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unternehmen & management - aktuelle ausgabe

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Prag ab<br />

20. Oktober 2005<br />

Mehr Spielraum<br />

durch flexible<br />

Arbeitszeiten<br />

Die Zeiten, als die Beschäftigten<br />

jahraus, jahrein die gleiche<br />

Arbeitszeit hatten, sind längst<br />

vorbei. Heute lassen Tarifverträge<br />

eine weitgehende<br />

Flexibilisierung zu. Beispiele<br />

für pfiffige Lösunge auf Seite 4<br />

Mit Zeitarbeit<br />

Personalkosten<br />

senken<br />

Hohe Lohn- und Lohnnebenkosten<br />

zwingen immer mehr<br />

Unternehmen, die Zahl der<br />

festangestellten Arbeitnehmer<br />

zu reduzieren. Zeitarbeit ist für<br />

viele Firmen eine günstige<br />

Alternative. Wie Personaldienstleister<br />

arbeiten und wie<br />

Unternehmer von Zeitarbeitern<br />

profitieren, lesen Sie auf<br />

Seite 10<br />

Kaffee-Pionier<br />

bringt den<br />

guten Geschmack<br />

Er ist der Mann für guten Kaffee:<br />

PROFIT stellt Markus<br />

Bihler vor, der 1987 gemeinsam<br />

mit seinem<br />

Bruder Bernhard<br />

in Eigeltingen<br />

die<br />

Saeco GmbH<br />

zum Vertrieb<br />

der italienischenKaffeeautomatengründete.<br />

Seite 19<br />

Erdgas-Autos<br />

helfen<br />

Geld sparen<br />

Bei steigenden Benzinpreise<br />

halten Autofahrer verstärkt<br />

Ausschau nach günstigen<br />

Alternativen. Eine Ausweichmöglichkeit<br />

sind Erdgas-Autos.<br />

Wie Sie Ihren Pkw nachrüsten,<br />

Antworten auf Steuerfragen<br />

und einen Wegweiser für Erdgas-Tankstellen<br />

finden Sie auf<br />

Seite 28<br />

INHALT<br />

Aktuell 1−4<br />

Unternehmen/<br />

Management<br />

5–15<br />

Immobilien 16<br />

Menschen 17–21<br />

Technik 22–23<br />

Trends 24–27<br />

Unterwegs 28–29<br />

Geld 30<br />

Campus 31<br />

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IHRE REGIONALE WIRTSCHAFTSZEITUNG. FAKTEN. MEINUNGEN. TRENDS.<br />

Rückenwind für IHK-Kritiker:<br />

Kammerzwang wackelt<br />

◆ Politik nimmt Pflichtmitgliedschaft ins Visier – Firmen der Region zahlen Millionen<br />

Von<br />

Hildegard Linßen und Johannes Eber<br />

Jahr für Jahr zahlen die hiesigen Unternehmen<br />

über 20 Millionen Euro<br />

an die drei Industrie- und Handelskammern<br />

(IHKn) der Region. Aussuchen<br />

kann sich das niemand: Wer ein<br />

Unternehmen gründet oder ansiedelt,<br />

wird zwangsweise Mitglied der<br />

Kammer. Das könnte sich bald ändern.<br />

Schon im Frühjahr haben sich<br />

Teile der SPD für eine Abschaffung<br />

stark gemacht. Spätestens wenn der<br />

Druck aus Brüssel zunimmt, wird das<br />

Thema erneut auf dem Tisch der großen<br />

Koalition landen.<br />

Spricht man Peter Graf auf seine<br />

Zwangsmitgliedschaft in der Industrie-<br />

und Handelskammer Hochrhein-<br />

Bodensee an, ist die Antwort knapp,<br />

aber eindeutig: „Nötigung“, nennt der<br />

Gewerbeimmobilienmakler aus Singen<br />

dies. Auch von der – vor wenigen<br />

Wochen neu gewählten – Vollersammlung<br />

seiner für ihn zuständigen IHK<br />

erwartet er wenig bis gar nichts: „Die<br />

ist für mich wie eine Stammesversammlung<br />

in Südafrika, das interessiert<br />

mich nicht.“<br />

So wie Peter Graf denken viele. Die<br />

Mainzer Beratungsfirma Forum hat<br />

im vergangenen Jahr Mitgliedern verschiedener<br />

Verbände über die Zufriedenheit<br />

mit ihren Organisationen befragt:<br />

Die IHKn landeten auf dem letzten<br />

Platz.<br />

Die Unzufriedenheit bündelt sich<br />

schon seit einem Jahrzehnt im Verband<br />

der IHK-Verweigerer in Dortmund.<br />

Ihre Internetseite (www.kammerjaeger.org)<br />

wird millionenfach angeklickt.<br />

Die Verweigerer berufen sich<br />

aufs Grundgesetz: Diese geht prinzipiell<br />

von der Freiheit des einzelnen<br />

Bürgers aus, die nur dort eingeschränkt<br />

werden darf, wo es unvermeidbar<br />

ist.<br />

Genau diese Notwendigkeit aber sehen<br />

die IHKn. Es gebe ein Gesamtinteresse<br />

der Unternehmen, das nur vertreten<br />

werden könne, wenn sich alle<br />

daran beteiligen, so die Argumentation.<br />

Im IHK-Gesetz steht: Jede IHK hat<br />

den Auftrag „das Gesamtinteresse der<br />

ihnen zugehörigen Gewerbetreibenden<br />

ihres Bezirks wahrzunehmen, für<br />

die Förderung der gewerblichen Wirtschaft<br />

zu wirken und dabei die wirtschaftlichen<br />

Interessen einzelner Gewerbezweige<br />

oder Betriebe abwägend<br />

und ausgleichend zu berücksichtigen.“<br />

Aber worin soll das gemeinsame Interesse<br />

bestehen, fragen die IHK-Gegner.<br />

Was hat der Versicherungsmakler<br />

mit dem Blumenhändler, was der<br />

Gastwirt mit dem Pharma-Produzenten,<br />

was der Software-Unternehmer<br />

mit der Modeboutique-Besitzerin gemein?<br />

Und selbst, wenn es Gemeinsamkeiten<br />

gibt: Warum sollte nicht jeder<br />

selbst für sich entscheiden können,<br />

ob er diese Interessenvertretung<br />

unterstützen will – ober eben nicht?<br />

Schließlich würden auch andere Berufs-<br />

und Bevölkerungsgruppen nicht<br />

zu einer Mitgliedschaft– in irgendwelchen<br />

Kammern gezwungen. Professor<br />

Uwe Jens, SPD-Mitglied und ehemaliger<br />

Bundestagsabgeordneter, tut sich<br />

jedenfalls schwer mit dem Zwang:<br />

„Ich bin der Ansicht, dass es in einer<br />

marktwirtschaftlichen Ordnung sehr<br />

schwer zu begründen ist, warum jedes<br />

Unternehmen Mitglied einer Kammer<br />

sein muss.“<br />

Mit dieser Einschätzung steht Jens<br />

innerhalb der SPD nicht allein da. Im<br />

Frühjahr diskutierte und entwarf die<br />

SPD-Arbeitsgruppe für Wirtschaft und<br />

Arbeit einen Gesetzentwurf zur Abschaffung<br />

der IHK-Zwangsmitgliedschaft.<br />

Demnach sollten die öffentlich-rechtlichen<br />

IHKn<br />

in privat organisierte<br />

Kammervereine überführt<br />

werden. Nach<br />

Angaben des BundestagsabgeordnetenJohannes<br />

Kahr, Initiator<br />

des Gesetzentwurfes<br />

und Sprecher des wirtschaftsfreundlichen<br />

Seeheimer Kreises, hat<br />

es in der SPD-Fraktion<br />

auch eine Mehrheit für<br />

den Gesetzesentwurf gegeben. Doch<br />

erst stellte sich Wirtschaftsminister<br />

Wolfgang Clement quer, dann verkündete<br />

Gerhard Schröder Neuwahlen.<br />

Damit war das Thema zunächst vom<br />

Tisch.<br />

Jetzte aber sind die Neuwahlen entschieden<br />

und Clement nicht mehr Minister.<br />

Gut möglich also, dass das Thema<br />

in einer großen Koalition wiederbelebt<br />

wird.<br />

Initiative aus Brüssel<br />

Und wenn die Initiative nicht in Berlin<br />

ergriffen wird, könnte Brüssel Vorreiter<br />

werden. Dort brüten die EU-Beamten<br />

gerade über der neuen Dienstleistungsrichtlinie,<br />

die den europäischen<br />

Markt für Dienstleistungen harmonisieren<br />

soll. Diese soll nach Protesten<br />

der Regierungen in Berlin und Paris<br />

zwar nun in entschärfter Form verabschiedet<br />

werden. Dennoch könnte sie<br />

erhebliche Konsequenzen für die<br />

IHKn haben. Wenn die Dienstleistungsrichtlinie<br />

dazu führt, dass etwa<br />

ein polnischer Unternehmer, der seine<br />

Dienste in Deutschland anbietet,<br />

nicht Mitglied in einer IHK sein muss,<br />

könnte ein deutscher Unternehmer<br />

dagegen klagen. Schließlich wäre er<br />

mit seinen IHK-Zwangsbeiträgen ge-<br />

genüber der polnischen Konkurrenz<br />

benachteiligt. Was dann passiert, hat<br />

Günter Steffen, Präsident der Heilbronner<br />

IHK, einem dortigen Zeitungsredakteur<br />

in die Tasten diktiert:<br />

„Wenn Firmen aus anderen Ländern<br />

nicht dabei sein müssen, dann<br />

braucht es nur eine Klage einer deutschen<br />

Firma beim Europäischen Gerichtshof,<br />

bis die Zwangsmitgliedschaft<br />

fällt.“<br />

Dass ein Kammersystem auch<br />

ohne Zwang funktioniert, zeigt<br />

der Blick über den Tellerrand:<br />

In vielen Staaten Europas<br />

wie Belgien, Dänemark,<br />

Großbritannien, Irland,<br />

Finnland, Norwegen,<br />

Portugal, Schweden<br />

oder der Schweiz sind die<br />

Kammern auf freiwilliger<br />

Basis organisiert. Auch<br />

die hiesigen IHKn würden<br />

in einem solchen<br />

System nicht verschwin-<br />

den, wie das Beispiel Liechtenstein<br />

zeigt. Der kleine Fürstenstaat<br />

hat als derzeit letztes Land<br />

die Zwangsmitgliedschaft abgeschafft.<br />

Doch nur 10 Prozent der<br />

Mitglieder sind daraufhin ausgetreten.<br />

IHK müsste kämpfen<br />

Eines würde das Ende der<br />

Zwangsmitgliedschaft aber auf jeden<br />

Fall bewirken: Die IHKn müssten<br />

stärker um die Gunst der Unternehmen<br />

kämpfen. Vermutlich<br />

würde sich dadurch ihr Angebot<br />

verbessern. Und auch Peter Graf<br />

würde davon profitieren. Der ist<br />

nämlich Mehrfachzwangsmitglied<br />

in der IHK. Einmal als Einzelunternehmer,<br />

und auch noch mit seiner<br />

GmbH. „Das kann ja wohl nicht<br />

sein“, sagt er und formuliert<br />

dann doch noch eine Erwartung<br />

an die neue Vollversammlung<br />

der IHK Hochrhein-Bodensee:<br />

„Die sollen zumindest diese<br />

Mehrfachzwangsmitgliedschaft<br />

streichen.“<br />

Interview mit IHK-Präsident<br />

Dieter Teufel plus Kammervergleich<br />

regionaler IHKn, Seite 2<br />

Was halten Unternehmer von der IHK?<br />

◆ Profitieren oder draufzahlen? Vier Geschäftsführer aus der Region über ihre Erfahrungen als IHK-Mitglied<br />

Harald Marquardt,<br />

Sprecher<br />

der Geschäftsführung<br />

der<br />

Marquardt<br />

GmbH (Rietheim-Weilheim),<br />

weltweit über<br />

3000 Mitarbeiter<br />

„Wir wären auch ohne Zwang Mitglied<br />

der IHK.“ Für Harald Marquardt ist der<br />

Fall klar: „Die meisten Mitglieder wissen<br />

gar nicht, was die Kammer für sie<br />

tut. Aber ich bin sicher: Wenn man die<br />

IHK nicht mehr hätte, gäbe es Geschrei.“<br />

Der Geschäftsführer des auf<br />

Schalter spezialisierten Zulieferers<br />

will sich daher den Kritikern nicht anschließen:<br />

„Ich kann nur für die Kammer<br />

werben.“ (lud)<br />

Cornelia Linzer,<br />

Inhaberin und<br />

Geschäftsführerin<br />

der Linzer Personal<br />

GmbH in<br />

Konstanz (Existenzgründer-<br />

Beraterin)<br />

Cornelia Linzer ist Neuling in der<br />

künftigen Vollversammlung der IHK<br />

Hochrhein-Bodensee. Für Sie hat die<br />

Kammer ihre Berechtigung. Das Angebot<br />

sei breitgefächert und reiche vom<br />

Ausbildungswesen über die Vermittlung<br />

steuerlicher Themen bis hin zur<br />

Beratung von Existenzgründern. „Nur<br />

muss man eben das Angebot auch annehmen,<br />

dann stimmt das Verhältnis<br />

von Beitrag zu Leistung.“ (sen)<br />

„Dann braucht es nur eine<br />

Klage einer deutschen Firma beim<br />

Europäischen Gerichtshof, bis die<br />

Zwangsmitgliedschaft fällt.“<br />

GÜNTER STEFFEN, PRÄSIDENT DER HEILBRONNER<br />

IHK, FÜR DEN FALL, DASS DIE<br />

DIENSTLEISTUNGSRICHTLINIE IN KRAFT TRITT<br />

Martin Gundlach,Geschäftsführer<br />

Dokuwerk<br />

in Immenstaad<br />

(Betriebs- und<br />

Wartungsanleitungen),<br />

12 Mitarbeiter<br />

Bei seiner Existenzgründung 2003 war<br />

Gundlach froh, dass es die IHK gab.<br />

Die habe seinen Businessplan abgezeichnet.<br />

„Das war wichtig, um für die<br />

ersten sechs Monate relativ leicht die<br />

finanzielle Unterstützung des Arbeitsamts<br />

zu bekommen.“ Heute nimmt er<br />

das Kammer-Angebot kaum noch<br />

wahr. „Wenn’s brennt, geh ich lieber<br />

direkt zu den Fachleuten und bezahle<br />

für die Leistung.“ (kck)<br />

Rüdiger Braun,<br />

Gesellschafter<br />

Inglas Innovative<br />

Glassysteme<br />

Friedrichshafen,<br />

6 Mitarbeiter<br />

„Sicher gibt es Punkte, wo man von<br />

der IHK profitieren, Beratung und Unterstützung<br />

gebrauchen kann“, sagt<br />

Rüdiger Braun. Aber das Verhältnis zur<br />

Kammer hält der Inglas-Gesellschafter<br />

für ambivalent. Kontakte gibt es<br />

kaum. Wenn man ihm die Wahl ließe,<br />

IHK-Mitglied zu werden oder nicht,<br />

würde er eher nein sagen, sagt Braun.<br />

„Kosten und Nutzen stehen in keinem<br />

Verhältnis.“ (kck)<br />

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Ausgabe Nr. 10<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

vor Ihnen liegt die<br />

erste Ausgabe Ihrer<br />

regionalen<br />

Wirtschaftszeitung<br />

PROFIT. Der<br />

Titel ist Programm:<br />

Es geht<br />

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Wir betrachten Profit nicht<br />

als anrüchig oder gar unanständig.<br />

Denn das Streben nach Gewinn ist<br />

ein Kernelement unserer freiheitlichen<br />

Wirtschaftsordnung. Der<br />

Profit eines Unternehmens fällt<br />

umso höher aus, je besser es die<br />

Wünsche seiner Kunden erfüllt.<br />

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darüber, was wirtschaftlich<br />

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Betriebe und ihre „Macher“ vor<br />

und sorgen so dafür, dass die Region<br />

transparenter wird. PROFIT<br />

wird die Unternehmen besser vernetzen.<br />

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dass der wirtschaftlich potente<br />

Südwesten seine Potenziale noch<br />

besser ausspielen kann.<br />

Die Lektüre von PROFIT soll Ihnen<br />

Vorteile in der täglichen Arbeit<br />

bringen. Deshalb lassen wir Fachleute<br />

zu Wort kommen, die ihre Erfahrungen<br />

aus allen Bereichen des<br />

Managements mittelständischer<br />

Unternehmen weitergeben und<br />

Ihnen helfen, Ihren Betrieb, Ihre<br />

Abteilung (Prof-)fit zu halten.<br />

Apropos Mittelstand: Diese Zeitung<br />

versteht sich als Sprachrohr<br />

der kleinen und mittleren Unternehmen.<br />

Denn sie bilden das Fundament<br />

der Wirtschaft im Südwesten.<br />

Wir setzen uns kritisch mit<br />

Entwicklungen und Institutionen<br />

auseinander, die den Mittelstand<br />

in seiner Arbeit beeinträchtigen.<br />

Uns sind die Akteure der Wirtschaft<br />

besonders wichtig. Deshalb<br />

stellen wir Menschen vor: Unternehmer,<br />

Manager, Selbständige<br />

aus der Region. Uns interessieren<br />

ihre Motive, Ziele und Erfolgsrezepte.<br />

Auch von dieser Lektüre<br />

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Bitte stellen Sie uns<br />

auf die Probe. Und teilen Sie uns<br />

mit, was Ihnen gefällt und was wir<br />

besser machen können.<br />

PETER LUDÄSCHER<br />

(REDAKTIONSLEITER)<br />

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Klaus Hoebel<br />

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aktuell<br />

Seite 2 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

FIRMEN<br />

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Autohaus Bölle 4<br />

Bootswerft Wilhelm<br />

Wagner<br />

26<br />

Bootswerft Martin 26<br />

DIS 10<br />

Engel und Völkers 16<br />

Eral Metall 13<br />

Extern Personal<br />

Service<br />

10<br />

FH Furtwangen 31<br />

FH Konstanz 31<br />

Flesch 5<br />

Geberit 20<br />

Hallberg-Rassy Varv 26<br />

Hypo Equity Management<br />

30<br />

Ideal Möbelbau 6<br />

Industriepark Gottmadingen<br />

8<br />

Ingun 4<br />

International Packaging<br />

Institute<br />

23<br />

Intersky 13<br />

Kanzlei Artax 7<br />

Karl Storz 18<br />

Kownatzki 9<br />

Lauterbach & Unger 30<br />

Lignotrend 13<br />

Marquardt 4, 13<br />

Möbelhaus Seipp 17, 24<br />

Moonlight 9<br />

MSI Med-Serv International<br />

6<br />

Nissen & Velten<br />

Software<br />

22<br />

Randstad 10<br />

Raps-Drive 29<br />

Saeco Deutschland 19<br />

Schindler, Parent &<br />

Cie<br />

17<br />

Siemens Dematic<br />

Postal Automation<br />

4<br />

Singener Gaswerk 28<br />

Steinbeis Stiftung 12<br />

Stromeyer Hallen 7<br />

Tauchschule<br />

Meersburg<br />

26<br />

Techni-Data 22<br />

Trend Factory 15<br />

Universität KN 31<br />

Valet & Ott 12<br />

Verax 22<br />

Visual Artwork 20<br />

Weber Motor 26<br />

Winter Immobilien<br />

Wirtschafts- und<br />

16<br />

Steuerberatung<br />

Wohner<br />

15<br />

Zeppelin 13<br />

Zeppelin Universität<br />

Friedrichshafen<br />

31<br />

ZF 15<br />

Zoll + Partner 8<br />

Impressum<br />

Profit<br />

Redaktion: Peter Ludäscher (Leitung)<br />

Holger Thissen<br />

Redaktionelle Beratung und<br />

Mitarbeit:<br />

Johannes Eber<br />

Hildegard Linßen<br />

Ingo Feiertag<br />

Verlag und Herausgeber<br />

SÜDKURIER GmbH, Konstanz<br />

Geschäftsführer:<br />

Rainer Wiesner<br />

Objektverantwortung und Anzeigen:<br />

Andreas Heinkel<br />

Verlagsleitung Vertrieb:<br />

Erwin Dohm-Acker<br />

SÜDKURIER GmbH, Medienhaus<br />

Max-Stromeyer-Straße 178,<br />

78467 Konstanz<br />

Postfach 102 001,<br />

78420 Konstanz<br />

Telefon 0 75 31/999-0<br />

Telefax 0 75 31/999-1485<br />

Abo-Service:<br />

Kostenlose Servicenummer:<br />

0800/880 8000<br />

Internet:<br />

www.profit-wirtschaft.de<br />

E-Mail-Adressen:<br />

info@profit-wirtschaft.de<br />

Commerzbank Konstanz<br />

Konto-Nr. 270181100<br />

BLZ 690 400 45<br />

Druck:<br />

Druckerei Konstanz GmbH<br />

78467 Konstanz,<br />

Max-Stromeyer-Straße 180<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 1<br />

vom 1. Oktober 2005 mit den Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen für<br />

Anzeigen und Beilagen und den<br />

Zusätzlichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

des Verlages gültig. Bei<br />

Ausfall der Lieferung infolge höherer<br />

Gewalt, Arbeitskampf, Verbot oder<br />

bei Störungen in der Druckerei bzw.<br />

auf dem Versandweg kein Entschädigungsanspruch.<br />

Keine Gewähr für<br />

unverlangte Manuskripte. Erfüllungsort<br />

und Gerichtsstand für alle Verlagsgeschäfte<br />

ist Konstanz, soweit<br />

nicht zwingend gesetzlich anders<br />

vorgeschrieben.<br />

Männerträume zum Anfassen: Autohändler<br />

Thomas Kisser aus Friedrichshafen<br />

vermittelt Fine Cars –<br />

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Flitzer und täuschend echte Repliken<br />

– in die ganze Welt. >Seite 27<br />

Chefin von mehr als 3000 Mitarbeitern,<br />

Unternehmerin des Jahres 2004:<br />

Im PROFIT-Interview spricht Sybill<br />

Storz, Unternehmerin aus Tuttlingen,<br />

über Innovation, Erfolg und Familie.<br />

>Seite 18<br />

Geld verdienen mit Beteiligung: Die<br />

Anlageform Private Equity, eine<br />

Beteiligung von Anlegern an nicht<br />

börsennotierten Unternehmen, rückt<br />

immer mehr in den Blickpunkt privater<br />

Anleger. >Seite 30<br />

Ananas-Cocktails unter dem Sternenhimmel,<br />

Schnorcheln im Korallenriff<br />

bei 29 Grad Wassertemperatur,<br />

himmlische Ruhe, glasklares Wasser:<br />

Reportage über eine Kreuzfahrt im<br />

Indischen Ozean. >Seite 25<br />

Das Thema: Kammern in der Kritik - Fällt der Zwang zur Mitgliedschaft?<br />

Vom IHK-Kritiker zum Präsidenten: Steuerberater Dieter Teufel ist seit 1998<br />

Präsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Bild: Hahne<br />

Was spricht für.....<br />

➪ Die IHK kümmert sich mit um<br />

die Ausbildung in den Unternehmen.<br />

Sie berät Ausbildungsbetriebe<br />

und organisiert Prüfungen.<br />

➪ Die IHK ist eine wirtschaftspolitische<br />

Interessenvertretung<br />

innerhalb der Region und vertritt die<br />

Interessen der Region auch auf<br />

überregionaler Ebene<br />

➪ Die IHK ist die Selbstverwaltung<br />

der regionalen Wirtschaft.<br />

➪ Die IHK verfügt über ein großes<br />

Netzwerk, das den einzelnen<br />

Mitgliedern zugute kommt.<br />

➪ Die IHK bietet zahlreiche Weiterbildungsseminare<br />

an.<br />

IHK Hochrhein-<br />

Bodensee<br />

Höhe der Einnahmen der IHK gesplittet in<br />

A) Pflichtbeiträge (2004): 5,3 Millionen Euro<br />

B) sonstige Einnahmen (2004): 2,6 Millionen Euro<br />

Umlagehebesatz: 0,26 % (vom Gewerbeertrag)<br />

Haupt-<br />

Geschäftsführer<br />

Haro Eden<br />

Jahreseinkommen:<br />

keine Auskunft<br />

Mitgliederzahl: 30 500 IHK-Vollzeitstellen: 56<br />

... was gegen die IHK<br />

➪ Die Zwangsmitgliedschaft ist ein<br />

Eingriff in die persönliche Unternehmerfreiheit.<br />

➪ Die Zwangsbeiträge verringern<br />

die Qualität der IHK-Angebote. Der<br />

Grund: Der Anreiz zu hoher Leistungsbereitschaft<br />

ist gering, wenn<br />

Einnahmen sowieso fließen.<br />

➪ Das von den IHKn viel zitierte so<br />

genannte Gesamtinteresse einer<br />

Region, dass sie zu vertreten vorgeben,<br />

gibt es gar nicht. Die Firmen<br />

sind viel zu unterschiedlich.<br />

➪ Wo IHKn staatliche Aufgaben<br />

ausführen, könnten dies auch<br />

Behörden tun. Nicht-staatliche<br />

IHK-Angebote gibt es am Markt.<br />

„Wir sind in<br />

den Top-Ten“<br />

◆ Warum die Villinger IHK Vorbildcharakter hat<br />

Dieter Teufel ist seit 1998 IHK-Präsident.<br />

Er änderte viel. Doch es gibt<br />

Tabus, an denen rüttelt auch er nicht.<br />

Herr Teufel, bevor Sie 1998 nach<br />

einer Kampfabstimmung Präsident<br />

der Industrie- und Handelskammer<br />

Schwarzwald-Baar-<br />

Heuberg wurden, galten Sie als<br />

IHK-Verweigerer. Warum hatten<br />

Sie sich entschlossen, den „Marsch<br />

durch die Institution“ anzutreten?<br />

Widerspruch, nicht als Verweigerer,<br />

sondern als Erneuerer! Die so genannten<br />

„Verweigerer“ sind eine Randerscheinung,<br />

die es in unserer Region<br />

Gott sei Dank so gut wie überhaupt<br />

nicht mehr gibt. Für mich war von Anfang<br />

an klar: Ich möchte erneuern,<br />

nicht mich verweigern. Richtig ist außerdem:<br />

Ich stand damals als Steuerberater<br />

völlig außerhalb des IHK-Systems<br />

und war der Meinung, dass man<br />

einiges ändern und verbessern muss.<br />

Was haben Sie denn seither verändert<br />

und verbessert?<br />

Wir sind mit drei Zielen gestartet:<br />

Niedrigere Beitragssätze, mehr Transparenz<br />

und eine von innen reformierte<br />

IHK, die sich für den Mittelstand<br />

einsetzt. Wir haben überall deutliche<br />

Fortschritte gemacht. Nehmen Sie<br />

den Beitragssatz: Der lag 1997 bei 0,48<br />

Prozent des Gewerbeertrags, heute<br />

sind es 0,19 Prozent. Damit sind wir<br />

bundesweit unter den Top-Ten der 81<br />

Kammern.<br />

Wo ist Ihre IHK noch Spitze?<br />

Bei der Ausbildungsgebühr! Die Unternehmen<br />

zahlen an uns für die Eintragung<br />

und Betreuung eines Ausbildungsverhältnisses<br />

nur 51 Euro. Das<br />

ist der niedrigste Wert in ganz<br />

Deutschland. Dabei liegen die eigentlichen<br />

Kosten für die IHK zwischen<br />

400 und 500 Euro. Aber wir haben uns<br />

entschlossen, dies zu subventionieren.<br />

Wir wollen uns damit ausdrücklich<br />

zur Ausbildung bekennen.<br />

Wer die Einnahmen runter fährt<br />

wie Sie, der muss auch bei den<br />

Ausgaben kürzen. Wo wurde<br />

gespart?<br />

Wir haben uns auf unsere Kernkompetenzen<br />

konzentriert. Zum Beispiel<br />

auf unsere Ausbildungsleistungen.<br />

Dort wird nicht gespart. Und wenn<br />

doch, hinterfragen wir jede Kostenreduzierung<br />

dreimal. Von Randgebieten<br />

haben wir uns dagegen verabschiedet.<br />

IHK Schwarzwald-<br />

Baar-Heuberg<br />

Höhe der Einnahmen der IHK gesplittet in<br />

A) Pflichtbeiträge (2004): 3,6 Millionen Euro<br />

B) sonstige Einnahmen (2004): 2,2 Millionen Euro<br />

Umlagehebesatz: 0,19 % (vom Gewerbeertrag)<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Thomas Albiez<br />

Jahreseinkommen:<br />

keine Auskunft<br />

Mitgliederzahl: 26 800 IHK-Vollzeitstellen: 58<br />

Zum Beispiel von der Personalentwicklung,<br />

obwohl wir dort einen<br />

hochqualifizierten Mitarbeiter hatten.<br />

Aber das ist eine Dienstleistung, die<br />

auch frei am Markt erhältlich ist.<br />

Sie haben die IHK geprägt. Hat die<br />

IHK auch Sie verändert?<br />

Einen Gesinnungswandel kann ich bei<br />

mir nicht feststellen. Ich fühle mich<br />

heute vielmehr bestätigt. Was vom<br />

Bauchgefühl her möglich schien,<br />

konnten wir auch umsetzen.<br />

Sie nennen sich selbst einen Erneuerer.<br />

Aber für die Beibehaltung<br />

der Pflichtmitgliedschaft der<br />

Unternehmen in den IHKn sind<br />

Sie dennoch. Warum?<br />

Weil die IHKn eine Deregulierungsmaßnahme<br />

des Staates sind. Gäbe es<br />

die Kammern nicht, müsste das Ausbildungssystem<br />

auf staatliche Stellen<br />

verteilt werden. Dann müsste auch die<br />

Frage der Finanzierung neu gestellt<br />

werden. Wir finanzieren uns ja bekanntlich<br />

ausschließlich aus den Beiträgen<br />

unserer Mitglieder. Und es wird<br />

ja wohl ernsthaft keiner glauben wollen,<br />

dass staatliche Institutionen das<br />

Ganze billiger anbieten könnten. Denken<br />

Sie nur mal an die 2000 Ehrenamtlichen<br />

allein in unserer überschaubaren<br />

IHK. Der Großteil von denen arbeitet<br />

als Prüfer in der Aus- und Weiterbildung.<br />

Die bekommen 5 Euro<br />

plus Fahrtkosten für die Abnahme einer<br />

Prüfung. Oder denken Sie an die<br />

Vollversammlung, die Ausschüsse, das<br />

Präsidium, die bekommen nichts, gar<br />

nichts.<br />

Und was verdient Ihr Hauptgeschäftsführer<br />

Thomas Albiez?<br />

Darüber haben wir Vertraulichkeit<br />

vereinbart.<br />

Aber Sie sind doch mit dem Ziel<br />

angetreten, für mehr Transparenz<br />

zu sorgen. Gehört da nicht auch<br />

dazu, dass Ihre Mitglieder – wenn<br />

Sie schon zur Mitgliedschaft<br />

gezwungen werden – wenigstens<br />

erfahren, was mit ihrem Geld<br />

geschieht?<br />

Ich kann nur soviel sagen: Die Vergütung<br />

ist keinesfalls überzogen. Verglichen<br />

etwa mit den Vorstandsbezügen<br />

im Kreditgewerbe liegen wir deutlich<br />

darunter.<br />

NACHGEFRAGT HAT<br />

JOHANNES EBER<br />

Erst brachte Bernd Buck einer US-<br />

Firma bei, wie man Endoskope repariert.<br />

Dann gründete er mit MSI sein<br />

eigenes Unternehmen. Heute baut<br />

der Pfullendorfer sogar eigene Endoskope.<br />

>Seite 6<br />

Musterklagen<br />

gegen<br />

Handwerkskammern<br />

Stuttgart (rm) Handwerksbetriebe<br />

aus Baden-Württemberg und Bayern<br />

haben in diesem Jahr massenhaft Widerspruch<br />

gegen ihre Bescheide zur<br />

Entrichtung des Kammer-Pflichtbeitrags<br />

eingelegt. Man wolle gerichtlich<br />

klären, ob die Betriebe verpflichtet seien,<br />

den vollen Kammerbeitrag zu entrichten,<br />

wenn sie gleichzeitig auch<br />

zahlende Mitglieder einer Innung<br />

sind, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer<br />

der Verbände des<br />

Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes<br />

Alexander Habla in München.<br />

In den baden-württembergischen<br />

Kammerbezirken Ulm, Mannheim<br />

und Freiburg sind nach Angaben<br />

von Markus Eberlein vom Fachverband<br />

der Stuckateure ebenfalls bereits<br />

drei Verwaltungsgerichtsklagen gegen<br />

Zahlungsbescheide anhängig.<br />

Hintergrund der Streitigkeiten ist<br />

offenkundig die Furcht der Innungen,<br />

auf Kosten der Kammern Mitglieder<br />

zu verlieren. Während Handwerksbetriebe<br />

zur Mitgliedschaft in den Kammern<br />

verpflichtet sind, ist die Angehörigkeit<br />

zu einer Innung freiwillig. Wegen<br />

der wirtschaftlichen Schwierigkeiten<br />

und der immer schmaler gewordenen<br />

Margen haben in den letzten Jahren<br />

daher viele Betriebe ihre Innungs-<br />

Mitgliedschaft gekündigt. Allein die<br />

Verbände des Bayerischen Zimmererund<br />

Holzbaugewerbes haben in den<br />

letzten sieben Jahren nach Angaben<br />

Hablas etwa ein Viertel der Mitglieder<br />

eingebüßt.<br />

Die ersten juristischen Bemühungen,<br />

die Zahlung des Kammer-<br />

Zwangsbeitrags abzuschaffen oder zu<br />

reduzieren, verliefen nicht sehr erfolgreich:<br />

Das Verwaltungsgericht Augsburg<br />

wies in erster Instanz kürzlich<br />

sieben Musterklagen ab. Habla sah<br />

darin dennoch keine Niederlage. Die<br />

Augsburger Richter hätten über eine<br />

Sprungrevision den Weg zum Bundesverwaltungsgericht<br />

in Leipzig freigemacht,<br />

so dass über die Grundsatzfrage<br />

schon bald letztinstanzlich Klarheit<br />

bestehen könne.<br />

Die Kläger und mit ihnen die Innungen<br />

beziehungsweise Fachverbände<br />

sind der Auffassung, dass sie für dieselben<br />

Beratungsleistungen, die sowohl<br />

Innungen wie Kammern erbringen,<br />

doppelt zahlen müssten. Die<br />

Innungen stützen sich bei ihrem juristischen<br />

Vorgehen auf ein Rechtsgutachten<br />

des Marburger Staatsrechtlers<br />

Steffen Detterbeck. Demnach ist die<br />

Erhebung des vollen Kammerbeitrags<br />

von Betrieben, die auch Innungsmitglieder<br />

sind, wegen Verstoßes gegen<br />

rechtsstaatliche Prinzipien unzulässig.<br />

Der Fachverband des bayrischen<br />

Zimmerer- und Holzbaugewerbes hat<br />

vorgeschlagen, den Kammerbeitrag<br />

von Handwerksbetrieben, die auch einer<br />

Innung angehören, um 35 Prozent<br />

zu senken. Die Ersparnis für die Doppel-Mitglieder<br />

bezifferte Habla auf<br />

jährlich 90 Millionen Euro.<br />

IHK Bodensee-<br />

Oberschwaben<br />

Höhe der Einnahmen der IHK gesplittet in<br />

A) Pflichtbeiträge (2004): 4,3 Millionen Euro<br />

B) sonstige Einnahmen (2004) : 3,1 Millionen Euro<br />

Umlagehebesatz: 0,30 % vom Gewerbeertrag<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Helmut Schnell<br />

Jahreseinkommen:<br />

keine Auskunft<br />

Mitgliederzahl: 30 205 IHK-Vollzeitstellen: 67


AKTUELL<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 3<br />

MENSCHEN<br />

Albiez, Gerhard 7<br />

Albiez, Thomas 2<br />

Bächle, Jürgen 7<br />

Baehny, Albert M. 20<br />

Bihler, Bernhard 3, 19<br />

Bihler, Markus 19<br />

Bloedorn, Oliver 18<br />

Bruhnke, Ulrich 30<br />

Brummer, Jürgen 29<br />

Burger, Andreas 31<br />

Eberle, Thorsten 16<br />

Eckert, Werner 13<br />

Eden, Haro 2<br />

Flesch, Gerhard 5<br />

Gehl, Rainer 28<br />

Gersbacher, Bernh. 8<br />

Grabner, Mario 12<br />

Grieger, Andreas und<br />

Iris<br />

21<br />

Habla, Alexander 3<br />

Hägele, Jürgen 8<br />

Hanßler, Klaus 4<br />

Hempel, Juliane 26<br />

Hess, Michael 7<br />

Hirscher, R. 8<br />

Hug, Robert 6<br />

Hugel, Lutz 21<br />

Irion, Volker 10<br />

Janssen, Rudolf 16<br />

Karl, Armin 4<br />

Kettenbach, Edgar 4<br />

Kaul, Heinz 12<br />

Kisser, Thomas 27<br />

Kirsch, Werner 10<br />

Kirsche, Jürgen 13<br />

Klopfer, Helmut 18<br />

Kownatzki, Michael 9<br />

Kuenburg, Michael 13<br />

Lenz, Matthias 15<br />

Marquardt, Harald 4<br />

Mielke, Oliver 26<br />

Müller, Wolfgang 12<br />

Parent, Jean-Claude 17<br />

Pöttinger, Harald 30<br />

Rademacher, Rolf-<br />

Dieter<br />

23<br />

Rassy, Mellie & Magnus<br />

26<br />

Renner, Andreas 3<br />

Schäfer, Sven 16<br />

Scheiff , Dieter 10<br />

Scherer, Roland 6<br />

Schnell, Helmut 2<br />

Seipp, Horst 17<br />

Skiba, Hans Eduard 22<br />

Springe, Gerd 23<br />

Statti, Carmen 15<br />

Stockburger, Peter 4<br />

Storz, Sybill 18<br />

Ströhle, Martin 18<br />

Stuchlik, Gerda 5<br />

Susanek, Ernst 13<br />

Teufel, Dieter 2<br />

Torges, Karl Franz 22<br />

Unger, Andreas 29<br />

Voigt, Gunter 31<br />

von Büren, Ingo 23<br />

Wagner, Richard 24<br />

Weissweiler, Thomas 22<br />

Wohlfeil, Corinna 30<br />

Wutta, Mike 15<br />

Zock, Sabine 10<br />

Zoll, Klaus 8<br />

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Sie machen PROFIT<br />

Die Wirtschaftsredakteure (von links)<br />

Hildegard Linßen, Holger Thissen,<br />

Johannes Eber, Peter Ludäscher (vorn,<br />

Leitung) und Volontär Ingo Feiertag<br />

sorgen dafür, dass die Leser von PRO-<br />

Die Verlagerung von Produktionskapazitäten<br />

von einem Teil der Welt in einen<br />

anderen beschäftigt die Menschen<br />

überall. Diese Entwicklung, die<br />

bei den Großkonzernen begann, ist<br />

längst beim Mittelstand im Südwesten<br />

angekommen. Dies hat das Kienbaum-Büro<br />

in Titisee-Neustadt zum<br />

Anlass genommen, im Rahmen der<br />

Studienreihe „Regio Study on Business<br />

Development“ 500 Unternehmer<br />

und Wirtschaftslenker in der Region<br />

zum Thema „Internationalisierungsstrategien”<br />

zu befragen.<br />

Kräftiges Wachstum<br />

Gegen den allgemeinen Trend der<br />

Wirtschaftsentwicklung sind die befragten<br />

Unternehmen der Region in<br />

den vergangenen beiden Jahren um<br />

durchschnittlich 15 Prozent gewachsen.<br />

Darunter befinden sich 30 Prozent<br />

Automobilzulieferbetriebe, die<br />

im Schnitt 70 Prozent ihres Umsatzes<br />

im Automotive-Business erwirtschaften<br />

und 30 Prozent mit Kunden anderer<br />

Branchen. Im Mittel erwirtschaften<br />

ausländische Gesellschaften der<br />

Stilvolle Räumlichkeiten<br />

Arbeiten, Genießen, Wohnen<br />

Im Jahre 1781 am Fuße des Münsterhügels<br />

erbaut, hat in der Hofhalde 1<br />

alles Stil und Klasse: die aufwändige<br />

Restaurierung innen wie außen, die Vielfalt<br />

historischer Details, die antike Möblierung,<br />

die technische Infrastruktur. Drei<br />

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Lektüre über die Wirtschaft der<br />

Region erwarten dürfen.<br />

Brennt Ihnen ein Thema unter den<br />

Nägeln? Gibt es interessante Neuig-<br />

Firmen 40 Prozent des Umsatzes und<br />

wachsen mit etwa 16 Prozent pro Jahr.<br />

85 Prozent der Unternehmen erwirtschaften<br />

mehr als ein Viertel ihres<br />

Umsatzes im Ausland, 35 Prozent sogar<br />

mehr als 75 Prozent. Als Grund für<br />

die Internationalisierung ihrer wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten geben die Firmen<br />

als erstes lokale Absatzmärkte an,<br />

dicht gefolgt von Personalkosten und<br />

Kundenforderun-<br />

gen.Untergeordnet spielen auch<br />

Steuern, Zölle oder<br />

Wechselkursrisiken<br />

eine Rolle.<br />

Auf ihre Wachstumspläne<br />

bis 2010<br />

befragt, wollen die<br />

Unternehmen um durchschnittlich 47<br />

Prozent wachsen. Dabei ist die Ziel-<br />

Wachstumsrate im Ausland mit 53 Prozent<br />

mehr als doppelt so hoch wie das<br />

in Deutschland erwartete Wachstum<br />

von 25 Prozent. Das Wachstumsziel<br />

der Entwicklungsaktivitäten geben die<br />

Befragten im Schnitt mit 28 Prozent<br />

an, das zwischen Deutschland und<br />

dem Ausland nicht mehr signifikant<br />

keiten aus Ihrem Unternehmen?<br />

Rufen Sie an oder mailen Sie an die<br />

PROFIT-Redaktion: Tel.: 07531-999<br />

1243, redaktion@profit-wirtschaft.de.<br />

Bild: König<br />

variiert. Alarmierend, wenn man bedenkt,<br />

dass die Politik zumindest den<br />

F+E-Bereich (Forschung+Entwicklung)<br />

für „abwanderungssicher” hält.<br />

Während in Westeuropa (außerhalb<br />

Deutschlands), wo in der Vergangenheit<br />

nahezu alle Firmen investiert hatten,<br />

keinerlei Investitionen geplant<br />

sind, planen nahezu 30 Prozent der<br />

Befragten Aktivitäten in China. Jeweils<br />

10 Prozent der Be-<br />

fragteninvestieren in Osteuropa<br />

und Indien, wo sie<br />

bereits mit 60 Prozent<br />

schon präsent<br />

sind. Als<br />

Gründe für ihre<br />

zukünftigen<br />

Standortplanungen geben die Firmen,<br />

die nach Osteuropa gehen, in zwei<br />

Dritteln der Fälle „Allgemeines Firmenwachstum“<br />

an. In China sind es<br />

überwiegend Wachstumsgründe, in<br />

Indien Verlagerungsgründe. Aktivitäten<br />

in den USA sind ausschließlich<br />

wachstumsbedingt.<br />

Auf die Problematiken oder Hemmnisse<br />

bei ihren Erfahrungen im Aus-<br />

Rat und Tat bei Anzeigen<br />

Die Ansprechpartner der PROFIT-<br />

Anzeigenkunden (von links): Günter<br />

Halle (Kundenberater Bodensee),<br />

Thomas Sausen (Kundenberater<br />

Schwarzwald) und Andreas Heinkel<br />

Jedes dritte Unternehmen<br />

möchte in China investieren<br />

◆ Südwestdeutsche Unternehmer in der „Kienbaum RegioStudy on Business Development“<br />

Anlässe<br />

85 Prozent der Unternehmen<br />

erwirtschaften mehr als<br />

ein Viertel ihres Umsatzes<br />

im Ausland, 35 Prozent<br />

sogar mehr als 75 Prozent.<br />

Herzlich<br />

land befragt, wird als Hauptproblem<br />

„kulturelle Unterschiede“ definiert.<br />

Ihm folgen Schwierigkeiten mit der lokalen<br />

Politik und Bürokratie sowie<br />

Markteintrittsbarrieren – gleichauf<br />

mit dem Problem, lokale Lieferanten<br />

zu finden und mit ihnen zu arbeiten.<br />

Als weniger problematisch sehen die<br />

Firmen das lokale Recht oder auch das<br />

Finden qualifizierter und motivierter<br />

Mitarbeiter.<br />

Man spricht Englisch<br />

Der Personalanteil im Ausland beträgt<br />

bei den befragten Firmen im Schnitt<br />

etwa ein Viertel. Geführt werden die<br />

Unternehmen zu 75 Prozent von lokalen<br />

Managern. Als sprachliche Voraussetzungen<br />

im Management verfügen<br />

mittlerweile alle Chefetagen über Englischkenntnisse.<br />

Bei den weiteren<br />

Sprachkenntnissen wird es jedoch<br />

sehr schnell spärlich: In der Hälfte der<br />

obersten Führungsebenen wird französisch<br />

gesprochen, in einem Drittel<br />

Spanisch. Weitere Sprachen sind von<br />

untergeordneter Rolle.<br />

Zu einem Statement zum Standort<br />

Deutschland aufgefordert, zeigt sich<br />

(Anzeigenleitung). Zielgerichtete<br />

Kommunikation über Kundenberater<br />

Günter Halle: Telefon 07531-999 1558<br />

oder per E-Mail: guenter.halle@profit-wirtschaft.de<br />

Bild: Wendel<br />

eine Mischung aus Resignation und<br />

Hoffnung: Über einen schwierigen<br />

Markt Deutschland, über die Bürokratie,<br />

die Kostensituation und die fehlende<br />

Orientierung beklagen sich die<br />

Einen, während Andere das Fachwissen,<br />

die Qualität der Produkte und die<br />

Leistungsbereitschaft ihrer Mitarbeiter<br />

in den Vordergrund stellen.<br />

Wohin bewegt sich Südwestdeutschland?<br />

Die Antwort ist herausfordernd:<br />

Die aufstrebenden<br />

Wirtschaftsräume in Osteuropa und<br />

Asien als lokale Absatzmärkte gepaart<br />

mit den günstigen Produktionsbedingungen<br />

für westliche Absatzmärkte<br />

zwingen auch diejenigen Firmen der<br />

Region ins Ausland, deren Produktion<br />

über viele Jahrzehnte nur in Deutschland<br />

stattfand, während sie über intensive<br />

Exportaktivitäten schon früh<br />

internationale Märkte bedient haben.<br />

Dabei wirken die politischen, legislativen<br />

und bürokratischen Rahmenbedingungen<br />

in Deutschland oft als Katalysator<br />

und Brandbeschleuniger.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.kienbaum.de<br />

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oberen beiden Etagen erwarten Sie ein<br />

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Tel: 00 49 –(0) 75 31 – 240 75<br />

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E–mail: info@hofhalde1.de<br />

Internet: www.hofhalde1.de


Aktuell<br />

Seite 4 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

30, 40, 50 Stunden –<br />

alles ist möglich<br />

◆ Betriebe lassen sich flexible Arbeitszeitmodelle einfallen – Drei Beispiele<br />

von peter ludäscher<br />

Konstanz – Gibt es ein optimales Arbeitszeitmodell?<br />

PROFIT hat Unternehmen<br />

der Region befragt. Ergebnis:<br />

Die für alle Betriebe ideale Lösung gibt<br />

es nicht. Jedes Unternehmen muss<br />

das auf seine Belange zugeschnittene<br />

Modell selbst erarbeiten. Entscheidend<br />

ist, dass der Betrieb mit der Auftragslage<br />

atmen kann.<br />

Die Zeiten der starren 35-, 37,5oder<br />

40-Stunden-Woche sind in vielen<br />

Unternehmen vorbei. So auch in den<br />

von PROFIT besuchten Betrieben. Alle<br />

haben sich die Möglichkeit geschaffen,<br />

bei starkem Auftragseingang und<br />

Termindruck die Wochenarbeitszeit<br />

zu erhöhen. In Phasen geringer Auslastung<br />

fahren sie die Arbeitszeit zurück.<br />

So senken sie die Kosten und verbessern<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Das kleinste der befragen Unternehmen<br />

besitzt ein besonders flexibles<br />

Arbeitszeitmodell. Die Ingun<br />

Prüfmittelbau GmbH (Konstanz) beschäftigt<br />

145 Mitarbeiter und stellt gefederte<br />

Kontakte, Prüfadapter und<br />

Testsysteme her. Alle Produkte dienen<br />

dem Testen von Leiterplatten. Bei<br />

Kontaktstiften sieht sich Ingun als<br />

Marktführer in Europa und Asien. In<br />

diesem Geschäftsbereich kann in der<br />

normalen 35-Stunden-Woche kontinuierlich<br />

produziert werden. Auch bei<br />

den Testsystemen ist die Arbeitszeit<br />

kein großes Thema. Bei Prüfadaptern,<br />

die auf die jeweils zu prüfende Leiterplatte<br />

maßgeschneidert sein muss,<br />

hat Ingun jedoch mit starken Auftragsschwankungen<br />

zu kämpfen. „Hier haben<br />

wir jahrelang rote Zahlen geschrieben“,<br />

sagt Geschäftsführer Armin<br />

Karl, der das Unternehmen zu-<br />

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sammen mit seinem Vater Wolfgang<br />

führt. Man hatte starre Arbeitszeiten,<br />

aber das Geschäft verlief in einer Sinuskurve.<br />

So folgten Phasen, in denen<br />

Überstunden geleistet werden mussten,<br />

auf Zeiten, in denen die Mitarbeiter<br />

unterbeschäftigt waren.<br />

Ein neuer Produktionschef erarbeitete<br />

das heutige Arbeitszeitmodell:<br />

Die Mitarbeiter können bis zu 50 Stun-<br />

„Zunächst hatten die Mitarbeiter<br />

Bedenken gegen die<br />

Betriebsvereinbarung. Sie<br />

haben nur die 50 Stunden<br />

gesehen. Heute erkennen sie<br />

auch die Vorteile.“<br />

ARMIN KARL, INGUN-GESCHÄFTSFÜHRER<br />

den in der Woche eingeplant werden<br />

und feiern ihre Überzeit in den ruhigen<br />

Phasen ab. Das Stundenkonto<br />

darf im Kalenderjahr um 100 Arbeitsstunden<br />

nach unten oder oben abweichen.<br />

Sollte am Jahresende ein Arbeitszeitkonto<br />

im Plus sein, wird die<br />

Überzeit ausgezahlt. „Die Flexibilisierung<br />

hat uns unheimlich viel gebracht“,<br />

so Karl. Der betroffene Betriebszweig<br />

sei nach der Umstellung<br />

Unbesorgt in die Zukunft<br />

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sofort profitabel geworden. Die atmende<br />

Wochenarbeitszeit machte<br />

drei Arbeitsplätze überflüssig, die zuvor<br />

für Auftragsspitzen vorgehalten<br />

werden mussten. Diese Stellen konnten<br />

in andere Teile des Unternehmens<br />

verlagert werden.<br />

„Wir haben aber nicht nur die Personalkosten<br />

gesenkt, sondern auch<br />

die Durchlaufzeiten erheblich verringert“,<br />

so Karl. „Während wir vorher bis<br />

zu zwei Wochen für einen Auftrag benötigten,<br />

schaffen wir es jetzt in fünf<br />

Tagen.“ Am Markt sei die größere Flexibilität<br />

bestens angekommen und<br />

habe zu mehr Aufträgen geführt.<br />

Wie sieht die Regelung in der Praxis<br />

aus? Karl: „Der Werkstattleiter legt die<br />

Arbeitszeiten in Abstimmung mit den<br />

Mitarbeitern fest. Manche kommen<br />

auch gerne am Samstag, manche arbeiten<br />

lieber am Abend länger.“ Auch<br />

der Ausgleich der Überzeit wird in Abstimmung<br />

mit dem Werkstattleiter geregelt.<br />

Die Mitarbeiter hätten damit<br />

heute bessere Möglichkeiten, auch<br />

mal unter der Woche frei zu haben.<br />

„Zunächst hatten die Mitarbeiter Bedenken<br />

gegen die Betriebsvereinbarung.<br />

Sie haben nur die 50 Stunden gesehen.<br />

Heute erkennen sie auch die<br />

Vorteile“, berichtet Karl.<br />

Die 50-Stunden-Woche gilt nur in<br />

der Adapter-Fertigung. In allen Teilen<br />

des Unternehmens gibt es Gleitzeit<br />

ohne Kernzeiten. Nur in Abteilungen<br />

wie der EDV muss die Präsenz von 8<br />

bis 17 Uhr gesichert sein.<br />

Dass das System reibungslos funktioniert<br />

und gut angenommen wird,<br />

liegt nach Ansicht Karls auch daran,<br />

dass im Unternehmen ein sehr gutes<br />

Betriebsklima herrsche. „Bei uns gibt<br />

es einen kooperativen Führungsstil<br />

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und wir honorieren die<br />

Leistung der Mitarbeiter<br />

großzügig. So schütten<br />

wir jedes Jahr eine<br />

Prämie aus dem Gewinn<br />

aus. Wir wollen<br />

die Mitarbeiter am Erfolg<br />

teilhaben lassen.“<br />

Der Erfolg zeigt sich<br />

auch am Umsatz. Er<br />

wächst seit Jahren.<br />

2005 soll er um 3 Prozent<br />

auf 26,8 Millionen<br />

Euro zunehmen. „Bisher<br />

liegen wir genau im<br />

Plan“, freut sich Karl.<br />

Auch bei der Konstanzer<br />

Siemens Dematic<br />

Postal Automation<br />

hat man ein Arbeitszeitmodellentwickelt,<br />

das auf die Besonderheiten<br />

des Geschäfts<br />

mit Briefsortieranlagenzugeschnitten<br />

ist. „Wir sind<br />

ein Systembauer. Da<br />

kann mal ein Auftrag<br />

über 100 Millionen<br />

reinkommen, oder<br />

auch nicht“, sagt Personalleiter<br />

Edgar Kettenbach.<br />

Er und sein Vertreter<br />

Peter Stockburger<br />

haben daher mit<br />

dem Betriebsrat ein<br />

Modell erarbeitet, das<br />

hilft, die starken Schwankungen in<br />

Produktion und der Außenmontage<br />

aufzufangen. In diesen Bereichen arbeiten<br />

200 der rund 1000 Mitarbeiter.<br />

„Unser Ziel ist es, die Beschäftigung zu<br />

sichern und die eingearbeiteten Mitarbeiter<br />

zu halten“, so Stockburger.<br />

Kein Streit<br />

„Wir brauchen ein jährliches Auftragsvolumen<br />

von 300 bis 350 Millionen<br />

Euro, um unsere Mitarbeiter auszulasten“,<br />

berichtet Kettenbach. Gehen weniger<br />

Aufträge ein, gibt es ein Auslastungsproblem.<br />

Deshalb sprechen Personalabteilung<br />

und Betriebsrat regelmäßig<br />

über Auslastung und Arbeitszeit.<br />

Durchschnittlich zwei Mal im<br />

Jahr wird die Arbeitszeit mit dem Betriebsrat<br />

schriftlich vereinbart. Die<br />

Konzerntochter ist damit zwar nicht<br />

so beweglich wie ein Mittelständler,<br />

„doch das Verfahren funktioniert,<br />

wenn man ein vernünftiges Verhältnis<br />

zum Betriebsrat hat“, sagt Kettenbach<br />

und ergänzt: „Es gibt Unternehmen,<br />

da wird über jede Stunde Mehrarbeit<br />

mit dem Betriebsrat gestritten. Das<br />

kennen wir nicht.“<br />

Gegenüber Ingun verlaufen die Wellen<br />

bei Siemens in längeren Intervallen.<br />

Aber in ihrer Höhe sind sie beachtlich:<br />

Im Geschäftsjahr 2003/2004<br />

(30. 9.) betrug die Auslastung zwischen<br />

50 und 120 Prozent. Die<br />

Schwankungen hatten sich frühzeitig<br />

abgezeichnet, so dass mit dem Betriebsrat<br />

rechtzeitig eine flexible Lösung<br />

vereinbart werden konnte. Der<br />

Die flexible Regelung der Wochenarbeitszeit hilft Kosten senken. Außerdem kann das<br />

Unternehmen Auftragsspitzen schneller bewältigen. Montage: Brosig<br />

Betrieb reagierte, indem er die Wochenarbeitszeit<br />

– regulär 35 Stunden –<br />

in den flauen Zeiten auf 30 Stunden reduzierte.<br />

Als die Aufträge da waren,<br />

wurde für eine doppelt so lange Phase<br />

37,5 Stunden gearbeitet. Das Gehalt<br />

der Mitarbeiter blieb stets gleich, unabhängig<br />

von der Arbeitszeit.<br />

Im Juni 2004 zeichnete sich erneut<br />

ein Problem ab: Das Unternehmen<br />

befand sich auf einem Beschäftigungsgipfel,<br />

doch das nächste Tal war<br />

bereits in Sicht. Die Lösung: Die Wochenarbeitszeit<br />

wurde vorübergehend<br />

auf 40 Stunden verlängert und für die<br />

folgende schwache Phase auf 30 Stunden<br />

verringert. „Wenn wir in einem<br />

ganz tiefen Beschäftigungstal stecken,<br />

produzieren wir auch mal auf Lager“,<br />

ergänzt Kettenbach. Überstundenzuschläge<br />

auf die über 35 Stunden hinausgehende<br />

Arbeitszeit gibt es nicht.<br />

Lediglich für Arbeit am Samstag zahlt<br />

die Siemens-Tochter Zuschläge.<br />

Die Gleitzeit-Regelung handhabt<br />

das Unternehmen restriktiv: Das Arbeitszeitkonto<br />

darf maximal 15 Stunden<br />

im Plus oder im Minus sein. Falls<br />

Fünf-Sterne-Abend in Singen<br />

Über 700 Gäste begrüßte die Regionale<br />

Wirtschaftskooperation<br />

(RWK) zu einem Fünf-Sterne-Abend<br />

der Wirtschaft im Singener Autohaus<br />

Bölle (links im Bild Geschäftsführer<br />

Klaus Hanßler). Eingeladen waren<br />

Vertreter der Wirtschaft und Politik<br />

aus dem westlichen Bodenseeraum.<br />

„Unser Ziel ist es, die<br />

Beschäftigung zu sichern<br />

und die eingearbeiteten<br />

Mitarbeiter zu halten.“<br />

PETER STOCKBURGER,<br />

PERSONALABTEILUNG SIEMENS DEMATIC<br />

POSTAL AUTOMATION<br />

Hauptredner war der Arbeits- und<br />

Sozialminister des Landes, Andreas<br />

Renner (Mitte). RWK-Sprecher Bernhard<br />

Bihler (rechts) zeigte sich von<br />

dem großen Interesse überrascht.<br />

Die RWK habe es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, die Wirtschaft zu fördern.<br />

