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Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe

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17. April 2008<br />

Alexander Doderer:<br />

Das gezähmte<br />

Enfant terrible<br />

Früher war er Kunstlehrer und<br />

immer mit Pferdeschwanz und<br />

Corvette unterwegs. Mittlerweile<br />

pflegt Alexander Doderer,<br />

Chef der Kommunikationsagentur<br />

Gruppe Drei, ein seriöseres<br />

Image. Wie sich der Autofan<br />

vom Design-Exoten zum<br />

wertkonservativen Unternehmer<br />

wandelte: Seite 17<br />

Sia-Gruppe baut<br />

Produktion in<br />

Frauenfeld aus<br />

Warum der Thurgauer Schleifmittelhersteller<br />

25 Millionen<br />

Euro in den Ausbau der Kapazitäten<br />

am Hauptsitz in<br />

Frauenfeld steckt. Seite 13<br />

Logistik: Viel<br />

Bewegung im<br />

Südwesten<br />

Kunden erwarten von Logistikdienstleistern<br />

viel mehr als<br />

den reinen Warentransport. Die<br />

PROFIT-Region ist längst darauf<br />

eingerichtet.<br />

Seiten 29-31<br />

INHALT<br />

Aktuell 1-3<br />

<strong>Unternehmen</strong> &<br />

<strong>Management</strong><br />

4-15<br />

Veranstaltungen 16<br />

Menschen & Märkte 17-19<br />

Tipps & Tricks 20-24<br />

Geld 25<br />

Technik 26-27<br />

Unterwegs 28<br />

Transport & Logistik 29-31<br />

Pro:Fit für Sie<br />

Name:<br />

Straße:<br />

PLZ Ort:<br />

IHRE REGIONALE WIRTSCHAFTSZEITUNG. FAKTEN. MEINUNGEN. TRENDS.<br />

von Sabine Strauß<br />

Wenn Gerd Stotmeister, technischer<br />

Vorstand der Sto AG mit<br />

Sitz in Stühlingen, den Blick aus seinem<br />

Bürofenster schweifen lässt, sieht<br />

er direkt auf eine Grenze, die für ihn<br />

schon lange keine mehr ist. Nur hundert<br />

Meter trennen die deutsche Sto<br />

AG von der Schweiz. „Für alle, die hier<br />

leben, ist die Nordschweiz und der<br />

Hochrhein eine gemeinsame Wirtschaftsregion“,<br />

sagt er, „und jetzt<br />

muss die große Politik endlich ein Signal<br />

für den Standort setzen.“<br />

Die Wirtschaft hat das bereits getan<br />

– und sich nach Jahrzehnten des Geduldens<br />

erstmals grenzübergreifend<br />

in Sachen Fluglärmstreit und A 98 positioniert.<br />

In einem offenen Brief wenden<br />

sich die Präsidenten der drei Verbände<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Hochrhein-Bodensee, Vereinigung<br />

