
aus ihrer Stadt in<br />
Zeitungen nachlesen zu können. Ob<br />
das so bleiben kann, ist allerdings<br />
fraglich. Hintergrund ist<br />
eine neue EU-Richtlinie,<br />
nach der alle Handelsregister<br />
spätestens ab dem<br />
Jahr 2007 elektronisch<br />
zu führen sind. Für die<br />
regionalen Registergerichte<br />
bedeutet dies großeStrukturveränderungen.<br />
So werden die Handelsregister<br />
zukünftig<br />
zentraler geführt. In Baden-Württembergsollen<br />
die Zuständigkeiten<br />
nur noch bei den vier<br />
Amtsgerichten Freiburg,<br />
Stuttgart, Ulm und<br />
Mannheim liegen. Veränderungen<br />
könnte es<br />
auch bei den Bekanntmachungswegen<br />
geben.<br />
Ein Vorschlag des Bundesjustizministeriums<br />
sieht eine Pflichtveröffentlichung<br />
der Registereintragungen<br />
nur<br />
noch im Internet vor.<br />
Aufgrund wesentlich<br />
größerer Reichweiten<br />
der Zeitungen und weiterer<br />
wichtiger Vorteile<br />
des Mediums laufen<br />
derzeit intensive Diskussionen,<br />
die voraussichtlich<br />
eine Überarbeitung<br />
des Gesetzent-<br />
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wurfs zur Folge haben. Unabhängig<br />
von dieser Entwicklung veröffentlichen<br />
verschiedene Verlagshäuser, so<br />
auch das SÜDKURIER Medienhaus,<br />
schon jetzt amtliche Bekanntmachungen<br />
im Internet. Ein praktischer Service.<br />
Die Zeitung sorgt für den hohen<br />
Bekanntmachungsgrad, das zusätzliche<br />
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der gesamten Datenbank sind derzeit<br />
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Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 15<br />
In Kürze<br />
FURTWANGEN<br />
Herausragend<br />
Für herausragende Leistungen<br />
wurden vier Absolventen der<br />
Fachhochschule Furtwangen<br />
ausgezeichnet. Den Preis der<br />
Sparkasse Villingen-Schwenningen<br />
bekam Steven Otto für seine<br />
Diplomarbeit im Studiengang<br />
Medieninformatik. Betreut wurde<br />
diese Arbeit von Professor Steimer.<br />
Den Von Schoenschen Innovationspreis<br />
der EGT, insgesamt<br />
2000 Euro, teilten sich<br />
Jörg Schläfle und Ulrich Weber.<br />
Beide beendeten den Studiengang<br />
Computer Networking mit herausragenden<br />
Diplomarbeiten.<br />
Sie wurden betreut von Professor<br />
Schmid und Professor Bauer.<br />
Mohammed Hassan Ahmed Abd<br />
Allah wurde für besondere Leistungen<br />
ausländischer Studenten<br />
ausgezeichnet. Den Preis von 1000<br />
Euro stiftet alljährlich der Deutsche<br />
akademische Austauschdienst<br />
(DAAD). (cha)<br />
PFULLENDORF<br />
Informiert<br />
Bei der 4. WIP-Ausbildungsbörse<br />
informierten 27 Betriebe, Unternehmen<br />
und Dienstleister in der<br />
Stadthalle rund 500 Schüler von<br />
Abschlussklassen über Berufsund<br />
Ausbildungsmöglichkeiten in<br />
der Region. Dabei boten sie 150<br />
Ausbildungsplätze an. (siv)<br />
SCHWARZWALD-BAAR<br />
Gestartet<br />
1642 Studienanfänger sind in ihr<br />
erstes Semester an den Hochschulen<br />
im Schwarzwald-Baar-<br />
Kreis gestartet. Am Standort<br />
Schwenningen nahmen 250<br />
Erstsemester, aufgeteilt in acht<br />
Studiengänge, ihre Arbeit auf. Am<br />
Furtwanger Campus sind es 450<br />
neue Studenten in 18 Studiengängen.<br />
An der Hochschule für<br />
Polizei in Villingen-Schwenningen<br />
begrüßte Rektor Alexander Pick<br />
insgesamt 392 Studienanfänger<br />
des 27. Jahrgangs. An der BerufsakademieVillingen-Schwenningen<br />
begann gestern für 550 neue<br />
Diplomanwärter das Studentenleben.<br />
(wit/st/jdr)<br />
VILLINGEN<br />
Besucht<br />
Ein Schüleraustausch gehört so<br />
selbstverständlich zu einer guten<br />
Hotelfachschule wie das Salz zur<br />
Suppe. Die Schulpartnerschaft<br />
zwischen der Villinger Landesberufsschule<br />
für das Hotel- und<br />
Gaststättengewerbe und der<br />
Partnerschule IPSSAR im italienischen<br />
Cervia jährt sich jetzt<br />
zum fünften Mal. Aus diesem<br />
Anlass besuchten 17 Schüler aus<br />
der nahe Ravenna gelegenen<br />
Schule mit zwei Lehrerinnen die<br />
renommierte Villinger Einrichtung.<br />
Der jüngste Besuch war der<br />
dritte Aufenthalt der Italiener in<br />
Deutschland. Die Villinger waren<br />
zwei Mal an der Adria.<br />
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Knalleffekte und kurze Reden<br />
◆ Wie Unternehmen es schaffen, dass Firmenjubiläen noch lange in Erinnerung bleiben<br />
von Angela Steidle<br />
Konstanz – Wer ein Firmenjubiläum<br />
organisiert, sollte zeitig und genau<br />
wissen, was er damit erreichen will.<br />
„Nur die Tür aufmachen und warten<br />
was sich tut, reicht heute nicht mehr<br />
aus“, meint Mike Wutta von der Full-<br />
Service-Agentur Trend Factory im alten<br />
Kraftwerk in Rottweil. Es gehört<br />
mehr dazu, jene Überraschungsmomente<br />
zu erzeugen, die als Bilder in<br />
Erinnerung bleiben.<br />
Mut erfordert ein Event allemal, so<br />
die Erfahrung von Angelique Tracik<br />
von der Marketingabteilung des SÜD-<br />
KURIER. Will man die ausgetretenen<br />
Pfade verlassen und eine eigene Geschichte<br />
schreiben, gehören Vorstellungsvermögen<br />
und Überzeugungskraft<br />
nach innen dazu. VIP-Veranstaltungen<br />
sind mit das Heikelste was<br />
man planen kann. Tracik: „Sie sind die<br />
Visitenkarte einer Firma nach außen<br />
und sehr imageträchtig."<br />
Wenn die Motivation der Mitarbeiter<br />
stimmt, haben Matthias Lenz, Leiter<br />
Zentrales Marketing und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
und seine Crew bei der<br />
ZF Friedrichshafen AG viel erreicht:<br />
Die Dinge fangen an, zusammen zu<br />
wachsen, Netzwerke greifen über die<br />
Abteilungen hinweg, der Virus grassiert<br />
und alle ziehen begeistert an einem<br />
Strang. Ein angemessenes Maß<br />
an Anerkennung, vor allem für freiwillige<br />
Leistungen, ist dann angebracht.<br />
Familien und Technik<br />
„Die Mitarbeitermotivation ist ein<br />
wichtiger Erfolgsfaktor“, das betont<br />
ZF-Abteilungsleiter Matthias Lenz immer<br />
wieder. Das Event „90 Jahre ZF“<br />
sollte in erster Linie ein Familienfest<br />
werden. Da ist Insiderwissen gefragt<br />
und eigenes Engagement. Auf externe<br />
Hilfe verzichtete das Unternehmen<br />
bei der Planung der Großveranstaltung<br />
bewusst. Eine strategische Entscheidung,<br />
berichtet Matthias Lenz,<br />
„unser Hauptziel war die Identifikation<br />
mit dem Unternehmen“.<br />
Die ZF beschäftigt an ihrem Stammsitz<br />
in Friedrichshafen 6800 Mitarbeiter.<br />
Das Jubiläum erlebten 26 000 Gäste,<br />
darunter 3000 Ehemalige. Etwa 700<br />
Mitarbeiter waren aktiv eingebunden.<br />
Die Vorarbeiten dauerten ein Jahr.<br />
„90 Jahre Technik sind ein höchst<br />
emotionales Thema“, betont Matthias<br />
Lenz, „das bedeutet 90 Jahre Innovation<br />
und 90 Jahre Technologieführerschaft<br />
von Beginn an“. Damit stand<br />
das Grobkonzept und die Projekte<br />
konnten verteilt werden: Eine Fahrzeug-<br />
und Oldtimer-Ausstellung begeisterte<br />
am Festtag die Besucher. Bei<br />
der Recherche dazu entstand ganz nebenbei<br />
ein wertvolles Netzwerk an<br />
Kontakten. In aller Verschwiegenheit<br />
hatte die Ausbildungswerkstatt einen<br />
Champion 1946 zusammengeschraubt.<br />
Ein Original war beim besten<br />
Willen nicht mehr zu beschaffen.<br />
Aber die Einzelteile, mit einem immensen<br />
Einsatz an Logistik. Mit großem<br />
Aufwand wurde das firmeneigene<br />
Produktarchiv komplettiert<br />
und zu einer Ausstellung aufbereitet.<br />
Die Stimmung der Mitarbeiter<br />
schwankte zwischen Stolz und Selbstbewusstsein,<br />
als sie zum ersten Mal<br />
die Geschichte ihrer Firma quasi in die<br />
Hand nehmen konnten. Wer weiß<br />
Neuaufstellung der<br />
Eventagentur „ORG-TEAM“ in Radolfzell<br />
Seit 2005 befi ndet sich auch der<br />
arbeitstechnische Hauptsitz der<br />
Künstler- und Eventagentur ORG-TEAM<br />
wieder in Radolfzell, die Niederlassung<br />
Laupheim / Ulm wurde integriert.<br />
Die seit 1987 bestehende und von<br />
Klaus A. Müller inhabergeführte Agentur<br />
wurde komplett umstrukturiert und mit<br />
zusätzlichen Eventkräften aufgestockt.<br />
Klaus A. Müller – regional wie auch<br />
überregional bekannt durch seine<br />
ehemalige Tätigkeit als 1. Vorsitzender<br />
der Höllturm-Passage und als Veranstalter<br />
zahlreicher Events wie u.a. das<br />
Radolfzeller Weinfest und das City-Fest<br />
Singen – hat es auch privat wieder an<br />
den See gezogen - www.orgteam.de<br />
Mit seinem bundesweiten Agentur-<br />
Netzwerk artists & events und den<br />
weiteren drei Niederlassungen bietet<br />
die Firma ORG-TEAM eine nochmals<br />
optimierte bundesweite Bearbeitung<br />
von Kunden-Anfragen und eine noch<br />
kunden-orientiertere Betreuung von<br />
Neukunden und des bestehenden<br />
Kundenstamms.<br />
Die Agentur berät Kunden bereits bei<br />
der Konzeption eines Events beginnend<br />
bei der Analyse der Zielgruppe, den<br />
Zielvorgaben, Auswahl der Locations,<br />
Rahmenprogramm und führt die<br />
Veranstaltung auf Wunsch auch komplett<br />
bis zur Nachbereitung durch, und dies<br />
sowohl für kleine und große Feiern wie<br />
auch für Seminare und Kongresse.<br />
Neben dem seit 1987 bestehenden<br />
Büro in Radolfzell wurde 1994 eine<br />
Niederlassung bei Ulm und ab<br />
2000 Niederlassungen in Hamburg,<br />
Berlin und Freiberg gegründet - mit<br />
weiteren Interessenten werden derzeit<br />
Verhandlungen geführt, darüber hinaus<br />
pfl egt das ORG-TEAM Kooperationen<br />
mit Künstlern und Agenturen im<br />
Ausland.<br />
Die Entscheidung für diese Expansion<br />
war eine logische Weiterentwicklung der<br />
Agentur-Aktivitäten des Firmengründers<br />
Unterhaltung muss sein: „Nur die Tür aufmachen und warten was sich tut, reicht heute nicht mehr aus“, meint Mike Wutta von der Full-Service-Agentur<br />
Trend Factory im alten Kraftwerk in Rottweil.<br />
heute schon, dass Rettungshubschrauber<br />
mit ZF-Getrieben ausgestattet<br />
sind.<br />
Zum Jubiläum entstand eine aufwändige<br />
Firmenchronik und eine<br />
Live-DVD, das Werksorchester brachte<br />
seine eigene CD heraus, eine Diplomarbeit<br />
soll schlussendlich festhalten,<br />
welche Resonanz die Veranstaltung<br />
brachte. So fand ein Puzzleteil<br />
zum anderen. Die Synergien wurden<br />
bestens genutzt. „Das Geld war<br />
gut investiert“, so das Fazit von Matthias<br />
Lenz.<br />
Seriös im Blatt<br />
Wenn man nach einer Veranstaltung<br />
sagt: „Wir haben geackert ohne Ende“,<br />
dann war das etwas ganz Besonderes.<br />
Es hat geklappt, das Team war motiviert<br />
und die Atmosphäre passte. „Dazu<br />
muss zunächst jeder wissen, dass er<br />
wichtig ist“, erklärt Carmen Statti, die<br />
kommunikative Seele des Unternehmens<br />
Wirtschafts- und Steuerberatung<br />
Wohler WSW. Ein Jahr vor dem<br />
30. Geburtstag des Singener Unternehmens<br />
wurde geklärt, wo und wann<br />
die Party steigt. Klar war, dass mit den<br />
Mandanten und Partnern gefeiert<br />
werden sollte. Für die organisatorischen<br />
Details und das Kinderprogramm<br />
wurde kurzfristig eine Eventplanerin<br />
engagiert. Ein fünfköpfiges<br />
Orga-Team entstand. Zur „heißen<br />
Phase“ kurz vor dem Event waren einfach<br />
alle auf den Beinen, vor allem die<br />
Haustechnik. Gefeiert wurde mit rund<br />
200 Gästen im festlich-rustikalen Zelt<br />
direkt vor dem Firmenstammsitz.<br />
Mit das Wichtigste am ganzen Drum<br />
Herum war die Einladungsliste. „Die-<br />
se Adressen muß man vorrätig haben.<br />
Namen und Daten sind sehr sensibel“,<br />
erklärt Carmen Statti, „außerdem<br />
müssen die familiären Entwicklungen<br />
berücksichtigt werden. Wenn man die<br />
Einladungen gut aufbereitet, bekommt<br />
man sogar einen Rücklauf, der<br />
deutlich über zehn Prozent liegt.“<br />
Der Singener Dienstleister schaltete<br />
zum Firmenjubiläum eine Zeitungsbeilage.<br />
Die „WSW-Finazzeitung“ entstand<br />
in Zusammenarbeit mit einer<br />
Werbeagentur und einem Fotografen.<br />
Sie sollte Inhalte und Kompetenzen<br />
vermitteln. Selbst Ex-OB Andreas Renner<br />
war mit einem prominenten Grußwort<br />
vertreten. Eine wirkungsvolle<br />
Imagewerbung, auch noch lange nach<br />
dem Fest.<br />
Wenn Medien feiern<br />
Die Medienarbeit ist beim SÜDKU-<br />
RIER Tagesgeschäft. Event-Erfahrung<br />
ist vorhanden, auf tragfähige Beziehungen<br />
zu Sponsoren und Partnern<br />
kann jederzeit zurückgegriffen werden.<br />
Trotzdem bleibt für die ausgebildete<br />
Event-Managerin Angelique Tracik<br />
ein „Kribbeln im Bauch“. 60 Jahre<br />
Südkurier sollten erlebbar gemacht<br />
werden: Für die Abonnenten der Zeitung,<br />
für die Mitarbeiter, für Politik,<br />
Lieferanten, Partner und Anzeigenkunden.<br />
Unter dem Slogan „60 bewegte<br />
Jahre“ entstand ein Bündel an zielgerichteten<br />
Aktionen, übers ganze Jahr<br />
verteilt. Dazu gehörten: eine Sonderveröffentlichung,<br />
die einen Bogen<br />
spannte über 60 Jahre Tagesgeschehen,<br />
Kult und Kultur; ein Jubiläums-<br />
Gewinnspiel mit satten Gewinnen; ein<br />
Kindermalwettbewerb und Nostalgie-<br />
ORG-TEAM: Helga Ruh, Lilo Banhardt, Inhaber Klaus A. Müller, Bettina Binder<br />
Klaus A. Müller, nachdem immer häufi ger<br />
bundesweite Anfragen zur Komplett-<br />
Organisation von Events eingingen, die<br />
eine Besichtigung der Locations und<br />
eine direkte Kundenberatung vor Ort<br />
erforderten.<br />
Auf dieser Basis konnten einige<br />
namhafte Events durchgeführt werden<br />
für Kunden von AEG bis ZDF wie z.B.<br />
die Eröffnung der Spielbank in Stuttgart,<br />
zahlreiche Betriebs- und Kundenfeiern<br />
für die Telekom & T-Systems sowie deren<br />
großer VIP-Event anlässlich der Tour de<br />
France in Saarbrücken.<br />
K. Müller führte auch im Auftrag des<br />
Südkuriers die große 50-Jahr-Feier mit<br />
fahrten mit der Dampflok quer durchs<br />
Einzugsgebiet. Damit sollten vorrangig<br />
Abonnenten und Leser angesprochen<br />
werden.<br />
Auch die Mitarbeiter gingen mit<br />
dem Nostalgiezug auf die Schine. Der<br />
Rahmen der Feier im Kulturzentrum<br />
Bahnhof Fischbach war ungezwungen.<br />
Man freute sich lange vorher<br />
drauf und kam sich über die große<br />
Distanzen des Verbreitungsgebietes<br />
wieder einmal näher. Begeistert waren<br />
die Gäste vom Künstlerprogramm: Uli<br />
Boetscher aus Ravensburg und die<br />
„Speedos“ aus Essen gestalteten die<br />
Show.<br />
Die wirkliche Herausforderung war<br />
die eigentliche Jubiläumsveranstaltung,<br />
ein Empfang für rund 400 Gäste<br />
im Verlagsgebäude unter laufendem<br />
Betrieb. „Wie können wir uns als Medienbetrieb<br />
darstellen und wie kommen<br />
wir von den Standards (Empfang<br />
– Reden – Essen) hin zum Erlebnis?“,<br />
so lautete die Frage. Ganz einfach: Die<br />
Reden wurden kurz gehalten, egal ob<br />
OB oder MP. Die Begrüßung der Gäste<br />
mit Sektempfang fand im festlichen<br />
Zelt vor dem Medienhaus statt. Für<br />
den offiziellen Teil war das Papierlager<br />
bestuhlt worden. Im Hochregallager<br />
zitierten drei Redakteure aus der Erst<strong>ausgabe</strong><br />
der Tageszeitung. Im Foyer<br />
der Druckerei gab es Geschichten<br />
rund um die Zeitung und in der Ladezone<br />
traf sich eine Talkrunde zum<br />
Thema „Zeitung lebt“. Mitwirkende<br />
waren Professor Renate Köcher, Geschäftsführerein<br />
des Instituts Allensbach,<br />
Rainer Wiesner, Geschäftsführer<br />
des SÜDKURIER und Chefredakteur<br />
Thomas Satinsky.<br />
dem einwöchigen Zelt-Varieté-Spektakel<br />
durch.<br />
Aber auch zahlreiche Vereine,<br />
Verbände, Hotels und Unternehmen<br />
von Hamburg bis Konstanz und aus<br />
dem europäischen Ausland schätzen<br />
die Dienstleistungen des ORG-TEAM‘s<br />
und nehmen diese gern in Anspruch,<br />
u.a. durfte die Agentur Programme für<br />
DaimlerChrysler zur Vorstellung der E-<br />
Klasse in Valencia beitragen.<br />
Das Angebot der Agentur umfasst<br />
ein großes Spektrum und bietet<br />
Programmpunkte auch für kleinere<br />
Events mit geringerem Etat wie<br />
Geburtstage, Hochzeiten bis hin zu<br />
Betriebs- und Kundenfeiern, Jubiläen,<br />
Tagen der Offenen Tür, Messe- und<br />
Kongressgestaltung sowie deren<br />
komplette Durchführung als Full-<br />
Service-Agentur.<br />
Die Basis hierzu beruht auf der jahrelangen<br />
Eventerfahrung und einer sehr<br />
umfangreichen und gut sortierten Event-<br />
Datenbank, die eine fl exible Reaktion auf<br />
Kundenwünsche ermöglicht und keine<br />
Wünsche offen lässt.<br />
Event-Marketing - incl. der Durchführung<br />
von regionalen und über-<br />
So planen Sie Ihr<br />
Firmen-Event<br />
√ Das Projekt skizzieren.<br />
√ Ziele formulieren.<br />
√ Auf sauberes Projekt<strong>management</strong><br />
durch sämtliche Veranstaltungsbereiche<br />
achten.<br />
√ Verkehrslogistik und Freigaben bei<br />
öffentlichen Einrichtungen besorgen.<br />
√ Die Mitarbeiter mit einbinden.<br />
√ Als Faustregel gilt: Je größer die<br />
Veranstaltung, desto höher sollte<br />
die Projektleitung angesiedelt sein.<br />
√ „Nebenbei“ organisiertes geht<br />
meistens schief.<br />
√ Der spezielle Nutzen fürs Unternehmen<br />
steht im Vordergrund: Das<br />
Firmenimage, die Mitarbeitermotivation,<br />
der Kundenkontakt, die<br />
Wirkung auf neue Mitarbeiter, die<br />
Produktpräsentation.<br />
√ Verschiedene Angebote einholen<br />
und Kollegen nach ihren Erfahrungen<br />
fragen.<br />
√ Standort und Niveau sollten mit<br />
Bedacht gewählt werden .<br />
√ Kurzfristige Planungen sind<br />
immer die teuersten.<br />
√ Fehlende Routine verursacht<br />
höhere Kosten.<br />
√ Die Führungsriege sollte während<br />
der Veranstaltung frei gestellt sein<br />
und sich um die Gäste kümmern.<br />
Aufkommende Hektik breitet sich<br />
sofort auf die gesamte Veranstaltung<br />
aus.<br />
regionalen Events und Messen - kann<br />
von keinem erfolgreich geführten Unternehmen<br />
mehr ignoriert werden, aus<br />
diesem Grund sieht K. Müller die Zukunft<br />
seiner Branche positiv.<br />
Demnächst erfolgt die Inbetriebnahme<br />
eines Event-Portals mit direkter<br />
Eintragungsmöglichkeit für Künstler<br />
und Eventdienstleister sowie Online-<br />
Buchungsmöglichkeit für Kunden.<br />
Dabei wird auch ein Schwerpunkt<br />
auf regionale Künstler gelegt, die im<br />
bundesweiten Angebot nur unzureichend<br />
vertreten sind – auf die Neuerungen<br />
unter www.a-a-e.de (artists & events)<br />
und www.a-o-e.de (artists of europe)<br />
darf man gespannt sein.<br />
KÜNSTLER- & EVENTAGENTUR<br />
Schillerstrasse 6<br />
D-78315 Radolfzell<br />
Tel 07732 - 911060<br />
Fax 07732 – 911061<br />
www.orgteam.de<br />
info@orgteam.de
Immobilien<br />
Seite 16 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Der globale Traum<br />
◆ Konstanzer Immobilien locken Interessenten aus aller Welt<br />
von inge könig<br />
Konstanz - Eine Villa am See, das Haus<br />
in der Altstadt – von diesen Wohnlagen<br />
träumen nicht nur Konstanzer. Ihr<br />
Traum hat sich globalisiert: Der Rancher<br />
aus Texas möchte gerne in die<br />
Etagenwohnung in die Seestraße für<br />
860 000 Euro einziehen, aus Südafrika<br />
kommen Anfragen für millionenschwere<br />
Villen im Musikerviertel, mit<br />
dem Altstadthaus aus dem 13. Jahrhundert<br />
wollen US-Geldanleger ein<br />
Stück Kultur ihr Eigen nennen. Aus europäischen<br />
Ländern treffen in den<br />
hiesigen Immobilienbüros Anfragen<br />
von Menschen ein, die auf der Klimakarte<br />
Konstanz als wohnlichen Ort der<br />
Zukunft herausgesucht haben.<br />
Der Konstanzer Immobilienmarkt<br />
ist im oberen Preissegment in Bewegung.<br />
Auch die Geschäfte mit günstigen,<br />
kleinen Wohnungen laufen gut.<br />
Dünn gesät sind dagegen die Angebote,<br />
die für gut verdienende Familien<br />
interessant wären: das Einfamilien-<br />
Mehr Chancen<br />
für Gewerbe<br />
in Tannheim<br />
VS-Tannheim – Südlich von Tannheim,<br />
eines Ortsteils von Villingen-<br />
Schwenningen, wird ein neues Gewerbe-/Mischgebiet<br />
namens „Brunnenstube“<br />
ausgewiesen. Der Technische<br />
Ausschuss stimmte der Aufstellung<br />
des Bebauungsplanes Ende September<br />
zu. Auf dem 1,7 Hektar großen Gebiet<br />
soll heimisches Gewerbe eine Ansiedlungschance<br />
bekommen. Ortsvorsteherin<br />
Helga Eilts wies darauf hin,<br />
dass es bis zur Aufstellung des Bebauungsplanes<br />
fast „ein Vierteljahrhundert“<br />
gedauert habe. (est)<br />
ANZEIGE<br />
haus zum Preis bis zu 700 000 Euro.<br />
Das Spezialgebiet von Sven Schäfer,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
des weltweit operierenden Immobilien<strong>unternehmen</strong>s<br />
Engel und Völkers,<br />
sind Luxusimmobilien. Da können<br />
sich die Verhandlungen länger ziehen.<br />
So ist das „Traumschloss am See“, die<br />
Villa Seeheim am Hörnle, seit über einem<br />
Jahr am Markt. Größen aus der<br />
Showbranche haben sich das 1816 erbaute<br />
Gebäude mit 1000 Quadratmetern<br />
Wohnfläche und 7000 Quadratmetern<br />
Park angesehen. Die Nebenkosten<br />
in den Wintermonaten hielten<br />
bisherige Interessenten vom Vertragsabschluss<br />
ab. Doch Sven Schäfer und<br />
sein Villa-Seeheim-Spezialist Rudolf<br />
Janssen haben für das Objekt, das für<br />
rund fünf Millionen Euro angeboten<br />
wird, mehr Kaufanfragen als für eine<br />
Drei-Zimmer-Wohnung. Thorsten<br />
Eberle, Immobilienmakler bei Winter<br />
Immobilien, bestätigt die grundsätzliche<br />
Einschätzung seiner Kollegen. Im<br />
mittleren Preissegment sei die Nach-<br />
Unterkirnach<br />
erweitert<br />
touristisches Angebot<br />
Unterkirnach – Unterkirnach steht<br />
die Erweiterung eines touristischen<br />
Segmentes ins Haus. An dem im 16.<br />
Jahrhundert erbauten Lorenzenhof<br />
soll ein Natur-Campingplatz für bis zu<br />
200 Zeltende und auch Mobiltouristen<br />
errichtet werden. Diese Absicht stellte<br />
eine neue Betriebsgesellschaft in einer<br />
Gemeinderatssitzung Ende September<br />
vor. Sie rechnet mit 87 000 bis<br />
120 000 Übernachtungen pro Jahr. Das<br />
Gehöft Richtung Oberkirnach soll als<br />
Erlebnis-Areal integriert und dafür<br />
restauriert werden. (phz)<br />
Machen Sie die Räume<br />
so eng oder weit,<br />
wie Sie möchten.<br />
Im Industriepark Gottmadingen kann man schneller in die<br />
Offensive gehen. Denn das flexible Raumkonzept zur Miete<br />
von Büro-, Gewerbe- oder Lagerräumen passt sich auch<br />
in Zukunft der Größe Ihrer Mannschaft an. Und schafft so<br />
besteChancen,imWettbewerbzupunkten.<br />
EinGesprächmitunskönntederAuftaktfüreineinteressante<br />
Begegnung sein. Tel. 07731 9738-0, Industriepark 312,<br />
78244 Gottmadingen, www.ipg-ag.de, info@ipg-ag.de<br />
frage besonders groß, das Angebot<br />
aber gering. Die Eigentümerfamilien<br />
würden ihre Wohnungen und Häuser<br />
zurückhalten, weil sie sich künftig eine<br />
bessere Vermarktung erhoffen würden,<br />
beklagt er.<br />
Für etliche Konstanzer Familien<br />
und Zuzügler ist deswegen der Thurgauer<br />
Immobilienmarkt interessant<br />
geworden. Doch es gibt auch Schattenseiten<br />
dieses Grenzwechsels: Beim<br />
Wiederverkauf hätten einzelne Häuslebesitzer<br />
in der Schweiz „schlechte<br />
Erfahrungen“ gemacht. Auch haben<br />
die Gemeinden Kreuzlingen, Bottighofen,<br />
Scherzingen und Tägerwilen einen<br />
entscheidenden Nachteil: „Der<br />
See liegt auf der falschen Seite“. Zudem<br />
können die Thurgauer Kommunen<br />
nicht die Lebensqualität liefern,<br />
die die Konstanzer vor ihrer Haustür<br />
gewohnt sind: Schöne Cafés und attraktive<br />
Läden, die zum Schlendern<br />
einladen. Einzig die steuerlichen Vorteile<br />
und günstigere Immobilienpreise<br />
würden über die Grenze locken.<br />
Engen bietet<br />
im Internet<br />
Ladengeschäfte an<br />
Engen – Die Wirtschaftsförderstelle<br />
der Stadt Engen bietet im Internet unter<br />
www.engen.de eine Leerstandsbörse<br />
an. Sie ist ein kostenloses<br />
Dienstleistungsangebot für alle gewerblichen<br />
Vermieter und Verkäufer,<br />
die Büros, Ladenräume oder Gewerberäume<br />
anbieten, ebenso wie für alle<br />
Interessenten, die solche Objekte in<br />
Engen suchen. Derzeit sind einige Ladengeschäfte<br />
in der Altstadt und im<br />
Seehas-Center im Angebot. Anfragen<br />
sollten an die Wirtschaftsförderstelle<br />
der Stadt Engen gerichtet werden. (sk)<br />
Meersburg: Residieren wie die Bischöfe<br />
Gegenüber dem neuen Schloss in<br />
Meersburg steht die ehemalige Residenz<br />
der Konstanzer Bischöfe – einer<br />
der ersten Barockbauten in der Oberstadt.<br />
Von den Wohn- und Geschäftssowie<br />
Büroflächen im Palais sind<br />
schon einige verkauft. Das Sahnehäubchen<br />
aber ist noch zu haben:<br />
Eine Maisonette-Wohnung mit 4,5<br />
Zimmern im ersten und zweiten<br />
Dachgeschoss sowie im Dachspitz.<br />
Dort ist eine Galerie untergebracht.<br />
Die rund 124 Quadratmetergroße<br />
Wohnung kostet 507 131 Euro. Das<br />
Wappen am Eingangsportal der<br />
Residenz verweist auf die Geschichte<br />
des Patrizierhauses. Bischof Marquard<br />
Rudolf von Rodt ließ es um<br />
1700 errichten. Der vierstöckige<br />
Barockbau bietet jetzt Raum zum<br />
modernen Wohnen und Arbeiten.<br />
Das Kulturdenkmal wurde nach<br />
Angaben des Anbieters der Immobilie,<br />
Dr. Lang und Kleespieß in Konstanz,<br />
mit umweltverträglichen<br />
Baumaterialien saniert und mit<br />
einem Aufzug sowie einer zentralen<br />
Gas-Brennwert-Heizung ausgestattet.<br />
Stilelemente des Barock sind originalgetreu<br />
restauriert. rin/Bild: hfr
Pro:fit 20. Oktober 2005<br />
Menschen&Märkte<br />
. Mit: Geld, Technik, Campus und Trends<br />
Seite 17<br />
Sparsam mit Möbeln und Platz<br />
◆ Möbelhändler Horst Seipp mag nichts Gestyltes<br />
Von Manfred Herbst<br />
Horst Seipp ist ein gerader und ruhiger<br />
Mensch. So groß, aufrecht<br />
und gelöst, wie der 64-jährige mit offenem<br />
Hemdkragen in der Tür der lavendelbewachsenen<br />
Terrasse seines<br />
Hauses am Waldshuter Mühleberg<br />
steht, hoch über dem Zusammenfluss<br />
von Aare und Rhein, sieht man ihm<br />
seine energiegeladene Zielstrebigkeit,<br />
mit der er den Möbelhandel betreibt,<br />
nicht auf den ersten Blick an. „Hier ist<br />
mein ruhender Pol. Zu Hause, in der<br />
Familie“, sagt er, mit der Hand auf die<br />
zwei blauen und gelben Sessel von Le<br />
Corbusier, das graue Sofa von Piero<br />
Lissoni im Wohnraum deutend und<br />
auf den eine Halbetage höher liegenden<br />
offenen Essbereich mit eisernem<br />
Schwedenofen. Nein, verschwenderisch<br />
mit Möblierung und Platz wird<br />
im Hause Seipp nicht umgegangen:<br />
Eine filigrane weiße Wohnwand von<br />
Jean Louis Berthet und Denis Vasset,<br />
zwei Beistelltischchen in Glas und<br />
Stahl, eines von Eileen Gray, das andere<br />
Georg Nelson, Bilder von Otmar Alt<br />
und Piero Dorozio. Und, gleich beim<br />
Kamin, Horst Seipps Lieblingsmöbel:<br />
Eine mit schwarzem Leder bezogene<br />
Liege. Le Corbusier hat das Modell<br />
1928 entworfen. Was er an diesem Möbel,<br />
das er sich vor 14 Jahren zum 50.<br />
Geburtstag selber geschenkt hat, so<br />
schätzt? Die Antwort kommt prompt:<br />
„Beim Liegen die Bequemlichkeit,<br />
beim Ansehen die Form.“ Die Liege sei<br />
funktional. Habe nichts Überflüssiges.<br />
„Die Form folgt konsequent der Funktion“,<br />
wie in der Natur, die ihre klaren,<br />
ästhetischen Formen auch so geschaf-<br />
fen habe, so Seipp.<br />
Die Möbel – klar, dass sie aus dem<br />
eigenen Möbelhaus sind. Aber es gibt<br />
auch andere im Haus: „Von Ikea. Die<br />
haben sich die Kinder ausgesucht“, lächelt<br />
der Liebhaber der klassischen<br />
Moderne und des Bauhausstils. Die<br />
stehen im anderen Teil des Hauses. In<br />
den Privaträumen. „Wir leben hier in<br />
klarer Trennung der Bereiche. Das halbe<br />
Haus ist offen für den Gast, die andere<br />
Hälfte ist privat“, so die Erklärung.<br />
Eine Trennung, wie sie in arabi-<br />
„Keiner lebt allein auf<br />
der Welt. Wir müssen füreinander<br />
etwas tun. Nur<br />
wenn es meiner Umgebung<br />
gut geht, kann es auch mir<br />
gut gehen.“<br />
HORST SEIPP<br />
schen Häusern üblich sei, so Horst<br />
Seipp, der sich selbst als fest in den<br />
christlichen Werten verwurzelt, aber<br />
offen und tolerant für andere Wertvorstellungen<br />
sieht: „Mit jemandem, der<br />
Wertvorstellungen hat, auch wenn sie<br />
anders sind als meine, klappt die Verständigung.<br />
“<br />
Er habe sich schon früh von der Idee<br />
des verdichteten Bauens überzeugen<br />
lassen. So sei das Haus entstanden.<br />
Nach Absprache mit der Familie natürlich.<br />
Im Hause Seipp werde alles<br />
Wichtigen gemeinsam entschieden.<br />
„Meine Frau, unsere drei Kinder und<br />