Als Interessengemeinschaft wolle sie<br />

ein Mitarbeiter damit nicht auskommt,<br />

muss der Vorgesetzte die<br />

Überschreitung genehmigen und<br />

gleichzeitig einen Tag vereinbaren, an<br />

dem das Konto wieder in die erlaubte<br />

Bandbreite gebracht wird.<br />

Zurzeit ist die Produktion gut beschäftigt.<br />

Ein großer Auftrag aus der<br />

Schweiz sichert die Auslastung bis<br />

September 2006.<br />

Bis zu 200 Stunden<br />

Ein hoch flexibles Arbeitszeitmodell<br />

praktiziert der Schalter-Hersteller<br />

Marquardt GmbH (Rietheim-Weilheim).<br />

Das Unternehmen lässt die Arbeitszeitkonten<br />

zwischen minus 100<br />

und plus 200 Stunden atmen. Der Ausgleichszeitraum<br />

ist nicht an das Kalenderjahr<br />

gebunden. „Der Ausgleich soll<br />

– ab der Spitze – innerhalb von zwölf<br />

Monaten erfolgen“, so der Sprecher<br />

der Geschäftsführung, Harald Marquardt.<br />

„Wenn sichtbar ist, dass es<br />

nicht geht, wird die Überzeit ausbezahlt.“<br />

Die Abteilungsleiter müssen<br />

darauf achten, dass die Mitarbeiter bei<br />

geringerem Arbeitsanfall frei nehmen.<br />

„Denn die Schwaben sind Häuslebauer.<br />

Denen wäre die Auszahlung lieber<br />

als die Freizeit“, schmunzelt Marquardt.<br />

Bei dringenden Projekten<br />

kann die Wochenarbeitszeit nach Absprache<br />

mit den Mitarbeitern kurzfristig<br />

auch mal über 50 Stunden betragen.<br />

Zuschläge werden nicht mehr gezahlt,<br />

außer im Schichtbetrieb. „Aber<br />

darüber muss diskutiert werden“, so<br />

Marquardt.<br />

nicht auf Signale von außen warten,<br />

sondern die Zukunftsgestaltung in<br />

die eigene Hand nehmen. Rund 1800<br />

Mitglieder nutzten die übergreifende<br />

Infrastruktur. Der Abend wurde zum<br />

zwanglosen Gespräch untereinander<br />

und zum gegenseitigen Gedankenaustausch<br />

genutzt. Bild. Tesche


Unternehmen & Management<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 5<br />

Das neue Teamwork mit Firmen<br />

◆ Staat und Wirtschaft arbeiten bei PPP-Projekten zusammen. Aber profitiert auch der Mittelstand?<br />

Freiburg – Hintergrund für die neue<br />

Partnerschaft zwischen Staat und Privatwirtschaft<br />

sind die wegbrechenden<br />

Steuereinnahmen und die dramatisch<br />

verengten finanziellen Handlungsspielräume<br />

der öffentlichen Hand.<br />

Um in dieser Situation Investitionen<br />

und Sanierungsmaßnahmen vornehmen<br />

zu können, setzen Staat und<br />

Kommunen zunehmend auf die Einbeziehung<br />

von privaten Unternehmen.<br />

Dabei ist PPP – Public Private<br />

Partnership – mehr als nur die private<br />

Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen.<br />

PPP bedeutet auch Zusammenarbeit<br />

von öffentlicher Hand und<br />

privater Wirtschaft bei Planung, Erstellung,<br />

Finanzierung, Betreiben und<br />

Verwertung von bislang staatlich erbrachten<br />

Leistungen.<br />

Bis weit in die neunziger Jahre wäre<br />

es undenkbar gewesen, dass der Staat<br />

ein Gefängnis baut und private Unternehmen<br />

sich daran beteiligen – und<br />

zwar als Investoren mit eigenem Risi-<br />

Was ist Public-Private-Partnership?<br />

Public-Private-Partnership (PPP)<br />

bedeutet: Unternehmen errichten<br />

Gebäude auf eigene Kosten und<br />

betreiben sie anschließend auch. Der<br />

Staat zahlt nur für die Nutzung.<br />

Im Frühjahr gab die Landesregierung<br />

den Startschuss für eine breitere<br />

Anwendung von PPP-Modellen und<br />

stieß auf große Resonanz: Über 20<br />

Kommunen haben sich bereits an die<br />

PPP-Taskforce des Wirtschaftsministeriums<br />

gewandt, die konkrete PPP-<br />

Vorhaben planen. Es geht vor allem<br />

um die Bereiche Verwaltungsgebäude,<br />

Schulen, Sporthallen, Feuerwehrhäuser<br />

und Freizeitbäder. Die Politiker<br />

sehen PPP als Notwendigkeit, in<br />

Tuttlingen – Mit den Ingenieuren der<br />

Lufthansa Technik AG suchte Firmenchef<br />

Gerhard Flesch persönlich nach<br />

der idealen Lösung. Und schließlich<br />

überzeugte seine Idee auch das Luftfahrt<strong>unternehmen</strong>:<br />

Zwei von der Tuttlinger<br />

Firma Flesch-Arbeitsbühnen<br />

GmbH & Co. KG konstruierte Fahrwerksbühnen<br />

kommen jetzt auf dem<br />

Flughafen zum Einsatz. Die Lufthansa<br />

Technik AG erteilte dem Fach<strong>unternehmen</strong><br />

für Arbeitsbühnen und Höhenzugangstechnik<br />

den Bau der Sonderbühnen.<br />

Die selbstfahrenden Spezialbühnen<br />

werden bei Wartungsarbeiten<br />

an den Airbus-Flugzeug-Typen<br />

330, 340 und 380 eingesetzt.<br />

Neben Lieferung der Spezialbüh-<br />

ko. Es wäre auch nicht denkbar gewesen,<br />

dass Investoren Schulen sanieren,<br />

nicht aus Gefälligkeit oder Mäzenentum,<br />

sondern weil sich damit langfristig<br />

Geld verdienen lässt. Mit zunehmender<br />

Ebbe in den öffentlichen Kassen<br />

haben sich die Horizonte erweitert.<br />

Heute ist kaum noch strittig, dass<br />

sich öffentliche Interessen wie moderne<br />

Schulen auf der einen Seite und unternehmerische<br />

Interessen auf der anderen<br />

Seite zusammen bringen lassen,<br />

so dass am Ende alle Beteiligten einen<br />

Gewinn davon haben.<br />

So plant zum Beispiel die Stadt Freiburg,<br />

die Sanierung von sechs Schulstandorten<br />

und die Erweiterung der<br />

Hauptfeuerwache sowie den anschließenden<br />

Betrieb an einen privaten<br />

Partner zu vergeben. Nachdem im<br />

Bundesbauministerium in Berlin<br />

neue Pilotprojekt-Vereinbarungen<br />

über Public-Private-Partnership unterzeichnet<br />

waren, war klar, dass die<br />

Stadt Freiburg tätig werden konnte.<br />

Baden-Württemberg den großen<br />

Investitionsbedarf im öffentlichen<br />

Sektor zu decken.<br />

Konkrete Beispiele für PPP-Modelle: In<br />

Friedrichshafen entsteht das erste<br />

kommunale PPP-Projekt. Es geht um<br />

den Neubau und den 20-jährigen<br />

Betrieb eines Verwaltungsgebäudes<br />

für den Landkreis Bodenseekreis.<br />

In Fellbach soll ein Freizeitbad per<br />

PPP gebaut und betrieben werden.<br />

Das Projekt wird derzeit ausgeschrieben.<br />

Freiburg plant PPP für die Sanierung,<br />

Erweiterung und den Betrieb von<br />

zehn Schulen und des Feuerwehrhauses.<br />

In Pforzheim ist PPP für eine<br />

Berufsschule geplant.<br />

Selbstfahrende<br />

Spezialbühnen<br />

◆ Lufthansa-Auftrag geht an Tuttlinger Fach<strong>unternehmen</strong><br />

nen erhielt die Firma Flesch auch den<br />

Zuschlag für die Wartungs- und Servicearbeiten.<br />

In Frankfurt hat Flesch<br />

mittlerweile einen guten Namen. Für<br />

den Frankfurter Airport (Fraport)<br />

führte das Tuttlinger Unternehmen<br />

bereits zwei Großaufträge aus.<br />

Mietstation in Radolfzell<br />

Gleichzeitig arbeitet der Arbeitsbühnenspezialist<br />

an einer verstärkten<br />

Marktpräsenz im Bodensee-Raum. In<br />

Radolfzell hat das Fach<strong>unternehmen</strong><br />

eine Mietstation eröffnet. Die Vor-Ort-<br />

Präsenz soll vor allem die Kundenbetreuung<br />

und den Kundenservice im<br />

Bodenseeraum verbessern. (avi/ole)<br />

Klassenzimmer aus der Zeit der Jahrhundertwende: Viel anders sieht es in vielen Schulhäusern heute noch nicht aus.<br />

Mit so genannten PPP-Projekten soll die Sanierung von Schulen vorangetrieben werden. Bild: dpa<br />

Nach den Worten der Bürgermeisterin<br />

für Umwelt, Schulen und Bildung der<br />

Stadt Freiburg, Gerda Stuchlik, liegt<br />

die Motivation der Stadt in der Erwartung,<br />

durch die Vergabe von Sanierung,<br />

Umbau, Instandhaltung und Betrieb<br />

der Schulen und der Hauptfeuer-<br />

Firma Flesch<br />

Die Firma Flesch Arbeitsbühnen<br />

GmbH & Co. KG hat sich in den<br />

letzten Jahren zu einem europaweit<br />

agierenden Fach<strong>unternehmen</strong> für<br />

Arbeitsbühnentechnik entwickelt.<br />

Am Hauptstandort in Tuttlingen<br />

verfügt das Unternehmen über ein<br />

modernes Dienstleistungs- und<br />

Servicezentrum. Die Arbeitsbühnen-Sonderlösungen<br />

haben sich zu<br />

einer Spezialnische entwickelt. Auch<br />

in den osteuropäischen Markt<br />

wurden mittlerweile gute Verbindungen<br />

aufgebaut. (avi)<br />

Auf dem Frankfurter Flughafen prüft das Team der Tuttlinger Firma Flesch zusammen mit Lufthansa-Ingenieuren<br />

den optimalen Arbeitsbühneneinsatz am riesigen Fahrwerk des Airbus 340. Bild: Flesch<br />

wache in einem PPP-Projekt, eine<br />

deutliche Verbesserung der kommunalen<br />

Leistung und Entlastung des<br />

städtischen Haushalts zu erreichen.<br />

Auch die Handwerkskammer Freiburg<br />

sowie die Industrie- und Handelskammer<br />

Südlicher Oberrhein sind<br />

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für die Beteiligung der Privatwirtschaft<br />

an der Schulsanierung. Die<br />

Wirtschaftskammern sind allerdings<br />

der Auffassung, dass das Projekt in<br />

Höhe von 60 Millionen Euro in mittelstandsgerechte<br />

PPP-Projekte aufgegliedert<br />

werden muss. (ole)<br />

transparent, ehrlich und fair<br />

Seit Beginn unserer Firmenlaufbahn verfolgen<br />

wir das Ziel, unseren Kunden eine maßgeschneiderte<br />

und mandantenorientierte Finanz- und<br />

Vermögensberatung zu bieten:<br />

Nicht der Produktverkauf steht bei uns im Vordergrund,<br />

sondern die ganzheitliche und lebensbegleitende<br />

Betreuung unserer Mandanten.<br />

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Vermögensberater<br />

finden wir<br />

für Sie die individuell<br />

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Autohaus<br />

BREGTAL<br />

Kleiner und sparsamer<br />

Autohändler im Oberen Bregtal<br />

melden verstärkt Zurückhaltung<br />

beim Autokauf und den Trend<br />

zum sparsameren Modell. Seit<br />

den enormen Benzinpreiserhöhungen<br />

überlegten sich potentielle<br />

Autokäufer noch genauer,<br />

welches Fahrzeugmodell sie<br />

kaufen, sagen die Unternehmer.<br />

Wie Roland Mahler vom gleichnamigen<br />

Autohaus einräumt, fragen<br />

die Kunden verstärkt nach dem<br />

Kraftstoffverbrauch. Einige hätten<br />

sogar schon ihre Fahrzeuge gegen<br />

spritsparsamere Modelle eingetauscht.<br />

Auch Dagmar Siedle vom gleichnamigem<br />

Furtwanger Autohaus<br />

sieht seit der Benzinpreisexplosion<br />

einen Trend hin zum kleineren<br />

Modell. Viele überlegten sich in<br />

diesen Tagen außerdem, ob sie<br />

einen Wagen mit Dieselmotor<br />

dem Benziner vorziehen. Doch<br />

gebe es hier auch eine gegenläufige<br />

Entwicklung: Wegen noch<br />

unsicherer Rechtslage in Sachen<br />

Rußfilter und Steuern gebe es in<br />

allerjüngster Zeit wieder einen<br />

Trend hin zum sparsamen Benziner.<br />

Bei zum Verkauf stehenden<br />

Fahrzeugen, die noch nicht zugelassen<br />

sind, seien die Autohändler<br />

seit Anfang des Jahres<br />

laut EG-Richtlinie verpflichtet, im<br />

Wageninneren schriftlich auf die<br />

Höhe des Spritverbrauchs hinzuweisen.<br />

„Die Kunden reagieren<br />

unterschiedlich“, charakterisiert<br />

Dagmar Siedle die Situation.<br />

Wegen der Unsicherheiten gebe<br />

es einige, „die halt ein oder zwei<br />

Jahre länger mit dem Kauf eines<br />

neuen Wagens warten“. Eine<br />

Beobachtung, die auch Rainer<br />

Faude vom gleichnamigen Autohaus<br />

macht. (sk)<br />

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Netzwerk. In Ihrer Region zu Hause.


Unternehmen & Management<br />

Seite 6 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Service<br />

STEUERPRÜFUNG<br />

Check hat Grenzen<br />

Darf mein steuerlicher Betriebsprüfer<br />

auf alle Daten zugreifen,<br />

die auf den Unternehmensrechnern<br />

liegen? Nein, sagt der<br />

Bund der Steuerzahler. Unternehmen<br />

müssen dem Prüfer nur die<br />

Daten zugänglich machen, die für<br />

die Besteuerung relevant sind.<br />

Kalkulationen oder private E-<br />

Mails können nicht eingefordert<br />

werden. Der Steuerprüfer darf<br />

sich aus dem Buchführungssystem<br />

auch keine Daten eigenständig<br />

kopieren oder herunterladen.<br />

Allerdings muss der Steuerpflichtige<br />

auf Aufforderung eine<br />

Kopie – etwa als CD-ROM, DVD –<br />

zur Verfügung stellen. Übrigens<br />

sind Unternehmen nicht verpflichtet,<br />

ihre Buchführung elektronisch<br />

abzuwickeln. (gw)<br />

DATENBLÄTTER<br />

Schneller Überblick<br />

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Region Friedrichshafen<br />

(WFG) hat speziell für jede Stadt<br />

und Gemeinde der Region Friedrichshafen<br />

Gewerbedatenblätter<br />

erarbeitet. Auf zwei Seiten geben<br />

sie für jede Kommune einen<br />

schnellen Überblick über die<br />

verfügbaren Flächen und die<br />

generellen Standortvorteile.<br />

Insgesamt verfügen die WFG<br />

Kommunen nun mit der Imagebroschüre,<br />

ihrem Portrait im<br />

Wirtschaftsmagazin Business<br />

Today und dem Gewerbedatenblatt<br />

über umfangreiche Präsentationsmöglichkeiten.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.wfg-region-fn.de<br />

Hochrhein-Bodensee:<br />

Industrie investiert<br />

wieder im Inland<br />

Seit dem 2. Quartal 2005 steigt die Bereitschaft<br />

der Wirtschaft in der Region<br />

Hochrhein-Bodensee, wieder verstärkt<br />

im Inland zu investieren. Vorrangig<br />

sind Ersatzbedarf und Rationalisierungsinvestitionen.<br />

Die Unternehmen<br />

planen auch mehr Investitionen<br />

in neue Produkte und Verfahren,<br />

vereinzelt auch in Kapazitätserweiterungen.<br />

Die leicht gestiegenen Gewinne<br />

dienen vorrangig dem Abbau von<br />

Verbindlichkeiten, der Verbesserung<br />

der Liquidität sowie der Finanzierung<br />

ausländischer Investitionsziele.<br />

Ein Drittel der<br />

Existenzgründer<br />

sind Frauen<br />

Konstanz – Immer mehr Frauen im<br />

Südwesten wagen den Schritt in die<br />

Selbstständigkeit. Mittlerweile sind<br />

fast ein Drittel der Existenzgründer<br />

Frauen. 2004 kletterte die Zahl der<br />

Gründerinnen um 23 Prozent auf<br />

32 000. Insgesamt machten sich<br />

104 000 Menschen selbstständig, teilte<br />

das Statistische Landesamt mit. Das<br />

Gründungspotenzial der Frauen sei<br />

aber noch nicht ausgeschöpft. Existenzgründerinnen<br />

machten sich mit<br />

einem Anteil von 46 Prozent vor allem<br />

als Dienstleister selbstständig. Ein<br />

Drittel der Frauen mache sich im Nebenerwerb<br />

selbstständig, bei den<br />

Männern waren das 25 Prozent. Ein<br />

wichtiges Motiv sei dabei die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf. (sk)<br />

Snacks machen<br />

Appetit auf gute<br />

Geschäfte<br />

Rosige Zeiten für Bäcker: Die Deutschen<br />

geben immer mehr Geld für<br />

Snacks aus. Nach Untersuchungen<br />

der Messe Stuttgart dürften die jährlichen<br />

Ausgaben für Außer-Haus-Mahlzeiten<br />

bald bei 50 Milliarden Euro liegen.<br />

2004 waren es 41,2 Milliarden.<br />

Auch das aushäusige Frühstück spielt<br />

eine immer größere Rolle. Dies sei eine<br />

Chance für Bäcker und Konditoren.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.suedback.de<br />

Bauchgefühl ist manchmal wichtiger<br />

◆ Unternehmer entscheiden oft emotional, wenn sie einen neuen Firmensitz suchen<br />

von Frank van Bebber<br />

Vier Standorte rund um München<br />

buhlten um ein begehrtes Unternehmen<br />

der Informationstechnik. Am Ende<br />

gewann Fürstenfeldbruck. Die<br />

Stadt schnitt in der Standortstudie der<br />

Unternehmensberater am schlechtesten<br />

ab. Doch der Chef ist Reserveoffizier<br />

bei der Luftwaffe. Von seinem<br />

neuen Büro schaut er auf den Fliegerhorst.<br />

„Am Ende können Emotionen<br />

entscheiden“, sagt Roland Scherer.<br />

Der Experte für Regionalentwicklung<br />

leitet das Kompetenzzentrum Regionalwirtschaft<br />

der Uni St. Gallen. Er hat<br />

vor allem für die Schweiz untersucht,<br />

nach welchen Kriterien sich Unternehmen<br />

ihren Platz suchen. Ergebnis:<br />

„Standortentscheide laufen nicht so<br />

ab wie nach dem Lehrbuch.“ Da ist das<br />

Ferienhaus oder der Wallfahrtsort des<br />

Inhabers manchmal wichtiger als<br />

Steuerlast oder Straßenanbindung.<br />

Hipp, Würth und Liebherr nennt<br />

Scherer als Beispiele. Zumindest wo<br />

Patriarchen oder Familien etwas zu sagen<br />

haben, geht es nicht nur um den<br />

Verstand, sondern auch ums Herz.<br />

Doch auch bei Konzernen sei wichtig,<br />

Standortgefahren<br />

„Regionen, die sich nicht bewegen,<br />

verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit“,<br />

warnt Roland Scherer. Er nennt drei<br />

gefährliche Blockaden, die einen<br />

Standort zum Verlierer im Konkurrenzkampf<br />

um Unternehmen machen.<br />

Funktionale Blockierungen: Hier<br />

binden sich kleine Unternehmen zu<br />

stark an ein Groß<strong>unternehmen</strong>, etwa<br />

in der Automobilindustrie. Verlieren sie<br />

den Großkunden, stehen sie vor dem<br />

Aus.<br />

Kommissar Zufall<br />

◆ Wie Robert Hug seine Marktnische entdeckte<br />

Gottmadingen - Wie finde ich neue<br />

Absatzmärkte? Unternehmer wissen<br />

nicht immer, wie sie neue Abnehmer<br />

für ihre Produkte suchen sollen. Der<br />

Gottmadinger Schreinermeister Robert<br />

Hug entdeckte einen neuen<br />

Markt für seinen Betrieb Ideal Möbelbau<br />

auf einfache Art: Er hörte genau<br />

hin, was einer seiner Kunde brauchte.<br />

„Als ein Kunde die Sonderanfertigung<br />

eines Krankenstuhls bestellte, habe<br />

ich nach und nach das riesige Potenzial<br />

entdeckt, das in den Bereichen ‚barrierefreies<br />

Wohnen’ und ‚Wohnen im<br />

Alter’ für unseren Betrieb steckt“, berichtet<br />

Hug über die ersten Schritte<br />

auf ungewohntem Terrain. „Ich habe<br />

mich dann informiert, Altersstatistiken<br />

besorgt, Gesundheitsmessen besucht,<br />

mit Betroffenen gesprochen<br />

und 2001 ein erstes entsprechendes<br />

Seminar der Handwerkskammer Konstanz<br />

mitgemacht“, sagt Hug. In der<br />

Werkstatt fing er mit den Mitarbeitern<br />

an zu basteln, setzte sich selbst in Rollstühle<br />

oder verband sich die Augen,<br />

um die Möbel und Einrichtungen am<br />

eigenen Leib zu testen. Die Spezialisierung<br />

der Ideal Möbelbau hat sich<br />

Robert Hug<br />

ob der Standort freundlich erscheine<br />

oder der Oberbürgermeister nur einen<br />

Referatsleiter mit spröden Zahlen<br />

schicke.<br />

„Es gibt viele emotionale Gründe für<br />

eine Standortwahl“, sagt Scherer. Die<br />

wirken vor allem im Finale, wenn die<br />

Entscheidung zwischen verbliebenen<br />

Favoriten mit halbwegs guter Ausgangslage<br />

fällt. Drei Gruppen von Faktoren<br />

unterscheidet Scherer, die über<br />

einen Standort entscheiden. Traditionelle<br />

Merkmale sind Verkehrsanbindung,<br />

Steuerlast oder Arbeitsrecht,<br />

dynamische Faktoren umfassen zum<br />

Beispiel Netze aus Forschungseinrichtungen<br />

oder andere Verknüpfungen<br />

und schließlich gibt es Prozessfaktoren<br />

wie emotionale Bindung.<br />

„Ein Standortentscheid ist ein fließender<br />

Prozess mit vielen Zwischenentscheiden“,<br />

sagt Scherer, diesen<br />

Prozess müssten Standortwerber eng<br />

begleiten.<br />

Zu wenig ans Herz der Unternehmer<br />

zu denken, ist ein Fehler der<br />

Standortwerber. Dazu kommt, dass sie<br />

sich zu sehr auf Firmen aus dem Ausland<br />

konzentrieren. Das ist zwar politisch<br />

einfacher, weil es Konkurrenz<br />

Kognitive Blockierungen: Hier<br />

haben die Eliten zu einer einheitlichen<br />

Weltsicht gefunden, die nicht mehr zu<br />

erschüttern ist. Statt eigene Fehler und<br />

Chancen zu sehen, machen sie zum<br />

Beispiel allein die politischen Rahmenbedingen<br />

für Probleme verantwortlich.<br />

Politische Blockierungen: Hier gibt<br />

es starre Beziehungen zwischen<br />

Personen. Seilschaften und Filz blockieren,<br />

dass eine Region neue Bedingungen<br />

erkennt und sich anpasst.<br />

(fvb)<br />

herumgesprochen, die Nachfrage<br />

nach individuellen Lösungen steigt<br />

ständig. Hug freut sich: „Bei den Kunden<br />

handelt es sich oft um „Best<br />

Agers“, die gut situiert sind und sich<br />

die Maßanfertigungen etwas kosten<br />

lassen“.<br />

Lukrative Nische<br />

Hug führt seit 1996 die Ideal Möbelbau<br />

und konnte im letzten Jahr mit seiner<br />

zehnköpfigen Mannschaft in neue<br />

Räume mit großem Ausstellungsbereich<br />

in das Gottmadinger Industriegebiet<br />

umziehen. Das Geschäft<br />

läuft gut und das wiederum ist kein<br />

Zufall: „Mitbewerber und private<br />

Hobbytüftler haben uns das Leben im<br />

traditionellen Schreinerhandwerk<br />

nicht gerade leicht gemacht“. Mit den<br />

Sonderanfertigungen zum barrierefreien<br />

Wohnen fand Hug seine lukrative<br />

Nische. Im barrierefreien Ausstellungsraum<br />

kann man sich in aller Ruhe<br />

umschauen und alles ausprobieren.<br />

Geboten werden auch Kleinteile<br />

wie Stiefelzieher und Schuhlöffel aus<br />

Holz. Häufig erfolgt über diese kleinen<br />

Sachen dann ein Einstieg in größere<br />

Geschäfte“, sagt Robert Hug zur Verkaufs-Strategie<br />

seiner Schreinerei.<br />

Die Ideal Möbelbau GmbH von<br />

Robert Hug hat inzwischen weit<br />

verzweigte Netzwerke und Kooperationen<br />

aufgebaut. So arbeiten<br />

die Schreiner nun vermehrt<br />

mit anderen Gewerken<br />

wie etwa Malern zusammen,<br />

um bei der Wohnberatung der<br />

Kunden die positive Wirkung<br />

von Farben mit einzubeziehen.<br />

Behindertengruppen vom Mobilen<br />

Dienst besuchen den<br />

Ausstellungsraum und tauschen<br />

sich mit den Möbelbauern<br />

aus.<br />

Kontakt per E-Mail unter:<br />

info@ideal-moebelbau.com<br />

unter Nachbarregionen oder Kommunen<br />

vermeidet – doch Scherer sagt:<br />

Die Standort-Dynamik bestimmen<br />

Unternehmen am Ort, nicht Zuzügler<br />

aus der Ferne. Vor drei Jahren wurden<br />

die Standortverlagerungen in Nordrhein-Westfalen<br />

untersucht. Ergebnis:<br />

Nur 5,9 Prozent der verlegten Unternehmen<br />

querten die Grenze des Landes.<br />

Zwei Drittel aber wanderten innerhalb<br />

einer Gemeinde oder höchstens<br />

zwischen den Gemeinden eines<br />

Kreises.<br />

„Der Standortwettbewerb<br />

zwischen den Regionen hat<br />

große Bedeutung.“<br />

ROLAND SCHERER<br />

Die Konsequenz, die Scherer auch<br />

bei einem Vortrag der Agentur für Arbeit<br />

in Konstanz vor Wirtschafts- und<br />

Politikvertretern nannte: „Man muss<br />

nicht überall und immer kooperieren<br />

– und sagen: Wir haben eine Region,<br />

wo Wettbewerb ist.“ Zugleich appellierte<br />

Scherer, die Vorteile der Bodenseeregion<br />

mutiger darzustellen: „Wir<br />

sind gut.“ Die Region sei leistungsstark.<br />

Doch gelte eben: „Der internationale<br />

Wettbewerb ist in der<br />

Praxis gar nicht so groß.“ Der Wettbewerb<br />

zwischen und innerhalb der Regionen<br />

sei im Alltag viel bedeutender.<br />

Tauchfahrt im Menschen<br />

◆ Pfullendorfer Endoskopspezialist MSI will Umsatz bis 2009 verdoppeln<br />

Pfullendorf – Während andere Unternehmen<br />

stolz auf gefüllte Auftragsbücher<br />

verweisen, die eine Auslastung<br />

über Monate oder Jahre sicherstellen,<br />

müssen Aufträge bei dem Endoskopspezialisten<br />

MSI MedServ International<br />

GmbH in Pfullendorf sehr schnell<br />

gehen. „Unser Auftragspolster darf<br />

maximal 10 Arbeitstage betragen. Die<br />

qualitativ hochwertige Dienstleistung<br />

Reparatur von Endoskopen muss<br />

schnell, zuverlässig und absolut exakt<br />

sein“, betont Geschäftsführer Bernd<br />

Buck.<br />

„Wenn wir Endoskope<br />

warten, muss es<br />

sehr fix gehen. Ärzte<br />

und Krankenhäuser<br />

sind auf schnellen<br />

Service angewiesen.“<br />

Die MSI GmbH ist<br />

eine Tochtergesellschaft<br />

der MSI USA,<br />

die Endoskope repariert<br />

und selber entwickelt.<br />

Sieben Jahre nach<br />

der Gründung als<br />

Ein-Mann-Betrieb<br />

macht das Unternehmen<br />

des gelernten Maschinenbaumeisters<br />

Buck mit 50 Mitarbeitern einen<br />

Jahresumsatz von knapp 5 Mio.<br />

Euro. Sitz der Firma ist im neuen ES-<br />

CAD Gebäudekomplex in Pfullendorf .<br />

Die Kunden, niedergelassene Ärzte<br />

und Operateure in Krankenhäusern<br />

und Kliniken stehen im Mittelpunkt<br />

aller Anstrengungen von MSI MedServ<br />

International und bestimmen den Arbeitsrhythmus.<br />

Ziel der Dienstleistung<br />

Reparatur von Endoskopen ist es,<br />

die Lebensdauer der hochsensiblen<br />

Investitionsgüter nachhaltig zu verlängern<br />

und damit die Fixkosten entsprechend<br />

der angespannten finanziellen<br />

Situation im Gesundheitswesen<br />

spürbar zu senken.<br />

Der erste Schritt in der Unternehmensentwicklung<br />

von MSI Deutschland<br />

war die Reparatur von starren und<br />

flexiblen Endoskopen. Die von einem<br />

eigenen Außendienst betreuten Kunden<br />

sind im Inland zu 80-Prozent Krankenhäuser<br />

und Ärzte und zu 20-Prozent<br />

der Medizintechnik-Handel. Im<br />

Ausland wird ausschließlich mit dem<br />

Fachhandel zusammen gearbeitet.<br />

Kernkompetenz ist noch die Reparatur.<br />

Hier ist MSI Marktführer in Europa.<br />

Die Fertigungsauslastung verteilt<br />

sich zu 80 Prozent auf Reparatur<br />

und Wartung und zu 20-Prozent auf<br />

die Herstellung eigener, innovativer<br />

Produkte. In den nächsten vier bis fünf<br />

Jahren will MSI den Umsatz verdoppeln<br />

und die Fertigung eigener Endo-<br />

skope mindestens verdreifachen.<br />

Um sich vom Wettbewerb zu differenzieren,<br />

konzentriert sich MSI auf<br />

Nischenprodukte, die zum Teil mit<br />

den Partner<strong>unternehmen</strong> ESCAD und<br />

ESCAD Medical entwickelt werden-<br />

.Der Fokus bei Eigenentwicklungen<br />

liegt auf der Miniaturisierung starrer<br />

und flexibler Endoskope im digitalen<br />

Bereich. Das bedeutet, dass der Arzt<br />

sich voll auf den Bildschirm konzentrieren<br />

kann und so gezielt und exakt<br />

arbeiten kann.<br />

Für die geplante Ex-<br />

pansion ist auch eine<br />

Aufstockung der Personaldecke<br />

bei MSI<br />

geplant. Ab dem kommenden<br />

Jahr 2006 ist<br />

mit 10 bist 20 neuen<br />

Arbeitsstellen zu rechnen.Grundvoraussetzung<br />

bei der Personalauswahl<br />

für das junge<br />

Team – das Durchschnittsalter liegt<br />

bei 32 Jahren – sind Motivation und eine<br />

positive Denke sowie der Wunsch,<br />

gemeinsam mit dem Unternehmen zu<br />

wachsen. Eine Ausbildung in Feinme-<br />

Roland Scherer,<br />

Leiter des Kompetenzzentrums<br />

Regionalwirtschaft<br />

der Universität St.<br />

Gallen: Auch Emotionen<br />

entscheiden<br />

über Standorte.<br />

Bild: van Bebber<br />

MSI MedServ<br />

International GmbH<br />

· Unternehmensgründung: 1999<br />

· Aktuelle Mitarbeiterzahl: 50 Personen<br />

· Jahresumsatz: 2004 EUR 5 Mio.<br />

· Planumsatz: 2009 EUR 10 Mio.<br />

· Geschäftsfelder: Reparatur, Entwicklung,<br />

Fertigung und Vertrieb<br />

starrer und flexibler Endoskope<br />

chanik und/oder Elektronik machen<br />

den Einstieg leichter.<br />

Die dynamische Entwicklung der<br />

MSI MedServ International Deutschland<br />

GmbH, hat dazu geführt, dass die<br />

Tochter heute bereits mehr Umsatz<br />

generiert, als die in den Vereinigten<br />

Staaten beheimatete Mutter MSI USA.<br />

Für künftige Expansionen auch in<br />

asiatische Länder ist Bernd Buck zuversichtlich,<br />

zumal das Unternehmen<br />

die seit dem Jahr 2000 erwirtschafteten<br />

Gewinne jeweils regelmäßig ins<br />

Unternehmen investiert und keinerlei<br />

Bankverbindlichkeiten hat.<br />

MSI-Chef Bernd Buck (rechts) demonstriert ein Endoskop in der geschlossenen<br />

Hand. Am Bildschirm daneben ist das Detailbild der Finger zu sehen.


Unternehmen & Management<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 7<br />

Firmen<br />

RADOLFZELL<br />

Allweiler investiert<br />

Der Pumpenhersteller Allweiler<br />

hat in seiner Gießerei in Radolfzell<br />

einen neuen Sandmischer<br />

installiert, der die Qualität der<br />

Guss-Stücke verbessern soll. Die<br />

neue Anlage löst ihren 50 Jahre<br />

alten Vorläufer ab, und halbiert<br />

die Zahl der unbrauchbaren<br />

Guss-Stücke durch genaueres<br />

Durchmischen des Sandes. Der<br />

Mischer ist Teil einer umfassenden<br />

Modernisierung der Gießerei,<br />

für die Allweiler dieses Jahr insgesamt<br />

650.000 Euro ausgibt.<br />

Allweiler ist einer der wenigen<br />

Pumpenhersteller mit eigener<br />

Gießerei. (ht)<br />

WUTÖSCHINGEN<br />

Presse 6 spart Energie<br />

Bei den Aluminium-Werken in<br />

Wutöschingen ging eine hochmoderne<br />

Strangpressanlage in<br />

Betrieb. Die neue Presse 6 enthält<br />

eine energiesparende Bolzen-<br />

Erwärmungseinrichtung, die<br />

gegenüber dem Vorgängermodell<br />

25 Prozent der Gaskosten einspart.<br />

Einsatzmaterial sind sieben<br />

Meter lange Pressbolzen, aus<br />

denen die verschiedenartigsten<br />

Profilquerschnitte hergestellt<br />

werden. Die Hauptabnehmermärkte<br />

für die Produke der neuen<br />

Presse 6 sind der Hochbau, die<br />

Fahrzeugindustrie, der Maschinenbau,<br />

die Elektrotechnik und<br />

die Solarbranche. Die Aluminium-Werke<br />

Wutöschingen beschäftigen<br />

550 Mitarbeiter, davon<br />

20 Auszubildende. Hergestellt<br />

werden Industrieprofile, Systemkomponenten<br />

und Butzen als<br />

Vormaterial beispielsweise von<br />

Dosen und Tuben. (tp)<br />

Deutsche Anwälte in Shanghai<br />

◆ Lauchringer Kanzlei gründet in China Dependance für mittelständische Steuer- und Rechtsberatung<br />

Von Aaron Moratz<br />

Herr Bai Schi Lain gründet in Shanghai<br />

eine Kanzlei für Steuer- und Rechtsberatung.<br />

Hört sich so weit noch ganz gewöhnlich<br />

an. Auf den zweiten Blick<br />

wird jedoch erkennbar, dass Bai Schi<br />

Lain nicht nur die chinesische Übersetzung<br />

für „Bote tausendfachen<br />

Glücks“ ist, sondern – ins Deutsche<br />

übertragen und auf zwei Silben reduziert<br />

– für den Namen Bächle steht. Die<br />

Kanzlei Artax aus Lauchringen unter<br />

der Leitung von Gerhard Albiez und<br />

Jürgen Bächle möchte die Chancen<br />

des florierenden chinesischen Marktes<br />

und die Expansionswelle europäischer<br />

Unternehmen Richtung Ferner Osten<br />

nutzen und sich<br />

mit einer Filiale in<br />

Shanghai etablieren.<br />

Die Lauchringer<br />

betreuen Unternehmen<br />

aus<br />

Europa, speziell<br />

aus Deutschland,<br />

die nach China<br />

expandieren wollen,<br />

in Steuer- und<br />

Rechtsfragen.<br />

Ein Bindeglied zwischen den verschiedenen<br />

Kulturen stellen die Mitarbeiter<br />

von Artax dar: Die aus China<br />

stammenden Angestellten haben allesamt<br />

in Deutschland oder in der<br />

Schweiz studiert, worauf Bächle großen<br />

Wert legt: „Uns ist es sehr wichtig,<br />

dass sie unsere Kultur verstehen.“<br />

Schließlich kämen die Kunden – mittelständische<br />

Unternehmen aus allen<br />

Bereichen – aus Europa und suchten<br />

im asiatischen Raum einen Ansprechpartner,<br />

der ihnen bei den ersten<br />

Schritten in einer kulturell, wirtschaftlich<br />

und juristisch unbekannten Umgebung<br />

helfen könne, wofür die Verständigungsmöglichkeit<br />

in den betreffenden<br />

Sprachen gegeben sein müsse.<br />

„Die aus China stammenden<br />

Angestellten haben allesamt<br />

in Deutschland oder in der<br />

Schweiz studiert. Uns ist es<br />

sehr wichtig, dass sie unsere<br />

Kultur verstehen.“<br />

JÜRGEN BÄCHLE<br />

„Auch die Buchhaltung muss in mehren<br />

Sprachen durchgeführt werden,<br />

zum Einen in Chinesisch, zum Anderen<br />

aber auch in der Heimatsprache<br />

der Unternehmen, also Deutsch, Englisch<br />

oder Französisch“, führt Bächle<br />

aus. Zur Verständigung mit ausländischen<br />

Kunden habe die Kanzlei bereits<br />

vor einiger Zeit eine eigene Englischlehrerin<br />

engagiert.<br />

Die Leitung der Filiale will sich Bächle<br />

mit seinem Partner Gerhard Albiez<br />

teilen: „In der Anfangszeit werde ich<br />

die Hälfte der Arbeitszeit in Shanghai<br />

verbringen, der Schwerpunkt unserer<br />

Arbeit wird aber in Deutschland bleiben.“<br />

Familiäre Probleme sieht er nicht<br />

auf sich zukom-<br />

men, vielmehr erwartet<br />

er durch<br />

die Konfrontation<br />

mit einer fremden<br />

Kultur „eine enorme<br />

Bereicherung<br />

unseres Privatlebens“<br />

– schließlich<br />

seien die Kinder<br />

erwachsen<br />

und seine Frau<br />

werde ihn nach Shanghai begleiten.<br />

Vor drei Jahren sei der Gedanke einer<br />

China-Expansion zum ersten Mal aufgekommen.<br />

Der Steuerberater betont,<br />

dass „ein solcher Einstieg sehr, sehr gut<br />

vorbereitet sein muss“. Nachdem Artax<br />

bereits gute Erfahrungen mit Partnergesellschaften<br />

in der Schweiz und<br />

in Frankreich gemacht hatte, bemühte<br />

sich Bächle etwa ein Jahr lang mit Hilfe<br />

von Büchern und dem Internet um<br />

„ein breites Bild von den Verhältnissen“,<br />

baute persönliche Kontakte auf<br />

und erstellte eine Chancen-Risiken-<br />

Analyse für seine Mandanten.<br />

Vor einem Jahr stand eine organisierte<br />

Unternehmerreise auf dem Programm,<br />

bei der Bächle eine bislang un-<br />

Stürmischer Einsatz:<br />

Zelte gegen Windstärke 12<br />

◆ Warum es Stromeyer-Zelte bis zum Surf Weltcup nach Sylt schaffen<br />

Radolfzell - Bevor der Radolfzeller<br />

Zeltverleiher Stromeyer Hallen GmbH<br />

nach Sylt kam, endete dort der Surf-<br />

Weltcup für die Gäste – in diesem Jahr<br />

waren es 170 000 – öfters in einem Fiasko.<br />

Die Zelte hielten den starken<br />

Wind nicht aus. Das Stromeyer-Riesenzelt<br />

(80 Meter lang, 10 Meter breit),<br />

das diesen September beim Surfwettbewerb<br />

an der Westerländer Uferpromenade<br />

stand, steckt dagegen Windstärken<br />

10-12 oder mehr weg. Aber warum<br />

stellt ein Unternehmen in Radolfzell<br />

auf Sylt seine Zelt auf? Zwischen<br />

dem äußersten Süden und dem äußersten<br />

Norden der Republik gibt es<br />

nämlich noch 2000 andere Zeltvermieter.<br />

Offensichtlich kann Stromeyer<br />

etwas, was andere nicht können. Die<br />

Windkräfte richtig einschätzen zum<br />

Beispiel. Stromeyer-Geschäftsführer<br />

Michael Hess erklärt, warum seine<br />

Firma mit Sylt ins Geschäft gekommen<br />

ist. „Wir haben die Zeltkonstruktionen<br />

überproportioniert und damit erheblich<br />

verstärkt.“ Außerdem brachten<br />

die Zeltbauer entgegen der Windrichtung<br />

Abstützungen nach hinten an<br />

und die Zeltvorhänge, die dem Wind-<br />

Angriffsmöglichkeit bieten, wurden<br />

zusätzlich abgespannt. Für die Pagoden<br />

wurde eine Stahl- anstelle der üblichen<br />

Aluminiumkonstruktion verwendet.<br />

Ungewöhnlich sei auch, dass<br />

Stromeyer für die Auf- und Abbauten<br />

auf der Insel im Norden nicht auf Subunternehmer<br />

zurückgreift, sondern<br />

alles mit eigenem Fuhrpark und eigenen<br />

Monteuren bewältigt. Sechs Tage<br />

werden für den Aufbau,<br />

fünf Tage für den<br />

Abbau veranschlagt.<br />

Die fünfzehn Jahre<br />

Präsenz beim Surf<br />

Worldcup gibt den<br />

Stromeyer-Strategen<br />

Recht, die der Qualität<br />

Priorität einräumen.<br />

Das Unternehmen versteht<br />

sich nicht in erster<br />

Linie als Party- und<br />

Bierzeltverleiher. In der<br />

Hauptsache werden<br />

Lagerzelte gebaut und<br />

vermietet, pro Jahr zwischen<br />

60 und 80 Stück.<br />

Die Konstruktionen<br />

bestehen aus Alu oder<br />

Stahl, die Eindeckungen<br />

aus PVC-Planen,<br />

Stahltrapezblechen oder Sandwich-<br />

Paneelen. Michael Hess weist auf ein<br />

sehr breites Angebot an Größen hin.<br />

„Wir können uns auf jeden Bedarf einstellen.“<br />

Für diese Art temporär begrenzter<br />

Lager werden keine Fundamente<br />

gebraucht, es gibt für den Kunden<br />

keine hohen Vorlaufkosten.<br />

Das Gleiche gilt im Prinzip für Messehallen<br />

an Standorten, die über keine<br />

fest installierten Gebäude verfügen.<br />

Das zweite wichtige Standbein des<br />

Unternehmens sind Firmenveranstaltungen<br />

im edleren Veranstaltungszelt<br />

mit Innenausstattung. Auf Wunsch<br />

besorgt Stromeyer auch den passenden<br />

Caterer. Das Know-how der Radolfzeller<br />

resultiert zu einem Großteil<br />

Stromeyer-Geschäftsführer<br />

Michael Hess<br />

Bild: C. Antes-Barisch<br />

aus der 135-jährigen, bewegten<br />

Firmentradition.<br />

Saisonbedingt werden zwischen<br />

17 und 25 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Hess ist<br />

froh darüber, dass die<br />

branchenübliche starke<br />

Fluktuation der Arbeitskräfte<br />

in seinem Unternehmen<br />

kaum Geltung besitzt.<br />

Seit 15 Jahren gehört Stromeyer<br />

Radolfzell zur bayrischenEschenbach-Gruppe,<br />

einem der vier größten<br />

Hallenhersteller in Europa.<br />

Der hat das komplette Angebot<br />

an Zelten und Überdachungen<br />

auf der Produktpalette<br />

und durch die<br />

vielen Eschenbach-Niederlassungen<br />

in Deutschland<br />

ergeben sich laut Hess für Stromeyer<br />

optimale Synergieeffekte. Sicher<br />

mit ein Grund, dass das Radolfzeller<br />

Unternehmen zwar bundesweit<br />

gefragt, in der Region jedoch etwas<br />

unterrepräsentiert ist.<br />

Das soll sich nun ändern. „Wir wollen<br />

verstärkt die Nachfrage vor Ort befriedigen“,<br />

erklärt Hess die zukünftige<br />

Marschrichtung. Aus diesem Grund<br />

hat man jetzt Neuinvestitionen im<br />

Party- und Festzeltbereich getätigt:<br />

Für die Kunden soll „neuwertiges Material“<br />

bereit stehen. Und wenn das<br />

Zelt allein nicht genügt, ist Stromeyer<br />

auch in der Lage, Hilfestellung bei der<br />

Planung und Ausrichtung des Festes<br />

zu geben.<br />

Zelte der<br />

Stromeyer<br />

Hallen<br />

GmbH<br />

weht es<br />

auch auf<br />

Sylt nicht<br />

weg.<br />

Die Kanzlei Artax aus Lauchringen hat in Shanghai eine Filiale eröffnet. Bild:NDR/dpa<br />

besetzte Nische entdeckte: „Beratung<br />

für mittelständische Unternehmen<br />

war kaum zu bekommen.“ Diese Mittlerfunktion<br />

möchte Artax einnehmen<br />

und damit „eine Brücke bauen, die in<br />

beide Richtungen zu begehen ist“. Das<br />

Angebot stoße auf extrem große Nachfrage.<br />

Sichtlich begeistert und fasziniert<br />

geht Bächle die Aufgabe an: „Es<br />

Konsequentes Marketing spielt in den<br />

meisten mittelständischen Unternehmen<br />

auch über 40 Jahre nach seiner<br />

„Erfindung“ noch eine sehr kleine Rolle.<br />

Viele Inhaber und Führungskräfte<br />

mittelständischer Firmen haben nur<br />

wenig Bezug zum Marketing. Sie sind<br />

der Auffassung, man brauche nur wenig<br />

davon. Folglich werden die Kosten<br />

eines Marketing-Managers oder gar<br />

einer Marketingabteilung als überflüssig<br />

angesehen. Dabei ist Marketing<br />

eine zwingend für alle Unternehmen<br />

erforderliche Aufgabe, nämlich – trivial<br />

gesagt – herauszufinden, was das<br />

Unternehmen tun muss, um aus der<br />

Perspektive potenzieller Kunden positiv<br />

angenommen zu werden und Wettbewerbsvorteile<br />

zu entwickeln. Bei der<br />

Umsetzung ist es vor allem<br />

erforderlich, Marketing-„Tugenden“<br />

zu<br />

beherzigen und -„Sünden“<br />

zu vermeiden.<br />

Eine der größten Aufgaben<br />

ist es, das eigene<br />

Angebot an die Wünsche<br />

und Bedürfnisse<br />

der Kunden anzupassen.<br />

Hier entsteht zugleich<br />

eine der größten<br />

Fehlerquellen: Viele<br />

Unternehmen schauen<br />

und hören nicht genau<br />

genug hin, was ihre<br />

Kunden wirklich wollen.<br />

Sie reden viel zu<br />

wenig mit ihnen und beziehen sie viel<br />

zu selten in ihre Überlegungen ein.<br />

Das Ergebnis: Viele Entscheidungen<br />

werden allein aus dem Bauch heraus<br />

getroffen. Aber: Gibt es einen besseren<br />

Weg der Anpassung der Produkt- und<br />

Dienstleistungen an den Kunden, als<br />

diese gemeinsam mit ihm zu entwickeln?<br />

Angst davor, die Kunden könnten<br />

aus Eigeninteresse andere Ziele als die<br />

des Unternehmens verfolgen, haben<br />

sich in der Vergangenheit vielfach als<br />

unbegründet herausgestellt. Vielmehr<br />

fühlen sich die Kunden in den meisten<br />

Fällen erstmals als Kunden ernst genommen,<br />

bezieht man sie in die Entwicklung<br />

von Produkten und Dienstleistungen<br />

mit ein. Wer sich allein auf<br />

seine eigene Einschätzung und Branchenerfahrung<br />

verlässt, riskiert, kräftig<br />

danebenzuliegen und damit teure<br />

macht sehr viel Freude.“<br />

Im September haben nun fünf Mitarbeiter<br />

ein Büro im German Center in<br />

Shanghai bezogen, einem Bürokomplex,<br />

in dem sich nach China expandierende<br />

deutsche Unternehmen gegenseitige<br />

Hilfestellung bieten und somit<br />

den Einstieg in die ostasiatische<br />

Wirtschaft erleichtern. Bis dahin hat-<br />

Flops zu landen. Denn Kunden sind<br />

nicht erziehbar! Der Kunde passt sich<br />

nicht dem Angebot an, vielmehr muss<br />

das Angebot ständig dem sich ändernden<br />

Kunden angepasst werden.<br />

Eine weitere Fehlerquelle ist das<br />

Schielen auf kurzfristigen Erfolg, anstatt<br />

sich auf den Kunden und dessen<br />

Bedürfnisse zu konzentrieren. Wichtig<br />

ist es auch, den Mitarbeitern täglich<br />

vor Augen zu führen, dass weder der<br />

Chef noch die Firma, sondern allein<br />

die zufriedenen Kunden das Gehalt<br />

oder den Lohn des einzelnen Mitarbeiters<br />

bezahlen.<br />

Viele Unternehmen begehen eine<br />

weitere Marketing-Sünde: Sie ignorieren,<br />

dass es nicht allein um das bessere<br />

Produkt geht, sondern auch um die<br />

„Viele<br />

Unternehmen<br />

hören nicht<br />

genau hin, was<br />

ihre Kunden<br />

wirklich<br />

wollen.“<br />

PAUL-PETER GROTEN<br />

Wahrnehmung in den Köpfen der Verbraucher.<br />

Hat sich ein Unternehmen<br />

mit der Bildung einer Marke eine profitable<br />

Marktposition und ein Image<br />

als Spezialist für bestimmte Leistungen<br />

erarbeitet, folgt häufig ein unstillbares<br />

Bedürfnis der Gesellschafter<br />

nach noch mehr Gewinn und Wachstum.<br />

Die Marke wird dann häufig auf<br />

neue Geschäftsfelder und Produkte<br />

ausgedehnt. Nischenanbieter versuchen,<br />

zu Vollsortimentern zu werden,<br />

Spezialisten zu Generalisten. Dabei<br />

wird häufig vergessen, was die Basis<br />

für den bisherigen Erfolg war: die Fähigkeit,<br />

Spitzenleistungen in einem<br />

Gebiet und einem bestimmten Teilmarkt<br />

zu erbringen. Zu häufig werden<br />

bisher klare, gute Konzepte wieder<br />

missachtet.<br />

Was ein Unternehmen aber besonders<br />

gut kann, wofür es steht und in<br />

ten die Mitarbeiter – eine Sinologin,<br />

zwei Controller sowie zwei Wirtschaftswissenschaftler<br />

– von zu Hause<br />

aus gearbeitet.<br />

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Wer auf den Kunden hört,<br />

fährt meistens besser<br />

◆ PROFIT-Serie: Warum Marketing auch für Mittelständler wichtig ist<br />

was es sich von seinen Wettbewerbern<br />

unterscheidet: Genau das wird nur<br />

von wenigen Unternehmen kurz und<br />

klar genug ausgedrückt. Diese Botschaft<br />

passt dann idealerweise auf die<br />

Rückseite der Visitenkarte ihrer Repräsentanten.<br />

Das eigene, unverwechselbare<br />

Angebot aber leicht verständlich<br />

auszudrücken, ist ebenfalls<br />

nicht selbstverständlich für viele Unternehmen.<br />

Extreme Beispiele sind<br />

hier die Preis- und Buchungssysteme<br />

der Bahn sowie mancher Telekommunikationsanbieter.<br />

Hier wird ignoriert,<br />

dass der Kunde neben einem günstigen<br />

Preis vor allem Sicherheit haben<br />

will, die für ihn günstigste Option in<br />

Anspruch nehmen zu können. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass er das Angebot<br />

überhaupt versteht. Hier gilt die KISS-<br />

Regel: „Keep it simple and stupid“. Je<br />

einfacher das Angebot formuliert<br />

wird, desto besser kommt es bei den<br />

Kunden an.<br />

Bei allem berechtigten Stolz auf gute<br />

Produkte darf nie vergessen werden,<br />

diese dem Kunden intensiv anzudienen.<br />

Wer darauf wartet, dass sich die<br />

gute Produktleistung schon herumspricht<br />

und dass die Kunden<br />

schon von alleine kommen, gleicht einem<br />

Frosch, der den ganzen Tag da<br />

sitzt und darauf wartet, dass die „Mücken“<br />

kommen. Aktiver Vertrieb ist<br />

deshalb der unverzichtbare Begleiter<br />

guten Marketings.<br />

Echte Kundenorientierung bleibt<br />

aber der Schlüssel zum Erfolg. Allein,<br />

weil sich die Bedürfnisse und Wünsche<br />

der Kunden ständig ändern,<br />

muss besonders auch in mittelständischen<br />

Unternehmen ständig und regelmäßig<br />

an diesem Thema gearbeitet<br />

werden.<br />

Im nächsten Beitrag zeigt der Autor<br />

auf, welche Möglichkeiten es gibt,<br />

Marketing auch in mittelständischen<br />

Betrieben fest zu etablieren.<br />

DIPL.KFM. PAUL-PETER GROTEN,<br />

SCHONACH<br />

Der Autor ist Berater für Marketing und<br />

Vertriebsfragen im Mittelstand. Er verfügt<br />

über langjährige Erfahrung in der Wirtschaft<br />

und ist Dozent für Marketing an<br />

verschiedenen Akademien und der<br />

Universität Freiburg


Unternehmen & Management<br />

Seite 8 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Waren für die ganze Welt<br />

◆ Im Industriepark Gottmadingen haben sich in 15 Jahren mehr als 100 Unternehmen angesiedelt<br />

Seit 15 Jahren leitet Bernhard Gersbacher den Industriepark Gottmadingen.<br />

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Genauer hinschauen lohnt sich.<br />

Gottmadingen – Vom Existenzgründer<br />

bis zum Global-Player: Im Industriepark<br />

Gottmadingen (IPG) auf dem<br />

ehemaligen Fahr-Gelände arbeiten<br />

mittlerweile über 1000 Menschen.<br />

Denn mehr als hundert Unternehmen<br />

aus Produktion, Logistik und Dienstleistung<br />

haben sich seit Bestehen in<br />

den letzten 15 Jahren angesiedelt.<br />

Durch das Angebot, flexible Gewerbeflächen<br />

zu mieten oder zu kaufen<br />

und die verkehrstechnisch günstige<br />

Lage ist der Industriepark eine attraktive<br />

Adresse. Außerdem gewährt der<br />

IPG den Unternehmen die notwendige<br />

Planungssicherheit, denn er ist eine<br />

hundertprozentige Tochter der L-<br />

Bank, der Staatsbank Baden-Württemberg.<br />

„Die L-Bank steht absolut<br />

hinter dem Projekt“, erklärt Jürgen<br />

Hägele, stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der L-Bank und Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der IPG AG.<br />

Ausgangslage Strukturkrise<br />

Als vor 15 Jahren die Ära des Landmaschinen-Herstellers<br />

Fahr zu Ende<br />

ging, sah die Situation in Gottmadingen<br />

anders aus. Viele Menschen verloren<br />

ihren Arbeitsplatz. Die Gemeinde<br />

stand vor einer Strukturkrise. Um<br />

die Industriebrache des ehemaligen<br />

Fahr-Geländes wieder zu beleben, bedurfte<br />

es eines starken Investors. 1990<br />

gründete die L-Bank zusammen mit<br />

weiteren Investoren die Industriepark<br />

Gottmadingen AG. Die Bank übernahm<br />

auch die Finanzierung des Erwerbs<br />

der Fläche von rund 40 Hektar.<br />

Bernhard Gersbacher ist bereits seit<br />

der Gründung vor 15 Jahren Vorstand<br />

der IPG AG. „Wir haben praktisch von<br />

Null angefangen, zunächst hatten wir<br />

nur eine Vision: die Industriebrache<br />

wieder zu beleben. Es galt, für ansiedungswillige<br />

Unternehmen 40 000<br />

Quadratmeter leer stehende Hallen<br />

Prüfen ist nicht gleich prüfen. Um Präzisionsprodukte<br />

zu testen bedarf es bester Prüfmittel.<br />

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und ein Grundstück so groß wie 60<br />