Schweizerischer <strong>Unternehmen</strong><br />

in Deutschland (VSUD) und der Unternehmerinitiative<br />

Wirtschaftsraum<br />

DCH an Angela Merkel und den<br />

Schweizer Bundespräsidenten Pascal<br />

Couchepin. Darin fordern sie – wenn<br />

auch noch vorsichtig – eine binationale<br />

Zusammenarbeit in den sechs<br />

Punkten Gesetzesvollzug/Entsenderecht,<br />

Zollabfertigung, EU-Zollkodex,<br />

A 98, Flughafen Zürich und dem<br />

Schweizer Nachtfahrverbot für Lkw<br />

(der Brief in Kurzform auf Seite 2).„Die<br />

immer emotionaler geführte Diskussion<br />

um den Flughafen überschattet andere<br />

Dossiers“, schreiben die Verfasser<br />

um IHK-Präsident Kurt Grieshaber,<br />

der in Bad Säckingen die Firma<br />

Grieshaber Logistics leitet.<br />

„Jedes Jahr, das wir verstreichen lassen,<br />

ist ein verlorenes Jahr“, sagt<br />

Grieshaber, „wir brauchen endlich ein<br />

klares Bekenntnis dazu, dass Wohlstand<br />

nicht ohne Wirtschaft und Wirtschaft<br />

nicht ohne Mobilität möglich<br />

ist.“ Mobilität lautet hier das Schlagwort:<br />

Und genau in dieser fühlen sich<br />

viele Unternehmer am Hochrhein eingeschränkt.<br />

Eingeriegelt vom<br />

Schwarzwald im Norden und der<br />

Schweizer Grenze im Süden, sprechen<br />

hier einige von der „No-Name-Region“,<br />

abgehängt im eigenen Land, weit<br />

weg von Ballungszentren und Metropolen.<br />

„Solange wir südlich der A 8<br />

keine vernünftige durchgängige Fernverbindung<br />

vom Oberrhein an den<br />

Bodensee haben, starten unsere <strong>Unternehmen</strong><br />

aus der zweiten Reihe. Die<br />

fehlende A 98 ist ein kapitaler Stand-<br />

GmbH, noch nicht so genau<br />

ausgerechnet. „Allerdings fahren<br />

bei uns jährlich rund 30 000<br />

LKW ein und aus. Da steigen die<br />

Frachtkosten schon enorm.“ Rund 100<br />

Kilometer sind es nur bis zum Schwesterwerk<br />

im Kanton Solothurn, mit<br />

dem häufig Rohstoffe ausgetauscht<br />

werden müssen. Und dennoch bedeutet<br />

das oft eine Weltreise. „Das ist ein<br />

exorbitanter Aufwand“, sagt Wiktorin,<br />

„wir wollen endlich, dass der Prozess<br />

ins Rollen kommt und nicht durch die<br />

Flughafen-Debatte lahm gelegt wird.“<br />

Doch genau die überschattet seit<br />

Jahrzehnten alle anderen infrastrukturellen<br />

Probleme in der Grenzregion.<br />

Während Unternehmer, Wirtschaftsverbände<br />

und Raumplaner die süddeutschen<br />

Landkreise schon längst als<br />

eine gemeinsame Wirtschaftsregion,<br />

angekurbelt von der Metropole Zürich,<br />

betrachten, erscheint die Grenze<br />

beim Thema Flughafen Zürich-Kloten<br />

als unüberwindbare Hürde. Bei dem<br />

Konflikt, der seit den 70er Jahren brodelt,<br />

geht es um komplizierte Regelungen<br />

von An- und Abflügen, um nächtliche<br />

Sperrzeiten und Beschränkungen.<br />

Verkürzt: Es geht um die Frage,<br />

wer den Lärm jetzt eigentlich zu ertragen<br />

hat.<br />

Die Fronten sind verhärtet:<br />

Nachdem die Bundesregierung<br />

im Jahr 2000 ein Abkommen mit<br />

der Schweiz kündigte, das bis dato die<br />

Zahl der Anflüge über deutsches Gebiet<br />

geregelt hat, geht es zwischen Berlin<br />

und Bern heiß her. Im Sommer<br />

2006 sondierte der schweizerische<br />

Verkehrsminister Moritz Leuenberger<br />

erstmals eine „Paketlösung“ mit Angeboten<br />

im Verkehrsbereich, die die<br />

Südbadener zum Einlenken bewegen<br />

sollte. Doch die wollten dem „Kuhhandel“<br />

nicht zustimmen – und wehren<br />

sich seither gegen neue Offerten<br />

aus Bern. Kurz vor Merkels Besuch<br />

werden immer neue Angebote aus den<br />

Schubladen geholt. Erst neulich lancierte<br />

der Schaffhauser Nationalrat<br />

Hans-Jürg Fehr einen millionenschweren<br />

Fünf-Punkte-Plan, der eine<br />

finanzielle Beteiligung der Schweiz<br />