ich sitzen immer wieder bei Familienkonferenzen<br />
zusammen“, sagt er und<br />
zeigt auf den großen Esstisch mit den<br />
25 Jahre alten Stühlen, von denen er<br />
sich eigentlich langsam trennen<br />
möchte, aber dann doch nicht will.<br />
Gartengeräte, die in einem Korb nahe<br />
der von einem großen gläsernen<br />
Windfang geschützten Haustür liegen,<br />
gleich neben dem Stapel mit selbst gemachtem<br />
Kaminholz, weisen den Weg<br />
zum Garten. Auch der ist nicht überdimensioniert.<br />
In Stufen angelegt liegt<br />
er an der Hauswand. Klare Formen<br />
auch hier. „Märzenbecher, Veilchen,<br />
jetzt Margeriten. Nichts Gestyltes“,<br />
sagt Seipp.<br />
Den „großen Garten“ habe er in der<br />
Natur. Den genieße er auf gemeinsamen<br />
Wanderungen mit Frau Angelika.<br />
Auf dem Klosterweg im Südschwarzwald<br />
genauso, wie auf dem Bärenpfad<br />
in Finnland. Diese Naturliebe, gepaart<br />
mit dem Bestreben, etwas als richtig<br />
Erkanntes auch zu leben, sind nicht<br />
nur im Privaten kennzeichnend für<br />
Horst Seipp. 1999 hat er bei der EU die<br />
Zertifizierung des ökologischen Handelns<br />
von Einzelhandelsbetrieben<br />
durchgesetzt. Ein immer wieder erneuertes<br />
Emas-Zertifikat hängt seitdem<br />
bei Seipp. „Keiner lebt allein auf<br />
der Welt. Wir müssen füreinander etwa<br />
tun. Nur wenn es meiner Umgebung<br />
gut geht, kann es auch mir gut<br />
gehen“, sagt der langjährige Vorsitzende<br />
des Waldshuter Werbe- und Förderungskreises,<br />
Handelsrichter und Vizepräsident<br />
der IHK Hochrhein-Bodensee.<br />
Das Credo gilt auch für sein<br />
Hobby, das Singen im „Liederkranz“:<br />
„Wenn nicht alle mitmachen im Chor,<br />
kommt nichts zustande.“<br />
Demut kommt vor dem Green<br />
◆ Jean-Claude Parent schätzt den „therapeutischen Effekt” des Golfspiels<br />
von Hanspeter Walter<br />
Golf spielen ist gut für das Geschäft.<br />
Gilt das gängige Klischee<br />
hierzulande? Gewinnen Unternehmer<br />
auf dem Green die besten Kunden und<br />
bringen auf den Fairways wichtige<br />
Deals unter Dach und Fach? „Die Erwartung<br />
ist teilweise vielleicht da”,<br />
glaubt Jean-Claude Parent: „Doch ich<br />
würde das nicht überschätzen.” Für<br />
den 51jährigen Geschäftsführer der<br />
Meersburger Agentur Schindler, Parent<br />
& Cie ist der Golfplatz zumindest<br />
keine „Akquisitionsplattform”, sondern<br />
eher ein Ort der Selbsterfahrung.<br />
Seit mehr als 15 Jahren ist Parent begeisterter<br />
Golfer, seit 1999 Präsident<br />
des Golfclubs Owingen-Überlingen.<br />
Der Mann muss es also wissen. Und<br />
der Meersburger schwingt seine<br />
Schläger viel zu leidenschaftlich, als<br />
dass für ihn angesichts der sportlichen<br />
Herausforderungen derlei Niederungen<br />
eine Rolle spielen würden. In<br />
den USA oder in Japan finde ein ge-<br />
schäftliches Meeting eher eine lockere<br />
Fortsetzung auf dem Golfkurs, sagt<br />
Jean-Claude Parent, für den der „therapeutische<br />
Effekt” des Sports Golf ein<br />
viel wichtigeres Merkmal ist: „Führungskräfte<br />
können hier echte Demut<br />
erleben.”<br />
Beim Schnupperkurs in Südfrankreich<br />
hatte der Werbeprofi einst Feuer<br />
gefangen. Auf dem Lugenhof gehörte<br />
er 1989 zu den Golfern der ersten Stunde,<br />
zehn Jahre später wurde er Präsident.<br />
Nichts liegt Jean-Claude Parent<br />
ferner als elitäres Gehabe. Im Club ist<br />
es auch nicht (mehr) gefragt, auch<br />
wenn teure Cabrios und S-Klasse wie<br />
auf allen Golf-Courts dominieren. Die<br />
Begeisterung für den anspruchsvollen<br />
Sport und die Freude am Gestalten<br />
sind es, die Parent antreiben.<br />
„Die Lage ist unser Kapital”, weiß er<br />
nur zu gut und lässt den Blick von der<br />
Terrasse des Clubrestaurants über die<br />
nächste Bahn hinunter zum Bodensee<br />
schweifen. Ein Panorama, wie man es<br />
im ganzen Umland nur selten findet.<br />
„Auf dem Golfplatz<br />
komme ich schnell<br />
wieder auf klare<br />
Gedanken.”<br />
JEAN-CLAUDE PARENT<br />
Für den<br />
51jährigen<br />
Geschäftsführer<br />
der<br />
Meersburger<br />
Agentur<br />
Schindler,<br />
Parent & Cie<br />
ist der Golfplatz<br />
ein Ort<br />
der Selbsterfahrung.<br />
Dazu kommt der „bäuerliche<br />
Charme” des Lugenhofs, der in alte<br />
Streuobstwiesen eingebettet ist. Ein<br />
Traum für einen Präsidenten. In<br />
schwieriger finanzieller Lage hatte Parent<br />
daher 1999 die Verantwortung<br />
übernommen und die Weichen neu<br />
gestellt. Ein Jahr später konnte er<br />
Bernhard Prinz von Baden sogar zum<br />
Verkauf des Hofes samt 60 Hektar großem<br />
Gelände überreden. „Wir sind einer<br />
von wenigen Clubs, die Eigentümer<br />
ihrer Anlage sind”, sagt der Präsident.<br />
Heute hat der Golfclub 800<br />
Mitglieder, darunter 120 Jugendliche,<br />
und ist „kerngesund”. Trotz großer Investitionen<br />
in Gebäude, Infrastruktur<br />
und die Zufahrtsstraße.<br />
Das Nutzungsrecht vergleicht der<br />
Präsident mit einer Aktie. Der Einstand<br />
kostet derzeit 11 500 Euro, der<br />
Jahresbeitrag 1200 Euro. Doch auch<br />
wer das nicht gleich cash kaufen kann,<br />
hat eine Chance. „Wir haben dafür<br />
Modelle entwickelt”, erklärt Parent:<br />
„Wir machen es leistbar.” Soziale Gerechtigkeit<br />
auf dem Golfplatz.<br />
Gerechtigkeit gibt es sogar im sportlichen<br />
Wettbewerb – dank des Handicaps<br />
als Korrekturfaktor. „Ich kann<br />
hier gegen Bernhard Langer spielen”,<br />
schwärmt Parent, „und ich kann gewinnen.”<br />
In seinem Club zählt der<br />
Präsident zwar zu den Bes-<br />
ten; aber was ihn antreibt,<br />
ist nicht der Wunsch, in<br />
der Hierarchie die Konkurrenz<br />
zu überholen, sondern<br />
die pure Lust am eigenen<br />
Können. Doch vor<br />
diesen Lustgewinn haben<br />
Golfgötter die Demut gesetzt.<br />
„Man spürt schnell, wie schwierig<br />
es ist.” Spätestens, wenn man den<br />
Ball aus dem Bunker oder bei schlechtem<br />
Wetter aus dem Schlammloch<br />
schlagen muss.<br />
Doch der „Spirit” dieses Sports hat<br />
es Parent einfach angetan. Golf ist für<br />
ihn ein Spiegel der Psyche, der mentalen<br />
Verfassung und hat zugleich eine<br />
heilsame Wirkung, ja einen „Läuterungseffekt”.<br />
Parent: „Auch wenn ich<br />
belastet aus dem Büro kommen, kann<br />
ich schon nach drei oder vier Löchern<br />
wieder einen klaren Gedanken fassen.”<br />
Kann sich ein vielbeschäftigter<br />
Unternehmer den zeitlichen Luxus<br />
überhaupt leisten? „Länger und mehr<br />
zu arbeiten, ist nicht immer effizienter”,<br />
sagt der Golfer. „Die Heimfahrt ist<br />
am Ende viel entspannter.”<br />
Das Lieblingsmöbelstück des überzeugten Anhängers des Bauhausstils Horst<br />
Seipp: eine Lederliege von Le Corbusier. Bild: Herbst<br />
ANZEIGE<br />
Sie suchen nach USV-Lösungen für Ihr<br />
Unternehmen oder Ihre Kunden? Wir, die Firma FSI<br />
Industrievertretung sind seit 1996 auf die Planung,<br />
Vertrieb und den Service von USV-Anlagen<br />
(unterbrechungefreie Stromversorgung) spezialisiert.<br />
Wir bieten ein komplettes Dienstleistungsangebot<br />
rund um die sichere Energieversorgung.<br />
Unser Produktprogramm umfasst nicht nur<br />
Standard-, sondern auch Sonderlösungen nach<br />
Kundenanforderungen. Beispiele sind 19“ USV-<br />
Anlagen, USV-Anlagen mit besonderem IP-Schutz,<br />
USV-Anlagen für schwere Umgebungsbedingungen<br />
in der Industrie, Wechselrichter, 24VDC OP-USV-<br />
Anlagen für Operationsleuchten gem VDE0107,<br />
Gleichspannungsanlagen, Wartungsfreie Batterien,<br />
sowie Überbrückungszeiten über mehrere<br />
Stunden. Als derzeit einziger Anbieter im Markt<br />
liefern wir ON-LINE USV-Anlagen speziell zur<br />
Schaltschrank-Wandmontage und Anlagen nach<br />
medizinentechnischer Norm EN60601-1/IEC601 für<br />
den direkten Einsatz mit medizinischen Geräten.<br />
Alle empfi ndlichen Geräte - Server, Hubs,<br />
Produktionsanlagen, Telekommunikationsanlagen,<br />
oder Medizintechnik - sind zunehmend Stromrisiken<br />
ausgesetzt: Kurzzeitige Über- und Unterspannungen,<br />
Spannungsspitzen oder gar Spannungsausfälle<br />
hinterlassen deutliche Spuren, die den regulären<br />
Arbeitsablauf empfi ndlich stören und Geld kosten.<br />
Gerade diese Störungen sind Verursacher von<br />
Hardwareschäden. Doch noch viel schlimmer<br />
sind die Folgeschäden wie Produktionsausfälle<br />
oder Datenverluste. Auch elektronische Bauteile<br />
altern zudem im Laufe der Zeit, und reagieren<br />
immer empfi ndlicher auf Spannungsspitzen und<br />
Spannungsschwankungen. Bei Feldversuchen wurde<br />
herausgefunden, dass es im Durchschnitt alle dreißig<br />
Sekunden zu einer Überspannung im normalen<br />
Versorgungsnetz kommt. Verursacher können z.<br />
B. Klimaanlagen, Frequenzumformer, Aufzüge,<br />
Motoren, Schaltvorgänge oder Blitzeinschläge<br />
sein. Den wenigsten Anwendern – und speziell<br />
die, die ohne Schutz darauf vertrauen, dass schon<br />
Geehrt<br />
JOACHIM LUTHER<br />
Ehrung in Orlando<br />
Der Freiburger Solarforscher und<br />
Leiter des Fraunhofer Instituts für<br />
solare Energiesysteme (ISE),<br />
Professor Joachim Luther, wurde<br />
von der International Solar Energy<br />
Society (ISES) geehrt. Mit dem<br />
Solar-Award werden Luthersherausragenden<br />
Verdienste um<br />
die Solarenergie gewürdigt. Der<br />
Preis wurdein Orlando in Florida<br />
(USA) verliehen. Der 1941 geborene<br />
Joachim Luther leitet seit<br />
1993 das Fraunhofer-Institut für<br />
Solare Energiesysteme ISE in<br />
Freiburg, wo er gleichzeitig eine<br />
Professur für Festkörperphysik<br />
und Physikalische Grundlagen der<br />
Nutzung von Solarenergie an der<br />
Universität Freiburg innehat. Das<br />
Fraunhofer ISE beschäftigt heute<br />
410 Mitarbeiter. (kaz)<br />
KARL STORZ GMBH<br />
Preis für Endoskopie<br />
Die Firma Karl Storz wurde für<br />
ihren Beitrag zum Endoskopie-<br />
Markt mit dem Frost & Sullivan<br />
Customer Value Enhancement<br />
Award für 2005 ausgezeichnet. Als<br />
Beweggrund für die Auszeichnung<br />
gab Frost & Sullivan an: „Die<br />
Produkte des Unternehmens<br />
zählen zu den qualitativ hochwertigsten<br />
und innovativsten<br />
Produkten des Endoskopie-<br />
Markts. Durch seine hervorragende<br />
Technologie hat Storz<br />
sich die Anerkennung der Endbenutzer<br />
weltweit verdient.<br />
+ Unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />
+ DC-USV-Anlagen<br />
+ Wechselrichter<br />
+ Spannungsstabilisatoren<br />
+ USV-Sonderanlagenbau<br />
+ Wartungsfreie Batterien<br />
+ USV nach Medizin Norm EN60601-1/IEC601<br />
+ 24V/DC USV für OP-Leuchten nach VDE0107<br />
+ Spannungsregler -270V / Frequenzumformer 50/60HZ<br />
+ www.FSI-USV.com<br />
„Wir haben Einfälle gegen Ausfälle“<br />
Schutz gegen Datenverlust, Produktionsausfall und Hardwarezerstörung<br />
nichts passieren wird - ist nicht bekannt, dass z. B.<br />
schon die Nähe eines Gewitters für folgenschwere<br />
Beschädigung der Elektronik reicht.<br />
Deshalb ist es wichtig sich gegen diese Störfaktoren<br />
effektiv zu schützen. Der fi nanzielle Aufwand für<br />
geeignete Schutzmaßnahmen ist in der Regel weit<br />
geringer als der Ausfall der Geräte, Datenverlust,<br />
Produktionsausfall und damit verbundenen Kosten.<br />
Und hier spielt es keine Rolle, ob es sich um eine<br />
kleine Telefonanlage oder einen Netzwerkserver<br />
handelt: Immer ist das Herzstück eines Unternehmens<br />
betroffen. Die Lösung heißt: unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung (USV).<br />
Unsere Anlagen entsprechen den neuesten<br />
internationalen CE-Normen und fi nden weltweit<br />
ihren Einsatz. Modernste Fertigungsanlagen sowie<br />
Qualitätskontrolle durch ISO9001 geben Ihnen die<br />
Sicherheit, dass alle Produkte von einwandfreier<br />
Verarbeitung und langer Lebensdauer sind.<br />
Als Spezialist für die „sichere Energieversorgung“<br />
steht kompetente Fachberatung im Vordergrund,<br />
die wenn nötig auch vor Ort stattfi nden sollte. Wir<br />
ermitteln welche USV-Sicherheitslösung für Ihr<br />
Unternehmen sinnvoll ist. Zum Thema Service:<br />
In USV-Anlagen befi ndliche Batterien sind zwar<br />
wartungsfrei, müssen jedoch nach rund drei bis fünf<br />
Jahren ausgetauscht werden. Auf Wunsch wird eine<br />
Wartung auch vor Ort vorgenommen. Natürlich auch<br />
für Fremdgeräte.<br />
Fakt ist - Die Investition in eine unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung (USV) macht sich in der Regel<br />
schon beim ersten Spannungsausfall oder anderen<br />
Störungen bezahlt machen!<br />
„Ihr Partner für sichere Energie“<br />
FSI Frank Schleier Industrievertretung<br />
Obere Breitäckerstraße 12<br />
79761 Waldshut-Tiengen<br />
Tel.: 07741-808057<br />
Fax: 07741-808058<br />
FSI.Frank.Schleier@t-online.de
Menschen & Märkte<br />
Seite 2 . Seite 18 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
. 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Köpfe<br />
SKS TUTTLINGEN<br />
Neuer Geschäftsführer<br />
Das Tuttlinger Verkehrswegebau<strong>unternehmen</strong><br />
SKS BAU GmbH &<br />
Co. KG hat einen neuen Geschäftsführer:<br />
Oliver Bloedorn<br />
übernahm kürzlich die kaufmännische<br />
Leitung. Zusammen<br />
mit seinem Geschäftsführerkollegen<br />
Martin Ströhle ist er für<br />
das Neuengagement in London<br />
und Südenglandverantwortlich.<br />
In<br />
Südwestdeutschland<br />
ist das Unternehmen<br />
geschäftlich<br />
zwischen<br />
Lahr, Reutlingen,Friedrichs-<br />
hafen, um<br />
Oliver Bloedorn den Bodensee<br />
und die<br />
Schweizer Grenze aktiv.<br />
Mit dem 39-jährigen Diplom-<br />
Kaufmann Bloedorn verstärkt SKS<br />
Bau in Tuttlingen seine Geschäftsführungsaktivitäten.<br />
Nach dem<br />
Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
an der Universität Lüneburg<br />
mit Auslandsaufenthalt an<br />
der University of North Texas in<br />
den USA war Bloedorn zunächst<br />
bei Bohlen und Doyen in Wiesmoor,<br />
später bei der Walter-Bau<br />
AG in Augsburg tätig. Es folgten<br />
Geschäftsführertätigkeiten bei der<br />
Neu-Isenburger Imbau GmbH,<br />
einer Gesellschaft<br />
der<br />
Frankfurter<br />
Philipp<br />
Holzmann<br />
AG, und<br />
zuletzt bei<br />
der Kelkheimer<br />
Horn-Bau<br />
AG. Ströhle<br />
(52) ist seit<br />
der Holding-Gründung<br />
2004<br />
Geschäftsführer bei SKS. Davor<br />
leitete er die Geschäfte des LangenargenerVerkehrswege-Bau<strong>unternehmen</strong>s<br />
Kirchhoff-Heine,<br />
dessen Management er 20 Jahre<br />
angehörte. Ströhle ist Bauingenieur<br />
der FH Biberach an der Riß.<br />
Beide SKS-Geschäftsführer waren<br />
vor kurzem im Auftrag der Holding<br />
in der britischen Hauptstadt<br />
aktiv. „Wir haben in London die<br />
SKS Ltd., eine Tochtergesellschaft<br />
der SKS Holding, eröffnet, die<br />
unsere Bauaktivitäten in Südengland<br />
koordinieren wird“, sagt<br />
Bloedorn. Das Management läuft<br />
über die Sigmaringer Asphalt<br />
Straßenbau GmbH & Co. KG. In<br />
Südengland erweitert die deutsche<br />
Lidl-Kette die Verkaufs-<br />
Hallen ihrer Märkte. „Wir bringen<br />
die Mitarbeiter und das Baumaterial<br />
aus Deutschland mit, die<br />
Maschinen werden vor Ort gemietet.<br />
Mit diesem Verfahren können<br />
wir eine gute Gewinnmarge erzielen“,<br />
meint Ströhle.<br />
Kontakt per E-Mail unter:<br />
info@sksbau.de<br />
BW-BANK SINGEN<br />
Neuer Leiter<br />
Martin Ströhle<br />
Direktor<br />
Helmut<br />
Klopfer hat<br />
die Leitung<br />
des Privatkundenbereichs<br />
der<br />
Baden-<br />
Württembergischen<br />
Bank (BW-<br />
Bank) in der<br />
Helmut Klopfer Filialregion<br />
Singen<br />
übernommen. Der Stuttgarter<br />
durchlief seit seinem Berufseinstieg<br />
1972 verschiedene Stationen<br />
und Standorte in Baden-<br />
Württemberg. Dabei lernte er als<br />
Führungskraft alle Kundenbereiche<br />
kennen. 1987 kam der Betriebswirt<br />
zur Landesbank Baden-<br />
Württemberg und war zuständig<br />
für Privatkunden. Acht Jahre<br />
später wurde er Marktbereichsleiter<br />
für Privatkunden in Baden-<br />
Württemberg/Süd-West. Der<br />
50-Jährige ist verheiratet und<br />
Vater von fünf Kindern.<br />
„Wir laufen nicht jedem Trend nach“<br />
◆ Sybill Storz, Tuttlinger Unternehmerin des Jahres, über Innovationen, Erfolg und Familie<br />
Die Regelung der Nachfolge ist in<br />
einem Familien<strong>unternehmen</strong> eine der<br />
schwierigsten Aufgaben, findet die<br />
Tuttlinger Medizintechnik-Unternehmerin,<br />
Sybill Storz. Wie sie den Nachfolger<br />
vorbereitet, ob Familie und<br />
Unternehmertum vereinbar sind und<br />
ob die Verantwortung eine Last bedeutet<br />
– darüber spricht die Unternehmerin<br />
des Jahres im PROFIT-<br />
Interview.<br />
Sie tragen die Verantwortung für<br />
ein Unternehmen mit 3000 Mitarbeitern.<br />
Empfinden Sie die<br />
Verantwortung manchmal als<br />
Last?<br />
Nein. Man ist sich ja auch nicht minütlich<br />
der Verantwortung bewusst. Natürlich<br />
denke ich daran bei wichtigen<br />
Entscheidungen, aber es ist nicht so,<br />
dass ich die Verantwortung die ganze<br />
Zeit wie eine Bürde mit mir herumschleppe.<br />
Was macht Ihnen am meisten<br />
Freude am Unternehmersein?<br />
Die Freiheit. Als Unternehmer ist man<br />
ja auch in gewisser Weise kreativ tätig.<br />
Aber auch das Abarbeiten von Akten<br />
gehört dazu. Die gesamte tägliche Arbeit<br />
macht mir nach wie vor viel Spaß.<br />
Ich liebe meinen Beruf.<br />
Aber es gibt in der Arbeit doch<br />
auch unangenehme Entscheidungen?<br />
Wenn ich jemanden entlassen muss –<br />
das ist natürlich immer hart. Das überlege<br />
ich mir lange vorher. Und ich versuche<br />
einen Lösungsweg zu finden,<br />
der akzeptabel ist.<br />
Was empfinden Sie als die wichtigste<br />
Aufgabe des Unternehmers?<br />
Ich finde es sehr wichtig, ein Umfeld<br />
zu schaffen, das die Mitarbeiter als<br />
angenehm empfinden. Schließlich<br />
verbringt ein Berufstätiger einen großen<br />
Teil seiner Zeit am Arbeitsplatz.<br />
Deshalb halte ich es für sehr wichtig,<br />
dass das Umfeld gut ist und der Arbeitnehmer<br />
sich am Arbeitsplatz wohl<br />
fühlt. Jeder kennt doch das Gefühl:<br />
Man kommt in eine Firma und die<br />
schlechte Laune kommt einem schon<br />
an der Tür entgegen wie eine Wand. So<br />
etwas ist schlimm.<br />
Ihr Unternehmen steht 60 Jahre<br />
nach der Gründung glänzend da.<br />
Was ist die Ursache für den Erfolg?<br />
Das ist sehr schwierig zu sagen. Denn<br />
Dinge, die man täglich macht, sind einem<br />
selbstverständlich. Aber ich glaube,<br />
der Erfolg hängt auch mit unserer<br />
etwas konservativen Einstellung allem<br />
gegenüber zusammen. Wir tun alles,<br />
um unsere Kunden zufrieden zu stellen<br />
– manchmal vielleicht ein bisschen<br />
mehr als andere Unternehmen<br />
es tun. Aber das alleine kann es nicht<br />
sein. Ich glaube, wir hatten einfach<br />
auch sehr viel Glück.<br />
Was meinen Sie mit konservativ?<br />
Stehen Sie Veränderungen grundsätzlich<br />
skeptisch gegenüber? Das<br />
verträgt sich doch nicht mit Unternehmertum.<br />
Ich würde sagen, dass konservativ sein<br />
auch eine sehr positive Seite hat. Man<br />
läuft nicht jedem Modetrend nach.<br />
Man beobachtet erst mal, wie sich et-<br />
was Neues auswirkt, um es dann in das<br />
Bestehende behutsam einzuführen.<br />
Damit sind wir gut gefahren.<br />
Gilt das auch für technische<br />
Innovationen?<br />
Nein, man sollte sich vorbehaltlos alles<br />
Neue ansehen und dann entscheiden:<br />
Passt es?<br />
Karl Storz ist heute ein international<br />
aktives, weltweit bekanntes<br />
Unternehmen. Welche Rolle spielt<br />
da noch die Heimatregion?<br />
Tuttlingen ist unverändert unsere Heimat.<br />
Wir sind<br />
auch gerne hier.<br />
Das heißt aber<br />
nicht, dass wir<br />
uns in anderen<br />
Teilen der Welt<br />
nicht auch wohl<br />
fühlen. Wir sind<br />
aber noch nie den Billiglöhnen nachgelaufen.<br />
Wenn wir uns einen neuen<br />
Standort gesucht haben, dann deshalb,<br />
weil wir Zugang zu einer neuen<br />
Technologie gewinnen wollten.<br />
Stichwort Lohnkosten. Unternehmer<br />
anderer Branchen könnten<br />
sagen: Ein Medizintechnik-Unternehmen<br />
hat leicht reden. Da ist<br />
auch der Kostendruck nicht so<br />
hoch wie bei uns. Was würden Sie<br />
erwidern?<br />
Das stimmt so nicht. Der Schein trügt.<br />
Auch in der Medizintechnik gibt es<br />
großen Kostendruck.<br />
Ein Storz-Produkt: Der Operationssaal „OP1“. Alles ist elektronisch geregelt<br />
und vernetzt. Bilder: Storz<br />
Trotzdem kann man vom Standort<br />
Deutschland aus erfolgreich<br />
arbeiten?<br />
Ja. Denn wir haben hier einen unbezahlbaren<br />
Vorteil: Wir haben gut ausgebildete<br />
Mitarbeiter, die viele Jahre in<br />
ihrem Beruf gearbeitet haben. Dieses<br />
Wissen kann man nicht einfach mit einer<br />
Unterschrift oder einem Kooperationsvertrag<br />
an einen anderen Standort<br />
transferieren.<br />
Glauben Sie, dass die Mitarbeiter<br />
in einer eher ländlich geprägten<br />
Region eine andere Beziehung<br />
zum Arbeitgeber haben als in<br />
einer Großstadt?<br />
Ich glaube, man hat hier eine enge<br />
Bindung an das Unternehmen. Wir<br />
haben viele Mitarbeiter, die bei uns als<br />
Lehrling angefangen haben, und die<br />
wir Jahrzehnte später in die Rente verabschieden.<br />
Welche Rolle spielen in ihrem<br />
Betrieb die älteren Mitarbeiter?<br />
Ich würde keinen älteren Mitarbeiter<br />
missen wollen. Ich schätze deren Erfahrung.<br />
Ein jüngerer Mitarbeiter mag<br />
schneller sein, aber das kann ein älterer<br />
wettmachen durch die größere Erfahrung.<br />
Sie sind seit der Gründung ein<br />
Familien<strong>unternehmen</strong>. Wem<br />
gehört Karl Storz genau?<br />
Mir, meinem Sohn Karl-Christian und<br />
meiner Schwester. Sie ist aber nicht im<br />
Unternehmen aktiv.<br />
Wird es mit wachsender Größe<br />
nicht schwierig, die Selbständigkeit<br />
zu bewahren?<br />
Wir erhalten natürlich Angebote von<br />
Interessenten. Wir werden auch gerüchteweise<br />
mindestens drei Mal im<br />
Jahr an irgendjemanden verkauft.<br />
Doch wir haben absolut nicht die Absicht,<br />
das Unternehmen zu verkaufen.<br />
Wir wollen unabhängig bleiben. Ob<br />
uns das auf Dauer gelingt, hängt von<br />
vielen Faktoren ab, wie etwa von der<br />
Entwicklung der Märkte, der Löhne<br />
und der Nebenkosten. Eine Gefahr für<br />
Sybill Storz<br />
Chefin von mehr als 3000 Mitarbeitern – die Medizintechnik-Unternehmerin Sybill Storz. Für ihre erfolgreiche Arbeit<br />
wurde sie als Unternehmerin des Jahres 2004 mit dem „Prix Veuve Clicquot“ ausgezeichnet, benannt nach Madame<br />
Clicquot, die 1805 nach dem Tod ihres Mannes die Leitung des französischen Champagner-Unternehmens übernahm.<br />
„Ein Berufstätiger verbringt einen großen Teil seiner Zeit<br />
am Arbeitsplatz. Deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass<br />
das Umfeld gut ist und der Arbeitnehmer sich am<br />
Arbeitsplatz wohl fühlt.“<br />
„Wo gefertigt wird, wird auch<br />
geforscht“, lautet das Motto von<br />
Sybill Storz, Inhaberin der Karl<br />
Storz GmbH in Tuttlingen. Seitdem<br />
sie den Chefsessel übernommen<br />
hat, hat das Medizintechnik.-<br />
Unternehmen rund 100 neue<br />
Patente angemeldet. Sybill Storz<br />
übernahm 1996 als älteste Tochter<br />
von Karl Storz den Familienbetrieb<br />
und machte ihn zum Marktführer<br />
für hochqualitative Produkte im<br />
Bereich der Endoskopie und der<br />
Minimal Invasiven Chirurgie. Seit<br />
unsere Selbständigkeit sehe ich zurzeit<br />
aber nicht. Zu schnelles Wachstum<br />
könnte theoretisch eine Gefahr<br />
sein. Das kann ein Unternehmen gewaltig<br />
durchschütteln. Dennoch würde<br />
ich schnelles Wachstum einem<br />
langsamen vorziehen.<br />
Für Familien<strong>unternehmen</strong> ist der<br />
Generationswechsel ein großes<br />
Problem. Viele geraten dabei in<br />
Turbulenzen. Sie haben einen<br />
Sohn, der das Unternehmen eines<br />
Tages lenken soll. Wie bereiten Sie<br />
den Wechsel vor?<br />
Ich glaube, das gehört wohl mit zum<br />
Schwierigsten. Man<br />
muss rechtzeitig<br />
und genügend an<br />
die nächste Generation<br />
delegieren –<br />
aber bitte nicht zuviel.<br />
Es ist auch extrem<br />
wichtig, dass<br />
die Bereiche, in denen die einzelnen<br />
Familienmitglieder tätig sind, ganz<br />
klar abgegrenzt sind. In einem gut<br />
wachsenden Unternehmen ist Platz<br />
für mehrere Personen.<br />
Die nächste Generation soll also<br />
in die Verantwortung hineinwachsen<br />
können?<br />
Ja. Diese Erfahrung habe ich selber<br />
auch gemacht, und ich bin sehr dankbar<br />
dafür, dass ich in die Rolle hineinwachsen<br />
durfte. Aber natürlich ist es<br />
manchmal auch nicht ganz einfach.<br />
Welche Bereiche verantwortet<br />
heute Ihr Sohn?<br />
Er ist verantwortlich für die industrielle<br />
Endoskopie, die Produktionsstätte<br />
in Schaffhausen und für die Koordination<br />
der verschiedenen Produktions-<br />
und Entwicklungsstätten mit<br />
Ausnahme von Tuttlingen.<br />
Haben Sie einen Fahrplan, wie der<br />
Generationswechsel vonstatten<br />
gehen soll?<br />
Eigentlich nicht. Solange mir die Arbeit<br />
Freude macht, werde ich weitermachen.<br />
Mein Vater war bis zu seinem<br />
letzten Lebenstag in der Firma. Da war<br />
er 85. Ich hatte damals allerdings<br />
schon ziemlich freie Hand. Aber ich<br />
wusste genau, in welchen Angelegenheiten<br />
ich ihm berichten musste.<br />
Sie haben am Anfang des Interviews<br />
gesagt, Sie hätten auch<br />
Glück gehabt. Was meinen Sie<br />
damit?<br />
ihrer Übernahme haben sich Mitarbeiterzahl<br />
und Umsatz fast verdoppelt.<br />
Im Jahr 2004 lag der Umsatz bei<br />
rund 550 Millionen Euro. Weltweit<br />
beschäftigt Sybill Storz über 3000<br />
Mitarbeiter, knapp die Hälfte am<br />
Stammsitz in Tuttlingen. Sybill Storz ist<br />
in den 50er Jahren ins elterliche Geschäft<br />
eingestiegen – zunächst als<br />
Lehrling, später war sie zuständig für<br />
Marketing und Vertrieb. Sybill Storz’<br />
weitreichendes Engagement und ihre<br />
sozialen Initiativen sind mit Ehrungen in<br />
aller Welt gewürdigt worden. Zuletzt<br />
wurde sie als Unternehmerin des Jahres<br />
ausgezeichnet.<br />
Ich hatte das Glück, dass ich ein gutes<br />
Umfeld hinein geboren wurde und darin<br />
aufwachsen durfte. Viele Leute<br />
mögen sagen, ich hätte es viel leichter<br />
gehabt, weil ich die Tochter des Inhabers<br />
war. Aber andererseits hört man<br />
ja auch oft, dass gerade Frauen es<br />
nicht leicht haben.<br />
Angenommen, Sie hätten einen<br />
Bruder gehabt, wären Sie dann<br />
auch Chefin geworden?<br />
Das weiß man nicht. Das hätte ja auch<br />
mit der Person des Bruders zusammengehangen.<br />
Eine erfolgreiche Frau hat immer<br />
noch etwas Exotisches an sich.<br />
Häufig wird nach einer Schattenseite<br />
gesucht, zum Beispiel, dass<br />
eine solche Frau auf eine Familie<br />
verzichten müsse. Sie waren<br />
zweimal verheiratet, sind heute<br />
aber alleinstehend. Ist das der<br />
Preis für den beruflichen Erfolg?<br />
Ich habe ja einen Sohn, und das ist<br />
auch ein wichtiger Teil der Familie. Es<br />
war im Übrigen meine Entscheidung,<br />
auf eine weitere Ehe zu verzichten. Ich<br />
war zwei Mal verheiratet, ich brauche<br />
kein drittes Mal. Ich könnte mir heute<br />
übrigens nicht mehr vorstellen, verheiratet<br />
zu sein. Wenn man längere<br />
Zeit allein lebt, wird man sehr unabhängig.<br />
Man gewöhnt sich an die Freiheit.<br />
Halten sie das Leben einer Unternehmerin<br />
grundsätzlich für vereinbar<br />
mit dem der Ehefrau und<br />
Mutter?<br />
Ja, natürlich! Aber die Frau muss den<br />
richtigen Partner finden. Natürlich<br />
kann man als Chefin eines großen Unternehmens<br />
nicht den ganzen Haushalt<br />
führen. Aber das lässt sich ja organisieren.<br />
Ich habe immer verstanden,<br />
den Haushalt zu delegieren. Ich glaube,<br />
dass die Belastung einer Frau, die<br />
einen durchschnittlichen Beruf und<br />
die Familie kombinieren muss, größer<br />
ist als es bei mir der Fall war.<br />
DIE FRAGEN STELLTE<br />
PETER LUDÄSCHER<br />
Karl Storz GmbH<br />
• Gründungsjahr: 1945<br />
• Firmengründer: Karl Albert Storz<br />
• Hauptsitz Tuttlingen<br />
• Leitsatz der Firma: „Zukunft hat<br />
Tradition – aber auch Tradition hat<br />
Zukunft!“<br />
• Geschäftsführung: Sybill Storz,<br />
Karl-Christian Storz<br />
• Geschäftsbereich: Herstellung von<br />
Endoskopen für Human- und<br />
Veterinärmedizin und industrielle<br />
Anwendungen<br />
• Umsatz: 552 Mio Euro (kommunizierter<br />
Stand aus 2004)<br />
• Standorte: 31 Tochtergesellschaften<br />
Vertriebs- und Marketinggestellschaften<br />
sowie ProduktionsgesellschaftenProduktionsstandorte:<br />
Tuttlingen, München, Schaffhausen<br />
(Schweiz), Widnau<br />