Sportplätze attraktiv zu machen.“ Als<br />

die L-Bank 1993 alleinige Aktionärin<br />

wurde, startete der Park dann richtig<br />

durch. Bestehende Bauten wurden saniert,<br />

neue Gebäude errichtet, hinzu<br />

kamen Kanäle, Leitungen, Straßen,<br />

Schienen und weitere Versorgungsanlagen<br />

um die Infrastruktur zu perfektionieren.<br />

Mittlerweile sind im IPG Unternehmen<br />

der unterschiedlichsten Branchen<br />

zu finden. Gottmadingen ist zu<br />

einem Umschlagplatz weltweiten<br />

Handels geworden. Täglich werden<br />

hier Waren in die ganze Welt versandt.<br />

Internationale Investoren haben inzwischen<br />

etwa ein Drittel des Parks gekauft<br />

– darunter auch das Büro-Gebäude<br />

des Park<strong>management</strong>s. „Wir<br />

sind Mieter in unserem eigenen<br />

Haus“, freut sich Gersbacher über den<br />

Erfolg. Auch wenn „sein Pflegekind“<br />

flügge wird, soll der IPG weiter wachsen.<br />

Gersbacher: „Noch sind keine<br />

Grenzen in Sicht. Wir sind motiviert,<br />

Platz ist vorhanden – und es gibt auch<br />

Investoren, die ihre Ansiedlungswünsche<br />

umsetzen können.“ (sk)<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.ipg-ag.de<br />

Im IPG haben sich Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen angesiedelt.<br />

Das Areal bietet noch Platz für weitere Firmen. Bilder: IPG<br />

Friedrichshafen – Erfolg hat viele Namen.<br />

Im privaten wie im beruflichen<br />

Bereich. Auch und gerade in Zeiten<br />

wirtschaftlicher Flauten. Beispiel: Die<br />

Steuerberatungsgesellschaft „Zoll +<br />

Partner“ in Friedrichshafen. Der mit<br />

mehreren landes- und bundesweiten<br />

Auszeichnungen als „frauen- und familienfreundlich“<br />

bedachte mittelständische<br />

Betrieb wartet mit einer<br />

Gesamtkonzeption auf, die sich in vielem<br />

von dem unterscheidet, was man<br />

aus der oft rauen Arbeitswelt kennt.<br />

Kernpunkt des Erfolgsrezepts, das auf<br />

den ersten Blick einfach und schlüssig<br />

zugleich erscheint: Die von Diplom-<br />

Kaufmann Klaus Zoll und seinen Partnern,<br />

den Diplom-Volkswirten Ralf<br />

Hirscher und Dr. Roland Hirscher<br />

praktizierte „innovative Personalführung“<br />

im Zeichen der „4m“ - „mobil,<br />

multifunktional, mitdenkend, motiviert“<br />

– eine Strategie, die dem Arbeitgeber<br />

genauso zugute kommt, wie den<br />

insgesamt 24, davon 21 weiblichen<br />

Mitarbeitern, und von der nicht zuletzt<br />

auch die Kunden profitieren.<br />

„Berufsausbildung und erste Berufserfahrung<br />

in jungen Jahren, später<br />

die Babypause, irgendwann der Wiedereinstieg.<br />

Diesem Lebenszyklus vieler<br />

Frauen wollen wir durch unsere Arbeitszeitmodelle<br />

gerecht werden“, betont<br />

Klaus Zoll. Im Betrieb ist von allen<br />

denkbaren Varianten der Teilzeit bis<br />

zur Vollzeit alles möglich. Viele seiner<br />

Mitarbeiterinnen arbeiten 30 Stunden<br />

pro Woche oder weniger und müssen<br />

dennoch nicht auf Führungsaufgaben<br />

verzichten. Fixe Kernzeiten gibt es<br />

nicht, dafür eine festgelegte Jahresarbeitszeit.<br />

Will heißen: Die individuelle<br />

Arbeitszeit ist variabel und kann unter<br />

Berücksichtigung betrieblicher und<br />

persönlicher Interessen von Zeit zu<br />

Zeit durchaus schwanken. Großen<br />

Wert legt Klaus Zoll auf Fortbildungs-<br />

maßnahmen, aber auch auf bestmögliche<br />

technische Ausstattung der Arbeitsplätze,<br />

eine gut strukturierte Organisation<br />

und eine funktionierende<br />

Kommunikation innerhalb des gesamten<br />

Teams. Jedes Jahr werden zwei<br />

Auszubildende eingestellt und später<br />

meist auch übernommen.<br />

„Wer seine Leistung bringt, braucht<br />

bei uns keine Sorgen um seinen Job zu<br />

haben“, versichert<br />

Zoll. Soziale Kompetenz<br />

und den fairen<br />

Umgang mit Arbeitnehmern<br />

hat er von<br />

seinem Vater, der als<br />

Bauunternehmer<br />

nach dem Krieg sich immer auch um<br />

das Wohl seiner Arbeiter gekümmert<br />

hat, in die Wiege gelegt bekommen.<br />

Dennoch ist er kein Samariter, sondern<br />

in erster Linie ein betriebswirtschaftlich<br />

denkender Mensch, der<br />

weiß, dass er sich auf seine motivier-<br />

In Kürze<br />

MÖHRINGEN<br />

Binder erweitert<br />

Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

der Binder<br />

GmbH in Möhringen wurde jetzt<br />

eröffnet. Der Neubau befindet<br />

sich auf einem 14 000 Quadratmeter<br />

großen Nachbargrundstück<br />

des Binder-Werksgeländes und<br />

bietet 100 Mitarbeitern Platz. Die<br />

Spezialfirma von Temperaturschränken<br />

für wissenschaftliche<br />

und industrielle Labors beschäftigt<br />

260 Mitarbeiter.<br />

MARQUARDT-GRUPPE<br />

Starkes Wachstum<br />

Die Marquardt-Gruppe setzt<br />

ihren Wachstumkurs fort. Das<br />

Unternehmen, das Schalter – vor<br />

allem für Autos und Elektrowerkzeuge<br />

– herstellt, wird 2005 voraussichtlich<br />

über 360 Millionen<br />

Euro umsetzten, gut 10 Prozent<br />

mehr als im letzten Jahr. Harald<br />

Marquardt, Sprecher der Geschäftsführung,<br />

führt den Erfolg<br />

vor allem auf die vielen Innovationen<br />

zurück: „65 Prozent unseres<br />

Umsatzes erzielen wir mit Produkten,<br />

die jünger sind als fünf<br />

Jahre.“ Vor fünf Jahren habe die<br />

Quote noch bei 50 Prozent gelegen.<br />

Die Innovationsfreude lässt<br />

sich Marquardt einiges kosten:<br />

Etwa 7 Prozent des Umsatzes<br />

werden jährlich in Forschung und<br />

Entwicklung gesteckt. (lud)<br />

ÜBERLINGEN<br />

Neue Gewerbefläche<br />

Die Pläne für die Ausweisung des<br />

an der Landesstraße 200 gelegenen<br />

„Langäcker“-Gebietes beim<br />

Überlinger Stadtteil Bambergen<br />

als Gewerbefläche werden aus der<br />

Schublade geholt. Elf Hektar sind<br />

für Gewerbeflächen vorgesehen.<br />

Diese stehen nach einem Beschluss<br />

des Verwaltungsgerichtes<br />

Sigmaringen ausschließlich dem<br />

Radladerspezialisten Kramer zur<br />

Verfügung. (leb)<br />

Teilzeit und Gratismassage<br />

gefallen den Mitarbeitern<br />

◆ „Zoll + Partner“ vielfach als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet<br />

von Brigitte Geiselhart<br />

ten Mitarbeiter verlassen kann. „Geben<br />

und Nehmen sind im Gleichgewicht“,<br />

umschreibt er seine Einstellung.<br />

Die statistischen Zahlen sprechen<br />

für sich. Die Fluktuation ist gering,<br />

die Angestellten sind mit der leistungsgerechten<br />

Bezahlung zufrieden,<br />

aber auch das Betriebsklima und die<br />

Produktivität stimmen. Die Krankheitsquote<br />

liegt statistisch gesehen<br />

pro Mitarbeiter<br />

„Wer seine Leistung bringt,<br />

braucht bei uns keine Sorgen<br />

um seinen Job zu haben.“<br />

DIPLOM-KAUFMANN KLAUS ZOLL<br />

unter zwei Tagen<br />

im Jahr – davon<br />

träumen andere<br />

Betriebe. Die<br />

täglichen „Kaffeepflichtpausen“,<br />

die gerne zum kommunikativen<br />

Plausch genützt werden, sind bei „Zoll<br />

+ Partner“ ebenso selbstverständlich<br />

wie Betriebsausflüge und Mitarbeiterfeste.<br />

Noch was? Ach ja, wer Lust auf<br />

Entspannung hat, darf sich vierzehntägig<br />

gratis zur Massage anmelden.<br />

Familienfreundliches Unternehmen: Kaffeepausen und variable Arbeitszeiten<br />

gehören dazu bei der Friedrichshafener Steuerberatung Zoll + Partner.<br />

Klaus Zoll (Mitte) plauscht während einer Pflichtkaffeepause mit seinen<br />

Mitarbeiterinnen. Foto: Schall


Unternehmen & Management<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 9<br />

Städte<br />

KONSTANZ<br />

Einzelhändler gefragt<br />

Die Stadt Konstanz hat eine neue<br />

Marktanalyse zum Einzelhandel<br />

bei der Gesellschaft für Marktund<br />

Absatzforschung (GMA) aus<br />

Ludwigsburg in Auftrag gegeben.<br />

Auf Grundlage der ermittelten<br />

Daten soll der Einzelhandel der<br />

Stadt „bedarfsgerecht und geordnet“<br />

weiterentwickelt werden,<br />

wie die Stadt mitteilt. Bei der<br />

letzten Befragung 1996 verzeichnete<br />

die Stadt einen großen Kaufkraft-Abfluss<br />

in andere Städte.<br />

Das dürfte sich vor allem durch<br />

das Lago-Center verändert haben.<br />

Die GMA berechnet daher die<br />

<strong>aktuelle</strong>n Kundenströme. Die<br />

Einzelhändler können sich zu<br />

städtebaulichen Rahmenbedingungen<br />

und zu Verkehrsfragen<br />

äußern. (jos)<br />

ST. GEORGEN<br />

König Kunde<br />

Als erste Stadt der Region ist St.<br />

Georgen mit dem „König Kunde“-<br />

Siegel des Einzelhandelsverbandes<br />

Südbaden ausgezeichnet<br />

worden. 16 südbadische Städte<br />

haben sich der Prüfung bisher<br />

unterzogen, acht davon wurden<br />

ausgezeichnet. St. Georgen<br />

schnitt dabei im oberen Drittel<br />

mit der Schulnote 2+ ab. Monatelang<br />

haben sich die Händler<br />

weitergebildet, anonyme Testkäufe<br />

über sich ergehen lassen und<br />

Einzelberatung bekommen. Die<br />

14 Betriebe könnten stolz auf die<br />

erreichte Leistung sein, von maximal<br />

100 möglichen Punkten<br />

wurden gemeinsam 83,81 erreicht.<br />

(sk)<br />

DONAUESCHINGEN<br />

Neue Nutzung<br />

Für die Geschäftshäuser und die<br />

Verwaltungsgebäude in der Donaueschinger<br />

Josefstraße bahnen<br />

sich neue Nutzungen an. So wird<br />

die Fürstlich Fürstenbergische<br />

Kammer zukünftige Zentrale des<br />

Einrichtungshauses Häring.<br />

Gegenüber hört zum Jahresende<br />

Donaueschingens ältestes Elektrofachgeschäft,<br />

Radio Heitzmann,<br />

auf und macht Edi’s Fahrradshop<br />

Platz, der seit zehn<br />

Jahren an anderer Stelle beheimatet<br />

ist. Mit 500 000 Euro will<br />

die Stadt zum Wandel beitragen.<br />

ORSINGEN-NENZINGEN<br />

8-Millionen-Projekt<br />

Rund 8 Millionen Euro investiert<br />

die Doppelgemeinde Orsingen-<br />

Nenzingen, um das Industriegebiet<br />

Hardt besser an Nenzingen<br />

anzubinden. Das Projekt wird zu<br />

zwei Dritteln mit Landeszuschüssen<br />

unterstützt, die fehlenden 400<br />

000 Euro werden aus der Gemeindekasse<br />

finanziert. Das<br />

Brückenbauwerk über die Stockacher<br />

Aach ist nahezu fertiggestellt,<br />

im nächsten Bauabschnitt<br />

wird der Damm bis zum<br />

Brückenkopf aufgebaut. (fip)<br />

ANZEIGE<br />

Herr der Kugel: Willi Wolfgang Oswald, Geschäftsführender Gesellschafter der Wehrer Firma Moonlight GmbH.<br />

Kugelrunde Erfolgslampen<br />

◆ In Wehr produziert die Moonlight GmbH Leuchten in 2000 Ausführungen<br />

von Justus Obermeyer<br />

Wehr – Aufmerksame Fernsehzuschauer<br />

sehen sie immer häufiger: Ob<br />

im Vorspann von „Berlin mitte“, im<br />

vergangenen Jahr im EM-Studio des<br />

ZDF, bei den Olympischen Spielen<br />

oder in verschiedenen „Tatort“-Folgen:<br />

Überall sind die Kugellampen der<br />

Firma Moonlight GmbH aus Wehr zu<br />

sehen. Die markanten Leuchten wurden<br />

schon mehrfach mit Design-Preisen<br />

ausgezeichnet. Das Erfolgsrezept<br />

der Firma: neue Ideen, neue Technik,<br />

neue Patente – Innovation eben.<br />

Seit 2002 fertigt die Firma Moonlight<br />

ihre weltweit verbreiteten Kugelleuchten<br />

ausschließlich im südbadischen<br />

Wehr. Angefangen habe es mit<br />

einem Konzept, dass es bis dahin nicht<br />

gab, erzählt der geschäftsführende<br />

Gesellschafter Willi Wolfgang Oswald:<br />

Die Idee, die schlichte Kugel<br />

zum Leuchten zu bringen. Runde<br />

Lampen habe es vorher schon gegeben,<br />

aber meist sei etwas anderes den<br />

Kugeln hinzugefügt worden. „Die ersten<br />

Messen waren sehr wichtig, um<br />

einzuschätzen, ob wir mit unserem<br />

Produkt richtig liegen“, erinnert sich<br />

Oswald. Der Zuspruch war von Anfang<br />

an da, mitunter wurde sogar das Informationsmaterial<br />

knapp. Überaus<br />

nützlich waren auch die vielen Kontakte<br />

mit Fachhändlern, die auf diesen<br />

Messen entstanden. Für sehr wichtig<br />

hält Oswald auch die Öffentlichkeitsarbeit:<br />

„Von alleine verkauft sich heute<br />

kein Produkt mehr, man muss intensiv<br />

mit der Presse zusammenarbeiten<br />

und seine Zielgruppen suchen.“<br />

Über 2000 verschiedene Leuchten<br />

in unzähligen Farben und Größen befinden<br />

sich derzeit im Produktsortiment:<br />

Halb- oder Vollkugeln, zur Installation<br />

auf Masten, als Pendelleuchten<br />

oder sogar als schwimmende<br />

„Bojen“. Der neueste Clou: Selbstleuchtende<br />

Kugellampen. Auch wenn<br />

der Strom ausfällt, strahlen die Kugeln<br />

bis zu 90 Minuten nach. „Das eröffnet<br />

uns ganz neue Einsatzmöglichkeiten.“<br />

Gerade in der Sicherheitstechnik<br />

könnte diese Erfindung den Markt erobern,<br />

glaubt Oswald. Ob an Flughäfen,<br />

in Bürogebäuden oder Konzerthallen:<br />

Überall, wo viele Menschen<br />

sind, könnten diese Kugeln aus dem<br />

„Never dark“-Programm im Notfall<br />

Fluchtwege anzeigen.<br />

Thema Energiesparen<br />

Weitere Neuerungen können auf dem<br />

Energiesparsektor erwartet werden:<br />

„Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut<br />

betreiben wir seit drei Jahren auf<br />

unserem Firmendach eine Forschungssolaranlage,<br />

mit der auch die<br />

Außenbeleuchtung der Firma unterhalten<br />

wird. Gleichzeitig arbeiten wir<br />

mit Lieferanten zusammen, um die<br />

Energiesparlampen noch zu verbessern“,<br />

erklärt Oswald den Stellenwert<br />

der Innovationen. Selbst die größten<br />

Kugeln haben einen Bedarf von nur 23<br />

Watt. Zahlreiche Geschmacksmuster<br />

und Patente hat die Firma angemeldet,<br />

vor Plagiaten ist sie dennoch nicht<br />

sicher: Immer wieder versuchen<br />

Nachahmer mit billigen Imitationen<br />

auf den Markt zu kommen. „Aber hier<br />

wehren wir uns mit juristischen Mitteln.“<br />

Vor diesem Hintergrund will die<br />

Firma auch die Wachstumszahlen<br />

nicht veröffentlichen.<br />

Zeitlose Harmonie<br />

Wären denn auch andere Formen für<br />

die Lampen denkbar? „Unsere Lampen<br />

sind keine Modeerscheinung,<br />

sondern entsprechen noch in Jahrzehnten<br />

ästhetischen Gesichtspunkten<br />

und fügen sich harmonisch in jede<br />

Umgebung ein. Deshalb wollen wir<br />

auch keinen Trends hinterherlaufen,<br />

sondern bleiben bei unserer klassischen<br />

Kugelform, die uns bekannt und<br />

erfolgreich gemacht hat.“<br />

Von Unternehmen, die ihre Produktion<br />

ins Ausland verlegen, um billiger<br />

zu produzieren, hält Oswald nichts:<br />

„Man hat als Unternehmer eine Verantwortung,<br />

der man gerecht werden<br />

muss. Die Gewinnmaximierung kann<br />

nicht das einzige Argument für uns<br />

sein.“ Außerdem habe man sich mit<br />

der hohen Qualität, die von den 38<br />

Mitarbeitern in Wehr produziert werde,<br />

den Vorsprung am Markt überhaupt<br />

erst erarbeitet.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.moonlight.outdoorlighting.de<br />

Sicher landen im<br />

neuen Airbus<br />

◆ Kownatzki-Teile auch im Rennsport beliebt<br />

von Justus Obermeyer<br />

Wehr – Von einem lukrativen Auftrag<br />

für ein großes Renommierprojekt<br />

träumen viele Mittelständler. Für die<br />

Zahnrad- und Getriebefabrik<br />

Kownatzki aus Wehr ist solch ein Auftrag<br />

nichts Ungewöhnliches. Das Unternehmen<br />

stellt für den neuen Riesen-Airbus<br />

A 380 hochkomplexe Komponenten<br />

her, die für die Steuerung<br />

der Landeklappen benötigt werden.<br />

„Wir sind stolz darauf, dass wir unsere<br />

Erfahrung und technisches Wissen in<br />

das Prestigeobjekt der Europäischen<br />

Luftfahrt mit einbringen konnten“,<br />

sagt Geschäftsführer Michael<br />

Kownatzki und erklärt, warum die europäischen<br />

Flugzeugbauer auf das<br />

südbadische Unternehmen zukamen:<br />

„Wir haben uns über Jahrzehnte einen<br />

sehr guten Ruf in der Antriebstechnik<br />

erarbeitet.“<br />

Als die Liebherr Aerospace, die für<br />

die Fahrwerke und das Landesystem<br />

des neuen Riesenflugzeugs verantwortlich<br />

zeichnet, für die Steuerung<br />

der Landeklappen High-Tech-Teile<br />

benötigte, lag der Kontakt zu<br />

Kownatzki nahe. Schon früher habe<br />

die Firma Aufträge bekommen, weil<br />

sie die einzige gewesen sei, die die hohen<br />

technischen Anforderungen der<br />

Kunden erfüllen konnte und wollte,<br />

erzählt Kownatzki. Prinzipiell schrecken<br />

die Zahnradhersteller aus Wehr<br />

auch vor schwierigsten Herausforderungen<br />

nicht zurück. „Besser sein als<br />

die Marktführer“, ist das Rezept, das<br />

von den rund 80 Mitarbeitern verfolgt<br />

wird.<br />

Auf den ersten Blick sehen die von<br />

Kownatzki hergestellten Teile für den<br />

neuen Superflieger recht simpel aus.<br />

„Aber der Teufel steckt im Detail. Es<br />

waren größte Herausforderungen zu<br />

meistern“, erzählt Kownatzki. Zwei bis<br />

drei Jahre Entwicklungsarbeit steckt<br />

in den Teilen aus Spezialstahl. Jede<br />

Woche soll zukünftig ein Airbus 380<br />

den Hangar verlassen. An Bord sind<br />

dann jeweils sechs High-Tech-Kom-<br />

Kownatzki KG<br />

Die Kownatzki KG aus Wehr wurde<br />

1965 von den Zwillingsbrüdern<br />

Günter und Werner Kownatzki<br />

gegründet. Heute hat sie etwa 80<br />

Mitarbeiter und ist spezialisiert auf<br />

Präzisionszahnräder und Getriebeteile.<br />

Produziert werden Einzelteile,<br />

aber auch Serien.<br />

ponenten „made in Wehr“.<br />

Zu verdanken hat die Firma ihre<br />

Kompetenz einer jahrzehntelangen<br />

Erfahrung in der Hochpräzisionstechnik.<br />

Schon 1969, bei der ersten Mondlandung,<br />

war die Wehrer Firma dabei.<br />

Damals stellte sie Getriebeteile für die<br />

Erdbeobachtungsstationen her, die<br />

die Bodenkontrolle und Kommunikation<br />

mit den Apollo-Raketen erst ermöglichten.<br />

Heute produziert Kownatzki auch<br />

für Prototypen eines Formel 1-Rennstalls<br />

Getriebeteile. In welchem Hochleistungs-Boliden<br />

diese Teile stecken,<br />

will Michael Kownatzki aber nicht verraten.<br />

„Wir sprechen üblicherweise<br />

nicht über unsere Kunden. Diskretion<br />

gehört zu unserer Firmenpolitik.“<br />

Beim neuen Airbus habe man zwar die<br />

Erlaubnis bekommen, technische Details<br />

blieben aber selbstverständlich<br />

für die Öffentlichkeit tabu. Die Fertigung<br />

von Hochpräzisionsteilen macht<br />

mittlerweile zwei Drittel des Geschäfts<br />

der Kownatzki KG aus. Vor 15 Jahren<br />

waren es noch 30 Prozent. Mit dieser<br />

Sparte habe die Firma einen internationalen<br />

Nischenmarkt besetzt. „Wir<br />

sind immer auf dem neuesten Stand<br />

der Technik.“ Um in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu erhalten, habe die<br />

Firma mehrere Millionen Euro in eine<br />

neue Fabrikhalle und moderne Maschinen<br />

investiert. Damit konnte die<br />

Grundlage geschaffen werden, um in<br />

Zukunft auch bei komplexesten Kundenanfragen<br />

selbstbewusst sagen zu<br />

können: „Ja, wir können das!“<br />

High-Tech aus Wehr: Das Teil, das Alexander Scherer, Armin Böhler und<br />

Peter Laule von der Firma Kownatzki hier zeigen, kann fliegen – aber erst,<br />

wenn es in einen Airbus A 380 eingebaut wurde.


Unternehmen & Management<br />

Seite 10 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

In Kürze<br />

RHEINFELDEN<br />

Degussa investiert<br />

Die Reihe von Investitionen bei<br />

Degussa in Rheinfelden setzt sich<br />

fort. Drei größere Projekte sind<br />

derzeit geplant, und Werkleiter<br />

Rainer Vierbaum ist überzeugt,<br />

dass die Neubauvorhaben langfristig<br />

Arbeitsplätze im Rheinfelder<br />

Werk sichern, wenn auch<br />

zunächst keine neuen Jobs geschaffen<br />

werden. Größtes Vorhaben<br />

ist der Neubau einer Monosilan-Anlage,<br />

die eine Kapazität<br />

von 2300 Jahrestonnen umfassen<br />

soll. Monosilan ist ein Vorprodukt<br />

zur Herstellung von Solarsilizium,<br />

das für die Produktion von photovoltaischen<br />

Solarzellen benötigt<br />

wird. Die Degussa hat für das<br />

Projekt ein Joint-Venture mit<br />

einem sächsischen Solarmodulhersteller<br />

geschlossen, der das<br />

Monosilan weiterverarbeiten will.<br />

Nach Angaben Vierbaums investiert<br />

Degussa einen zweistelligen<br />

Millionenbetrag in die Anlage.<br />

NIEDERESCHACH<br />

Schinkenfabrik feiert<br />

Die Niedereschacher Schinkenfabrik<br />

Tannenhof feiert ihr 30jähriges<br />

Bestehen. Sie rechnet für<br />

dieses Jahr mit einer Umsatzsteigerung<br />

von mehr als zehn<br />

Prozent. „Ich bin stolz auf Euch,<br />

macht weiter so“, bedankt sich<br />

Seniorchef Hans Schnekenburger<br />

bei seinen Mitarbeitern. Dennoch<br />

soll das noch lange nicht das<br />

Ende der Fahnenstange sein.<br />

Schnekenburger kündigte an, die<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

noch mehr in den Vordergrund zu<br />

stellen.<br />

DONAUESCHINGEN<br />

Brauerei lagert aus<br />

Ein Jahr nach dem Einzug der<br />

neuen Eigentümer bei der Fürstenberg-Brauerei<br />

setzen jetzt die<br />

ersten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung<br />

ein: Der gesamte<br />

Technische Kundendienst, der<br />

sich um das technische Equipment<br />

der Gastronomie-Partner im<br />

Heimatgebiet kümmerte, soll<br />

einem externen Spezialisten vom<br />

Hochrhein übertragen werden.<br />

Wird diese Firma den Zuschlag<br />

erhalten, dann würde sie sich mit<br />

einer Repräsentanz vermutlich in<br />

Hüfingen um die Wirte und Festveranstalter<br />

kümmern, wenn es<br />

um Zapfanlagen, Thekentechnik<br />

und andere technischen Servicebelange<br />

geht.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.fuerstenberg.de<br />

FRIEDRICHSHAFEN<br />

Intersky expandiert<br />

Die Fluggesellschaft Intersky will<br />

ab Ende Februar 2006 täglich von<br />

Friedrichshafen nach Hamburg<br />

starten. Dazu sollen fünf Flüge<br />

pro Woche nach Paris angeboten<br />

werden, und zwar mit drei statt<br />

bisher zwei Flugzeugen. Anleger<br />

sollen bei der Expansion behilflich<br />

sein. Zwei 50-sitzige Turboprop-Flugzeuge<br />

vom Typ Dash-8/<br />

300Q sind derzeit von morgens<br />

bis abends im Dauereinsatz. Doch<br />

die Fluggäste wollen mehr.<br />

Gleichzeitig ist die Wartungsabteilung<br />

mit zwei Fliegern nicht<br />

voll ausgelastet. Mit einem dritten<br />

könnten mehr Ziele angeboten,<br />

die Wartung ausgelastet und die<br />

Wartungskosten gesenkt werden.<br />

www.intersky.biz<br />

www.dash8-finanzierungintersky.at<br />

ALBBRUCK-DOGERN<br />

Erweiterung<br />

Die Rheinkraftwerke Albbruck-<br />

Dogern (RADAG) beabsichtigen,<br />

ihre Anlagen zu erweitern und am<br />

Stauwehr bei Dogern ein weiteres<br />

Kraftwerk mit einer Durchlaufturbine<br />

zu errichten. Für das Projekt,<br />

das in den nächsten fünf Jahren<br />

realisiert werden soll, will das<br />

Unternehmen 40 Millionen Euro<br />

investieren. Weitere 4 Millionen<br />

Euro müssen für ökologische<br />

Ausgleichsmaßnahmen bereitgestellt<br />

werden.<br />

Bildmontage: Orlowski<br />

Fachkräftemangel:<br />

Gute Chancen für<br />

Spezialisten<br />

Stuttgart – Der Personaldienstleister<br />

DIS, Deutsche Industrie Service AG,<br />

hat in Baden-Württemberg über 300<br />

offene Positionen zu besetzen, unter<br />

anderem für IT-Spezialisten, Finanzprofis<br />

und Ingenieure, aber auch für<br />

qualifizierte Facharbeiter und Office-<br />

Experten. Das Unternehmen beschäftigt<br />

in der Region 1700 Mitarbeiter.<br />

Wer über die Region hinaus auf Jobsuche<br />

ist, hat noch mehr Auswahl – 850<br />

offene Positionen meldet der Konzern<br />

für das gesamte Bundesgebiet.<br />

„Wir suchen nach wie vor qualifizierte<br />

und hochqualifizierte Mitarbeiter,<br />

doch gute Leute sind mittlerweile<br />

rar, der allgemeine Fachkräftemangel<br />

macht sich deutlich bemerkbar“, erklärt<br />

Dieter Scheiff, Vorstandsvorsitzender<br />

der DIS AG. Wer bereits erste<br />

Berufserfahrungen gesammelt hat, ist<br />

für das Unternehmen besonders interessant.<br />

Aber auch der akademische<br />

Nachwuchs ist angesprochen, gerade<br />

im Ingenieurbereich sei die Nachfrage<br />

besonders hoch, so Scheiff. „Unser<br />

Unternehmen versteht sich als Karrierebegleiter<br />

durch das gesamte Berufsleben,<br />

deshalb holen wir jeden Einzelnen<br />

dort ab, wo er beruflich steht –<br />

egal ob Einsteiger, Young Professional<br />

oder Senior Expert“, fährt Dieter<br />

Scheiff fort.<br />

Auch die gesamte Branche ist weiterhin<br />

im Wachstumstrend. Die DIS<br />

AG sieht jedoch auch künftig die größten<br />

Wachstumschancen für Personaldienstleistung<br />

im höher qualifizierten<br />

Bereich: „Erfahrene Personalexperten<br />

mit guter Marktkenntnis werden künftig<br />

noch mehr gebraucht, um die Unternehmen<br />

in der Projekt- und Personalplanung<br />

zu unterstützen – mit qualifiziertem<br />

Personal, kompetenter Beratung<br />

und umfassenden Lösungsansätzen.“<br />

Entwicklungsmöglichkeiten und<br />

langfristige Perspektiven bietet die<br />

DIS AG in der Region mit aktuell etwa<br />

320 Stellenangeboten. Bewerber, die<br />

sich über offene Stellen in ihrer Region<br />

informieren möchten, können sich<br />

entweder direkt an die Niederlassung<br />

in ihrer Nähe wenden oder sich die <strong>aktuelle</strong>n<br />

Stellenprofile auf den Homepages<br />

anschauen:<br />

www.dis-ag.com<br />

www.euro-engineering.de<br />

Mitarbeiter auf Zeit<br />

◆ Personaldienstleister spielen immer größere Rolle<br />

von uwe spille<br />

Villingen/Radolfzell – Hohe Lohnnebenkosten<br />

sind ein Grund dafür, dass<br />

in Deutschland immer mehr Unternehmen<br />

die Anzahl ihrer festangestellten<br />

Arbeitnehmer reduzieren,<br />

und dafür Mitarbeiter mit befristeten<br />

Verträgen verpflichten. Schätzungen<br />

zufolge ist heute schon jeder achte Arbeitnehmer<br />

so beschäftigt. Bei der<br />

Frage, wie ein Betrieb Kosten reduzieren<br />

kann, spielen sogenannte Personaldienstleister<br />

(PD) eine immer<br />

wichtigere Rolle. Diese Unternehmen,<br />

die anderen Unternehmen Mitarbeiter<br />

auf Zeit überlassen, haben Konjunktur.<br />

„Wir sind oft die einzige Alternative<br />

für so manchen mittelständischen<br />

Betrieb, dem Kostendruck<br />

standzuhalten“, ist Werner Kirsch<br />

überzeugt. Er ist Leiter der Randstad-<br />

Niederlassungen in Villingen-<br />

Schwenningen und Rottweil. Randstad<br />

Deutschland ist der national größte<br />

PD mit 250 Niederlassungen und<br />

rund 30 000 Mitarbeitern.<br />

Etliche der 130 fest angestellten Mitarbeiter<br />

von Werner Kirsch sind spezialisiert<br />

auf metallverarbeitende Berufe,<br />

die in der Region Schwarzwald-<br />

Baar-Heuberg benötigt werden. Alle<br />

Mitarbeiter sind mobil und flexibel<br />

auch längerfristig einsetzbar. „Früher<br />

gab es eine Beschränkung der Beschäftigung<br />

von Zeitarbeitern auf maximal<br />

zwölf Monate. Dies ist seit Januar<br />

2004 aufgehoben“, erläutert Kirsch<br />

eine damals wesentliche Änderung im<br />

Arbeitnehmerüberlassungsgesetz.<br />

Für Unternehmen, die Zeitarbeiter<br />

in Anspruch nehmen, ergeben sich auf<br />

die einzelne Arbeitsstunde gerechnet<br />

nicht zwangsläufig höhere Kosten, wie<br />

Kirsch darlegt. Da der Zeitarbeiter über<br />

den PD angestellt ist, fallen alle weiteren<br />

Verpflichtungen für den Unternehmer<br />

weg. Weder Kranken- noch Urlaubsgeld<br />

muss von Seiten des Unternehmens<br />

gezahlt werden, zur „Abmeldung“<br />

des Arbeitsverhältnisses reicht<br />

es, dem Dienstleister drei Tage vorher<br />

Bescheid zu geben. „So können Firmen<br />

punktgenau auf eingehende Aufträge<br />

reagieren“, verdeutlicht Kirsch. Dabei<br />

werden oft nicht nur einzelne Arbeitskräfte<br />

vermittelt. Für manche Projekte<br />

werden ganze Mannschaften „verliehen“.<br />

„Wenn ein Unternehmen große<br />

Aufträge erledigen muss ist das häufig<br />

so personalintensiv, dass mal eben 20<br />

Mann mehr benötigt werden“, weiß<br />

Kirsch aus Erfahrung.<br />

Wichtig für das fünfköpfige Team in<br />

seiner Niederlassung, das für die Disposition<br />

der Arbeitskräfte zuständig ist,<br />

sind dabei die genaue Kenntnis über<br />

die Qualifikation, die von dem anfragenden<br />

Unternehmen benötigt wird.<br />

„Wir sind oft die einzige<br />

Alternative für so manchen<br />

mittelständischen Betrieb,<br />

dem Kostendruck<br />

standzuhalten.“<br />

WERNER KIRSCH,<br />

PERSONALDIENSTLEISTER<br />

Den richtigen Mann an den jeweiligen<br />

Arbeitsplatz zu vermitteln ist die eigentliche<br />

„Kunst“ des Disponenten,<br />

der für die Einteilung der Arbeiter zuständig<br />

ist. „Wenn wir mal nicht die<br />

richtigen Leute für eine Anfrage haben,<br />

sagen wir das auch“, versichert Kirsch.<br />

Und streicht heraus, dass sich die Tätigkeit<br />

eines PD nicht nur auf die Vermittlung<br />

von Zeitarbeitern beschränkt.<br />

So ist unter anderen die Personalvermittlung<br />

ein nicht zu unterschätzender<br />

Bereich. Tatsächlich findet so<br />

mancher Betrieb erst über die Anstellung<br />

eines Zeitarbeitnehmers einen<br />

geeigneten Mitarbeiter. Die Quote dabei<br />

ist überraschend hoch. „30 bis 40<br />

Prozent unserer Fachkräfte finden so<br />

den Weg zu einem Betrieb, der ihnen<br />

einen unbefristeten Arbeitsvertrag<br />

bietet“, so Kirsch. So manche Stellenanzeige,<br />

erläutert er, laufe heutzutage<br />

nicht mehr über die Agentur für Arbeit.<br />

Und über die Möglichkeit, Zeitarbeiter<br />

„auszuprobieren“ spare sich<br />

mancher Betrieb eine aufwändige Personalrecherche.<br />

Ein weiterer Personaldienstleister,<br />

Tuja Deutschland, verfügt über bundesweit<br />

85 Niederlassungen, darunter<br />

seit 15 Monaten auch eine in Radolfzell.<br />

Auch Tuja ist wie Randstad Mitglied<br />

im Bundesverband Zeitarbeit<br />

(BZA), der im Juni 2003 mit dem Deutschen<br />

Gewerkschaftsbund einen Tarifvertrag<br />

für seine Mitarbeiter ausgehandelt<br />

hat. Tuja-Niederlassungsleiterin<br />

Sabine Zock in Radolfzell weist<br />

auch auf die Chancen insbesondere<br />

für ältere Arbeitnehmer hin, über eine<br />

Anstellung bei einer Zeitarbeitfirma<br />

wieder in den Arbeitsmarkt zu gelangen.<br />

„Im Juni diesen Jahres haben wir<br />

einen 60-jährigen Mann angestellt“,<br />

berichtet Sabine Zock. Die positive Erfahrung<br />

mit diesem habe nun zur Einstellung<br />

einer weiteren 60-jährigen<br />

Frau geführt.<br />

„Wir sind hier gut aufgestellt mit einer<br />

Vielzahl von sowohl jüngeren als<br />

auch älteren Mitarbeitern, die zum<br />

Teil über uns ins Arbeitsleben zurückkehren“,<br />

so Sabine Zock. Eng arbeitet<br />

man in dieser Hinsicht auch mit der<br />

örtlichen Agentur für Arbeit zusammen.<br />

„Die Zusammenarbeit ist von<br />

Seiten der Agentur äußerst engagiert“,<br />

lobt Zock ausdrücklich.<br />

Aber nicht nur hinsichtlich der Vermittlung<br />

von Zeitarbeitnehmern hat<br />

Sabine Zock Positives zu berichten.<br />

Sehr gute Erfahrungen macht man im<br />

Bereich des sogenannten „Outsourcing“.<br />

Immer mehr Firmen gehen dazu<br />

über, ganze Unternehmensbereiche in<br />

fremde Hände zu geben. Der Kunde<br />

spart damit die Personalabrechnung<br />

für diesen Bereich und hat seinen Mitarbeiterstamm<br />

reduziert. „Die sparen<br />

eine ganze Menge an Kosten“, bestätigt<br />

Sabine Zock.<br />

www.randstad.de<br />

www.tuja.de<br />

EPS: Neben Verleih<br />

wird Vermittlung<br />

immer wichtiger<br />

Tuttlingen (spi) Abseits der großen<br />

Personaldienstleistungskonzerne leitet<br />

in Tuttlingen Volker Irion selbstständig<br />

sein eigenes Unternehmen,<br />

„Extern Personal Service“ EPS, mit insgesamt<br />

150 Mitarbeitern an drei<br />

Standorten. Diplomingenieur Irion<br />

verleiht und vermittelt über sein Unternehmen<br />

vorwiegend Facharbeiter.<br />

Seine Kunden sind überwiegend Metall-<br />

und Elektrobetriebe.<br />

Für Volker Irion hat neben der Zeitarbeit<br />

auch die gezielte Suche und<br />

Vermittlung von Fachkräften an Bedeutunggewonnen.<br />

Im Schnitt<br />

über 50 Vermittlungen<br />

kommen<br />

über sein Unternehmen<br />

jährlich<br />

zustande, Tendenz<br />

zunehmend. Irion<br />

hat für dieses Geschäft<br />

seine eigene<br />

Methode. „Ich mache<br />

mit meinen<br />

Kunden von vorneherein<br />

aus, dass sie<br />

EPS-Chef<br />

Volker Irion<br />

den Facharbeiter erst einmal für drei<br />

bis vier Monate als Zeitarbeitnehmer<br />

über mich beschäftigen. Wenn er<br />

dann tatsächlich „passt“, wird er ohne<br />

weitere Vermittlungsgebühr überlassen“,<br />

so Irion. So geht der Kunde kein<br />

Risiko ein. Denn falls der Mitarbeiter<br />

doch nicht so recht passe, bleibe dieser<br />

eben bei EPS.<br />

„Wir sind ein tarifgebundenes und<br />

zertifiziertes Unternehmen“, führt Irion<br />

aus. Und gibt sogar Auskunft über<br />

die Kosten für seine Dienstleistungen.<br />

Diese orientieren sich, wie in der<br />

Branche üblich, an den Qualifikationen<br />

der Zeitarbeitnehmer und betragen<br />

je geleisteter Arbeitsstunde zwischen<br />

14 und 25 Euro. „Mit diesen<br />

knapp kalkulierten Preisen finanziere<br />

ich alle Kosten für meinen Mitarbeiter<br />

und trage darüber hinaus mein wirtschaftliches<br />

Risiko“, erläutert Irion.<br />

Bisher, so legt er dar, habe sich dieses<br />

Risiko jedoch minimieren lassen. „Ich<br />

suche mir meine Mitarbeiter schon<br />

sehr genau aus und habe damit erreicht,<br />

dass diese auch immer gut gebucht<br />

werden“, so Irion.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

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Seite 12 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Gemeldet<br />

AUSBILDUNG<br />

Lage entspannt<br />

Zu Beginn des Ausbildungsjahrs<br />

2005/2006 hat sich die Lage im<br />

Ravensburger Berufsbildungswerk<br />

Adolf Aich GmbH (BBW) auf<br />

Grund einer gegenüber den Julizahlen<br />

leicht verbesserten Belegungssituation<br />

vorübergehend<br />

entspannt. Durch Stelleneinsparungen,Personalverschiebungen<br />

und die Nichtverlängerung<br />

befristeter Verträge ist es gelungen,<br />

die befürchteten Entlassungen<br />

2005/2006 zu vermeiden.<br />

MEERSBURG<br />

Genossen zufrieden<br />

Die Raiffeisen-Warengenossenschaft<br />

Meersburg hat 2004 einen<br />

Überschuss von 545 Euro erwirtschaftet.<br />

Die Bilanzsumme ist mit<br />

rund 39 800 Euro gegenüber dem<br />

Vorjahr gleich geblieben. Der<br />

Umsatz bei Düngemitteln, Saatgut<br />

und Pflanzenschutz ist gegenüber<br />

dem Vorjahr um 6 Prozent<br />

zurückgegangen, auf 73 554 Euro.<br />

SINGEN<br />

Okle setzt auf Nähe<br />

Der Lebensmittel-Großhandel<br />

Okle aus Singen setzt künftig<br />

einen noch stärkeren Schwerpunkt<br />

im Bereich der Qualität<br />

und bei regionalen Produkten.<br />

Damit will man sich laut Vertriebsleiter<br />

Mario Grabner von<br />

den großen Discountern absetzen.<br />

Okle bietet nicht nur<br />

Artikel der Eigenmarke „Landliebe“<br />

an, sondern ein Angebot,<br />

das regional ansässige Anbieter<br />

bevorzugt.<br />

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Schübe in die richtige<br />

Richtung<br />

◆ Steinbeis-Transferzentrum in Villingen-Schwenningen unterstützt bei Umsetzung guter Ideen<br />

Von Uwe Spille<br />

Viellieber & Mutter GbR<br />

Planck-Straße 3/1<br />

88677 Markdorf<br />

Telefon 0 75 44/91 27 97<br />

Telefax 0 75 44/91 27 98<br />

Villingen-Schwenningen – Welcher<br />

Unternehmer kennt nicht das Problem,<br />

auf der einen Seite zwar eine gute<br />

Idee oder ein pfiffiges Produkt zu<br />

haben, andererseits jedoch nicht zu<br />

wissen, wie dieses am besten umzusetzen<br />

ist. Oder man scheitert an der<br />

Vermarktung seines Produktes, ist sich<br />

unsicher, was Schutzrechte angeht<br />

oder steht schlichtweg vor der Frage<br />

der Finanzierbarkeit. Und manchmal<br />

geht es tatsächlich nur um einen gewissen<br />

Schub in die richtige Richtung.<br />

„Sie glauben gar nicht, wie viele gute<br />

Ideen in Firmenschubladen oder in<br />

den Köpfen der Mitarbeiter lagern, die<br />

eigentlich rauswollen“, bringt es Wolfgang<br />

Müller auf den Punkt.<br />

Innovation, dieses zentrale Wort ist<br />

für den Leiter des Steinbeis-Transferzentrums<br />

Infothek in Villingen-<br />

Schwenningen der Dreh- und Angelpunkt,<br />

von dem aus er und seine 13<br />

Mitarbeiter in einem der größten der<br />

insgesamt 703 Steinbeis-Transferzentren<br />

weltweit seine Dienstleistungen<br />

insbesondere für kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU) anbietet. Nein,<br />

an Innovation mangele es deutschen<br />

Unternehmern wahrlich nicht, die<br />

Krux an der Sache sei oftmals, so Müllers<br />

Erfahrung, fehlendes Wissen bezüglich<br />

der praktischen Umsetzung<br />

einer Idee.<br />

„Wir sind darauf spezialisiert, Analysen<br />

in verschiedenen Richtungen zu<br />

liefern, sei es über die Firmen an sich,<br />

den Markt für ein bestimmtes Produkt,<br />

das vorhandene Patentportfolio<br />

eines Unternehmens oder eine mögliche<br />

Patentverwertung“, so Müller. Ins-<br />

Wolfgang Müller, Leiter des Transferzentrums<br />

Infothek in Villingen-<br />

Schwenningen. Bild: Spille<br />

besondere die Vernetzung mit anderen<br />

Unternehmen, deren Ideen und<br />

den Forschungsergebnissen aus Universitäten<br />

und Fachhochschulen gelten<br />

als Stärken der Steinbeis-Transferzentren.<br />

Dabei kann man auf eine<br />

langjährige Erfahrung als mittlerweile<br />

größter INSTI-Partner (siehe Infokasten)<br />

in Deutschland verweisen. „Was<br />

unsere Stellung als Ansprechpartner<br />

für Innovation und Schutzrechte angeht,<br />

haben wir eine herausragende<br />

Stellung im Steinbeis-Verbund“, sagt<br />

Müller selbstbewusst und präsentiert<br />

Zahlen. 500 Firmen, 60 Prozent davon<br />

aus Baden-Württemberg, sind Kunden<br />

beim Villinger Transferzentrum.<br />

Geschäftsempfehlungen<br />

E-Mail: viemu@t-online.de<br />

Internet: http://viellieber-mutter.de<br />

Die innovative<br />

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für Ihr Gebäude<br />

Im Internet haben die INSTI-Partner<br />

zusammen mit dem Institut der<br />

deutschen Wirtschaft Köln, der Deutschen<br />

Börse und der Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau (KfW) die Plattform Innovation-Market<br />

gegründet. Über diese<br />

Seite werden geprüfte Innovationen<br />

präsentiert, die außergewöhnlich Erfolg<br />

versprechende Projekte beinhalten<br />

und neue Geschäftsfelder eröffnen<br />

können sowie Unternehmen, die nach<br />

Kapital für neue Produkte oder Kooperationspartner<br />

suchen. „Innovation-<br />

Market vermittelt Kontakte zu innovativen<br />

Unternehmen, finanzstarken<br />

Kapitalgebern und fähigen Entwicklungspartnern“,<br />

fasst Wolfgang Müller<br />

das Konzept zusammen. Selbstredend,<br />

dass ein erheblicher Teil der<br />

Einträge auf das Konto des Villinger<br />

Transferzentrums gehen.<br />

Vorteilhaft, insbesondere für kleine<br />

und mittlere Unternehmen, die in den<br />

letzten fünf Jahren kein Patent oder<br />

Gebrauchsmuster angemeldet haben<br />

sowie für Existenzgründer ist die Möglichkeit,<br />

über das Transferzentrum als<br />

INSTI-Partner an der „KMU-Patentaktion“<br />

teilzunehmen. Diese Patentaktion,<br />

die seit 1995 vom Bundesforschungsministerium<br />

gefördert wird,<br />

unterstützt die Teilnehmer bei der<br />

erstmaligen Sicherung von Entwicklungen<br />

durch gewerbliche Schutzrechte<br />

und bei deren wirtschaftlichen<br />

Nutzung mit bis zu 8000 Euro. Und es<br />

kann auch mehr Geld geben. „Wir betreuen<br />

von unserem Standort aus zusätzlich<br />

im Auftrag der KfW Teilnehmer<br />

des „High-Tech-Gründerfonds“,<br />

erläutert Müller. Für Existenzgründer<br />

mit neuen Ideen im Hochtechnologiebereich<br />

können darüber bis zu 500 000<br />

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Euro Fördergeld beantragt werden.<br />

Doch gibt es natürlich nicht nur<br />

Geldgeschenke für Unternehmer,<br />

auch das Steinbeis-Transferzentrum<br />

in Villingen-Schwenningen muss profitorientiert<br />

arbeiten. Dienstleistungen,<br />

um beispielsweise Erfolgschancen<br />

für ein Produkt abzuschätzen,<br />

kosten dementsprechend Geld. Für eine<br />

Marktanalyse muss man je nach<br />

Umfang zwischen 5000 und 25 000 Euro<br />

rechnen. „Und wenn wir bei der Suche<br />

nach neuen Produkten behilflich<br />

sein sollen, dann bewegen wir uns in<br />

einer Bandbreite zwischen 10 000 und<br />

30 000 Euro pro Auftrag“, erläutert<br />

Wolfgang Müller.<br />

Steinbeis Stiftung<br />

Die Steinbeis-Stiftung wurde 1983<br />

in Baden-Württemberg aus 16<br />

technischen Beratungsdiensten an<br />

Fachhochschulen des Landes<br />

gegründet, die für einen Technologietransfer<br />

zwischen Hochschulen<br />

und Wirtschaft sorgen und<br />

Innovationen fördern sollen. Vom<br />

Stammsitz in Stuttgart aus wurden<br />

sogenannte Steinbeis-Transferzentrum<br />

erst in Baden-Württemberg,<br />

dann auch bundesweit gegründet.<br />

1991 wurde in Österreich das erste<br />

im Ausland, 1999 dann in Japan<br />

eröffnet. Das 500. Steinbeis Transferzentrum<br />

entstand im Jahr 2002.<br />

Aktuell gibt es 702 Zentren in 40<br />

Ländern mit über 4500 Mitarbeitern.<br />

Nähere Informationen im<br />

Internet unter www.stw.de oder<br />

per Telefon über 0711/18 39-5.<br />

Hochrheinklinik:<br />

Jobgarantie mit<br />

„Aktion Solidarität“<br />

Bad Säckingen – Fast hundert Mitarbeiter<br />

der Hochrheinklinik in Bad Säckingen<br />

verzichten in den nächsten<br />

drei Jahren freiwillig auf Teile ihres<br />

Lohns. Dafür erhalten sie eine befristete<br />

Arbeitsplatzgarantie. Die anderen<br />

138 Angestellten beteiligen sich nicht<br />

an der von der Geschäftsführung initiierten<br />

„Aktion Solidarität“.<br />

Auf rund fünf Millionen Euro belaufen<br />

sich derzeit die Schulden der Klinik.<br />

Die an der Aktion beteiligten Angestellten<br />

erhalten eine Arbeitsplatzgarantie<br />

für die nächsten drei Jahre.<br />

Als Gegenleistung verzichten sie bis<br />

zum Jahr 2007 auf ihr Weihnachtsgeld<br />

oder – sofern die Auszahlung anders<br />

geregelt ist – auf anteilige Abschläge<br />

der Löhne von Oktober bis Dezember.<br />

Valet & Ott:<br />

Mehr Kies<br />

mit Nass-Abbau<br />

Sigmaringen – Die Firma Valet & Ott<br />

will zwischen Kappel, Glashütte und<br />

Otterswang ein weiteres Kiesabbaugebiet<br />

ausbeuten. Etwa sechs Millionen<br />

Kubikmeter Abbauvolumen sollen in<br />

den nächsten vier Jahrzehnten möglichst<br />

im Nassabbau gewonnen werden.<br />

So würde womöglich ein 20-Hektar<br />

großer Badesee für die Naherholung<br />

entstehen. „Wir wollen den<br />

Standort mittel- und langfristig sichern“<br />

machte Heinz Kaul, Geschäftsführer<br />

der Firma Valet & Ott, deutlich.<br />

Nach 17 Probebohrungen, die rund<br />

50 000 Euro kosteten, plant die Kiesfirma,<br />

eine 44 Hektar große Waldfläche<br />

als Abbaugebiet auszubeuten, die sich<br />

im Besitz des Sigmaringer Fürstenhauses<br />

befindet. Wegen seiner enormen<br />

Größe kann der Abbau jedoch<br />

erst nach Abschluss eines neuen<br />

Raumordnungsverfahrens genehmigt<br />

werden. (sk)<br />

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Unternehmen & Management<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 13<br />