(Schweiz), Charlton (Massachusetts/USA),<br />
Goleta (Kalifornien/<br />
USA), Dundee (Schottland), Tallinn<br />
(Estland)<br />
• Anzahl der Mitarbeiter: weltweit<br />
über 3500, am Standort Tuttlingen<br />
1500<br />
• Anzahl Produkte: über 12 000<br />
• Anschrift/Kontakt: Karl Storz<br />
GmbH & Co. KG, Mittelstraße 8,<br />
78532 Tuttlingen<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.karlstorz.de
Menschen<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 19<br />
Bihler schäumt den<br />
Umsatz nach oben<br />
◆ Kaffee-Pionier gründete vor fast 20 Jahren Saeco Deutschland<br />
von Jörg Braun<br />
Brrrrrrrrrrrrr! Ratter-ratter! Bsss!<br />
Bsss! Tropftropfgluckgluckgluck!<br />
Ratter-ratter! Welch herrlicher Klang!<br />
Markus Bihler liebt diese Geräusche.<br />
Sie haben ihn erfolgreich gemacht,<br />
den gelernten Koch aus dem beschaulich<br />
kleinen Örtchen Eigeltingen bei<br />
Stockach. Vor 20 Jahren löste dieses<br />
Geräusch eine Revolution aus, die Millionen<br />
andere Menschen ebenfalls<br />
glücklich gemacht hat. Und es werden<br />
immer mehr.<br />
Das brrrrr-ratter-bsss-Geräusch<br />
kommt aus einem Kaffee-Vollautomaten,<br />
der auf Knopfdruck aus ganzen<br />
Kaffeebohnen frisches Pulver mahlt,<br />
und heißes Wasser mit Druck durch<br />
das Kaffeemehl presst und dann einzeln<br />
portionierten Kaffee in die Tasse<br />
rinnen lässt. So wie beim Italiener. Nur<br />
eben zu Hause, in der eigenen Küche.<br />
Auf diesen Geräten prangt oft der Markenname<br />
Saeco.<br />
Markus Bihler<br />
Saeco Deutschland<br />
und sein Bruder<br />
Bernhard hörten<br />
1987 auf den<br />
Klang der mahlendenKaffeebohnen.<br />
Sie erkannten,<br />
dass<br />
dies die Zukunft<br />
der Kaffeekultur<br />
sein würde und<br />
gründeten die<br />
deutsche Saeco-<br />
Tochter, um von<br />
Eigeltingen aus<br />
die Kaffeeautomaten<br />
in<br />
Deutschland zu<br />
vertreiben. BihlersUnternehmen<br />
war das erste,<br />
das auf die<br />
Vorzüge der Vollautomaten<br />
setzte.<br />
Und auf einen riesigen<br />
Markt.<br />
„Anfangs hat<br />
man uns belächelt“, erinnert sich der<br />
51-Jährige. Wenn im Fachgeschäft<br />
hochwertige Kaffeemaschinen für 50<br />
DM zu haben sind, weshalb sollten<br />
Kunden das Fünfundzwanzigfache für<br />
einen Saeco-Automaten ausgeben?<br />
Für eine klobige Maschine, die auch<br />
noch einen Höllenlärm macht? Denn<br />
bei aller Liebe: Mitte der 80er-Jahre,<br />
als die ersten Saeco-Geräte auf den<br />
Markt kamen, war es noch nicht unbedingt<br />
ein Augen- und Ohrenschmaus,<br />
was da aus Italien über die Alpen nach<br />
Deutschland importiert wurde.<br />
Doch darauf kam es weniger an,<br />
ahnte der Eigeltinger. Entscheidend<br />
war der Geschmack. Und der war von<br />
Anfang an typisch italienisch. Ein Kaffee,<br />
der „nicht wie eine braune Brühe“<br />
schmeckt, wie Markus Bihler alle herkömmlichen<br />
Kaffeezubereitungen geschmacklich<br />
einsortiert. Sondern ein<br />
Kaffee mit Aroma, wie er frischer nicht<br />
sein kann – und eben mit dem berühmten<br />
Schaumhäubchen, der „Cre-<br />
Seinen Sitz hat Saeco Deutschland<br />
in Eigeltingen im Landkreis Konstanz.<br />
Dort wurde 1987 die GmbH<br />
zum Vertrieb der italienischen<br />
Kaffeeautomaten von den Brüdern<br />
Markus und Bernhard Bihler gegründet.<br />
Heute arbeiten rund 160<br />
Mitarbeiter in Eigeltingen. Im April/<br />
Mai 2005 war die Saeco-Gruppe<br />
mit über 18 000 verkauften Kaffeevollautomaten<br />
mit 33,8 Prozent<br />
klarer Marktführer in Deutschland.<br />
Saeco konnte in den vergangenen<br />
fünf Jahren den Absatz von Kaffeevollautomaten<br />
verdoppeln: von<br />
rund 100 00 Stück (1999) auf über<br />
210 000 Geräte im Jahr 2004. Im<br />
laufenden Jahr soll der Umsatz um<br />
23 Prozent gesteigert werden.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.saeco.de<br />
ma“, wie der Italiener sagt. Solch ein<br />
Kaffee ist gefährlich. Wer ihn einmal<br />
versucht hat, kommt meist nicht mehr<br />
davon los. Die Frische macht süchtig,<br />
die Bequemlichkeit ohnehin. Hinzu<br />
kommt, dass in den Vollautomaten<br />
Kaffee und Wasser eine viel kürzere<br />
Kontaktzeit haben als bei klassischen<br />
Kaffeemaschinen. Das macht ihn erheblich<br />
bekömmlicher, weil viel weniger<br />
magenfeindliche Gerbsäuren und<br />
Bitterstoffe ausgewaschen werden.<br />
Diese vielen Vorzüge überzeugten<br />
am Markt anfangs nur allmählich. Die<br />
Saeco-Automaten waren für Durchschnittsverdiener<br />
fast unerschwinglich.<br />
Doch Markus Bihler ließ nicht locker.<br />
Der findige Geschäftsmann<br />
knüpfte Kontakte, legte ein Serviceund<br />
Vertriebsnetz über Deutschland<br />
und überzeugte die Fachhändler von<br />
der hochwertigen Kaffeemaschine.<br />
Nach und nach stieg der Absatz. Neue<br />
Serien wurden entwickelt, die Maschinen<br />
wurden feiner,<br />
schicker und vor al-<br />
lem einiges leiser.<br />
Daran hatte der<br />
Eigeltinger<br />
Deutschland-Chef<br />
großen Anteil. „Mir<br />
ging es immer darum,<br />
die Automatenweiterzuentwickeln,<br />
besser zu<br />
machen, kundenfreundlicher<br />
und<br />
attraktiver zu gestalten“,<br />
sagt Bihler.<br />
Ihm war klar,<br />
wo eine Saeco im<br />
Haus steht: mitten<br />
in der Küche. Und<br />
dort muss sie nicht<br />
nur leckeren Kaffee<br />
zubereiten, sondern<br />
auch etwas<br />
hermachen. „Eine<br />
Saeco ist wie ein<br />
tolles Auto. Das<br />
möchte man auch<br />
zeigen und nicht<br />
nur versteckt in der Garage stehen haben“,<br />
vergleicht Bihler. Also wurde am<br />
Design gefeilt, bis die Automaten richtig<br />
schick und trendy wurden. Bihler<br />
forcierte, dass die Mahlwerke robuster,<br />
haltbarer und leiser wurden. Gerätespezifische<br />
Entkalkungssysteme erfand<br />
er, neue Getriebe ließ er entwickeln,<br />
Aufschäum-Apparaturen für<br />
die Cappuccino-Milch. Passende Tassen-Serien<br />
legte er mit künstlerischer<br />
Unterstützung auf, bis hin zum Espresso-Zucker<br />
erweiterte er das umfangreiche<br />
Saeco-Zubehör. „Für manche<br />
Idee erntete ich zunächst nur ein<br />
müdes Grinsen. Doch vieles hat sich<br />
bewährt und wird heute millionenfach<br />
verkauft“, blickt der Eigeltinger<br />
zurück.<br />
Rund drei Jahre lang war Bihler quasi<br />
nebenher, als das Deutschland-Geschäft<br />
schon brummte und jährliche<br />
Wachstumsraten von 30, 40 und 50<br />
Prozent abwarf, auf dem undankbarsten<br />
Markt der Welt aktiv, den es für<br />
Kaffeegenießer wohl gibt: in den USA.<br />
Dort, wo man ungestraft unter „coffee“<br />
das verkauft, was in Deutschland<br />
als lausige Brühe in den Ausguss wandern<br />
würde, ackerte Bihler hart. 18-<br />
Stunden-Arbeitstage, ein ständiges<br />
Pendeln zwischen Amerika und<br />
Deutschland. Doch am Ende hatte er<br />
Saeco USA erfolgreich in Schwung gebracht.<br />
Ganz getreu dem Saeco-Werbespruch:<br />
„Ideen aus Leidenschaft“.<br />
Längst ist Saeco Deutschland keine<br />
kleine Tochter der italienischen Muttergesellschaft<br />
Saeco International<br />
Group mehr. Die Eigeltinger machen<br />
mehr Umsatz als alle anderen Companies,<br />
selbst mehr als die Italiener im<br />
Stammland des Espresso. Da lag es<br />
nur nahe, dass Markus Bihler seine internationalen<br />
Kontakte und Erfahrungen<br />
in den Dienst des Gesamthauses<br />
stellt. Seit einem Jahr verantwortet der<br />
Eigeltinger auf Konzernebene strategische<br />
Kooperationen und internationale<br />
Partnerschaften. Tütet für Übersee<br />
millionenschwere Kontrakte mit<br />
Markenartiklern ein, versucht auch<br />
dem asiatischen Teemarkt die italienische<br />
Kaffeekultur nahe zu bringen<br />
und managt eben all das, was er selbst<br />
als „strategische Geschäfte und geschäftliche<br />
Strategien“ bezeichnet.<br />
Ein „internationaler Diplomat für unsere<br />
Firma“, erklärt er.<br />
Die Hälfte seiner Zeit weilt Bihler im<br />
italienischen Hauptquartier der Kaffeeautomatenfirma<br />
in Gaggio Montano<br />
nahe Bologna. Er berichtet direkt<br />
an den Konzernchef und genießt die<br />
Freiheit, auch mal unkonventionelle<br />
Ideen zu verfolgen. Gesellschafter der<br />
Saeco Deutschland blieb er weiterhin,<br />
die Geschäftsleitung übergab er seinem<br />
Wunschkandidaten Michael Lipburger.<br />
Der Vorarlberger hatte zuvor<br />
den österreichischen Markt für Saeco<br />
missioniert und will 2005 den<br />
Deutschland-Umsatz um ein Viertel<br />
nach oben schnellen lassen.<br />
Markus Bihler liebt es privat gern<br />
schnell. Entweder als begeisterter Reiter<br />
mit einer Pferdestärke unter sich.<br />
Oder mit massenhaft PS. Der leidenschaftliche<br />
Autofan hat einen ganzen<br />
Fuhrpark beisammen, vom Oldtimer<br />
bis zum italienischen Luxus-Sportwagen.<br />
Wenn er nicht gerade mit seinem<br />
bulligen „Hummer“-Geländewagen<br />
auf das nächste Dorffest rollt. Dort<br />
fühlt sich Bihler noch immer sehr<br />
wohl, Millionenumsatz hin oder her.<br />
Das merkt man nicht zuletzt an der<br />
Fasnacht. Gleich in zwei Guggemusik-<br />
Gruppen macht der Eigeltinger mit<br />
und taucht mit den Honstetter<br />
„Schtägge-Näschter“ oder den Stockacher<br />
„Yetis“, einer Horde fellbekleideter<br />
Vollblutmusiker, schon mal mit<br />
Piratenkopftuch und dunkler Sonnenbrille<br />
auf. Keine Verkleidung, keine<br />
Tarnung, denn auch so bekommt jeder<br />
rasch mit, dass hier Mr. Saeco am<br />
Werk ist: Bihler tuckert gern mit einer<br />
dreirädigen, uralten und liebevoll restaurierten<br />
Vespa auf Festen und Feiern<br />
auf. Natürlich ganz in Rot lackiert, mit<br />
dem markanten Saeco-Logo.<br />
Markus Bihler bei einer seiner Freizeitbeschäftigungen: Unterwegs mit einer Guggenmusik-Gruppe in Stockach,<br />
verkleidet als Pirat und mit seiner uralten, dreirädigen Vespa. Bilder: Braun<br />
Der Gründer von Saeco Deutschland, Markus Bihler aus Eigeltingen bei<br />
Stockach, arbeitet jetzt auf Konzernebene im italienischen Mutterhaus.<br />
ANZEIGE<br />
Köpfe<br />
AGENTUR FÜR ARBEIT<br />
Neuer Chef<br />
Heinz Schnäbele, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Agentur<br />
für Arbeit in Ravensburg und<br />
damit auch für Friedrichshafen<br />
zuständig, übernimmt eine neue<br />
Aufgabe in der Regionaldirektion<br />
Baden-Württemberg. Der 59jährige<br />
hat eine Stabsstelle in der<br />
Regionaldirektion angetreten und<br />
soll die Leitung für Sonderprojekte<br />
der Innenrevision bei der<br />
Regionaldirektion übernehmen.<br />
BLUMBERG<br />
20 Jahre Autohaus<br />
Das Blumberger Autohaus Freiwald<br />
feiert Jubiläum. Vor 20 Jahren<br />
machte sich der 45-jährige<br />
Jürgen Freiwald als Kfz-Meister<br />
selbstständig. Vom ersten Tag an<br />
dabei ist Armin Schmid aus Epfenhofen.<br />
Seit 1986 bildet Freiwald<br />
Lehrlinge aus, zurzeit hat<br />
der Betrieb fünf Beschäftigte, drei<br />
Meister und zwei Lehrlinge. (blu)<br />
LAUFENBURG<br />
Wechsel bei Stadt<br />
Nach 25 Jahren hat Herbert Hunke,<br />
der bisherige technische Leiter<br />
der Laufenburger Stadtwerke, die<br />
Leitung in die Hände seines<br />
Nachfolgers Thomas Eckert gelegt.<br />
Hunke wird demnächst<br />
pensioniert. Im November 1980<br />
trat der Elektromeister als technischer<br />
Leiter der Stadtwerke<br />
seinen Dienst an. Sein Arbeitsbereich<br />
umfasste damals wie<br />
heute den technischen und wirtschaftlichen<br />
Bereich der Stromund<br />
Trinkwasserversorgung sowie<br />
der Straßenbeleuchtung.<br />
Wer soviel ausbildet,<br />
darf auch mal abgebildet werden.<br />
Durchschnittlich 100 Auszubildende pro Jahr dokumentieren unser Engagement<br />
in diesem wichtigen Bereich. Damit wir auch in Zukunft gut aufgestellt sind!
Menschen<br />
Seite 20 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Köpfe<br />
VOLKSBANK LÖRRACH<br />
Weiterer Vorstand<br />
Um die erfolgreicheGeschäftspolitik<br />
der<br />
letzten Jahre<br />
zu optimieren,<br />
hat der<br />
Aufsichtsrat<br />
der VolksbankDreiländereck<br />
eG in<br />
Absprache<br />
mit dem<br />
Vorstandsgremium<br />
Ulf Bleckmann mit<br />
Wirkung vom 1. Januar 2006 als<br />
weiteres Mitglied in den Vorstand<br />
berufen. Bleckmann, Jahrgang<br />
1965, stammt aus Holstein, wo er<br />
das Bankgeschäft bei einer Genossenschaftsbank<br />
lernte. Nach<br />
dem Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
und Zwischenstationen<br />
bei verschiedenen<br />
Kreditinstituten ist er seit 1999 bei<br />
einer großen baden-württembergischen<br />
Sparkasse als stellvertretendes<br />
Vorstandsmitglied<br />
mit voller Vorstandskompetenz<br />
tätig. Dort ist er primär verantwortlich<br />
für den Bereich Vertriebs<strong>management</strong><br />
mit ausgeprägter<br />
Markt- und Kundenorientierung.<br />
Er selbst sieht sich<br />
als Vertriebspartner für die Kunden<br />
vor Ort. Mit dieser marktorientierten<br />
Entscheidung werde<br />
nach Meinung der Volksbank<br />
Dreiländereck die kundennahe<br />
Präsenz des Vorstandes in der<br />
Fläche weiter verstärkt.<br />
ÜBERLINGEN<br />
Lebenswerk Therme<br />
Franz Widenhorn, der Leiter der<br />
städtischen Hoch- und Tiefbauabteilung<br />
sowie auch Leiter des<br />
neu geschaffenen Fachbereiches 3<br />
mit den Ressorts Stadtentwicklung,<br />
Bauen, Umwelt und Verkehr<br />
bei der Stadtverwaltung Überlingen,<br />
ist am 1. Oktober in den<br />
Ruhestand verabschiedet worden.<br />
Der Bau der Bodensee-Therme<br />
bedeutet für Widenhorn den<br />
Höhepunkt seines beruflichen<br />
Wirkens. „Ich war und bin ein<br />
Verfechter der Therme und der<br />
Förderung von Thermalwasser“,<br />
sagt er am Ende seiner beruflichen<br />
Laufbahn.<br />
EXPERT HOERCO<br />
Aushängeschild<br />
Als „Aushängeschild für die Stadt“<br />
bezeichnete der Oberbürgermeister<br />
von Villingen-Schwenningen,<br />
Rupert Kubon, die Firma Expert<br />
Hoerco, als er den Geschäftsführern<br />
die Auszeichnung des<br />
Berufsinformationsdienstes<br />
„Markt intern“ überreichen konnte.<br />
In der Urkunde wird das Unternehmen<br />
als „1a-Fachhändler“<br />
gelobt. Besondere Kriterien für<br />
diese Bewertung waren die hellen<br />
Ausstellungsräume, die leistungsfähige<br />
Werkstatt, das gut<br />
geschulte Personal und die hohe<br />
Zahl der Auszubildenden. Die<br />
Firma wurde vor 38 Jahren von<br />
Walter Hoer gegründet. Sie ist<br />
seitdem ständig gewachsen und<br />
beschäftigt heute 65 Mitarbeiter,<br />
unter denen 16 Auszubildende<br />
sind. (vif)<br />
RHEINFELDEN<br />
Neuer Famila-Chef<br />
Der neue Chef des Famila-Marktes<br />
in Rheinfelden ist Rudolf<br />
Kohlbrenner. Wilhelm Stoll hat<br />
das Unternehmen zum 1. Oktober<br />
verlassen. Neben Rheinfelden, ist<br />
Kohlbrenner auch für die Märkte<br />
in Bad Säckingen und Waldshut<br />
verantwortlich.<br />
BAD DÜRRHEIM<br />
Neuer Chefarzt<br />
Ein neuer Chefarzt und eine neue<br />
Betriebsform sollen die Zukunft<br />
der Bad Dürrheimer Reha-Klinik<br />
Irma sichern, die von der Gesundheitsreform<br />
massiv betroffen war.<br />
Der neue Chefarzt, Wolfgang<br />
Schultze, ist Facharzt für Innere<br />
Medizin, Hämatologie und Onkologie<br />
mit Lehrauftrag an der<br />
Berliner Charité.<br />
Geberit-Chef: „Wir sind bodenständig“<br />
◆ Albert M. Baehny erklärt den Erfolg des Schweizer Sanitärtechnik-Herstellers<br />
Sie haben das Vergnügen, in<br />
einem der erfolgreichsten Unternehmen<br />
Ihrer Branche zu arbeiten.<br />
Wie schafft es Geberit, über<br />
Jahre gleichmäßig gut zu arbeiten?<br />
Es gibt eine Reihe von Erfolgsfaktoren,<br />
die dazu beitragen, dass Geberit erfolgreich<br />
ist. Ich möchte ein paar<br />
Schwerpunkte zusammenfassen:<br />
Erstens: Wir haben ein erfolgreiches<br />
Geschäftsmodell. Einerseits liefern<br />
wir unsere Produkte an die Großhändler,<br />
andererseits versuchen wir, die<br />
Kunden der Großhändler für unsere<br />
Marke zu gewinnen, indem wir die<br />
Entscheidungsträger schulen, trainieren,<br />
informieren und auch besuchen.<br />
Das sind primär die Installateure, Architekten<br />
und auch die<br />
Planer.<br />
Zweitens: Die Firma Geberit<br />
ist seit vielen Jahren<br />
sehr innovativ. Das<br />
erlaubt uns, auf dem<br />
Markt die technische<br />
Führung zu behalten.<br />
Drittens: Die Firma Geberit<br />
ist so erfolgreich,<br />
weil wir auch die Economies<br />
of Scale haben. Das heißt, wir<br />
sind bei vielen von unsren Hauptprodukten<br />
bei weitem der Marktleader,<br />
was das Volumen angeht. Dazu sind<br />
unsere Produktionsanlagen in Europa<br />
voll automatisiert.<br />
Gibt es auch eine besondere Unternehmenskultur,<br />
die den Erfolg<br />
begünstigt?<br />
Die Kultur spielt natürlich auch eine<br />
Rolle bei diesem Erfolg. In ein paar<br />
Worten könnte ich sagen: Geberit ist<br />
eine Firma, die bodenständig, eher bescheiden<br />
ist, aber gleichzeitig selbstbewusst<br />
ihre Möglichkeiten, ihre Stärken<br />
und ihr Potenzial kennt. Andere<br />
Erfolgsfaktoren liegen für mich darin –<br />
und das ist ganz wichtig – , dass wir<br />
Werte in der Wertschöpfungskette<br />
schaffen. Wir schaffen Werte für die<br />
Endkunden, sie können mit Geberit-<br />
Produkten ihre Badezimmer besser<br />
gestalten. Wir schaffen Werte für die<br />
Installateure. Sie können mit den Geberit-Produkten<br />
schneller und einfacher<br />
arbeiten. Unsere Produkte sind<br />
hochwertig und sicher. Wir geben 25<br />
Jahre Garantie. Und wir kreieren Werte<br />
für den Großhändler insofern, als<br />
wir deren Kunden, die Installateure,<br />
schulen. Der Großhändler braucht<br />
diese Vermarktungsarbeit für die Geberit-Produkte<br />
nicht selbst zu machen.<br />
Wenn wir alle diese Werte schaffen,<br />
kreieren wir am Ende auch Werte<br />
für die Aktionäre.<br />
Es gibt andere Unternehmen,<br />
die ähnliche Vorzüge<br />
haben, die auch sehr<br />
innovativ sind, auch<br />
eine große Wertschöpfung<br />
schaffen und trotzdem<br />
große Rückschläge<br />
erleiden, weil sie zum<br />
Beispiel eine Akquisition<br />
vornehmen, die völlig<br />
daneben geht, oder das<br />
Geld, das vorher mühsam<br />
verdient worden ist,<br />
irgendwo wieder versickert.<br />
Wieso ist das bei<br />
Geberit nie passiert?<br />
Das kann ich mit einem Wort beantworten:<br />
Augenmaß. Wir haben<br />
bis jetzt alles, was wir unternommen<br />
haben, mit Augenmaß<br />
gemacht. Nehmen wir das<br />
Beispiel Akquisition. Sicherlich<br />
könnte heute die Firma Geberit<br />
anstatt 2 Milliarden Schweizer<br />
Franken Umsatz pro Jahr vielleicht<br />
3 Milliarden erzielen. Wir<br />
hätten das Geld gehabt für gewisse<br />
Akquisitionen. Aber wir haben<br />
jede Akquisition gut überlegt.<br />
Dann haben wir das gekaufte Unternehmen<br />
integriert und erst<br />
dann kam die nächste Akquisition.<br />
Also noch einmal: Wir träumen<br />
nicht, wir sind nicht euphorisch<br />
und wir denken die Sachen<br />
dreimal durch, bevor wir uns für<br />
eine Akquisition entscheiden.<br />
Ein weiterer Grund für unseren<br />
Erfolg ist: Wir sind konstant. Wir<br />
sind seit vielen Jahren unserem<br />
Geschäftsmodell treu. Wir haben<br />
an den Vertriebskanälen nichts<br />
geändert, wir arbeiten mit den<br />
Großhändlern exklusiv und die<br />
Großhändler verteilen die Produkte<br />
an die Installateure.<br />
Also Erfolg durch Konstanz. Aber<br />
viele Manager suchen doch gerade<br />
ständig nach Erneuerung und<br />
Veränderung. Halten sie dieses<br />
Veränderungsstreben für gefährlich?<br />
Ja, jetzt nennen Sie einen Punkt, der<br />
wirklich von zentraler Bedeutung ist.<br />
Es gibt immer Moden in der Wirtschaft<br />
und im Management. Und es gibt natürlich<br />
viele Unternehmenschefs, die<br />
versuchen, diesen Moden zu folgen.<br />
Das bringt Unsicherheit in ein Unternehmen.<br />
Es verringert die Konstanz<br />
und das stört meistens die Werte, die<br />
man zuvor kreiert hat. Geberit ist keine<br />
Modefirma, sie ist eine eher konstante<br />
Firma.<br />
„Es gibt immer Moden in der Wirtschaft oder im<br />
Management. Und es gibt natürlich viele Unternehmenschefs,<br />
die versuchen, diesen Moden zu<br />
folgen. Das bringt Unsicherheit in ein<br />
Unternehmen.“<br />
Nochmals zurück zur Unternehmenskultur.<br />
Sie selber haben<br />
in Ihrer Laufbahn eine ganze<br />
Reihe von Unternehmen kennengelernt.<br />
Welchen kulturellen<br />
Unterschiede sind Ihnen aufgefallen?<br />
Gibt es typische nationale<br />
Eigenheiten in den Unternehmenskulturen?<br />
Ich glaube, jede Firma hat ihre eigene<br />
Kultur. Aber es gibt sicherlich Unterschiede<br />
zwischen amerikanischen<br />
und Schweizer Unternehmen. Ich<br />
würde sagen, das Management in<br />
Amerika ist aggressiver. Das Management<br />
verlangt viel mehr, es ist deutlich<br />
weniger geduldig. Die Quartalsresultate<br />
in Amerika sind viel wichtiger als<br />
bei uns in der Schweiz. Das amerikanische<br />
Management tendiert dazu, den<br />
Moden, den neuen Managemanttheorien<br />
zu folgen. Das ist in der Schweiz<br />
weniger der Fall.<br />
Es gibt amerikanische Unternehmen,<br />
die damit sehr erfolgreich<br />
sind!<br />
Das ist richtig. Man kann auch mit diesem<br />
System erfolgreich sein. Nehmen<br />
wir das Beispiel General Electrics – ein<br />
erfolgreiches Unternehmen, aber sehr<br />
aggressiv. Ich habe einige Freunde, die<br />
da tätig sind. Es ist nicht jeder Tag rosig<br />
für die Mitarbeiter, der Druck ist<br />
enorm. Mit Druck erzielt man natürlich<br />
auch Motivation für eine gewisse<br />
Zeit, und man kann gute Resultate erzielen.<br />
Aber irgendwann verlassen die<br />
Mitarbeiter die Firma, weil der Druck<br />
schlicht und einfach zu groß ist. Und<br />
dabei verliert man natürlich deren<br />
Know-how.<br />
Gibt es für Sie so etwas wie eine<br />
ideale Unternehmenskultur? Wie<br />
müsste die beschaffen sein?<br />
Sicherlich könnte man auf dem Papier<br />
eine ideale Kultur beschreiben. In der<br />
Realität ist es natürlich schwieriger.<br />
Eine Firma ist wie eine kleine Gesellschaft.<br />
Das ist ein Mosaik<br />
von verschiede-<br />
nen Leuten, Nationalitäten,<br />
Erfahrungen. In<br />
der Realtität kann man<br />
daher nicht die Harmonie<br />
erreichen, die<br />
man auf dem Papier<br />
konstruriert. Auch die<br />
optimale Zusammenarbeit,<br />
die man auf<br />
dem Papier hat, kann man nicht immer<br />
verwirklichen. Aber eine Kultur, in<br />
der der Mensch respektiert ist, eine<br />
Kultur, in der trotzdem die Resultate<br />
im Vordergrund stehen – das ist wichtig.<br />
Die Mitarbeiter müssen auch verstehen:<br />
Wir sind da, um Resultate zu<br />
liefern, wir arbeiten mit dem Geld der<br />
Eigentümer, der Aktionäre. Wenn man<br />
den Respekt für die Menschen kombiniert<br />
mit Teamarbeit und das Ganze<br />
am Resultat orientiert – ich würde sagen,<br />
das ist schon ein riesiger Schritt in<br />
Richtung auf eine ideale Kultur.<br />
Kann man eine Unternehmenskultur<br />
wie im Labor konstruieren?<br />
Kann ein Management die Kultur<br />
nach Belieben ändern?<br />
Nein, die Kultur kann man nicht ohne<br />
weiteres konstruieren. Aber ich glaube,<br />
es ist möglich, gewisse Geschäftsprozesse<br />
zu ändern oder anzupassen.<br />
Das ist auch absolut notwendig. Zuerst<br />
muss das Management jedoch<br />
den Mitarbeitern beweisen, dass gewisse<br />
Änderungen notwendig sind.<br />
Und leider muss man die Leute<br />
manchmal zwingen, gewisse Anpassungen<br />
vorzunehmen. Die Mitarbeiter<br />
haben meistens einfach Angst vor<br />
„Geberit ist eine Firma, die bodenständig,<br />
eher bescheiden ist, aber gleichzeitig<br />
auch selbstbewusst ihre Möglichkeiten,<br />
ihre Stärken und ihr Potenzial kennt.“<br />
Veränderungen. Darum muss man<br />
den Leuten klar machen, warum es<br />
notwendig ist. Und oft muss man<br />
trotzdem ein bisschen Macht ausüben,<br />
um diese Änderungen realisieren<br />
zu können.<br />
Trifft das auch für Ihr Unternehmen<br />
zu? Mussten Sie auch mit<br />
Macht Veränderungen durchsetzen?<br />
Nein. Es ist klar, dass ich einige Änderungen<br />
in der Firma umsetzen möchte.<br />
Mein Stil ist es aber nicht, das mit<br />
Macht durchzusetzen. Mein Stil ist,<br />
mir die Zeit zu nehmen, mit den Kollegen<br />
die Mannschaft zu überzeugen,<br />
dass diese Änderungen notwendig<br />
sind. Aber wenn die Mitarbeiter nicht<br />
mitziehen, muss man irgendwann seine<br />
Vorstellungen mit der Macht des<br />
Amtes durchsetzen.<br />
Sie haben nicht nur die Kulturen<br />
verschiedenster Unternehmen<br />
kennen gelernt, sondern Sie haben<br />
auch innerhalb dieser Unternehmen<br />
eine steile Karriere gemacht.<br />
Was ist nach Ihrer Erfahrung<br />
ausschlaggebend für eine Karriere<br />
im Management?<br />
Man könnte darüber sehr viel philosophieren.<br />
Für mich steht ein Wort ganz<br />
oben: Leidenschaft. Man muss seinen<br />
Job mit Leidenschaft machen. Man<br />
darf seine Arbeit nicht machen, um<br />
mehr Geld zu verdienen oder um der<br />
Karriere willen. Natürlich ist auch Flexibilität<br />
wichtig. Ich habe das Vergnügen<br />
und das Glück, diese gute Firma<br />
Geberit zu führen. Aber ich habe in<br />
meiner Karriere oft Risiken auf mich<br />
genommen. Ich war viel im Ausland.<br />
Ich wusste, irgendwann muss ich die<br />
Schweiz mit den schönen Bergen verlassen.<br />
Ich ging nach Deutschland,<br />
nach Frankreich, nach Nordamerika.<br />
Ich habe immer die Herausforderung<br />
wahrgenommen und mir immer gesagt,<br />
das ist eine Chance, um weiterzukommen.<br />
Ich glaube, diese Flexibilität<br />
ist absolut notwendig, um eine Karriere<br />
zu machen. Und ich habe nie versucht,<br />
eine interne Politik zu betreiben,<br />
um einen Schritt weiterzukommen.<br />
Aber durch Leidenschaft, durch<br />
Beispiel, natürlich auch durch Resultate<br />
war ich in der Lage, diese für mich<br />
sehr schöne Karriere zu erreichen.<br />
Wenn Sie Führungskräfte von<br />
außen einstellen, wie stellen Sie<br />
fest, ob jemand diese Leidenschaft<br />
mitbringt?<br />
Wenn jemand eine qualifizierte Ausbildung<br />
hat, gehe ich davon aus, diese<br />
Person ist intelligent, kann schnell<br />
neue Gebiete lernen. Ich achte sehr<br />
auf den sozialen Aspekt des potenziellen<br />
Mitarbeiters. Darüber hinaus<br />
spürt man in einem Gespräch relativ<br />
schnell, wer etwas gut machen will,<br />
wer nur eine Rolle spielt, wer sich<br />
überverkauft oder wer nicht ehrlich<br />
ist. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl<br />
und die Erfahrung, und man kann<br />
relativ schnell das Gute vom Schlechten<br />
trennen.<br />
DIE FRAGEN STELLTE<br />
PETER LUDÄSCHER<br />
Albert M. Baehny<br />
Der Schweizer ist seit 1. Januar<br />
2005 Vorsitzender der Konzernleitung<br />
(CEO) der Geberit AG. Der<br />
Konzernleitung gehört er seit Anfang<br />
2003 an. Baehny ist Diplom-<br />
Biologe der Universität Fribourg. Er<br />
begann 1979 seinen Berufsweg in<br />
der Forschung der Serono-Hypolab.<br />
Sein weiterer Berufsweg führte ihn<br />
über unterschiedliche Marketingund<br />
Vertriebsführungsfunktionen<br />
bei Dow Chemicals Europe, Ciba<br />
Geigy (später Ciba SC und Vantico)<br />
und Wacker Chemie. Vor seinem<br />
Wechsel zu Geberit war er Direktor<br />
des Geschäftsbereiches „Wacker<br />
Specialities“ und Mitglied der<br />
erweiterten Konzernleitung der<br />
Wacker Chemie GmbH.<br />
Geberit<br />
Die Geberit Gruppe (Jona/Schweiz)<br />
ist der europäische Marktführer in<br />
der Sanitärtechnik. Seit der Gründung<br />
1874 zählt das Unternehmen<br />
zu den Pionieren der Branche und<br />
setzt immer wieder technische<br />
Trends. Geberit ist in rund 40<br />
Ländern mit Vertretungen aktiv. Der<br />
Umsatzschwerpunkt liegt in den<br />
europäischen Hauptmärkten.<br />
Wachstumspotenzial sieht der<br />
Konzern in Zentral- und Osteuropa,<br />
Großbritannien, Nordamerika, China<br />
und Südostasien. Die Märkte in<br />
Asien und in Nordamerika werden<br />
mit Produkten, die den regionalen<br />
Bedürfnissen angepasst sind,<br />
bearbeitet. Das Unternehmen<br />
besitzt 17 Produktionsstandorte in<br />
acht Ländern. Die Hauptproduktionsstätten<br />
befinden sich in der<br />
Schweiz, Österreich und Deutschland,<br />
wo Geberit in Pfullendorf<br />
seine größte Fertigung betreibt. Das<br />
Produktspektrum umfasst sieben<br />
Produktlinien in den Produktbereichen<br />
Sanitärsysteme (Installations-<br />
und Spülsysteme, Apparateanschlüsse)<br />
und Rohrleitungssysteme<br />
(Hausentwässerung,<br />
Versorgungssysteme). Im Jahr<br />
2004 erwirtschaftete die Gruppe<br />
1,9 Milliarden Franken Umsatz. Sie<br />
beschäftigt weltweit 5260 Mitarbeiter,<br />
davon je rund 1000 in der<br />
Schweiz und in Deutschland. Seit<br />
1999 ist das Unternehmen an der<br />
Schweizer Börse notiert.
Menschen<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 21<br />
Trophäen<br />
AGUTI<br />
Preis für Sitze<br />
Die Aguti Produktentwicklung &<br />
Design GmbH (Langenargen)<br />
erhielt für ihre beispielhafte<br />
Firmenentwicklung einen Oskar,<br />
die begehrte Trophäe der Auszeichnung<br />
„Großer Preis des<br />
Mittelstandes“. Seit ihrer Gründung<br />
im Jahre 1992 durch Andreas<br />
Grieger hat sich Aguti zum<br />
Marktführer bei funktionellen<br />
Reisemobil-Sitzsystemen entwickelt<br />
und ist Partner von mehreren<br />
Reisemobilherstellern. Mit<br />
der Verdreifachung der Mitarbeiteranzahl<br />
und einer Umsatzsteigerung<br />
um das Vierfache in<br />
den letzten fünf Jahren ist Aguti<br />
ein Erfolgsmodell.<br />
Preiskriterien für die besten der<br />
2519 nominierten Unternehmen<br />
sind unter anderem die Gesamtentwicklung<br />
des Unternehmens,<br />
die Schaffung und Sicherung von<br />
Arbeits- und Ausbildungsplätzen,<br />
Modernisierung und Innovation,<br />
Service und Kundennähe und<br />
Engagement in der Region.<br />
Andreas Grieger freut sich mit<br />
seiner Frau Iris über den Oskar<br />
für sein Unternehmen.<br />
ANZEIGE<br />
Gute Werbefotos haben ihren Preis<br />
◆ Profi-Fotografie:Technik ist nicht alles<br />
Von Uwe Spille<br />
Villingen-Schwenningen – Wie bringt<br />
man ein Produkt, sei es ein Ventilator,<br />
eine Uhr oder einen x-beliebigen anderen<br />
Gegenstand ins Bewusstsein<br />
der Öffentlichkeit? Durch Werbung,<br />
entweder optisch oder akustisch in<br />
Szene gesetzt. Aber was ist schlimmer<br />
als gar keine Werbung? Schlechte,<br />
könnte man platt sagen. Wer viel Zeit<br />
und Kapital in die Entwicklung seiner<br />
Produkte steckt, sollte bei der nachfolgenden<br />
Platzierung am Werbemarkt<br />
nicht übertrieben sparsam sein.<br />
„Ich bringe hier gerne den Katalog<br />
von Manufaktum als Beispiel“, erläutert<br />
der Fotograf<br />
Lutz Hugel. „Wer<br />
„Viele glauben, sie könnten<br />
etliches mit Hilfe der neuen<br />
Technik selbst machen oder<br />
überlassen ihre Aufträge<br />
halbprofessionellen<br />
Fotografen und glauben,<br />
damit billiger zu fahren.“<br />
sich einen solchen<br />
Katalog ansieht,<br />
merkt auch als<br />
Laie, dass hier ein<br />
professioneller<br />
Fotograf die Aufnahmen<br />
gemacht<br />
hat“, so Hugel<br />
beim Gespräch in<br />
seinem über 100<br />
Quadratmeter<br />
FOTOGRAF LUTZ HUGEL<br />
großen Studio, wo<br />
er soeben einen Plasmabildschirm fotografiert.<br />
Lutz Hugel führt das Studio<br />
„visual artwork“ in Villingen-Schwenningen<br />
gemeinsam mit seiner Frau<br />
Angela in zweiter Generation schon<br />
ins 41. Geschäftsjahr. Dabei waren gerade<br />
die letzten Jahre aufgrund der<br />
technischen Revolution im digitalen<br />
Bereich alles andere als einfach. „Viele<br />
glaubten damals, sie könnten etliches<br />
mit Hilfe der neuen Technik selbst machen<br />
oder überließen ihre Aufträge semiprofessionellen<br />
Fotografen und<br />
Werbeagenturen im Glauben daran,<br />
damit billiger zu fahren“, erzählt er.<br />
Was für ihn massive Einbrüche im ei-<br />
Wir sorgen für Arbeit.<br />
Gut für die Menschen.<br />
Gut für die Region.<br />
Sparkasse<br />
Bodensee<br />
genen Geschäft zur Folge hatte. Doch<br />
im Laufe der letzten drei Jahre hat sich<br />
seine Lage stabilisiert, dank eigener<br />
Bemühungen und der Erkenntnis bei<br />
manchem Kunden, dass nicht alles so<br />
einfach zu machen ist, wie es scheint.<br />
Viele, die einst den professionellen Fotografen<br />
wegrationalisierten, sind zurückgekehrt.<br />
„Die haben gemerkt,<br />
dass sie nicht so viel sparen, wenn sie<br />
es entweder selbst nach dem Prinzip<br />
„try and error“ versuchen oder es Leute<br />
machen lassen, die sich wenig über<br />
Lichtgestaltung oder perspektivische<br />
Aspekte Gedanken machen“.<br />
Über 50 000 Euro investierte er zudem<br />
in neueste Studiotechnik. Und<br />
zeigt dabei auf den<br />
aufwändig be-<br />
leuchtetenPlasmabildschirm vor<br />
ihm. „Diesen fotografiere<br />
ich mit einer<br />
Fachkamera,<br />
an die digitale<br />
Rückteile der Königsklasseadaptiert<br />
sind. Damit<br />
erreicht man Auflösungen<br />
von bis<br />
zu 34 Millionen Pixel<br />
und das bei Farbtiefen im 16 Bit<br />
Farbraum“, erläutert er. Angeschlossen<br />
sind Hochleistungsrechner und<br />
TFT-Bildschirme, die regelmäßig mit<br />
Software und Spektralphotometer kalibriert<br />
und profiliert werden, um die<br />
Farbneutralität zu gewährleisten.<br />
Doch Technik ist nicht alles. „Natürlich<br />
kommt es beim Fotografieren auf<br />
Kreativität an. Allerdings muss es einem<br />
auch gelingen, die Vorgaben des<br />
Auftraggebers umzusetzen und langjährigen<br />
Kunden eine konstante Arbeit<br />
zu garantieren“, so Hugel.<br />
Schließlich wird Geschmack und Stil<br />
nur durch täglichen Umgang mit dem<br />
Der Fotograf Lutz Hugel in seinem Studio „visual artwork“ bei der Aufnahme eines Plasmabildschirms. Bild: Spille<br />
Medium geformt. „Ich habe Kunden,<br />
die legen heute erst recht Wert auf diesen<br />
stilistischen Wiedererkennungseffekt<br />
in ihren Katalogen und Internetauftritten“,<br />
weiß Hugel. In von Corporate<br />
Design geprägten Zeiten ein nicht<br />
zu unterschätzender Faktor.<br />
Nicht nur das Fotografieren selbst,<br />
Sparkasse<br />
Engen-Gottmadingen<br />
auch die Weiterverarbeitung eines Bildes<br />
stellt Fotografen vor hochkomplexe<br />
Aufgaben. Egal ob diese Verarbeitung<br />
schließlich im Offset-, Rollenoffset-<br />
oder Tiefdruck geschieht, das<br />
Farb<strong>management</strong> und sämtliche<br />
Druckspezifikationen müssen stimmen,<br />
wenn die Daten in der Druckvor-<br />
Sparkasse<br />
Hochrhein<br />
stufe geprüft werden. „Ein Fotograf<br />
muss über all diese Dinge im Gesamtablauf<br />
Bescheid wissen, selbst wenn er<br />
manches davon nicht direkt selbst anwendet“,<br />
so Hugel.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.visual-artwork.de<br />
Sparkasse<br />
Stockach<br />
Wachstum und Beschäftigung entstehen in Deutschland vor allem in den kleinen und mittleren Unternehmen. Drei Viertel aller Unternehmen haben eine Geschäftsbeziehung<br />
zu Sparkassen und Landesbanken, über 42 Prozent aller Finanzierungsmittel kommen aus der Sparkassen-Finanzgruppe. Sparkassen und Landesbanken tragen<br />
damit wesentlich dazu bei, dass Arbeitsplätze erhalten und neu geschaffen werden. Auch direkt sorgt die Sparkassen-Finanzgruppe für Beschäftigung: Mit über 380.000<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört sie zu den größten Arbeitgebern und Ausbildern in Deutschland. Deshalb heißt es zu Recht: Sparkassen. Gut für die Region.
Technik<br />
Seite 22 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Preise<br />
THERMO-GENERATOR<br />
Natürlicher Strom<br />
Mit Temperaturdifferenzen möchte<br />
Ulrich A.F. Pfeiffer aus St.<br />
Georgen künftig Strom erzeugen.<br />
Wenn zwei Metallteile unterschiedlich<br />
warm sind, fließt Strom<br />
zwischen den beiden Teilen. Der<br />
Unterschied zwischen Körperund<br />
Raumtemperatur etwa reiche<br />
aus, um eine Armbanduhr zu<br />
betreiben, so Pfeiffer. Vermarkten<br />
möchte Pfeiffer den Effekt mit<br />
seiner Firma Therm-O-Tech<br />
GmbH. Zurzeit ist er noch auf der<br />
Suche nach Geldgebern.<br />
INNOVATION<br />
Preis für Triolog<br />
Die Freiburger Agentur Triolog<br />
hat gemeinsam mit dem TÜV-<br />
Verlag und der Druckerei Medienhaus<br />
Plump den Innovationspreis<br />
der Deutschen Druckindustrie in<br />
der Kategorie Bücher erhalten.<br />
Ausgezeichnet wurde die Buchveröffentlichung<br />
„Bürogebäude<br />
mit Zukunft“, ein 292-seitiges<br />
Kompendium über den Stand der<br />
Technik bei energiesparenden<br />
Bürogebäuden. Die Inhalte sind<br />
das Resultat eines mehrjährigen,<br />
mit Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums<br />
geförderten<br />
Projekts. Das Buch präsentiert<br />
Konzepte und Strategien für einen<br />
geringen Energiebedarf von Bürogebäuden<br />
und belegt diese mit<br />
Beispielen von realisierten Gebäuden.<br />
„Unser Ziel, das komplexe<br />
Thema an der Schnittstelle<br />
von Wissenschaft und Praxis mit<br />
einer ansprechenden Gestaltung<br />
verständlich darzustellen, ist voll<br />
aufgegangen,“ erklärt Art-Director<br />
Andreas Weindel von Triolog, der<br />
den Innovationspreis in der Kategorie<br />
Bücher in Düsseldorf entgegennahm.<br />
(kaz)<br />
Saubermacher<br />
für dicke<br />
Brummis<br />
Stockach – Für schwere Lastwagen<br />
und Busse, die neu zugelassen werden,<br />
gelten ab Oktober 2005 verschärfte<br />
EU-Abgasnormen. So muss beispielsweise<br />
der Ausstoß von Rußpartikeln<br />
um 80 Prozent gesenkt werden. In<br />
drei Jahren folgt eine weitere, noch<br />
schärfere Abgasnorm. Damit neu zugelassene<br />
Brummis und Busse die<br />
Normen erfüllen, setzen die Hersteller<br />
auf Zusatzstoffe wie die Harnstoff-Lösung<br />
„Adblue“ der Firma Brenntag.<br />
Dieser Stoff wird dem Abgas beigemischt<br />
und löst in einem Zusatz-Katalysator<br />
die Schadstoffe auf. Dieser Zusatzstoff<br />
muss extra getankt werden.<br />
Die Manfred Welsch GmbH in Stockach<br />
eröffnete Ende September nach<br />
ihren Angaben die erste Spezialtankstelle<br />
für diesen Zusatzstoff in der gesamten<br />
Bodenseeregion. „Adblue“ ist<br />
sonst nur auf Autohöfen an Autobahnen<br />
oder in Großstädten zu bekommen.<br />
Esso-Welsch bietet auch Tank-<br />
Lösungen zum Selbstbefüllen von 10<br />
bis 1000 Liter an. Der Harnstoff ist ungefährlich<br />
und nicht als Gefahrgut eingestuft.<br />
Seine Handhabung erfordert<br />
lediglich penible Sauberkeit. (jöb)<br />
Gelungener Auftritt<br />
mit Sensor für Licht<br />
und Regen<br />
Radolfzell – Auftritt von TRW Automotive<br />
aus Radolfzell auf der 61. Internationalen<br />
Automobilausstellung<br />
in Frankfurt: Vor allem die innovativen<br />
Sensorprodukte und Sicherheitssysteme<br />
wurden interessiert aufgenommen.<br />
Besonders begeistert wurden die<br />
verschiedenen Fahrsimulatoren vom<br />
Publikum aufgenommen und ausprobiert.<br />
Damit können die neuen Fahrfunktionen<br />
wie etwa der Spurhalteassistent<br />
oder die elektrische Parkbremse<br />
hautnah erlebt werden. Auch die<br />
Produkte und Innovationen, welche<br />
von TRW Radolfzell präsentiert wurden,<br />
weckten bei den Besuchern Neugier.<br />
Die neue Generation eines Regenlichtsensors,<br />
der automatisch die<br />
Scheibenwischer und das Fahrlicht<br />
einschaltet, sowie ein neuer Bremssensor<br />
waren Gegenstand vieler Kundengespräche.<br />
Thomas Weissweiler mit dem neuen Spitzenprodukt der Verax Ventilatoren GmbH. Ein CPU-Kühler für den PC mit zwei Ventilatoren. Bild: Spille<br />
Von Uwe Spille<br />
Die Botschaft klingt im ersten Satz<br />
beunruhigend. „Ist mein Computer<br />
kaputt?“, liest Thomas Weissweiler,<br />
Geschäftsführer der Firma Verax Ventilatoren<br />
in Villingen-Schwenningen<br />
aus einer Mail an ihn vor. „Nein, er<br />
läuft noch, aber kaum was zu hören“,<br />
lautet der nächste, entwarnende Satz<br />
eines dankbaren Kunden.<br />
Dass Personalcomputer unangenehm<br />
laut sein können, weiß jeder.<br />
Die Geräuschbelastung – meist aufgrund<br />
minderwertiger Ventilatoren<br />
und in größeren Büros mit vielen PCs<br />
nervtötend – war ausschlaggebend für<br />
die Geschäftsidee der vor sechs Jahren<br />
gegründeten Firma Verax. „Macht den<br />
Computer leiser“, so der Auftrag von<br />
Hauptgesellschafter Hans Eduard Skiba<br />
an seine Mitarbeiter. Daraufhin<br />
entwickelten sie innerhalb von 18 Monaten<br />
einen Computerventilator, der<br />
kaum mehr als einen Hauch von Geräusch<br />
entwickelt.<br />
„2001 gab es etliche schwere Hürden<br />
zu nehmen, um das Produkt auf<br />
den Markt zu bringen“, erinnert sich<br />
Thomas Weissweiler an die Anfangsjahre.<br />
„Es gab beispielsweise keinen<br />
Betrieb in Deutschland, der diesen<br />
stangengepressten Kühlkörper aus<br />
Aluminium in der von uns geforderten<br />
Feinheit herstellen konnte“, erläutert<br />
Weissweiler anhand eines gerippten,<br />
faustgroßen Metallkubus. „Ich besuchte<br />
vier Firmen, die konnten erstklassige<br />
Fensterrahmen pressen, aber<br />
das...“, zuckt Weissweiler die Schul-<br />
Programmieren<br />
ohne Mühe<br />
◆ Entwicklungs-Software von Nissen & Velten spart viel Arbeit<br />
Stockach – Wer in seinem Unternehmen<br />
mit einer datenbankgestützten<br />
Software-Anwendung arbeitet, kennt<br />
das Problem: Anpassungen müssen<br />
mühsam Zeile für Zeile programmiert<br />
werden. Auch die Stockacher Nissen &<br />
Velten Software GmbH wollte zwar eine<br />
neue Business-Software, diese lästige<br />
Kleinarbeit jedoch vermeiden.<br />
Deswegen suchte das Unternehmen<br />
ein leistungsfähiges und komfortables<br />
Entwicklungswerkzeug.<br />
Daraufhin entwickelte Nissen & Velten<br />
eine eigene Software. Das Ergebnis<br />
ist Framework Studio. Mit dieser neuen<br />
Lösung müssen nur noch 5 Prozent<br />
des Codes ausprogrammiert werden.<br />
Es fußt auf der kommenden NET-<br />
Technologie. Inzwischen entwickelt<br />
und vertreibt die Schwesterfirma<br />
Framework Systems das neue Produkt.<br />
Auf der Systems in München<br />
wird die neue Version 1.5 des Produktes<br />
präsentiert. Die Framework Systems<br />
GmbH mit Sitz in Stockach wurde<br />
2004 als Schwester<strong>unternehmen</strong><br />
der Nissen & Velten Software GmbH<br />
gegründet und beschäftigt derzeit<br />
zehn Mitarbeiter. Framework Systems<br />
produziert und vertreibt die Entwicklungs-Software<br />
Framework Studio.<br />
Framework Studio ermöglicht die<br />
objektorientierte Programmierung<br />
von Business-Software und allen datenbankgestützten<br />
Anwendungen. Es<br />
stellt zahlreiche Werkzeuge wie Generatoren,<br />
Editoren oder Designer zur<br />
Die Leisemacher<br />
◆ Verax entwickelt nervschonende Computerventilatoren<br />
tern. In Taiwan, so bringt er es auf den<br />
Punkt, gebe es zehn Hersteller, die solche<br />
Kühlkörper herstellen können.<br />
Als wirklich problematisch allerdings<br />
erwies sich anfangs die zögerliche<br />
Haltung von<br />
einheimischen Pro-<br />
duzenten für die<br />
Lüfter-Elektronik.<br />
„Nicht nur Banken<br />
sind äußerst vorsichtig<br />
bei der Vergabe<br />
von Krediten.<br />
Auch Unternehmer<br />
riskieren ungern etwas<br />
und liefern zu Beginn Zubehörteile<br />
nur gegen Vorkasse“, so Weissweiler.<br />
Nur die Begeisterung eines Kunden<br />
von der grundsätzlichen Idee und dessen<br />
damaliger „Blindbestellung“ von<br />
30 000 Ventilatoren ermöglichte es<br />
Verax, bei einem deutschen Hersteller<br />
die benötigten Motorelektroniken zu<br />
erhalten und in die Produktion zu gehen.<br />
Das Ergebnis ist heute, nach vier<br />
Jahren, nicht nur<br />
ein derzeitiger<br />
„ Auch Unternehmer riskieren<br />
ungern etwas und liefern<br />
zu Beginn Zubehörteile<br />
nur gegen Vorkasse.“<br />
THOMAS WEISSWEILER<br />
Business-Software ohne lästige Kleinarbeit: Nissen & Velten hat eine neue<br />
Lösung dazu entwickelt. Bild: dpa<br />
Verfügung. Lediglich die Business-Logik<br />
muss ausprogrammiert werden.<br />
Dadurch beschleunigt das Programm<br />
den Entwicklungsvorgang erheblich<br />
und hilft Fehler vermeiden.<br />
Framework Studio ist direkt beim<br />
Hersteller oder bei größeren System-<br />
und Softwarehäusern in drei Versionen<br />
erhältlich: Administration, Customizing<br />
und Complete. Die Preise liegen<br />
zwischen 450 und 4200 Euro.<br />
www.framework-systems.de<br />
info@framework-systems.de<br />
Jahresumsatz<br />
von 2 Millionen<br />
Euro. Etliche<br />
mittelgroße<br />
Computerhersteller<br />
bestellen<br />
Ventilatoren für<br />
ihre Produkte<br />
oder wollen spezielle „Silent Kits“ für<br />
eine Nachrüstung.<br />
Innovationspreise gab es zusätzlich,<br />
die Zeitschrift PC-Professionell adelte<br />
Verax Ventilatoren darüber hinaus erst<br />
Markdorf – Komplizierte neue Verordnungen<br />
machen vor allem dem<br />
Mittelstand zu schaffen. Denn in kleineren<br />
Betrieben werden Verwaltungsaufgaben<br />
meist nur von wenigen Mitarbeitern<br />
erledigt, es gibt keine eigenen<br />
Abteilungen dafür. Zum Beispiel<br />
die für das nächste Jahr geplante „Reach-Verordnung“<br />
der Europäischen<br />
Union umfasst allein schon mehr als<br />
1200 Seiten. Reach steht für Registrierung,<br />
Evaluierung und Autorisierung<br />
von Chemikalien.<br />
IT-Lösungen können kleinere Betriebe<br />
bei der Umsetzung der neuen<br />
Regel unterstützen. Sie helfen, die Folgekosten<br />
möglichst gering zu halten.<br />
Denn sie bilden alle Prozesse rund um<br />
die Überwachung, Registrierung, Evaluierung<br />
und Autorisierung ab.<br />
Die Firma Techni-Data AG aus<br />
Markdorf ist seit über 15 Jahren darauf<br />
spezialisiert, mit modernster Informationstechnologie<br />
die Grundlagen<br />
für ein rationales Umwelt- und Sicherheits<strong>management</strong><br />
in Unternehmen<br />
und Behörden zu schaffen.<br />
Das geplante Gesetz, das nicht nur<br />
die chemische Industrie, sondern das<br />
gesamte produzierende Gewerbe und<br />
den Handel trifft, stellt vollkommen<br />
neue Anforderungen an die Unternehmens-IT.<br />
Das ist auch für die<br />
Markdorfer Firma eine große Herausforderung.<br />
Karl-Franz Torges, Solution<br />
Expert bei Techni-Data: Das IT-<br />
System muss alle relevanten Prozesse<br />
und Informationen über verschiedenste<br />
Unternehmenseinheiten hin-<br />
kürzlich in einer Besprechung. „Das<br />
Beste auf dem Markt bezüglich eines<br />
Kompromisses aus Kühlleistung und<br />
Geräuscharmut“, wie es formuliert<br />
wird.<br />
Geringe Luftgeschwindigkeit,verminderteWirbelbildung,<br />
die Anzahl der Rotorblätter,<br />
die Frequenz der<br />
Luftbewegung. Vieles muss<br />
beachtet werden, wenn es<br />
um Geräuschreduzierung<br />
geht. Und ständige Weiterentwicklung.<br />
„Es geht<br />
ja eigentlich darum, die<br />
Wärme vom Prozessor<br />
abzuleiten. Allerdings<br />
werden die immer leistungsfähiger<br />
und heißer“,<br />
erläutert Weissweiler.<br />
Nicht nur das. Auch<br />
der Preiskampf auf<br />
dem Markt wird härter.<br />
Weissweiler zeigt einen<br />
Ventilator mit Kühlblock.<br />
„Das war bisher der „Maybach“<br />
unter unseren Produkten,<br />
den wir hier zusammenbauten.“<br />
Kostenpunkt für den<br />
Verbraucher: 140 Euro. Dann<br />
präsentiert er das Nachfolgemodell.<br />
Mit zwei Ventilatoren.<br />
Der wird nur noch die<br />
Hälfte kosten. Möglich<br />
macht’s made in Taiwan, per Lizenzvergabe<br />
an eine dortige Firma.<br />
Genug zu tun hat man in dem Klein<strong>unternehmen</strong><br />
mit zwölf Mitarbeitern,<br />
fünf davon Ingenieure, jedoch auch in<br />
Zukunft. Erst vor einem halben Jahr<br />
hat man im Auftrag eines führenden<br />
Fußpflege-Gerätehersteller sein neues<br />
Produkt zur Pedi- und Maniküre entwickelt.<br />
Kernstück, wie könnte es anders<br />
sein, ein Ventilator, der die mit<br />
der Fräse abgeschliffenen Nagelspäne<br />
einsaugt. Klein, leise und leistungsstark.<br />
„Jetzt kann sich die Fußpflegerin<br />
mit der Kundschaft unterhalten“,<br />
so Weissweiler schmunzelnd,<br />
während er durch die Fertigung, wo<br />
die Geräte aus 150 Einzelteilen zusammengebaut<br />
werden, führt. „Allein für<br />
dieses neue Gerät haben wir 50 Zulieferer,<br />
die meisten aus Deutschland,<br />
was beweist, dass High-Tech Produktion<br />
bei uns Chancen hat“, verweist er<br />
auf dieses Ergebnis einer fast zweijährigen<br />
Entwicklung. Und der nächste<br />
Kunde steht schon auf der Matte. „Der<br />
will sein Produkt auch ein wenig leiser<br />
haben“, so Weissweiler.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.verax.de<br />
Reach plagt<br />
den Mittelstand<br />
◆ Techni-Data bietet passende IT-Lösungen an<br />
weg erfassen. Dies betrifft auch die<br />
Logistikdaten, um produzierte oder<br />
importierte Mengen abfragen zu können.<br />
So kann die IT überwachen, dass<br />
Anmeldungen überhaupt vorgenommen<br />
beziehungsweise im Rahmen des<br />
Anmeldeverfahrens etwa bestimmte<br />
Mengengrenzen eingehalten werden.<br />
Die Neuregelung soll Konsumenten<br />
und Umwelt schützen. Denn künftig<br />
müssen auch die Verwender von chemischen<br />
Stoffen – sobald sie nicht registrierte<br />
und zugelassene Inhaltsstoffe<br />
haben – in den Zulassungs- und<br />
Registrierungsprozess eingebunden<br />
werden.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.technidata.de<br />
Neue Stoffe<br />
Reach hat weit reichende Konsequenzen.<br />
Sollen neue Stoffe auf<br />
den Markt gebracht werden, müssen<br />
die strengen Kriterien des<br />
Chemikaliengesetzes eingehalten<br />
werden. So verlangen Behörden<br />
beispielsweise für Stoffanmeldungen<br />
umfangreiche Dossiers. Die<br />
neue Verordnung bezieht sich auf<br />
Stoffe, die schon lange auf dem<br />
Markt sind. Weniger betroffen sind<br />
neue Stoffe, deren Gefahrenpotenzial<br />
meist bereits gut untersucht<br />
ist.