In Kürze<br />

BAUMASCHINEN<br />

Rekordergebnis<br />

Dem Zeppelin-Konzern dürfte<br />

erneut ein Rekordergebnis ins<br />

Haus stehen. Der Konzernumsatz<br />

mit dem Baumaschinenhandel in<br />

München und dem Industriebereich<br />

in Friedrichshafen stieg in<br />

der ersten Hälfte dieses Jahres um<br />

neun Prozent, wie Ernst Susanek,<br />

Vorsitzender der Zeppelin-Geschäftsleitung,<br />

mitteilte. Der<br />

Umsatz liegt mit 755 Millionen<br />

Euro deutlich über dem Niveau<br />

im gleichen Vorjahreszeitraum<br />

(694 Millionen Euro). Mehr Umsatz<br />

machte der Konzern vor<br />

allem im Baumaschinenhandel,<br />

weil anstehende Preiserhöhungen<br />

wegen gestiegener Stahlpreise<br />

dafür sorgten, dass die Kunden<br />

noch zu den günstigeren Preisen<br />

einkauften. Im Baumaschinenhandel<br />

stieg der Auftragseingang<br />

um 21 Prozent, im Friedrichshafener<br />

Industriebereich sogar<br />

um 30 Prozent. (wob)<br />

DRUCKGIESS-MASCHINE<br />

Umbauten nötig<br />

Die Firma Eralmetall in Erzingen<br />

hat ihren Maschinenpark durch<br />

eine über 150 Tonnen schwere<br />

Druckgießmaschine aufgestockt.<br />

Etwa drei Millionen Euro kostet<br />

die Anlage zusammen mit den<br />

dafür erforderlichen Umbauten.<br />

Eine Investition, die den Standort<br />

Erzingen weiter stärken wird. „Die<br />

Anlage bedeutet für uns einen<br />

Schritt in eine neue Größendimension“,<br />

freute sich Geschäftsführer<br />

Jürgen Kirsche. Werkzeuge<br />

von einer Seitenlänge von bis zu<br />

zwei Metern passen in die Maschine,<br />

die damit etwa 40 Teile in<br />

der Stunde herstellt. Der erste<br />

Auftrag von Daimler-Chrysler<br />

liegt bereits vor, eine Ölwanne für<br />

allradgetriebene Fahrzeuge der Cund<br />

E-Klasse, die dann Anfang<br />

2006 in Serie gehen sollen. Dabei<br />

handelt es sich nicht um ein<br />

Einzelteil, sondern um eine ganze<br />

Baugruppe, die dann aus Erzingen<br />

geliefert wird. (sk)<br />

BETEILIGUNG<br />

Fliegende Geldanlage<br />

Die Möglichkeit, sich an österreichischen<br />

Flugzeugen zu beteiligen,<br />

eröffnen Intersky und<br />

„Sachwert Invest“ Investoren in<br />

Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Beteiligungen gibt es an<br />

zwei Flugzeugen des Typs Dash<br />

8-300 des kanadischen Herstellers<br />

Bombardier. Bei einer Mindestbeteiligung<br />

von 50 000 Euro<br />

benötigen Investoren 15 000 Euro<br />

an Eigenmitteln, so Michael<br />

Kuenburg, Initiator des Projekts.<br />

Für in Deutschland und der<br />

Schweiz wohnhafte Personen<br />

fielen wegen des Doppelbesteuerungsabkommens<br />

bei einer Mindestbeteiligung<br />

von 50 000 Euro<br />

keine Steuern an.<br />

www.sachwertinvest.at/<br />

InterSkyProspekt.html<br />

LEHRSTELLEN<br />

Ausbildungsbetriebe<br />

185 neue Ausbildungsbetriebe, die<br />

bislang nicht ausgebildet haben,<br />

konnten in den Landkreisen<br />

Ravensburg und Sigmaringen<br />

sowie im Bodenseekreis für das<br />

neue Ausbildungsjahr gewonnen<br />

werden. Das konnte Clemens<br />

Besenfelder, Ausbildungsberater<br />

für die kaufmännischen Berufe<br />

bei der Industrie- und HandelskammerBodensee-Oberschwaben<br />

(IHK) vermelden. Auch werde<br />

in etwa das Vorjahresniveau von<br />

2037 neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen<br />

gehalten.<br />

Erfolgsmeldungen hatte der<br />

IHK-Ausbildungsberater auch für<br />

die im vergangenen Jahr erstmals<br />

angebotenen Einstiegsqualifizierungen<br />

zu berichten. 225 Praktikumsplätze<br />

waren 2004 gemeldet<br />

worden. 101 Jugendliche hatten<br />

ein Praktikum angetreten, 89<br />

haben es durchgezogen und 52<br />

von ihnen wurden in ein Ausbildungsverhältnis<br />

übernommen.<br />

Für das neue Ausbildungsjahr<br />

stellen die IHK-Mitgliedsfirmen<br />

390 Praktikumsplätze in den drei<br />

Landkreisen zur Verfügung. (sk)<br />

Altes Handwerk mit neuen Ideen<br />

◆ Lignotrend aus Bannholz produziert Bauelemente für den Wohnungsbau<br />

Von Mathias Wendler<br />

Weilheim – Unter der Marke „Lignotrend“<br />

entstand 1993 in Bannholz an<br />

der B 500 oberhalb von Waldshut ein<br />

neuer Industriezweig. Werner Eckert,<br />

Gründer der Firma und Entwickler des<br />

„Klimaholzhauses“, gelang es trotz gesamtwirtschaftlich<br />

bedingter Rückschläge,<br />

sein Unternehmen zum Erfolg<br />

zu führen. In einer strukturschwachen<br />

Region des Südschwarzwaldes<br />

entstanden neue Arbeitsplätze (zur<br />

Zeit etwa 35 in der Produktion und 10<br />

in der Verwaltung).<br />

Handwerkliche Erfahrung und<br />

kreatives Denken sind Grundlagen für<br />

Neuentwicklungen. Das gilt auch für<br />

das Zimmermeisterhandwerk. Auf der<br />

Grundlage des konstruktiven Holzbaus<br />

entstand anfangs der neunziger<br />

Jahre des vergangenen Jahrhunderts<br />

die Idee eines Massivholz-Bausystems.<br />

Wie bei der Herstellung von<br />

Sperrholz werden Bretter in Längsund<br />

Querrichtung kreuzweise verleimt,<br />

hier jedoch mit Abstand zwischen<br />

den Einzellamellen. Die auf diese<br />

Weise entstandene Lignotrend-Elemente<br />

haben gegenüber Massivholz<br />

den Vorteil der Formstabilität. Unter<br />

Beachtung bauphysikalischer Vorgänge<br />

und den dazugehörenden Vorschriften<br />

für Gebäude (Wärme, Feuchte,<br />

Klima, Licht, Schall und Brandschutz)<br />

sind Bauteile für die Innenund<br />

Außenwand, Geschoss- und<br />

Dachdecken entwickelt worden.<br />

Der Firma Lignotrend garantieren<br />

große Aufträge, unter anderem die<br />

Materiallieferung für die Modernisierung<br />

der Neuen Messe Hamburg, Vollbeschäftigung<br />

für absehbare Zeiten.<br />

Die Geschäftsbeziehungen decken inzwischen<br />

den deutschsprachigen<br />

Raum ab. Weitere Kontakte bestehen<br />

nach Frankreich, zu den Benelux-<br />

Staaten und Japan.<br />

Das Unternehmen Lignotrend produziert<br />

Bauelemente für den Wohnungsbau,<br />

versteht sich jedoch nicht<br />

als Fertighausfirma. Das Bausystem<br />

kann man sich wie einen flexiblen<br />

Baukasten mit variablen Elementen<br />

für Wand-, Decken- und Dachflächen<br />

vorstellen. Diese Bauteile werden<br />

nach individuellen Bauplänen der Architekten<br />

und Vorstellungen der Bauherren<br />

zusammengefügt.<br />

Lignotrend liefert die Elemente; die<br />

Montage erfolgt durch Zimmereibetriebe,<br />

welche einer strengen Qualitätskontrolle<br />

unterliegen und dem<br />

Kunden eine anspruchsvolle Holz-<br />

Baukultur für ihr Objekt im Sinne hoher<br />

Nachhaltigkeit gewährleisten.<br />

Die Trennung zwischen Produktion<br />

und Montage gehört zum Prinzip von<br />

Lignotrend. Ein kontinuierlicher Austausch<br />

zwischen der Montage vor Ort<br />

und den Produktionsabläufen im<br />

Werk fördert neue Erkenntnisse bei<br />

der Entwicklung neuer Elemente. Relative,<br />

qualitätsbedingte Kosten der<br />

Produkte können durch Op-<br />

timierung bei den Montagezeiten<br />

ausgeglichen, ja entscheidend<br />

für eine Auftragsvergabe<br />

sein. Informationstage<br />

für Architekten, Bauingenieure<br />

und Handwerksmeister sowie tiefergehende<br />

Schulungen der Lignotrend-<br />

Akademie sind Bestandteile des Erfolgsmodells<br />

von Lignotrend.<br />

Die Auftragsvolumen der Lignotrend-Elemente<br />

hat sich – ausgehend<br />

vom Einfamilienhausbau der ersten<br />

Jahre – hin zu Teilen für den Gewerbebau<br />

vergrößert. Messehallen (Friedrichshafen,<br />

Hamburg), Sport- und<br />

Mehrzweckhallen und Produktionsstätten<br />

gewinnen an Bedeutung und<br />

umfassen zurzeit 50 Prozent der Produktion.<br />

Ausschlaggebend ist die Multifunktionalität<br />

der Bauelemente. Deckenelemente<br />

können inzwischen eine<br />

Spannweite von 15 Meter und mehr<br />

Die Trennung zwischen Produktion und<br />

Montage gehört zum Prinzip von Lignotrend.<br />

erreichen. Durch die kreuzweise Verleimung<br />

auf Abstand bleiben die Lignotrend-Elemente<br />

formstabil. Die<br />

Hohlräume zwischen den einzelnen<br />

Brettlagen nehmen die Installationen<br />

wie Elektrokabel, Wasserleitungen<br />

oder Lüftungsrohre, Gewichtsschüttungen<br />

oder sogar Akustikabsorber<br />

auf. Die Deckenelemente genügen in<br />

der Kombination mit einer Kalksplittschüttung<br />

zwischen den Deckenbalken<br />

den hohen Schallschutzanforderungen,<br />

die im Geschosswohnungsbau<br />

gefordert werden.<br />

Im Klimaholzhaus bleiben die Holzoberflächen<br />

der Wände und Decken<br />

immer nahe der Raumtemperatur. Die<br />

höhere Oberflächentemperatur wirkt<br />

sich günstig auf das Wär-<br />

meempfinden aus: Während<br />

man sich in einem<br />

Klimaholzhaus schon ab<br />

18 Grad Celsius Raumtemperatur<br />

behaglich fühlt, erfordern<br />

etwa 12 Grad kalte Außenwandoberflächen<br />

eines Mauerwerksbaues im<br />

Rauminneren eine Wohlfühltemperatur<br />

von über 22 Grad.<br />

Es entspricht der Philosophie von<br />

Lignotrend, dass bei der Verleimung<br />

der Brettschicht-Elemente größte<br />

Bei Marquardt sichert unentgeltliche<br />

Mehrarbeit die Arbeitsplätze<br />

◆ Die Belegschaft des Schalter-Herstellers arbeitet drei Stunden unbezahlt – Schwierige Verhandlungen<br />

von peter ludäscher<br />

Rietheim-Weilheim Der zunehmende<br />

Wettbewerb aus Osteuropa und<br />

China macht auch vor der Marquardt-<br />

Gruppe (Rietheim-Weilheim) nicht<br />

halt. Damit hat sich der Kostendruck<br />

auf den Schalter-Hersteller weiter verschärft.<br />

Denn die Automobilindustrie,<br />

die bei ihren Zulieferern ohnehin auf<br />

jährliche Preissenkungen drängt,<br />

dreht jetzt noch schneller an der Preisschraube.<br />

„Die Kunden verlangen inzwischen<br />

dramatische Preiszugeständnisse.<br />

Jährlich 4 bis 7 Prozent<br />

sind mittlerweile an der Tagesordnung“,<br />

berichtet der Sprecher der Geschäftsführung,<br />

Harald Marquardt.<br />

Mit konsequenter Produktionsverlagerung<br />

in Niedriglohnländer könnte<br />

das Unternehmen dem Kostendruck<br />

am einfachsten nachgeben. Doch als<br />

in der Region verankertes Familien<strong>unternehmen</strong><br />

versucht Marquardt, die<br />

knapp 2000 Arbeitsplätze am Stammsitz<br />

zu halten. Dazu nutzt das Unternehmen<br />

jetzt die in der Metallindustrie<br />

seit 2004 gegebene Möglichkeit,<br />

vom Tarifvertrag abzuweichen, wenn<br />

dies den Erhalt von Arbeitsplätzen ermöglicht.<br />

Aber schon vorher fand der<br />

Mittelständler betriebliche Lösungen,<br />

mit denen der Mechatronik-Spezialist<br />

seine Wettbewerbsfähigkeit sichern<br />

konnte. „Wir haben seit 1999 vier Betriebsvereinbarungen<br />

geschlossen<br />

und damit die Arbeit hier halten können“,<br />

sagt Marquardt. Die Vereinbarungen<br />

mit dem Betriebsrat verlangen<br />

Zugeständnisse von beiden Seiten –<br />

Arbeitgebern wie Arbeitnehmern.<br />

2001 stand das Unternehmen vor<br />

der Entscheidung für eine neue Fa-<br />

„Wir mussten feststellen,<br />

dass die Aussicht auf neue<br />

Arbeitsplätze den Betriebsrat<br />

und die Gewerkschaft nicht<br />

besonders interessierte.“<br />

HARALD MARQUARDT<br />

brik, Investitionsvolumen: 35 Millionen<br />

Euro. „Wir konnten diese Investition<br />

an unserem Standort nur riskieren,<br />

wenn Planungssicherheit gegeben<br />

war“, so Marquardt. In den Verhandlungen<br />

mit dem Betriebsrat wurde<br />

eine Einigung erzielt, die aus damaliger<br />

Sicht die Großinvestition rechtfertigte.<br />

Die Belegschaft akzeptierte<br />

eine unentgeltliche Verlängerung der<br />

Wochenarbeitszeit von 35 auf 36 Stunden<br />

und 40 Minuten. Für die 100 Minuten<br />

Mehrarbeit gab es im Gegenzug<br />

die neue Fabrik und Arbeitsplatzsicherheit<br />

für alle unbefristet Beschäftigten.<br />

Laufzeit der Vereinbarung:<br />

sechs Jahre. Zusätzlich erhöhte das<br />

Unternehmen die vermögenswirksamen<br />

Leistungen sowie die Betriebsrente<br />

und sicherte zu, während der<br />

Laufzeit alle Auszubildenden nach<br />

Abschluss der Lehre in unbefristete<br />

Beschäftigungsverhältnisse zu übernehmen.<br />

Die Vereinbarung wurde den<br />

Mitarbeitern zur Abstimmung gestellt.<br />

„98,44 Prozent haben sie befürwortet“,<br />

so Marquardt.<br />

Die Betriebsvereinbarung, die bis<br />

2007 gelten sollte, wurde allerdings in<br />

der Mitte der Laufzeit von der Realität<br />

des schneller als erwartet zunehmenden<br />

Kostendrucks eingeholt. Heute<br />

würde Marquardt keine Betriebsvereinbarung<br />

mehr mit einer derartig<br />

langen Laufzeit abschließen: „Die Zeiten<br />

ändern sich zu schnell.“<br />

Anfang 2004 erkannte die Geschäftsführung,<br />

dass die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens in<br />

Gefahr war. Der Betriebsrat ließ die<br />

von der Unternehmensleitung vorgelegten<br />

Zahlen von einem unabhängigen<br />

Institut prüfen, das die Einschätzung<br />

bestätigte. Dennoch wollte der<br />

Betriebsrat den von der Geschäftsführung<br />

geforderten Beitrag zur Standortsicherung<br />

nicht akzeptieren. „Wir<br />

wollten die 40-Stunden-Woche bis<br />

zum Ende der laufenden Betriebsvereinbarung,<br />

also bis Februar 2007“, berichtet<br />

Marquardt. Das Unternehmen<br />

war bereit eine Stunde der Mehrarbeit<br />

zu bezahlen. Der Rest sollte unentgeltlich<br />

geleistet werden. Dem Betriebsrat<br />

ging das zu weit. Schließlich standen<br />

günstigere Bedingungen in der noch<br />

laufenden Betriebsvereinbarung.<br />

Auch die Zusicherung hoher Investitionen<br />

konnte die Belegschaftsvertretung<br />

zunächst nicht umstimmen. Das<br />

Unternehmen war bereit, zwischen<br />

2005 und 2007 jährlich 5 bis 7 Prozent<br />

vom Umsatz am Standort zu investieren.<br />

Zudem bot die Geschäftsführung<br />

an, 25 Mitarbeiter, die befristet beschäftigt<br />

waren, unbefristet zu übernehmen.<br />

„Wir mussten, wie übrigens<br />

auch in den Verhandlungen 2001 feststellen,<br />

dass die Aussicht auf neue Arbeitsplätze<br />

den Betriebsrat und die<br />

Gewerkschaft nicht besonders interessierte“,<br />

so Harald Marquardt. Die<br />

Verhandlungen wurden schließlich<br />

am 30. Juni 2004 abgebrochen. Erst als<br />

in einer Betriebsversammlung von<br />

Seiten der Mitarbeiter Zustimmung zu<br />

einer neuen Betriebsvereinbarung<br />

signalisiert wurde, kamen die Gespräche<br />

erneut in Gang. Zuvor wurde<br />

schriftlich und anonym unter den Mitarbeitern<br />

abgestimmt. 75 Prozent<br />

sprachen sich für Verhandlungen aus.<br />

In den folgenden Gesprächen einigten<br />

sich beide Seiten auf eine Verlängerung<br />

der Wochenarbeitszeit auf 38,5<br />

Stunden. Davon bezahlt das Unternehmen<br />

eine halbe Stunde. Drei Stunden<br />

werden unentgeltlich geleistet.<br />

Gegenleistung des Unternehmens: Sicherung<br />

der Beschäftigung bis Februar<br />

2007, Übernahme von 25 befristet<br />

beschäftigten Arbeitnehmern in ein<br />

unbefristetes Arbeitsverhältnis und<br />

Investitionen im vereinbarten Rahmen.<br />

„Wir haben unsere Versprechungen<br />

bisher immer übererfüllt“, sagt<br />

Marquardt. So investiere das Unternehmen<br />

im laufenden Jahr sogar 8<br />

Prozent vom Umsatz statt der verein-<br />

Sorgfalt in Bezug auf Emissionen<br />

herrscht. Es kommen Polyurethan-<br />

(PUR)-Leime zum Einsatz. Diese sind<br />

die einzigen Kleber, welche für tragende<br />

Bauteile zugelassen sind. Der zum<br />

Einsatz kommende spezielle Kleber<br />

härtet kontrolliert aus. Dadurch wird<br />

sichergestellt, dass er im fertigen Element<br />

keine giftigen Isocyanate enthält.<br />

Selbst im Brandfall verhalten sich<br />

Lignotrend-Elemente wie natürlich<br />

gewachsenes Holz.<br />

Nach Voranmeldung kann das Werk<br />

besichtigt werden. Ein fachkundiges<br />

Team steht dem Hausbauer wie auch<br />

dem mittelständischen Unternehmer, der<br />

eine neue Gewerbehalle errichten möchte,<br />

für Auskünfte und Erläuterungen zur<br />

Verfügung.<br />

Kontakt per E-Mail unter:<br />

info@Lignotrend.com<br />

Traumhaus in<br />

Holz: Lignotrend<br />

liefert die<br />

einzelnen Elemente,<br />

montiert<br />

wird dann von<br />

Zimmerleuten.<br />

Bild: Lignotrend<br />

Die Voraussetzungen<br />

Das Beispiel Marquardt zeigt, unter<br />

welchen Voraussetzungen mit<br />

Betriebsräten Lösungen gefunden<br />

werden können, die Beschäftigung<br />

sichern:<br />

❍ Die Betriebsräte sollten für<br />

betriebliche Lösungen aufgeschlossen<br />

sein.<br />

❍ Die Belegschaft muss darauf<br />

vertrauen können, dass Zusagen<br />

der Geschäftsführung eingehalten<br />

werden.<br />

❍ Wenn die Mitarbeiter für die<br />

Sache gewonnen werden können,<br />

muss auch ein widerspenstiger<br />

Betriebsrat nachgeben.<br />

❍ Wenn die Gewerkschaft einer<br />

Vereinbarung nicht zustimmen will,<br />

zäh bleiben. Sofern die Geschäftsführung<br />

die Mitarbeiter hinter sich<br />

weiß, kann die Gewerkschaft nicht<br />

beim „Nein“ bleiben.<br />

barten 5 bis 7 Prozent. Bei der Belegschaft<br />

genieße die Geschäftsführung<br />

daher Vertrauen. Von der IG Metall sei<br />

die Genehmigung für die Betriebsvereinbarung<br />

allerdings nur nach schwierigsten<br />

Gesprächen erteilt worden.<br />

„Bisher ist die Rechnung für beide<br />

Seiten aufgegangen“, freut sich Harald<br />

Marquardt. Das Unternehmen habe<br />

seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten<br />

und die Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze<br />

und ihr Einkommen gesichert.<br />

Doch das Rad dreht sich weiter. Der<br />

Preisdruck seitens der Kunden, besonders<br />

aus dem Automobilsektor, ist<br />

enorm. „Solange ein Zulieferer da ist –<br />

egal wo –, der einen niedrigeren Preis<br />

akzeptiert, müssen wir mithalten.“<br />

Deshalb rechnet Marquardt damit,<br />

dass 2007 die 40-Stunden-Woche in<br />

seinem Unternehmen kommen muss,<br />

sollen die deutschen Arbeitsplätze erhalten<br />

bleiben. Andernfalls würde verstärkte<br />

Auslagerung an andere Standorte<br />

wie beispielweise Schanghai, wo<br />

Marquardt bereits 280 Menschen be-


Unternehmen & Management<br />

Seite 14 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Bildung<br />

REGIONALBÜROS<br />

Mehr Transparenz<br />

Aufgabe der Regionalbüros für<br />

berufliche Fortbildung ist es unter<br />

anderem, für Bildungsinteressierte<br />

und Unternehmer mehr<br />

Transparenz am regionalen Weiterbildungsmarkt<br />

zu schaffen. So<br />

war es nur konsequent, dass sich<br />

die Verantwortlichen für den<br />

Raum Konstanz-Bodensee-Oberschaben<br />

und Schwarzwald-Baar-<br />

Heuberg mit einer Umfrage bei<br />

über 900 Unternehmen der Region<br />

Antworten auf <strong>aktuelle</strong><br />

Fragen zum Bildungsbedarf holten.<br />

Die Ergebnisse sind als kostenlose<br />

Broschüre bei den Weiterbildungsexperten<br />

erhältlich. Die<br />

berufliche Fortbildung ist für 97<br />

Prozent der Unternehmen ein<br />

Thema, das stark an Bedeutung<br />

gewonnen hat. Firmeninterne<br />

Seminare werden dabei etwa in<br />

gleichem Maße genutzt wie Schulungen<br />

außerhalb der Betriebe.<br />

Von den Bildungsanbietern<br />

wünscht man sich vor allem<br />

kompakte Schulungen während<br />

der wöchentlichen Arbeitszeit, die<br />

auf die individuellen Weiterbildungsbedürfnisse<br />

der Betriebe<br />

eingehen und auch Teamtrainings<br />

und Kurse mit anerkannten Abschlüssen<br />

bieten.<br />

Regionalbüros für berufliche Fortbildung:<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg,<br />

Hubert Bosch, Bahnhofstr. 45, 78532<br />

Tuttlingen, Tel. 07461-72717, Fax<br />

72755, und Konstanz-Bodensee-<br />

Oberschwaben, Rita Hafner-Degen,<br />

Franz-Xaver-Heilig-Str. 7, 88630<br />

Pfullendorf, Tel. 07552-4075230, Fax<br />

931190.<br />

Bosch@vhs-Tuttlingen.de<br />

Rita.Hafner-Degen@Stadt-<br />

Pfullendorf.de<br />

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Handelsregister im Internet<br />

◆ Komfortable Online-Unterstützung für die Marktbeobachtung<br />

von Joachim Gröbe<br />

Für Findige kann es eine kreative Inspirationsquelle<br />

sein – das Handelsregister.<br />

Zum Beispiel zur Entdeckung<br />

von Unternehmensideen, zur Konkurrenzbeobachtung<br />

oder für nachdenkliche<br />

Impulse bei Firmenlöschungen.<br />

Mit einem neuen Service von PRO:FIT<br />

profitieren auch Sie zukünftig vom<br />

Handelsregister:<br />

Über 84 Prozent der Unternehmer<br />

halten nach einer neutralen Umfrage<br />

des Hamburger Marktforschungsinstituts<br />

BIK Handelsregistereintragungen<br />

für informativ. Besonders interessant<br />

sind hierbei vor allem Firmenneueintragungen.<br />

Nicht überraschend,<br />

denn sie liefern für die regionale<br />

Marktbeobachtung willkommene<br />

Zusatzinformationen und sind für<br />

Firmengründer durchaus als eine Art<br />

Suchmaske „Handelsregister online“, unter www.profit-wirtschaft.de/handelsregister<br />

Mit den passenden Mitteln<br />

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erster „Unternehmens-PR“ zu sehen.<br />

Eine tragende Rolle für die amtlichenHandelsregisterbekanntmachungen<br />

übernehmen aufgrund der<br />

bestehenden Veröffentlichungspflicht<br />

die Tageszeitungen. Laut BIK ist es für<br />

64 Prozent der Wirtschaftsbetriebe<br />

wichtig oder sehr wichtig, Handelsregistereintragungen<br />

aus ihrer Stadt in<br />

Zeitungen nachlesen zu können. Ob<br />

das so bleiben kann, ist allerdings<br />

fraglich. Hintergrund ist<br />

eine neue EU-Richtlinie,<br />

nach der alle Handelsregister<br />

spätestens ab dem<br />

Jahr 2007 elektronisch<br />

zu führen sind. Für die<br />

regionalen Registergerichte<br />

bedeutet dies großeStrukturveränderungen.<br />

So werden die Handelsregister<br />

zukünftig<br />

zentraler geführt. In Baden-Württembergsollen<br />

die Zuständigkeiten<br />

nur noch bei den vier<br />

Amtsgerichten Freiburg,<br />

Stuttgart, Ulm und<br />

Mannheim liegen. Veränderungen<br />

könnte es<br />

auch bei den Bekanntmachungswegen<br />

geben.<br />

Ein Vorschlag des Bundesjustizministeriums<br />

sieht eine Pflichtveröffentlichung<br />

der Registereintragungen<br />

nur<br />

noch im Internet vor.<br />

Aufgrund wesentlich<br />

größerer Reichweiten<br />

der Zeitungen und weiterer<br />

wichtiger Vorteile<br />

des Mediums laufen<br />

derzeit intensive Diskussionen,<br />

die voraussichtlich<br />

eine Überarbeitung<br />

des Gesetzent-<br />

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Aktensuche ade: Handelsregistereinträge gibt es jetzt online.<br />

wurfs zur Folge haben. Unabhängig<br />

von dieser Entwicklung veröffentlichen<br />

verschiedene Verlagshäuser, so<br />

auch das SÜDKURIER Medienhaus,<br />

schon jetzt amtliche Bekanntmachungen<br />

im Internet. Ein praktischer Service.<br />

Die Zeitung sorgt für den hohen<br />

Bekanntmachungsgrad, das zusätzliche<br />

Online-Angebot für den interaktiven<br />

Mehrwert. Das Handesregister<br />

finden Sie bei PRO:FIT online auf der<br />

neuen Website: unter www.profitwirtschaft.de/handelsregisterrecherchieren<br />

Sie komfortabel in einer<br />

täglich anwachsenden Datenbank.<br />

Wer möchte, kann sich sogar mit einem<br />

„Suchagenten“ bei Neueintragungen,<br />

Veränderungen und Löschungen<br />

automatisch per E-Mail informieren<br />

lassen. Eine gute Gelegenheit,<br />

sich einen Informationsvorsprung<br />

zu sichern – und kostenlos<br />

noch dazu.<br />

Das „Handelsregister online“ gehört<br />

zu einer einzigartigen Initiative<br />

von Tageszeitungen, an der das SÜD-<br />

KURIER Medienhaus beteiligt ist. In<br />

der gesamten Datenbank sind derzeit<br />

schon rund 45 000 Registereinträge<br />

online abrufbar.<br />

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Unternehmen & Management<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 15<br />

In Kürze<br />

FURTWANGEN<br />

Herausragend<br />

Für herausragende Leistungen<br />

wurden vier Absolventen der<br />

Fachhochschule Furtwangen<br />

ausgezeichnet. Den Preis der<br />

Sparkasse Villingen-Schwenningen<br />

bekam Steven Otto für seine<br />

Diplomarbeit im Studiengang<br />

Medieninformatik. Betreut wurde<br />

diese Arbeit von Professor Steimer.<br />

Den Von Schoenschen Innovationspreis<br />

der EGT, insgesamt<br />

2000 Euro, teilten sich<br />

Jörg Schläfle und Ulrich Weber.<br />

Beide beendeten den Studiengang<br />

Computer Networking mit herausragenden<br />

Diplomarbeiten.<br />

Sie wurden betreut von Professor<br />

Schmid und Professor Bauer.<br />

Mohammed Hassan Ahmed Abd<br />

Allah wurde für besondere Leistungen<br />

ausländischer Studenten<br />

ausgezeichnet. Den Preis von 1000<br />

Euro stiftet alljährlich der Deutsche<br />

akademische Austauschdienst<br />

(DAAD). (cha)<br />

PFULLENDORF<br />

Informiert<br />

Bei der 4. WIP-Ausbildungsbörse<br />

informierten 27 Betriebe, Unternehmen<br />

und Dienstleister in der<br />

Stadthalle rund 500 Schüler von<br />

Abschlussklassen über Berufsund<br />

Ausbildungsmöglichkeiten in<br />

der Region. Dabei boten sie 150<br />

Ausbildungsplätze an. (siv)<br />

SCHWARZWALD-BAAR<br />

Gestartet<br />

1642 Studienanfänger sind in ihr<br />

erstes Semester an den Hochschulen<br />

im Schwarzwald-Baar-<br />

Kreis gestartet. Am Standort<br />

Schwenningen nahmen 250<br />

Erstsemester, aufgeteilt in acht<br />

Studiengänge, ihre Arbeit auf. Am<br />

Furtwanger Campus sind es 450<br />

neue Studenten in 18 Studiengängen.<br />

An der Hochschule für<br />

Polizei in Villingen-Schwenningen<br />

begrüßte Rektor Alexander Pick<br />

insgesamt 392 Studienanfänger<br />

des 27. Jahrgangs. An der BerufsakademieVillingen-Schwenningen<br />

begann gestern für 550 neue<br />

Diplomanwärter das Studentenleben.<br />

(wit/st/jdr)<br />

VILLINGEN<br />

Besucht<br />

Ein Schüleraustausch gehört so<br />

selbstverständlich zu einer guten<br />

Hotelfachschule wie das Salz zur<br />

Suppe. Die Schulpartnerschaft<br />

zwischen der Villinger Landesberufsschule<br />

für das Hotel- und<br />

Gaststättengewerbe und der<br />

Partnerschule IPSSAR im italienischen<br />

Cervia jährt sich jetzt<br />

zum fünften Mal. Aus diesem<br />

Anlass besuchten 17 Schüler aus<br />

der nahe Ravenna gelegenen<br />

Schule mit zwei Lehrerinnen die<br />

renommierte Villinger Einrichtung.<br />

Der jüngste Besuch war der<br />

dritte Aufenthalt der Italiener in<br />

Deutschland. Die Villinger waren<br />

zwei Mal an der Adria.<br />

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Knalleffekte und kurze Reden<br />

◆ Wie Unternehmen es schaffen, dass Firmenjubiläen noch lange in Erinnerung bleiben<br />

von Angela Steidle<br />

Konstanz – Wer ein Firmenjubiläum<br />

organisiert, sollte zeitig und genau<br />

wissen, was er damit erreichen will.<br />

„Nur die Tür aufmachen und warten<br />

was sich tut, reicht heute nicht mehr<br />

aus“, meint Mike Wutta von der Full-<br />

Service-Agentur Trend Factory im alten<br />

Kraftwerk in Rottweil. Es gehört<br />

mehr dazu, jene Überraschungsmomente<br />

zu erzeugen, die als Bilder in<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Mut erfordert ein Event allemal, so<br />

die Erfahrung von Angelique Tracik<br />

von der Marketingabteilung des SÜD-<br />

KURIER. Will man die ausgetretenen<br />

Pfade verlassen und eine eigene Geschichte<br />

schreiben, gehören Vorstellungsvermögen<br />

und Überzeugungskraft<br />

nach innen dazu. VIP-Veranstaltungen<br />

sind mit das Heikelste was<br />

man planen kann. Tracik: „Sie sind die<br />

Visitenkarte einer Firma nach außen<br />

und sehr imageträchtig."<br />

Wenn die Motivation der Mitarbeiter<br />

stimmt, haben Matthias Lenz, Leiter<br />

Zentrales Marketing und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

und seine Crew bei der<br />

ZF Friedrichshafen AG viel erreicht:<br />

Die Dinge fangen an, zusammen zu<br />

wachsen, Netzwerke greifen über die<br />

Abteilungen hinweg, der Virus grassiert<br />

und alle ziehen begeistert an einem<br />

Strang. Ein angemessenes Maß<br />

an Anerkennung, vor allem für freiwillige<br />

Leistungen, ist dann angebracht.<br />

Familien und Technik<br />

„Die Mitarbeitermotivation ist ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor“, das betont<br />

ZF-Abteilungsleiter Matthias Lenz immer<br />

wieder. Das Event „90 Jahre ZF“<br />

sollte in erster Linie ein Familienfest<br />

werden. Da ist Insiderwissen gefragt<br />

und eigenes Engagement. Auf externe<br />

Hilfe verzichtete das Unternehmen<br />

bei der Planung der Großveranstaltung<br />

bewusst. Eine strategische Entscheidung,<br />

berichtet Matthias Lenz,<br />

„unser Hauptziel war die Identifikation<br />

mit dem Unternehmen“.<br />

Die ZF beschäftigt an ihrem Stammsitz<br />

in Friedrichshafen 6800 Mitarbeiter.<br />

Das Jubiläum erlebten 26 000 Gäste,<br />

darunter 3000 Ehemalige. Etwa 700<br />

Mitarbeiter waren aktiv eingebunden.<br />

Die Vorarbeiten dauerten ein Jahr.<br />

„90 Jahre Technik sind ein höchst<br />

emotionales Thema“, betont Matthias<br />

Lenz, „das bedeutet 90 Jahre Innovation<br />

und 90 Jahre Technologieführerschaft<br />

von Beginn an“. Damit stand<br />

das Grobkonzept und die Projekte<br />

konnten verteilt werden: Eine Fahrzeug-<br />

und Oldtimer-Ausstellung begeisterte<br />

am Festtag die Besucher. Bei<br />

der Recherche dazu entstand ganz nebenbei<br />

ein wertvolles Netzwerk an<br />

Kontakten. In aller Verschwiegenheit<br />

hatte die Ausbildungswerkstatt einen<br />

Champion 1946 zusammengeschraubt.<br />

Ein Original war beim besten<br />

Willen nicht mehr zu beschaffen.<br />

Aber die Einzelteile, mit einem immensen<br />

Einsatz an Logistik. Mit großem<br />

Aufwand wurde das firmeneigene<br />

Produktarchiv komplettiert<br />

und zu einer Ausstellung aufbereitet.<br />

Die Stimmung der Mitarbeiter<br />

schwankte zwischen Stolz und Selbstbewusstsein,<br />

als sie zum ersten Mal<br />

die Geschichte ihrer Firma quasi in die<br />

Hand nehmen konnten. Wer weiß<br />

Neuaufstellung der<br />

Eventagentur „ORG-TEAM“ in Radolfzell<br />

Seit 2005 befi ndet sich auch der<br />

arbeitstechnische Hauptsitz der<br />

Künstler- und Eventagentur ORG-TEAM<br />

wieder in Radolfzell, die Niederlassung<br />

Laupheim / Ulm wurde integriert.<br />

Die seit 1987 bestehende und von<br />

Klaus A. Müller inhabergeführte Agentur<br />

wurde komplett umstrukturiert und mit<br />

zusätzlichen Eventkräften aufgestockt.<br />

Klaus A. Müller – regional wie auch<br />

überregional bekannt durch seine<br />

ehemalige Tätigkeit als 1. Vorsitzender<br />

der Höllturm-Passage und als Veranstalter<br />

zahlreicher Events wie u.a. das<br />

Radolfzeller Weinfest und das City-Fest<br />

Singen – hat es auch privat wieder an<br />

den See gezogen - www.orgteam.de<br />

Mit seinem bundesweiten Agentur-<br />

Netzwerk artists & events und den<br />

weiteren drei Niederlassungen bietet<br />

die Firma ORG-TEAM eine nochmals<br />

optimierte bundesweite Bearbeitung<br />

von Kunden-Anfragen und eine noch<br />

kunden-orientiertere Betreuung von<br />

Neukunden und des bestehenden<br />

Kundenstamms.<br />

Die Agentur berät Kunden bereits bei<br />

der Konzeption eines Events beginnend<br />

bei der Analyse der Zielgruppe, den<br />

Zielvorgaben, Auswahl der Locations,<br />

Rahmenprogramm und führt die<br />

Veranstaltung auf Wunsch auch komplett<br />

bis zur Nachbereitung durch, und dies<br />

sowohl für kleine und große Feiern wie<br />

auch für Seminare und Kongresse.<br />

Neben dem seit 1987 bestehenden<br />

Büro in Radolfzell wurde 1994 eine<br />

Niederlassung bei Ulm und ab<br />

2000 Niederlassungen in Hamburg,<br />

Berlin und Freiberg gegründet - mit<br />

weiteren Interessenten werden derzeit<br />

Verhandlungen geführt, darüber hinaus<br />

pfl egt das ORG-TEAM Kooperationen<br />

mit Künstlern und Agenturen im<br />

Ausland.<br />

Die Entscheidung für diese Expansion<br />

war eine logische Weiterentwicklung der<br />

Agentur-Aktivitäten des Firmengründers<br />

Unterhaltung muss sein: „Nur die Tür aufmachen und warten was sich tut, reicht heute nicht mehr aus“, meint Mike Wutta von der Full-Service-Agentur<br />

Trend Factory im alten Kraftwerk in Rottweil.<br />

heute schon, dass Rettungshubschrauber<br />

mit ZF-Getrieben ausgestattet<br />

sind.<br />

Zum Jubiläum entstand eine aufwändige<br />

Firmenchronik und eine<br />

Live-DVD, das Werksorchester brachte<br />

seine eigene CD heraus, eine Diplomarbeit<br />

soll schlussendlich festhalten,<br />

welche Resonanz die Veranstaltung<br />

brachte. So fand ein Puzzleteil<br />

zum anderen. Die Synergien wurden<br />

bestens genutzt. „Das Geld war<br />

gut investiert“, so das Fazit von Matthias<br />

Lenz.<br />

Seriös im Blatt<br />

Wenn man nach einer Veranstaltung<br />

sagt: „Wir haben geackert ohne Ende“,<br />

dann war das etwas ganz Besonderes.<br />

Es hat geklappt, das Team war motiviert<br />

und die Atmosphäre passte. „Dazu<br />

muss zunächst jeder wissen, dass er<br />

wichtig ist“, erklärt Carmen Statti, die<br />

kommunikative Seele des Unternehmens<br />

Wirtschafts- und Steuerberatung<br />

Wohler WSW. Ein Jahr vor dem<br />

30. Geburtstag des Singener Unternehmens<br />

wurde geklärt, wo und wann<br />

die Party steigt. Klar war, dass mit den<br />

Mandanten und Partnern gefeiert<br />

werden sollte. Für die organisatorischen<br />

Details und das Kinderprogramm<br />

wurde kurzfristig eine Eventplanerin<br />

engagiert. Ein fünfköpfiges<br />

Orga-Team entstand. Zur „heißen<br />

Phase“ kurz vor dem Event waren einfach<br />

alle auf den Beinen, vor allem die<br />

Haustechnik. Gefeiert wurde mit rund<br />

200 Gästen im festlich-rustikalen Zelt<br />

direkt vor dem Firmenstammsitz.<br />

Mit das Wichtigste am ganzen Drum<br />

Herum war die Einladungsliste. „Die-<br />

se Adressen muß man vorrätig haben.<br />

Namen und Daten sind sehr sensibel“,<br />

erklärt Carmen Statti, „außerdem<br />

müssen die familiären Entwicklungen<br />

berücksichtigt werden. Wenn man die<br />

Einladungen gut aufbereitet, bekommt<br />

man sogar einen Rücklauf, der<br />

deutlich über zehn Prozent liegt.“<br />

Der Singener Dienstleister schaltete<br />

zum Firmenjubiläum eine Zeitungsbeilage.<br />

Die „WSW-Finazzeitung“ entstand<br />

in Zusammenarbeit mit einer<br />

Werbeagentur und einem Fotografen.<br />

Sie sollte Inhalte und Kompetenzen<br />

vermitteln. Selbst Ex-OB Andreas Renner<br />

war mit einem prominenten Grußwort<br />

vertreten. Eine wirkungsvolle<br />

Imagewerbung, auch noch lange nach<br />

dem Fest.<br />

Wenn Medien feiern<br />

Die Medienarbeit ist beim SÜDKU-<br />

RIER Tagesgeschäft. Event-Erfahrung<br />

ist vorhanden, auf tragfähige Beziehungen<br />

zu Sponsoren und Partnern<br />

kann jederzeit zurückgegriffen werden.<br />

Trotzdem bleibt für die ausgebildete<br />

Event-Managerin Angelique Tracik<br />

ein „Kribbeln im Bauch“. 60 Jahre<br />

Südkurier sollten erlebbar gemacht<br />

werden: Für die Abonnenten der Zeitung,<br />

für die Mitarbeiter, für Politik,<br />

Lieferanten, Partner und Anzeigenkunden.<br />

Unter dem Slogan „60 bewegte<br />

Jahre“ entstand ein Bündel an zielgerichteten<br />

Aktionen, übers ganze Jahr<br />

verteilt. Dazu gehörten: eine Sonderveröffentlichung,<br />

die einen Bogen<br />

spannte über 60 Jahre Tagesgeschehen,<br />

Kult und Kultur; ein Jubiläums-<br />

Gewinnspiel mit satten Gewinnen; ein<br />

Kindermalwettbewerb und Nostalgie-<br />

ORG-TEAM: Helga Ruh, Lilo Banhardt, Inhaber Klaus A. Müller, Bettina Binder<br />

Klaus A. Müller, nachdem immer häufi ger<br />

bundesweite Anfragen zur Komplett-<br />

Organisation von Events eingingen, die<br />

eine Besichtigung der Locations und<br />

eine direkte Kundenberatung vor Ort<br />

erforderten.<br />

Auf dieser Basis konnten einige<br />

namhafte Events durchgeführt werden<br />

für Kunden von AEG bis ZDF wie z.B.<br />

die Eröffnung der Spielbank in Stuttgart,<br />

zahlreiche Betriebs- und Kundenfeiern<br />

für die Telekom & T-Systems sowie deren<br />

großer VIP-Event anlässlich der Tour de<br />

France in Saarbrücken.<br />

K. Müller führte auch im Auftrag des<br />

Südkuriers die große 50-Jahr-Feier mit<br />

fahrten mit der Dampflok quer durchs<br />

Einzugsgebiet. Damit sollten vorrangig<br />

Abonnenten und Leser angesprochen<br />

werden.<br />

Auch die Mitarbeiter gingen mit<br />

dem Nostalgiezug auf die Schine. Der<br />

Rahmen der Feier im Kulturzentrum<br />

Bahnhof Fischbach war ungezwungen.<br />

Man freute sich lange vorher<br />

drauf und kam sich über die große<br />

Distanzen des Verbreitungsgebietes<br />

wieder einmal näher. Begeistert waren<br />

die Gäste vom Künstlerprogramm: Uli<br />

Boetscher aus Ravensburg und die<br />

„Speedos“ aus Essen gestalteten die<br />

Show.<br />

Die wirkliche Herausforderung war<br />

die eigentliche Jubiläumsveranstaltung,<br />

ein Empfang für rund 400 Gäste<br />

im Verlagsgebäude unter laufendem<br />

Betrieb. „Wie können wir uns als Medienbetrieb<br />

darstellen und wie kommen<br />

wir von den Standards (Empfang<br />

– Reden – Essen) hin zum Erlebnis?“,<br />

so lautete die Frage. Ganz einfach: Die<br />

Reden wurden kurz gehalten, egal ob<br />

OB oder MP. Die Begrüßung der Gäste<br />

mit Sektempfang fand im festlichen<br />

Zelt vor dem Medienhaus statt. Für<br />

den offiziellen Teil war das Papierlager<br />

bestuhlt worden. Im Hochregallager<br />

zitierten drei Redakteure aus der Erst<strong>ausgabe</strong><br />

der Tageszeitung. Im Foyer<br />

der Druckerei gab es Geschichten<br />

rund um die Zeitung und in der Ladezone<br />

traf sich eine Talkrunde zum<br />

Thema „Zeitung lebt“. Mitwirkende<br />

waren Professor Renate Köcher, Geschäftsführerein<br />

des Instituts Allensbach,<br />

Rainer Wiesner, Geschäftsführer<br />

des SÜDKURIER und Chefredakteur<br />

Thomas Satinsky.<br />

dem einwöchigen Zelt-Varieté-Spektakel<br />

durch.<br />

Aber auch zahlreiche Vereine,<br />

Verbände, Hotels und Unternehmen<br />

von Hamburg bis Konstanz und aus<br />

dem europäischen Ausland schätzen<br />

die Dienstleistungen des ORG-TEAM‘s<br />

und nehmen diese gern in Anspruch,<br />

u.a. durfte die Agentur Programme für<br />

DaimlerChrysler zur Vorstellung der E-<br />

Klasse in Valencia beitragen.<br />

Das Angebot der Agentur umfasst<br />

ein großes Spektrum und bietet<br />

Programmpunkte auch für kleinere<br />

Events mit geringerem Etat wie<br />

Geburtstage, Hochzeiten bis hin zu<br />

Betriebs- und Kundenfeiern, Jubiläen,<br />

Tagen der Offenen Tür, Messe- und<br />

Kongressgestaltung sowie deren<br />

komplette Durchführung als Full-<br />

Service-Agentur.<br />

Die Basis hierzu beruht auf der jahrelangen<br />

Eventerfahrung und einer sehr<br />

umfangreichen und gut sortierten Event-<br />

Datenbank, die eine fl exible Reaktion auf<br />

Kundenwünsche ermöglicht und keine<br />

Wünsche offen lässt.<br />

Event-Marketing - incl. der Durchführung<br />

von regionalen und über-<br />

So planen Sie Ihr<br />

Firmen-Event<br />

√ Das Projekt skizzieren.<br />

√ Ziele formulieren.<br />

√ Auf sauberes Projekt<strong>management</strong><br />

durch sämtliche Veranstaltungsbereiche<br />

achten.<br />

√ Verkehrslogistik und Freigaben bei<br />

öffentlichen Einrichtungen besorgen.<br />

√ Die Mitarbeiter mit einbinden.<br />

√ Als Faustregel gilt: Je größer die<br />

Veranstaltung, desto höher sollte<br />

die Projektleitung angesiedelt sein.<br />

√ „Nebenbei“ organisiertes geht<br />

meistens schief.<br />

√ Der spezielle Nutzen fürs Unternehmen<br />

steht im Vordergrund: Das<br />

Firmenimage, die Mitarbeitermotivation,<br />

der Kundenkontakt, die<br />

Wirkung auf neue Mitarbeiter, die<br />

Produktpräsentation.<br />

√ Verschiedene Angebote einholen<br />

und Kollegen nach ihren Erfahrungen<br />

fragen.<br />

√ Standort und Niveau sollten mit<br />

Bedacht gewählt werden .<br />

√ Kurzfristige Planungen sind<br />

immer die teuersten.<br />

√ Fehlende Routine verursacht<br />

höhere Kosten.<br />

√ Die Führungsriege sollte während<br />

der Veranstaltung frei gestellt sein<br />

und sich um die Gäste kümmern.<br />

Aufkommende Hektik breitet sich<br />

sofort auf die gesamte Veranstaltung<br />

aus.<br />

regionalen Events und Messen - kann<br />

von keinem erfolgreich geführten Unternehmen<br />

mehr ignoriert werden, aus<br />

diesem Grund sieht K. Müller die Zukunft<br />

seiner Branche positiv.<br />

Demnächst erfolgt die Inbetriebnahme<br />

eines Event-Portals mit direkter<br />

Eintragungsmöglichkeit für Künstler<br />

und Eventdienstleister sowie Online-<br />

Buchungsmöglichkeit für Kunden.<br />

Dabei wird auch ein Schwerpunkt<br />

auf regionale Künstler gelegt, die im<br />

bundesweiten Angebot nur unzureichend<br />

vertreten sind – auf die Neuerungen<br />

unter www.a-a-e.de (artists & events)<br />

und www.a-o-e.de (artists of europe)<br />

darf man gespannt sein.<br />

KÜNSTLER- & EVENTAGENTUR<br />

Schillerstrasse 6<br />

D-78315 Radolfzell<br />

Tel 07732 - 911060<br />

Fax 07732 – 911061<br />

www.orgteam.de<br />

info@orgteam.de


Immobilien<br />

Seite 16 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Der globale Traum<br />

◆ Konstanzer Immobilien locken Interessenten aus aller Welt<br />

von inge könig<br />

Konstanz - Eine Villa am See, das Haus<br />

in der Altstadt – von diesen Wohnlagen<br />

träumen nicht nur Konstanzer. Ihr<br />

Traum hat sich globalisiert: Der Rancher<br />

aus Texas möchte gerne in die<br />

Etagenwohnung in die Seestraße für<br />

860 000 Euro einziehen, aus Südafrika<br />

kommen Anfragen für millionenschwere<br />

Villen im Musikerviertel, mit<br />

dem Altstadthaus aus dem 13. Jahrhundert<br />

wollen US-Geldanleger ein<br />

Stück Kultur ihr Eigen nennen. Aus europäischen<br />

Ländern treffen in den<br />

hiesigen Immobilienbüros Anfragen<br />

von Menschen ein, die auf der Klimakarte<br />

Konstanz als wohnlichen Ort der<br />

Zukunft herausgesucht haben.<br />

Der Konstanzer Immobilienmarkt<br />

ist im oberen Preissegment in Bewegung.<br />

Auch die Geschäfte mit günstigen,<br />

kleinen Wohnungen laufen gut.<br />

Dünn gesät sind dagegen die Angebote,<br />

die für gut verdienende Familien<br />

interessant wären: das Einfamilien-<br />

Mehr Chancen<br />

für Gewerbe<br />

in Tannheim<br />

VS-Tannheim – Südlich von Tannheim,<br />

eines Ortsteils von Villingen-<br />

Schwenningen, wird ein neues Gewerbe-/Mischgebiet<br />

namens „Brunnenstube“<br />

ausgewiesen. Der Technische<br />

Ausschuss stimmte der Aufstellung<br />

des Bebauungsplanes Ende September<br />

zu. Auf dem 1,7 Hektar großen Gebiet<br />

soll heimisches Gewerbe eine Ansiedlungschance<br />

bekommen. Ortsvorsteherin<br />

Helga Eilts wies darauf hin,<br />

dass es bis zur Aufstellung des Bebauungsplanes<br />

fast „ein Vierteljahrhundert“<br />

gedauert habe. (est)<br />

ANZEIGE<br />

haus zum Preis bis zu 700 000 Euro.<br />

Das Spezialgebiet von Sven Schäfer,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

des weltweit operierenden Immobilien<strong>unternehmen</strong>s<br />

Engel und Völkers,<br />

sind Luxusimmobilien. Da können<br />

sich die Verhandlungen länger ziehen.<br />

So ist das „Traumschloss am See“, die<br />

Villa Seeheim am Hörnle, seit über einem<br />

Jahr am Markt. Größen aus der<br />

Showbranche haben sich das 1816 erbaute<br />

Gebäude mit 1000 Quadratmetern<br />

Wohnfläche und 7000 Quadratmetern<br />

Park angesehen. Die Nebenkosten<br />

in den Wintermonaten hielten<br />

bisherige Interessenten vom Vertragsabschluss<br />

ab. Doch Sven Schäfer und<br />

sein Villa-Seeheim-Spezialist Rudolf<br />

Janssen haben für das Objekt, das für<br />

rund fünf Millionen Euro angeboten<br />

wird, mehr Kaufanfragen als für eine<br />

Drei-Zimmer-Wohnung. Thorsten<br />

Eberle, Immobilienmakler bei Winter<br />

Immobilien, bestätigt die grundsätzliche<br />

Einschätzung seiner Kollegen. Im<br />

mittleren Preissegment sei die Nach-<br />

Unterkirnach<br />

erweitert<br />

touristisches Angebot<br />

Unterkirnach – Unterkirnach steht<br />

die Erweiterung eines touristischen<br />

Segmentes ins Haus. An dem im 16.<br />

Jahrhundert erbauten Lorenzenhof<br />

soll ein Natur-Campingplatz für bis zu<br />

200 Zeltende und auch Mobiltouristen<br />

errichtet werden. Diese Absicht stellte<br />

eine neue Betriebsgesellschaft in einer<br />

Gemeinderatssitzung Ende September<br />

vor. Sie rechnet mit 87 000 bis<br />

120 000 Übernachtungen pro Jahr. Das<br />

Gehöft Richtung Oberkirnach soll als<br />

Erlebnis-Areal integriert und dafür<br />

restauriert werden. (phz)<br />

Machen Sie die Räume<br />

so eng oder weit,<br />

wie Sie möchten.<br />

Im Industriepark Gottmadingen kann man schneller in die<br />

Offensive gehen. Denn das flexible Raumkonzept zur Miete<br />

von Büro-, Gewerbe- oder Lagerräumen passt sich auch<br />

in Zukunft der Größe Ihrer Mannschaft an. Und schafft so<br />

besteChancen,imWettbewerbzupunkten.<br />

EinGesprächmitunskönntederAuftaktfüreineinteressante<br />

Begegnung sein. Tel. 07731 9738-0, Industriepark 312,<br />

78244 Gottmadingen, www.ipg-ag.de, info@ipg-ag.de<br />

frage besonders groß, das Angebot<br />

aber gering. Die Eigentümerfamilien<br />

würden ihre Wohnungen und Häuser<br />

zurückhalten, weil sie sich künftig eine<br />

bessere Vermarktung erhoffen würden,<br />

beklagt er.<br />

Für etliche Konstanzer Familien<br />

und Zuzügler ist deswegen der Thurgauer<br />

Immobilienmarkt interessant<br />

geworden. Doch es gibt auch Schattenseiten<br />

dieses Grenzwechsels: Beim<br />

Wiederverkauf hätten einzelne Häuslebesitzer<br />

in der Schweiz „schlechte<br />

Erfahrungen“ gemacht. Auch haben<br />

die Gemeinden Kreuzlingen, Bottighofen,<br />

Scherzingen und Tägerwilen einen<br />

entscheidenden Nachteil: „Der<br />

See liegt auf der falschen Seite“. Zudem<br />

können die Thurgauer Kommunen<br />

nicht die Lebensqualität liefern,<br />

die die Konstanzer vor ihrer Haustür<br />

gewohnt sind: Schöne Cafés und attraktive<br />

Läden, die zum Schlendern<br />

einladen. Einzig die steuerlichen Vorteile<br />

und günstigere Immobilienpreise<br />

würden über die Grenze locken.<br />

Engen bietet<br />

im Internet<br />

Ladengeschäfte an<br />

Engen – Die Wirtschaftsförderstelle<br />

der Stadt Engen bietet im Internet unter<br />

www.engen.de eine Leerstandsbörse<br />

an. Sie ist ein kostenloses<br />

Dienstleistungsangebot für alle gewerblichen<br />

Vermieter und Verkäufer,<br />

die Büros, Ladenräume oder Gewerberäume<br />

anbieten, ebenso wie für alle<br />

Interessenten, die solche Objekte in<br />

Engen suchen. Derzeit sind einige Ladengeschäfte<br />

in der Altstadt und im<br />

Seehas-Center im Angebot. Anfragen<br />

sollten an die Wirtschaftsförderstelle<br />

der Stadt Engen gerichtet werden. (sk)<br />

Meersburg: Residieren wie die Bischöfe<br />

Gegenüber dem neuen Schloss in<br />

Meersburg steht die ehemalige Residenz<br />

der Konstanzer Bischöfe – einer<br />

der ersten Barockbauten in der Oberstadt.<br />

Von den Wohn- und Geschäftssowie<br />

Büroflächen im Palais sind<br />

schon einige verkauft. Das Sahnehäubchen<br />

aber ist noch zu haben:<br />

Eine Maisonette-Wohnung mit 4,5<br />

Zimmern im ersten und zweiten<br />

Dachgeschoss sowie im Dachspitz.<br />

Dort ist eine Galerie untergebracht.<br />

Die rund 124 Quadratmetergroße<br />

Wohnung kostet 507 131 Euro. Das<br />

Wappen am Eingangsportal der<br />

Residenz verweist auf die Geschichte<br />

des Patrizierhauses. Bischof Marquard<br />

Rudolf von Rodt ließ es um<br />

1700 errichten. Der vierstöckige<br />

Barockbau bietet jetzt Raum zum<br />

modernen Wohnen und Arbeiten.<br />

Das Kulturdenkmal wurde nach<br />

Angaben des Anbieters der Immobilie,<br />

Dr. Lang und Kleespieß in Konstanz,<br />

mit umweltverträglichen<br />

Baumaterialien saniert und mit<br />

einem Aufzug sowie einer zentralen<br />

Gas-Brennwert-Heizung ausgestattet.<br />

Stilelemente des Barock sind originalgetreu<br />

restauriert. rin/Bild: hfr


Pro:fit 20. Oktober 2005<br />

Menschen&Märkte<br />

. Mit: Geld, Technik, Campus und Trends<br />

Seite 17<br />

Sparsam mit Möbeln und Platz<br />

◆ Möbelhändler Horst Seipp mag nichts Gestyltes<br />

Von Manfred Herbst<br />

Horst Seipp ist ein gerader und ruhiger<br />

Mensch. So groß, aufrecht<br />

und gelöst, wie der 64-jährige mit offenem<br />

Hemdkragen in der Tür der lavendelbewachsenen<br />

Terrasse seines<br />

Hauses am Waldshuter Mühleberg<br />

steht, hoch über dem Zusammenfluss<br />

von Aare und Rhein, sieht man ihm<br />

seine energiegeladene Zielstrebigkeit,<br />

mit der er den Möbelhandel betreibt,<br />

nicht auf den ersten Blick an. „Hier ist<br />

mein ruhender Pol. Zu Hause, in der<br />

Familie“, sagt er, mit der Hand auf die<br />

zwei blauen und gelben Sessel von Le<br />

Corbusier, das graue Sofa von Piero<br />

Lissoni im Wohnraum deutend und<br />

auf den eine Halbetage höher liegenden<br />

offenen Essbereich mit eisernem<br />

Schwedenofen. Nein, verschwenderisch<br />

mit Möblierung und Platz wird<br />

im Hause Seipp nicht umgegangen:<br />

Eine filigrane weiße Wohnwand von<br />

Jean Louis Berthet und Denis Vasset,<br />

zwei Beistelltischchen in Glas und<br />

Stahl, eines von Eileen Gray, das andere<br />

Georg Nelson, Bilder von Otmar Alt<br />

und Piero Dorozio. Und, gleich beim<br />

Kamin, Horst Seipps Lieblingsmöbel:<br />

Eine mit schwarzem Leder bezogene<br />

Liege. Le Corbusier hat das Modell<br />

1928 entworfen. Was er an diesem Möbel,<br />

das er sich vor 14 Jahren zum 50.<br />

Geburtstag selber geschenkt hat, so<br />

schätzt? Die Antwort kommt prompt:<br />

„Beim Liegen die Bequemlichkeit,<br />

beim Ansehen die Form.“ Die Liege sei<br />

funktional. Habe nichts Überflüssiges.<br />

„Die Form folgt konsequent der Funktion“,<br />

wie in der Natur, die ihre klaren,<br />

ästhetischen Formen auch so geschaf-<br />

fen habe, so Seipp.<br />

Die Möbel – klar, dass sie aus dem<br />

eigenen Möbelhaus sind. Aber es gibt<br />

auch andere im Haus: „Von Ikea. Die<br />

haben sich die Kinder ausgesucht“, lächelt<br />

der Liebhaber der klassischen<br />

Moderne und des Bauhausstils. Die<br />

stehen im anderen Teil des Hauses. In<br />

den Privaträumen. „Wir leben hier in<br />

klarer Trennung der Bereiche. Das halbe<br />

Haus ist offen für den Gast, die andere<br />

Hälfte ist privat“, so die Erklärung.<br />

Eine Trennung, wie sie in arabi-<br />

„Keiner lebt allein auf<br />

der Welt. Wir müssen füreinander<br />

etwas tun. Nur<br />

wenn es meiner Umgebung<br />

gut geht, kann es auch mir<br />

gut gehen.“<br />

HORST SEIPP<br />

schen Häusern üblich sei, so Horst<br />

Seipp, der sich selbst als fest in den<br />

christlichen Werten verwurzelt, aber<br />

offen und tolerant für andere Wertvorstellungen<br />

sieht: „Mit jemandem, der<br />

Wertvorstellungen hat, auch wenn sie<br />

anders sind als meine, klappt die Verständigung.<br />

“<br />

Er habe sich schon früh von der Idee<br />

des verdichteten Bauens überzeugen<br />

lassen. So sei das Haus entstanden.<br />

Nach Absprache mit der Familie natürlich.<br />

Im Hause Seipp werde alles<br />

Wichtigen gemeinsam entschieden.<br />

„Meine Frau, unsere drei Kinder und<br />

ich sitzen immer wieder bei Familienkonferenzen<br />

zusammen“, sagt er und<br />

zeigt auf den großen Esstisch mit den<br />

25 Jahre alten Stühlen, von denen er<br />

sich eigentlich langsam trennen<br />

möchte, aber dann doch nicht will.<br />

Gartengeräte, die in einem Korb nahe<br />

der von einem großen gläsernen<br />

Windfang geschützten Haustür liegen,<br />

gleich neben dem Stapel mit selbst gemachtem<br />

Kaminholz, weisen den Weg<br />

zum Garten. Auch der ist nicht überdimensioniert.<br />

In Stufen angelegt liegt<br />

er an der Hauswand. Klare Formen<br />

auch hier. „Märzenbecher, Veilchen,<br />

jetzt Margeriten. Nichts Gestyltes“,<br />

sagt Seipp.<br />

Den „großen Garten“ habe er in der<br />

Natur. Den genieße er auf gemeinsamen<br />

Wanderungen mit Frau Angelika.<br />

Auf dem Klosterweg im Südschwarzwald<br />

genauso, wie auf dem Bärenpfad<br />

in Finnland. Diese Naturliebe, gepaart<br />

mit dem Bestreben, etwas als richtig<br />

Erkanntes auch zu leben, sind nicht<br />

nur im Privaten kennzeichnend für<br />

Horst Seipp. 1999 hat er bei der EU die<br />

Zertifizierung des ökologischen Handelns<br />

von Einzelhandelsbetrieben<br />

durchgesetzt. Ein immer wieder erneuertes<br />

Emas-Zertifikat hängt seitdem<br />

bei Seipp. „Keiner lebt allein auf<br />

der Welt. Wir müssen füreinander etwa<br />

tun. Nur wenn es meiner Umgebung<br />

gut geht, kann es auch mir gut<br />

gehen“, sagt der langjährige Vorsitzende<br />

des Waldshuter Werbe- und Förderungskreises,<br />

Handelsrichter und Vizepräsident<br />

der IHK Hochrhein-Bodensee.<br />

Das Credo gilt auch für sein<br />

Hobby, das Singen im „Liederkranz“:<br />

„Wenn nicht alle mitmachen im Chor,<br />

kommt nichts zustande.“<br />

Demut kommt vor dem Green<br />

◆ Jean-Claude Parent schätzt den „therapeutischen Effekt” des Golfspiels<br />

von Hanspeter Walter<br />

Golf spielen ist gut für das Geschäft.<br />

Gilt das gängige Klischee<br />

hierzulande? Gewinnen Unternehmer<br />

auf dem Green die besten Kunden und<br />

bringen auf den Fairways wichtige<br />

Deals unter Dach und Fach? „Die Erwartung<br />

ist teilweise vielleicht da”,<br />

glaubt Jean-Claude Parent: „Doch ich<br />

würde das nicht überschätzen.” Für<br />

den 51jährigen Geschäftsführer der<br />

Meersburger Agentur Schindler, Parent<br />

& Cie ist der Golfplatz zumindest<br />

keine „Akquisitionsplattform”, sondern<br />

eher ein Ort der Selbsterfahrung.<br />

Seit mehr als 15 Jahren ist Parent begeisterter<br />

Golfer, seit 1999 Präsident<br />

des Golfclubs Owingen-Überlingen.<br />

Der Mann muss es also wissen. Und<br />

der Meersburger schwingt seine<br />

Schläger viel zu leidenschaftlich, als<br />

dass für ihn angesichts der sportlichen<br />

Herausforderungen derlei Niederungen<br />

eine Rolle spielen würden. In<br />

den USA oder in Japan finde ein ge-<br />

schäftliches Meeting eher eine lockere<br />

Fortsetzung auf dem Golfkurs, sagt<br />

Jean-Claude Parent, für den der „therapeutische<br />

Effekt” des Sports Golf ein<br />

viel wichtigeres Merkmal ist: „Führungskräfte<br />

können hier echte Demut<br />

erleben.”<br />

Beim Schnupperkurs in Südfrankreich<br />

hatte der Werbeprofi einst Feuer<br />

gefangen. Auf dem Lugenhof gehörte<br />

er 1989 zu den Golfern der ersten Stunde,<br />

zehn Jahre später wurde er Präsident.<br />

Nichts liegt Jean-Claude Parent<br />

ferner als elitäres Gehabe. Im Club ist<br />

es auch nicht (mehr) gefragt, auch<br />

wenn teure Cabrios und S-Klasse wie<br />

auf allen Golf-Courts dominieren. Die<br />

Begeisterung für den anspruchsvollen<br />

Sport und die Freude am Gestalten<br />

sind es, die Parent antreiben.<br />

„Die Lage ist unser Kapital”, weiß er<br />

nur zu gut und lässt den Blick von der<br />

Terrasse des Clubrestaurants über die<br />

nächste Bahn hinunter zum Bodensee<br />

schweifen. Ein Panorama, wie man es<br />

im ganzen Umland nur selten findet.<br />

„Auf dem Golfplatz<br />

komme ich schnell<br />

wieder auf klare<br />

Gedanken.”<br />

JEAN-CLAUDE PARENT<br />

Für den<br />

51jährigen<br />

Geschäftsführer<br />

der<br />

Meersburger<br />

Agentur<br />

Schindler,<br />

Parent & Cie<br />

ist der Golfplatz<br />

ein Ort<br />

der Selbsterfahrung.<br />

Dazu kommt der „bäuerliche<br />

Charme” des Lugenhofs, der in alte<br />

Streuobstwiesen eingebettet ist. Ein<br />

Traum für einen Präsidenten. In<br />

schwieriger finanzieller Lage hatte Parent<br />

daher 1999 die Verantwortung<br />

übernommen und die Weichen neu<br />

gestellt. Ein Jahr später konnte er<br />

Bernhard Prinz von Baden sogar zum<br />

Verkauf des Hofes samt 60 Hektar großem<br />

Gelände überreden. „Wir sind einer<br />

von wenigen Clubs, die Eigentümer<br />

ihrer Anlage sind”, sagt der Präsident.<br />

Heute hat der Golfclub 800<br />

Mitglieder, darunter 120 Jugendliche,<br />

und ist „kerngesund”. Trotz großer Investitionen<br />

in Gebäude, Infrastruktur<br />

und die Zufahrtsstraße.<br />

Das Nutzungsrecht vergleicht der<br />

Präsident mit einer Aktie. Der Einstand<br />

kostet derzeit 11 500 Euro, der<br />

Jahresbeitrag 1200 Euro. Doch auch<br />

wer das nicht gleich cash kaufen kann,<br />

hat eine Chance. „Wir haben dafür<br />

Modelle entwickelt”, erklärt Parent:<br />

„Wir machen es leistbar.” Soziale Gerechtigkeit<br />

auf dem Golfplatz.<br />

Gerechtigkeit gibt es sogar im sportlichen<br />

Wettbewerb – dank des Handicaps<br />

als Korrekturfaktor. „Ich kann<br />

hier gegen Bernhard Langer spielen”,<br />

schwärmt Parent, „und ich kann gewinnen.”<br />

In seinem Club zählt der<br />

Präsident zwar zu den Bes-<br />

ten; aber was ihn antreibt,<br />

ist nicht der Wunsch, in<br />

der Hierarchie die Konkurrenz<br />

zu überholen, sondern<br />

die pure Lust am eigenen<br />

Können. Doch vor<br />

diesen Lustgewinn haben<br />

Golfgötter die Demut gesetzt.<br />

„Man spürt schnell, wie schwierig<br />

es ist.” Spätestens, wenn man den<br />

Ball aus dem Bunker oder bei schlechtem<br />

Wetter aus dem Schlammloch<br />

schlagen muss.<br />

Doch der „Spirit” dieses Sports hat<br />

es Parent einfach angetan. Golf ist für<br />

ihn ein Spiegel der Psyche, der mentalen<br />

Verfassung und hat zugleich eine<br />

heilsame Wirkung, ja einen „Läuterungseffekt”.<br />

Parent: „Auch wenn ich<br />

belastet aus dem Büro kommen, kann<br />

ich schon nach drei oder vier Löchern<br />

wieder einen klaren Gedanken fassen.”<br />

Kann sich ein vielbeschäftigter<br />

Unternehmer den zeitlichen Luxus<br />

überhaupt leisten? „Länger und mehr<br />

zu arbeiten, ist nicht immer effizienter”,<br />

sagt der Golfer. „Die Heimfahrt ist<br />

am Ende viel entspannter.”<br />

Das Lieblingsmöbelstück des überzeugten Anhängers des Bauhausstils Horst<br />

Seipp: eine Lederliege von Le Corbusier. Bild: Herbst<br />

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Sie suchen nach USV-Lösungen für Ihr<br />

Unternehmen oder Ihre Kunden? Wir, die Firma FSI<br />

Industrievertretung sind seit 1996 auf die Planung,<br />

Vertrieb und den Service von USV-Anlagen<br />

(unterbrechungefreie Stromversorgung) spezialisiert.<br />

Wir bieten ein komplettes Dienstleistungsangebot<br />

rund um die sichere Energieversorgung.<br />

Unser Produktprogramm umfasst nicht nur<br />

Standard-, sondern auch Sonderlösungen nach<br />

Kundenanforderungen. Beispiele sind 19“ USV-<br />

Anlagen, USV-Anlagen mit besonderem IP-Schutz,<br />

USV-Anlagen für schwere Umgebungsbedingungen<br />

in der Industrie, Wechselrichter, 24VDC OP-USV-<br />

Anlagen für Operationsleuchten gem VDE0107,<br />

Gleichspannungsanlagen, Wartungsfreie Batterien,<br />

sowie Überbrückungszeiten über mehrere<br />

Stunden. Als derzeit einziger Anbieter im Markt<br />

liefern wir ON-LINE USV-Anlagen speziell zur<br />

Schaltschrank-Wandmontage und Anlagen nach<br />

medizinentechnischer Norm EN60601-1/IEC601 für<br />

den direkten Einsatz mit medizinischen Geräten.<br />

Alle empfi ndlichen Geräte - Server, Hubs,<br />

Produktionsanlagen, Telekommunikationsanlagen,<br />

oder Medizintechnik - sind zunehmend Stromrisiken<br />

ausgesetzt: Kurzzeitige Über- und Unterspannungen,<br />

Spannungsspitzen oder gar Spannungsausfälle<br />

hinterlassen deutliche Spuren, die den regulären<br />

Arbeitsablauf empfi ndlich stören und Geld kosten.<br />

Gerade diese Störungen sind Verursacher von<br />

Hardwareschäden. Doch noch viel schlimmer<br />

sind die Folgeschäden wie Produktionsausfälle<br />

oder Datenverluste. Auch elektronische Bauteile<br />

altern zudem im Laufe der Zeit, und reagieren<br />

immer empfi ndlicher auf Spannungsspitzen und<br />

Spannungsschwankungen. Bei Feldversuchen wurde<br />

herausgefunden, dass es im Durchschnitt alle dreißig<br />

Sekunden zu einer Überspannung im normalen<br />

Versorgungsnetz kommt. Verursacher können z.<br />

B. Klimaanlagen, Frequenzumformer, Aufzüge,<br />

Motoren, Schaltvorgänge oder Blitzeinschläge<br />

sein. Den wenigsten Anwendern – und speziell<br />

die, die ohne Schutz darauf vertrauen, dass schon<br />

Geehrt<br />

JOACHIM LUTHER<br />

Ehrung in Orlando<br />

Der Freiburger Solarforscher und<br />

Leiter des Fraunhofer Instituts für<br />

solare Energiesysteme (ISE),<br />

Professor Joachim Luther, wurde<br />

von der International Solar Energy<br />

Society (ISES) geehrt. Mit dem<br />

Solar-Award werden Luthersherausragenden<br />

Verdienste um<br />

die Solarenergie gewürdigt. Der<br />

Preis wurdein Orlando in Florida<br />

(USA) verliehen. Der 1941 geborene<br />

Joachim Luther leitet seit<br />

1993 das Fraunhofer-Institut für<br />

Solare Energiesysteme ISE in<br />

Freiburg, wo er gleichzeitig eine<br />

Professur für Festkörperphysik<br />

und Physikalische Grundlagen der<br />

Nutzung von Solarenergie an der<br />

Universität Freiburg innehat. Das<br />

Fraunhofer ISE beschäftigt heute<br />

410 Mitarbeiter. (kaz)<br />

KARL STORZ GMBH<br />

Preis für Endoskopie<br />

Die Firma Karl Storz wurde für<br />

ihren Beitrag zum Endoskopie-<br />

Markt mit dem Frost & Sullivan<br />

Customer Value Enhancement<br />

Award für 2005 ausgezeichnet. Als<br />

Beweggrund für die Auszeichnung<br />

gab Frost & Sullivan an: „Die<br />

Produkte des Unternehmens<br />

zählen zu den qualitativ hochwertigsten<br />

und innovativsten<br />

Produkten des Endoskopie-<br />

Markts. Durch seine hervorragende<br />

Technologie hat Storz<br />

sich die Anerkennung der Endbenutzer<br />

weltweit verdient.<br />

+ Unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />

+ DC-USV-Anlagen<br />

+ Wechselrichter<br />

+ Spannungsstabilisatoren<br />

+ USV-Sonderanlagenbau<br />

+ Wartungsfreie Batterien<br />

+ USV nach Medizin Norm EN60601-1/IEC601<br />

+ 24V/DC USV für OP-Leuchten nach VDE0107<br />

+ Spannungsregler -270V / Frequenzumformer 50/60HZ<br />

+ www.FSI-USV.com<br />

„Wir haben Einfälle gegen Ausfälle“<br />

Schutz gegen Datenverlust, Produktionsausfall und Hardwarezerstörung<br />

nichts passieren wird - ist nicht bekannt, dass z. B.<br />

schon die Nähe eines Gewitters für folgenschwere<br />

Beschädigung der Elektronik reicht.<br />

Deshalb ist es wichtig sich gegen diese Störfaktoren<br />

effektiv zu schützen. Der fi nanzielle Aufwand für<br />

geeignete Schutzmaßnahmen ist in der Regel weit<br />

geringer als der Ausfall der Geräte, Datenverlust,<br />

Produktionsausfall und damit verbundenen Kosten.<br />

Und hier spielt es keine Rolle, ob es sich um eine<br />

kleine Telefonanlage oder einen Netzwerkserver<br />

handelt: Immer ist das Herzstück eines Unternehmens<br />

betroffen. Die Lösung heißt: unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung (USV).<br />

Unsere Anlagen entsprechen den neuesten<br />

internationalen CE-Normen und fi nden weltweit<br />

ihren Einsatz. Modernste Fertigungsanlagen sowie<br />

Qualitätskontrolle durch ISO9001 geben Ihnen die<br />

Sicherheit, dass alle Produkte von einwandfreier<br />

Verarbeitung und langer Lebensdauer sind.<br />

Als Spezialist für die „sichere Energieversorgung“<br />

steht kompetente Fachberatung im Vordergrund,<br />

die wenn nötig auch vor Ort stattfi nden sollte. Wir<br />

ermitteln welche USV-Sicherheitslösung für Ihr<br />

Unternehmen sinnvoll ist. Zum Thema Service:<br />

In USV-Anlagen befi ndliche Batterien sind zwar<br />

wartungsfrei, müssen jedoch nach rund drei bis fünf<br />

Jahren ausgetauscht werden. Auf Wunsch wird eine<br />

Wartung auch vor Ort vorgenommen. Natürlich auch<br />

für Fremdgeräte.<br />

Fakt ist - Die Investition in eine unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung (USV) macht sich in der Regel<br />

schon beim ersten Spannungsausfall oder anderen<br />

Störungen bezahlt machen!<br />

„Ihr Partner für sichere Energie“<br />

FSI Frank Schleier Industrievertretung<br />

Obere Breitäckerstraße 12<br />

79761 Waldshut-Tiengen<br />

Tel.: 07741-808057<br />

Fax: 07741-808058<br />

FSI.Frank.Schleier@t-online.de


Menschen & Märkte<br />

Seite 2 . Seite 18 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

. 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Köpfe<br />

SKS TUTTLINGEN<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

Das Tuttlinger Verkehrswegebau<strong>unternehmen</strong><br />

SKS BAU GmbH &<br />

Co. KG hat einen neuen Geschäftsführer:<br />

Oliver Bloedorn<br />

übernahm kürzlich die kaufmännische<br />

Leitung. Zusammen<br />

mit seinem Geschäftsführerkollegen<br />

Martin Ströhle ist er für<br />

das Neuengagement in London<br />

und Südenglandverantwortlich.<br />

In<br />

Südwestdeutschland<br />

ist das Unternehmen<br />

geschäftlich<br />

zwischen<br />

Lahr, Reutlingen,Friedrichs-<br />

hafen, um<br />

Oliver Bloedorn den Bodensee<br />

und die<br />

Schweizer Grenze aktiv.<br />

Mit dem 39-jährigen Diplom-<br />

Kaufmann Bloedorn verstärkt SKS<br />

Bau in Tuttlingen seine Geschäftsführungsaktivitäten.<br />

Nach dem<br />

Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Universität Lüneburg<br />

mit Auslandsaufenthalt an<br />

der University of North Texas in<br />

den USA war Bloedorn zunächst<br />

bei Bohlen und Doyen in Wiesmoor,<br />

später bei der Walter-Bau<br />

AG in Augsburg tätig. Es folgten<br />

Geschäftsführertätigkeiten bei der<br />

Neu-Isenburger Imbau GmbH,<br />

einer Gesellschaft<br />

der<br />

Frankfurter<br />

Philipp<br />

Holzmann<br />

AG, und<br />

zuletzt bei<br />

der Kelkheimer<br />

Horn-Bau<br />

AG. Ströhle<br />

(52) ist seit<br />

der Holding-Gründung<br />

2004<br />

Geschäftsführer bei SKS. Davor<br />

leitete er die Geschäfte des LangenargenerVerkehrswege-Bau<strong>unternehmen</strong>s<br />

Kirchhoff-Heine,<br />

dessen Management er 20 Jahre<br />

angehörte. Ströhle ist Bauingenieur<br />

der FH Biberach an der Riß.<br />

Beide SKS-Geschäftsführer waren<br />

vor kurzem im Auftrag der Holding<br />

in der britischen Hauptstadt<br />

aktiv. „Wir haben in London die<br />

SKS Ltd., eine Tochtergesellschaft<br />

der SKS Holding, eröffnet, die<br />

unsere Bauaktivitäten in Südengland<br />

koordinieren wird“, sagt<br />

Bloedorn. Das Management läuft<br />

über die Sigmaringer Asphalt<br />

Straßenbau GmbH & Co. KG. In<br />

Südengland erweitert die deutsche<br />

Lidl-Kette die Verkaufs-<br />

Hallen ihrer Märkte. „Wir bringen<br />

die Mitarbeiter und das Baumaterial<br />

aus Deutschland mit, die<br />

Maschinen werden vor Ort gemietet.<br />

Mit diesem Verfahren können<br />

wir eine gute Gewinnmarge erzielen“,<br />

meint Ströhle.<br />

Kontakt per E-Mail unter:<br />

info@sksbau.de<br />

BW-BANK SINGEN<br />

Neuer Leiter<br />

Martin Ströhle<br />

Direktor<br />

Helmut<br />

Klopfer hat<br />

die Leitung<br />

des Privatkundenbereichs<br />

der<br />

Baden-<br />

Württembergischen<br />

Bank (BW-<br />

Bank) in der<br />

Helmut Klopfer Filialregion<br />

Singen<br />

übernommen. Der Stuttgarter<br />

durchlief seit seinem Berufseinstieg<br />

1972 verschiedene Stationen<br />

und Standorte in Baden-<br />

Württemberg. Dabei lernte er als<br />

Führungskraft alle Kundenbereiche<br />

kennen. 1987 kam der Betriebswirt<br />

zur Landesbank Baden-<br />

Württemberg und war zuständig<br />

für Privatkunden. Acht Jahre<br />

später wurde er Marktbereichsleiter<br />

für Privatkunden in Baden-<br />

Württemberg/Süd-West. Der<br />

50-Jährige ist verheiratet und<br />

Vater von fünf Kindern.<br />

„Wir laufen nicht jedem Trend nach“<br />

◆ Sybill Storz, Tuttlinger Unternehmerin des Jahres, über Innovationen, Erfolg und Familie<br />

Die Regelung der Nachfolge ist in<br />

einem Familien<strong>unternehmen</strong> eine der<br />

schwierigsten Aufgaben, findet die<br />

Tuttlinger Medizintechnik-Unternehmerin,<br />

Sybill Storz. Wie sie den Nachfolger<br />

vorbereitet, ob Familie und<br />

Unternehmertum vereinbar sind und<br />

ob die Verantwortung eine Last bedeutet<br />

– darüber spricht die Unternehmerin<br />

des Jahres im PROFIT-<br />

Interview.<br />

Sie tragen die Verantwortung für<br />

ein Unternehmen mit 3000 Mitarbeitern.<br />

Empfinden Sie die<br />

Verantwortung manchmal als<br />

Last?<br />

Nein. Man ist sich ja auch nicht minütlich<br />

der Verantwortung bewusst. Natürlich<br />

denke ich daran bei wichtigen<br />

Entscheidungen, aber es ist nicht so,<br />

dass ich die Verantwortung die ganze<br />

Zeit wie eine Bürde mit mir herumschleppe.<br />

Was macht Ihnen am meisten<br />

Freude am Unternehmersein?<br />

Die Freiheit. Als Unternehmer ist man<br />

ja auch in gewisser Weise kreativ tätig.<br />

Aber auch das Abarbeiten von Akten<br />

gehört dazu. Die gesamte tägliche Arbeit<br />

macht mir nach wie vor viel Spaß.<br />

Ich liebe meinen Beruf.<br />

Aber es gibt in der Arbeit doch<br />

auch unangenehme Entscheidungen?<br />

Wenn ich jemanden entlassen muss –<br />

das ist natürlich immer hart. Das überlege<br />

ich mir lange vorher. Und ich versuche<br />

einen Lösungsweg zu finden,<br />

der akzeptabel ist.<br />

Was empfinden Sie als die wichtigste<br />

Aufgabe des Unternehmers?<br />

Ich finde es sehr wichtig, ein Umfeld<br />

zu schaffen, das die Mitarbeiter als<br />

angenehm empfinden. Schließlich<br />

verbringt ein Berufstätiger einen großen<br />

Teil seiner Zeit am Arbeitsplatz.<br />

Deshalb halte ich es für sehr wichtig,<br />

dass das Umfeld gut ist und der Arbeitnehmer<br />

sich am Arbeitsplatz wohl<br />

fühlt. Jeder kennt doch das Gefühl:<br />

Man kommt in eine Firma und die<br />

schlechte Laune kommt einem schon<br />

an der Tür entgegen wie eine Wand. So<br />

etwas ist schlimm.<br />

Ihr Unternehmen steht 60 Jahre<br />

nach der Gründung glänzend da.<br />

Was ist die Ursache für den Erfolg?<br />

Das ist sehr schwierig zu sagen. Denn<br />

Dinge, die man täglich macht, sind einem<br />

selbstverständlich. Aber ich glaube,<br />

der Erfolg hängt auch mit unserer<br />

etwas konservativen Einstellung allem<br />

gegenüber zusammen. Wir tun alles,<br />

um unsere Kunden zufrieden zu stellen<br />

– manchmal vielleicht ein bisschen<br />

mehr als andere Unternehmen<br />

es tun. Aber das alleine kann es nicht<br />

sein. Ich glaube, wir hatten einfach<br />

auch sehr viel Glück.<br />

Was meinen Sie mit konservativ?<br />

Stehen Sie Veränderungen grundsätzlich<br />

skeptisch gegenüber? Das<br />

verträgt sich doch nicht mit Unternehmertum.<br />

Ich würde sagen, dass konservativ sein<br />

auch eine sehr positive Seite hat. Man<br />

läuft nicht jedem Modetrend nach.<br />

Man beobachtet erst mal, wie sich et-<br />

was Neues auswirkt, um es dann in das<br />

Bestehende behutsam einzuführen.<br />

Damit sind wir gut gefahren.<br />

Gilt das auch für technische<br />

Innovationen?<br />

Nein, man sollte sich vorbehaltlos alles<br />

Neue ansehen und dann entscheiden:<br />

Passt es?<br />

Karl Storz ist heute ein international<br />

aktives, weltweit bekanntes<br />

Unternehmen. Welche Rolle spielt<br />

da noch die Heimatregion?<br />

Tuttlingen ist unverändert unsere Heimat.<br />

Wir sind<br />

auch gerne hier.<br />

Das heißt aber<br />

nicht, dass wir<br />

uns in anderen<br />

Teilen der Welt<br />

nicht auch wohl<br />

fühlen. Wir sind<br />

aber noch nie den Billiglöhnen nachgelaufen.<br />

Wenn wir uns einen neuen<br />

Standort gesucht haben, dann deshalb,<br />

weil wir Zugang zu einer neuen<br />

Technologie gewinnen wollten.<br />

Stichwort Lohnkosten. Unternehmer<br />

anderer Branchen könnten<br />

sagen: Ein Medizintechnik-Unternehmen<br />

hat leicht reden. Da ist<br />

auch der Kostendruck nicht so<br />

hoch wie bei uns. Was würden Sie<br />

erwidern?<br />

Das stimmt so nicht. Der Schein trügt.<br />

Auch in der Medizintechnik gibt es<br />

großen Kostendruck.<br />

Ein Storz-Produkt: Der Operationssaal „OP1“. Alles ist elektronisch geregelt<br />

und vernetzt. Bilder: Storz<br />

Trotzdem kann man vom Standort<br />

Deutschland aus erfolgreich<br />

arbeiten?<br />

Ja. Denn wir haben hier einen unbezahlbaren<br />

Vorteil: Wir haben gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter, die viele Jahre in<br />

ihrem Beruf gearbeitet haben. Dieses<br />

Wissen kann man nicht einfach mit einer<br />

Unterschrift oder einem Kooperationsvertrag<br />

an einen anderen Standort<br />

transferieren.<br />

Glauben Sie, dass die Mitarbeiter<br />

in einer eher ländlich geprägten<br />

Region eine andere Beziehung<br />

zum Arbeitgeber haben als in<br />

einer Großstadt?<br />

Ich glaube, man hat hier eine enge<br />

Bindung an das Unternehmen. Wir<br />

haben viele Mitarbeiter, die bei uns als<br />

Lehrling angefangen haben, und die<br />

wir Jahrzehnte später in die Rente verabschieden.<br />

Welche Rolle spielen in ihrem<br />

Betrieb die älteren Mitarbeiter?<br />

Ich würde keinen älteren Mitarbeiter<br />

missen wollen. Ich schätze deren Erfahrung.<br />

Ein jüngerer Mitarbeiter mag<br />

schneller sein, aber das kann ein älterer<br />

wettmachen durch die größere Erfahrung.<br />

Sie sind seit der Gründung ein<br />

Familien<strong>unternehmen</strong>. Wem<br />

gehört Karl Storz genau?<br />

Mir, meinem Sohn Karl-Christian und<br />

meiner Schwester. Sie ist aber nicht im<br />

Unternehmen aktiv.<br />

Wird es mit wachsender Größe<br />

nicht schwierig, die Selbständigkeit<br />

zu bewahren?<br />

Wir erhalten natürlich Angebote von<br />

Interessenten. Wir werden auch gerüchteweise<br />

mindestens drei Mal im<br />

Jahr an irgendjemanden verkauft.<br />

Doch wir haben absolut nicht die Absicht,<br />

das Unternehmen zu verkaufen.<br />

Wir wollen unabhängig bleiben. Ob<br />

uns das auf Dauer gelingt, hängt von<br />

vielen Faktoren ab, wie etwa von der<br />

Entwicklung der Märkte, der Löhne<br />

und der Nebenkosten. Eine Gefahr für<br />

Sybill Storz<br />

Chefin von mehr als 3000 Mitarbeitern – die Medizintechnik-Unternehmerin Sybill Storz. Für ihre erfolgreiche Arbeit<br />

wurde sie als Unternehmerin des Jahres 2004 mit dem „Prix Veuve Clicquot“ ausgezeichnet, benannt nach Madame<br />

Clicquot, die 1805 nach dem Tod ihres Mannes die Leitung des französischen Champagner-Unternehmens übernahm.<br />

„Ein Berufstätiger verbringt einen großen Teil seiner Zeit<br />

am Arbeitsplatz. Deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass<br />

das Umfeld gut ist und der Arbeitnehmer sich am<br />

Arbeitsplatz wohl fühlt.“<br />

„Wo gefertigt wird, wird auch<br />

geforscht“, lautet das Motto von<br />

Sybill Storz, Inhaberin der Karl<br />

Storz GmbH in Tuttlingen. Seitdem<br />

sie den Chefsessel übernommen<br />

hat, hat das Medizintechnik.-<br />

Unternehmen rund 100 neue<br />

Patente angemeldet. Sybill Storz<br />

übernahm 1996 als älteste Tochter<br />

von Karl Storz den Familienbetrieb<br />

und machte ihn zum Marktführer<br />

für hochqualitative Produkte im<br />

Bereich der Endoskopie und der<br />

Minimal Invasiven Chirurgie. Seit<br />

unsere Selbständigkeit sehe ich zurzeit<br />

aber nicht. Zu schnelles Wachstum<br />

könnte theoretisch eine Gefahr<br />

sein. Das kann ein Unternehmen gewaltig<br />

durchschütteln. Dennoch würde<br />

ich schnelles Wachstum einem<br />

langsamen vorziehen.<br />

Für Familien<strong>unternehmen</strong> ist der<br />

Generationswechsel ein großes<br />

Problem. Viele geraten dabei in<br />

Turbulenzen. Sie haben einen<br />

Sohn, der das Unternehmen eines<br />

Tages lenken soll. Wie bereiten Sie<br />

den Wechsel vor?<br />

Ich glaube, das gehört wohl mit zum<br />

Schwierigsten. Man<br />

muss rechtzeitig<br />

und genügend an<br />

die nächste Generation<br />

delegieren –<br />

aber bitte nicht zuviel.<br />

Es ist auch extrem<br />

wichtig, dass<br />

die Bereiche, in denen die einzelnen<br />

Familienmitglieder tätig sind, ganz<br />

klar abgegrenzt sind. In einem gut<br />

wachsenden Unternehmen ist Platz<br />

für mehrere Personen.<br />

Die nächste Generation soll also<br />

in die Verantwortung hineinwachsen<br />

können?<br />

Ja. Diese Erfahrung habe ich selber<br />

auch gemacht, und ich bin sehr dankbar<br />

dafür, dass ich in die Rolle hineinwachsen<br />

durfte. Aber natürlich ist es<br />

manchmal auch nicht ganz einfach.<br />

Welche Bereiche verantwortet<br />

heute Ihr Sohn?<br />

Er ist verantwortlich für die industrielle<br />

Endoskopie, die Produktionsstätte<br />

in Schaffhausen und für die Koordination<br />

der verschiedenen Produktions-<br />

und Entwicklungsstätten mit<br />

Ausnahme von Tuttlingen.<br />

Haben Sie einen Fahrplan, wie der<br />

Generationswechsel vonstatten<br />

gehen soll?<br />

Eigentlich nicht. Solange mir die Arbeit<br />

Freude macht, werde ich weitermachen.<br />

Mein Vater war bis zu seinem<br />

letzten Lebenstag in der Firma. Da war<br />

er 85. Ich hatte damals allerdings<br />

schon ziemlich freie Hand. Aber ich<br />

wusste genau, in welchen Angelegenheiten<br />

ich ihm berichten musste.<br />

Sie haben am Anfang des Interviews<br />

gesagt, Sie hätten auch<br />

Glück gehabt. Was meinen Sie<br />

damit?<br />

ihrer Übernahme haben sich Mitarbeiterzahl<br />

und Umsatz fast verdoppelt.<br />

Im Jahr 2004 lag der Umsatz bei<br />

rund 550 Millionen Euro. Weltweit<br />

beschäftigt Sybill Storz über 3000<br />

Mitarbeiter, knapp die Hälfte am<br />

Stammsitz in Tuttlingen. Sybill Storz ist<br />

in den 50er Jahren ins elterliche Geschäft<br />

eingestiegen – zunächst als<br />

Lehrling, später war sie zuständig für<br />

Marketing und Vertrieb. Sybill Storz’<br />

weitreichendes Engagement und ihre<br />

sozialen Initiativen sind mit Ehrungen in<br />

aller Welt gewürdigt worden. Zuletzt<br />

wurde sie als Unternehmerin des Jahres<br />

ausgezeichnet.<br />

Ich hatte das Glück, dass ich ein gutes<br />

Umfeld hinein geboren wurde und darin<br />

aufwachsen durfte. Viele Leute<br />

mögen sagen, ich hätte es viel leichter<br />

gehabt, weil ich die Tochter des Inhabers<br />

war. Aber andererseits hört man<br />

ja auch oft, dass gerade Frauen es<br />

nicht leicht haben.<br />

Angenommen, Sie hätten einen<br />

Bruder gehabt, wären Sie dann<br />

auch Chefin geworden?<br />

Das weiß man nicht. Das hätte ja auch<br />

mit der Person des Bruders zusammengehangen.<br />

Eine erfolgreiche Frau hat immer<br />

noch etwas Exotisches an sich.<br />

Häufig wird nach einer Schattenseite<br />

gesucht, zum Beispiel, dass<br />

eine solche Frau auf eine Familie<br />

verzichten müsse. Sie waren<br />

zweimal verheiratet, sind heute<br />

aber alleinstehend. Ist das der<br />

Preis für den beruflichen Erfolg?<br />

Ich habe ja einen Sohn, und das ist<br />

auch ein wichtiger Teil der Familie. Es<br />

war im Übrigen meine Entscheidung,<br />

auf eine weitere Ehe zu verzichten. Ich<br />

war zwei Mal verheiratet, ich brauche<br />

kein drittes Mal. Ich könnte mir heute<br />

übrigens nicht mehr vorstellen, verheiratet<br />

zu sein. Wenn man längere<br />

Zeit allein lebt, wird man sehr unabhängig.<br />

Man gewöhnt sich an die Freiheit.<br />

Halten sie das Leben einer Unternehmerin<br />

grundsätzlich für vereinbar<br />

mit dem der Ehefrau und<br />

Mutter?<br />

Ja, natürlich! Aber die Frau muss den<br />

richtigen Partner finden. Natürlich<br />

kann man als Chefin eines großen Unternehmens<br />

nicht den ganzen Haushalt<br />

führen. Aber das lässt sich ja organisieren.<br />

Ich habe immer verstanden,<br />

den Haushalt zu delegieren. Ich glaube,<br />

dass die Belastung einer Frau, die<br />

einen durchschnittlichen Beruf und<br />

die Familie kombinieren muss, größer<br />

ist als es bei mir der Fall war.<br />

DIE FRAGEN STELLTE<br />

PETER LUDÄSCHER<br />

Karl Storz GmbH<br />

• Gründungsjahr: 1945<br />

• Firmengründer: Karl Albert Storz<br />

• Hauptsitz Tuttlingen<br />

• Leitsatz der Firma: „Zukunft hat<br />

Tradition – aber auch Tradition hat<br />

Zukunft!“<br />

• Geschäftsführung: Sybill Storz,<br />

Karl-Christian Storz<br />

• Geschäftsbereich: Herstellung von<br />

Endoskopen für Human- und<br />

Veterinärmedizin und industrielle<br />

Anwendungen<br />

• Umsatz: 552 Mio Euro (kommunizierter<br />

Stand aus 2004)<br />

• Standorte: 31 Tochtergesellschaften<br />

Vertriebs- und Marketinggestellschaften<br />

sowie ProduktionsgesellschaftenProduktionsstandorte:<br />

Tuttlingen, München, Schaffhausen<br />

(Schweiz), Widnau<br />

(Schweiz), Charlton (Massachusetts/USA),<br />

Goleta (Kalifornien/<br />

USA), Dundee (Schottland), Tallinn<br />

(Estland)<br />

• Anzahl der Mitarbeiter: weltweit<br />

über 3500, am Standort Tuttlingen<br />

1500<br />

• Anzahl Produkte: über 12 000<br />

• Anschrift/Kontakt: Karl Storz<br />

GmbH & Co. KG, Mittelstraße 8,<br />

78532 Tuttlingen<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.karlstorz.de


Menschen<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 19<br />

Bihler schäumt den<br />

Umsatz nach oben<br />

◆ Kaffee-Pionier gründete vor fast 20 Jahren Saeco Deutschland<br />

von Jörg Braun<br />

Brrrrrrrrrrrrr! Ratter-ratter! Bsss!<br />

Bsss! Tropftropfgluckgluckgluck!<br />

Ratter-ratter! Welch herrlicher Klang!<br />

Markus Bihler liebt diese Geräusche.<br />

Sie haben ihn erfolgreich gemacht,<br />

den gelernten Koch aus dem beschaulich<br />

kleinen Örtchen Eigeltingen bei<br />

Stockach. Vor 20 Jahren löste dieses<br />

Geräusch eine Revolution aus, die Millionen<br />

andere Menschen ebenfalls<br />

glücklich gemacht hat. Und es werden<br />

immer mehr.<br />

Das brrrrr-ratter-bsss-Geräusch<br />

kommt aus einem Kaffee-Vollautomaten,<br />

der auf Knopfdruck aus ganzen<br />

Kaffeebohnen frisches Pulver mahlt,<br />

und heißes Wasser mit Druck durch<br />

das Kaffeemehl presst und dann einzeln<br />

portionierten Kaffee in die Tasse<br />

rinnen lässt. So wie beim Italiener. Nur<br />

eben zu Hause, in der eigenen Küche.<br />

Auf diesen Geräten prangt oft der Markenname<br />

Saeco.<br />

Markus Bihler<br />

Saeco Deutschland<br />

und sein Bruder<br />

Bernhard hörten<br />

1987 auf den<br />

Klang der mahlendenKaffeebohnen.<br />

Sie erkannten,<br />

dass<br />

dies die Zukunft<br />

der Kaffeekultur<br />

sein würde und<br />

gründeten die<br />

deutsche Saeco-<br />

Tochter, um von<br />

Eigeltingen aus<br />

die Kaffeeautomaten<br />

in<br />

Deutschland zu<br />

vertreiben. BihlersUnternehmen<br />

war das erste,<br />

das auf die<br />

Vorzüge der Vollautomaten<br />

setzte.<br />

Und auf einen riesigen<br />

Markt.<br />

„Anfangs hat<br />

man uns belächelt“, erinnert sich der<br />

51-Jährige. Wenn im Fachgeschäft<br />

hochwertige Kaffeemaschinen für 50<br />

DM zu haben sind, weshalb sollten<br />

Kunden das Fünfundzwanzigfache für<br />

einen Saeco-Automaten ausgeben?<br />

Für eine klobige Maschine, die auch<br />

noch einen Höllenlärm macht? Denn<br />

bei aller Liebe: Mitte der 80er-Jahre,<br />

als die ersten Saeco-Geräte auf den<br />

Markt kamen, war es noch nicht unbedingt<br />

ein Augen- und Ohrenschmaus,<br />

was da aus Italien über die Alpen nach<br />

Deutschland importiert wurde.<br />

Doch darauf kam es weniger an,<br />

ahnte der Eigeltinger. Entscheidend<br />

war der Geschmack. Und der war von<br />

Anfang an typisch italienisch. Ein Kaffee,<br />

der „nicht wie eine braune Brühe“<br />

schmeckt, wie Markus Bihler alle herkömmlichen<br />

Kaffeezubereitungen geschmacklich<br />

einsortiert. Sondern ein<br />

Kaffee mit Aroma, wie er frischer nicht<br />

sein kann – und eben mit dem berühmten<br />

Schaumhäubchen, der „Cre-<br />

Seinen Sitz hat Saeco Deutschland<br />

in Eigeltingen im Landkreis Konstanz.<br />

Dort wurde 1987 die GmbH<br />

zum Vertrieb der italienischen<br />

Kaffeeautomaten von den Brüdern<br />

Markus und Bernhard Bihler gegründet.<br />

Heute arbeiten rund 160<br />

Mitarbeiter in Eigeltingen. Im April/<br />

Mai 2005 war die Saeco-Gruppe<br />

mit über 18 000 verkauften Kaffeevollautomaten<br />

mit 33,8 Prozent<br />

klarer Marktführer in Deutschland.<br />

Saeco konnte in den vergangenen<br />

fünf Jahren den Absatz von Kaffeevollautomaten<br />

verdoppeln: von<br />

rund 100 00 Stück (1999) auf über<br />

210 000 Geräte im Jahr 2004. Im<br />

laufenden Jahr soll der Umsatz um<br />

23 Prozent gesteigert werden.<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.saeco.de<br />

ma“, wie der Italiener sagt. Solch ein<br />

Kaffee ist gefährlich. Wer ihn einmal<br />

versucht hat, kommt meist nicht mehr<br />

davon los. Die Frische macht süchtig,<br />

die Bequemlichkeit ohnehin. Hinzu<br />

kommt, dass in den Vollautomaten<br />

Kaffee und Wasser eine viel kürzere<br />

Kontaktzeit haben als bei klassischen<br />

Kaffeemaschinen. Das macht ihn erheblich<br />

bekömmlicher, weil viel weniger<br />

magenfeindliche Gerbsäuren und<br />

Bitterstoffe ausgewaschen werden.<br />

Diese vielen Vorzüge überzeugten<br />

am Markt anfangs nur allmählich. Die<br />

Saeco-Automaten waren für Durchschnittsverdiener<br />

fast unerschwinglich.<br />

Doch Markus Bihler ließ nicht locker.<br />

Der findige Geschäftsmann<br />

knüpfte Kontakte, legte ein Serviceund<br />

Vertriebsnetz über Deutschland<br />

und überzeugte die Fachhändler von<br />

der hochwertigen Kaffeemaschine.<br />

Nach und nach stieg der Absatz. Neue<br />

Serien wurden entwickelt, die Maschinen<br />

wurden feiner,<br />

schicker und vor al-<br />

lem einiges leiser.<br />

Daran hatte der<br />

Eigeltinger<br />

Deutschland-Chef<br />

großen Anteil. „Mir<br />

ging es immer darum,<br />

die Automatenweiterzuentwickeln,<br />

besser zu<br />

machen, kundenfreundlicher<br />

und<br />

attraktiver zu gestalten“,<br />

sagt Bihler.<br />

Ihm war klar,<br />

wo eine Saeco im<br />

Haus steht: mitten<br />

in der Küche. Und<br />

dort muss sie nicht<br />

nur leckeren Kaffee<br />

zubereiten, sondern<br />

auch etwas<br />

hermachen. „Eine<br />

Saeco ist wie ein<br />

tolles Auto. Das<br />

möchte man auch<br />

zeigen und nicht<br />

nur versteckt in der Garage stehen haben“,<br />

vergleicht Bihler. Also wurde am<br />

Design gefeilt, bis die Automaten richtig<br />

schick und trendy wurden. Bihler<br />

forcierte, dass die Mahlwerke robuster,<br />

haltbarer und leiser wurden. Gerätespezifische<br />

Entkalkungssysteme erfand<br />

er, neue Getriebe ließ er entwickeln,<br />

Aufschäum-Apparaturen für<br />

die Cappuccino-Milch. Passende Tassen-Serien<br />

legte er mit künstlerischer<br />

Unterstützung auf, bis hin zum Espresso-Zucker<br />

erweiterte er das umfangreiche<br />

Saeco-Zubehör. „Für manche<br />

Idee erntete ich zunächst nur ein<br />

müdes Grinsen. Doch vieles hat sich<br />

bewährt und wird heute millionenfach<br />

verkauft“, blickt der Eigeltinger<br />

zurück.<br />

Rund drei Jahre lang war Bihler quasi<br />

nebenher, als das Deutschland-Geschäft<br />

schon brummte und jährliche<br />

Wachstumsraten von 30, 40 und 50<br />

Prozent abwarf, auf dem undankbarsten<br />

Markt der Welt aktiv, den es für<br />

Kaffeegenießer wohl gibt: in den USA.<br />

Dort, wo man ungestraft unter „coffee“<br />

das verkauft, was in Deutschland<br />

als lausige Brühe in den Ausguss wandern<br />

würde, ackerte Bihler hart. 18-<br />

Stunden-Arbeitstage, ein ständiges<br />

Pendeln zwischen Amerika und<br />

Deutschland. Doch am Ende hatte er<br />

Saeco USA erfolgreich in Schwung gebracht.<br />

Ganz getreu dem Saeco-Werbespruch:<br />

„Ideen aus Leidenschaft“.<br />

Längst ist Saeco Deutschland keine<br />

kleine Tochter der italienischen Muttergesellschaft<br />

Saeco International<br />

Group mehr. Die Eigeltinger machen<br />

mehr Umsatz als alle anderen Companies,<br />

selbst mehr als die Italiener im<br />

Stammland des Espresso. Da lag es<br />

nur nahe, dass Markus Bihler seine internationalen<br />

Kontakte und Erfahrungen<br />

in den Dienst des Gesamthauses<br />

stellt. Seit einem Jahr verantwortet der<br />

Eigeltinger auf Konzernebene strategische<br />

Kooperationen und internationale<br />

Partnerschaften. Tütet für Übersee<br />

millionenschwere Kontrakte mit<br />

Markenartiklern ein, versucht auch<br />

dem asiatischen Teemarkt die italienische<br />

Kaffeekultur nahe zu bringen<br />

und managt eben all das, was er selbst<br />

als „strategische Geschäfte und geschäftliche<br />

Strategien“ bezeichnet.<br />

Ein „internationaler Diplomat für unsere<br />

Firma“, erklärt er.<br />

Die Hälfte seiner Zeit weilt Bihler im<br />

italienischen Hauptquartier der Kaffeeautomatenfirma<br />

in Gaggio Montano<br />

nahe Bologna. Er berichtet direkt<br />

an den Konzernchef und genießt die<br />

Freiheit, auch mal unkonventionelle<br />

Ideen zu verfolgen. Gesellschafter der<br />

Saeco Deutschland blieb er weiterhin,<br />

die Geschäftsleitung übergab er seinem<br />

Wunschkandidaten Michael Lipburger.<br />

Der Vorarlberger hatte zuvor<br />

den österreichischen Markt für Saeco<br />

missioniert und will 2005 den<br />

Deutschland-Umsatz um ein Viertel<br />

nach oben schnellen lassen.<br />

Markus Bihler liebt es privat gern<br />

schnell. Entweder als begeisterter Reiter<br />

mit einer Pferdestärke unter sich.<br />

Oder mit massenhaft PS. Der leidenschaftliche<br />

Autofan hat einen ganzen<br />

Fuhrpark beisammen, vom Oldtimer<br />

bis zum italienischen Luxus-Sportwagen.<br />

Wenn er nicht gerade mit seinem<br />

bulligen „Hummer“-Geländewagen<br />

auf das nächste Dorffest rollt. Dort<br />

fühlt sich Bihler noch immer sehr<br />

wohl, Millionenumsatz hin oder her.<br />

Das merkt man nicht zuletzt an der<br />

Fasnacht. Gleich in zwei Guggemusik-<br />

Gruppen macht der Eigeltinger mit<br />

und taucht mit den Honstetter<br />

„Schtägge-Näschter“ oder den Stockacher<br />

„Yetis“, einer Horde fellbekleideter<br />

Vollblutmusiker, schon mal mit<br />

Piratenkopftuch und dunkler Sonnenbrille<br />

auf. Keine Verkleidung, keine<br />

Tarnung, denn auch so bekommt jeder<br />

rasch mit, dass hier Mr. Saeco am<br />

Werk ist: Bihler tuckert gern mit einer<br />

dreirädigen, uralten und liebevoll restaurierten<br />

Vespa auf Festen und Feiern<br />

auf. Natürlich ganz in Rot lackiert, mit<br />

dem markanten Saeco-Logo.<br />

Markus Bihler bei einer seiner Freizeitbeschäftigungen: Unterwegs mit einer Guggenmusik-Gruppe in Stockach,<br />

verkleidet als Pirat und mit seiner uralten, dreirädigen Vespa. Bilder: Braun<br />

Der Gründer von Saeco Deutschland, Markus Bihler aus Eigeltingen bei<br />

Stockach, arbeitet jetzt auf Konzernebene im italienischen Mutterhaus.<br />

ANZEIGE<br />

Köpfe<br />

AGENTUR FÜR ARBEIT<br />

Neuer Chef<br />

Heinz Schnäbele, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Agentur<br />

für Arbeit in Ravensburg und<br />

damit auch für Friedrichshafen<br />

zuständig, übernimmt eine neue<br />

Aufgabe in der Regionaldirektion<br />

Baden-Württemberg. Der 59jährige<br />

hat eine Stabsstelle in der<br />

Regionaldirektion angetreten und<br />

soll die Leitung für Sonderprojekte<br />

der Innenrevision bei der<br />

Regionaldirektion übernehmen.<br />

BLUMBERG<br />

20 Jahre Autohaus<br />

Das Blumberger Autohaus Freiwald<br />

feiert Jubiläum. Vor 20 Jahren<br />

machte sich der 45-jährige<br />

Jürgen Freiwald als Kfz-Meister<br />

selbstständig. Vom ersten Tag an<br />

dabei ist Armin Schmid aus Epfenhofen.<br />

Seit 1986 bildet Freiwald<br />

Lehrlinge aus, zurzeit hat<br />

der Betrieb fünf Beschäftigte, drei<br />

Meister und zwei Lehrlinge. (blu)<br />

LAUFENBURG<br />

Wechsel bei Stadt<br />

Nach 25 Jahren hat Herbert Hunke,<br />

der bisherige technische Leiter<br />

der Laufenburger Stadtwerke, die<br />

Leitung in die Hände seines<br />

Nachfolgers Thomas Eckert gelegt.<br />

Hunke wird demnächst<br />

pensioniert. Im November 1980<br />

trat der Elektromeister als technischer<br />

Leiter der Stadtwerke<br />

seinen Dienst an. Sein Arbeitsbereich<br />

umfasste damals wie<br />

heute den technischen und wirtschaftlichen<br />

Bereich der Stromund<br />

Trinkwasserversorgung sowie<br />

der Straßenbeleuchtung.<br />

Wer soviel ausbildet,<br />

darf auch mal abgebildet werden.<br />

Durchschnittlich 100 Auszubildende pro Jahr dokumentieren unser Engagement<br />

in diesem wichtigen Bereich. Damit wir auch in Zukunft gut aufgestellt sind!


Menschen<br />

Seite 20 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Köpfe<br />

VOLKSBANK LÖRRACH<br />

Weiterer Vorstand<br />

Um die erfolgreicheGeschäftspolitik<br />

der<br />

letzten Jahre<br />

zu optimieren,<br />

hat der<br />

Aufsichtsrat<br />

der VolksbankDreiländereck<br />

eG in<br />

Absprache<br />

mit dem<br />

Vorstandsgremium<br />

Ulf Bleckmann mit<br />

Wirkung vom 1. Januar 2006 als<br />

weiteres Mitglied in den Vorstand<br />

berufen. Bleckmann, Jahrgang<br />

1965, stammt aus Holstein, wo er<br />

das Bankgeschäft bei einer Genossenschaftsbank<br />

lernte. Nach<br />

dem Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

und Zwischenstationen<br />

bei verschiedenen<br />

Kreditinstituten ist er seit 1999 bei<br />

einer großen baden-württembergischen<br />

Sparkasse als stellvertretendes<br />

Vorstandsmitglied<br />

mit voller Vorstandskompetenz<br />

tätig. Dort ist er primär verantwortlich<br />

für den Bereich Vertriebs<strong>management</strong><br />

mit ausgeprägter<br />

Markt- und Kundenorientierung.<br />

Er selbst sieht sich<br />

als Vertriebspartner für die Kunden<br />

vor Ort. Mit dieser marktorientierten<br />

Entscheidung werde<br />

nach Meinung der Volksbank<br />

Dreiländereck die kundennahe<br />

Präsenz des Vorstandes in der<br />

Fläche weiter verstärkt.<br />

ÜBERLINGEN<br />

Lebenswerk Therme<br />

Franz Widenhorn, der Leiter der<br />

städtischen Hoch- und Tiefbauabteilung<br />

sowie auch Leiter des<br />

neu geschaffenen Fachbereiches 3<br />

mit den Ressorts Stadtentwicklung,<br />

Bauen, Umwelt und Verkehr<br />

bei der Stadtverwaltung Überlingen,<br />

ist am 1. Oktober in den<br />

Ruhestand verabschiedet worden.<br />

Der Bau der Bodensee-Therme<br />

bedeutet für Widenhorn den<br />

Höhepunkt seines beruflichen<br />

Wirkens. „Ich war und bin ein<br />

Verfechter der Therme und der<br />

Förderung von Thermalwasser“,<br />

sagt er am Ende seiner beruflichen<br />

Laufbahn.<br />

EXPERT HOERCO<br />

Aushängeschild<br />

Als „Aushängeschild für die Stadt“<br />

bezeichnete der Oberbürgermeister<br />

von Villingen-Schwenningen,<br />

Rupert Kubon, die Firma Expert<br />

Hoerco, als er den Geschäftsführern<br />

die Auszeichnung des<br />

Berufsinformationsdienstes<br />

„Markt intern“ überreichen konnte.<br />

In der Urkunde wird das Unternehmen<br />

als „1a-Fachhändler“<br />

gelobt. Besondere Kriterien für<br />

diese Bewertung waren die hellen<br />

Ausstellungsräume, die leistungsfähige<br />

Werkstatt, das gut<br />

geschulte Personal und die hohe<br />

Zahl der Auszubildenden. Die<br />

Firma wurde vor 38 Jahren von<br />

Walter Hoer gegründet. Sie ist<br />

seitdem ständig gewachsen und<br />

beschäftigt heute 65 Mitarbeiter,<br />

unter denen 16 Auszubildende<br />

sind. (vif)<br />

RHEINFELDEN<br />

Neuer Famila-Chef<br />

Der neue Chef des Famila-Marktes<br />

in Rheinfelden ist Rudolf<br />

Kohlbrenner. Wilhelm Stoll hat<br />

das Unternehmen zum 1. Oktober<br />

verlassen. Neben Rheinfelden, ist<br />

Kohlbrenner auch für die Märkte<br />

in Bad Säckingen und Waldshut<br />

verantwortlich.<br />

BAD DÜRRHEIM<br />

Neuer Chefarzt<br />

Ein neuer Chefarzt und eine neue<br />

Betriebsform sollen die Zukunft<br />

der Bad Dürrheimer Reha-Klinik<br />

Irma sichern, die von der Gesundheitsreform<br />

massiv betroffen war.<br />

Der neue Chefarzt, Wolfgang<br />

Schultze, ist Facharzt für Innere<br />

Medizin, Hämatologie und Onkologie<br />

mit Lehrauftrag an der<br />

Berliner Charité.<br />

Geberit-Chef: „Wir sind bodenständig“<br />

◆ Albert M. Baehny erklärt den Erfolg des Schweizer Sanitärtechnik-Herstellers<br />