Technik<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 23<br />
Energie<br />
BIOGASANLAGE<br />
24 000 Kilowatt<br />
In die Zukunft investiert haben<br />
auf dem Hofgut Haldenstetten bei<br />
Stahringen Carmen und Josef<br />
Klett. Die moderne Biogasanlage<br />
verschlang über eine halbe Million<br />
Euro. Durch Gülle-Vergärung<br />
in einem speziellen Behälter wird<br />
Gas mit hohem Methangehalt<br />
erzeugt. Dieses kann wie Erdgas<br />
in Strom und Wärme umgewandelt<br />
werden. Die Anlage<br />
erbringt laut Klett in 24 Stunden<br />
2400 Kilowatt. (sk)<br />
PHOTOVOLTAIKANLAGE<br />
Solarstrom<br />
Die Photovoltaikanlage auf dem<br />
Dach der Gemeindehalle Dettighofen<br />
soll künftig Solarstrom in<br />
das Stromnetz einspeisen. 20 000<br />
Kilowattstunden soll die Anlage<br />
jährlich bringen. Später wird auf<br />
dem Dach des Kindergartens<br />
ebenfalls eine Photovoltaikanlage<br />
erstellt. Auf dem Hallendach<br />
werden 160 Doppel-Module mit je<br />
120 Watt Leistung montiert.<br />
WALDHAUSEN<br />
Wasserkraft<br />
Im Elektrizitätswerk Waldhausen<br />
wurden die Arbeiten zur Sanierung,<br />
Automatisierung und wirtschaftlichen<br />
Optimierung der<br />
Stromerzeugung mit Wasserkraft<br />
begonnen. Die Leistung wird<br />
dadurch um etwa ein Drittel<br />
verbessert, bei gleichzeitigen<br />
Einsparungen der Personalkosten.<br />
Eine neue Durchströmturbine<br />
wird die jährliche Stromerzeugung<br />
auf etwa eine Million Kilowattstunden<br />
(kWh) steigern. (sk)<br />
ANZEIGE<br />
„Internationale<br />
Drehscheibe“<br />
◆ Ausbildung für Fachleute der Verpackungsindustrie<br />
Von Birgit Tiefenbach<br />
Neuhausen – Das International Packaging<br />
Institute (IPI) in Neuhausen<br />
am Rheinfall hat schon im Herbst 2004<br />
den ersten Zertifikats-Studiengang<br />
Verpackungstechnologie mit insgesamt<br />
acht Studenten gestartet. Die<br />
Ausbildung am IPI richtet sich an qualifizierte<br />
Fachleute der Verpackungsindustrie,<br />
die neben dem Zerftifikats-<br />
Studiengang Verpackungstechnologie<br />
seit Herbst 2005 auch ein zweijähriges<br />
berufsbegleitendes Studium mit dem<br />
Master of Engineering in Packaging<br />
Technology abschließen<br />
können. Weiter möchte das<br />
IPI in der Forschung und<br />
Entwicklung tätig sein.<br />
Das in Zusammenarbeit<br />
mit der Hochschule in<br />
Konstanz, der Hochschule<br />
für Medien Stuttgart und<br />
der Zürcher Hochschule Winterthur<br />
realisierte Institut wird von der öffentlichen<br />
Hand der Euregio Bodensee<br />
und privaten Unternehmen gemeinsam<br />
getragen. Es besteht ein Kooperationsvertrag<br />
mit der Technischen Akademie<br />
Konstanz (TAK), die ihr Leistungsspektrum<br />
in Lehre und Forschung<br />
einbringt. Erster Präsident des<br />
IPI ist SIG-Konzernchef Rolf-Dieter<br />
Radermacher. Professor Ingo von Büren<br />
zeichnet als wissenschaftlicher<br />
Leiter des IPI verantwortlich. Der Professor<br />
für Verpackungstechnologie<br />
lehrt an der Hochschule für Medien in<br />
Stuttgart. Das Konzept für das International<br />
Packaging Institute wurde<br />
initiiert von der Clusterinitiative der<br />
Bodensee Standort Marketing GmbH<br />
unter der Leitung von Gerd Springe.<br />
Der Anspruch ist hoch. Das IPI will<br />
zu einem weltweit führenden Kompetenzzentrum<br />
für Verpackungstechnologie<br />
werden. Für Thomas Holenstein,<br />
Wirtschaftsförderer des Kantons<br />
Schaffhausen, ist das IPI „eine internationale<br />
Drehscheibe der Verpackungsindustrie<br />
und der abpackenden<br />
Industrie mit Schwerpunkt<br />
Leichtverpackungen.“ Das IPI verstehe<br />
sich als Drehscheibe zwischen<br />
Industrie und wissenschaftlicher<br />
Verpackungskompetenz.<br />
Die Bodenseeregion ist Standort<br />
Das IPI will zu einem weltweit<br />
führenden Kompetenzzentrum für<br />
Verpackungstechnologie werden.<br />
großer Verpackungs<strong>unternehmen</strong>,<br />
die als IPI Mitglieder und<br />
Sponsoren zur Realisierung des<br />
Institutes mit beigetragen haben.<br />
IPI-Mitglieder und Sponsoren<br />
sind: Nestlé PTC Singen und<br />
Alcan Packaging Singen, Robert<br />
Bosch Stuttgart, Cilag Schaffhausen,<br />
Gemeinde Neuhausen,<br />
Kanton Schaffhausen, Mediapack<br />
Schaffhausen, Siegwerk Druckfarben<br />
Siegburg, SIG Holding Neuhausen,<br />
Unilever Schweiz und Wipf Volketswil.<br />
Das Projekt wird ebenfalls durch die<br />
schweizerische Eidgenossenschaft<br />
finanziell unterstützt.<br />
Der Klassiker hinter der Wand<br />
Know-How Installed – Der Geberit „UP“ ist tonangebend im Sanitärbereich<br />
Pfullendorf, September 2005. Der<br />
Geberit Unterputzspülkasten (UP)<br />
ist tonangebend im Sanitärbereich.<br />
Allein in Deutschland lebt jeder<br />
zweite Haushalt mit ihm. Der UP<br />
ist das Herzstück des privaten Bades<br />
und des öffentlichen Sanitärraumes.<br />
Was ihn so erfolgreich<br />
macht, ist seine Langlebigkeit, die<br />
ausgesprochen hohe Qualität sowie<br />
die Sicherheit, die der Spülkasten<br />
noch nach jahrzehntelangem<br />
Gebrauch bietet.<br />
1964 erblickte der damals so genannte<br />
Geberit „Wandeinbau-Spülkasten“<br />
das Licht der Welt. Schon zu<br />
jener Zeit setzte der Geberit Spülkasten<br />
Standards. Die Konstruktion<br />
war einfach und betriebssicher,<br />
der Füllvorgang geräuscharm, das<br />
Material alterungs- und korrosionsbeständig.<br />
Die beispiellose Erfolgsgeschichte<br />
des Geberit Unterputz-<br />
Spülkastens begann.<br />
Sichtbar ist nur die Betätigungsplatte<br />
Aus den Einzelprodukten von damals<br />
haben sich in den vier Jahrzehnten<br />
komplette Systeme entwi-<br />
ckelt. Sie integrieren die baulichen<br />
Anforderungen und bieten höchsten<br />
Komfort und Mehrwert. Der<br />
Unterputz-Spülkasten wird unsichtbar<br />
in der Wand installiert. Sichtbar<br />
bleibt nur die Betätigungsplatte, mit<br />
der die WC-Spülung ausgelöst wird.<br />
Hinter der Wand arbeitet die ausgereifte<br />
Technik im Verborgenen.<br />
Innovative Extras garantieren hohe<br />
Servicefreundlichkeit.<br />
Flexibilität in der Badgestaltung<br />
mit der Sanitärwand<br />
Der legendäre Unterputz-Spülkasten<br />
ist heute in allen Geberit WC-<br />
Montageelementen und Installationssystemen<br />
(Quattro, GIS, Duofi x,<br />
Kombifi x, Sanbloc) vormontiert. Bei<br />
der Bad- oder WC-Wand kann der<br />
WC-Spülkasten und alle Zu- und Abfl<br />
ussleitungen in der so genannten<br />
Sanitärwand untergebracht werden.<br />
Das rationalisiert die Installationsarbeiten<br />
spürbar. Die Sanitärwand<br />
stellt eine zeitgemäße und zugleich<br />
kostengünstige Wand-Konstruktion<br />
dar. Gegenüber der herkömmlich<br />
gemauerten Bauweise bietet sie erheblich<br />
besseren Schallschutz für<br />
1964: Mit dem Geberit „Wandeinbau-Spülkasten“ beginnt die beispiellose Erfolgsgeschichte<br />
des Geberit Unterputz-Spülkastens.<br />
die Sanitärinstallation. Die Sanitärwand<br />
ist zudem deutlich preiswerter<br />
erstellbar als eine Massivwand<br />
und bietet den Vorteil, nachträglich<br />
gewünschte Änderungen oder die<br />
spätere Entfernung der Wand ohne<br />
großen Aufwand vornehmen zu<br />
können.<br />
Neue Maßstäbe mit der Innovation<br />
des Originals<br />
Nach neun Weiterentwicklungen<br />
seit 1964 setzte Geberit 2002 mit<br />
der Innovation des Originals nochmals<br />
vollkommen neue Maßstäbe<br />
in punkto Betriebssicherheit, Bedienungskomfort,<br />
Designauswahl und<br />
Montagefreundlichkeit. Eine große<br />
Vielfalt an Betätigungsplatten mit<br />
unterschiedlichen Design-Ausrichtungen<br />
gibt es für den neuen Unterputz-Spülkasten.<br />
Wegen seiner<br />
wassersparenden Spül-Stopp- bzw.<br />
Zwei-Mengen-Spültechnik wurde<br />
der Geberit Unterputz-Spülkasten<br />
bereits 1985 mit dem Blauen Engel<br />
ausgezeichnet. Umweltfreundlich,<br />
weil ressourcenschonend, ist auch<br />
die in der Branche einzigartige 25<br />
Jahre währende Ersatzteilsicherheit<br />
für den Unterputz-Spülkasten.<br />
Integraler Bestandteil<br />
jedes Bades ist der Geberit-Unterputzspülkasten.<br />
Den Blicken verborgen<br />
bleibt die Installationstechnik<br />
im Bad. In<br />
diesem Fall handelt es<br />
sich um die bewährten<br />
Montageelemente Geberit<br />
Duofi x für Waschtisch<br />
und WC. Sie versprechen<br />
einen schnellen Einbau<br />
– und zusammen mit dem<br />
Tragsystem Geberit GIS<br />
ergeben sie eine<br />
komplette Sanitärwand.<br />
Vielfältige Betätigungsplatten mit unterschiedlichen<br />
Design-Ausrichtungen gibt<br />
es nun für den neuen Unterputz-Spülkasten.<br />
Geberit UPpowerfl ush - Mehr Kraft<br />
für den Spülvorgang<br />
Mit dem Geberit UPpowerfl ush begann<br />
2005 das Zeitalter einer neuen<br />
Toilettengeneration. Die innovative<br />
Technologie sorgt mit verbesserter<br />
Spülkraft für eine saubere Toilette.<br />
Der Hochleistungsspülkasten von<br />
Geberit erzeugt zwei kraftvolle Wasserströme:<br />
Neben der konventionellen<br />
Bespülung über den Wasserrand,<br />
strömt ein kräftiger Strahl über eine<br />
Verpackungs<strong>unternehmen</strong><br />
sind<br />
auf gut ausgebildete<br />
Fachleute angewiesen.<br />
Ergebnis kontinuierlicher Forschung und<br />
Entwicklung: Mit dem Geberit UPpowerfl<br />
ush begann 2005 das Zeitalter einer<br />
neuen Toilettengeneration.<br />
zusätzliche Öffnung direkt in den<br />
Geruchsverschluss. Das Ergebnis:<br />
eine optimale Ausspülung und Reinigung<br />
der Toilette. Für die neue<br />
Spültechnologie UPpowerfl ush gibt<br />
es spezielle powerfl ush WC-Keramiken,<br />
die gegenüber herkömmlichen<br />
WC-Keramiken über einen zusätzlichen<br />
Einlauf im Siphon verfügen:<br />
Villeroy & Boch, Modell Bellevue für<br />
den exklusiven privaten Bereich und<br />
Ideal Standard, Modell San ReMo für<br />
den öffentlichen oder halböffentlichen<br />
Bereich.<br />
Allein in<br />
Deutschland<br />
lebt<br />
jeder zweite<br />
Haushalt mit<br />
dem Geberit<br />
Unterputz-<br />
Spülkasten.<br />
Hier ist er<br />
mit dem<br />
Geberit<br />
Balena<br />
Dusch-WC<br />
zu sehen.<br />
Chiron:<br />
Fräsen in<br />
allen Lagen<br />
Tuttlingen – Komplett bearbeiten bedeutet<br />
für Serienteil-Fertiger aus dem<br />
Maschinen-, Fahrzeug- und Motorenbau,<br />
der Medizintechnik und vielen<br />
anderen Branchen nicht nur „Fräsen<br />
in allen Werkstücklagen“. Immer häufiger<br />
müssen die Werkstücke auch<br />
noch tiefgebohrt werden – und das<br />
manchmal in verschiedenen Raumachsen<br />
mit Durchdringung auf Hundertstel<br />
genau. Tiefbohren an sich ist<br />
eine sehr anspruchsvolle Technologie,<br />
die von Experten ausgeführt wird.<br />
Aus den besonderen Anforderungen<br />
an das Tiefbohren ist das Tuttlinger<br />
Fertigungszentrum „Chiron TZ<br />
12K W“ entstanden. Die neue TZ12<br />
kann neben<br />
Fräsen, Bohren,<br />
Senken<br />
und Gewindeschneiden<br />
auch noch<br />
Tiefbohrungen<br />
ab 1 mm<br />
Durchmesser<br />
bewältigen –<br />
bis hin zu<br />
Bohrtiefen<br />
von 100 x D.<br />
Die Span-zu-<br />
Span-Zeiten<br />
betragen 5,9<br />
Sekunden,<br />
Die neue Chiron TZ<br />
12KW. Werkbild<br />
der Werkzeugtausch erfolgt innerhalb<br />
von 3,6 Sekunden, das Kettenmagazin<br />
nimmt 32 Werkzeuge auf. Gedacht ist<br />
sie für Hersteller von Massenteilen,<br />
wie Lenkungs- und Pumpengehäuse,<br />
Klimakompressoren, Gehäuse für<br />
Winkelschleifer.<br />
Die TZ 12K W basiert auf der Gusskonstruktion<br />
des Doppelspindelzentrums<br />
DZ 12.<br />
Wie bei Chiron üblich bietet auch<br />
das neue Vierspindelzentrum viele individuelleKonfigurationsmöglichkeiten.<br />
Auch die Kombination mit anderen<br />
Chiron-Maschinen zu einer Zelle<br />
oder einer Linie ist kein Problem. (chi)<br />
Umrüsten ist angesagt: Ab dem Baujahr<br />
1978 kann bereits die 2-Mengen-Auslösung<br />
mit der Geberit Twinline Betätigungsplatte<br />
genutzt werden.<br />
Wasserspar-Umbauset spart bis zu<br />
40.000 Liter Trinkwasser<br />
Wer sich in der Vergangenheit für<br />
einen Geberit Unterputz-Spülkasten<br />
mit Betätigung von vorne entschieden<br />
hat, der hat die Möglichkeit,<br />
diesen auf die Zwei-Mengen-Spültechnik<br />
umzurüsten. Das Geberit<br />
Wasserspar-Umbauset verschönert<br />
das Bad und bringt die WC-Spülung<br />
technisch auf den neuesten Stand.<br />
Im Laufe eines Jahres können bis zu<br />
40.000 Liter Trinkwasser eingespart<br />
werden. Dadurch amortisieren sich<br />
die Kosten des Umbaus in weniger<br />
als einem Jahr. Alle älteren Geberit<br />
UP-Spülkasten ab dem Baujahr 1964<br />
bis 1977 lassen sich mit den Geberit<br />
Wasserspar-Umbausets umrüsten.<br />
Ab dem Baujahr 1978 kann bereits<br />
die 2-Mengen-Auslösung mit der<br />
Geberit Twinline Betätigungsplatte<br />
genutzt werden. Der saubere, schnelle<br />
Umbau erfolgt ohne Schmutz und<br />
Lärm - getauscht werden nur die<br />
Funktionsteile im Unterputz-Spülkasten.<br />
Broschüren und Informationsmaterial<br />
gibt es bei<br />
Geberit GmbH & Co. KG<br />
Theuerbachstraße 1<br />
D-88630 Pfullendorf<br />
Tel. 07552 / 934-430<br />
Fax 07552/ 934-99380<br />
E-Mail sales.de@geberit.com<br />
www.geberit.de
Trends trends<br />
Seite 8 . Seite 24 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
. 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
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Im Lande des Schlaraffenkönigs<br />
◆ Richard Wagner ist ein Genießer. Und<br />
weil er weiß, was gut ist, bietet er seinen<br />
Kunden nur das Beste<br />
Wenn’s mal etwas Besonderes sein darf: Richard Wagner ist Feinkosthändler – und verkauft die passenden Accessoires zur Köstlichkeit gleich mit. Auch passende kulinarische Geschenke zu jedem<br />
Anlass finden sich in Wagners Tiengener Geschäft auf vier Stockwerken. Bild: Sailer<br />
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Von Alexia Sailer<br />
„Bei Wein aus sehr alten Jahrgängen ist<br />
das schwierig. Der ist nicht mehr unbedingt<br />
gut.“ Richard Wagner lehnt<br />
sich entspannt in seinen Stuhl zurück.<br />
Fährt fort. „Wenn man ihn nach all den<br />
Jahren verschenken möchte.“ Richard<br />
Wagner wendet leicht den Kopf. Hinter<br />
ihm eine Spiegelwand, eine Theke davor.<br />
Um ihn: Roibush, Caramel, ein<br />
Hauch Earl Grey – der Duft feinsten<br />
Tees liegt in der Luft. „Wir haben 300<br />
Sorten. Damit sind wir führend in Baden-Württemberg.“<br />
Stolz klingt mit in<br />
Wagners Stimme, wenn er von seinem<br />
Sortiment spricht.<br />
Er ist Feinkosthändler<br />
– auf vier<br />
Stockwerken eines<br />
Geschäftshauses in<br />
der Tiengener Altstadt<br />
versammelt er<br />
Köstlichkeiten dieser Welt. Und dazugehöriges<br />
Dekorations- und Verpackungsmaterial<br />
gleich mit.<br />
Über ganz besondere kulinarische<br />
Geschenke spricht Richard Wagner –<br />
und trägt sofort ein Beispiel herbei.<br />
Der grauhaarige Mann schiebt den<br />
Deckel der hellbraunen Holzkiste zurück:<br />
Ein Calvados, Jahrgang 1946.<br />
„390 Euro“, sagt Richard Wagner. Raritäten<br />
haben ihren Preis. „Armaniac,<br />
Portwein, Calvados, Malt Whisky – wir<br />
können jeden Jahrgang bestellen“,<br />
fährt er fort.<br />
In der dritten Generation führt Richard<br />
Wagner zusammen mit seiner<br />
Frau bereits „Feinkost Wagner“. Aus<br />
der Molkerei, die Andreas und Karoline<br />
Wagner vor 101 Jahren in Tiengen<br />
gegründet hatten, ist längst ein mittelständisches<br />
Unternehmen mit 12 Mitarbeitern<br />
und drei Auszubildenden<br />
geworden. Und: Richard Wagner hat<br />
das Feinkostgeschäft um einen Party-,<br />
Armaniac, Portwein,<br />
Calvados – wir können jeden<br />
Jahrgang bestellen.“<br />
FEINKOSTHÄNDLER RICHARD WAGNER<br />
Barock ist top<br />
◆ Wohnen in neuer Üppigkeit<br />
Waldshut – Puristische Glasregale mit<br />
ebensolchen Tischen davor und der<br />
klar designten Lampe darüber – das<br />
war einmal. Neue Üppigkeit ist angesagt<br />
– zumindest im Detail. Schwelgen<br />
in barocker Formenpracht. Retro in<br />
Extremform. Der Beweis: Der neue<br />
Lüster von „Home&Go“. Nur zum barocken<br />
Namen hat es das spektakuläre<br />
Stück nicht geschafft: Schlicht<br />
„LC/125/15“ heißt der Lampentraum<br />
in der Abbildung über Möbeln der italienischen<br />
Marke Molteni. Umsonst<br />
Bankett- und Cateringservice ergänzt.<br />
Darüber hinaus betreibt er neben seinem<br />
Geschäft einen Imbiss, sowie mit<br />
dem „Wasserstelz“ ein Gästehaus mit<br />
Gaststube im Burgambiente. Das bedeutet<br />
zehn weitere Mitarbeiter.<br />
Erst jüngst erhielt das „Wasserstelz“<br />
für gute und preiswerte Übernachtung<br />
einen Eintrag im Michelin-Führer<br />
Deutschland. Doch auch der Feinkostbetrieb<br />
ist preisgekrönt: Ein Eintrag im<br />
Varta-Führer für außerordentliche<br />
Leistung, eine Auszeichnung vom<br />
„Feinschmecker“-Magazin – längt gewohnt.<br />
Erstmals bekam „Feinkost<br />
Wagner“ jetzt aber vom Excelsior Business<br />
Club, einer Vereinigung europäischerWirtschafts-<br />
leute, die „Goldene<br />
Servicekrone“<br />
aufgesetzt.<br />
Behände läuft<br />
Richard Wagner<br />
durch sein Geschäft.<br />
Vorbei an Weidenkörben in jeder<br />
erdenklichen Form, kleinen Holzlastwagen,<br />
Tabletts, Schüsseln, Schalen,<br />
Kisten, Kartons. Wagner verkauft<br />
nicht nur Feinkost, sondern die Geschenkverpackung<br />
gleich mit dazu.<br />
Besonders für Firmen und Vereine packen<br />
seine Mitarbeiterinnen kleine<br />
und größere Arrangements, übers Jahr<br />
Geschenke für jeden Anlass. Zu Ostern<br />
waren es etwa kleine Päckchen mit<br />
Pralinen und einem Schnaps. Zu<br />
Weihnachten darf es schon mal der<br />
Cognac neben den exklusiven Trüffelpralinen<br />
und dem edlen Räucherlachs<br />
sein – phantasievoll und dekorativ verpackt,<br />
versteht sich. Das kommt an bei<br />
den Kunden: „Wir haben schon bis<br />
nach Japan verschickt“, erzählt Richard<br />
Wagner.<br />
Käse, Käse, Käse<br />
Ein Stock tiefer, das Schlemmerherz<br />
schlägt schneller: Käse, Käse, Käse in<br />
ist der Lüster natürlich nicht zu haben.<br />
Das Prachtstück kostet eher mal einen<br />
Euro mehr – je nach Ausführung auch<br />
zwei: Die teuerste Version mit drei Etagen<br />
sogar glatte 10 920 Euro. Die abgebildete<br />
Variante ist billiger – sie kostet<br />
nur 2560 Euro.<br />
Nicht nur Freunde des strahlenden<br />
Weiß dürften ihre Freude an dem Lüster<br />
haben: Auch in tiefem Schwarz und<br />
feurigem Rot glänzt das edle Stück von<br />
„Home&Go“. Zu bewundern im Möbelhaus<br />
Seipp in Waldshut. (axa)<br />
einer meterlangen Kühltheke. Alles,<br />
vom einfachen Edamer bis zum Boschetto<br />
Tartufo, einem italienischen<br />
Trüffelkäse. 20 Sorten Schinken daneben.<br />
Doch auch der Fischliebhaber<br />
kommt nicht zu kurz, täglich frisch bis<br />
zu 30 Edelfischsorten, je nach Fangergebnis“,<br />
sagt Richard Wagner und wieder<br />
liegt Stolz in seiner Stimme. Von<br />
der roten Meerbarbe über den atlantischen<br />
Seeteufel zur Venusmuschel –<br />
kann der Feinkostspezialist nach Vorbestellung<br />
den noch so ausgefallensten<br />
Kundenwunsch erfüllen.<br />
„Wir müssen schon klagen“, deutet<br />
Richard Wagner an, dass auch an der<br />
Lebensmittelbranche die wirtschaftlichen<br />
Zeichen der Zeit nicht spurlos<br />
abprallen. Doch Wagner lässt sich<br />
nicht beirren. Immer wieder hat er<br />
sein Geschäft umgebaut und erweitert.<br />
Hat 1997 die „Wasserstelz“ eröffnet<br />
und 2004 den „Schlemmer Wagner“.<br />
Und die Zukunft ist ebenfalls gesichert:<br />
Mit Richard Wagners Sohn ist<br />
die vierte Wagner-Generation in den<br />
Betrieb eingestiegen.<br />
Wagners Erfolgsrezept<br />
• Anpassen an schwierige Situationen<br />
• Seinen eigenen Weg finden im<br />
Geschäft, zum Beispiel nicht versuchen,<br />
mit Billigprodukten zu<br />
konkurrieren, sondern nur gehobene<br />
Produkte in guter Auswahl<br />
anbieten<br />
• Waren kontrollieren und vor allem<br />
auf die Qualität achten<br />
• Service ist das Wichtigste: Kunden<br />
persönlich ansprechen und beraten,<br />
um so den besonderen Kundenwünschen<br />
gerecht zu werden<br />
• Informieren auf Fachmessen, was<br />
im Trend liegt
Trends<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 25<br />
Neu!<br />
EDEL-RAUCH<br />
Jetzt Dornier<br />
Eine echte Dornier? Ist jetzt eine<br />
Zigarre: Seit kurzem ist die Puro<br />
Nicaragua „Dornier Do-X“ Longfiller<br />
auf dem Markt. In den<br />
Formaten Corona, Robusto und<br />
Tornado ist das Rauchwerk in<br />
ausgesuchten Geschäften erhältlich.<br />
„Medium“ im<br />
Geschmack ist die „Dornier<br />
Do-X“ und will sich durch hervorragendes<br />
Aroma, gleichmäßigen<br />
Brand und einen hohen Gehalt<br />
an ätherischen Ölen auszeichnen.<br />
Die Idee zu der Zigarre stammt<br />
von Claude Dornier-Enkel Cornelius<br />
Dornier. (axe)<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.dornier-cigars.com<br />
FUNKSPRUCH<br />
Auch mit dem Handy<br />
Lust auf eine spontane Verabredung<br />
oder zum Chillen? Mit nur<br />
einem Tastendruck sind übers<br />
Handy nicht nur der beste Freund<br />
sondern gleich die ganze Clique<br />
sofort erreichbar – direkt und<br />
ohne Anwahl der einzelnen Telefonnummern.<br />
„Push to Talk“<br />
heißt der neue Service, den T-<br />
Mobile anbietet. Und so geht’s:<br />
Push to Talk Taste des Handys<br />
drücken und wie bei einem Walkie-Talkie<br />
ins Telefonmikro sprechen.<br />
Wer von den Freunden „auf<br />
Empfang“ ist, hört dann automatisch<br />
die Stimme des Anrufers.<br />
Erstes Handy mit Push to Talk-<br />
Funktion im T-Mobile Angebot ist<br />
das Nokia 5140. Vielleicht ein<br />
Geschenk für die Älteste?<br />
VERGESSLICHKEIT<br />
Hilfe naht<br />
Ist das Auto abgeschlossen oder<br />
nicht? Mit einem Funkchip des<br />
Zittauer Computer-Unternehmens<br />
Digades kann man sich in<br />
Zukunft von der Couch aus vergewissern,<br />
ob das Auto auch<br />
wirklich verschlossen ist. Der<br />
Baustein mit dem Namen „TRX<br />
90“ soll den bequemen Luxus<br />
möglich machen.<br />
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Auf die Schnelle<br />
Wo findet<br />
man das<br />
Passende<br />
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die<br />
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bietet der Präsentservice von<br />
Hawesko. Das Sortiment umfasst<br />
eine große Auswahl von Geschenk-Ideen,<br />
die keine Wünsche<br />
offen lassen und verschiedene<br />
Geschmacksrichtungen ansprechen.<br />
Der Katalog ist in<br />
Themengebiete unterteilt, die<br />
Orientierung bieten. Der Kunde<br />
kann auch aus einem Angebot<br />
von 1500 Weinen wählen.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.hawesko.de<br />
Luxuriöses<br />
Inselhüpfen<br />
◆ Mit der Star Flyer im Indischen Ozean<br />
Von Annette Oelfken-Pretzel<br />
Transfer Nummer eins vom Pier Patong<br />
Beach in Phuket zur „Star<br />
Flyer“: Das Tenderboot ist proppenvoll.<br />
Keine Touristen an Bord? Zumindest<br />
keine, die so aussehen, als ob. In<br />
T-Shirts mit Werbung für Singha-Bier<br />
oder Badelatschen. Die ersten Passagiere,<br />
die eine Woche lang mit der Star<br />
Flyer den westlichen Teil des Indischen<br />
Ozeans, die thailändische Andamanensee,<br />
erkunden wollen, erinnern<br />
eher an Gäste einer Familienfeier.<br />
Das Tenderboot legt an. Der erste<br />
Offizier begrüßt jeden Passagier mit<br />
seemännischem Handschlag, das Eis<br />
ist gebrochen. Wir sind schließlich die<br />
ersten Gäste an Bord, Grund genug,<br />
gleich der Bar einen Besuch abzustatten.<br />
Cocktail des Tages ist ein köstliches<br />
Gebräu mit viel Ananassaft. Nach<br />
dem Sundowner finden wir uns alle<br />
sympathisch, Barkeeper Ramon von<br />
den Philippinen weiß eben, was Neuankömmlinge<br />
an Bord brauchen.<br />
Langsam trollt sich die Sonne am<br />
Horizont und protzt mit einem letzten<br />
Farbspiel in Gelb und Rot. Kapitän Jurii<br />
Kuschenko macht seinen Rundgang<br />
über Deck, bevor die Star Flyer<br />
ablegt. Die Mannschaft wartet auf die<br />
Befehle. Es ist ganz still, nur die Auslaufmelodie<br />
„Conquest of paradise“<br />
von der Gruppe Vangelis schwillt langsam<br />
an. Das erste Segel erklimmt den<br />
Mast. Ergriffen beobachten alle 90<br />
Passagiere, wie sich die Segel zu voller<br />
Pracht entfalten.<br />
Nach diesem bewegenden Schauspiel<br />
müssen sich die Passagiere mit<br />
einem sechsgängigen Dinner stärken.<br />
In der Nacht frischt der Wind auf, an<br />
Deck unter dem Sternenhimmel fühlt<br />
man sich wie ein Abenteurer vergangener<br />
Zeiten, in der kuscheligen Kabine<br />
klatschen die Wellen vor das Bullauge.<br />
3365 Quadratmeter Segel sind<br />
schließlich kein Pappenstil und das<br />
Klipper-Schiff kommt zügig voran,<br />
Kurs Ko Surin. In 14 Stunden soll unser<br />
erster Seitensprung vom Festland erreicht<br />
sein. Also viel Zeit, das Schiff genauer<br />
anzusehen. Die Inneneinrichtung<br />
des mit 36 Segeln bestückten<br />
Viermasters ist absolut stilecht; die<br />
Gesellschaftsräume mit Sesseln im<br />
viktorianischen Stil sind in Teak und<br />
Mahagoni gehalten. Überall blinkt<br />
und blitzt das Messing, kein Wunder,<br />
fast pausenlos wird hier alles auf<br />
Hochglanz poliert. Die Star Flyer ist<br />
ein nachgebautes Klipperschiff des 19.<br />
Jahrhunderts und verbindet moderne<br />
Technik und Luxus mit dem romantischen<br />
Gefühl vergangener Zeiten. Sie<br />
wurde 1991 erbaut, ist 115 Meter lang,<br />
15 Meter breit, beherbergt 170 Gäste<br />
und 70 Besatzungsmitglieder.<br />
Land in Sicht. Zwei große Inseln, die<br />
südliche Ko Surin Tai und die nördliche<br />
Ko Surion Nua, die von 250 Seezigeunern<br />
polynesischen Ursprungs<br />
bewohnt wird. Nachdem die Ankerkette<br />
in die Tiefe gerasselt ist, steigen<br />
wir Schnorchler ins Schlauchboot, das<br />
uns zum Kanal zwischen den Inseln<br />
bringt. Nase zuhalten, Sprung ins 29<br />
Grad warme Wasser. Brille und<br />
Schnorchel richten – der erste Blick in<br />
die Tiefe ist umwerfend. Korallenriffe<br />
schimmern in bunten Farben, prächtige<br />
Fische tummeln sich im kristallklaren<br />
Wasser. Wer Glück hat, sieht<br />
sogar Schildkröten oder riesige Mördermuscheln.<br />
Für Nichtschnorchler<br />
gibt es einen regelmäßigen Bootsservice<br />
zum Strand. Himmlische Ruhe,<br />
Informationen<br />
Beste Reisezeit: Von Dezember<br />
bis März. Im Sommer ist Regenzeit<br />
und Segeln wegen Monsun nicht<br />
möglich. Lufttemperatur stets um<br />
die 30 Grad, nachts kaum weniger,<br />
Wassertemperatur etwa 28 Grad.<br />
Star Flyer: Das Klipper-Schiff segelt<br />
auf zwei verschiedenen Routen, im<br />
wöchentlichen Wechsel (Start<br />
immer samstags in Phuket, Patong<br />
Beach). Eine Woche Segeltörn mit<br />
Vollpension vor der Küste Thailands<br />
gibt es ab 1470 Euro. Direkt-Buchung<br />
möglich: Star Clippers Kreuzfahrten<br />
GmbH, Konrad-Adenauerstraße<br />
4, 30853 Langenhagen.<br />
Anreise und Formalitäten: Für<br />
einen Thailand-Aufenthalt genügt<br />
der Reisepass; er muss noch sechs<br />
Monate gültig sein. Thai und Austrian<br />
Airlines, Lufthansa, Thomas<br />
Cook, LTU, Qatar, mit Zwischenstopp<br />
in Bangkok, fliegen Phuket<br />
regelmäßig an. Preis ab 750 Z.<br />
Auskünfte: Fremdenverkehrsamt<br />
von Thailand, Bethmannstraße 58,<br />
60311 Frankfurt (Tel. 069-1381390).<br />
www.star-clippers.de<br />
www. thailandtourismus.de<br />
glasklares Wasser, Sand wie Puderzucker<br />
– herrliches Leben! Dieser Rhythmus<br />
bleibt die ganze Woche: Abends<br />
heißt es „Leinen los“, gesegelt wird<br />
nachts, bis vormittags das jeweilige Tagesziel<br />
erreicht ist.<br />
Mit dem vierseitigen Tagesprogramm<br />
in der Hand, das Tischzeiten,<br />
Aktivitäten, Infos zur nächsten Destination<br />
und den Hinweis auf die<br />
abendliche Show enthält, steigen wir<br />
erneut an Deck unseres Schiffes: Auslaufmelodie,<br />
lautloses Segel setzen,<br />
Gänsehaut. Zeit fürs opulente Abendessen,<br />
das wieder alles offeriert, was<br />
den Magen erfreut.<br />
Die Nächte sind kurz, morgens bimmelt<br />
Maya, die nette Thailänderin im<br />
blau-weißen-Matrosenshirt, mit der<br />
Schiffsglocke: „Good morning, breakfast<br />
time“. Blauer Himmel, 29 Grad, 28<br />
Grad Wassertemperatur – jeden Tag<br />
das Gleiche.<br />
Der letzte Tag in der Welt der Inseln.<br />
Unser Schiff hat wieder die Nacht genutzt,<br />
morgens gleiten wir in die weltberühmte<br />
Bucht von Phang Nga. Absolut<br />
umwerfend, wir glauben es<br />
kaum, wie gemalt liegen die kleinen<br />
Inselchen im Indischen Ozean: hoch<br />
emporragende Kalkberge, Höhlen mit<br />
Felsmalerei, Mangrovensümpfe und<br />
Seezigeunerdörfer. Wir starten mit einem<br />
Schnellboot und rasen durch die<br />
Phang Nga Bucht, die Gesichtshaut<br />
liegt straff, Kalksteininseln fliegen vorbei.<br />
Schade, dass wir nur für ein paar<br />
Stunden bleiben. Bald locken bunte<br />
Schilder zu Abstechern auf die James-<br />
Bond-Insel Khao Pingan, Kulisse für<br />
den 1970 gedrehten 007-Film „Der<br />
Mann mit dem goldenen Colt“. Es sind<br />
nur wenige Boote unterwegs, das Wasser<br />
ist ganz ruhig, die steilen Kalkfelsen<br />
im Meer sehen aus, als ob sie nur<br />
durch die Wurzeln der Vegetation zusammengehalten<br />
werden.<br />
Am Ende hat der Viermaster 536<br />
Seemeilen, 993 Kilometer, zurückgelegt<br />
und schickt uns frühmorgens von<br />
Bord, zurück in die reale Welt. Aber wir<br />
haben unser Leben nicht geträumt,<br />
sondern unseren Traum gelebt – wenigstens<br />
sieben Tage lang.<br />
Mich laust der Affe! Ausflug in ein Seezigeuner-Dorf in den Mangrovensümpfen:<br />
Die Besucher können sich kaum gegen die kletternden Gesellen wehren.<br />
Traumschiff vor traumhafter Kulisse. Die Star Flyer segelt im Indischen Ozean. Bilder: A. Oelfken<br />
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Trends<br />
Seite 26 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Gesehen<br />
SAILAFFAIRS<br />
Handelsblatt setzt Segel<br />
3,5 Millionen aktive Segler gibt es<br />
in Deutschland, seit Ende September<br />
setzt auch das Handelsblatt<br />
Segel. Die Zeitung bietet mit<br />
dem neuen Magazin Sailaffairs<br />
allen Segelbegeisterten Wissenswertes<br />
rund um den Segelsport,<br />
die Menschen, Macher und Sponsoren<br />
hinter den Kulissen. Das<br />
neue Magazin ist 40 Seiten dick,<br />
liegt der Gesamtauflage des Handelsblatt<br />
bei und hat eine Druckauflage<br />
von rund 193 000 Exemplaren.<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint am 31. März 2006. (sk)<br />
GRAND SOLEIL<br />
Großes Rad<br />
Wer mal ein richtig großes Rad<br />
drehen will, ist mit der neuen<br />
Grand Soleil 37 gut bedient. Die<br />
11,60 Meter lange Yacht wird mit<br />
einem eindrucksvollen Steuerrad<br />
dirigiert. Es erlaubt eine Sitzposition<br />
mit guter Übersicht auf<br />
dem Süllrand. Die italienische<br />
Werft Cantiere del Pardo hat die<br />
Yacht mit einer geräumigen Eignerkabine<br />
im Vorschiff ausgerüstet.<br />
Achtern gibt es wahlweise<br />
eine oder zwei Doppelkabinen.<br />
Grundpreis: 167 000 Euro.<br />
www.eyc-ag.com<br />
www.grandsoleil.net<br />
WEBER<br />
Motor aus Markdorf<br />
Ein Kraftpaket mit 140 PS zeigte<br />
der Motorenhersteller Weber aus<br />
Markdorf auf der Interboot. Die<br />
turbo-aufgeladene Marineversion<br />
des 750ccm MPE-Motors wird<br />
von Bootshersteller auch wegen<br />
der hohen Manövrierfähigkeit<br />
gerne in Sportmodelle eingebaut.<br />
Die US-Firma Sugar Sand etwa<br />
wird Anfang 2006 ein Sportboot<br />
mit dem Weber-Motor auf den<br />
Markt bringen, mit dem besonders<br />
flache Gewässer befahren<br />
werden können.<br />
LUXUS-SPORTBOOT<br />
Edles aus Thal<br />
Die Wolfgang Rapp Boots- und<br />
Yachtwerft aus dem Schweizer<br />
Thal stellte auf der Interboot ein<br />
Sportmotorboot der Luxusklasse<br />
vor. Bei dem Mahagoni-Sportmotorboot<br />
Lake Constance 760<br />
sind Schale und Deck in formverleimter<br />
Kompositebauweise<br />
gearbeitet. Das Boot ist mit einem<br />
elektrischen Hardtop ausgerüstet,<br />
welches unter der Liegefläche<br />
verstaut ist. Käufer können bei<br />
der Leistung des 7,6 Meter langen<br />
Sportflitzers zwischen Motoren<br />
mit 250 bis 420 PS Leistung wählen.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.swisswoodenboats.ch<br />
Wertvolle Einzelstücke<br />
für Liebhaber<br />
◆ Yachtkonstrukteurin Juliane Hempel und ihre Boote<br />
VON PETER LUDÄSCHER<br />
Eleganter kann eine offene Rennyacht<br />
dieser Größe nicht aussehen:<br />
lang, schmal, glänzendes Mahagoni-Holz,<br />
ein Traumboot für sportliche<br />
Segler. Wohnen kann man auf diesem<br />
Renner der 6-Meter-Klasse zwar<br />
nicht, dafür aber unnachahmlich ästhetisch<br />
durchs Wasser gleiten. Die<br />
Bezeichnung leitet übrigens in die Irre:<br />
Das Boot ist nicht etwa 6 Meter<br />
lang, sondern 10,40 Meter, dabei aber<br />
nur 2 Meter breit.<br />
Eine junge Frau lässt die Hand liebevoll<br />
über den Bootsrumpf gleiten. Sie<br />
hat ein besonderes Verhältnis zu dieser<br />
Yacht: Sie hat den Renner konstruiert.<br />
Juliane Hempel entwirft Yachten,<br />
so wie Architekten Häuser planen.<br />
Den Beruf des Bootskonstrukteurs hat<br />
sie von der Pike auf gelernt und dürfte<br />
damit eine der ganz wenigen Frauen<br />
in diesem Metier sein.<br />
Im Januar hat die Diplom-Ingenieurin,<br />
die Schiffbau mit Schwerpunkt<br />
Yachtdesign in Kiel studiert hat, ihr<br />
Büro von Kiel nach Radolfzell verlegt.<br />
Mit der dortigen renommierten<br />
Bootswerft Martin hat sie mehrfach<br />
zusammengearbeitet. Dort ließ sie für<br />
einen Kunden einen 8er bauen – ebenfalls<br />
eine traumhaft schöne Holzyacht.<br />
Der erwähnte „6-er“, den die Bootswerft<br />
Wilhelm Wagner (Bodman) auf<br />
der Interboot zeigte, wiegt 4 Tonnen.<br />
Davon hängen 3 Tonnen in Form von<br />
Blei am 1,68 Meter tiefen Kiel. Die<br />
Kunst des Konstrukteurs liegt darin,<br />
eine Regattayacht so zu entwerfen,<br />
dass ein möglichst großer Teil des Gesamtgewichts<br />
im Kiel ruht. So verträgt<br />
sie mehr Segelfläche und wird schneller.<br />
Bei dem 6-er ist dies Hempel gut<br />
gelungen. „Er verträgt viel Wind,“ berichtet<br />
seine Schöpferin. Eine Reffeinrichtung<br />
zum Verkleinern der Segelfläche<br />
benötigt die Yacht nicht.<br />
Magnus und Mellie Rassy auf einem ihrer Ausstellungsboote während der<br />
Interboot in Friedrichshafen. Das Ehepaar leitet die erfolgreiche schwedische<br />
Werft Hallberg-Rassy. Beide sprechen deutsch. Kein Wunder: Mellie stammt<br />
aus Deutschland und Christoph Rassy, der Vater von Magnus, ist ein gebürtiger<br />
Bayer. Bild: Ludäscher<br />
Eintauchen bei 30 Grad<br />
◆ Thailand bietet abwechslungsreiche Tauchreviere für Profis und Anfänger<br />
Von holger thissen<br />
Wenn es im Winter am Bodensee zu<br />
kalt zum Tauchen ist, schafft ein Flugticket<br />
nach Thailand Abhilfe. Bei 30<br />
Grad warmem Wasser selbst im Dezember<br />
kann der dicke Neoprenanzug<br />
zu Hause bleiben. „Ich bin fast jedes<br />
Jahr zum Tauchen in Thailand“, sagt<br />
Oliver Mielke, Inhaber der Tauchschule<br />
Meersburg.<br />
Thailand ist als Unterwassersportrevier<br />
so beliebt, weil es neben ganzjährig<br />
angenehmen Wassertemperaturen<br />
eine große Vielfalt an Fischen,<br />
Schildkröten und Unterwasserlandschaften<br />
bietet.<br />
Hier können Taucher nicht nur<br />
Mantas, Walhaie und Leopardenhaie<br />
beobachten, sondern auch Schwärme<br />
bunter Kleinfische, die an Korallenriffs<br />
Die meisten Wassersportler kaufen<br />
ein Serienboot. Wieso lassen sich<br />
manche Menschen ein Boot entwerfen?<br />
Hempel: „Oft haben sie ganz spezielle<br />
Vorstellungen von ihrem Boot.“<br />
So wünschen sich Segler vom Bodensee<br />
manchmal ein besonders schmales,<br />
dabei geräumiges und schnelles<br />
Schiff. Damit ist es leichter, in einem<br />
fremden Hafen in der Hochsaison einen<br />
Gastplatz zu finden. Wer es sich<br />
leisten kann, lässt sich für den See ein<br />
relativ kleines aber feines Boot bauen.<br />
Das kann dann durchaus so viel kosten<br />
wie eine weitaus größere Yacht von<br />
der Stange. So segeln auf dem Bodensee<br />
einige wahre Schmuckkästchen,<br />
wie etwa Edzard Reuters „Hidigeigei“.<br />
Konstrukteure planen auch häufig<br />
Einzelbauten für besondere Zwecke,<br />
wie Weltumsegelungen. Wer Jahre auf<br />
der schwimmenden Behausung zubringen<br />
will, stellt besondere Ansprüche<br />
an Wohnqualität und Sicherheit.<br />
„Generell kann man sagen, dass die<br />
Auftraggeber für Einzelbauten sehr<br />
sachkundig sind. Sie setzen sich intensiv<br />
mit dem Bootsbau auseinander“,<br />
berichtet Hempel.<br />
Und was kostet so ein Einzelbau?<br />
„In der Regel doppelt so viel wie ein<br />
Serienboot“, sagt die Konstrukteurin.<br />
Eine 10 Meter lange, sehr gut ausgestattete<br />
Einzelanfertigung koste etwa<br />
200 000 Euro. Dabei gelte: Je größer<br />
das Boot, desto geringer die Preisdifferenz.<br />
„Ab 15 bis 17 Meter Länge kosten<br />
Einzelbauten etwa gleich viel wie gute<br />
Serienboote“, so die Konstrukteurin.<br />
Der Interboot-6er hat schon vier Jahre<br />
auf den Planken und wurde deshalb<br />
für 130 000 Euro angeboten. Der Neupreis<br />
für ein solches Boot ohne Wohneinrichtung<br />
liegt bei 160 000 Euro.<br />
Juliane Hempel konstruiert Yachten<br />
nach Maß. Die Größe spielt dabei keine<br />
Rolle. „Ich habe schon Ruderboote<br />
entworfen, aber auch 15 Meter lange<br />
und schroff abfallenden Granitfelsen<br />
an der Taucherbrille vorbeischwimmen.<br />
Wenn man Mielke nach den besten<br />
thailändischen Tauchrevieren<br />
fragt, muss er überlegen. Es gibt zu<br />
viele.<br />
Tauchtipp Similan Inseln<br />
„Ein sehr beliebtes Revier sind die Similan<br />
Inseln im Nordwesten von Phuket“,<br />
sagt Mielke. Die Strände der<br />
neun unter Naturschutz stehenden<br />
Inseln zählen manche zu den schönsten<br />
der Welt. Unter Wasser treffen hier<br />
zwei Landschaftstypen aufeinander:<br />
Im Osten überwiegen Steinkorallengärten,<br />
die von der Oberfläche bis zu<br />
40 Meter in die Tiefe reichen. Der Westen<br />
bietet dagegen haushohe Granitblöcke,<br />
die von bunten Weichkorallen<br />
überzogen sind. Da die Sicht meist bis<br />
Yachten“, sagt sie. Ihre Arbeit<br />
geht weit über das Konstruieren<br />
– natürlich am Computer<br />
– hinaus. Sie unterstützt zudem<br />
den Auftraggeber bei<br />
der Auswahl der Werft und<br />
überwacht den Bau. Die<br />
Konstrukteurin ist nicht<br />
auf bestimmte Baumaterialien<br />
festgelegt. Ihre<br />
Holzboote fallen zwar<br />
durch die Schönheit des<br />
Materials besonders auf,<br />
aber sie plant auch Einzelbauten<br />
aus Kunststoff<br />
oder Aluminium.<br />
Kontakt per<br />
E-Mail unter:<br />
Hempel@6mR.de<br />
Die Konstrukteurin<br />
und ihr Boot – Juliane<br />
Hempel plant in<br />
Radolfzell Maßanfertigungen<br />
wie diesen<br />
„6-er“ für anspruchsvolle<br />
Wassersportler.<br />
Bild: Ludäscher<br />
„Bei uns läuft es sehr gut“<br />
◆ Werftchef Magnus Rassy hat mit seinen Qualitätsbooten stetigen Erfolg<br />
Was für ein Boot segelt wohl der<br />
Chef einer der erfolgreichsten<br />
europäischen Bootswerften der qualitativen<br />
Oberklasse? Dass es eine Hallberg-Rassy<br />
ist, versteht sich von selbst,<br />
wenn man Magnus Rassy heißt und<br />
Eigentümer der schwedischen Hallberg-Rassy<br />
Varv ist. Aber die Werft<br />
baut Yachten zwischen 31 und 62 Fuß<br />
Länge. Was also segelt der Chef? Oder<br />
segelt er überhaupt? Die Branche wird<br />
schließlich immer mehr zur Industrie.<br />
Schon gibt es Werft-Manager, die keine<br />
besondere Affinität zum Wassersport<br />
spüren, für die Boote-Bauen genauso<br />
ein Geschäft ist wie Autos oder<br />
Kühlschränke produzieren.<br />
Magnus Rassy kann man das nicht<br />
nachsagen. Er liebt das Segeln. Sonst<br />
wäre er nicht mit seiner gerade fünf<br />
Tage alten Tochter und der deutschen<br />
Ehefrau Mellie im November aufs<br />
Wasser gegangen. Gut, sein Boot bietet<br />
reichlich Komfort – Heizung,<br />
Warmwasser und was man sonst alles<br />
braucht, um sich bei jedem Wetter<br />
wohl zu fühlen. Ach ja, der Bootstyp:<br />
zu 25 Meter reicht, sind die thailändischen<br />
Inseln auch für Schnorchler ein<br />
interessantes Revier.<br />
In Thailand kommen nicht nur Unterwasserprofis<br />
auf ihre Kosten. Auch<br />
Anfänger können hier international<br />
gültige Tauchscheine machen.<br />
„Es gibt zwar noch bessere Tauchreviere<br />
als Thailand“, meint der Meersburger<br />
Tauchlehrer Mielke. Aber das<br />
seien dann oft Plätze, an denen man<br />
außer tauchen nichts anderes machen<br />
könne.<br />
In Thailand hört die Schönheit aber<br />
nicht an der Wasseroberfläche auf, so<br />
dass sich hier niemand langweilt,<br />
wenn er Taucherflasche oder Schnorchel<br />
abgelegt hat.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.thailandtourismus.de<br />
Die Rassys segeln eine 15 Meter lange<br />
HR 48. „Für unsere Zwecke die ideale<br />
Größe“, schwärmt der Werftchef.<br />
Letztlich hänge die Bootsgröße aber<br />
immer vom Einsatzzweck ab. Wer um<br />
die Welt segeln möchte, sei natürlich<br />
mit einer HR 62 besser bedient.<br />
Magnus Rassy tauscht seine Boote<br />
alle zwei bis fünf Jahre aus. So kann er<br />
selbst die Neuerungen seiner Werft<br />
ausgiebig erproben. Apropos Neuerungen:<br />
Auf der Interboot zeigte die<br />
Werft die neue HR 342. Das Besondere<br />
daran: „Alles und nichts ist neu“, so<br />
Rassy. Das Grundkonzept entspreche<br />
dem der 500 mal gebauten Vorgängerin,<br />
„aber alles ist einen Tick besser“.<br />
So ist die Wasserlinienlänge wegen der<br />
steileren Überhänge 40 Zentimeter<br />
größer.<br />
Die Folge: längere Kojen im Vorschiff<br />
und größerer Salon. Das breitere<br />
Heck sorgt für mehr Platz in der Achterkajüte.<br />
Es gibt mehr Licht und mehr<br />
Luft: Alle 11 Fenster und Luken lassen<br />
sich öffnen. Die Sitzposition im Cockpit<br />
wurde verbessert und das Rigg völ-<br />
lig überarbeitet. Und was kostet das<br />
Boot? „Nicht mehr als die Vorgängerin<br />
– 169 000 Euro“, so Rassy. Kein Wunder,<br />
dass die Nachfrage nach Hallberg-<br />
Rassy-Yachten unverändert hoch<br />
bleibt – auch in Deutschland, wo die<br />
Branche sonst unter der Konsumzurückhaltung<br />
der verunsicherten Verbraucher<br />
leidet. „In unserem Segment<br />
läuft es sehr gut“, berichtet Rassy. So<br />
sind die 320 Mitarbeiter am Standort<br />
Ellös, eine Autostunde nördlich von<br />
Göteborg, gut ausgelastet. Sie bauen<br />
rund 155 Yachten im Jahr.<br />
Auf der Interboot registrierte die<br />
Werft auch eine lebhafte Nachfrage<br />
aus der Schweiz. Die Rassys haben beobachtet,<br />
dass es vielen Kunden gefällt,<br />
dass es sich bei der Werft um einen<br />
inzwischen 60 Jahre alten Familienbetrieb<br />
handelt, der noch nie finanzielle<br />
Schwierigkeiten hatte und alle<br />
Schiffe termingerecht ausliefert. (lud)<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.hallberg-rassy.se<br />
Tauchen und Schnorcheln in Thailand. Bei Sichtweiten von 25 Metern und<br />
sommerlichen Wassertemperaturen besonders im Winter zu empfehlen.
trends<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 27<br />
Hier werden<br />
Männerträume wahr<br />
◆ Thomas Kisser aus Friedrichshafen vermittelt „Fine Cars“ in die ganze Welt<br />
Von Brigitte Geiselhart<br />
Friedrichshafen – Mal ehrlich: Wer<br />
möchte nicht mal gerne im Original<br />
Lotus aus dem James Bond Film „Der<br />
Spion, der mich liebte“ Platz nehmen?<br />
Wer kommt nicht ins Schwärmen,<br />
wenn er einen knallroten „Bugatti 35<br />
C“ aus dem Jahr 1941, einen „Bentley<br />
3,5 l Sports Salon“, einen „Healey<br />
Panamericana“ oder den eher beschaulichen<br />
„Simca Talbot“, Baujahr<br />
1954, zu sehen bekommt? Autos von<br />
der Stange findet man allerdings nicht<br />
in den großen Hallen des Friedrichshafener<br />
Auto Points, dafür so genann-<br />
Dieser Mann erfüllt Träume: Thomas Kisser.<br />
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te „Fine Cars“. Nicht nur hochglänzendes<br />
Blech, sondern all das, was die<br />
Herzen der Autofans höher schlagen<br />
lässt: Oldtimer jeder Couleur, sportliche<br />
Flitzer aus <strong>aktuelle</strong>n oder vergangenen<br />
Tagen, täuschend echte Repliken,<br />
aber auch klassische, zeitlos<br />
schöne Fahrzeugsilhouetten. „Ich erfülle<br />
Träume“, sagt Thomas Kisser mit<br />
einem Lächeln auf den Lippen. „Vor<br />
allem Männerträume“ – und das, obwohl<br />
unter seinen Kunden auch viele<br />
Frauen sind.<br />
Angefangen hat alles mit einem Fiat<br />
Spider Baujahr 1979, den Kisser für<br />
sich selbst über drei Jahre hinweg res-<br />
Glasvitrinen lassen sich nach<br />
Bedarf zu einem harmonischen<br />
Ganzen zusammenfügen.<br />
So schafft die modulare Architektur<br />
der USM Möbelbausysteme<br />
im Zusammenspiel mit Farbe,<br />
Licht und medizinischer Technik<br />
keine katalogisierten Möbeltypen,<br />
sondern eine individuelle<br />
Gesamtlösung als Ausdruck der<br />
eigenen Art zu denken, zu fühlen<br />
und sich zu äußern.<br />
Welche vielfältigen Möglichkeiten<br />
die USM Möbelbausysteme für<br />
Ihre individuellen Praxisansprüche<br />
bieten, zeigen die speziellen<br />
Inszenierungen bei Seipp in Tiengen.<br />
Die Ausstellung können Sie<br />
Mo-Fr 9 bis 19 Uhr, Sa 9 bis 17<br />
Uhr besuchen.<br />
tauriert hat. Was<br />
folgte, war „mehr<br />
eine Bauchentscheidung,<br />
als eine<br />
Entscheidung des Verstandes“,<br />
sagt der gebürtige<br />
Vorarlberger, der seit 13 Jahren in<br />
Friedrichshafen sein berufliches<br />
Standbein gefunden hat. Die Geschäftsidee,<br />
sich neben dem normalen<br />
Gebrauchtwagenhandel schwerpunktmäßig<br />
seinen „Fine Cars“ zu<br />
widmen, hat er bis heute nicht bereut.<br />
Im Gegenteil. Der wirtschaftliche Faktor<br />
ist aber nur eine Seite der Medaille.<br />
„Für mich als Autoverkäufer gibt es<br />
nichts Schöneres, als den Glanz in den<br />
Augen der Menschen zu sehen, die<br />
sich über solch außergewöhnliche<br />
Fahrzeuge freuen“, betont Kisser und<br />
lässt erahnen, dass er letztlich seine eigene<br />
Leidenschaft zum Beruf gemacht<br />
hat.<br />
Die 55 Raritäten, die er in drei Hallen<br />
präsentiert, lassen kaum Wünsche<br />
offen. Dabei ist das noch lange<br />
nicht alles. Im Kundenauftrag<br />
ist er rund um den Globus aktiv.<br />
Ob auf Messen, bei speziellen Events<br />
und Veranstaltungen, überall streckt<br />
er seine Fühler aus.<br />
Über Werbung macht sich Thomas<br />
Kisser nicht allzu viel Gedanken. Er<br />
weiß, dass er sich auf die Mundpropaganda<br />
seiner Kundschaft verlassen<br />
kann. „Der Kunde ist König.“ Diese<br />
Philosophie hat für ihn Priorität. Will<br />
heißen: „Was gewünscht wird, das besorge<br />
ich auch.“ Und tatsächlich: Das<br />
oben erwähnte James Bond Auto<br />
konnte er genausovermitteln<br />
wie den „Excalibur“,<br />
der Elvis<br />
Presley gehörte, oder<br />
den „Marlene Roadster“,<br />
hinter dessen Steuer einst Greta Garbo<br />
saß. Fahrzeuge, von denen nur wenige<br />
Stückzahlen hergestellt wurden, reizen<br />
Kisser ganz besonders. So konnte<br />
er etwa einen „Mirach“, der 1993 als<br />
Sportwagen der Superlative im Genfer<br />
Autosalon vorgestellt wurde und konzeptionell<br />
stark an die Formel 1 angebunden<br />
ist, erwerben. Weltweit gibt es<br />
davon nur fünf Stück. Wenn es sein<br />
muss, jettet er schon mal schnell nach<br />
Kein Auto von<br />
der Stange: der<br />
Healey Panamericana.<br />
Las Vegas, macht dort eine Probefahrt<br />
und kümmert sich persönlich darum,<br />
dass die Qualität des angebotenen Objekts<br />
auch in Ordnung ist.<br />
Nach oben gibt es kaum Grenzen,<br />
aber auch für den kleineren Geldbeutel<br />
hat Thomas Kisser Interessantes<br />
anzubieten – gut gemachte Repliken<br />
zum Beispiel gibt es schon für wenige<br />
Tausend Euro. Auch ein Grund dafür,<br />
dass nicht nur Stars aus dem Showgeschäft,<br />
ein Ölscheich aus Dubai oder<br />
ein Weingroßhändler aus den USA zu<br />
seinen Kunden zählen, sondern auch<br />
„ganz normale Leute“. Menschen<br />
eben, die für schöne Autos eine<br />
Schwäche haben.<br />
Kontakt per E-Mail unter:<br />
tom.lotus@t-online.de<br />
Form folgt Funktion in der Praxis<br />
Wie Seipp Wohnen auf die besonderen Ansprüche von Praxen für Ärzte, Rechtsanwälte etc. eingehen kann.<br />
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auf die besonderen Ansprüche<br />
von Praxen eingehen können,<br />
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Tiengen. Ein Besuch in der <strong>aktuelle</strong>n<br />
Ausstellung „Form und<br />
Funktion in der Praxis“ wird sich<br />
lohnen.<br />
Egal ob Sie für den Empfangsbereich<br />
Ihrer Praxis eine Theke planen,<br />
für das Besprechungs- bzw.<br />
Chefzimmer einen repräsentativen<br />
Arbeitsplatz konfigurieren<br />
oder z.B. für das Untersuchungszimmer<br />
einen Medikamentenschrank<br />
ausarbeiten. Ob mit<br />
Glastüren, Klapptüren, Schubladen<br />
oder Auszügen organisieren.<br />
Ob die Möbel transparent<br />
oder geschlossen sein sollen.<br />
Farbig oder neutral... Dem Spielraum<br />
für die Raumgestaltung<br />
sind kaum Grenzen gesetzt. Fach<br />
für Fach, Achse für Achse, kann<br />
mitwachsen, sich anpassen oder<br />
neue Aufgaben übernehmen.<br />
Die USM Möbelbausysteme entfalten<br />
ihr universelles Organisationstalent<br />
insbesondere bei den<br />
vielfältigen Anforderungen für<br />
Empfangsarbeitsplätze. Ob es<br />
um die Integration von Kommunikationstechniken<br />
geht, um die<br />
Integration der Technik oder einfach<br />
nur die klassische Papierorganisation<br />
zu Ehren kommt. Der<br />
modulare Systemaufbau eröffnet<br />
für alle Funktionen maßgeschneiderte<br />
Lösungen, Schubladen,<br />
Registraturen, Ausziehtableaus,<br />
Klapptüren, Einschubtüren, aber<br />
auch Präsentations-Displays und<br />
Volker Seipp, verantwortlich für den Büro- und Objektbereich und sein Team stehen Interessenten<br />
zur Ausarbeitung von individuellen Praxis-Lösungen jederzeit zur Verfügung.<br />
Seipp Wohnen + USM = Nachhaltigkeit<br />
Die Suche nach Lösungen vor dem<br />
Hintergrund ökonomischer Notwendigkeiten<br />
in Zusammenhang<br />
mit ökologischem Denken prägt<br />
das Handeln nicht nur bei Seipp<br />
Wohnen, sondern auch bei USM.<br />
Bei der Entwicklung der USM Möbelbausysteme<br />
spielte somit die<br />
Frage nach dem verantwortungsbewussten<br />
Umgang mit Energie,<br />
Emissionen, Rohstoffen und Produktionsmethoden<br />
von Anfang an<br />
eine zentrale Rolle.<br />
Der Nutzungsdauer eines Produkts<br />
kommt bei der ökologischen Betrachtung<br />
die grösste Bedeutung<br />
zu. Denn unumgänglich ist, jede<br />
bei der Produktion verbrauchte<br />
Energie und Ressource nach Ablauf<br />
einer bestimmten Lebensdauer<br />
in einem Ökologiekreislauf<br />
zurückzuführen. Dabei ist der entscheidendste<br />
Faktor der Umweltverträglichkeit<br />
das Verhältnis zwischen<br />
notwendigem Aufwand bei<br />
Produktion und Entsorgung und<br />
der Lebensdauer des Produktes. Je<br />
länger ein Produkt nutzbar ist, desto<br />
weniger belastet es die Umwelt.<br />
Diese umweltbewußte Philosophie<br />
entspricht dem Denken und<br />
Handeln von Seipp Wohnen. Es<br />
wurde bestätigt mit der erfolgreichen<br />
Überprüfung des Umwelt<strong>management</strong>s<br />
in den Jahren<br />
1999, 2002 und 2005.