Sie haben das Vergnügen, in<br />

einem der erfolgreichsten Unternehmen<br />

Ihrer Branche zu arbeiten.<br />

Wie schafft es Geberit, über<br />

Jahre gleichmäßig gut zu arbeiten?<br />

Es gibt eine Reihe von Erfolgsfaktoren,<br />

die dazu beitragen, dass Geberit erfolgreich<br />

ist. Ich möchte ein paar<br />

Schwerpunkte zusammenfassen:<br />

Erstens: Wir haben ein erfolgreiches<br />

Geschäftsmodell. Einerseits liefern<br />

wir unsere Produkte an die Großhändler,<br />

andererseits versuchen wir, die<br />

Kunden der Großhändler für unsere<br />

Marke zu gewinnen, indem wir die<br />

Entscheidungsträger schulen, trainieren,<br />

informieren und auch besuchen.<br />

Das sind primär die Installateure, Architekten<br />

und auch die<br />

Planer.<br />

Zweitens: Die Firma Geberit<br />

ist seit vielen Jahren<br />

sehr innovativ. Das<br />

erlaubt uns, auf dem<br />

Markt die technische<br />

Führung zu behalten.<br />

Drittens: Die Firma Geberit<br />

ist so erfolgreich,<br />

weil wir auch die Economies<br />

of Scale haben. Das heißt, wir<br />

sind bei vielen von unsren Hauptprodukten<br />

bei weitem der Marktleader,<br />

was das Volumen angeht. Dazu sind<br />

unsere Produktionsanlagen in Europa<br />

voll automatisiert.<br />

Gibt es auch eine besondere Unternehmenskultur,<br />

die den Erfolg<br />

begünstigt?<br />

Die Kultur spielt natürlich auch eine<br />

Rolle bei diesem Erfolg. In ein paar<br />

Worten könnte ich sagen: Geberit ist<br />

eine Firma, die bodenständig, eher bescheiden<br />

ist, aber gleichzeitig selbstbewusst<br />

ihre Möglichkeiten, ihre Stärken<br />

und ihr Potenzial kennt. Andere<br />

Erfolgsfaktoren liegen für mich darin –<br />

und das ist ganz wichtig – , dass wir<br />

Werte in der Wertschöpfungskette<br />

schaffen. Wir schaffen Werte für die<br />

Endkunden, sie können mit Geberit-<br />

Produkten ihre Badezimmer besser<br />

gestalten. Wir schaffen Werte für die<br />

Installateure. Sie können mit den Geberit-Produkten<br />

schneller und einfacher<br />

arbeiten. Unsere Produkte sind<br />

hochwertig und sicher. Wir geben 25<br />

Jahre Garantie. Und wir kreieren Werte<br />

für den Großhändler insofern, als<br />

wir deren Kunden, die Installateure,<br />

schulen. Der Großhändler braucht<br />

diese Vermarktungsarbeit für die Geberit-Produkte<br />

nicht selbst zu machen.<br />

Wenn wir alle diese Werte schaffen,<br />

kreieren wir am Ende auch Werte<br />

für die Aktionäre.<br />

Es gibt andere Unternehmen,<br />

die ähnliche Vorzüge<br />

haben, die auch sehr<br />

innovativ sind, auch<br />

eine große Wertschöpfung<br />

schaffen und trotzdem<br />

große Rückschläge<br />

erleiden, weil sie zum<br />

Beispiel eine Akquisition<br />

vornehmen, die völlig<br />

daneben geht, oder das<br />

Geld, das vorher mühsam<br />

verdient worden ist,<br />

irgendwo wieder versickert.<br />

Wieso ist das bei<br />

Geberit nie passiert?<br />

Das kann ich mit einem Wort beantworten:<br />

Augenmaß. Wir haben<br />

bis jetzt alles, was wir unternommen<br />

haben, mit Augenmaß<br />

gemacht. Nehmen wir das<br />

Beispiel Akquisition. Sicherlich<br />

könnte heute die Firma Geberit<br />

anstatt 2 Milliarden Schweizer<br />

Franken Umsatz pro Jahr vielleicht<br />

3 Milliarden erzielen. Wir<br />

hätten das Geld gehabt für gewisse<br />

Akquisitionen. Aber wir haben<br />

jede Akquisition gut überlegt.<br />

Dann haben wir das gekaufte Unternehmen<br />

integriert und erst<br />

dann kam die nächste Akquisition.<br />

Also noch einmal: Wir träumen<br />

nicht, wir sind nicht euphorisch<br />

und wir denken die Sachen<br />

dreimal durch, bevor wir uns für<br />

eine Akquisition entscheiden.<br />

Ein weiterer Grund für unseren<br />

Erfolg ist: Wir sind konstant. Wir<br />

sind seit vielen Jahren unserem<br />

Geschäftsmodell treu. Wir haben<br />

an den Vertriebskanälen nichts<br />

geändert, wir arbeiten mit den<br />

Großhändlern exklusiv und die<br />

Großhändler verteilen die Produkte<br />

an die Installateure.<br />

Also Erfolg durch Konstanz. Aber<br />

viele Manager suchen doch gerade<br />

ständig nach Erneuerung und<br />

Veränderung. Halten sie dieses<br />

Veränderungsstreben für gefährlich?<br />

Ja, jetzt nennen Sie einen Punkt, der<br />

wirklich von zentraler Bedeutung ist.<br />

Es gibt immer Moden in der Wirtschaft<br />

und im Management. Und es gibt natürlich<br />

viele Unternehmenschefs, die<br />

versuchen, diesen Moden zu folgen.<br />

Das bringt Unsicherheit in ein Unternehmen.<br />

Es verringert die Konstanz<br />

und das stört meistens die Werte, die<br />

man zuvor kreiert hat. Geberit ist keine<br />

Modefirma, sie ist eine eher konstante<br />

Firma.<br />

„Es gibt immer Moden in der Wirtschaft oder im<br />

Management. Und es gibt natürlich viele Unternehmenschefs,<br />

die versuchen, diesen Moden zu<br />

folgen. Das bringt Unsicherheit in ein<br />

Unternehmen.“<br />

Nochmals zurück zur Unternehmenskultur.<br />

Sie selber haben<br />

in Ihrer Laufbahn eine ganze<br />

Reihe von Unternehmen kennengelernt.<br />

Welchen kulturellen<br />

Unterschiede sind Ihnen aufgefallen?<br />

Gibt es typische nationale<br />

Eigenheiten in den Unternehmenskulturen?<br />

Ich glaube, jede Firma hat ihre eigene<br />

Kultur. Aber es gibt sicherlich Unterschiede<br />

zwischen amerikanischen<br />

und Schweizer Unternehmen. Ich<br />

würde sagen, das Management in<br />

Amerika ist aggressiver. Das Management<br />

verlangt viel mehr, es ist deutlich<br />

weniger geduldig. Die Quartalsresultate<br />

in Amerika sind viel wichtiger als<br />

bei uns in der Schweiz. Das amerikanische<br />

Management tendiert dazu, den<br />

Moden, den neuen Managemanttheorien<br />

zu folgen. Das ist in der Schweiz<br />

weniger der Fall.<br />

Es gibt amerikanische Unternehmen,<br />

die damit sehr erfolgreich<br />

sind!<br />

Das ist richtig. Man kann auch mit diesem<br />

System erfolgreich sein. Nehmen<br />

wir das Beispiel General Electrics – ein<br />

erfolgreiches Unternehmen, aber sehr<br />

aggressiv. Ich habe einige Freunde, die<br />

da tätig sind. Es ist nicht jeder Tag rosig<br />

für die Mitarbeiter, der Druck ist<br />

enorm. Mit Druck erzielt man natürlich<br />

auch Motivation für eine gewisse<br />

Zeit, und man kann gute Resultate erzielen.<br />

Aber irgendwann verlassen die<br />

Mitarbeiter die Firma, weil der Druck<br />

schlicht und einfach zu groß ist. Und<br />

dabei verliert man natürlich deren<br />

Know-how.<br />

Gibt es für Sie so etwas wie eine<br />

ideale Unternehmenskultur? Wie<br />

müsste die beschaffen sein?<br />

Sicherlich könnte man auf dem Papier<br />

eine ideale Kultur beschreiben. In der<br />

Realität ist es natürlich schwieriger.<br />

Eine Firma ist wie eine kleine Gesellschaft.<br />

Das ist ein Mosaik<br />

von verschiede-<br />

nen Leuten, Nationalitäten,<br />

Erfahrungen. In<br />

der Realtität kann man<br />

daher nicht die Harmonie<br />

erreichen, die<br />

man auf dem Papier<br />

konstruriert. Auch die<br />

optimale Zusammenarbeit,<br />

die man auf<br />

dem Papier hat, kann man nicht immer<br />

verwirklichen. Aber eine Kultur, in<br />

der der Mensch respektiert ist, eine<br />

Kultur, in der trotzdem die Resultate<br />

im Vordergrund stehen – das ist wichtig.<br />

Die Mitarbeiter müssen auch verstehen:<br />

Wir sind da, um Resultate zu<br />

liefern, wir arbeiten mit dem Geld der<br />

Eigentümer, der Aktionäre. Wenn man<br />

den Respekt für die Menschen kombiniert<br />

mit Teamarbeit und das Ganze<br />

am Resultat orientiert – ich würde sagen,<br />

das ist schon ein riesiger Schritt in<br />

Richtung auf eine ideale Kultur.<br />

Kann man eine Unternehmenskultur<br />

wie im Labor konstruieren?<br />

Kann ein Management die Kultur<br />

nach Belieben ändern?<br />

Nein, die Kultur kann man nicht ohne<br />

weiteres konstruieren. Aber ich glaube,<br />

es ist möglich, gewisse Geschäftsprozesse<br />

zu ändern oder anzupassen.<br />

Das ist auch absolut notwendig. Zuerst<br />

muss das Management jedoch<br />

den Mitarbeitern beweisen, dass gewisse<br />

Änderungen notwendig sind.<br />

Und leider muss man die Leute<br />

manchmal zwingen, gewisse Anpassungen<br />

vorzunehmen. Die Mitarbeiter<br />

haben meistens einfach Angst vor<br />

„Geberit ist eine Firma, die bodenständig,<br />

eher bescheiden ist, aber gleichzeitig<br />

auch selbstbewusst ihre Möglichkeiten,<br />

ihre Stärken und ihr Potenzial kennt.“<br />

Veränderungen. Darum muss man<br />

den Leuten klar machen, warum es<br />

notwendig ist. Und oft muss man<br />

trotzdem ein bisschen Macht ausüben,<br />

um diese Änderungen realisieren<br />

zu können.<br />

Trifft das auch für Ihr Unternehmen<br />

zu? Mussten Sie auch mit<br />

Macht Veränderungen durchsetzen?<br />

Nein. Es ist klar, dass ich einige Änderungen<br />

in der Firma umsetzen möchte.<br />

Mein Stil ist es aber nicht, das mit<br />

Macht durchzusetzen. Mein Stil ist,<br />

mir die Zeit zu nehmen, mit den Kollegen<br />

die Mannschaft zu überzeugen,<br />

dass diese Änderungen notwendig<br />

sind. Aber wenn die Mitarbeiter nicht<br />

mitziehen, muss man irgendwann seine<br />

Vorstellungen mit der Macht des<br />

Amtes durchsetzen.<br />

Sie haben nicht nur die Kulturen<br />

verschiedenster Unternehmen<br />

kennen gelernt, sondern Sie haben<br />

auch innerhalb dieser Unternehmen<br />

eine steile Karriere gemacht.<br />

Was ist nach Ihrer Erfahrung<br />

ausschlaggebend für eine Karriere<br />

im Management?<br />

Man könnte darüber sehr viel philosophieren.<br />

Für mich steht ein Wort ganz<br />

oben: Leidenschaft. Man muss seinen<br />

Job mit Leidenschaft machen. Man<br />

darf seine Arbeit nicht machen, um<br />

mehr Geld zu verdienen oder um der<br />

Karriere willen. Natürlich ist auch Flexibilität<br />

wichtig. Ich habe das Vergnügen<br />

und das Glück, diese gute Firma<br />

Geberit zu führen. Aber ich habe in<br />

meiner Karriere oft Risiken auf mich<br />

genommen. Ich war viel im Ausland.<br />

Ich wusste, irgendwann muss ich die<br />

Schweiz mit den schönen Bergen verlassen.<br />

Ich ging nach Deutschland,<br />

nach Frankreich, nach Nordamerika.<br />

Ich habe immer die Herausforderung<br />

wahrgenommen und mir immer gesagt,<br />

das ist eine Chance, um weiterzukommen.<br />

Ich glaube, diese Flexibilität<br />

ist absolut notwendig, um eine Karriere<br />

zu machen. Und ich habe nie versucht,<br />

eine interne Politik zu betreiben,<br />

um einen Schritt weiterzukommen.<br />

Aber durch Leidenschaft, durch<br />

Beispiel, natürlich auch durch Resultate<br />

war ich in der Lage, diese für mich<br />

sehr schöne Karriere zu erreichen.<br />

Wenn Sie Führungskräfte von<br />

außen einstellen, wie stellen Sie<br />

fest, ob jemand diese Leidenschaft<br />

mitbringt?<br />

Wenn jemand eine qualifizierte Ausbildung<br />

hat, gehe ich davon aus, diese<br />

Person ist intelligent, kann schnell<br />

neue Gebiete lernen. Ich achte sehr<br />

auf den sozialen Aspekt des potenziellen<br />

Mitarbeiters. Darüber hinaus<br />

spürt man in einem Gespräch relativ<br />

schnell, wer etwas gut machen will,<br />

wer nur eine Rolle spielt, wer sich<br />

überverkauft oder wer nicht ehrlich<br />

ist. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl<br />

und die Erfahrung, und man kann<br />

relativ schnell das Gute vom Schlechten<br />

trennen.<br />

DIE FRAGEN STELLTE<br />

PETER LUDÄSCHER<br />

Albert M. Baehny<br />

Der Schweizer ist seit 1. Januar<br />

2005 Vorsitzender der Konzernleitung<br />

(CEO) der Geberit AG. Der<br />

Konzernleitung gehört er seit Anfang<br />

2003 an. Baehny ist Diplom-<br />

Biologe der Universität Fribourg. Er<br />

begann 1979 seinen Berufsweg in<br />

der Forschung der Serono-Hypolab.<br />

Sein weiterer Berufsweg führte ihn<br />

über unterschiedliche Marketingund<br />

Vertriebsführungsfunktionen<br />

bei Dow Chemicals Europe, Ciba<br />

Geigy (später Ciba SC und Vantico)<br />

und Wacker Chemie. Vor seinem<br />

Wechsel zu Geberit war er Direktor<br />

des Geschäftsbereiches „Wacker<br />

Specialities“ und Mitglied der<br />

erweiterten Konzernleitung der<br />

Wacker Chemie GmbH.<br />

Geberit<br />

Die Geberit Gruppe (Jona/Schweiz)<br />

ist der europäische Marktführer in<br />

der Sanitärtechnik. Seit der Gründung<br />

1874 zählt das Unternehmen<br />

zu den Pionieren der Branche und<br />

setzt immer wieder technische<br />

Trends. Geberit ist in rund 40<br />

Ländern mit Vertretungen aktiv. Der<br />

Umsatzschwerpunkt liegt in den<br />

europäischen Hauptmärkten.<br />

Wachstumspotenzial sieht der<br />

Konzern in Zentral- und Osteuropa,<br />

Großbritannien, Nordamerika, China<br />

und Südostasien. Die Märkte in<br />

Asien und in Nordamerika werden<br />

mit Produkten, die den regionalen<br />

Bedürfnissen angepasst sind,<br />

bearbeitet. Das Unternehmen<br />

besitzt 17 Produktionsstandorte in<br />

acht Ländern. Die Hauptproduktionsstätten<br />

befinden sich in der<br />

Schweiz, Österreich und Deutschland,<br />

wo Geberit in Pfullendorf<br />

seine größte Fertigung betreibt. Das<br />

Produktspektrum umfasst sieben<br />

Produktlinien in den Produktbereichen<br />

Sanitärsysteme (Installations-<br />

und Spülsysteme, Apparateanschlüsse)<br />

und Rohrleitungssysteme<br />

(Hausentwässerung,<br />

Versorgungssysteme). Im Jahr<br />

2004 erwirtschaftete die Gruppe<br />

1,9 Milliarden Franken Umsatz. Sie<br />

beschäftigt weltweit 5260 Mitarbeiter,<br />

davon je rund 1000 in der<br />

Schweiz und in Deutschland. Seit<br />

1999 ist das Unternehmen an der<br />

Schweizer Börse notiert.


Menschen<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 21<br />

Trophäen<br />

AGUTI<br />

Preis für Sitze<br />

Die Aguti Produktentwicklung &<br />

Design GmbH (Langenargen)<br />

erhielt für ihre beispielhafte<br />

Firmenentwicklung einen Oskar,<br />

die begehrte Trophäe der Auszeichnung<br />

„Großer Preis des<br />

Mittelstandes“. Seit ihrer Gründung<br />

im Jahre 1992 durch Andreas<br />

Grieger hat sich Aguti zum<br />

Marktführer bei funktionellen<br />

Reisemobil-Sitzsystemen entwickelt<br />

und ist Partner von mehreren<br />

Reisemobilherstellern. Mit<br />

der Verdreifachung der Mitarbeiteranzahl<br />

und einer Umsatzsteigerung<br />

um das Vierfache in<br />

den letzten fünf Jahren ist Aguti<br />

ein Erfolgsmodell.<br />

Preiskriterien für die besten der<br />

2519 nominierten Unternehmen<br />

sind unter anderem die Gesamtentwicklung<br />

des Unternehmens,<br />

die Schaffung und Sicherung von<br />

Arbeits- und Ausbildungsplätzen,<br />

Modernisierung und Innovation,<br />

Service und Kundennähe und<br />

Engagement in der Region.<br />

Andreas Grieger freut sich mit<br />

seiner Frau Iris über den Oskar<br />

für sein Unternehmen.<br />

ANZEIGE<br />

Gute Werbefotos haben ihren Preis<br />

◆ Profi-Fotografie:Technik ist nicht alles<br />

Von Uwe Spille<br />

Villingen-Schwenningen – Wie bringt<br />

man ein Produkt, sei es ein Ventilator,<br />

eine Uhr oder einen x-beliebigen anderen<br />

Gegenstand ins Bewusstsein<br />

der Öffentlichkeit? Durch Werbung,<br />

entweder optisch oder akustisch in<br />

Szene gesetzt. Aber was ist schlimmer<br />

als gar keine Werbung? Schlechte,<br />

könnte man platt sagen. Wer viel Zeit<br />

und Kapital in die Entwicklung seiner<br />

Produkte steckt, sollte bei der nachfolgenden<br />

Platzierung am Werbemarkt<br />

nicht übertrieben sparsam sein.<br />

„Ich bringe hier gerne den Katalog<br />

von Manufaktum als Beispiel“, erläutert<br />

der Fotograf<br />

Lutz Hugel. „Wer<br />

„Viele glauben, sie könnten<br />

etliches mit Hilfe der neuen<br />

Technik selbst machen oder<br />

überlassen ihre Aufträge<br />

halbprofessionellen<br />

Fotografen und glauben,<br />

damit billiger zu fahren.“<br />

sich einen solchen<br />

Katalog ansieht,<br />

merkt auch als<br />

Laie, dass hier ein<br />

professioneller<br />

Fotograf die Aufnahmen<br />

gemacht<br />

hat“, so Hugel<br />

beim Gespräch in<br />

seinem über 100<br />

Quadratmeter<br />

FOTOGRAF LUTZ HUGEL<br />

großen Studio, wo<br />

er soeben einen Plasmabildschirm fotografiert.<br />

Lutz Hugel führt das Studio<br />

„visual artwork“ in Villingen-Schwenningen<br />

gemeinsam mit seiner Frau<br />

Angela in zweiter Generation schon<br />

ins 41. Geschäftsjahr. Dabei waren gerade<br />

die letzten Jahre aufgrund der<br />

technischen Revolution im digitalen<br />

Bereich alles andere als einfach. „Viele<br />

glaubten damals, sie könnten etliches<br />

mit Hilfe der neuen Technik selbst machen<br />

oder überließen ihre Aufträge semiprofessionellen<br />

Fotografen und<br />

Werbeagenturen im Glauben daran,<br />

damit billiger zu fahren“, erzählt er.<br />

Was für ihn massive Einbrüche im ei-<br />

Wir sorgen für Arbeit.<br />

Gut für die Menschen.<br />

Gut für die Region.<br />

Sparkasse<br />

Bodensee<br />

genen Geschäft zur Folge hatte. Doch<br />

im Laufe der letzten drei Jahre hat sich<br />

seine Lage stabilisiert, dank eigener<br />

Bemühungen und der Erkenntnis bei<br />

manchem Kunden, dass nicht alles so<br />

einfach zu machen ist, wie es scheint.<br />

Viele, die einst den professionellen Fotografen<br />

wegrationalisierten, sind zurückgekehrt.<br />

„Die haben gemerkt,<br />

dass sie nicht so viel sparen, wenn sie<br />

es entweder selbst nach dem Prinzip<br />

„try and error“ versuchen oder es Leute<br />

machen lassen, die sich wenig über<br />

Lichtgestaltung oder perspektivische<br />

Aspekte Gedanken machen“.<br />

Über 50 000 Euro investierte er zudem<br />

in neueste Studiotechnik. Und<br />

zeigt dabei auf den<br />

aufwändig be-<br />

leuchtetenPlasmabildschirm vor<br />

ihm. „Diesen fotografiere<br />

ich mit einer<br />

Fachkamera,<br />

an die digitale<br />

Rückteile der Königsklasseadaptiert<br />

sind. Damit<br />

erreicht man Auflösungen<br />

von bis<br />

zu 34 Millionen Pixel<br />

und das bei Farbtiefen im 16 Bit<br />

Farbraum“, erläutert er. Angeschlossen<br />

sind Hochleistungsrechner und<br />

TFT-Bildschirme, die regelmäßig mit<br />

Software und Spektralphotometer kalibriert<br />

und profiliert werden, um die<br />

Farbneutralität zu gewährleisten.<br />

Doch Technik ist nicht alles. „Natürlich<br />

kommt es beim Fotografieren auf<br />

Kreativität an. Allerdings muss es einem<br />

auch gelingen, die Vorgaben des<br />

Auftraggebers umzusetzen und langjährigen<br />

Kunden eine konstante Arbeit<br />

zu garantieren“, so Hugel.<br />

Schließlich wird Geschmack und Stil<br />

nur durch täglichen Umgang mit dem<br />

Der Fotograf Lutz Hugel in seinem Studio „visual artwork“ bei der Aufnahme eines Plasmabildschirms. Bild: Spille<br />

Medium geformt. „Ich habe Kunden,<br />

die legen heute erst recht Wert auf diesen<br />

stilistischen Wiedererkennungseffekt<br />

in ihren Katalogen und Internetauftritten“,<br />

weiß Hugel. In von Corporate<br />

Design geprägten Zeiten ein nicht<br />

zu unterschätzender Faktor.<br />

Nicht nur das Fotografieren selbst,<br />

Sparkasse<br />

Engen-Gottmadingen<br />

auch die Weiterverarbeitung eines Bildes<br />

stellt Fotografen vor hochkomplexe<br />

Aufgaben. Egal ob diese Verarbeitung<br />

schließlich im Offset-, Rollenoffset-<br />

oder Tiefdruck geschieht, das<br />

Farb<strong>management</strong> und sämtliche<br />

Druckspezifikationen müssen stimmen,<br />

wenn die Daten in der Druckvor-<br />

Sparkasse<br />

Hochrhein<br />

stufe geprüft werden. „Ein Fotograf<br />

muss über all diese Dinge im Gesamtablauf<br />

Bescheid wissen, selbst wenn er<br />

manches davon nicht direkt selbst anwendet“,<br />

so Hugel.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.visual-artwork.de<br />

Sparkasse<br />

Stockach<br />

Wachstum und Beschäftigung entstehen in Deutschland vor allem in den kleinen und mittleren Unternehmen. Drei Viertel aller Unternehmen haben eine Geschäftsbeziehung<br />

zu Sparkassen und Landesbanken, über 42 Prozent aller Finanzierungsmittel kommen aus der Sparkassen-Finanzgruppe. Sparkassen und Landesbanken tragen<br />

damit wesentlich dazu bei, dass Arbeitsplätze erhalten und neu geschaffen werden. Auch direkt sorgt die Sparkassen-Finanzgruppe für Beschäftigung: Mit über 380.000<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört sie zu den größten Arbeitgebern und Ausbildern in Deutschland. Deshalb heißt es zu Recht: Sparkassen. Gut für die Region.


Technik<br />

Seite 22 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Preise<br />

THERMO-GENERATOR<br />

Natürlicher Strom<br />

Mit Temperaturdifferenzen möchte<br />

Ulrich A.F. Pfeiffer aus St.<br />

Georgen künftig Strom erzeugen.<br />

Wenn zwei Metallteile unterschiedlich<br />

warm sind, fließt Strom<br />

zwischen den beiden Teilen. Der<br />

Unterschied zwischen Körperund<br />

Raumtemperatur etwa reiche<br />

aus, um eine Armbanduhr zu<br />

betreiben, so Pfeiffer. Vermarkten<br />

möchte Pfeiffer den Effekt mit<br />

seiner Firma Therm-O-Tech<br />

GmbH. Zurzeit ist er noch auf der<br />

Suche nach Geldgebern.<br />

INNOVATION<br />

Preis für Triolog<br />

Die Freiburger Agentur Triolog<br />

hat gemeinsam mit dem TÜV-<br />

Verlag und der Druckerei Medienhaus<br />

Plump den Innovationspreis<br />

der Deutschen Druckindustrie in<br />

der Kategorie Bücher erhalten.<br />

Ausgezeichnet wurde die Buchveröffentlichung<br />

„Bürogebäude<br />

mit Zukunft“, ein 292-seitiges<br />

Kompendium über den Stand der<br />

Technik bei energiesparenden<br />

Bürogebäuden. Die Inhalte sind<br />

das Resultat eines mehrjährigen,<br />

mit Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums<br />

geförderten<br />

Projekts. Das Buch präsentiert<br />

Konzepte und Strategien für einen<br />

geringen Energiebedarf von Bürogebäuden<br />

und belegt diese mit<br />

Beispielen von realisierten Gebäuden.<br />

„Unser Ziel, das komplexe<br />

Thema an der Schnittstelle<br />

von Wissenschaft und Praxis mit<br />

einer ansprechenden Gestaltung<br />

verständlich darzustellen, ist voll<br />

aufgegangen,“ erklärt Art-Director<br />

Andreas Weindel von Triolog, der<br />

den Innovationspreis in der Kategorie<br />

Bücher in Düsseldorf entgegennahm.<br />

(kaz)<br />

Saubermacher<br />

für dicke<br />

Brummis<br />

Stockach – Für schwere Lastwagen<br />

und Busse, die neu zugelassen werden,<br />

gelten ab Oktober 2005 verschärfte<br />

EU-Abgasnormen. So muss beispielsweise<br />

der Ausstoß von Rußpartikeln<br />

um 80 Prozent gesenkt werden. In<br />

drei Jahren folgt eine weitere, noch<br />

schärfere Abgasnorm. Damit neu zugelassene<br />

Brummis und Busse die<br />

Normen erfüllen, setzen die Hersteller<br />

auf Zusatzstoffe wie die Harnstoff-Lösung<br />

„Adblue“ der Firma Brenntag.<br />

Dieser Stoff wird dem Abgas beigemischt<br />

und löst in einem Zusatz-Katalysator<br />

die Schadstoffe auf. Dieser Zusatzstoff<br />

muss extra getankt werden.<br />

Die Manfred Welsch GmbH in Stockach<br />

eröffnete Ende September nach<br />

ihren Angaben die erste Spezialtankstelle<br />

für diesen Zusatzstoff in der gesamten<br />

Bodenseeregion. „Adblue“ ist<br />

sonst nur auf Autohöfen an Autobahnen<br />

oder in Großstädten zu bekommen.<br />

Esso-Welsch bietet auch Tank-<br />

Lösungen zum Selbstbefüllen von 10<br />

bis 1000 Liter an. Der Harnstoff ist ungefährlich<br />

und nicht als Gefahrgut eingestuft.<br />

Seine Handhabung erfordert<br />

lediglich penible Sauberkeit. (jöb)<br />

Gelungener Auftritt<br />

mit Sensor für Licht<br />

und Regen<br />

Radolfzell – Auftritt von TRW Automotive<br />

aus Radolfzell auf der 61. Internationalen<br />

Automobilausstellung<br />

in Frankfurt: Vor allem die innovativen<br />

Sensorprodukte und Sicherheitssysteme<br />

wurden interessiert aufgenommen.<br />

Besonders begeistert wurden die<br />

verschiedenen Fahrsimulatoren vom<br />

Publikum aufgenommen und ausprobiert.<br />

Damit können die neuen Fahrfunktionen<br />

wie etwa der Spurhalteassistent<br />

oder die elektrische Parkbremse<br />

hautnah erlebt werden. Auch die<br />

Produkte und Innovationen, welche<br />

von TRW Radolfzell präsentiert wurden,<br />

weckten bei den Besuchern Neugier.<br />

Die neue Generation eines Regenlichtsensors,<br />

der automatisch die<br />

Scheibenwischer und das Fahrlicht<br />

einschaltet, sowie ein neuer Bremssensor<br />

waren Gegenstand vieler Kundengespräche.<br />

Thomas Weissweiler mit dem neuen Spitzenprodukt der Verax Ventilatoren GmbH. Ein CPU-Kühler für den PC mit zwei Ventilatoren. Bild: Spille<br />

Von Uwe Spille<br />

Die Botschaft klingt im ersten Satz<br />

beunruhigend. „Ist mein Computer<br />

kaputt?“, liest Thomas Weissweiler,<br />

Geschäftsführer der Firma Verax Ventilatoren<br />

in Villingen-Schwenningen<br />

aus einer Mail an ihn vor. „Nein, er<br />

läuft noch, aber kaum was zu hören“,<br />

lautet der nächste, entwarnende Satz<br />

eines dankbaren Kunden.<br />

Dass Personalcomputer unangenehm<br />

laut sein können, weiß jeder.<br />

Die Geräuschbelastung – meist aufgrund<br />

minderwertiger Ventilatoren<br />

und in größeren Büros mit vielen PCs<br />

nervtötend – war ausschlaggebend für<br />

die Geschäftsidee der vor sechs Jahren<br />

gegründeten Firma Verax. „Macht den<br />

Computer leiser“, so der Auftrag von<br />

Hauptgesellschafter Hans Eduard Skiba<br />

an seine Mitarbeiter. Daraufhin<br />

entwickelten sie innerhalb von 18 Monaten<br />

einen Computerventilator, der<br />

kaum mehr als einen Hauch von Geräusch<br />

entwickelt.<br />

„2001 gab es etliche schwere Hürden<br />

zu nehmen, um das Produkt auf<br />

den Markt zu bringen“, erinnert sich<br />

Thomas Weissweiler an die Anfangsjahre.<br />

„Es gab beispielsweise keinen<br />

Betrieb in Deutschland, der diesen<br />

stangengepressten Kühlkörper aus<br />

Aluminium in der von uns geforderten<br />

Feinheit herstellen konnte“, erläutert<br />

Weissweiler anhand eines gerippten,<br />

faustgroßen Metallkubus. „Ich besuchte<br />

vier Firmen, die konnten erstklassige<br />

Fensterrahmen pressen, aber<br />

das...“, zuckt Weissweiler die Schul-<br />

Programmieren<br />

ohne Mühe<br />

◆ Entwicklungs-Software von Nissen & Velten spart viel Arbeit<br />

Stockach – Wer in seinem Unternehmen<br />

mit einer datenbankgestützten<br />

Software-Anwendung arbeitet, kennt<br />

das Problem: Anpassungen müssen<br />

mühsam Zeile für Zeile programmiert<br />

werden. Auch die Stockacher Nissen &<br />

Velten Software GmbH wollte zwar eine<br />

neue Business-Software, diese lästige<br />

Kleinarbeit jedoch vermeiden.<br />

Deswegen suchte das Unternehmen<br />

ein leistungsfähiges und komfortables<br />

Entwicklungswerkzeug.<br />

Daraufhin entwickelte Nissen & Velten<br />

eine eigene Software. Das Ergebnis<br />

ist Framework Studio. Mit dieser neuen<br />

Lösung müssen nur noch 5 Prozent<br />

des Codes ausprogrammiert werden.<br />

Es fußt auf der kommenden NET-<br />

Technologie. Inzwischen entwickelt<br />

und vertreibt die Schwesterfirma<br />

Framework Systems das neue Produkt.<br />

Auf der Systems in München<br />

wird die neue Version 1.5 des Produktes<br />

präsentiert. Die Framework Systems<br />

GmbH mit Sitz in Stockach wurde<br />

2004 als Schwester<strong>unternehmen</strong><br />

der Nissen & Velten Software GmbH<br />

gegründet und beschäftigt derzeit<br />

zehn Mitarbeiter. Framework Systems<br />

produziert und vertreibt die Entwicklungs-Software<br />

Framework Studio.<br />

Framework Studio ermöglicht die<br />

objektorientierte Programmierung<br />

von Business-Software und allen datenbankgestützten<br />

Anwendungen. Es<br />

stellt zahlreiche Werkzeuge wie Generatoren,<br />

Editoren oder Designer zur<br />

Die Leisemacher<br />

◆ Verax entwickelt nervschonende Computerventilatoren<br />

tern. In Taiwan, so bringt er es auf den<br />

Punkt, gebe es zehn Hersteller, die solche<br />

Kühlkörper herstellen können.<br />

Als wirklich problematisch allerdings<br />

erwies sich anfangs die zögerliche<br />

Haltung von<br />

einheimischen Pro-<br />

duzenten für die<br />

Lüfter-Elektronik.<br />

„Nicht nur Banken<br />

sind äußerst vorsichtig<br />

bei der Vergabe<br />

von Krediten.<br />

Auch Unternehmer<br />

riskieren ungern etwas<br />

und liefern zu Beginn Zubehörteile<br />

nur gegen Vorkasse“, so Weissweiler.<br />

Nur die Begeisterung eines Kunden<br />

von der grundsätzlichen Idee und dessen<br />

damaliger „Blindbestellung“ von<br />

30 000 Ventilatoren ermöglichte es<br />

Verax, bei einem deutschen Hersteller<br />

die benötigten Motorelektroniken zu<br />

erhalten und in die Produktion zu gehen.<br />

Das Ergebnis ist heute, nach vier<br />

Jahren, nicht nur<br />

ein derzeitiger<br />

„ Auch Unternehmer riskieren<br />

ungern etwas und liefern<br />

zu Beginn Zubehörteile<br />

nur gegen Vorkasse.“<br />

THOMAS WEISSWEILER<br />

Business-Software ohne lästige Kleinarbeit: Nissen & Velten hat eine neue<br />

Lösung dazu entwickelt. Bild: dpa<br />

Verfügung. Lediglich die Business-Logik<br />

muss ausprogrammiert werden.<br />

Dadurch beschleunigt das Programm<br />

den Entwicklungsvorgang erheblich<br />

und hilft Fehler vermeiden.<br />

Framework Studio ist direkt beim<br />

Hersteller oder bei größeren System-<br />

und Softwarehäusern in drei Versionen<br />

erhältlich: Administration, Customizing<br />

und Complete. Die Preise liegen<br />

zwischen 450 und 4200 Euro.<br />

www.framework-systems.de<br />

info@framework-systems.de<br />

Jahresumsatz<br />

von 2 Millionen<br />

Euro. Etliche<br />

mittelgroße<br />

Computerhersteller<br />

bestellen<br />

Ventilatoren für<br />

ihre Produkte<br />

oder wollen spezielle „Silent Kits“ für<br />

eine Nachrüstung.<br />

Innovationspreise gab es zusätzlich,<br />

die Zeitschrift PC-Professionell adelte<br />

Verax Ventilatoren darüber hinaus erst<br />

Markdorf – Komplizierte neue Verordnungen<br />

machen vor allem dem<br />

Mittelstand zu schaffen. Denn in kleineren<br />

Betrieben werden Verwaltungsaufgaben<br />

meist nur von wenigen Mitarbeitern<br />

erledigt, es gibt keine eigenen<br />

Abteilungen dafür. Zum Beispiel<br />

die für das nächste Jahr geplante „Reach-Verordnung“<br />

der Europäischen<br />

Union umfasst allein schon mehr als<br />

1200 Seiten. Reach steht für Registrierung,<br />

Evaluierung und Autorisierung<br />

von Chemikalien.<br />

IT-Lösungen können kleinere Betriebe<br />

bei der Umsetzung der neuen<br />

Regel unterstützen. Sie helfen, die Folgekosten<br />

möglichst gering zu halten.<br />

Denn sie bilden alle Prozesse rund um<br />

die Überwachung, Registrierung, Evaluierung<br />

und Autorisierung ab.<br />

Die Firma Techni-Data AG aus<br />

Markdorf ist seit über 15 Jahren darauf<br />

spezialisiert, mit modernster Informationstechnologie<br />

die Grundlagen<br />

für ein rationales Umwelt- und Sicherheits<strong>management</strong><br />

in Unternehmen<br />

und Behörden zu schaffen.<br />

Das geplante Gesetz, das nicht nur<br />

die chemische Industrie, sondern das<br />

gesamte produzierende Gewerbe und<br />

den Handel trifft, stellt vollkommen<br />

neue Anforderungen an die Unternehmens-IT.<br />

Das ist auch für die<br />

Markdorfer Firma eine große Herausforderung.<br />

Karl-Franz Torges, Solution<br />

Expert bei Techni-Data: Das IT-<br />

System muss alle relevanten Prozesse<br />

und Informationen über verschiedenste<br />

Unternehmenseinheiten hin-<br />

kürzlich in einer Besprechung. „Das<br />

Beste auf dem Markt bezüglich eines<br />

Kompromisses aus Kühlleistung und<br />

Geräuscharmut“, wie es formuliert<br />

wird.<br />

Geringe Luftgeschwindigkeit,verminderteWirbelbildung,<br />

die Anzahl der Rotorblätter,<br />

die Frequenz der<br />

Luftbewegung. Vieles muss<br />

beachtet werden, wenn es<br />

um Geräuschreduzierung<br />

geht. Und ständige Weiterentwicklung.<br />

„Es geht<br />

ja eigentlich darum, die<br />

Wärme vom Prozessor<br />

abzuleiten. Allerdings<br />

werden die immer leistungsfähiger<br />

und heißer“,<br />

erläutert Weissweiler.<br />

Nicht nur das. Auch<br />

der Preiskampf auf<br />

dem Markt wird härter.<br />

Weissweiler zeigt einen<br />

Ventilator mit Kühlblock.<br />

„Das war bisher der „Maybach“<br />

unter unseren Produkten,<br />

den wir hier zusammenbauten.“<br />

Kostenpunkt für den<br />

Verbraucher: 140 Euro. Dann<br />

präsentiert er das Nachfolgemodell.<br />

Mit zwei Ventilatoren.<br />

Der wird nur noch die<br />

Hälfte kosten. Möglich<br />

macht’s made in Taiwan, per Lizenzvergabe<br />

an eine dortige Firma.<br />

Genug zu tun hat man in dem Klein<strong>unternehmen</strong><br />

mit zwölf Mitarbeitern,<br />

fünf davon Ingenieure, jedoch auch in<br />

Zukunft. Erst vor einem halben Jahr<br />

hat man im Auftrag eines führenden<br />

Fußpflege-Gerätehersteller sein neues<br />

Produkt zur Pedi- und Maniküre entwickelt.<br />

Kernstück, wie könnte es anders<br />

sein, ein Ventilator, der die mit<br />

der Fräse abgeschliffenen Nagelspäne<br />

einsaugt. Klein, leise und leistungsstark.<br />

„Jetzt kann sich die Fußpflegerin<br />

mit der Kundschaft unterhalten“,<br />

so Weissweiler schmunzelnd,<br />

während er durch die Fertigung, wo<br />

die Geräte aus 150 Einzelteilen zusammengebaut<br />

werden, führt. „Allein für<br />

dieses neue Gerät haben wir 50 Zulieferer,<br />

die meisten aus Deutschland,<br />

was beweist, dass High-Tech Produktion<br />

bei uns Chancen hat“, verweist er<br />

auf dieses Ergebnis einer fast zweijährigen<br />

Entwicklung. Und der nächste<br />

Kunde steht schon auf der Matte. „Der<br />

will sein Produkt auch ein wenig leiser<br />

haben“, so Weissweiler.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.verax.de<br />

Reach plagt<br />

den Mittelstand<br />

◆ Techni-Data bietet passende IT-Lösungen an<br />

weg erfassen. Dies betrifft auch die<br />

Logistikdaten, um produzierte oder<br />

importierte Mengen abfragen zu können.<br />

So kann die IT überwachen, dass<br />

Anmeldungen überhaupt vorgenommen<br />

beziehungsweise im Rahmen des<br />

Anmeldeverfahrens etwa bestimmte<br />

Mengengrenzen eingehalten werden.<br />

Die Neuregelung soll Konsumenten<br />

und Umwelt schützen. Denn künftig<br />

müssen auch die Verwender von chemischen<br />

Stoffen – sobald sie nicht registrierte<br />

und zugelassene Inhaltsstoffe<br />

haben – in den Zulassungs- und<br />

Registrierungsprozess eingebunden<br />

werden.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.technidata.de<br />

Neue Stoffe<br />

Reach hat weit reichende Konsequenzen.<br />

Sollen neue Stoffe auf<br />

den Markt gebracht werden, müssen<br />

die strengen Kriterien des<br />

Chemikaliengesetzes eingehalten<br />

werden. So verlangen Behörden<br />

beispielsweise für Stoffanmeldungen<br />

umfangreiche Dossiers. Die<br />

neue Verordnung bezieht sich auf<br />

Stoffe, die schon lange auf dem<br />

Markt sind. Weniger betroffen sind<br />

neue Stoffe, deren Gefahrenpotenzial<br />

meist bereits gut untersucht<br />

ist.


Technik<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 23<br />

Energie<br />

BIOGASANLAGE<br />

24 000 Kilowatt<br />

In die Zukunft investiert haben<br />

auf dem Hofgut Haldenstetten bei<br />

Stahringen Carmen und Josef<br />

Klett. Die moderne Biogasanlage<br />

verschlang über eine halbe Million<br />

Euro. Durch Gülle-Vergärung<br />

in einem speziellen Behälter wird<br />

Gas mit hohem Methangehalt<br />

erzeugt. Dieses kann wie Erdgas<br />

in Strom und Wärme umgewandelt<br />

werden. Die Anlage<br />

erbringt laut Klett in 24 Stunden<br />

2400 Kilowatt. (sk)<br />

PHOTOVOLTAIKANLAGE<br />

Solarstrom<br />

Die Photovoltaikanlage auf dem<br />

Dach der Gemeindehalle Dettighofen<br />

soll künftig Solarstrom in<br />

das Stromnetz einspeisen. 20 000<br />

Kilowattstunden soll die Anlage<br />

jährlich bringen. Später wird auf<br />

dem Dach des Kindergartens<br />

ebenfalls eine Photovoltaikanlage<br />

erstellt. Auf dem Hallendach<br />

werden 160 Doppel-Module mit je<br />

120 Watt Leistung montiert.<br />

WALDHAUSEN<br />

Wasserkraft<br />

Im Elektrizitätswerk Waldhausen<br />

wurden die Arbeiten zur Sanierung,<br />

Automatisierung und wirtschaftlichen<br />

Optimierung der<br />

Stromerzeugung mit Wasserkraft<br />

begonnen. Die Leistung wird<br />

dadurch um etwa ein Drittel<br />

verbessert, bei gleichzeitigen<br />

Einsparungen der Personalkosten.<br />

Eine neue Durchströmturbine<br />

wird die jährliche Stromerzeugung<br />

auf etwa eine Million Kilowattstunden<br />

(kWh) steigern. (sk)<br />

ANZEIGE<br />

„Internationale<br />

Drehscheibe“<br />

◆ Ausbildung für Fachleute der Verpackungsindustrie<br />

Von Birgit Tiefenbach<br />

Neuhausen – Das International Packaging<br />

Institute (IPI) in Neuhausen<br />

am Rheinfall hat schon im Herbst 2004<br />

den ersten Zertifikats-Studiengang<br />

Verpackungstechnologie mit insgesamt<br />

acht Studenten gestartet. Die<br />

Ausbildung am IPI richtet sich an qualifizierte<br />

Fachleute der Verpackungsindustrie,<br />

die neben dem Zerftifikats-<br />

Studiengang Verpackungstechnologie<br />

seit Herbst 2005 auch ein zweijähriges<br />

berufsbegleitendes Studium mit dem<br />

Master of Engineering in Packaging<br />

Technology abschließen<br />

können. Weiter möchte das<br />

IPI in der Forschung und<br />

Entwicklung tätig sein.<br />

Das in Zusammenarbeit<br />

mit der Hochschule in<br />

Konstanz, der Hochschule<br />

für Medien Stuttgart und<br />

der Zürcher Hochschule Winterthur<br />

realisierte Institut wird von der öffentlichen<br />

Hand der Euregio Bodensee<br />

und privaten Unternehmen gemeinsam<br />

getragen. Es besteht ein Kooperationsvertrag<br />

mit der Technischen Akademie<br />

Konstanz (TAK), die ihr Leistungsspektrum<br />

in Lehre und Forschung<br />

einbringt. Erster Präsident des<br />

IPI ist SIG-Konzernchef Rolf-Dieter<br />

Radermacher. Professor Ingo von Büren<br />

zeichnet als wissenschaftlicher<br />

Leiter des IPI verantwortlich. Der Professor<br />

für Verpackungstechnologie<br />

lehrt an der Hochschule für Medien in<br />

Stuttgart. Das Konzept für das International<br />

Packaging Institute wurde<br />

initiiert von der Clusterinitiative der<br />

Bodensee Standort Marketing GmbH<br />

unter der Leitung von Gerd Springe.<br />

Der Anspruch ist hoch. Das IPI will<br />

zu einem weltweit führenden Kompetenzzentrum<br />

für Verpackungstechnologie<br />

werden. Für Thomas Holenstein,<br />

Wirtschaftsförderer des Kantons<br />

Schaffhausen, ist das IPI „eine internationale<br />

Drehscheibe der Verpackungsindustrie<br />

und der abpackenden<br />

Industrie mit Schwerpunkt<br />

Leichtverpackungen.“ Das IPI verstehe<br />

sich als Drehscheibe zwischen<br />

Industrie und wissenschaftlicher<br />

Verpackungskompetenz.<br />

Die Bodenseeregion ist Standort<br />

Das IPI will zu einem weltweit<br />

führenden Kompetenzzentrum für<br />

Verpackungstechnologie werden.<br />

großer Verpackungs<strong>unternehmen</strong>,<br />

die als IPI Mitglieder und<br />

Sponsoren zur Realisierung des<br />

Institutes mit beigetragen haben.<br />

IPI-Mitglieder und Sponsoren<br />

sind: Nestlé PTC Singen und<br />

Alcan Packaging Singen, Robert<br />

Bosch Stuttgart, Cilag Schaffhausen,<br />

Gemeinde Neuhausen,<br />

Kanton Schaffhausen, Mediapack<br />

Schaffhausen, Siegwerk Druckfarben<br />

Siegburg, SIG Holding Neuhausen,<br />

Unilever Schweiz und Wipf Volketswil.<br />

Das Projekt wird ebenfalls durch die<br />

schweizerische Eidgenossenschaft<br />

finanziell unterstützt.<br />

Der Klassiker hinter der Wand<br />

Know-How Installed – Der Geberit „UP“ ist tonangebend im Sanitärbereich<br />

Pfullendorf, September 2005. Der<br />

Geberit Unterputzspülkasten (UP)<br />

ist tonangebend im Sanitärbereich.<br />

Allein in Deutschland lebt jeder<br />

zweite Haushalt mit ihm. Der UP<br />

ist das Herzstück des privaten Bades<br />

und des öffentlichen Sanitärraumes.<br />

Was ihn so erfolgreich<br />

macht, ist seine Langlebigkeit, die<br />

ausgesprochen hohe Qualität sowie<br />

die Sicherheit, die der Spülkasten<br />

noch nach jahrzehntelangem<br />

Gebrauch bietet.<br />

1964 erblickte der damals so genannte<br />

Geberit „Wandeinbau-Spülkasten“<br />

das Licht der Welt. Schon zu<br />

jener Zeit setzte der Geberit Spülkasten<br />

Standards. Die Konstruktion<br />

war einfach und betriebssicher,<br />

der Füllvorgang geräuscharm, das<br />

Material alterungs- und korrosionsbeständig.<br />

Die beispiellose Erfolgsgeschichte<br />

des Geberit Unterputz-<br />

Spülkastens begann.<br />

Sichtbar ist nur die Betätigungsplatte<br />

Aus den Einzelprodukten von damals<br />

haben sich in den vier Jahrzehnten<br />

komplette Systeme entwi-<br />

ckelt. Sie integrieren die baulichen<br />

Anforderungen und bieten höchsten<br />

Komfort und Mehrwert. Der<br />

Unterputz-Spülkasten wird unsichtbar<br />

in der Wand installiert. Sichtbar<br />

bleibt nur die Betätigungsplatte, mit<br />

der die WC-Spülung ausgelöst wird.<br />

Hinter der Wand arbeitet die ausgereifte<br />

Technik im Verborgenen.<br />

Innovative Extras garantieren hohe<br />

Servicefreundlichkeit.<br />

Flexibilität in der Badgestaltung<br />

mit der Sanitärwand<br />

Der legendäre Unterputz-Spülkasten<br />

ist heute in allen Geberit WC-<br />

Montageelementen und Installationssystemen<br />

(Quattro, GIS, Duofi x,<br />

Kombifi x, Sanbloc) vormontiert. Bei<br />

der Bad- oder WC-Wand kann der<br />

WC-Spülkasten und alle Zu- und Abfl<br />

ussleitungen in der so genannten<br />

Sanitärwand untergebracht werden.<br />

Das rationalisiert die Installationsarbeiten<br />

spürbar. Die Sanitärwand<br />

stellt eine zeitgemäße und zugleich<br />

kostengünstige Wand-Konstruktion<br />

dar. Gegenüber der herkömmlich<br />

gemauerten Bauweise bietet sie erheblich<br />

besseren Schallschutz für<br />

1964: Mit dem Geberit „Wandeinbau-Spülkasten“ beginnt die beispiellose Erfolgsgeschichte<br />

des Geberit Unterputz-Spülkastens.<br />

die Sanitärinstallation. Die Sanitärwand<br />

ist zudem deutlich preiswerter<br />

erstellbar als eine Massivwand<br />

und bietet den Vorteil, nachträglich<br />

gewünschte Änderungen oder die<br />

spätere Entfernung der Wand ohne<br />

großen Aufwand vornehmen zu<br />

können.<br />

Neue Maßstäbe mit der Innovation<br />

des Originals<br />

Nach neun Weiterentwicklungen<br />

seit 1964 setzte Geberit 2002 mit<br />

der Innovation des Originals nochmals<br />

vollkommen neue Maßstäbe<br />

in punkto Betriebssicherheit, Bedienungskomfort,<br />

Designauswahl und<br />

Montagefreundlichkeit. Eine große<br />

Vielfalt an Betätigungsplatten mit<br />

unterschiedlichen Design-Ausrichtungen<br />

gibt es für den neuen Unterputz-Spülkasten.<br />

Wegen seiner<br />

wassersparenden Spül-Stopp- bzw.<br />

Zwei-Mengen-Spültechnik wurde<br />

der Geberit Unterputz-Spülkasten<br />

bereits 1985 mit dem Blauen Engel<br />

ausgezeichnet. Umweltfreundlich,<br />

weil ressourcenschonend, ist auch<br />

die in der Branche einzigartige 25<br />

Jahre währende Ersatzteilsicherheit<br />

für den Unterputz-Spülkasten.<br />

Integraler Bestandteil<br />

jedes Bades ist der Geberit-Unterputzspülkasten.<br />

Den Blicken verborgen<br />

bleibt die Installationstechnik<br />

im Bad. In<br />

diesem Fall handelt es<br />

sich um die bewährten<br />

Montageelemente Geberit<br />

Duofi x für Waschtisch<br />

und WC. Sie versprechen<br />

einen schnellen Einbau<br />

– und zusammen mit dem<br />

Tragsystem Geberit GIS<br />

ergeben sie eine<br />

komplette Sanitärwand.<br />

Vielfältige Betätigungsplatten mit unterschiedlichen<br />

Design-Ausrichtungen gibt<br />

es nun für den neuen Unterputz-Spülkasten.<br />

Geberit UPpowerfl ush - Mehr Kraft<br />

für den Spülvorgang<br />

Mit dem Geberit UPpowerfl ush begann<br />

2005 das Zeitalter einer neuen<br />

Toilettengeneration. Die innovative<br />

Technologie sorgt mit verbesserter<br />

Spülkraft für eine saubere Toilette.<br />

Der Hochleistungsspülkasten von<br />

Geberit erzeugt zwei kraftvolle Wasserströme:<br />

Neben der konventionellen<br />

Bespülung über den Wasserrand,<br />

strömt ein kräftiger Strahl über eine<br />

Verpackungs<strong>unternehmen</strong><br />

sind<br />

auf gut ausgebildete<br />

Fachleute angewiesen.<br />

Ergebnis kontinuierlicher Forschung und<br />

Entwicklung: Mit dem Geberit UPpowerfl<br />

ush begann 2005 das Zeitalter einer<br />

neuen Toilettengeneration.<br />

zusätzliche Öffnung direkt in den<br />

Geruchsverschluss. Das Ergebnis:<br />

eine optimale Ausspülung und Reinigung<br />

der Toilette. Für die neue<br />

Spültechnologie UPpowerfl ush gibt<br />

es spezielle powerfl ush WC-Keramiken,<br />

die gegenüber herkömmlichen<br />

WC-Keramiken über einen zusätzlichen<br />

Einlauf im Siphon verfügen:<br />

Villeroy & Boch, Modell Bellevue für<br />

den exklusiven privaten Bereich und<br />

Ideal Standard, Modell San ReMo für<br />

den öffentlichen oder halböffentlichen<br />

Bereich.<br />

Allein in<br />

Deutschland<br />

lebt<br />

jeder zweite<br />

Haushalt mit<br />

dem Geberit<br />

Unterputz-<br />

Spülkasten.<br />

Hier ist er<br />

mit dem<br />

Geberit<br />

Balena<br />

Dusch-WC<br />

zu sehen.<br />

Chiron:<br />

Fräsen in<br />

allen Lagen<br />

Tuttlingen – Komplett bearbeiten bedeutet<br />

für Serienteil-Fertiger aus dem<br />

Maschinen-, Fahrzeug- und Motorenbau,<br />

der Medizintechnik und vielen<br />

anderen Branchen nicht nur „Fräsen<br />

in allen Werkstücklagen“. Immer häufiger<br />

müssen die Werkstücke auch<br />

noch tiefgebohrt werden – und das<br />

manchmal in verschiedenen Raumachsen<br />

mit Durchdringung auf Hundertstel<br />

genau. Tiefbohren an sich ist<br />

eine sehr anspruchsvolle Technologie,<br />

die von Experten ausgeführt wird.<br />

Aus den besonderen Anforderungen<br />

an das Tiefbohren ist das Tuttlinger<br />

Fertigungszentrum „Chiron TZ<br />

12K W“ entstanden. Die neue TZ12<br />

kann neben<br />

Fräsen, Bohren,<br />

Senken<br />

und Gewindeschneiden<br />

auch noch<br />

Tiefbohrungen<br />

ab 1 mm<br />

Durchmesser<br />

bewältigen –<br />

bis hin zu<br />

Bohrtiefen<br />

von 100 x D.<br />

Die Span-zu-<br />

Span-Zeiten<br />

betragen 5,9<br />

Sekunden,<br />

Die neue Chiron TZ<br />

12KW. Werkbild<br />

der Werkzeugtausch erfolgt innerhalb<br />

von 3,6 Sekunden, das Kettenmagazin<br />

nimmt 32 Werkzeuge auf. Gedacht ist<br />

sie für Hersteller von Massenteilen,<br />

wie Lenkungs- und Pumpengehäuse,<br />

Klimakompressoren, Gehäuse für<br />

Winkelschleifer.<br />

Die TZ 12K W basiert auf der Gusskonstruktion<br />

des Doppelspindelzentrums<br />

DZ 12.<br />

Wie bei Chiron üblich bietet auch<br />

das neue Vierspindelzentrum viele individuelleKonfigurationsmöglichkeiten.<br />

Auch die Kombination mit anderen<br />

Chiron-Maschinen zu einer Zelle<br />

oder einer Linie ist kein Problem. (chi)<br />

Umrüsten ist angesagt: Ab dem Baujahr<br />

1978 kann bereits die 2-Mengen-Auslösung<br />

mit der Geberit Twinline Betätigungsplatte<br />

genutzt werden.<br />

Wasserspar-Umbauset spart bis zu<br />

40.000 Liter Trinkwasser<br />

Wer sich in der Vergangenheit für<br />

einen Geberit Unterputz-Spülkasten<br />

mit Betätigung von vorne entschieden<br />

hat, der hat die Möglichkeit,<br />

diesen auf die Zwei-Mengen-Spültechnik<br />

umzurüsten. Das Geberit<br />

Wasserspar-Umbauset verschönert<br />

das Bad und bringt die WC-Spülung<br />

technisch auf den neuesten Stand.<br />

Im Laufe eines Jahres können bis zu<br />

40.000 Liter Trinkwasser eingespart<br />

werden. Dadurch amortisieren sich<br />

die Kosten des Umbaus in weniger<br />

als einem Jahr. Alle älteren Geberit<br />

UP-Spülkasten ab dem Baujahr 1964<br />

bis 1977 lassen sich mit den Geberit<br />

Wasserspar-Umbausets umrüsten.<br />

Ab dem Baujahr 1978 kann bereits<br />

die 2-Mengen-Auslösung mit der<br />

Geberit Twinline Betätigungsplatte<br />

genutzt werden. Der saubere, schnelle<br />

Umbau erfolgt ohne Schmutz und<br />

Lärm - getauscht werden nur die<br />

Funktionsteile im Unterputz-Spülkasten.<br />

Broschüren und Informationsmaterial<br />

gibt es bei<br />

Geberit GmbH & Co. KG<br />

Theuerbachstraße 1<br />

D-88630 Pfullendorf<br />

Tel. 07552 / 934-430<br />

Fax 07552/ 934-99380<br />

E-Mail sales.de@geberit.com<br />

www.geberit.de


Trends trends<br />

Seite 8 . Seite 24 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

. 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Freizeit<br />

GOLF I<br />

Günstiger golfen<br />

Lust auf Golf? Wem der Sport um<br />

den kleinen Ball bisher zu teuer<br />

war, kann die Kosten mit der Golf<br />

Fee Card um bis zu 50 Prozent<br />

reduzieren. Neben Ermäßigungen<br />

in über 8000 Hotels und Golfressorts<br />

sowie 1900 Golfclubs<br />

weltweit lockt die Karte mit Preisnachlässen<br />

bei Mietwagenfirmen.<br />

Auch in Kombination mit Kreditkarte<br />

(Jahresgebühr 80 Euro).<br />

Preis für die Card (ohne Kreditkartenfunktion):<br />

65 Euro. Den<br />

internationalen „Golf Fee Card<br />

Guide 2005“ gibt es für 16,40 Euro.<br />

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GOLF II<br />

Besser golfen<br />

Wer sich beim Golf verbessern<br />

will, muss in Schloss Teschow in<br />

Mecklenburg abschlagen. Der<br />

Ex-Profi und Trickgolfer Stephan<br />

Gandl betreibt dort eine Golf-<br />

Academy. Das Programm spricht<br />

Jugendliche und Erwachsene an,<br />

Anfänger ebenso wie Könner.<br />

Infos unter 03996/1400 oder:<br />

www.ruessel-hotels.de<br />

Golf bei jedem Wetter: Schloss Teschow<br />

HABEN SIE FRAGEN?<br />

WIR BERATEN SIE GERNE!<br />

Im Lande des Schlaraffenkönigs<br />

◆ Richard Wagner ist ein Genießer. Und<br />

weil er weiß, was gut ist, bietet er seinen<br />

Kunden nur das Beste<br />

Wenn’s mal etwas Besonderes sein darf: Richard Wagner ist Feinkosthändler – und verkauft die passenden Accessoires zur Köstlichkeit gleich mit. Auch passende kulinarische Geschenke zu jedem<br />

Anlass finden sich in Wagners Tiengener Geschäft auf vier Stockwerken. Bild: Sailer<br />

Günter Halle<br />

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Tel. 0 75 31/9 99-15 58<br />

guenter.halle@profit-wirtschaft.de<br />

PRO:FIT • SÜDKURIER Medienhaus • Max-Stromeyer-Str. 178 • 78467 Konstanz<br />

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Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />

Saab<br />

Leistungsträger aus<br />

dem hohen Norden.<br />

Die Saab 9-5 Modelle bei Ihrem Händler<br />

in der Region Schwarzwald-Baar, Bodensee.<br />

Serienausstattung (Auszug)<br />

• Adaptive Airbags, aktive Kopfstützen, vorn<br />

• ABS, EBD, ESP, TCS<br />

• Klimatisierungsautomatik<br />

• Audiosystem 1: Radio/CD 80 W<br />

Turbomotoren<br />

• Benziner: ab 2.0t, 110 kW (150 PS)<br />

bis 2.3 Turbo, 184 kW (250 PS)<br />

• Diesel: 2.2 TiD, 88 kW (120 PS) und<br />

3.0 TiD, 130 kW (176 PS)<br />

88 kW (120 PS) – 225 kW (305 PS), Kraftstoffverbrauch, kombiniert: 6,6 – 10,6 l/100 km,<br />

CO 2-Emission, kombiniert: 175 – 251 g/km (gemäß 1999/94/EG)<br />

Thomas Sausen<br />

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Tel. 0771/8506-5523<br />

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SAAB ZENTRUM SCHWARZWALD-BAAR • AUTOHAUS HERMANN SIXT KG<br />

Villinger Straße 96 • 78054 Villingen-Schwenningen • Telefon 0 77 20 / 83 46-0 • Fax 0 77 20 / 83 46-21<br />