unterwegs<br />
Seite 28 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Auto News<br />
FAHRVERBOT<br />
Fuhrpark umgestellt<br />
Die Berdermann Transport GmbH<br />
(Krefeld) hat 25 Fahrzeuge ihres<br />
Fuhrparks gegen Erdgas betriebene<br />
ausgetauscht. Inhaber<br />
Frank Berdermann sagte dazu:<br />
„Wenn andere wegen zu hoher<br />
Feinstaubkonzentration von<br />
einem Fahrverbot betroffen sind,<br />
kann ich immer noch für meine<br />
Kunden unterwegs sein.“ Die<br />
Stadtwerke Krefeld bieten ihren<br />
Kunden ein Gutscheinheft an, mit<br />
dem sich Autos 25 Mal voll tanken<br />
lassen. Dies gilt für Privat- als<br />
auch für Firmenwagen.<br />
BELOHNUNG<br />
Frei tanken<br />
Die Stadtwerke Bad Salzuflen,<br />
Bielefeld, Detmold und Lemgo<br />
treiben die Vermarktung von<br />
Erdgas voran. Privatpersonen in<br />
den Versorgungsgebieten der<br />
Werke können Erdgas ein Jahr<br />
lang umsonst tanken. In Bielefeld<br />
und Detmold fahren etwa 120, in<br />
Bad Salzuflen mehr als 80 Fahrzeuge<br />
mit Erdgas.<br />
PORSCHE CAYMAN<br />
Schnell wie der Wind<br />
Cayman S – so heißt das neue<br />
Porsche-Sportcoupé auf Basis der<br />
Boxster-Baureihe. Der Mittelmotor-Sportwagen<br />
rangiert zwischen<br />
dem Boxster S und dem 911<br />
Carrera. Der Zweisitzer wird von<br />
einem 3,4 Liter großen und 295 PS<br />
starken Sechszylinder-Boxermotor<br />
angetrieben, der das Sportcoupé<br />
in 5,4 Sekunden von 0 auf<br />
100 Kilometer pro Stunde stürmen<br />
lässt und eine Spitzengeschwindigkeit<br />
von 275 km/h<br />
ermöglicht. Durch die sehr hohe<br />
Karosseriesteifigkeit und die<br />
ausgewogene Gewichtsverteilung<br />
mit dem Motor vor der Hinterachse<br />
präsentiert sich der Cayman<br />
S als ausgesprochene Fahrmaschine:<br />
Die Nürburgring-<br />
Nordschleife umrundet ein serienmäßiger<br />
Cayman S in nur acht<br />
Minuten und 20 Sekunden –<br />
schneller als ein Boxster S und<br />
nur wenig langsamer als der 911<br />
Carrera. (ole)<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.12porsche.com<br />
MERCEDES<br />
S-Klasse läuft an<br />
Die neue Mercedes S-Klasse steht<br />
bei den Händlern. Der S 350 ist ab<br />
70 760 Euro zu haben. Er wird von<br />
einem 272 PS starken V6-Benziner<br />
angetrieben. Der S 500 mit einem<br />
neuen Achtzylinder, der aus 5,5<br />
Litern Hubraum 388 PS schöpft,<br />
kostet 89 668 Euro. Beide Motoren<br />
gibt es auch in der Version mit<br />
langem Radstand, für die Mercedes<br />
je nach Motor rund 5500 oder<br />
7600 Euro Aufpreis verlangt. Den<br />
Anfang in der Dieselfraktion wird<br />
im ersten Quartal 2006 der S 320<br />
CDI mit 235 PS machen. Zeitgleich<br />
wird es auch das Zwölfzylinder-Modell<br />
S 600 geben, das<br />
in der neuen Generation auf 517<br />
PS kommt. Für den April wurde<br />
als erste Sportversion des Haustuners<br />
AMG der S 65 AMG mit<br />
einem leistungsgesteigerten<br />
Zwölfzylinder in Aussicht gestellt.<br />
Fahrbericht in der nächsten<br />
Ausgabe von PRO:FIT. (ole)<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.mercedes-benz.de<br />
Erdgas statt Abgas<br />
◆ Dünnes Tankstellennetz hemmt Siegeszug<br />
von<br />
Alexia Sailer und Annette Oelfken<br />
Singen – Pfffffft. Rainer Gehl hat den<br />
kleinen Hebel an der Zapfpistole umgelegt.<br />
„Druckausgleich“, sagt Gehl.<br />
Plötzlich ein tieferes Zischen. Ein Mal,<br />
zwei Mal, drei, vier Mal. „Vier Stöße<br />
braucht es, bis der Tank voll ist“, wirft<br />
der Betriebsleiter des Singener Gaswerks<br />
ein. Fertig. Einmal vollgetankt.<br />
Preis: Etwas über zehn Euro. Wunschtraum?<br />
Keinesfalls. Zumindest wenn<br />
man sein Auto mit Erdgas betankt.<br />
Ein Liter Super für 1,42 Euro, Diesel<br />
für 1,17 Euro – und das dürfte noch<br />
nicht das Ende sein. Allgemein wird<br />
damit gerechnet, dass die Spritpreise<br />
bis zum Jahresende weiter anziehen.<br />
Da wird es Zeit, sich über Alternativen<br />
Gedanken zu machen. Zum Beispiel<br />
über Erdgas: Die Energie von einem<br />
Liter Benzin kostet bei Erdgas 53 Cent.<br />
Und dank der Festschreibung eines<br />
niedrigen Mineralölsteuersatzes ist<br />
der Preisvorteil bis 2020 gesetzlich garantiert.<br />
Die Zeitschrift „Auto Bild“ hat kürzlich<br />
den Test gemacht: Danach fährt<br />
der mit Erdgas betriebene Opel Zafira<br />
1.6 CNG schon ab 4580 Kilometern im<br />
Jahr günstiger als der Benziner. 100 Kilometer<br />
im Erdgas-Zafira kosten 3,98<br />
Euro, im Diesel rund das Doppelte, so<br />
Auto Bild.<br />
Angesichts der schwierigen Beschaffungssituation<br />
auf den internationalen<br />
Rohölmärkten ist Erdgas die<br />
einzige verfügbare Alternative, um<br />
den steigenden Benzinpreisen zu entgehen.<br />
Das sehen auch immer mehr<br />
Autofahrer so. In Deutschland rechnen<br />
Fachleute im nächsten Jahr angesichts<br />
verkaufsstarker, neuer Fahrzeugmodelle,<br />
wie dem Opel Zafira und<br />
den VW-Modellen Touran und Caddy,<br />
mit einem Zuwachs von rund 50 Prozent<br />
bei den Neuanmeldungen von<br />
erdgasbetriebenen Fahrzeugen.<br />
Fahrzeuge mit Erdgas-Antrieb<br />
könnten auch dazu beitragen, die Luft<br />
in Ballungsgebieten sauberer zu halten.<br />
Busse und Transporter sind schon<br />
recht häufig mit Erdgas-Motoren ausgestattet.<br />
Und auch immer mehr Pkw-<br />
Hersteller bieten den schadstoffarmen<br />
Antrieb an.<br />
Im vergangenen Jahr waren von den<br />
45 Millionen in Deutschland angemeldeten<br />
Fahrzeugen nur 20 000 mit Erdgas-Antrieb<br />
unterwegs. Das mag auch<br />
mit dem dünnen Tankstellennetz zu-<br />
Nachrüsten möglich<br />
◆ Kauf eines neuen oder gebrauchten Gasfahrzeugs die bessere Wahl<br />
Konstanz – Grundsätzlich kann jedes<br />
benzinbetriebene Fahrzeug mit einem<br />
Ottomotor auch auf einen alternativen<br />
Betrieb mit Gas eingestellt werden.<br />
Dazu müssen im wesentlichen<br />
ein Gastank, ein Zuleitungssystem<br />
zum Saugrohr und eine elektronische<br />
Steuerung an Bord des Fahrzeugs installiert<br />
werden. Dieser Einbau stellt<br />
einen erheblichen Eingriff in das Antriebssystem<br />
Ihres Fahrzeugs dar, der<br />
das in der Typgenehmigung dokumentierte<br />
Abgasverhalten ändern und<br />
die Sachmängelhaftung oder eventuelle<br />
Garantien des Herstellers für das<br />
Antriebssystem außer Kraft setzen<br />
kann. Außerdem ist durch den Einbau<br />
der Gastanks in der Regel ein Verlust<br />
an Platz im Kofferraum verbunden.<br />
In der Vergangenheit haben auf<br />
sammenhängen, das derzeit bundesweit<br />
nur 515 Stationen umfasst. Herkömmlichen<br />
Kraftstoff kann man an<br />
über 15 000 Tankstellen zapfen. Die<br />
Gaswirtschaft will dafür sorgen, dass<br />
in etwa einem Jahr in Deutschland<br />
mindestens 1200 Erdgastankstellen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Erdgas besteht bis zu 98 Prozent aus<br />
dem Kohlenwasserstoff Methan. Im<br />
Vergleich zu einem Benzinfahrzeug<br />
gelangen bei einem erdgasbetriebenen<br />
Auto bis zu 25 Prozent weniger<br />
des Treibhausgases Kohlendioxid in<br />
die Atmosphäre. Weiterhin entstehen<br />
zirka 80 Prozent weniger ozonbildende<br />
Kohlenwasserstoffe, und<br />
Rußpartikel werden praktisch ebenso<br />
vermieden wie der Austritt von<br />
Schwefeldioxid.<br />
Geht es nach der EU-Kommission,<br />
so soll Erdgas bis 2020 einen<br />
Anteil von zehn Prozent am europäischen<br />
Kraftstoffmarkt<br />
haben. Bis zu diesem<br />
Zeitpunkt<br />
läuft auch<br />
die<br />
von<br />
der Bundesregierung festgesetzte Mineralölsteuer-Senkung<br />
für Erdgas, die<br />
im Vergleich zu normalem Sprit 80<br />
Prozent ausmacht.<br />
Eine günstige Basis für Gasmotoren<br />
bilden Benzinmotoren, da sie ebenfalls<br />
mit Zündkerzen arbeiten. Erdgas<br />
Gasantrieb nachgerüstete Fahrzeuge<br />
vereinzelt zu Unzufriedenheiten bei<br />
Kunden geführt. Ursachen waren entweder<br />
mangelnde Informationen vor<br />
der Nachrüstung, Qualitätsprobleme<br />
bei den verwendeten Bauteilen oder<br />
bei der Ausführung der handwerklichen<br />
Arbeiten, wenn diese Arbeiten<br />
von nicht qualifizierten Unternehmen<br />
durchgeführt wurden.<br />
Daher hat der „Initiativkreis Erdgas<br />
als Kraftstoff e.V.“ (IEK) in Zusammenarbeit<br />
mit Dekra und TÜV ein Prüfund<br />
Zertifizierungsverfahren entwickelt,<br />
nach dem sich alle interessierten<br />
Fachbetriebe ihre Qualitätsarbeit bei<br />
der Nachrüstung von Fahrzeugen auf<br />
Erdgasantrieb bescheinigen lassen<br />
können. So soll sichergestellt werden,<br />
dass nach erfolgter Nachrüstung dem<br />
kann flüssig oder gasförmig gespeichert<br />
werden. Obwohl sich in flüssigem<br />
Zustand mehr Energie in einem<br />
Tank speichern lässt, hat sich die gasförmige<br />
Speicherung (CNG = Compressed<br />
Natural Gas) im Druckgasbehälter<br />
durchgesetzt. Bei einem Speicherdruck<br />
von 200 bar können bei Pkw<br />
und leichten Nutzfahrzeugen Gasflaschen<br />
mit 30 bis 120 Litern Inhalt eingebaut<br />
werden. Mittlerweile sitzen die<br />
Druckgasbehälter unter dem Wagenbeziehungsweise<br />
im Gepäckraumboden.<br />
Somit geht kein Platz für Ladegut<br />
verloren.<br />
Aufgrund des lückenhaften Netzes<br />
an Erdgastankstellen haben so genannte<br />
bivalente Fahrzeuge noch die<br />
Nase vorn: Sie können sowohl mit Erdgas<br />
als auch mit Benzin fahren und haben<br />
daher Tanks für beide Kraftstoffe<br />
an Bord. Ist der Gastank leer, wird automatisch<br />
auf Benzinbetrieb umgeschaltet.<br />
Der Fahrer kann aber auch jederzeit<br />
per Knopfdruck umschalten.<br />
Je nach Tankvolumen beträgt die<br />
Reichweite im Erdgasbetrieb zwischen<br />
250 und 450 Kilometern.<br />
Leistungsunterschiede durch die<br />
unterschiedlichen Kraftstoffe sind<br />
kaum spürbar. Der Kompaktvan Fiat<br />
Multipla Natural Power leistet im Benzin-Betrieb<br />
103 PS, im Erdgas-Betrieb<br />
92 PS.<br />
Kunden ein zuverlässiges und kostensparendes<br />
Erdgasfahrzeug übergeben<br />
werden kann und auch Fragen der<br />
Haftung und Gewährleistung zufriedenstellend<br />
geregelt sind.<br />
Bevor man sich allerdings für eine<br />
Nachrüstung seines Wagens entscheidet,<br />
raten die Experten ein neues oder<br />
gebrauchtes Serienfahrzeug zu kaufen.<br />
Fast alle Autohersteller bieten<br />
mittlerweile serienmäßige Erdgasfahrzeuge<br />
an, die sich im Komfort<br />
nicht von den konventionellen Fahrzeugen<br />
unterscheiden. Und die Angebotspalette<br />
wird ständig erweitert, da<br />
dem Gasantrieb eine rosige Zukunft<br />
beschieden wird. (ole)<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.erdgasfahrzeuge.de<br />
Seltener werden so genannte monovalente<br />
Fahrzeuge angeboten, die ausschließlich<br />
Erdgas tanken dürfen, was<br />
zu einem noch geringeren Kraftstoffverbrauch<br />
und Schadstoffausstoß<br />
führt. Einen kleinen Nottank für etwa<br />
14 Liter Benzin führen diese Erdgasfahrzeuge<br />
trotzdem für alle Fälle mit<br />
sich. Bislang gibt es in dieser monovalenten<br />
Technik nur den Kompaktvan<br />
Opel Zafira, im kommenden Frühjahr<br />
soll sich der kompakte Transporter<br />
Opel Combo Tour dazugesellen, und<br />
ein Jahr später will auch VW den Touran<br />
und den Caddy Kombi mit reinem<br />
Erdgas-Antrieb anbieten. Alle anderen<br />
Serienanbieter setzen bislang noch<br />
auf den bivalenten Antrieb.<br />
Auf dem Gebiet der Transporter hat<br />
man momentan die Auswahl zwischen<br />
den Kastenwagen Jumper und<br />
Berlingo von Citroën, dem Iveco Daily,<br />
dem Mercedes Sprinter sowie dem Boxer<br />
und dem Partner von Peugeot. Gegenüber<br />
einem benzinbetriebenen<br />
Fahrzeugmodell muss man für eine<br />
Gasanlage mit einem Aufpreis zwischen<br />
2100 und 4500 Euro rechnen. Je<br />
nach Fahrleistung rechnen sich die<br />
Mehrkosten nach rund eineinhalb<br />
Jahren.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.erdgas.de<br />
Steuervergünstigt bis 2020<br />
Erdgas ist deshalb so viel billiger, weil<br />
es steuerlich begünstigt ist – bis 2020.<br />
Jedoch sind Erdgasfahrzeuge in der<br />
Anschaffung deutlich teurer: Der Fiat<br />
Punto 1.2 (60 PS) um 2000 Euro, der<br />
VW Golf (115 PS) um 4100 Euro und<br />
der Mercedes E-Klasse (163 PS)<br />
zwischen 2700 und 5600 Euro.<br />
Fördermittel können den Erdgasantrieb<br />
dennoch zusätzlich interessant<br />
machen. Die Angebote der einzelnen<br />
Gasversorger unterscheiden sich<br />
jedoch sehr. In Konstanz gewähren<br />
die Stadtwerke ihren Kunden ein<br />
Tankguthaben von 1000 Kilogramm<br />
Erdgas pro Fahrzeug. 500 weitere<br />
Kilogramm gibt es für Fahrzeughalter,<br />
die 24 Monate eine Werbeanbringung<br />
auf Türen und Kühlerhaube akzeptieren.<br />
Vorgelegt werden muss der<br />
Kaufvertrag über ein Erdgasfahrzeug<br />
oder die Bestätigung über die Umrüstung.<br />
Allerdings sei das <strong>aktuelle</strong> Förder-<br />
Zum Bestellen<br />
„Wegweiser Erdgastankstellen in<br />
Deutschland“, Ausgabe 2005/<br />
2006, DIN A5, 264 Seiten: Der<br />
aktualisierte Wegweiser enthält<br />
die Anfahrtsskizzen der Erdgastankstellen<br />
in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz sowie<br />
Informationen über Lage und<br />
Öffnungszeiten. Eine Übersichtskarte<br />
der Erdgastankstellen in<br />
Autobahnnähe erleichtert die<br />
Streckenplanung. Einzelexemplare<br />
gibt es für 6,50 Euro inkl. Mehrwertsteuer<br />
und Versandkosten bei<br />
der Infoline Erdgasfahrzeuge unter<br />
der Rufnummer: 01802/234500.<br />
Fahrbereit oder in<br />
Planung: Vielfalt auf<br />
einen Blick<br />
Viele Modelle mit Erdgasantrieb stehen<br />
bereits zur Verfügung. Weitere<br />
Modelle sind in Planung oder kommen<br />
demnächst auf den Markt.<br />
Citroen, Fiat, Ford, Mercedes, Opel,<br />
Peugeot, Volvo und VW haben mit<br />
Erdgas betriebene (bivalente oder monovalente)<br />
Autos im Programm.<br />
Die Preise liegen im Durchschnitt<br />
350 bis 1000 Euro über dem Anschaffungspreis<br />
eines Autos mit Dieselmotor,<br />
1500 bis 3000 Euro über dem eines<br />
Autos mit Benzinmotor.<br />
Ein Kilogramm Erdgas kostet um<br />
die 75 Cent, entspricht aber 1,5 Litern<br />
Benzin.<br />
Die Leistung eines Autos mit Erdgasmotor<br />
liegt leicht unter der eines<br />
Benzinmotors.<br />
Tanken: Mit der Zapfpistole, die an<br />
den Einfüllstutzen gedockt wird. Das<br />
Befüllen dauert nicht länger als das<br />
Volltanken mit Benzin.<br />
Tankstellen: Das Netz ist leider immer<br />
noch dünn. Es soll aber laufend<br />
ausgebaut werden.<br />
Lebensdauer: Wie bei einem Benziner<br />
oder Diesel. Nach zehn bis 20 Jahren<br />
müssen die Tanks ausgetauscht<br />
werden. (ole)<br />
Förderprogramme<br />
Das Gas- und E-Werk Singen spendiert<br />
1000 Kilogramm Erdgas, wenn<br />
man für zwei Jahre eine Werbebotschaft<br />
am Fahrzeug anbringt. Ohne<br />
Werbung beträgt die Gutschrift 500 Kilogramm.<br />
Infos bei Peter Grubert, Tel.<br />
07731-5900-332<br />
grubert@gews.de<br />
Die Technischen Werke Schussenried<br />
(Ravensburg) verschenken Tankgutscheine<br />
im Wert von 700 Euro,<br />
wenn das neue Auto eine Werbebotschaft<br />
trägt. Infos unter Tel: 0751-804<br />
121. E-Mail:<br />
joachim.alber@tws.de<br />
Die Badenova bietet in ihrem Versorgungsgebiet<br />
eine Förderung von<br />
500 Euro als Tankguthaben an. Nach<br />
einem Jahr wird der Tachostand abgelesen.<br />
Ab 20 000 gefahrenen Kilometern<br />
gibt es pro Kilometer noch einmal<br />
1 Cent. Ansprechpartner sind in<br />
Oberndorf Klaus Müller, Tel: 07423-<br />
9296-70, E-Mail:<br />
klaus.mueller.obdn@badenova.de<br />
In Lörrach und Waldshut Otto Ebner,<br />
Tel: 07462-9444-12, E-Mail:<br />
otto.ebner@badenova.de<br />
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
unterstützt Unternehmen, die Erdgas<br />
betriebene Fahrzeuge anschaffen. Die<br />
KfW kann Investitionen aus ERP-Mitteln<br />
(Finanzierungsanteil bis 50 Prozent<br />
der förderfähigen Investitionskosten)<br />
finanzieren. (ole)<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.kfw-foerderbank.de<br />
programm bis zum 31. Dezember<br />
2005 befristet, so Gordana Memic von<br />
den Stadtwerken. „Eine Verlängerung<br />
ist jedoch wahrscheinlich“, bestätigt<br />
Memic gegenüber dem SÜDKURIER.<br />
Derzeit erhielten 36 Fahrzeuge die<br />
Förderung.<br />
Für Autofahrer außerhalb des Einzugsgebietes<br />
der Stadtwerke listet der<br />
Trägerkreis Erdgasfahrzeuge fast 200<br />
Energieversorger bundesweit in seiner<br />
Online-Datenbank auf. Unternehmen<br />
können überdies auf zinsgünstige<br />
Darlehen der Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau (KfW) zurückgreifen.<br />
Erdgasfahrzeuge bieten nicht nur bei<br />
den Treibstoffkosten Einsparpotenzial:<br />
Bei den Kfz-Versicherungsprämien<br />
sind Nachlässe von bis zu 15 Prozent<br />
möglich. (bia)<br />
www.erdgasfahrzeuge.de,<br />
Rubrik „Wirtschaftlichkeit“
unterwegs<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 29<br />
Lade-Lust<br />
VW PASSAT<br />
Version sechs<br />
Gutes Design, umfangreiche<br />
Funktionalität und hoher Komfort<br />
in den<br />
Ausstattungslinien,<br />
moderne<br />
Motorenpalette, noch mehr Raum<br />
– so setzt sich der neue Passat<br />
Variant als klassischer Kombi in<br />
Szene. Der Einstiegspreis liegt bei<br />
22 900. Der Wolfsburger Lademeister<br />
wurde seit 1973 über 4,3<br />
Millionen Mal produziert.(ole)<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.volkswagen.de<br />
3ER BMW<br />
Elegant und offen<br />
BMW 3er überzeugen mit einer<br />
Balance aus Eleganz, Dynamik<br />
und Kompaktheit. Der neue BMW<br />
3er Touring bietet darüber hinaus<br />
höchste Flexibilität und Vielseitigkeit.<br />
Zugleich punktet er mit einer<br />
nie dagewesenen Offenheit: Das<br />
riesige Panoramadach erzeugt fast<br />
schon Cabrio-Gefühle. Der Touring<br />
der vierten Generation wartet<br />
mit vielen Innovationen auf:<br />
Stärkere Motoren, ein „schnelleres“<br />
Fahrwerk, noch mehr Detaillösungen<br />
für Insassen und<br />
Gepäck sowie mehr Komfort<br />
sorgen für<br />
eine deutlicheVerbesserung.<br />
Touring-<br />
Freunden<br />
kommt es –<br />
nicht nur, aber besonders – auf<br />
den Laderaum an: Misst man bis<br />
zur Oberkante der Rückenlehne,<br />
so ist er gegenüber dem Vorgänger<br />
um 25 Liter auf 460 Liter<br />
gewachsen. Wird die Rücklehne<br />
umgeklappt, stehen sogar 1385<br />
Liter Laderaum zur Verfügung.<br />
Tanken<br />
und<br />
Sparen<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.bmw.de<br />
Von H. Waschkowitz<br />
Aach – Eine Alternative zu den enorm<br />
gestiegenen Dieselpreisen hält Andreas<br />
Unger in Aach bereit. Er ist Geschäftsführer<br />
der Firma Raps-Drive<br />
und verspricht: „Tanken und sparen –<br />
Wir rüsten Dieselfahrzeuge so um,<br />
dass sie mit Pflanzenöl fahren können.“<br />
Pflanzenöl verfügt in erwärmtem<br />
Zustand über die gleichen Eigenschaften<br />
wie Diesel und eignet sich als<br />
Kraftstoff für nahezu alle Dieselmotoren<br />
in Lastwagen, Transportern und<br />
Autos. Die Fahrzeuge bleiben unverändert.<br />
Sie werden nur um TÜV-geprüfte<br />
Teile ergänzt. Die Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens Raps-Drive<br />
in Aach liegen sowohl im fachmännischen<br />
Umrüsten des Fahrzeuges, als<br />
auch im Verkauf von Rapsöl – derzeit<br />
für 65 Cent pro Liter. „Rapsöl ist ein<br />
besonders geeigneter Alternativkraftstoff<br />
zu Diesel“, versichert Andreas<br />
Unger. Die Investition für die Umrüstung<br />
eines Fahrzeuges amortisiere<br />
sich bei einem Differenzbetrag von 46<br />
Cent nach 2000 Liter. Ganz wichtig sei,<br />
so Unger, dass die Motorenleistung<br />
und der Verbrauch unverändert bleiben.<br />
Übrigens sind auch Pflanzenöle<br />
aus dem Supermarkt nach der Umrüstung<br />
einsetzbar.<br />
Infos unter: Raps-Drive, Im Aachtal 3,<br />
78267 Aach; Tel.: 0173-8369803, Fax:<br />
07774-921047<br />
An ihrem eigenen Combi demonstrieren<br />
Andreas Unger und Jürgen<br />
Brummer: Das Auto fährt nach der<br />
Umrüstung mit Pflanzenöl aus dem<br />
Supermarkt. Bild: Waschkowitz<br />
Tolle Kisten für den Transport<br />
◆ Kleinere Unternehmen schwören auf praktische Hochdach-Kombis<br />
von Stefan Woltereck, np<br />
Annette Oelfken<br />
Hochdach-Kombis wie der Renault<br />
Kangoo, das Duo Citroën Berlingo<br />
und Peugeot Partner, der Fiat Doblò<br />
sowie der neue Opel Combo bieten<br />
üppigen Raum zu relativ kleinen Preisen.<br />
Eine neue Art von toller Kiste erobert<br />
kleinere Unternehmen, Pizza-<br />
Dienste, Malermeister und Gemüsehändler:<br />
der kompakte Hochdach-<br />
Kombi. Pioniere waren einmal mehr<br />
die Franzosen. Der Renault Kangoo<br />
vereinte als erster viel Platz mit kleinen<br />
Außenabmessungen, er zeichnete<br />
sich dazu durch pfiffige Form, zeitgemäße<br />
Sicherheit und niedrige Kosten<br />
aus. Dann folgten Citroën Berlingo<br />
und Peugeot Partner, Fiat mit dem<br />
Doblò und Opel mit dem Combo. Ford<br />
schickte den Fusion aus der Gattung<br />
der verwandten Kompaktvans ins<br />
Rennen, Mercedes-Benz verwirklichte<br />
mit dem Vaneo dieselbe Idee, verlangt<br />
allerdings höhere Preise.<br />
Die Idee besteht bei allen diesen<br />
Modellen darin, viel höher zu bauen<br />
als üblich: etwa 1,80 Meter statt der<br />
üblichen 1,40 Meter. Die tollen Kisten<br />
haben dazu ein fast senkrecht abfallendes<br />
Heck. Und damit einen Kofferraum<br />
von mindestens 455 Liter (Combo)<br />
– vergleichbar mit dem Gepäckabteil<br />
einer Mittelklasse-Limousine.<br />
Durch Umklappen der hinteren Sitze<br />
entsteht ein Laderaum bis 3000 Liter<br />
(Doblò, Vaneo) – das ist schon halbes<br />
Transporter-Format. Die Zuladung<br />
geht bis 810 Kilogramm (Combo). Die<br />
meisten tollen Kisten sind dazu ausgesprochen<br />
praktisch eingerichtet: Ablagen<br />
gibt es nicht nur im Armaturenbrett<br />
und an den Türen, sondern auch<br />
an der vorderen Dachkante. Je nach<br />
Ausstattung gibt es hinten eine Schiebetür<br />
oder auch zwei, am Heck eine<br />
Klappe oder eine zweiflügelige Tür.<br />
Die höhere Karosserie führt allerdings<br />
zu einem höheren Luftwiderstand<br />
und Verbrauch als beim Kombi. Am<br />
wirtschaftlichsten ist derzeit ein Dieselmotor<br />
– und Erdgasantrieb wie<br />
beim Combo oder Berlingo.<br />
Unter den neuen Hochdach-Kombis<br />
ist der Kangoo das kompakteste<br />
und preiswerteste Angebot: 4 Meter<br />
Länge, ab 11 600 Euro zu haben. Dieser<br />
Preis gilt allerdings nur für die Basisversion,<br />
deren 60 PS starker 1,2-Liter-<br />
Motor so wenig befriedigt wie die kräftezehrende<br />
Lenkung ohne Servo. Am<br />
interessantesten ist der neue 1,5-Liter-<br />
Diesel (dCi) mit 65 PS und nur 5,5 Litern<br />
Normverbrauch (ab 13 200 Euro).<br />
Als einziger ist der Kangoo mit Allradantrieb<br />
zu haben. Das Duo Citroën<br />
Berlingo/Peugeot Partner ist eine<br />
Handbreit länger (4,11 Meter), geräu-<br />
miger, noch etwas komfortabler, aber<br />
auch teurer: bei Citroën mit einfacher<br />
X-Ausstattung ab 13 750 Euro und in<br />
Multispace-Version ab 14 250 Euro<br />
(Berlingo 1.4 Bivalent ab 19 770 Euro) –<br />
jeweils mit 1,4-Liter-Maschine und 75<br />
PS. Peugeot bietet den Partner als<br />
Kombi mit 75 PS ab 13 850 Euro an.<br />
Der Fiat Doblò glänzt mit dem größten<br />
Kofferraum (750 Liter), er hat elektrische<br />
Fensterheber und sogar Seitenairbags<br />
schon in der Basisversion.<br />
Die beiden Basismotoren – ein 65-PS-<br />
Benziner und ein 63-PS-Diesel – reißen<br />
bei 1295 Kilogramm Leergewichtkeine<br />
Bäume aus, angenehm und<br />
sparsam ist der neue 1.9 JTD mit 100<br />
PS. Der neue Opel Combo wird unter<br />
anderen Karosserieformen als Kastenwagen<br />
offeriert. Mit 4,32 Metern ist<br />
er der längste in der kompakten Klasse,<br />
bei vorgeklapptem Beifahrersitz<br />
bietet er bis zu 2,70 Meter Ladelänge.<br />
Drei Triebwerke stehen zur Wahl, ein<br />
1,6-Liter-Benziner mit 87 PS und zwei<br />
1,7-Liter-Diesel mit 65 PS und 75 PS.<br />
Die Preise für den Combo Tramp beginnen<br />
bei 13 495 Euro. Die Version<br />
Combo 1.6 CNG mit Erdgas ist ab<br />
17025 Euro zu haben. Mercedes-Benz<br />
bietet beim auf der A-Klasse aufgebauten<br />
Vaneo ähnliche Platzverhältnisse<br />
und Motoren bis hinauf zum 1,9-<br />
Liter mit 125 PS/92 kW. Preise im Bereich<br />
jenseitsvon 20 000 Euro freilich<br />
sprengen den Maßstab der populären<br />
kompakten Hochdach-Kombis.<br />
Vivaro mit Automatik<br />
Opel bietet für den Transporter<br />
Vivaro ein automatisiertes Sechsgang-Getriebe<br />
an. Dieses Tecshift-<br />
Getriebe kommt ohne Kupplungspedal<br />
aus. Es schaltet auf Wunsch<br />
automatisch, kann aber auch von<br />
Hand bedient werden. Es soll im<br />
Vergleich zur manuellen Schaltung<br />
den Kraftstoffverbrauch um bis zu<br />
zehn Prozent verringern und komfortableres<br />
Schalten ermöglichen.<br />
Lieferbar ist das Getriebe, das 1000<br />
Euro Aufpreis kostet, für Vivaro-<br />
Modelle mit 2,5-Liter-CDTI-Motor<br />
(135 PS/99 kW). (sk)<br />
Renault Kangoo<br />
Renault bietet ab sofort den überarbeiteten<br />
Kangoo an. Der Kastenwagen-Kombi<br />
ist dann am<br />
geänderten Kühlergrill und den<br />
neuen Radabdeckungen zu erkennen.<br />
Künftig gibt es ab der<br />
Basisversion weiße Blinkergläser.<br />
Die 1,5-Liter-Dieselmotoren erhalten<br />
drei zusätzliche Pferdestärken.<br />
ANZEIGE<br />
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besser<br />
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Raum-Riese: Zu<br />
Konkurrenten der<br />
Kompaktvans<br />
haben sich die<br />
Hochdach-Kombis<br />
entwickelt. Sie<br />
stammen von<br />
wendigen Lieferwagen<br />
ab und<br />
sind daher höher<br />
und auch breiter<br />
als normale Pkw.<br />
Renaults poppigerStadtlieferwagen<br />
Kangoo ist<br />
auch in einer<br />
Ausführung für<br />
Gewerbetreibende<br />
zu haben.<br />
Bild: gms<br />
bedacht bedacht ...<br />
...