Von Alexia Sailer<br />

„Bei Wein aus sehr alten Jahrgängen ist<br />

das schwierig. Der ist nicht mehr unbedingt<br />

gut.“ Richard Wagner lehnt<br />

sich entspannt in seinen Stuhl zurück.<br />

Fährt fort. „Wenn man ihn nach all den<br />

Jahren verschenken möchte.“ Richard<br />

Wagner wendet leicht den Kopf. Hinter<br />

ihm eine Spiegelwand, eine Theke davor.<br />

Um ihn: Roibush, Caramel, ein<br />

Hauch Earl Grey – der Duft feinsten<br />

Tees liegt in der Luft. „Wir haben 300<br />

Sorten. Damit sind wir führend in Baden-Württemberg.“<br />

Stolz klingt mit in<br />

Wagners Stimme, wenn er von seinem<br />

Sortiment spricht.<br />

Er ist Feinkosthändler<br />

– auf vier<br />

Stockwerken eines<br />

Geschäftshauses in<br />

der Tiengener Altstadt<br />

versammelt er<br />

Köstlichkeiten dieser Welt. Und dazugehöriges<br />

Dekorations- und Verpackungsmaterial<br />

gleich mit.<br />

Über ganz besondere kulinarische<br />

Geschenke spricht Richard Wagner –<br />

und trägt sofort ein Beispiel herbei.<br />

Der grauhaarige Mann schiebt den<br />

Deckel der hellbraunen Holzkiste zurück:<br />

Ein Calvados, Jahrgang 1946.<br />

„390 Euro“, sagt Richard Wagner. Raritäten<br />

haben ihren Preis. „Armaniac,<br />

Portwein, Calvados, Malt Whisky – wir<br />

können jeden Jahrgang bestellen“,<br />

fährt er fort.<br />

In der dritten Generation führt Richard<br />

Wagner zusammen mit seiner<br />

Frau bereits „Feinkost Wagner“. Aus<br />

der Molkerei, die Andreas und Karoline<br />

Wagner vor 101 Jahren in Tiengen<br />

gegründet hatten, ist längst ein mittelständisches<br />

Unternehmen mit 12 Mitarbeitern<br />

und drei Auszubildenden<br />

geworden. Und: Richard Wagner hat<br />

das Feinkostgeschäft um einen Party-,<br />

Armaniac, Portwein,<br />

Calvados – wir können jeden<br />

Jahrgang bestellen.“<br />

FEINKOSTHÄNDLER RICHARD WAGNER<br />

Barock ist top<br />

◆ Wohnen in neuer Üppigkeit<br />

Waldshut – Puristische Glasregale mit<br />

ebensolchen Tischen davor und der<br />

klar designten Lampe darüber – das<br />

war einmal. Neue Üppigkeit ist angesagt<br />

– zumindest im Detail. Schwelgen<br />

in barocker Formenpracht. Retro in<br />

Extremform. Der Beweis: Der neue<br />

Lüster von „Home&Go“. Nur zum barocken<br />

Namen hat es das spektakuläre<br />

Stück nicht geschafft: Schlicht<br />

„LC/125/15“ heißt der Lampentraum<br />

in der Abbildung über Möbeln der italienischen<br />

Marke Molteni. Umsonst<br />

Bankett- und Cateringservice ergänzt.<br />

Darüber hinaus betreibt er neben seinem<br />

Geschäft einen Imbiss, sowie mit<br />

dem „Wasserstelz“ ein Gästehaus mit<br />

Gaststube im Burgambiente. Das bedeutet<br />

zehn weitere Mitarbeiter.<br />

Erst jüngst erhielt das „Wasserstelz“<br />

für gute und preiswerte Übernachtung<br />

einen Eintrag im Michelin-Führer<br />

Deutschland. Doch auch der Feinkostbetrieb<br />

ist preisgekrönt: Ein Eintrag im<br />

Varta-Führer für außerordentliche<br />

Leistung, eine Auszeichnung vom<br />

„Feinschmecker“-Magazin – längt gewohnt.<br />

Erstmals bekam „Feinkost<br />

Wagner“ jetzt aber vom Excelsior Business<br />

Club, einer Vereinigung europäischerWirtschafts-<br />

leute, die „Goldene<br />

Servicekrone“<br />

aufgesetzt.<br />

Behände läuft<br />

Richard Wagner<br />

durch sein Geschäft.<br />

Vorbei an Weidenkörben in jeder<br />

erdenklichen Form, kleinen Holzlastwagen,<br />

Tabletts, Schüsseln, Schalen,<br />

Kisten, Kartons. Wagner verkauft<br />

nicht nur Feinkost, sondern die Geschenkverpackung<br />

gleich mit dazu.<br />

Besonders für Firmen und Vereine packen<br />

seine Mitarbeiterinnen kleine<br />

und größere Arrangements, übers Jahr<br />

Geschenke für jeden Anlass. Zu Ostern<br />

waren es etwa kleine Päckchen mit<br />

Pralinen und einem Schnaps. Zu<br />

Weihnachten darf es schon mal der<br />

Cognac neben den exklusiven Trüffelpralinen<br />

und dem edlen Räucherlachs<br />

sein – phantasievoll und dekorativ verpackt,<br />

versteht sich. Das kommt an bei<br />

den Kunden: „Wir haben schon bis<br />

nach Japan verschickt“, erzählt Richard<br />

Wagner.<br />

Käse, Käse, Käse<br />

Ein Stock tiefer, das Schlemmerherz<br />

schlägt schneller: Käse, Käse, Käse in<br />

ist der Lüster natürlich nicht zu haben.<br />

Das Prachtstück kostet eher mal einen<br />

Euro mehr – je nach Ausführung auch<br />

zwei: Die teuerste Version mit drei Etagen<br />

sogar glatte 10 920 Euro. Die abgebildete<br />

Variante ist billiger – sie kostet<br />

nur 2560 Euro.<br />

Nicht nur Freunde des strahlenden<br />

Weiß dürften ihre Freude an dem Lüster<br />

haben: Auch in tiefem Schwarz und<br />

feurigem Rot glänzt das edle Stück von<br />

„Home&Go“. Zu bewundern im Möbelhaus<br />

Seipp in Waldshut. (axa)<br />

einer meterlangen Kühltheke. Alles,<br />

vom einfachen Edamer bis zum Boschetto<br />

Tartufo, einem italienischen<br />

Trüffelkäse. 20 Sorten Schinken daneben.<br />

Doch auch der Fischliebhaber<br />

kommt nicht zu kurz, täglich frisch bis<br />

zu 30 Edelfischsorten, je nach Fangergebnis“,<br />

sagt Richard Wagner und wieder<br />

liegt Stolz in seiner Stimme. Von<br />

der roten Meerbarbe über den atlantischen<br />

Seeteufel zur Venusmuschel –<br />

kann der Feinkostspezialist nach Vorbestellung<br />

den noch so ausgefallensten<br />

Kundenwunsch erfüllen.<br />

„Wir müssen schon klagen“, deutet<br />

Richard Wagner an, dass auch an der<br />

Lebensmittelbranche die wirtschaftlichen<br />

Zeichen der Zeit nicht spurlos<br />

abprallen. Doch Wagner lässt sich<br />

nicht beirren. Immer wieder hat er<br />

sein Geschäft umgebaut und erweitert.<br />

Hat 1997 die „Wasserstelz“ eröffnet<br />

und 2004 den „Schlemmer Wagner“.<br />

Und die Zukunft ist ebenfalls gesichert:<br />

Mit Richard Wagners Sohn ist<br />

die vierte Wagner-Generation in den<br />

Betrieb eingestiegen.<br />

Wagners Erfolgsrezept<br />

• Anpassen an schwierige Situationen<br />

• Seinen eigenen Weg finden im<br />

Geschäft, zum Beispiel nicht versuchen,<br />

mit Billigprodukten zu<br />

konkurrieren, sondern nur gehobene<br />

Produkte in guter Auswahl<br />

anbieten<br />

• Waren kontrollieren und vor allem<br />

auf die Qualität achten<br />

• Service ist das Wichtigste: Kunden<br />

persönlich ansprechen und beraten,<br />

um so den besonderen Kundenwünschen<br />

gerecht zu werden<br />

• Informieren auf Fachmessen, was<br />

im Trend liegt


Trends<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 25<br />

Neu!<br />

EDEL-RAUCH<br />

Jetzt Dornier<br />

Eine echte Dornier? Ist jetzt eine<br />

Zigarre: Seit kurzem ist die Puro<br />

Nicaragua „Dornier Do-X“ Longfiller<br />

auf dem Markt. In den<br />

Formaten Corona, Robusto und<br />

Tornado ist das Rauchwerk in<br />

ausgesuchten Geschäften erhältlich.<br />

„Medium“ im<br />

Geschmack ist die „Dornier<br />

Do-X“ und will sich durch hervorragendes<br />

Aroma, gleichmäßigen<br />

Brand und einen hohen Gehalt<br />

an ätherischen Ölen auszeichnen.<br />

Die Idee zu der Zigarre stammt<br />

von Claude Dornier-Enkel Cornelius<br />

Dornier. (axe)<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.dornier-cigars.com<br />

FUNKSPRUCH<br />

Auch mit dem Handy<br />

Lust auf eine spontane Verabredung<br />

oder zum Chillen? Mit nur<br />

einem Tastendruck sind übers<br />

Handy nicht nur der beste Freund<br />

sondern gleich die ganze Clique<br />

sofort erreichbar – direkt und<br />

ohne Anwahl der einzelnen Telefonnummern.<br />

„Push to Talk“<br />

heißt der neue Service, den T-<br />

Mobile anbietet. Und so geht’s:<br />

Push to Talk Taste des Handys<br />

drücken und wie bei einem Walkie-Talkie<br />

ins Telefonmikro sprechen.<br />

Wer von den Freunden „auf<br />

Empfang“ ist, hört dann automatisch<br />

die Stimme des Anrufers.<br />

Erstes Handy mit Push to Talk-<br />

Funktion im T-Mobile Angebot ist<br />

das Nokia 5140. Vielleicht ein<br />

Geschenk für die Älteste?<br />

VERGESSLICHKEIT<br />

Hilfe naht<br />

Ist das Auto abgeschlossen oder<br />

nicht? Mit einem Funkchip des<br />

Zittauer Computer-Unternehmens<br />

Digades kann man sich in<br />

Zukunft von der Couch aus vergewissern,<br />

ob das Auto auch<br />

wirklich verschlossen ist. Der<br />

Baustein mit dem Namen „TRX<br />

90“ soll den bequemen Luxus<br />

möglich machen.<br />

HAWESKO<br />

Auf die Schnelle<br />

Wo findet<br />

man das<br />

Passende<br />

für Menschen,<br />

die<br />

sonst<br />

schon alles<br />

haben?<br />

Eine<br />

schnelle<br />

Lösung<br />

bietet der Präsentservice von<br />

Hawesko. Das Sortiment umfasst<br />

eine große Auswahl von Geschenk-Ideen,<br />

die keine Wünsche<br />

offen lassen und verschiedene<br />

Geschmacksrichtungen ansprechen.<br />

Der Katalog ist in<br />

Themengebiete unterteilt, die<br />

Orientierung bieten. Der Kunde<br />

kann auch aus einem Angebot<br />

von 1500 Weinen wählen.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.hawesko.de<br />

Luxuriöses<br />

Inselhüpfen<br />

◆ Mit der Star Flyer im Indischen Ozean<br />

Von Annette Oelfken-Pretzel<br />

Transfer Nummer eins vom Pier Patong<br />

Beach in Phuket zur „Star<br />

Flyer“: Das Tenderboot ist proppenvoll.<br />

Keine Touristen an Bord? Zumindest<br />

keine, die so aussehen, als ob. In<br />

T-Shirts mit Werbung für Singha-Bier<br />

oder Badelatschen. Die ersten Passagiere,<br />

die eine Woche lang mit der Star<br />

Flyer den westlichen Teil des Indischen<br />

Ozeans, die thailändische Andamanensee,<br />

erkunden wollen, erinnern<br />

eher an Gäste einer Familienfeier.<br />

Das Tenderboot legt an. Der erste<br />

Offizier begrüßt jeden Passagier mit<br />

seemännischem Handschlag, das Eis<br />

ist gebrochen. Wir sind schließlich die<br />

ersten Gäste an Bord, Grund genug,<br />

gleich der Bar einen Besuch abzustatten.<br />

Cocktail des Tages ist ein köstliches<br />

Gebräu mit viel Ananassaft. Nach<br />

dem Sundowner finden wir uns alle<br />

sympathisch, Barkeeper Ramon von<br />

den Philippinen weiß eben, was Neuankömmlinge<br />

an Bord brauchen.<br />

Langsam trollt sich die Sonne am<br />

Horizont und protzt mit einem letzten<br />

Farbspiel in Gelb und Rot. Kapitän Jurii<br />

Kuschenko macht seinen Rundgang<br />

über Deck, bevor die Star Flyer<br />

ablegt. Die Mannschaft wartet auf die<br />

Befehle. Es ist ganz still, nur die Auslaufmelodie<br />

„Conquest of paradise“<br />

von der Gruppe Vangelis schwillt langsam<br />

an. Das erste Segel erklimmt den<br />

Mast. Ergriffen beobachten alle 90<br />

Passagiere, wie sich die Segel zu voller<br />

Pracht entfalten.<br />

Nach diesem bewegenden Schauspiel<br />

müssen sich die Passagiere mit<br />

einem sechsgängigen Dinner stärken.<br />

In der Nacht frischt der Wind auf, an<br />

Deck unter dem Sternenhimmel fühlt<br />

man sich wie ein Abenteurer vergangener<br />

Zeiten, in der kuscheligen Kabine<br />

klatschen die Wellen vor das Bullauge.<br />

3365 Quadratmeter Segel sind<br />

schließlich kein Pappenstil und das<br />

Klipper-Schiff kommt zügig voran,<br />

Kurs Ko Surin. In 14 Stunden soll unser<br />

erster Seitensprung vom Festland erreicht<br />

sein. Also viel Zeit, das Schiff genauer<br />

anzusehen. Die Inneneinrichtung<br />

des mit 36 Segeln bestückten<br />

Viermasters ist absolut stilecht; die<br />

Gesellschaftsräume mit Sesseln im<br />

viktorianischen Stil sind in Teak und<br />

Mahagoni gehalten. Überall blinkt<br />

und blitzt das Messing, kein Wunder,<br />

fast pausenlos wird hier alles auf<br />

Hochglanz poliert. Die Star Flyer ist<br />

ein nachgebautes Klipperschiff des 19.<br />

Jahrhunderts und verbindet moderne<br />

Technik und Luxus mit dem romantischen<br />

Gefühl vergangener Zeiten. Sie<br />

wurde 1991 erbaut, ist 115 Meter lang,<br />

15 Meter breit, beherbergt 170 Gäste<br />

und 70 Besatzungsmitglieder.<br />

Land in Sicht. Zwei große Inseln, die<br />

südliche Ko Surin Tai und die nördliche<br />

Ko Surion Nua, die von 250 Seezigeunern<br />

polynesischen Ursprungs<br />

bewohnt wird. Nachdem die Ankerkette<br />

in die Tiefe gerasselt ist, steigen<br />

wir Schnorchler ins Schlauchboot, das<br />

uns zum Kanal zwischen den Inseln<br />

bringt. Nase zuhalten, Sprung ins 29<br />

Grad warme Wasser. Brille und<br />

Schnorchel richten – der erste Blick in<br />

die Tiefe ist umwerfend. Korallenriffe<br />

schimmern in bunten Farben, prächtige<br />

Fische tummeln sich im kristallklaren<br />

Wasser. Wer Glück hat, sieht<br />

sogar Schildkröten oder riesige Mördermuscheln.<br />

Für Nichtschnorchler<br />

gibt es einen regelmäßigen Bootsservice<br />

zum Strand. Himmlische Ruhe,<br />

Informationen<br />

Beste Reisezeit: Von Dezember<br />

bis März. Im Sommer ist Regenzeit<br />

und Segeln wegen Monsun nicht<br />

möglich. Lufttemperatur stets um<br />

die 30 Grad, nachts kaum weniger,<br />

Wassertemperatur etwa 28 Grad.<br />

Star Flyer: Das Klipper-Schiff segelt<br />

auf zwei verschiedenen Routen, im<br />

wöchentlichen Wechsel (Start<br />

immer samstags in Phuket, Patong<br />

Beach). Eine Woche Segeltörn mit<br />

Vollpension vor der Küste Thailands<br />

gibt es ab 1470 Euro. Direkt-Buchung<br />

möglich: Star Clippers Kreuzfahrten<br />

GmbH, Konrad-Adenauerstraße<br />

4, 30853 Langenhagen.<br />

Anreise und Formalitäten: Für<br />

einen Thailand-Aufenthalt genügt<br />

der Reisepass; er muss noch sechs<br />

Monate gültig sein. Thai und Austrian<br />

Airlines, Lufthansa, Thomas<br />

Cook, LTU, Qatar, mit Zwischenstopp<br />

in Bangkok, fliegen Phuket<br />

regelmäßig an. Preis ab 750 Z.<br />

Auskünfte: Fremdenverkehrsamt<br />

von Thailand, Bethmannstraße 58,<br />

60311 Frankfurt (Tel. 069-1381390).<br />

www.star-clippers.de<br />

www. thailandtourismus.de<br />

glasklares Wasser, Sand wie Puderzucker<br />

– herrliches Leben! Dieser Rhythmus<br />

bleibt die ganze Woche: Abends<br />

heißt es „Leinen los“, gesegelt wird<br />

nachts, bis vormittags das jeweilige Tagesziel<br />

erreicht ist.<br />

Mit dem vierseitigen Tagesprogramm<br />

in der Hand, das Tischzeiten,<br />

Aktivitäten, Infos zur nächsten Destination<br />

und den Hinweis auf die<br />

abendliche Show enthält, steigen wir<br />

erneut an Deck unseres Schiffes: Auslaufmelodie,<br />

lautloses Segel setzen,<br />

Gänsehaut. Zeit fürs opulente Abendessen,<br />

das wieder alles offeriert, was<br />

den Magen erfreut.<br />

Die Nächte sind kurz, morgens bimmelt<br />

Maya, die nette Thailänderin im<br />

blau-weißen-Matrosenshirt, mit der<br />

Schiffsglocke: „Good morning, breakfast<br />

time“. Blauer Himmel, 29 Grad, 28<br />

Grad Wassertemperatur – jeden Tag<br />

das Gleiche.<br />

Der letzte Tag in der Welt der Inseln.<br />

Unser Schiff hat wieder die Nacht genutzt,<br />

morgens gleiten wir in die weltberühmte<br />

Bucht von Phang Nga. Absolut<br />

umwerfend, wir glauben es<br />

kaum, wie gemalt liegen die kleinen<br />

Inselchen im Indischen Ozean: hoch<br />

emporragende Kalkberge, Höhlen mit<br />

Felsmalerei, Mangrovensümpfe und<br />

Seezigeunerdörfer. Wir starten mit einem<br />

Schnellboot und rasen durch die<br />

Phang Nga Bucht, die Gesichtshaut<br />

liegt straff, Kalksteininseln fliegen vorbei.<br />

Schade, dass wir nur für ein paar<br />

Stunden bleiben. Bald locken bunte<br />

Schilder zu Abstechern auf die James-<br />

Bond-Insel Khao Pingan, Kulisse für<br />

den 1970 gedrehten 007-Film „Der<br />

Mann mit dem goldenen Colt“. Es sind<br />

nur wenige Boote unterwegs, das Wasser<br />

ist ganz ruhig, die steilen Kalkfelsen<br />

im Meer sehen aus, als ob sie nur<br />

durch die Wurzeln der Vegetation zusammengehalten<br />

werden.<br />

Am Ende hat der Viermaster 536<br />

Seemeilen, 993 Kilometer, zurückgelegt<br />

und schickt uns frühmorgens von<br />

Bord, zurück in die reale Welt. Aber wir<br />

haben unser Leben nicht geträumt,<br />

sondern unseren Traum gelebt – wenigstens<br />

sieben Tage lang.<br />

Mich laust der Affe! Ausflug in ein Seezigeuner-Dorf in den Mangrovensümpfen:<br />

Die Besucher können sich kaum gegen die kletternden Gesellen wehren.<br />

Traumschiff vor traumhafter Kulisse. Die Star Flyer segelt im Indischen Ozean. Bilder: A. Oelfken<br />

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Trends<br />

Seite 26 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Gesehen<br />

SAILAFFAIRS<br />

Handelsblatt setzt Segel<br />

3,5 Millionen aktive Segler gibt es<br />

in Deutschland, seit Ende September<br />

setzt auch das Handelsblatt<br />

Segel. Die Zeitung bietet mit<br />

dem neuen Magazin Sailaffairs<br />

allen Segelbegeisterten Wissenswertes<br />

rund um den Segelsport,<br />

die Menschen, Macher und Sponsoren<br />

hinter den Kulissen. Das<br />

neue Magazin ist 40 Seiten dick,<br />

liegt der Gesamtauflage des Handelsblatt<br />

bei und hat eine Druckauflage<br />

von rund 193 000 Exemplaren.<br />

Die nächste Ausgabe<br />

erscheint am 31. März 2006. (sk)<br />

GRAND SOLEIL<br />

Großes Rad<br />

Wer mal ein richtig großes Rad<br />

drehen will, ist mit der neuen<br />

Grand Soleil 37 gut bedient. Die<br />

11,60 Meter lange Yacht wird mit<br />

einem eindrucksvollen Steuerrad<br />

dirigiert. Es erlaubt eine Sitzposition<br />

mit guter Übersicht auf<br />

dem Süllrand. Die italienische<br />

Werft Cantiere del Pardo hat die<br />

Yacht mit einer geräumigen Eignerkabine<br />

im Vorschiff ausgerüstet.<br />

Achtern gibt es wahlweise<br />

eine oder zwei Doppelkabinen.<br />

Grundpreis: 167 000 Euro.<br />

www.eyc-ag.com<br />

www.grandsoleil.net<br />

WEBER<br />

Motor aus Markdorf<br />

Ein Kraftpaket mit 140 PS zeigte<br />

der Motorenhersteller Weber aus<br />

Markdorf auf der Interboot. Die<br />

turbo-aufgeladene Marineversion<br />

des 750ccm MPE-Motors wird<br />

von Bootshersteller auch wegen<br />

der hohen Manövrierfähigkeit<br />

gerne in Sportmodelle eingebaut.<br />

Die US-Firma Sugar Sand etwa<br />

wird Anfang 2006 ein Sportboot<br />

mit dem Weber-Motor auf den<br />

Markt bringen, mit dem besonders<br />

flache Gewässer befahren<br />

werden können.<br />

LUXUS-SPORTBOOT<br />

Edles aus Thal<br />

Die Wolfgang Rapp Boots- und<br />

Yachtwerft aus dem Schweizer<br />

Thal stellte auf der Interboot ein<br />

Sportmotorboot der Luxusklasse<br />

vor. Bei dem Mahagoni-Sportmotorboot<br />

Lake Constance 760<br />

sind Schale und Deck in formverleimter<br />

Kompositebauweise<br />

gearbeitet. Das Boot ist mit einem<br />

elektrischen Hardtop ausgerüstet,<br />

welches unter der Liegefläche<br />

verstaut ist. Käufer können bei<br />

der Leistung des 7,6 Meter langen<br />

Sportflitzers zwischen Motoren<br />

mit 250 bis 420 PS Leistung wählen.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.swisswoodenboats.ch<br />

Wertvolle Einzelstücke<br />

für Liebhaber<br />

◆ Yachtkonstrukteurin Juliane Hempel und ihre Boote<br />

VON PETER LUDÄSCHER<br />

Eleganter kann eine offene Rennyacht<br />

dieser Größe nicht aussehen:<br />

lang, schmal, glänzendes Mahagoni-Holz,<br />

ein Traumboot für sportliche<br />

Segler. Wohnen kann man auf diesem<br />

Renner der 6-Meter-Klasse zwar<br />

nicht, dafür aber unnachahmlich ästhetisch<br />

durchs Wasser gleiten. Die<br />

Bezeichnung leitet übrigens in die Irre:<br />

Das Boot ist nicht etwa 6 Meter<br />

lang, sondern 10,40 Meter, dabei aber<br />

nur 2 Meter breit.<br />

Eine junge Frau lässt die Hand liebevoll<br />

über den Bootsrumpf gleiten. Sie<br />

hat ein besonderes Verhältnis zu dieser<br />

Yacht: Sie hat den Renner konstruiert.<br />

Juliane Hempel entwirft Yachten,<br />

so wie Architekten Häuser planen.<br />

Den Beruf des Bootskonstrukteurs hat<br />

sie von der Pike auf gelernt und dürfte<br />

damit eine der ganz wenigen Frauen<br />

in diesem Metier sein.<br />

Im Januar hat die Diplom-Ingenieurin,<br />

die Schiffbau mit Schwerpunkt<br />

Yachtdesign in Kiel studiert hat, ihr<br />

Büro von Kiel nach Radolfzell verlegt.<br />

Mit der dortigen renommierten<br />

Bootswerft Martin hat sie mehrfach<br />

zusammengearbeitet. Dort ließ sie für<br />

einen Kunden einen 8er bauen – ebenfalls<br />

eine traumhaft schöne Holzyacht.<br />

Der erwähnte „6-er“, den die Bootswerft<br />

Wilhelm Wagner (Bodman) auf<br />

der Interboot zeigte, wiegt 4 Tonnen.<br />

Davon hängen 3 Tonnen in Form von<br />

Blei am 1,68 Meter tiefen Kiel. Die<br />

Kunst des Konstrukteurs liegt darin,<br />

eine Regattayacht so zu entwerfen,<br />

dass ein möglichst großer Teil des Gesamtgewichts<br />

im Kiel ruht. So verträgt<br />

sie mehr Segelfläche und wird schneller.<br />

Bei dem 6-er ist dies Hempel gut<br />

gelungen. „Er verträgt viel Wind,“ berichtet<br />

seine Schöpferin. Eine Reffeinrichtung<br />

zum Verkleinern der Segelfläche<br />

benötigt die Yacht nicht.<br />

Magnus und Mellie Rassy auf einem ihrer Ausstellungsboote während der<br />

Interboot in Friedrichshafen. Das Ehepaar leitet die erfolgreiche schwedische<br />

Werft Hallberg-Rassy. Beide sprechen deutsch. Kein Wunder: Mellie stammt<br />

aus Deutschland und Christoph Rassy, der Vater von Magnus, ist ein gebürtiger<br />

Bayer. Bild: Ludäscher<br />

Eintauchen bei 30 Grad<br />

◆ Thailand bietet abwechslungsreiche Tauchreviere für Profis und Anfänger<br />

Von holger thissen<br />

Wenn es im Winter am Bodensee zu<br />

kalt zum Tauchen ist, schafft ein Flugticket<br />

nach Thailand Abhilfe. Bei 30<br />

Grad warmem Wasser selbst im Dezember<br />

kann der dicke Neoprenanzug<br />

zu Hause bleiben. „Ich bin fast jedes<br />

Jahr zum Tauchen in Thailand“, sagt<br />

Oliver Mielke, Inhaber der Tauchschule<br />

Meersburg.<br />

Thailand ist als Unterwassersportrevier<br />

so beliebt, weil es neben ganzjährig<br />

angenehmen Wassertemperaturen<br />

eine große Vielfalt an Fischen,<br />

Schildkröten und Unterwasserlandschaften<br />

bietet.<br />

Hier können Taucher nicht nur<br />

Mantas, Walhaie und Leopardenhaie<br />

beobachten, sondern auch Schwärme<br />

bunter Kleinfische, die an Korallenriffs<br />

Die meisten Wassersportler kaufen<br />

ein Serienboot. Wieso lassen sich<br />

manche Menschen ein Boot entwerfen?<br />

Hempel: „Oft haben sie ganz spezielle<br />

Vorstellungen von ihrem Boot.“<br />

So wünschen sich Segler vom Bodensee<br />

manchmal ein besonders schmales,<br />

dabei geräumiges und schnelles<br />

Schiff. Damit ist es leichter, in einem<br />

fremden Hafen in der Hochsaison einen<br />

Gastplatz zu finden. Wer es sich<br />

leisten kann, lässt sich für den See ein<br />

relativ kleines aber feines Boot bauen.<br />

Das kann dann durchaus so viel kosten<br />

wie eine weitaus größere Yacht von<br />

der Stange. So segeln auf dem Bodensee<br />

einige wahre Schmuckkästchen,<br />

wie etwa Edzard Reuters „Hidigeigei“.<br />

Konstrukteure planen auch häufig<br />

Einzelbauten für besondere Zwecke,<br />

wie Weltumsegelungen. Wer Jahre auf<br />

der schwimmenden Behausung zubringen<br />

will, stellt besondere Ansprüche<br />

an Wohnqualität und Sicherheit.<br />

„Generell kann man sagen, dass die<br />

Auftraggeber für Einzelbauten sehr<br />

sachkundig sind. Sie setzen sich intensiv<br />

mit dem Bootsbau auseinander“,<br />

berichtet Hempel.<br />

Und was kostet so ein Einzelbau?<br />

„In der Regel doppelt so viel wie ein<br />

Serienboot“, sagt die Konstrukteurin.<br />

Eine 10 Meter lange, sehr gut ausgestattete<br />

Einzelanfertigung koste etwa<br />

200 000 Euro. Dabei gelte: Je größer<br />

das Boot, desto geringer die Preisdifferenz.<br />

„Ab 15 bis 17 Meter Länge kosten<br />

Einzelbauten etwa gleich viel wie gute<br />

Serienboote“, so die Konstrukteurin.<br />

Der Interboot-6er hat schon vier Jahre<br />

auf den Planken und wurde deshalb<br />

für 130 000 Euro angeboten. Der Neupreis<br />

für ein solches Boot ohne Wohneinrichtung<br />

liegt bei 160 000 Euro.<br />

Juliane Hempel konstruiert Yachten<br />

nach Maß. Die Größe spielt dabei keine<br />

Rolle. „Ich habe schon Ruderboote<br />

entworfen, aber auch 15 Meter lange<br />

und schroff abfallenden Granitfelsen<br />

an der Taucherbrille vorbeischwimmen.<br />

Wenn man Mielke nach den besten<br />

thailändischen Tauchrevieren<br />

fragt, muss er überlegen. Es gibt zu<br />

viele.<br />

Tauchtipp Similan Inseln<br />

„Ein sehr beliebtes Revier sind die Similan<br />

Inseln im Nordwesten von Phuket“,<br />

sagt Mielke. Die Strände der<br />

neun unter Naturschutz stehenden<br />

Inseln zählen manche zu den schönsten<br />

der Welt. Unter Wasser treffen hier<br />

zwei Landschaftstypen aufeinander:<br />

Im Osten überwiegen Steinkorallengärten,<br />

die von der Oberfläche bis zu<br />

40 Meter in die Tiefe reichen. Der Westen<br />

bietet dagegen haushohe Granitblöcke,<br />

die von bunten Weichkorallen<br />

überzogen sind. Da die Sicht meist bis<br />

Yachten“, sagt sie. Ihre Arbeit<br />

geht weit über das Konstruieren<br />

– natürlich am Computer<br />

– hinaus. Sie unterstützt zudem<br />

den Auftraggeber bei<br />

der Auswahl der Werft und<br />

überwacht den Bau. Die<br />

Konstrukteurin ist nicht<br />

auf bestimmte Baumaterialien<br />

festgelegt. Ihre<br />

Holzboote fallen zwar<br />

durch die Schönheit des<br />

Materials besonders auf,<br />

aber sie plant auch Einzelbauten<br />

aus Kunststoff<br />

oder Aluminium.<br />

Kontakt per<br />

E-Mail unter:<br />

Hempel@6mR.de<br />

Die Konstrukteurin<br />

und ihr Boot – Juliane<br />

Hempel plant in<br />

Radolfzell Maßanfertigungen<br />

wie diesen<br />

„6-er“ für anspruchsvolle<br />

Wassersportler.<br />

Bild: Ludäscher<br />

„Bei uns läuft es sehr gut“<br />

◆ Werftchef Magnus Rassy hat mit seinen Qualitätsbooten stetigen Erfolg<br />

Was für ein Boot segelt wohl der<br />

Chef einer der erfolgreichsten<br />

europäischen Bootswerften der qualitativen<br />

Oberklasse? Dass es eine Hallberg-Rassy<br />

ist, versteht sich von selbst,<br />

wenn man Magnus Rassy heißt und<br />

Eigentümer der schwedischen Hallberg-Rassy<br />

Varv ist. Aber die Werft<br />

baut Yachten zwischen 31 und 62 Fuß<br />

Länge. Was also segelt der Chef? Oder<br />

segelt er überhaupt? Die Branche wird<br />

schließlich immer mehr zur Industrie.<br />

Schon gibt es Werft-Manager, die keine<br />

besondere Affinität zum Wassersport<br />

spüren, für die Boote-Bauen genauso<br />

ein Geschäft ist wie Autos oder<br />

Kühlschränke produzieren.<br />

Magnus Rassy kann man das nicht<br />

nachsagen. Er liebt das Segeln. Sonst<br />

wäre er nicht mit seiner gerade fünf<br />

Tage alten Tochter und der deutschen<br />

Ehefrau Mellie im November aufs<br />

Wasser gegangen. Gut, sein Boot bietet<br />

reichlich Komfort – Heizung,<br />

Warmwasser und was man sonst alles<br />

braucht, um sich bei jedem Wetter<br />

wohl zu fühlen. Ach ja, der Bootstyp:<br />

zu 25 Meter reicht, sind die thailändischen<br />

Inseln auch für Schnorchler ein<br />

interessantes Revier.<br />

In Thailand kommen nicht nur Unterwasserprofis<br />

auf ihre Kosten. Auch<br />

Anfänger können hier international<br />

gültige Tauchscheine machen.<br />

„Es gibt zwar noch bessere Tauchreviere<br />

als Thailand“, meint der Meersburger<br />

Tauchlehrer Mielke. Aber das<br />

seien dann oft Plätze, an denen man<br />

außer tauchen nichts anderes machen<br />

könne.<br />

In Thailand hört die Schönheit aber<br />

nicht an der Wasseroberfläche auf, so<br />

dass sich hier niemand langweilt,<br />

wenn er Taucherflasche oder Schnorchel<br />

abgelegt hat.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.thailandtourismus.de<br />

Die Rassys segeln eine 15 Meter lange<br />

HR 48. „Für unsere Zwecke die ideale<br />

Größe“, schwärmt der Werftchef.<br />

Letztlich hänge die Bootsgröße aber<br />

immer vom Einsatzzweck ab. Wer um<br />

die Welt segeln möchte, sei natürlich<br />

mit einer HR 62 besser bedient.<br />

Magnus Rassy tauscht seine Boote<br />

alle zwei bis fünf Jahre aus. So kann er<br />

selbst die Neuerungen seiner Werft<br />

ausgiebig erproben. Apropos Neuerungen:<br />

Auf der Interboot zeigte die<br />

Werft die neue HR 342. Das Besondere<br />

daran: „Alles und nichts ist neu“, so<br />

Rassy. Das Grundkonzept entspreche<br />

dem der 500 mal gebauten Vorgängerin,<br />

„aber alles ist einen Tick besser“.<br />

So ist die Wasserlinienlänge wegen der<br />

steileren Überhänge 40 Zentimeter<br />

größer.<br />

Die Folge: längere Kojen im Vorschiff<br />

und größerer Salon. Das breitere<br />

Heck sorgt für mehr Platz in der Achterkajüte.<br />

Es gibt mehr Licht und mehr<br />

Luft: Alle 11 Fenster und Luken lassen<br />

sich öffnen. Die Sitzposition im Cockpit<br />

wurde verbessert und das Rigg völ-<br />

lig überarbeitet. Und was kostet das<br />

Boot? „Nicht mehr als die Vorgängerin<br />

– 169 000 Euro“, so Rassy. Kein Wunder,<br />

dass die Nachfrage nach Hallberg-<br />

Rassy-Yachten unverändert hoch<br />

bleibt – auch in Deutschland, wo die<br />

Branche sonst unter der Konsumzurückhaltung<br />

der verunsicherten Verbraucher<br />

leidet. „In unserem Segment<br />

läuft es sehr gut“, berichtet Rassy. So<br />

sind die 320 Mitarbeiter am Standort<br />

Ellös, eine Autostunde nördlich von<br />

Göteborg, gut ausgelastet. Sie bauen<br />

rund 155 Yachten im Jahr.<br />

Auf der Interboot registrierte die<br />

Werft auch eine lebhafte Nachfrage<br />

aus der Schweiz. Die Rassys haben beobachtet,<br />

dass es vielen Kunden gefällt,<br />

dass es sich bei der Werft um einen<br />

inzwischen 60 Jahre alten Familienbetrieb<br />

handelt, der noch nie finanzielle<br />

Schwierigkeiten hatte und alle<br />

Schiffe termingerecht ausliefert. (lud)<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.hallberg-rassy.se<br />

Tauchen und Schnorcheln in Thailand. Bei Sichtweiten von 25 Metern und<br />

sommerlichen Wassertemperaturen besonders im Winter zu empfehlen.


trends<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 27<br />

Hier werden<br />

Männerträume wahr<br />

◆ Thomas Kisser aus Friedrichshafen vermittelt „Fine Cars“ in die ganze Welt<br />

Von Brigitte Geiselhart<br />

Friedrichshafen – Mal ehrlich: Wer<br />

möchte nicht mal gerne im Original<br />

Lotus aus dem James Bond Film „Der<br />

Spion, der mich liebte“ Platz nehmen?<br />

Wer kommt nicht ins Schwärmen,<br />

wenn er einen knallroten „Bugatti 35<br />

C“ aus dem Jahr 1941, einen „Bentley<br />

3,5 l Sports Salon“, einen „Healey<br />

Panamericana“ oder den eher beschaulichen<br />

„Simca Talbot“, Baujahr<br />

1954, zu sehen bekommt? Autos von<br />

der Stange findet man allerdings nicht<br />

in den großen Hallen des Friedrichshafener<br />

Auto Points, dafür so genann-<br />

Dieser Mann erfüllt Träume: Thomas Kisser.<br />

ANZEIGE<br />

te „Fine Cars“. Nicht nur hochglänzendes<br />

Blech, sondern all das, was die<br />

Herzen der Autofans höher schlagen<br />

lässt: Oldtimer jeder Couleur, sportliche<br />

Flitzer aus <strong>aktuelle</strong>n oder vergangenen<br />

Tagen, täuschend echte Repliken,<br />

aber auch klassische, zeitlos<br />

schöne Fahrzeugsilhouetten. „Ich erfülle<br />

Träume“, sagt Thomas Kisser mit<br />

einem Lächeln auf den Lippen. „Vor<br />

allem Männerträume“ – und das, obwohl<br />

unter seinen Kunden auch viele<br />

Frauen sind.<br />

Angefangen hat alles mit einem Fiat<br />

Spider Baujahr 1979, den Kisser für<br />

sich selbst über drei Jahre hinweg res-<br />

Glasvitrinen lassen sich nach<br />

Bedarf zu einem harmonischen<br />

Ganzen zusammenfügen.<br />

So schafft die modulare Architektur<br />

der USM Möbelbausysteme<br />

im Zusammenspiel mit Farbe,<br />

Licht und medizinischer Technik<br />

keine katalogisierten Möbeltypen,<br />

sondern eine individuelle<br />

Gesamtlösung als Ausdruck der<br />

eigenen Art zu denken, zu fühlen<br />

und sich zu äußern.<br />

Welche vielfältigen Möglichkeiten<br />

die USM Möbelbausysteme für<br />

Ihre individuellen Praxisansprüche<br />

bieten, zeigen die speziellen<br />

Inszenierungen bei Seipp in Tiengen.<br />

Die Ausstellung können Sie<br />

Mo-Fr 9 bis 19 Uhr, Sa 9 bis 17<br />

Uhr besuchen.<br />

tauriert hat. Was<br />

folgte, war „mehr<br />

eine Bauchentscheidung,<br />

als eine<br />

Entscheidung des Verstandes“,<br />

sagt der gebürtige<br />

Vorarlberger, der seit 13 Jahren in<br />

Friedrichshafen sein berufliches<br />

Standbein gefunden hat. Die Geschäftsidee,<br />

sich neben dem normalen<br />

Gebrauchtwagenhandel schwerpunktmäßig<br />

seinen „Fine Cars“ zu<br />

widmen, hat er bis heute nicht bereut.<br />

Im Gegenteil. Der wirtschaftliche Faktor<br />

ist aber nur eine Seite der Medaille.<br />

„Für mich als Autoverkäufer gibt es<br />

nichts Schöneres, als den Glanz in den<br />

Augen der Menschen zu sehen, die<br />

sich über solch außergewöhnliche<br />

Fahrzeuge freuen“, betont Kisser und<br />

lässt erahnen, dass er letztlich seine eigene<br />

Leidenschaft zum Beruf gemacht<br />

hat.<br />

Die 55 Raritäten, die er in drei Hallen<br />

präsentiert, lassen kaum Wünsche<br />

offen. Dabei ist das noch lange<br />

nicht alles. Im Kundenauftrag<br />

ist er rund um den Globus aktiv.<br />

Ob auf Messen, bei speziellen Events<br />

und Veranstaltungen, überall streckt<br />

er seine Fühler aus.<br />

Über Werbung macht sich Thomas<br />

Kisser nicht allzu viel Gedanken. Er<br />

weiß, dass er sich auf die Mundpropaganda<br />

seiner Kundschaft verlassen<br />

kann. „Der Kunde ist König.“ Diese<br />

Philosophie hat für ihn Priorität. Will<br />

heißen: „Was gewünscht wird, das besorge<br />

ich auch.“ Und tatsächlich: Das<br />

oben erwähnte James Bond Auto<br />

konnte er genausovermitteln<br />

wie den „Excalibur“,<br />

der Elvis<br />

Presley gehörte, oder<br />

den „Marlene Roadster“,<br />

hinter dessen Steuer einst Greta Garbo<br />

saß. Fahrzeuge, von denen nur wenige<br />

Stückzahlen hergestellt wurden, reizen<br />

Kisser ganz besonders. So konnte<br />

er etwa einen „Mirach“, der 1993 als<br />

Sportwagen der Superlative im Genfer<br />

Autosalon vorgestellt wurde und konzeptionell<br />

stark an die Formel 1 angebunden<br />

ist, erwerben. Weltweit gibt es<br />

davon nur fünf Stück. Wenn es sein<br />

muss, jettet er schon mal schnell nach<br />

Kein Auto von<br />

der Stange: der<br />

Healey Panamericana.<br />

Las Vegas, macht dort eine Probefahrt<br />

und kümmert sich persönlich darum,<br />

dass die Qualität des angebotenen Objekts<br />

auch in Ordnung ist.<br />

Nach oben gibt es kaum Grenzen,<br />

aber auch für den kleineren Geldbeutel<br />

hat Thomas Kisser Interessantes<br />

anzubieten – gut gemachte Repliken<br />

zum Beispiel gibt es schon für wenige<br />

Tausend Euro. Auch ein Grund dafür,<br />

dass nicht nur Stars aus dem Showgeschäft,<br />

ein Ölscheich aus Dubai oder<br />

ein Weingroßhändler aus den USA zu<br />

seinen Kunden zählen, sondern auch<br />

„ganz normale Leute“. Menschen<br />

eben, die für schöne Autos eine<br />

Schwäche haben.<br />

Kontakt per E-Mail unter:<br />

tom.lotus@t-online.de<br />

Form folgt Funktion in der Praxis<br />

Wie Seipp Wohnen auf die besonderen Ansprüche von Praxen für Ärzte, Rechtsanwälte etc. eingehen kann.<br />

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Wie die USM Möbelbausysteme<br />

auf die besonderen Ansprüche<br />

von Praxen eingehen können,<br />

zeigt Ihnen Seipp Wohnen in<br />

der Schaffhauser Strasse 36, in<br />

Tiengen. Ein Besuch in der <strong>aktuelle</strong>n<br />

Ausstellung „Form und<br />

Funktion in der Praxis“ wird sich<br />

lohnen.<br />

Egal ob Sie für den Empfangsbereich<br />

Ihrer Praxis eine Theke planen,<br />

für das Besprechungs- bzw.<br />

Chefzimmer einen repräsentativen<br />

Arbeitsplatz konfigurieren<br />

oder z.B. für das Untersuchungszimmer<br />

einen Medikamentenschrank<br />

ausarbeiten. Ob mit<br />

Glastüren, Klapptüren, Schubladen<br />

oder Auszügen organisieren.<br />

Ob die Möbel transparent<br />

oder geschlossen sein sollen.<br />

Farbig oder neutral... Dem Spielraum<br />

für die Raumgestaltung<br />

sind kaum Grenzen gesetzt. Fach<br />

für Fach, Achse für Achse, kann<br />

mitwachsen, sich anpassen oder<br />

neue Aufgaben übernehmen.<br />

Die USM Möbelbausysteme entfalten<br />

ihr universelles Organisationstalent<br />

insbesondere bei den<br />

vielfältigen Anforderungen für<br />

Empfangsarbeitsplätze. Ob es<br />

um die Integration von Kommunikationstechniken<br />

geht, um die<br />

Integration der Technik oder einfach<br />

nur die klassische Papierorganisation<br />

zu Ehren kommt. Der<br />

modulare Systemaufbau eröffnet<br />

für alle Funktionen maßgeschneiderte<br />

Lösungen, Schubladen,<br />

Registraturen, Ausziehtableaus,<br />

Klapptüren, Einschubtüren, aber<br />

auch Präsentations-Displays und<br />

Volker Seipp, verantwortlich für den Büro- und Objektbereich und sein Team stehen Interessenten<br />

zur Ausarbeitung von individuellen Praxis-Lösungen jederzeit zur Verfügung.<br />

Seipp Wohnen + USM = Nachhaltigkeit<br />

Die Suche nach Lösungen vor dem<br />

Hintergrund ökonomischer Notwendigkeiten<br />

in Zusammenhang<br />

mit ökologischem Denken prägt<br />

das Handeln nicht nur bei Seipp<br />

Wohnen, sondern auch bei USM.<br />

Bei der Entwicklung der USM Möbelbausysteme<br />

spielte somit die<br />

Frage nach dem verantwortungsbewussten<br />

Umgang mit Energie,<br />

Emissionen, Rohstoffen und Produktionsmethoden<br />

von Anfang an<br />

eine zentrale Rolle.<br />

Der Nutzungsdauer eines Produkts<br />

kommt bei der ökologischen Betrachtung<br />

die grösste Bedeutung<br />

zu. Denn unumgänglich ist, jede<br />

bei der Produktion verbrauchte<br />

Energie und Ressource nach Ablauf<br />

einer bestimmten Lebensdauer<br />

in einem Ökologiekreislauf<br />

zurückzuführen. Dabei ist der entscheidendste<br />

Faktor der Umweltverträglichkeit<br />

das Verhältnis zwischen<br />

notwendigem Aufwand bei<br />

Produktion und Entsorgung und<br />

der Lebensdauer des Produktes. Je<br />

länger ein Produkt nutzbar ist, desto<br />

weniger belastet es die Umwelt.<br />

Diese umweltbewußte Philosophie<br />

entspricht dem Denken und<br />

Handeln von Seipp Wohnen. Es<br />

wurde bestätigt mit der erfolgreichen<br />

Überprüfung des Umwelt<strong>management</strong>s<br />

in den Jahren<br />

1999, 2002 und 2005.


unterwegs<br />

Seite 28 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Auto News<br />

FAHRVERBOT<br />

Fuhrpark umgestellt<br />

Die Berdermann Transport GmbH<br />

(Krefeld) hat 25 Fahrzeuge ihres<br />

Fuhrparks gegen Erdgas betriebene<br />

ausgetauscht. Inhaber<br />

Frank Berdermann sagte dazu:<br />

„Wenn andere wegen zu hoher<br />

Feinstaubkonzentration von<br />

einem Fahrverbot betroffen sind,<br />

kann ich immer noch für meine<br />

Kunden unterwegs sein.“ Die<br />

Stadtwerke Krefeld bieten ihren<br />

Kunden ein Gutscheinheft an, mit<br />

dem sich Autos 25 Mal voll tanken<br />

lassen. Dies gilt für Privat- als<br />

auch für Firmenwagen.<br />

BELOHNUNG<br />

Frei tanken<br />

Die Stadtwerke Bad Salzuflen,<br />

Bielefeld, Detmold und Lemgo<br />

treiben die Vermarktung von<br />

Erdgas voran. Privatpersonen in<br />

den Versorgungsgebieten der<br />

Werke können Erdgas ein Jahr<br />

lang umsonst tanken. In Bielefeld<br />

und Detmold fahren etwa 120, in<br />

Bad Salzuflen mehr als 80 Fahrzeuge<br />

mit Erdgas.<br />

PORSCHE CAYMAN<br />

Schnell wie der Wind<br />

Cayman S – so heißt das neue<br />

Porsche-Sportcoupé auf Basis der<br />

Boxster-Baureihe. Der Mittelmotor-Sportwagen<br />

rangiert zwischen<br />

dem Boxster S und dem 911<br />

Carrera. Der Zweisitzer wird von<br />

einem 3,4 Liter großen und 295 PS<br />

starken Sechszylinder-Boxermotor<br />

angetrieben, der das Sportcoupé<br />

in 5,4 Sekunden von 0 auf<br />

100 Kilometer pro Stunde stürmen<br />

lässt und eine Spitzengeschwindigkeit<br />

von 275 km/h<br />

ermöglicht. Durch die sehr hohe<br />

Karosseriesteifigkeit und die<br />

ausgewogene Gewichtsverteilung<br />

mit dem Motor vor der Hinterachse<br />

präsentiert sich der Cayman<br />

S als ausgesprochene Fahrmaschine:<br />

Die Nürburgring-<br />

Nordschleife umrundet ein serienmäßiger<br />

Cayman S in nur acht<br />

Minuten und 20 Sekunden –<br />

schneller als ein Boxster S und<br />

nur wenig langsamer als der 911<br />

Carrera. (ole)<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.12porsche.com<br />

MERCEDES<br />

S-Klasse läuft an<br />

Die neue Mercedes S-Klasse steht<br />

bei den Händlern. Der S 350 ist ab<br />

70 760 Euro zu haben. Er wird von<br />

einem 272 PS starken V6-Benziner<br />

angetrieben. Der S 500 mit einem<br />

neuen Achtzylinder, der aus 5,5<br />

Litern Hubraum 388 PS schöpft,<br />

kostet 89 668 Euro. Beide Motoren<br />

gibt es auch in der Version mit<br />

langem Radstand, für die Mercedes<br />

je nach Motor rund 5500 oder<br />

7600 Euro Aufpreis verlangt. Den<br />

Anfang in der Dieselfraktion wird<br />

im ersten Quartal 2006 der S 320<br />

CDI mit 235 PS machen. Zeitgleich<br />

wird es auch das Zwölfzylinder-Modell<br />

S 600 geben, das<br />

in der neuen Generation auf 517<br />

PS kommt. Für den April wurde<br />

als erste Sportversion des Haustuners<br />

AMG der S 65 AMG mit<br />

einem leistungsgesteigerten<br />

Zwölfzylinder in Aussicht gestellt.<br />

Fahrbericht in der nächsten<br />

Ausgabe von PRO:FIT. (ole)<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.mercedes-benz.de<br />

Erdgas statt Abgas<br />

◆ Dünnes Tankstellennetz hemmt Siegeszug<br />

von<br />

Alexia Sailer und Annette Oelfken<br />

Singen – Pfffffft. Rainer Gehl hat den<br />

kleinen Hebel an der Zapfpistole umgelegt.<br />

„Druckausgleich“, sagt Gehl.<br />

Plötzlich ein tieferes Zischen. Ein Mal,<br />

zwei Mal, drei, vier Mal. „Vier Stöße<br />

braucht es, bis der Tank voll ist“, wirft<br />

der Betriebsleiter des Singener Gaswerks<br />

ein. Fertig. Einmal vollgetankt.<br />

Preis: Etwas über zehn Euro. Wunschtraum?<br />

Keinesfalls. Zumindest wenn<br />

man sein Auto mit Erdgas betankt.<br />

Ein Liter Super für 1,42 Euro, Diesel<br />

für 1,17 Euro – und das dürfte noch<br />

nicht das Ende sein. Allgemein wird<br />

damit gerechnet, dass die Spritpreise<br />

bis zum Jahresende weiter anziehen.<br />

Da wird es Zeit, sich über Alternativen<br />

Gedanken zu machen. Zum Beispiel<br />

über Erdgas: Die Energie von einem<br />

Liter Benzin kostet bei Erdgas 53 Cent.<br />

Und dank der Festschreibung eines<br />

niedrigen Mineralölsteuersatzes ist<br />

der Preisvorteil bis 2020 gesetzlich garantiert.<br />

Die Zeitschrift „Auto Bild“ hat kürzlich<br />

den Test gemacht: Danach fährt<br />

der mit Erdgas betriebene Opel Zafira<br />

1.6 CNG schon ab 4580 Kilometern im<br />

Jahr günstiger als der Benziner. 100 Kilometer<br />

im Erdgas-Zafira kosten 3,98<br />

Euro, im Diesel rund das Doppelte, so<br />

Auto Bild.<br />

Angesichts der schwierigen Beschaffungssituation<br />

auf den internationalen<br />

Rohölmärkten ist Erdgas die<br />

einzige verfügbare Alternative, um<br />

den steigenden Benzinpreisen zu entgehen.<br />

Das sehen auch immer mehr<br />

Autofahrer so. In Deutschland rechnen<br />

Fachleute im nächsten Jahr angesichts<br />

verkaufsstarker, neuer Fahrzeugmodelle,<br />

wie dem Opel Zafira und<br />

den VW-Modellen Touran und Caddy,<br />

mit einem Zuwachs von rund 50 Prozent<br />

bei den Neuanmeldungen von<br />

erdgasbetriebenen Fahrzeugen.<br />

Fahrzeuge mit Erdgas-Antrieb<br />

könnten auch dazu beitragen, die Luft<br />

in Ballungsgebieten sauberer zu halten.<br />

Busse und Transporter sind schon<br />

recht häufig mit Erdgas-Motoren ausgestattet.<br />

Und auch immer mehr Pkw-<br />

Hersteller bieten den schadstoffarmen<br />

Antrieb an.<br />

Im vergangenen Jahr waren von den<br />

45 Millionen in Deutschland angemeldeten<br />

Fahrzeugen nur 20 000 mit Erdgas-Antrieb<br />

unterwegs. Das mag auch<br />

mit dem dünnen Tankstellennetz zu-<br />

Nachrüsten möglich<br />

◆ Kauf eines neuen oder gebrauchten Gasfahrzeugs die bessere Wahl<br />

Konstanz – Grundsätzlich kann jedes<br />

benzinbetriebene Fahrzeug mit einem<br />

Ottomotor auch auf einen alternativen<br />

Betrieb mit Gas eingestellt werden.<br />

Dazu müssen im wesentlichen<br />

ein Gastank, ein Zuleitungssystem<br />

zum Saugrohr und eine elektronische<br />

Steuerung an Bord des Fahrzeugs installiert<br />

werden. Dieser Einbau stellt<br />

einen erheblichen Eingriff in das Antriebssystem<br />

Ihres Fahrzeugs dar, der<br />

das in der Typgenehmigung dokumentierte<br />

Abgasverhalten ändern und<br />

die Sachmängelhaftung oder eventuelle<br />

Garantien des Herstellers für das<br />

Antriebssystem außer Kraft setzen<br />

kann. Außerdem ist durch den Einbau<br />

der Gastanks in der Regel ein Verlust<br />

an Platz im Kofferraum verbunden.<br />

In der Vergangenheit haben auf<br />

sammenhängen, das derzeit bundesweit<br />

nur 515 Stationen umfasst. Herkömmlichen<br />

Kraftstoff kann man an<br />

über 15 000 Tankstellen zapfen. Die<br />

Gaswirtschaft will dafür sorgen, dass<br />

in etwa einem Jahr in Deutschland<br />

mindestens 1200 Erdgastankstellen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Erdgas besteht bis zu 98 Prozent aus<br />

dem Kohlenwasserstoff Methan. Im<br />

Vergleich zu einem Benzinfahrzeug<br />

gelangen bei einem erdgasbetriebenen<br />

Auto bis zu 25 Prozent weniger<br />

des Treibhausgases Kohlendioxid in<br />

die Atmosphäre. Weiterhin entstehen<br />

zirka 80 Prozent weniger ozonbildende<br />

Kohlenwasserstoffe, und<br />

Rußpartikel werden praktisch ebenso<br />

vermieden wie der Austritt von<br />

Schwefeldioxid.<br />

Geht es nach der EU-Kommission,<br />

so soll Erdgas bis 2020 einen<br />

Anteil von zehn Prozent am europäischen<br />

Kraftstoffmarkt<br />

haben. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt<br />

läuft auch<br />

die<br />

von<br />

der Bundesregierung festgesetzte Mineralölsteuer-Senkung<br />

für Erdgas, die<br />

im Vergleich zu normalem Sprit 80<br />

Prozent ausmacht.<br />

Eine günstige Basis für Gasmotoren<br />

bilden Benzinmotoren, da sie ebenfalls<br />

mit Zündkerzen arbeiten. Erdgas<br />

Gasantrieb nachgerüstete Fahrzeuge<br />

vereinzelt zu Unzufriedenheiten bei<br />

Kunden geführt. Ursachen waren entweder<br />

mangelnde Informationen vor<br />

der Nachrüstung, Qualitätsprobleme<br />

bei den verwendeten Bauteilen oder<br />

bei der Ausführung der handwerklichen<br />

Arbeiten, wenn diese Arbeiten<br />

von nicht qualifizierten Unternehmen<br />

durchgeführt wurden.<br />

Daher hat der „Initiativkreis Erdgas<br />

als Kraftstoff e.V.“ (IEK) in Zusammenarbeit<br />

mit Dekra und TÜV ein Prüfund<br />

Zertifizierungsverfahren entwickelt,<br />

nach dem sich alle interessierten<br />

Fachbetriebe ihre Qualitätsarbeit bei<br />

der Nachrüstung von Fahrzeugen auf<br />

Erdgasantrieb bescheinigen lassen<br />

können. So soll sichergestellt werden,<br />

dass nach erfolgter Nachrüstung dem<br />

kann flüssig oder gasförmig gespeichert<br />

werden. Obwohl sich in flüssigem<br />

Zustand mehr Energie in einem<br />

Tank speichern lässt, hat sich die gasförmige<br />

Speicherung (CNG = Compressed<br />

Natural Gas) im Druckgasbehälter<br />

durchgesetzt. Bei einem Speicherdruck<br />

von 200 bar können bei Pkw<br />

und leichten Nutzfahrzeugen Gasflaschen<br />

mit 30 bis 120 Litern Inhalt eingebaut<br />

werden. Mittlerweile sitzen die<br />

Druckgasbehälter unter dem Wagenbeziehungsweise<br />

im Gepäckraumboden.<br />

Somit geht kein Platz für Ladegut<br />

verloren.<br />

Aufgrund des lückenhaften Netzes<br />

an Erdgastankstellen haben so genannte<br />

bivalente Fahrzeuge noch die<br />

Nase vorn: Sie können sowohl mit Erdgas<br />

als auch mit Benzin fahren und haben<br />

daher Tanks für beide Kraftstoffe<br />

an Bord. Ist der Gastank leer, wird automatisch<br />

auf Benzinbetrieb umgeschaltet.<br />

Der Fahrer kann aber auch jederzeit<br />

per Knopfdruck umschalten.<br />

Je nach Tankvolumen beträgt die<br />

Reichweite im Erdgasbetrieb zwischen<br />

250 und 450 Kilometern.<br />

Leistungsunterschiede durch die<br />

unterschiedlichen Kraftstoffe sind<br />

kaum spürbar. Der Kompaktvan Fiat<br />

Multipla Natural Power leistet im Benzin-Betrieb<br />

103 PS, im Erdgas-Betrieb<br />

92 PS.<br />

Kunden ein zuverlässiges und kostensparendes<br />

Erdgasfahrzeug übergeben<br />

werden kann und auch Fragen der<br />

Haftung und Gewährleistung zufriedenstellend<br />

geregelt sind.<br />

Bevor man sich allerdings für eine<br />

Nachrüstung seines Wagens entscheidet,<br />

raten die Experten ein neues oder<br />

gebrauchtes Serienfahrzeug zu kaufen.<br />

Fast alle Autohersteller bieten<br />

mittlerweile serienmäßige Erdgasfahrzeuge<br />

an, die sich im Komfort<br />

nicht von den konventionellen Fahrzeugen<br />

unterscheiden. Und die Angebotspalette<br />

wird ständig erweitert, da<br />

dem Gasantrieb eine rosige Zukunft<br />

beschieden wird. (ole)<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.erdgasfahrzeuge.de<br />

Seltener werden so genannte monovalente<br />

Fahrzeuge angeboten, die ausschließlich<br />

Erdgas tanken dürfen, was<br />

zu einem noch geringeren Kraftstoffverbrauch<br />

und Schadstoffausstoß<br />

führt. Einen kleinen Nottank für etwa<br />

14 Liter Benzin führen diese Erdgasfahrzeuge<br />

trotzdem für alle Fälle mit<br />

sich. Bislang gibt es in dieser monovalenten<br />

Technik nur den Kompaktvan<br />

Opel Zafira, im kommenden Frühjahr<br />

soll sich der kompakte Transporter<br />

Opel Combo Tour dazugesellen, und<br />

ein Jahr später will auch VW den Touran<br />

und den Caddy Kombi mit reinem<br />

Erdgas-Antrieb anbieten. Alle anderen<br />

Serienanbieter setzen bislang noch<br />

auf den bivalenten Antrieb.<br />

Auf dem Gebiet der Transporter hat<br />

man momentan die Auswahl zwischen<br />

den Kastenwagen Jumper und<br />

Berlingo von Citroën, dem Iveco Daily,<br />

dem Mercedes Sprinter sowie dem Boxer<br />

und dem Partner von Peugeot. Gegenüber<br />

einem benzinbetriebenen<br />

Fahrzeugmodell muss man für eine<br />

Gasanlage mit einem Aufpreis zwischen<br />

2100 und 4500 Euro rechnen. Je<br />

nach Fahrleistung rechnen sich die<br />

Mehrkosten nach rund eineinhalb<br />

Jahren.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.erdgas.de<br />

Steuervergünstigt bis 2020<br />

Erdgas ist deshalb so viel billiger, weil<br />

es steuerlich begünstigt ist – bis 2020.<br />

Jedoch sind Erdgasfahrzeuge in der<br />

Anschaffung deutlich teurer: Der Fiat<br />

Punto 1.2 (60 PS) um 2000 Euro, der<br />

VW Golf (115 PS) um 4100 Euro und<br />

der Mercedes E-Klasse (163 PS)<br />

zwischen 2700 und 5600 Euro.<br />

Fördermittel können den Erdgasantrieb<br />

dennoch zusätzlich interessant<br />

machen. Die Angebote der einzelnen<br />

Gasversorger unterscheiden sich<br />

jedoch sehr. In Konstanz gewähren<br />

die Stadtwerke ihren Kunden ein<br />

Tankguthaben von 1000 Kilogramm<br />

Erdgas pro Fahrzeug. 500 weitere<br />

Kilogramm gibt es für Fahrzeughalter,<br />

die 24 Monate eine Werbeanbringung<br />

auf Türen und Kühlerhaube akzeptieren.<br />

Vorgelegt werden muss der<br />

Kaufvertrag über ein Erdgasfahrzeug<br />

oder die Bestätigung über die Umrüstung.<br />

Allerdings sei das <strong>aktuelle</strong> Förder-<br />

Zum Bestellen<br />

„Wegweiser Erdgastankstellen in<br />

Deutschland“, Ausgabe 2005/<br />

2006, DIN A5, 264 Seiten: Der<br />

aktualisierte Wegweiser enthält<br />

die Anfahrtsskizzen der Erdgastankstellen<br />

in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz sowie<br />

Informationen über Lage und<br />

Öffnungszeiten. Eine Übersichtskarte<br />

der Erdgastankstellen in<br />

Autobahnnähe erleichtert die<br />

Streckenplanung. Einzelexemplare<br />

gibt es für 6,50 Euro inkl. Mehrwertsteuer<br />

und Versandkosten bei<br />

der Infoline Erdgasfahrzeuge unter<br />

der Rufnummer: 01802/234500.<br />

Fahrbereit oder in<br />

Planung: Vielfalt auf<br />

einen Blick<br />

Viele Modelle mit Erdgasantrieb stehen<br />

bereits zur Verfügung. Weitere<br />

Modelle sind in Planung oder kommen<br />

demnächst auf den Markt.<br />

Citroen, Fiat, Ford, Mercedes, Opel,<br />

Peugeot, Volvo und VW haben mit<br />

Erdgas betriebene (bivalente oder monovalente)<br />

Autos im Programm.<br />

Die Preise liegen im Durchschnitt<br />

350 bis 1000 Euro über dem Anschaffungspreis<br />

eines Autos mit Dieselmotor,<br />

1500 bis 3000 Euro über dem eines<br />

Autos mit Benzinmotor.<br />

Ein Kilogramm Erdgas kostet um<br />

die 75 Cent, entspricht aber 1,5 Litern<br />

Benzin.<br />

Die Leistung eines Autos mit Erdgasmotor<br />

liegt leicht unter der eines<br />

Benzinmotors.<br />

Tanken: Mit der Zapfpistole, die an<br />

den Einfüllstutzen gedockt wird. Das<br />

Befüllen dauert nicht länger als das<br />

Volltanken mit Benzin.<br />

Tankstellen: Das Netz ist leider immer<br />

noch dünn. Es soll aber laufend<br />

ausgebaut werden.<br />

Lebensdauer: Wie bei einem Benziner<br />

oder Diesel. Nach zehn bis 20 Jahren<br />

müssen die Tanks ausgetauscht<br />

werden. (ole)<br />

Förderprogramme<br />

Das Gas- und E-Werk Singen spendiert<br />

1000 Kilogramm Erdgas, wenn<br />

man für zwei Jahre eine Werbebotschaft<br />

am Fahrzeug anbringt. Ohne<br />

Werbung beträgt die Gutschrift 500 Kilogramm.<br />

Infos bei Peter Grubert, Tel.<br />

07731-5900-332<br />

grubert@gews.de<br />

Die Technischen Werke Schussenried<br />

(Ravensburg) verschenken Tankgutscheine<br />

im Wert von 700 Euro,<br />

wenn das neue Auto eine Werbebotschaft<br />

trägt. Infos unter Tel: 0751-804<br />

121. E-Mail:<br />

joachim.alber@tws.de<br />

Die Badenova bietet in ihrem Versorgungsgebiet<br />

eine Förderung von<br />

500 Euro als Tankguthaben an. Nach<br />

einem Jahr wird der Tachostand abgelesen.<br />

Ab 20 000 gefahrenen Kilometern<br />

gibt es pro Kilometer noch einmal<br />

1 Cent. Ansprechpartner sind in<br />

Oberndorf Klaus Müller, Tel: 07423-<br />

9296-70, E-Mail:<br />

klaus.mueller.obdn@badenova.de<br />

In Lörrach und Waldshut Otto Ebner,<br />

Tel: 07462-9444-12, E-Mail:<br />

otto.ebner@badenova.de<br />

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

unterstützt Unternehmen, die Erdgas<br />

betriebene Fahrzeuge anschaffen. Die<br />

KfW kann Investitionen aus ERP-Mitteln<br />

(Finanzierungsanteil bis 50 Prozent<br />

der förderfähigen Investitionskosten)<br />

finanzieren. (ole)<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.kfw-foerderbank.de<br />

programm bis zum 31. Dezember<br />

2005 befristet, so Gordana Memic von<br />

den Stadtwerken. „Eine Verlängerung<br />

ist jedoch wahrscheinlich“, bestätigt<br />

Memic gegenüber dem SÜDKURIER.<br />

Derzeit erhielten 36 Fahrzeuge die<br />

Förderung.<br />

Für Autofahrer außerhalb des Einzugsgebietes<br />

der Stadtwerke listet der<br />

Trägerkreis Erdgasfahrzeuge fast 200<br />

Energieversorger bundesweit in seiner<br />

Online-Datenbank auf. Unternehmen<br />

können überdies auf zinsgünstige<br />

Darlehen der Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau (KfW) zurückgreifen.<br />

Erdgasfahrzeuge bieten nicht nur bei<br />

den Treibstoffkosten Einsparpotenzial:<br />

Bei den Kfz-Versicherungsprämien<br />

sind Nachlässe von bis zu 15 Prozent<br />

möglich. (bia)<br />

www.erdgasfahrzeuge.de,<br />

Rubrik „Wirtschaftlichkeit“


unterwegs<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 29<br />

Lade-Lust<br />

VW PASSAT<br />

Version sechs<br />

Gutes Design, umfangreiche<br />

Funktionalität und hoher Komfort<br />

in den<br />

Ausstattungslinien,<br />

moderne<br />

Motorenpalette, noch mehr Raum<br />

– so setzt sich der neue Passat<br />

Variant als klassischer Kombi in<br />

Szene. Der Einstiegspreis liegt bei<br />

22 900. Der Wolfsburger Lademeister<br />

wurde seit 1973 über 4,3<br />

Millionen Mal produziert.(ole)<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.volkswagen.de<br />

3ER BMW<br />

Elegant und offen<br />

BMW 3er überzeugen mit einer<br />

Balance aus Eleganz, Dynamik<br />

und Kompaktheit. Der neue BMW<br />

3er Touring bietet darüber hinaus<br />

höchste Flexibilität und Vielseitigkeit.<br />

Zugleich punktet er mit einer<br />

nie dagewesenen Offenheit: Das<br />

riesige Panoramadach erzeugt fast<br />

schon Cabrio-Gefühle. Der Touring<br />

der vierten Generation wartet<br />

mit vielen Innovationen auf:<br />

Stärkere Motoren, ein „schnelleres“<br />

Fahrwerk, noch mehr Detaillösungen<br />

für Insassen und<br />

Gepäck sowie mehr Komfort<br />

sorgen für<br />

eine deutlicheVerbesserung.<br />

Touring-<br />

Freunden<br />

kommt es –<br />

nicht nur, aber besonders – auf<br />

den Laderaum an: Misst man bis<br />

zur Oberkante der Rückenlehne,<br />

so ist er gegenüber dem Vorgänger<br />

um 25 Liter auf 460 Liter<br />

gewachsen. Wird die Rücklehne<br />

umgeklappt, stehen sogar 1385<br />

Liter Laderaum zur Verfügung.<br />

Tanken<br />

und<br />

Sparen<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.bmw.de<br />

Von H. Waschkowitz<br />

Aach – Eine Alternative zu den enorm<br />

gestiegenen Dieselpreisen hält Andreas<br />

Unger in Aach bereit. Er ist Geschäftsführer<br />

der Firma Raps-Drive<br />

und verspricht: „Tanken und sparen –<br />

Wir rüsten Dieselfahrzeuge so um,<br />

dass sie mit Pflanzenöl fahren können.“<br />

Pflanzenöl verfügt in erwärmtem<br />

Zustand über die gleichen Eigenschaften<br />

wie Diesel und eignet sich als<br />

Kraftstoff für nahezu alle Dieselmotoren<br />

in Lastwagen, Transportern und<br />

Autos. Die Fahrzeuge bleiben unverändert.<br />

Sie werden nur um TÜV-geprüfte<br />

Teile ergänzt. Die Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens Raps-Drive<br />

in Aach liegen sowohl im fachmännischen<br />

Umrüsten des Fahrzeuges, als<br />

auch im Verkauf von Rapsöl – derzeit<br />

für 65 Cent pro Liter. „Rapsöl ist ein<br />

besonders geeigneter Alternativkraftstoff<br />

zu Diesel“, versichert Andreas<br />

Unger. Die Investition für die Umrüstung<br />

eines Fahrzeuges amortisiere<br />

sich bei einem Differenzbetrag von 46<br />

Cent nach 2000 Liter. Ganz wichtig sei,<br />

so Unger, dass die Motorenleistung<br />

und der Verbrauch unverändert bleiben.<br />

Übrigens sind auch Pflanzenöle<br />

aus dem Supermarkt nach der Umrüstung<br />

einsetzbar.<br />

Infos unter: Raps-Drive, Im Aachtal 3,<br />

78267 Aach; Tel.: 0173-8369803, Fax:<br />

07774-921047<br />

An ihrem eigenen Combi demonstrieren<br />

Andreas Unger und Jürgen<br />

Brummer: Das Auto fährt nach der<br />

Umrüstung mit Pflanzenöl aus dem<br />

Supermarkt. Bild: Waschkowitz<br />

Tolle Kisten für den Transport<br />

◆ Kleinere Unternehmen schwören auf praktische Hochdach-Kombis<br />

von Stefan Woltereck, np<br />

Annette Oelfken<br />

Hochdach-Kombis wie der Renault<br />

Kangoo, das Duo Citroën Berlingo<br />

und Peugeot Partner, der Fiat Doblò<br />

sowie der neue Opel Combo bieten<br />

üppigen Raum zu relativ kleinen Preisen.<br />

Eine neue Art von toller Kiste erobert<br />

kleinere Unternehmen, Pizza-<br />

Dienste, Malermeister und Gemüsehändler:<br />

der kompakte Hochdach-<br />

Kombi. Pioniere waren einmal mehr<br />

die Franzosen. Der Renault Kangoo<br />

vereinte als erster viel Platz mit kleinen<br />

Außenabmessungen, er zeichnete<br />

sich dazu durch pfiffige Form, zeitgemäße<br />

Sicherheit und niedrige Kosten<br />

aus. Dann folgten Citroën Berlingo<br />

und Peugeot Partner, Fiat mit dem<br />

Doblò und Opel mit dem Combo. Ford<br />

schickte den Fusion aus der Gattung<br />

der verwandten Kompaktvans ins<br />

Rennen, Mercedes-Benz verwirklichte<br />

mit dem Vaneo dieselbe Idee, verlangt<br />

allerdings höhere Preise.<br />

Die Idee besteht bei allen diesen<br />

Modellen darin, viel höher zu bauen<br />

als üblich: etwa 1,80 Meter statt der<br />

üblichen 1,40 Meter. Die tollen Kisten<br />

haben dazu ein fast senkrecht abfallendes<br />

Heck. Und damit einen Kofferraum<br />

von mindestens 455 Liter (Combo)<br />

– vergleichbar mit dem Gepäckabteil<br />

einer Mittelklasse-Limousine.<br />

Durch Umklappen der hinteren Sitze<br />

entsteht ein Laderaum bis 3000 Liter<br />

(Doblò, Vaneo) – das ist schon halbes<br />

Transporter-Format. Die Zuladung<br />

geht bis 810 Kilogramm (Combo). Die<br />

meisten tollen Kisten sind dazu ausgesprochen<br />

praktisch eingerichtet: Ablagen<br />

gibt es nicht nur im Armaturenbrett<br />

und an den Türen, sondern auch<br />

an der vorderen Dachkante. Je nach<br />

Ausstattung gibt es hinten eine Schiebetür<br />

oder auch zwei, am Heck eine<br />

Klappe oder eine zweiflügelige Tür.<br />

Die höhere Karosserie führt allerdings<br />

zu einem höheren Luftwiderstand<br />

und Verbrauch als beim Kombi. Am<br />

wirtschaftlichsten ist derzeit ein Dieselmotor<br />

– und Erdgasantrieb wie<br />

beim Combo oder Berlingo.<br />

Unter den neuen Hochdach-Kombis<br />

ist der Kangoo das kompakteste<br />

und preiswerteste Angebot: 4 Meter<br />

Länge, ab 11 600 Euro zu haben. Dieser<br />

Preis gilt allerdings nur für die Basisversion,<br />

deren 60 PS starker 1,2-Liter-<br />

Motor so wenig befriedigt wie die kräftezehrende<br />

Lenkung ohne Servo. Am<br />

interessantesten ist der neue 1,5-Liter-<br />

Diesel (dCi) mit 65 PS und nur 5,5 Litern<br />

Normverbrauch (ab 13 200 Euro).<br />

Als einziger ist der Kangoo mit Allradantrieb<br />

zu haben. Das Duo Citroën<br />

Berlingo/Peugeot Partner ist eine<br />

Handbreit länger (4,11 Meter), geräu-<br />

miger, noch etwas komfortabler, aber<br />

auch teurer: bei Citroën mit einfacher<br />

X-Ausstattung ab 13 750 Euro und in<br />

Multispace-Version ab 14 250 Euro<br />

(Berlingo 1.4 Bivalent ab 19 770 Euro) –<br />

jeweils mit 1,4-Liter-Maschine und 75<br />

PS. Peugeot bietet den Partner als<br />

Kombi mit 75 PS ab 13 850 Euro an.<br />

Der Fiat Doblò glänzt mit dem größten<br />

Kofferraum (750 Liter), er hat elektrische<br />

Fensterheber und sogar Seitenairbags<br />

schon in der Basisversion.<br />

Die beiden Basismotoren – ein 65-PS-<br />

Benziner und ein 63-PS-Diesel – reißen<br />

bei 1295 Kilogramm Leergewichtkeine<br />

Bäume aus, angenehm und<br />

sparsam ist der neue 1.9 JTD mit 100<br />

PS. Der neue Opel Combo wird unter<br />

anderen Karosserieformen als Kastenwagen<br />

offeriert. Mit 4,32 Metern ist<br />

er der längste in der kompakten Klasse,<br />

bei vorgeklapptem Beifahrersitz<br />

bietet er bis zu 2,70 Meter Ladelänge.<br />

Drei Triebwerke stehen zur Wahl, ein<br />

1,6-Liter-Benziner mit 87 PS und zwei<br />

1,7-Liter-Diesel mit 65 PS und 75 PS.<br />

Die Preise für den Combo Tramp beginnen<br />

bei 13 495 Euro. Die Version<br />

Combo 1.6 CNG mit Erdgas ist ab<br />

17025 Euro zu haben. Mercedes-Benz<br />

bietet beim auf der A-Klasse aufgebauten<br />

Vaneo ähnliche Platzverhältnisse<br />

und Motoren bis hinauf zum 1,9-<br />

Liter mit 125 PS/92 kW. Preise im Bereich<br />

jenseitsvon 20 000 Euro freilich<br />

sprengen den Maßstab der populären<br />

kompakten Hochdach-Kombis.<br />

Vivaro mit Automatik<br />

Opel bietet für den Transporter<br />

Vivaro ein automatisiertes Sechsgang-Getriebe<br />

an. Dieses Tecshift-<br />

Getriebe kommt ohne Kupplungspedal<br />

aus. Es schaltet auf Wunsch<br />

automatisch, kann aber auch von<br />

Hand bedient werden. Es soll im<br />

Vergleich zur manuellen Schaltung<br />

den Kraftstoffverbrauch um bis zu<br />

zehn Prozent verringern und komfortableres<br />

Schalten ermöglichen.<br />

Lieferbar ist das Getriebe, das 1000<br />

Euro Aufpreis kostet, für Vivaro-<br />

Modelle mit 2,5-Liter-CDTI-Motor<br />

(135 PS/99 kW). (sk)<br />

Renault Kangoo<br />

Renault bietet ab sofort den überarbeiteten<br />

Kangoo an. Der Kastenwagen-Kombi<br />

ist dann am<br />

geänderten Kühlergrill und den<br />

neuen Radabdeckungen zu erkennen.<br />

Künftig gibt es ab der<br />

Basisversion weiße Blinkergläser.<br />

Die 1,5-Liter-Dieselmotoren erhalten<br />

drei zusätzliche Pferdestärken.<br />

ANZEIGE<br />

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Raum-Riese: Zu<br />

Konkurrenten der<br />

Kompaktvans<br />

haben sich die<br />

Hochdach-Kombis<br />

entwickelt. Sie<br />

stammen von<br />

wendigen Lieferwagen<br />

ab und<br />

sind daher höher<br />

und auch breiter<br />

als normale Pkw.<br />

Renaults poppigerStadtlieferwagen<br />

Kangoo ist<br />

auch in einer<br />

Ausführung für<br />

Gewerbetreibende<br />

zu haben.<br />

Bild: gms<br />

bedacht bedacht ...<br />

...


Geld<br />

Seite 30 . 20. Oktober 2005 Pro:fit<br />

Fehler vermeiden<br />

und<br />

reich werden<br />

Konstanz (lud) Reich werden ist gar<br />

nicht so einfach. Wer es mit Geldanlage<br />

an der Börse versucht, sollte daher<br />

wenigstens die sieben häufigsten Fehler<br />

vermeiden. Diesen Appell richtete<br />

n-tv-Moderatorin Corinna Wohlfeil<br />

an die Gäste der zweiten Konstanzer<br />

Investmentnacht. Die Börsenreporterin<br />

berichtete von der Auswertung der<br />

Depot-Check-Aktion des Fernsehsenders<br />

n-tv. Er ergab, dass es typische<br />

Anlage-Fehler gibt, die sich in vielen<br />

der 20 000 überprüften Depots fanden.<br />

So streuen die Anleger ihr Kapital<br />

zu wenig, halten schlechte Aktien viel<br />

zu lang und entscheiden sich zum falschen<br />

Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf.<br />

n-tv-Moderatorin Corinna Wohlfeil<br />

informierte Anleger in Konstanz über<br />

die häufigsten Fehler bei der Aktien-<br />

Anlage.<br />

Die Konstanzer Investmentnacht ist<br />

eine Veranstaltung der Finanzdienstleister<br />

Lauterbach & Unger (Allensbach).<br />

Im öffentlichen Teil mischten<br />

sie ein buntes Unterhaltungsprogramm<br />

mit handfester Information<br />

über das Angebot der wichtigsten Anbieter<br />

von Investment-Fonds, Immobilien<br />

und Solaranlagen. Im nicht öffentlichen<br />

Teil trafen sich viele der<br />

über 800 Kunden der Allensbacher<br />

Dienstleister beim Buffet. Darunter<br />

Prof. Ulrich Bruhnke, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der BMW M GmbH<br />

(München). Das ist die hauseigene Tuning-Abteilung<br />

der bayerischen Autobauer.<br />

Sein Dienstwagen: Ein BMW<br />

M 6. Das Hochdrehzahl-Triebwerk<br />

mit fünf Liter Hubraum leistet 507 PS<br />

(373 kW) und 520 Newtonmeter Drehmoment.<br />

Mit diesem Kraftpaket dürfte<br />

der Weg von München zu Bruhnkes<br />

Boot in Langenargen nur noch halb so<br />

lang sein.<br />

Immer häufiger kommt es vor, dass<br />

mittelständische Unternehmen mit<br />

ihren Kreditwünschen bei Banken<br />

kein Gehör finden. Private Equity –<br />

Beteiligungskapital, häufig von darauf<br />

spezialisierten Investoren, – kann eine<br />

Lösung aus der Finanzierungsklemme<br />

sein. Allerdings muss ein Unternehmen<br />

schon ein hervorragendes Wertsteigerungspotenzial<br />

besitzen. Viele<br />

Bewerber blitzen ab, wie der Vorstand<br />

der Hypo Equity Management AG<br />

(Bregenz), Harald Pöttinger, im folgenden<br />

Interview berichtet.<br />

Herr Dr. Pöttinger, was bedeutet<br />

„Private Equity“ für den Mittelständler?<br />

Private Equity bedeutet Beteiligungskapital.<br />

Wir steigen also in ein Unternehmen<br />

als Gesellschafter ein, teilen<br />

sozusagen Freud und Leid, haben keinen<br />

Fallschirm als Sicherheit. Wir begleiten<br />

das Unternehmen über einige<br />

Jahre und hoffen, dass wir an der Wertsteigerung<br />

des Unternehmens partizipieren.<br />

Der grundsätzliche Unterschied<br />

zur Bank-Finanzierung besteht<br />

darin, dass die Bank eine fixe Verzinsung<br />

bekommt. Wir dagegen hoffen,<br />

Geld zu verdienen, wenn das Unternehmen<br />

an Wert zulegt.<br />

Während Ihrer Teilhaberschaft<br />

fließt kein Geld?<br />

Es kann sein, dass es vielleicht zu Gewinnausschüttungen<br />

kommt. Das ist<br />

aber nicht unser bevorzugtes Ziel. Unser<br />

Ziel ist, die Unternehmen möglichst<br />

schnell zum Wachsen zu bringen<br />

und eine hohe Wertsteigerung zu<br />

realisieren, die dann der Unternehmer<br />

mit uns gemeinsam nach einigen<br />

Jahren zu seinem Vorteil nutzen kann.<br />

Geld verdienen mit Beteiligungen<br />

◆ Private Equity – Beteiligungsfinanzierung als interessante Anlagemöglichkeit<br />

Joachim Hartel<br />

Friedrichshafen – Privat Equity rückt<br />

heute immer mehr in den Blickpunkt<br />

privater Anleger. Die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen sind derzeit<br />

günstig. Anleger profitieren von attraktivenFirmenbe-<br />

wertungen und ansprechendenFinanzierungskonditionen.<br />

Als Finanzspritze<br />

für hoffnungsvolle<br />

Nachwuchs<strong>unternehmen</strong><br />

zur Umsetzung<br />

innovativer Geschäftsideenkonzipiert,<br />

versprachen<br />

Venture-Capital-Beteiligungen<br />

(VC) dem Anleger bei einem<br />

erfolgreichen „Exit“, etwa in<br />

Form eines Börsengangs, kurzfristige<br />

und außergewöhnlich hohe Renditen.<br />

Rund 25 bis 30 Prozent waren keine<br />

Seltenheit. Doch 2000 kam es in<br />

Deutschland – analog zur Aktienblase<br />

– zu einer Überhitzung. Die VC-Fonds<br />

wurden zu groß, es floss zu viel Kapital<br />

Private Equity<br />

Als Private Equity bezeichnet man<br />

die Beteiligung von Anlegern an<br />

nicht börsennotierten Unternehmen.<br />

Der Anleger erhofft sich dabei<br />

eine attraktive Rendite bei einem<br />

späteren Verkauf bzw. Börsengang<br />

des Beteiligungs<strong>unternehmen</strong>s.<br />

Andererseits beschafft sich das<br />

Unternehmen durch Private Equity<br />

Eigenkapital. Private Equity ist als<br />

langfristige Anlageform über einen<br />

Zeitraum von 10 bis 15 Jahren<br />

konzipiert. Der schnelle Euro ist<br />

dabei also nicht zu machen. Zudem<br />

sind Investitionen erst ab einer<br />

Höhe von 25 000 Euro wirtschaftlich<br />

sinnvoll. Die Renditeaussichten<br />

liegen im Schnitt 5 bis 7 Prozent<br />

über den Aktien- oder Rentenfonds,<br />

also über öffentlichen Indizes wie<br />

Dax oder Rex. Renditen aus Private-<br />

Equity-Fonds sind steuerfrei, da<br />

Investitionen in Unternehmen<br />

politisch erwünscht sind.<br />

Sind Sie das, was Herr Müntefering<br />

eine „Heuschrecke“ genannt<br />

hat?<br />

Vielleicht eine ganz kleine. Nein, ich<br />

glaube natürlich, dass der Heuschrecken-Vergleich<br />

ein Vergleich aus der<br />

Mottenkiste des Klassenkampfes ist.<br />

Und ob der passt, weiß ich nicht. Denn<br />

sehen Sie: Eigenkapital-finanzierte<br />

Unternehmen wachsen im Schnitt<br />

viermal so stark wie andere und sie beschäftigen<br />

pro Jahr im Durchschnitt<br />

zwischen 5 und 15 Prozent mehr Beschäftigte.<br />

Ich glaube, eine Volkswirtschaft<br />

kann sich so etwas nur wünschen.<br />

Ziel Ihres Unternehmens ist<br />

schließlich nicht, das Unternehmen<br />

abzugrasen oder auszuschlachten,<br />

sondern es möglichst<br />

gedeihen zu lassen, damit es auch<br />

eine Wertsteigerung erfährt...<br />

Nur dann verdienen wir wirklich Geld.<br />

Wir, und damit unsere Investoren,<br />

wollen ein Unternehmen ordentlich<br />

zum Wachsen bringen und ein Gewinnwachstum<br />

im Unternehmen realisieren.<br />

Damit sitzen wir genau im<br />

gleichen Boot wie der Unternehmer<br />

selbst. Wir haben genau dasselbe Ziel.<br />

Können Sie dem Unternehmer<br />

beim Wachstum behilflich sein?<br />

Wenn wir glauben, dass wir keinen<br />

Beitrag über die reine Bereitstellung<br />

von Geld leisten können, engagieren<br />

wir uns nicht. Wir versuchen, unser<br />

Netzwerk einzubringen, wir versuchen<br />

Hilfestellung in strategischen<br />

Bereichen, Finanzierungsbereichen<br />

oder Förderbereichen zu leisten. Auch<br />

in technologischen Bereichen haben<br />

wir sehr gute Kontakte, und die versuchen<br />

wir für die Unternehmen einzusetzen.<br />

Ziel der Fondsgesellschaften<br />

ist es, die oft<br />

etablierten Unternehmen<br />

noch stärker zu<br />

machen und nach einiger<br />

Zeit mit Gewinn über so<br />

genannte Buy-outs wieder<br />

zu verkaufen.<br />

in die Ventures. Die Preisspirale drehte<br />

sich immer schneller. Zudem wurde<br />

ein erfolgreicher Börsengang – die bevorzugte<br />

Exitstrategie – zunehmend<br />

unwahrscheinlicher. In der Folge<br />

floppten immer mehr Investments.<br />

Heute befindet sich das Verhältnis<br />

von Angebot und<br />

Nachfrage von VC-<br />

Investments in einem<br />

gesunden<br />

Wachstumskorridor.<br />

Doch das Image ist<br />

ramponiert, der<br />

Markt hat sich neu<br />

orientiert. Nicht zuletzt<br />

vor diesem Hintergrund<br />

wird Private<br />

Equity für private<br />

Anleger auf der Suche<br />

nach lohnenden Investments wie<br />

auch für Unternehmen, die zunehmend<br />

auf neue Finanzierungsformen<br />

angewiesen sind, als Alternative in<br />

dieser Anlageklasse immer interessanter.<br />

Die Finanzdienstleister haben<br />

passende Dachfonds aufgesetzt. Dabei<br />

wird die Investition in eine Vielzahl<br />

nicht börsennotierter Unternehmen<br />

in unterschiedlichsten Branchen<br />

gestreut. Das Anlagerisiko gegenüber<br />

VC-Investments wird so deutlich verringert.<br />

Auch für die Unternehmen liegen<br />

die Vorteile auf der Hand. Kapital aus<br />

Private-Equity-Fonds finanziert weiterhin<br />

neue Geschäftsideen. Des Weiteren<br />

werden Restrukturierungen<br />

oder Wachstum und Expansion, etwa<br />

durch Zukäufe, mithilfe von Geldmitteln<br />

gegen Gesellschaftsanteile realisiert.<br />

Umgekehrt veräußern Unternehmen,<br />

die sich auf ihre Kernkompetenzen<br />

und Geschäftsfelder fokussieren<br />

wollen, Betriebsteile und Tochter<strong>unternehmen</strong><br />

gerne an Fondsgesellschaften.<br />

So hat beispielsweise Fiat<br />

seine Triebswerk-Sparte an den amerikanischen<br />

Private-Equity-Giganten<br />

Carlyle verkauft, um sich auf die PKW-<br />

Produktion zu konzentrieren. Für Unternehmen<br />

mit Problemen in der<br />

Nachfolgeregelung ist der Verkauf an<br />

internationale Fondsgesellschaften<br />

häufig die einzige Möglichkeit, den<br />

Fortbestand – gleichwohl kerngesund<br />

– zu sichern. Davon ist vor allem der<br />

deutsche Mittelstand betroffen. So<br />

„Wir sitzen mit dem Unternehmer im gleichen Boot“<br />

◆ Was bringt Private Equity dem Mittelständler? – Interview mit Harald Pöttinger, Vorstand der Hypo Management AG<br />

Harald Pöttinger<br />

Empfindet das nicht mancher<br />

Unternehmer mehr als Einmischung<br />

oder Kontrolle denn als<br />

Hilfe?<br />

Wenn das so ist, dann machen wir etwas<br />

falsch. Unser Ziel ist es nicht, uns<br />

über kluge Ratschläge selbst zu verwirklichen,<br />

sondern wirklich dem Unternehmen<br />

zum Vorteil zu gereichen.<br />

Denn nur das nützt uns. Das heißt, am<br />

liebsten ist uns, der Unternehmer betreibt<br />

sein Geschäft so perfekt, dass er<br />

unsere Hilfe nur am Rande braucht.<br />

Dann freuen wir uns, gehen mit ihm<br />

vielleicht einmal auf eine Aufsichtsratssitzung,<br />

und ansonsten macht er<br />

sein Geschäft selbst. Wir sind keine<br />

Selbstverwirklicher.<br />

Für welche Unternehmensgröße<br />

kommt Private Equity infrage?<br />

Das hängt ab vom Unternehmensty-<br />

Private Equity Fonds kaufen sich bei Unternehmen mit Erfolgspotenzial ein. Das können junge oder etablierte<br />

Firmen sein. Wenn ihr Wert gestiegen ist, steigen die Fonds wieder aus – und verdienen dabei gut. Montage: Steller<br />

übernahm beispielsweise schon 2002<br />

Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR)<br />

aus London, eines der führenden Private-Equity-Häuser<br />

weltweit, die Demag<br />

Cranes & Components GmbH<br />

aus Wetter an der Ruhr, den weltgrößten<br />

Anbieter von Industriekränen. Ziel<br />

der Fondsgesellschaften ist es, die oft<br />

etablierten Unternehmen noch stärker<br />

zu machen und nach einiger Zeit<br />

mit Gewinn über so genannte Buy-<br />

pus. Wenn das Unternehmen eine industrielle<br />

Struktur aufweist, würde ich<br />

meinen, dass ein Umsatz von vielleicht<br />

10 Millionen Euro sinnvoll ist.<br />

Das Unternehmen kann aber durchaus<br />

kleiner sein, wenn es möglich ist,<br />

über das Zusammengehen mit anderen<br />

Unternehmen schnell zu wachsen.<br />

Bei einem Technologie-Startup<br />

kann es auch sein, dass noch überhaupt<br />

kein Umsatz vorliegt. Wir haben<br />

auch solche Beteiligungen.<br />

Wann steigen Sie aus dem Unternehmen<br />

wieder aus?<br />

Der Ausstieg erfolgt zielgemäß nach<br />

vier bis sechs Jahren. Das kann aber<br />

auch früher oder später geschehen.<br />

Und wie geht der Ausstieg normalerweise<br />

vor sich?<br />

Er kann entweder darin bestehen,<br />

dass wir die Anteile an einen Dritten<br />

verkaufen, oder dass das Unternehmen,<br />

wenn es groß genug ist, an die<br />

Börse geht. Dann können wir unsere<br />

Anteile so abgeben. Es kann auch sein,<br />

dass das Unternehmen einen Zusammenschluss<br />

mit einem anderen Unternehmen<br />

sucht und wir weiter Partner<br />

in einer anderen Einheit bleiben.<br />

Wir müssen nicht zwingend aussteigen.<br />

So lange das Unternehmen prosperiert<br />

und eine Wertsteigerung hat,<br />

freuen wir uns über die Beteiligung<br />

und bleiben auch gerne dabei.<br />

Hat das Unternehmen ein Mitspracherecht,<br />

wenn Sie an einen<br />

Dritten verkaufen?<br />

Jetzt muss man die juristische Situation<br />

von der praktischen unterscheiden.<br />

Juristisch können wir verkaufen<br />

an wen wir wollen. Allerdings kann der<br />

Unternehmer anstelle des anderen<br />

uns die Anteile abkaufen. Das ist immer<br />

gesichert. Praktisch geht es wohl<br />

nur einvernehmlich. Ich kann mir<br />

outs wieder zu verkaufen. Die Branche<br />

hat sich zunehmend professionalisiert.<br />

Dennoch sollte Erfahrung und<br />

Reputation einer Gesellschaft genau<br />

unter die Lupe nehmen, wer in einen<br />

Private-Equity-Fonds investieren<br />

möchte. Wichtige Merkmale sind dabei<br />

eine einwandfreie Leistungsbilanz<br />

und – vor allem – die Antwort auf die<br />

Frage, ob die verantwortlichen Fondsmanager<br />

selbst jeweils persönliche fi-<br />

nicht vorstellen, dass ein Dritter in ein<br />

Unternehmen gegen den Willen des<br />

anderen Gesellschafters einsteigt und<br />

dass die dann nur miteinander streiten.<br />

Praxis und juristische Möglichkeiten<br />

unterscheiden sich hier zum Teil.<br />

Meistens ist es natürlich so, dass man<br />

sich gemeinsam mit dem Partner<br />

überlegt, an wen man verkaufen kann.<br />

Wir hatten vor drei Jahren eine Situation,<br />

wo wir ein Unternehmen über<br />

zwei Jahre begleitet haben. Das Unternehmen<br />

konnte international expandieren<br />

und fand dann, jetzt wäre eigentlich<br />

ein strategischer Partner der<br />

Richtige und nicht mehr ein Finanzinvestor.<br />

Also haben wir mit ihm gemeinsam<br />

gesucht und haben den gefunden.<br />

Das war ein Mitbewerber.<br />

Aber die haben „geheiratet“ sozusagen<br />

und haben dann gemeinsam weitergemacht.<br />

Wie kommt ein Unternehmer in<br />

der Praxis an ein Private-Equity-<br />

Unternehmen? Vermittelt auch<br />

die Bank so eine Partnerschaft?<br />

Banker fürchten sich häufig davor,<br />

Kredite nicht verkaufen zu können,<br />

wenn ein Eigenkapitalinvestor<br />

kommt. Es gibt aber durchaus auch<br />

die Situation, dass über Rechtsanwälte,<br />

Steuerberater, Unternehmensberater<br />

und Banken Fälle an uns herangetragen<br />

werden. Aber wir freuen uns<br />

auch über jeden, der direkt zu uns<br />

kommt.<br />

Ist Private Equity erst sinnvoll,<br />

wenn alle Möglichkeiten der<br />

Fremdfinanzierung ausgeschöpft<br />

sind?<br />

Das glaube ich nicht! Stellen Sie sich<br />

vor, ein Unternehmer, der sein gesamtes<br />

Vermögen im Unternehmen geparkt<br />

hat, der hat ja auch noch eine Familie,<br />

der hat auch noch Kinder, die einigermaßen<br />

abgesichert sein sollen...<br />

Da gerade bietet sich ein risk-sharing,<br />

nanzielle Beteiligungen halten. Diesem<br />

Grundsatz folgend kooperiert die<br />

Internationales Bankhaus Bodensee<br />

AG (Friedrichshafen) mit Auda Advisor<br />

aus New York. Auda vertritt seit<br />

mehr als 15 Jahren die Investments der<br />

Harald-Quandt-Holding in den USA.<br />

Die von dieser Gesellschaft realisierten<br />

Private Equity Investments erwirtschafteten<br />

in der Vergangenheit attraktive<br />

zweistellige Renditen.<br />

Hypo Equity<br />

Management AG…<br />

… ist eine Private Equity-Gesellschaft<br />

mit Sitz in Bregenz, die sich<br />

seit 1998 auf die Finanzierung von<br />

klein- und mittelständischen Unternehmen<br />

mit Hilfe von Eigenkapital<br />

spezialisiert hat. In Baden-Württemberg<br />

hat die Hypo Equity unter der<br />

Führung von Harald Pöttinger in<br />

die Dentalgruppe Amann Girrbach<br />

und dem Kunstvermarkter Kunst-<br />

Kontakt investiert. Die Beteiligung<br />

an dem Etikettenhersteller Pachem<br />

mit Sitz in Hohenems wurde an die<br />

kanadisch CCL-Industries verkauft.<br />

Gemeinsam mit dem Athena-Fonds<br />

und dem Hubag-Fonds der Hypo<br />

Equity stehen Pöttinger nach eigenen<br />

Angaben 70 Millionen Euro<br />

für Investitionen in heimische<br />

Unternehmen zur Verfügung. (ebe)<br />

eine Partnerschaft an. Dann kann man<br />

vielleicht Geld herausnehmen und einen<br />

Teil für die Familie reservieren.<br />

Oder man kann ein geringeres Risiko<br />

fahren, indem man eine höhere Eigenkapitalquote<br />

hält. Es gibt also unterschiedlichste<br />

Anlässe für die Private-<br />

Equity-Finanzierungen.<br />

Wie oft kommt es vor, dass Sie eine<br />

Anfrage ablehnen müssen und aus<br />

welchen Gründen geschieht das?<br />

Anders als eine Bank, die Kreditanträge<br />

immer macht, wenn sie diese für<br />

machbar hält, tätigen wir Investments<br />

nur dann, wenn wir sie für uns für besonders<br />

profitabel halten. Die meisten<br />

Anfragen führen letztlich nicht zu Investments.<br />

Es muss schon jemand<br />

sehr spannend sein, damit wir der<br />

richtige Partner für ihn sind.<br />

DIE FRAGEN STELLTE<br />

PETER LUDÄSCHER


Campus<br />

Pro:fit 20. Oktober 2005 . Seite 31<br />

Jobbörse<br />

BERUFSEINSTEIGER<br />

Karriere-Sprungbrett<br />

Auf der Jobmesse Absolventenkongress<br />

stellen sich am 23. und<br />

24. November in Köln 250 Unternehmen<br />

vor und bieten Absolventen<br />

und Young Professionals<br />

Informationen zu Einstiegs- und<br />

Karrierechancen. Die Bewerber<br />

können auch direkt am Messestand<br />

der Unternehmen ihre<br />

Mappe abgeben. Der Absolventenkongress<br />

ist die größte Jobstartermesse<br />

in Deutschland.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.absolventenkongress.de<br />

Nur jede<br />

zweite Firma<br />

kennt Bachelor<br />

Von Frank van Bebber<br />

Konstanz – An der Universität Konstanz<br />

studiert bereits ein knappes<br />

Fünftel aller Studenten auf Bachelor,<br />

bei den Studienanfängern sind es 40<br />

Prozent. Die ersten Konstanzer Studierenden<br />

bekamen Zeugnisse, die<br />

Bachelor- und Masterstudiengang bewältigt<br />

haben. Nur in den Fachrichtungen<br />

Mathematik, Physik, Wirtschaft<br />

steht die Umstellung noch aus.<br />

Ausgenommen von der Reform sind<br />

bislang Jura und die Lehramtsstudiengänge.<br />

Hier bleibt es beim Staatsexamen.<br />

Praxisnäher, besser strukturiert<br />

und international anerkannt soll<br />

der Bachelor sein – und Studenten bereits<br />

nach drei Jahren ein taugliches<br />

Zeugnis bringen. Die große Frage ist:<br />

Was ist der Bachelor auf dem Arbeitsmarkt<br />

wert? Noch gibt es zu wenig Absolventen,<br />

um klare Antworten zu geben.<br />

Bei einer Umfrage erklärten 98<br />

der deutschen Bachelor-Absolventen,<br />

sie würden den Abschluss wieder<br />

wählen. Doch die Hälfte traf auch auf<br />

Arbeitgeber, die den Grad noch nicht<br />

kannten. Wer eine Stelle suchte, fand<br />

so gut wie immer eine. Doch drei Viertel<br />

der Uni-Bachelors und 60 Prozent<br />

der FH-Bachelors studieren weiter<br />

und machen den Master. Das aber<br />

stellt sich die Politik anders vor: Der<br />

Bachelor soll Regel-Abschluss werden<br />

– der Master für wissenschaftliche<br />

Karrieren aufgesetzt werden.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.uni-konstanz.de<br />

www.mwk.baden-wuerttemberg.de<br />

Pioniere am<br />

Bodensee<br />

◆ Weiterbildung an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen<br />

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Heiße Köpfe können die ZU-Studenten wunderbar abkühlen, denn der Campus verfügt über einen eigenen Strand am Bodensee. Bilder: SK-Archiv<br />

Friedrichshafen – Die Zeppelin University<br />

(ZU) in Friedrichshafen ist eine<br />

Hochschule zwischen Wirtschaft, Kultur<br />

und Politik. Sie bildet in ihren drei<br />

Departments: Corporate Management<br />

& Economics, CME, (Wirtschaftswissenschaften),Communication<br />

& Cultural Management, CCM,<br />

Firmen suchen Mitarbeiter, Absolventen<br />

suchen Firmen: Die Fachhochschule<br />

Furtwangen als Schnittstelle<br />

zwischen Lehre und Beruf veranstaltet<br />

im Oktober ihren Industrietag in<br />

Schwenningen. Am 26. Oktober<br />

präsentieren sich zahlreiche namhafte<br />

Firmen rund um den Campus an der<br />

Jakob-Kienzle-Straße, um mit Studierenden<br />

in Kontakt zu kommen. Rund<br />

1500 Besucher werden erwartet. Beim<br />

„Career Day“ sind 33 Unternehmen<br />

(Kommunikations- und Kulturwissenschaften)<br />

und Public Management &<br />

Governance, PMG, (Ökonomie, Politik-<br />

und Verwaltungswissenschaften)<br />

aus. Management wird dabei verstanden<br />

als die Fähigkeit, „das Unwahrscheinliche<br />

wahrscheinlich zu machen“<br />

und umzusetzen – ganz im Sin-<br />

Kontaktbörse für Wirtschaft und Studenten<br />

aus dem Südwesten mit von der<br />

Partie. Die Veranstaltung der größten<br />

Fakultät der Fachhochschule, des<br />

Fachbereichs Maschinenbau und<br />

Verfahrenstechnik, habe sich in den<br />

vergangenen Jahren zu einer überaus<br />

attraktiven Kontaktbörse für Wirtschaft<br />

und Studenten entwickelt.<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.fh-furtwangen.de/<br />

careerday<br />

ne des Namenspatrons, des Luftschiffpioniers<br />

Graf Ferdinand von Zeppelin.<br />

Die ZU gehört zu den wenigen Universitäten<br />

mit einem Campus am<br />

Strand. Friedrichshafen ist in den Euregio-Verbund<br />

von Deutschland, der<br />

Schweiz und Österreich eingebettet,<br />

der sich sehr gut für den entstehenden<br />

dynamischen „Wettbewerb der Regionen“<br />

in Europa gewappnet hat. Neben<br />

der Bürger Universität für die Bodenseeregion<br />

und der Kooperation mit<br />

der regionalen Wirtschaft arbeitet die<br />

ZU auch mit bodenseenahen Hochschulen<br />

zusammen – wie der Universität<br />

St. Gallen oder der Hochschule<br />

für Gestaltung und Kunst in Zürich.<br />

Aus ihrer lokalen Verankerung am<br />

Bodensee sucht die ZU gezielt den internationalen<br />

Austausch. Über ein<br />

Dutzend von institutionellen Partnerschaften<br />

mit ausländischen Universitäten<br />

sind vereinbart worden. Schwerpunkte<br />

liegen dabei in den USA, Lateinamerika,<br />

Afrika, China, Ost-Euro-<br />

Auftragsforschung voller Spannung<br />

◆ Die Konstanzer Fachhochschule hilft vielen Unternehmen weiter und profitiert auch selbst davon<br />

von Frank van Bebber<br />

Konstanz – Dem Konstanzer Fachhochschul-Professor<br />

Gunter Voigt<br />

brennt schon mal eine Sicherung<br />

durch. Er ist Stromexperte und setzt<br />

regelmäßig Kabel unter Hochspannung.<br />

Derzeit forscht er zusammen<br />

mit einer Firma aus Vorarlberg. Solche<br />

Kooperationen sind an der FH Alltag.<br />

In seinem Labor beantwortet Voigt<br />

mit seinen Mitarbeitern die Frage: Wie<br />

gut erkennen Messgeräte der Vorarlberger<br />

Firma Baur drohende Fehler in<br />

unter der Erde verlegten Kabeln? Die<br />

20 000-Volt-Kabel werden dazu mit<br />

Nadeln gequält, dann lesen die Forscher<br />

Messkurven ab. Im Alltag sollen<br />

die Geräte einen Fehler anzeigen, bevor<br />

ein kaputtes Kabel unter Erde einen<br />

Kurzschluss auslöst und sich<br />

Stadtviertel verdunkeln.<br />

Voigts Ergebnisse sind für den Mittelständler<br />

mit 90 Mitarbeitern wichtig:<br />

Weltweit kämpfen zehn Konkurrenten<br />

erbittert um den Nischenmarkt.<br />

Da bleibt keine Zeit für langwierige<br />

Testreihen. „Die müssen Geräte<br />

bauen und verkaufen“, sagt Professor<br />

Voigt. Im FH-Stromlabor können<br />

dagegen Aufbauten für Wochen stehen<br />

bleiben, ohne dass gleich Produktionskapazität<br />

ausfällt.<br />

Das Unternehmen hatte sich an<br />

Voigt gewandt, weil es ihn von einem<br />

früheren Projekt kennt. Sechs Monate<br />

wird er diesmal an der Aufgabe arbeiten,<br />

mehrere Studenten sind als Hilfskräfte<br />

engagiert. Das Unternehmen<br />

zahlt. Für Voigt, zugleich Prorektor für<br />

Forschung, und FH-Forschungsreferent<br />

Andreas Burger sind Kooperationen<br />

dieser Art Alltag. „Wir betrachten<br />

Professor Gunter Voigt im Stromlabor der Fachhochschule. Im Auftrag eines Vorarlberger Unternehmens testet er,<br />

wie gut Fehler in Kabeln mit Messgeräten zu finden sind – bevor sie zu einem Kurzschluss führen. Bild: van Bebber<br />

das als unseren politischen Auftrag“,<br />

sagt Burger. Und auch die FH profitiert.<br />

Neben zusätzlichen Einnahmen<br />

bleibt sie mit der Praxis in Kontakt.<br />

Voigt sagt: „Das ist eine gute Möglichkeit,<br />

auf dem Stand der Technik zu<br />

bleiben.“<br />

An der Fachhochschule finden Unternehmen<br />

Forscher, die ihre Anliegen<br />

verstehen: Alle FH-Professoren kommen<br />

aus der Praxis. Berufen wird nur,<br />

wer wenigstens fünf Jahre in leitender<br />

Position in der Wirtschaft tätig war.<br />

Die Hochschule deckt eine breite<br />

fachliche Palette ab: vom Maschinenbau<br />

über Elektro- und Informationstechnik<br />

sowie Informatik bis zu Unternehmensethik<br />

und Kommunikation.<br />

Etwa 10 bis 15 Unternehmen vereinbaren<br />

jedes Jahr eine Zusammenarbeit<br />

mit der Konstanzer Fachhoch-<br />

pa und Russland. Die Universität<br />

nimmt bis zu 20 Prozent der Studierenden<br />

aus unterschiedlichen Kulturen<br />

auf.<br />

Groß geschrieben wird an der ZU<br />

auch die Weiterbildung. Ende Oktober<br />

ist der Start für eine neue Reihe, in Zusammenarbeit<br />

mit der Financial<br />

Times Deutschland. Ausgehend davon,<br />

dass die Standards der Betriebswirtschaftslehre<br />

und die Moden der<br />

Managementphilosophie immer weniger<br />

eingesetzt werden könnten, wird<br />

in sechs Sitzungen an verschiedenen<br />

Orten am Bodensee – also in enger<br />

Verbindung mit Natur und Kultur – erarbeitet,<br />

wie ein unternehmerischer<br />

Sinn für Innovation entsteht und wie<br />

die Gesetze des Wachstums genutzt<br />

werden können. Die Veranstaltung<br />

dauert drei Tage, vom 21. bis 23. Oktober.<br />

(ole)<br />

Weitere Infos im Internet unter:<br />

www.zeppelin-university.de<br />

schule - von der kleinen Detailfrage<br />

bis zur langjährigen Kooperation. Wer<br />

als Unternehmer keinen Kontakt zur<br />

Hochschule hat und keinen Professor<br />

kennt, dem helfen Voigt und Burger.<br />

Sie suchen unter den Experten jenen,<br />

der das Unternehmen am besten unterstützen<br />

kann und will. Voigt weiß,<br />

dass in der Wirtschaft die Zeit drängt.<br />

Bei kleinen Aufträgen hilft die Hochschule<br />

darum schnell. Sie werden von<br />

der Firma allein bezahlt. Soll für große<br />

Fragen öffentliches Fördergeld beantragt<br />

werden, zieht sich das Verfahren<br />

aber auch schon mal über Jahre.<br />

So lange wird das Vorarlberger Unternehmen<br />

Baur nicht warten müssen:<br />

Die Arbeit startet sofort, in einigen<br />

Monaten liegen Ergebnisse vor.<br />

Baur kann dann mit diesen beweisen,<br />

wie gut die Geräte Fehler bei Kabeln<br />

aufspüren, die 40 Jahre unberührt unter<br />

der Erde liegen sollen. Die Fachhochschule<br />

profitiert nicht nur durch<br />

Bei kleinen Aufträgen unter 20 000<br />

Euro macht die Hochschule auf Anfrage<br />

ein Angebot, etwa für ein Gutachten,<br />

eine Machbarkeitsstudie oder<br />

eine Materialprüfung. Das Unternehmen<br />

erteilt den Auftrag, danach gibt es<br />

Ergebnis und Rechnung. Bei größeren<br />

Projekten wird ein Forschungs- und<br />

Entwicklungsvertrag zwischen Hochschule<br />

und Unternehmen geschlossen,<br />

bei einer angestrebten mehrjährigen<br />

Zusammenarbeit eine umfangreiche<br />

Kooperationsvereinbarung.<br />

Geregelt wird in den Verträgen, wem<br />

Kooperation mit FH<br />

Die Zusammenarbeit der Fachhochschule<br />

Furtwangen mit den regionalen<br />

Unternehmen wird nach<br />

wie vor gelobt. Darauf wies auf<br />

einem Unternehmerabend der<br />

Prorektor der Fachhochschule,<br />

Werner Ruoss, hin. Auch für die<br />

Unternehmen in St. Georgen gebe<br />

es die Möglichkeit, im Verbund mit<br />

mehreren Hochschulen und Unternehmen<br />

Forschungsvorhaben von<br />

Land oder Bund zu realisieren, fuhr<br />

Ruoss fort. Auch sei die Zusammenarbeit<br />

mit einigen Unternehmen im<br />

Rahmen von Diplomarbeiten und<br />

Praxissemestern der Studenten<br />

bereits sehr gut. (ole)<br />

Die nächste Hochschulkontaktbörse<br />

findet am 17. November in Furtwangen<br />

statt.<br />

zusätzliches Geld und Wissen, sondern<br />

kann die Studie wissenschaftlich<br />

veröffentlichen – Publikationen sind<br />

für Professoren ein wichtiges Leistungskriterium.<br />

Angst um Geschäftsgeheimnisse<br />

müssen die Partner aber nicht haben.<br />

Vor Start einer Kooperation vereinbaren<br />

Hochschule und Unternehmen,<br />

ob mögliche Ergebnisse vertraulich<br />

bleiben oder publiziert werden dürfen.<br />

Nur über eines lassen die Forscher<br />

nicht mit sich reden: „Wir präsentieren<br />

die Ergebnisse so, wie wir sie gemessen<br />

haben“, sagt Voigt, „verändert<br />

wird nichts.“<br />

Kontakt: Gunter Voigt, Prorektor für<br />

Forschung, Telefon: 07531/206-112,<br />

E-Mail: gvoigt@fh-konstanz.de<br />

Andreas Burger, Referent für Forschung<br />

und Entwicklung,<br />

Telefon: 07531/206-325;<br />

Brauneggerstraße 55, 78462 Konstanz.<br />

Forschungsaufträge: So funktioniert’s<br />

mögliche Ergebnisse gehören, wer<br />

Patente oder Lizenzen beanspruchen,<br />

nutzen oder vergeben darf, was<br />

geheim zu halten ist und wer haftet.<br />

Bei Forschungsaufträgen werden die<br />

Kosten in Rechnung gestellt: Eine<br />

Ingenieurstunde kostet mindestens 44<br />

Euro (70 000 Euro für ein Personenjahr),<br />

eine Professorenstunde 56 Euro.<br />

Dazu kommen Material, Raum- und<br />

Gerätenutzung. Ist ein Auftrag im<br />

besonderen wissenschaftlichen Interesse<br />

der Hochschule, kann es Rabatt<br />

geben. (fvb)


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