Geld<br />
Seite 30 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />
Fehler vermeiden<br />
und<br />
reich werden<br />
Konstanz (lud) Reich werden ist gar<br />
nicht so einfach. Wer es mit Geldanlage<br />
an der Börse versucht, sollte daher<br />
wenigstens die sieben häufigsten Fehler<br />
vermeiden. Diesen Appell richtete<br />
n-tv-Moderatorin Corinna Wohlfeil<br />
an die Gäste der zweiten Konstanzer<br />
Investmentnacht. Die Börsenreporterin<br />
berichtete von der Auswertung der<br />
Depot-Check-Aktion des Fernsehsenders<br />
n-tv. Er ergab, dass es typische<br />
Anlage-Fehler gibt, die sich in vielen<br />
der 20 000 überprüften Depots fanden.<br />
So streuen die Anleger ihr Kapital<br />
zu wenig, halten schlechte Aktien viel<br />
zu lang und entscheiden sich zum falschen<br />
Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf.<br />
n-tv-Moderatorin Corinna Wohlfeil<br />
informierte Anleger in Konstanz über<br />
die häufigsten Fehler bei der Aktien-<br />
Anlage.<br />
Die Konstanzer Investmentnacht ist<br />
eine Veranstaltung der Finanzdienstleister<br />
Lauterbach & Unger (Allensbach).<br />
Im öffentlichen Teil mischten<br />
sie ein buntes Unterhaltungsprogramm<br />
mit handfester Information<br />
über das Angebot der wichtigsten Anbieter<br />
von Investment-Fonds, Immobilien<br />
und Solaranlagen. Im nicht öffentlichen<br />
Teil trafen sich viele der<br />
über 800 Kunden der Allensbacher<br />
Dienstleister beim Buffet. Darunter<br />
Prof. Ulrich Bruhnke, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der BMW M GmbH<br />
(München). Das ist die hauseigene Tuning-Abteilung<br />
der bayerischen Autobauer.<br />
Sein Dienstwagen: Ein BMW<br />
M 6. Das Hochdrehzahl-Triebwerk<br />
mit fünf Liter Hubraum leistet 507 PS<br />
(373 kW) und 520 Newtonmeter Drehmoment.<br />
Mit diesem Kraftpaket dürfte<br />
der Weg von München zu Bruhnkes<br />
Boot in Langenargen nur noch halb so<br />
lang sein.<br />
Immer häufiger kommt es vor, dass<br />
mittelständische Unternehmen mit<br />
ihren Kreditwünschen bei Banken<br />
kein Gehör finden. Private Equity –<br />
Beteiligungskapital, häufig von darauf<br />
spezialisierten Investoren, – kann eine<br />
Lösung aus der Finanzierungsklemme<br />
sein. Allerdings muss ein Unternehmen<br />
schon ein hervorragendes Wertsteigerungspotenzial<br />
besitzen. Viele<br />
Bewerber blitzen ab, wie der Vorstand<br />
der Hypo Equity Management AG<br />
(Bregenz), Harald Pöttinger, im folgenden<br />
Interview berichtet.<br />
Herr Dr. Pöttinger, was bedeutet<br />
„Private Equity“ für den Mittelständler?<br />
Private Equity bedeutet Beteiligungskapital.<br />
Wir steigen also in ein Unternehmen<br />
als Gesellschafter ein, teilen<br />
sozusagen Freud und Leid, haben keinen<br />
Fallschirm als Sicherheit. Wir begleiten<br />
das Unternehmen über einige<br />
Jahre und hoffen, dass wir an der Wertsteigerung<br />
des Unternehmens partizipieren.<br />
Der grundsätzliche Unterschied<br />
zur Bank-Finanzierung besteht<br />
darin, dass die Bank eine fixe Verzinsung<br />
bekommt. Wir dagegen hoffen,<br />
Geld zu verdienen, wenn das Unternehmen<br />
an Wert zulegt.<br />
Während Ihrer Teilhaberschaft<br />
fließt kein Geld?<br />
Es kann sein, dass es vielleicht zu Gewinnausschüttungen<br />
kommt. Das ist<br />
aber nicht unser bevorzugtes Ziel. Unser<br />
Ziel ist, die Unternehmen möglichst<br />
schnell zum Wachsen zu bringen<br />
und eine hohe Wertsteigerung zu<br />
realisieren, die dann der Unternehmer<br />
mit uns gemeinsam nach einigen<br />
Jahren zu seinem Vorteil nutzen kann.<br />
Geld verdienen mit Beteiligungen<br />
◆ Private Equity – Beteiligungsfinanzierung als interessante Anlagemöglichkeit<br />
Joachim Hartel<br />
Friedrichshafen – Privat Equity rückt<br />
heute immer mehr in den Blickpunkt<br />
privater Anleger. Die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen sind derzeit<br />
günstig. Anleger profitieren von attraktivenFirmenbe-<br />
wertungen und ansprechendenFinanzierungskonditionen.<br />
Als Finanzspritze<br />
für hoffnungsvolle<br />
Nachwuchs<strong>unternehmen</strong><br />
zur Umsetzung<br />
innovativer Geschäftsideenkonzipiert,<br />
versprachen<br />
Venture-Capital-Beteiligungen<br />
(VC) dem Anleger bei einem<br />
erfolgreichen „Exit“, etwa in<br />
Form eines Börsengangs, kurzfristige<br />
und außergewöhnlich hohe Renditen.<br />
Rund 25 bis 30 Prozent waren keine<br />
Seltenheit. Doch 2000 kam es in<br />
Deutschland – analog zur Aktienblase<br />
– zu einer Überhitzung. Die VC-Fonds<br />
wurden zu groß, es floss zu viel Kapital<br />
Private Equity<br />
Als Private Equity bezeichnet man<br />
die Beteiligung von Anlegern an<br />
nicht börsennotierten Unternehmen.<br />
Der Anleger erhofft sich dabei<br />
eine attraktive Rendite bei einem<br />
späteren Verkauf bzw. Börsengang<br />
des Beteiligungs<strong>unternehmen</strong>s.<br />
Andererseits beschafft sich das<br />
Unternehmen durch Private Equity<br />
Eigenkapital. Private Equity ist als<br />
langfristige Anlageform über einen<br />
Zeitraum von 10 bis 15 Jahren<br />
konzipiert. Der schnelle Euro ist<br />
dabei also nicht zu machen. Zudem<br />
sind Investitionen erst ab einer<br />
Höhe von 25 000 Euro wirtschaftlich<br />
sinnvoll. Die Renditeaussichten<br />
liegen im Schnitt 5 bis 7 Prozent<br />
über den Aktien- oder Rentenfonds,<br />
also über öffentlichen Indizes wie<br />
Dax oder Rex. Renditen aus Private-<br />
Equity-Fonds sind steuerfrei, da<br />
Investitionen in Unternehmen<br />
politisch erwünscht sind.<br />
Sind Sie das, was Herr Müntefering<br />
eine „Heuschrecke“ genannt<br />
hat?<br />
Vielleicht eine ganz kleine. Nein, ich<br />
glaube natürlich, dass der Heuschrecken-Vergleich<br />
ein Vergleich aus der<br />
Mottenkiste des Klassenkampfes ist.<br />
Und ob der passt, weiß ich nicht. Denn<br />
sehen Sie: Eigenkapital-finanzierte<br />
Unternehmen wachsen im Schnitt<br />
viermal so stark wie andere und sie beschäftigen<br />
pro Jahr im Durchschnitt<br />
zwischen 5 und 15 Prozent mehr Beschäftigte.<br />
Ich glaube, eine Volkswirtschaft<br />
kann sich so etwas nur wünschen.<br />
Ziel Ihres Unternehmens ist<br />
schließlich nicht, das Unternehmen<br />
abzugrasen oder auszuschlachten,<br />
sondern es möglichst<br />
gedeihen zu lassen, damit es auch<br />
eine Wertsteigerung erfährt...<br />
Nur dann verdienen wir wirklich Geld.<br />
Wir, und damit unsere Investoren,<br />
wollen ein Unternehmen ordentlich<br />
zum Wachsen bringen und ein Gewinnwachstum<br />
im Unternehmen realisieren.<br />
Damit sitzen wir genau im<br />
gleichen Boot wie der Unternehmer<br />
selbst. Wir haben genau dasselbe Ziel.<br />
Können Sie dem Unternehmer<br />
beim Wachstum behilflich sein?<br />
Wenn wir glauben, dass wir keinen<br />
Beitrag über die reine Bereitstellung<br />
von Geld leisten können, engagieren<br />
wir uns nicht. Wir versuchen, unser<br />
Netzwerk einzubringen, wir versuchen<br />
Hilfestellung in strategischen<br />
Bereichen, Finanzierungsbereichen<br />
oder Förderbereichen zu leisten. Auch<br />
in technologischen Bereichen haben<br />
wir sehr gute Kontakte, und die versuchen<br />
wir für die Unternehmen einzusetzen.<br />
Ziel der Fondsgesellschaften<br />
ist es, die oft<br />
etablierten Unternehmen<br />
noch stärker zu<br />
machen und nach einiger<br />
Zeit mit Gewinn über so<br />
genannte Buy-outs wieder<br />
zu verkaufen.<br />
in die Ventures. Die Preisspirale drehte<br />
sich immer schneller. Zudem wurde<br />
ein erfolgreicher Börsengang – die bevorzugte<br />
Exitstrategie – zunehmend<br />
unwahrscheinlicher. In der Folge<br />
floppten immer mehr Investments.<br />
Heute befindet sich das Verhältnis<br />
von Angebot und<br />
Nachfrage von VC-<br />
Investments in einem<br />
gesunden<br />
Wachstumskorridor.<br />
Doch das Image ist<br />
ramponiert, der<br />
Markt hat sich neu<br />
orientiert. Nicht zuletzt<br />
vor diesem Hintergrund<br />
wird Private<br />
Equity für private<br />
Anleger auf der Suche<br />
nach lohnenden Investments wie<br />
auch für Unternehmen, die zunehmend<br />
auf neue Finanzierungsformen<br />
angewiesen sind, als Alternative in<br />
dieser Anlageklasse immer interessanter.<br />
Die Finanzdienstleister haben<br />
passende Dachfonds aufgesetzt. Dabei<br />
wird die Investition in eine Vielzahl<br />
nicht börsennotierter Unternehmen<br />
in unterschiedlichsten Branchen<br />
gestreut. Das Anlagerisiko gegenüber<br />
VC-Investments wird so deutlich verringert.<br />
Auch für die Unternehmen liegen<br />
die Vorteile auf der Hand. Kapital aus<br />
Private-Equity-Fonds finanziert weiterhin<br />
neue Geschäftsideen. Des Weiteren<br />
werden Restrukturierungen<br />
oder Wachstum und Expansion, etwa<br />
durch Zukäufe, mithilfe von Geldmitteln<br />
gegen Gesellschaftsanteile realisiert.<br />
Umgekehrt veräußern Unternehmen,<br />
die sich auf ihre Kernkompetenzen<br />
und Geschäftsfelder fokussieren<br />
wollen, Betriebsteile und Tochter<strong>unternehmen</strong><br />
gerne an Fondsgesellschaften.<br />
So hat beispielsweise Fiat<br />
seine Triebswerk-Sparte an den amerikanischen<br />
Private-Equity-Giganten<br />
Carlyle verkauft, um sich auf die PKW-<br />
Produktion zu konzentrieren. Für Unternehmen<br />
mit Problemen in der<br />
Nachfolgeregelung ist der Verkauf an<br />
internationale Fondsgesellschaften<br />
häufig die einzige Möglichkeit, den<br />
Fortbestand – gleichwohl kerngesund<br />
– zu sichern. Davon ist vor allem der<br />
deutsche Mittelstand betroffen. So<br />
„Wir sitzen mit dem Unternehmer im gleichen Boot“<br />
◆ Was bringt Private Equity dem Mittelständler? – Interview mit Harald Pöttinger, Vorstand der Hypo Management AG<br />
Harald Pöttinger<br />
Empfindet das nicht mancher<br />
Unternehmer mehr als Einmischung<br />
oder Kontrolle denn als<br />
Hilfe?<br />
Wenn das so ist, dann machen wir etwas<br />
falsch. Unser Ziel ist es nicht, uns<br />
über kluge Ratschläge selbst zu verwirklichen,<br />
sondern wirklich dem Unternehmen<br />
zum Vorteil zu gereichen.<br />
Denn nur das nützt uns. Das heißt, am<br />
liebsten ist uns, der Unternehmer betreibt<br />
sein Geschäft so perfekt, dass er<br />
unsere Hilfe nur am Rande braucht.<br />
Dann freuen wir uns, gehen mit ihm<br />
vielleicht einmal auf eine Aufsichtsratssitzung,<br />
und ansonsten macht er<br />
sein Geschäft selbst. Wir sind keine<br />
Selbstverwirklicher.<br />
Für welche Unternehmensgröße<br />
kommt Private Equity infrage?<br />
Das hängt ab vom Unternehmensty-<br />
Private Equity Fonds kaufen sich bei Unternehmen mit Erfolgspotenzial ein. Das können junge oder etablierte<br />
Firmen sein. Wenn ihr Wert gestiegen ist, steigen die Fonds wieder aus – und verdienen dabei gut. Montage: Steller<br />
übernahm beispielsweise schon 2002<br />
Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR)<br />
aus London, eines der führenden Private-Equity-Häuser<br />
weltweit, die Demag<br />
Cranes & Components GmbH<br />
aus Wetter an der Ruhr, den weltgrößten<br />
Anbieter von Industriekränen. Ziel<br />
der Fondsgesellschaften ist es, die oft<br />
etablierten Unternehmen noch stärker<br />
zu machen und nach einiger Zeit<br />
mit Gewinn über so genannte Buy-<br />
pus. Wenn das Unternehmen eine industrielle<br />
Struktur aufweist, würde ich<br />
meinen, dass ein Umsatz von vielleicht<br />
10 Millionen Euro sinnvoll ist.<br />
Das Unternehmen kann aber durchaus<br />
kleiner sein, wenn es möglich ist,<br />
über das Zusammengehen mit anderen<br />
Unternehmen schnell zu wachsen.<br />
Bei einem Technologie-Startup<br />
kann es auch sein, dass noch überhaupt<br />
kein Umsatz vorliegt. Wir haben<br />
auch solche Beteiligungen.<br />
Wann steigen Sie aus dem Unternehmen<br />
wieder aus?<br />
Der Ausstieg erfolgt zielgemäß nach<br />
vier bis sechs Jahren. Das kann aber<br />
auch früher oder später geschehen.<br />
Und wie geht der Ausstieg normalerweise<br />
vor sich?<br />
Er kann entweder darin bestehen,<br />
dass wir die Anteile an einen Dritten<br />
verkaufen, oder dass das Unternehmen,<br />
wenn es groß genug ist, an die<br />
Börse geht. Dann können wir unsere<br />
Anteile so abgeben. Es kann auch sein,<br />
dass das Unternehmen einen Zusammenschluss<br />
mit einem anderen Unternehmen<br />
sucht und wir weiter Partner<br />
in einer anderen Einheit bleiben.<br />
Wir müssen nicht zwingend aussteigen.<br />
So lange das Unternehmen prosperiert<br />
und eine Wertsteigerung hat,<br />
freuen wir uns über die Beteiligung<br />
und bleiben auch gerne dabei.<br />
Hat das Unternehmen ein Mitspracherecht,<br />
wenn Sie an einen<br />
Dritten verkaufen?<br />
Jetzt muss man die juristische Situation<br />
von der praktischen unterscheiden.<br />
Juristisch können wir verkaufen<br />
an wen wir wollen. Allerdings kann der<br />
Unternehmer anstelle des anderen<br />
uns die Anteile abkaufen. Das ist immer<br />
gesichert. Praktisch geht es wohl<br />
nur einvernehmlich. Ich kann mir<br />
outs wieder zu verkaufen. Die Branche<br />
hat sich zunehmend professionalisiert.<br />
Dennoch sollte Erfahrung und<br />
Reputation einer Gesellschaft genau<br />
unter die Lupe nehmen, wer in einen<br />
Private-Equity-Fonds investieren<br />
möchte. Wichtige Merkmale sind dabei<br />
eine einwandfreie Leistungsbilanz<br />
und – vor allem – die Antwort auf die<br />
Frage, ob die verantwortlichen Fondsmanager<br />
selbst jeweils persönliche fi-<br />
nicht vorstellen, dass ein Dritter in ein<br />
Unternehmen gegen den Willen des<br />
anderen Gesellschafters einsteigt und<br />
dass die dann nur miteinander streiten.<br />
Praxis und juristische Möglichkeiten<br />
unterscheiden sich hier zum Teil.<br />
Meistens ist es natürlich so, dass man<br />
sich gemeinsam mit dem Partner<br />
überlegt, an wen man verkaufen kann.<br />
Wir hatten vor drei Jahren eine Situation,<br />
wo wir ein Unternehmen über<br />
zwei Jahre begleitet haben. Das Unternehmen<br />
konnte international expandieren<br />
und fand dann, jetzt wäre eigentlich<br />
ein strategischer Partner der<br />
Richtige und nicht mehr ein Finanzinvestor.<br />
Also haben wir mit ihm gemeinsam<br />
gesucht und haben den gefunden.<br />
Das war ein Mitbewerber.<br />
Aber die haben „geheiratet“ sozusagen<br />
und haben dann gemeinsam weitergemacht.<br />
Wie kommt ein Unternehmer in<br />
der Praxis an ein Private-Equity-<br />
Unternehmen? Vermittelt auch<br />
die Bank so eine Partnerschaft?<br />
Banker fürchten sich häufig davor,<br />
Kredite nicht verkaufen zu können,<br />
wenn ein Eigenkapitalinvestor<br />
kommt. Es gibt aber durchaus auch<br />
die Situation, dass über Rechtsanwälte,<br />
Steuerberater, Unternehmensberater<br />
und Banken Fälle an uns herangetragen<br />
werden. Aber wir freuen uns<br />
auch über jeden, der direkt zu uns<br />
kommt.<br />
Ist Private Equity erst sinnvoll,<br />
wenn alle Möglichkeiten der<br />
Fremdfinanzierung ausgeschöpft<br />
sind?<br />
Das glaube ich nicht! Stellen Sie sich<br />
vor, ein Unternehmer, der sein gesamtes<br />
Vermögen im Unternehmen geparkt<br />
hat, der hat ja auch noch eine Familie,<br />
der hat auch noch Kinder, die einigermaßen<br />
abgesichert sein sollen...<br />
Da gerade bietet sich ein risk-sharing,<br />
nanzielle Beteiligungen halten. Diesem<br />
Grundsatz folgend kooperiert die<br />
Internationales Bankhaus Bodensee<br />
AG (Friedrichshafen) mit Auda Advisor<br />
aus New York. Auda vertritt seit<br />
mehr als 15 Jahren die Investments der<br />
Harald-Quandt-Holding in den USA.<br />
Die von dieser Gesellschaft realisierten<br />
Private Equity Investments erwirtschafteten<br />
in der Vergangenheit attraktive<br />
zweistellige Renditen.<br />
Hypo Equity<br />
Management AG…<br />
… ist eine Private Equity-Gesellschaft<br />
mit Sitz in Bregenz, die sich<br />
seit 1998 auf die Finanzierung von<br />
klein- und mittelständischen Unternehmen<br />
mit Hilfe von Eigenkapital<br />
spezialisiert hat. In Baden-Württemberg<br />
hat die Hypo Equity unter der<br />
Führung von Harald Pöttinger in<br />
die Dentalgruppe Amann Girrbach<br />
und dem Kunstvermarkter Kunst-<br />
Kontakt investiert. Die Beteiligung<br />
an dem Etikettenhersteller Pachem<br />
mit Sitz in Hohenems wurde an die<br />
kanadisch CCL-Industries verkauft.<br />
Gemeinsam mit dem Athena-Fonds<br />
und dem Hubag-Fonds der Hypo<br />
Equity stehen Pöttinger nach eigenen<br />
Angaben 70 Millionen Euro<br />
für Investitionen in heimische<br />
Unternehmen zur Verfügung. (ebe)<br />
eine Partnerschaft an. Dann kann man<br />
vielleicht Geld herausnehmen und einen<br />
Teil für die Familie reservieren.<br />
Oder man kann ein geringeres Risiko<br />
fahren, indem man eine höhere Eigenkapitalquote<br />
hält. Es gibt also unterschiedlichste<br />
Anlässe für die Private-<br />
Equity-Finanzierungen.<br />
Wie oft kommt es vor, dass Sie eine<br />
Anfrage ablehnen müssen und aus<br />
welchen Gründen geschieht das?<br />
Anders als eine Bank, die Kreditanträge<br />
immer macht, wenn sie diese für<br />
machbar hält, tätigen wir Investments<br />
nur dann, wenn wir sie für uns für besonders<br />
profitabel halten. Die meisten<br />
Anfragen führen letztlich nicht zu Investments.<br />
Es muss schon jemand<br />
sehr spannend sein, damit wir der<br />
richtige Partner für ihn sind.<br />
DIE FRAGEN STELLTE<br />
PETER LUDÄSCHER
Campus<br />
Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 31<br />
Jobbörse<br />
BERUFSEINSTEIGER<br />
Karriere-Sprungbrett<br />
Auf der Jobmesse Absolventenkongress<br />
stellen sich am 23. und<br />
24. November in Köln 250 Unternehmen<br />
vor und bieten Absolventen<br />
und Young Professionals<br />
Informationen zu Einstiegs- und<br />
Karrierechancen. Die Bewerber<br />
können auch direkt am Messestand<br />
der Unternehmen ihre<br />
Mappe abgeben. Der Absolventenkongress<br />
ist die größte Jobstartermesse<br />
in Deutschland.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.absolventenkongress.de<br />
Nur jede<br />
zweite Firma<br />
kennt Bachelor<br />
Von Frank van Bebber<br />
Konstanz – An der Universität Konstanz<br />
studiert bereits ein knappes<br />
Fünftel aller Studenten auf Bachelor,<br />
bei den Studienanfängern sind es 40<br />
Prozent. Die ersten Konstanzer Studierenden<br />
bekamen Zeugnisse, die<br />
Bachelor- und Masterstudiengang bewältigt<br />
haben. Nur in den Fachrichtungen<br />
Mathematik, Physik, Wirtschaft<br />
steht die Umstellung noch aus.<br />
Ausgenommen von der Reform sind<br />
bislang Jura und die Lehramtsstudiengänge.<br />
Hier bleibt es beim Staatsexamen.<br />
Praxisnäher, besser strukturiert<br />
und international anerkannt soll<br />
der Bachelor sein – und Studenten bereits<br />
nach drei Jahren ein taugliches<br />
Zeugnis bringen. Die große Frage ist:<br />
Was ist der Bachelor auf dem Arbeitsmarkt<br />
wert? Noch gibt es zu wenig Absolventen,<br />
um klare Antworten zu geben.<br />
Bei einer Umfrage erklärten 98<br />
der deutschen Bachelor-Absolventen,<br />
sie würden den Abschluss wieder<br />
wählen. Doch die Hälfte traf auch auf<br />
Arbeitgeber, die den Grad noch nicht<br />
kannten. Wer eine Stelle suchte, fand<br />
so gut wie immer eine. Doch drei Viertel<br />
der Uni-Bachelors und 60 Prozent<br />
der FH-Bachelors studieren weiter<br />
und machen den Master. Das aber<br />
stellt sich die Politik anders vor: Der<br />
Bachelor soll Regel-Abschluss werden<br />
– der Master für wissenschaftliche<br />
Karrieren aufgesetzt werden.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.uni-konstanz.de<br />
www.mwk.baden-wuerttemberg.de<br />
Pioniere am<br />
Bodensee<br />
◆ Weiterbildung an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen<br />
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Heiße Köpfe können die ZU-Studenten wunderbar abkühlen, denn der Campus verfügt über einen eigenen Strand am Bodensee. Bilder: SK-Archiv<br />
Friedrichshafen – Die Zeppelin University<br />
(ZU) in Friedrichshafen ist eine<br />
Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur<br />
und Politik. Sie bildet in ihren drei<br />
Departments: Corporate Management<br />
& Economics, CME, (Wirtschaftswissenschaften),Communication<br />
& Cultural Management, CCM,<br />
Firmen suchen Mitarbeiter, Absolventen<br />
suchen Firmen: Die Fachhochschule<br />
Furtwangen als Schnittstelle<br />
zwischen Lehre und Beruf veranstaltet<br />
im Oktober ihren Industrietag in<br />
Schwenningen. Am 26. Oktober<br />
präsentieren sich zahlreiche namhafte<br />
Firmen rund um den Campus an der<br />
Jakob-Kienzle-Straße, um mit Studierenden<br />
in Kontakt zu kommen. Rund<br />
1500 Besucher werden erwartet. Beim<br />
„Career Day“ sind 33 Unternehmen<br />
(Kommunikations- und Kulturwissenschaften)<br />
und Public Management &<br />
Governance, PMG, (Ökonomie, Politik-<br />
und Verwaltungswissenschaften)<br />
aus. Management wird dabei verstanden<br />
als die Fähigkeit, „das Unwahrscheinliche<br />
wahrscheinlich zu machen“<br />
und umzusetzen – ganz im Sin-<br />
Kontaktbörse für Wirtschaft und Studenten<br />
aus dem Südwesten mit von der<br />
Partie. Die Veranstaltung der größten<br />
Fakultät der Fachhochschule, des<br />
Fachbereichs Maschinenbau und<br />
Verfahrenstechnik, habe sich in den<br />
vergangenen Jahren zu einer überaus<br />
attraktiven Kontaktbörse für Wirtschaft<br />
und Studenten entwickelt.<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.fh-furtwangen.de/<br />
careerday<br />
ne des Namenspatrons, des Luftschiffpioniers<br />
Graf Ferdinand von Zeppelin.<br />
Die ZU gehört zu den wenigen Universitäten<br />
mit einem Campus am<br />
Strand. Friedrichshafen ist in den Euregio-Verbund<br />
von Deutschland, der<br />
Schweiz und Österreich eingebettet,<br />
der sich sehr gut für den entstehenden<br />
dynamischen „Wettbewerb der Regionen“<br />
in Europa gewappnet hat. Neben<br />
der Bürger Universität für die Bodenseeregion<br />
und der Kooperation mit<br />
der regionalen Wirtschaft arbeitet die<br />
ZU auch mit bodenseenahen Hochschulen<br />
zusammen – wie der Universität<br />
St. Gallen oder der Hochschule<br />
für Gestaltung und Kunst in Zürich.<br />
Aus ihrer lokalen Verankerung am<br />
Bodensee sucht die ZU gezielt den internationalen<br />
Austausch. Über ein<br />
Dutzend von institutionellen Partnerschaften<br />
mit ausländischen Universitäten<br />
sind vereinbart worden. Schwerpunkte<br />
liegen dabei in den USA, Lateinamerika,<br />
Afrika, China, Ost-Euro-<br />
Auftragsforschung voller Spannung<br />
◆ Die Konstanzer Fachhochschule hilft vielen Unternehmen weiter und profitiert auch selbst davon<br />
von Frank van Bebber<br />
Konstanz – Dem Konstanzer Fachhochschul-Professor<br />
Gunter Voigt<br />
brennt schon mal eine Sicherung<br />
durch. Er ist Stromexperte und setzt<br />
regelmäßig Kabel unter Hochspannung.<br />
Derzeit forscht er zusammen<br />
mit einer Firma aus Vorarlberg. Solche<br />
Kooperationen sind an der FH Alltag.<br />
In seinem Labor beantwortet Voigt<br />
mit seinen Mitarbeitern die Frage: Wie<br />
gut erkennen Messgeräte der Vorarlberger<br />
Firma Baur drohende Fehler in<br />
unter der Erde verlegten Kabeln? Die<br />
20 000-Volt-Kabel werden dazu mit<br />
Nadeln gequält, dann lesen die Forscher<br />
Messkurven ab. Im Alltag sollen<br />
die Geräte einen Fehler anzeigen, bevor<br />
ein kaputtes Kabel unter Erde einen<br />
Kurzschluss auslöst und sich<br />
Stadtviertel verdunkeln.<br />
Voigts Ergebnisse sind für den Mittelständler<br />
mit 90 Mitarbeitern wichtig:<br />
Weltweit kämpfen zehn Konkurrenten<br />
erbittert um den Nischenmarkt.<br />
Da bleibt keine Zeit für langwierige<br />
Testreihen. „Die müssen Geräte<br />
bauen und verkaufen“, sagt Professor<br />
Voigt. Im FH-Stromlabor können<br />
dagegen Aufbauten für Wochen stehen<br />
bleiben, ohne dass gleich Produktionskapazität<br />
ausfällt.<br />
Das Unternehmen hatte sich an<br />
Voigt gewandt, weil es ihn von einem<br />
früheren Projekt kennt. Sechs Monate<br />
wird er diesmal an der Aufgabe arbeiten,<br />
mehrere Studenten sind als Hilfskräfte<br />
engagiert. Das Unternehmen<br />
zahlt. Für Voigt, zugleich Prorektor für<br />
Forschung, und FH-Forschungsreferent<br />
Andreas Burger sind Kooperationen<br />
dieser Art Alltag. „Wir betrachten<br />
Professor Gunter Voigt im Stromlabor der Fachhochschule. Im Auftrag eines Vorarlberger Unternehmens testet er,<br />
wie gut Fehler in Kabeln mit Messgeräten zu finden sind – bevor sie zu einem Kurzschluss führen. Bild: van Bebber<br />
das als unseren politischen Auftrag“,<br />
sagt Burger. Und auch die FH profitiert.<br />
Neben zusätzlichen Einnahmen<br />
bleibt sie mit der Praxis in Kontakt.<br />
Voigt sagt: „Das ist eine gute Möglichkeit,<br />
auf dem Stand der Technik zu<br />
bleiben.“<br />
An der Fachhochschule finden Unternehmen<br />
Forscher, die ihre Anliegen<br />
verstehen: Alle FH-Professoren kommen<br />
aus der Praxis. Berufen wird nur,<br />
wer wenigstens fünf Jahre in leitender<br />
Position in der Wirtschaft tätig war.<br />
Die Hochschule deckt eine breite<br />
fachliche Palette ab: vom Maschinenbau<br />
über Elektro- und Informationstechnik<br />
sowie Informatik bis zu Unternehmensethik<br />
und Kommunikation.<br />
Etwa 10 bis 15 Unternehmen vereinbaren<br />
jedes Jahr eine Zusammenarbeit<br />
mit der Konstanzer Fachhoch-<br />
pa und Russland. Die Universität<br />
nimmt bis zu 20 Prozent der Studierenden<br />
aus unterschiedlichen Kulturen<br />
auf.<br />
Groß geschrieben wird an der ZU<br />
auch die Weiterbildung. Ende Oktober<br />
ist der Start für eine neue Reihe, in Zusammenarbeit<br />
mit der Financial<br />
Times Deutschland. Ausgehend davon,<br />
dass die Standards der Betriebswirtschaftslehre<br />
und die Moden der<br />
Managementphilosophie immer weniger<br />
eingesetzt werden könnten, wird<br />
in sechs Sitzungen an verschiedenen<br />
Orten am Bodensee – also in enger<br />
Verbindung mit Natur und Kultur – erarbeitet,<br />
wie ein unternehmerischer<br />
Sinn für Innovation entsteht und wie<br />
die Gesetze des Wachstums genutzt<br />
werden können. Die Veranstaltung<br />
dauert drei Tage, vom 21. bis 23. Oktober.<br />
(ole)<br />
Weitere Infos im Internet unter:<br />
www.zeppelin-university.de<br />
schule - von der kleinen Detailfrage<br />
bis zur langjährigen Kooperation. Wer<br />
als Unternehmer keinen Kontakt zur<br />
Hochschule hat und keinen Professor<br />
kennt, dem helfen Voigt und Burger.<br />
Sie suchen unter den Experten jenen,<br />
der das Unternehmen am besten unterstützen<br />
kann und will. Voigt weiß,<br />
dass in der Wirtschaft die Zeit drängt.<br />
Bei kleinen Aufträgen hilft die Hochschule<br />
darum schnell. Sie werden von<br />
der Firma allein bezahlt. Soll für große<br />
Fragen öffentliches Fördergeld beantragt<br />
werden, zieht sich das Verfahren<br />
aber auch schon mal über Jahre.<br />
So lange wird das Vorarlberger Unternehmen<br />
Baur nicht warten müssen:<br />
Die Arbeit startet sofort, in einigen<br />
Monaten liegen Ergebnisse vor.<br />
Baur kann dann mit diesen beweisen,<br />
wie gut die Geräte Fehler bei Kabeln<br />
aufspüren, die 40 Jahre unberührt unter<br />
der Erde liegen sollen. Die Fachhochschule<br />
profitiert nicht nur durch<br />
Bei kleinen Aufträgen unter 20 000<br />
Euro macht die Hochschule auf Anfrage<br />
ein Angebot, etwa für ein Gutachten,<br />
eine Machbarkeitsstudie oder<br />
eine Materialprüfung. Das Unternehmen<br />
erteilt den Auftrag, danach gibt es<br />
Ergebnis und Rechnung. Bei größeren<br />
Projekten wird ein Forschungs- und<br />
Entwicklungsvertrag zwischen Hochschule<br />
und Unternehmen geschlossen,<br />
bei einer angestrebten mehrjährigen<br />
Zusammenarbeit eine umfangreiche<br />
Kooperationsvereinbarung.<br />
Geregelt wird in den Verträgen, wem<br />
Kooperation mit FH<br />
Die Zusammenarbeit der Fachhochschule<br />
Furtwangen mit den regionalen<br />
Unternehmen wird nach<br />
wie vor gelobt. Darauf wies auf<br />
einem Unternehmerabend der<br />
Prorektor der Fachhochschule,<br />
Werner Ruoss, hin. Auch für die<br />
Unternehmen in St. Georgen gebe<br />
es die Möglichkeit, im Verbund mit<br />
mehreren Hochschulen und Unternehmen<br />
Forschungsvorhaben von<br />
Land oder Bund zu realisieren, fuhr<br />
Ruoss fort. Auch sei die Zusammenarbeit<br />
mit einigen Unternehmen im<br />
Rahmen von Diplomarbeiten und<br />
Praxissemestern der Studenten<br />
bereits sehr gut. (ole)<br />
Die nächste Hochschulkontaktbörse<br />
findet am 17. November in Furtwangen<br />
statt.<br />
zusätzliches Geld und Wissen, sondern<br />
kann die Studie wissenschaftlich<br />
veröffentlichen – Publikationen sind<br />
für Professoren ein wichtiges Leistungskriterium.<br />
Angst um Geschäftsgeheimnisse<br />
müssen die Partner aber nicht haben.<br />
Vor Start einer Kooperation vereinbaren<br />
Hochschule und Unternehmen,<br />
ob mögliche Ergebnisse vertraulich<br />
bleiben oder publiziert werden dürfen.<br />
Nur über eines lassen die Forscher<br />
nicht mit sich reden: „Wir präsentieren<br />
die Ergebnisse so, wie wir sie gemessen<br />
haben“, sagt Voigt, „verändert<br />
wird nichts.“<br />
Kontakt: Gunter Voigt, Prorektor für<br />
Forschung, Telefon: 07531/206-112,<br />
E-Mail: gvoigt@fh-konstanz.de<br />
Andreas Burger, Referent für Forschung<br />
und Entwicklung,<br />
Telefon: 07531/206-325;<br />
Brauneggerstraße 55, 78462 Konstanz.<br />
Forschungsaufträge: So funktioniert’s<br />
mögliche Ergebnisse gehören, wer<br />
Patente oder Lizenzen beanspruchen,<br />
nutzen oder vergeben darf, was<br />
geheim zu halten ist und wer haftet.<br />
Bei Forschungsaufträgen werden die<br />
Kosten in Rechnung gestellt: Eine<br />
Ingenieurstunde kostet mindestens 44<br />
Euro (70 000 Euro für ein Personenjahr),<br />
eine Professorenstunde 56 Euro.<br />
Dazu kommen Material, Raum- und<br />
Gerätenutzung. Ist ein Auftrag im<br />
besonderen wissenschaftlichen Interesse<br />
der Hochschule, kann es Rabatt<br />
geben. (fvb)
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