am Ausbau der Gäubahn vorsieht. Die<br />

deutsche Politik ließ das Angebot kalt<br />

„Flughafenstreit beilegen“<br />

◆ Unternehmer am Hochrhein fordern schnelle Lösung der Verkehrsprobleme<br />

Bernhard Kallup,<br />

Geschäftsführer der<br />

Sedus Stoll AG,<br />

Waldshut<br />

„Der Flughafen ist für unser <strong>Unternehmen</strong><br />

das Tor zur Welt. Das gilt<br />

nicht nur für das eigene <strong>Management</strong> ,<br />

sondern auch für unsere Geschäftspartner<br />

und Kunden. Den Streit um<br />

die Anflüge beizulegen und die A 98<br />

endlich Richtung Bodensee und München<br />

anzubinden, wäre ein Quantensprung<br />

für die Standortqualität.“<br />

Otto Suhner, Geschäftsführer<br />

der<br />

Otto Suhner AG,<br />

CH-Lupfig<br />

„Die einmalige Erfolgsgeschichte der<br />

grenzüberschreitenden wirtschaftlichen<br />

Zusammenarbeit am Oberrhein<br />

wird gefährdet durch das politische<br />

Gerangel um die Anflugrechte auf den<br />

Flughafen, die unzumutbaren Wartezeiten<br />

und Staus an den Grenzen und<br />

die Verzögerung des Ausbaus der Verkehrsachsen<br />

entlang des Rheins.“<br />

Rainer Vierbaum,<br />

Leiter Werk Rheinfelden<br />

der Evonik<br />

Degussa<br />

„Es ist höchste Zeit, die vielen offenen<br />

Fragen entlang der Grenze zur<br />

Schweiz grundsätzlich anzupacken.<br />

Die Chancen unserer Region schwinden<br />

sonst. Für uns sind die Straßenverkehrsfragen<br />

vorrangig. Die Ost-<br />

West-Verbindung fehlt, an den Grenzen<br />

stauen sich jährlich Tausende<br />

Lkws auf dem Weg zum Kunden.“<br />

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Ausgabe 4 / 2008<br />

Wann platzt der Knoten in Kloten?<br />

◆ Im Streit um Flughafen und A 98 wollen deutsche und Schweizer Wirtschaft die verhärteten Fronten aufbrechen<br />

Seit vier Jahrzehnten hält der Fluglärmstreit<br />

am Hochrhein eine ganze<br />

Region in Schach. Kurz vor dem<br />

Schweiz-Besuch von Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel am 29. April meldet<br />

sich erstmals die Wirtschaft auf<br />

beiden Seiten des Rheins zu Wort. Sie<br />

fordert gemeinsam, den „Zwist um<br />

den Betrieb des Flughafens Zürich“<br />

beizulegen und den Bau der A 98 voranzubringen.<br />

Viele Unternehmer<br />

fürchten, dass ihre Wirtschaftsregion<br />

ansonsten endgültig abgehängt wird.<br />

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info@st-elisabeth-hegne.de<br />

ortnachteil für den Hochrhein“, sagt<br />

der Unternehmer Grieshaber.<br />

Zurück nach Stühlingen. 140 Lastwagen<br />

rollen täglich bei der Sto AG<br />

durch das Werkstor – das sind rund<br />

51 000 im Jahr, eine große Belastung<br />

für die Straßen. Hinzu kommen die<br />

3000 Lastwagen, die täglich aus ganz<br />

aus Deutschland in die Schweiz fahren<br />

und rund 50 000 deutsche Beruftsätige,<br />

die in der Schweiz arbeiten. Nicht<br />

wenige stellen sich in Waldshut in die<br />

„Ohne A 98 starten unsere<br />

<strong>Unternehmen</strong> immer aus der<br />

zweiten Reihe“<br />

KURT GRIESHABER, IHK-PRÄSIDENT<br />

Abfertigungsschlange. Das Nachtfahrverbot<br />

für Lkw in der Schweiz sorgt dafür,<br />

dass auf den Parkplätzen am<br />

Hochrhein die Flotten aus ganz Europa<br />

stranden. Erst im Morgengrauen<br />

kann die kilometerlange Karawane<br />

gen Alpen weiterziehen.<br />

Wie viel Zeit – und letztendlich wie<br />

viel Geld sein <strong>Unternehmen</strong> durch die<br />

schlechte Infrastruktur jährlich verliert,<br />

hat Daniel Wiktorin, General Manager<br />

bei der Papierfabrik Albbruck<br />

Fortsetzung und Interview mit<br />

Claudius Marx (IHK) und Andreas<br />

Burckhardt (Handelskammer Basel)<br />

zum Thema auf Seite 2.<br />

Kommentar<br />

Jetzt oder nie<br />

von Peter Ludäscher<br />

Viel zu lange<br />

blockiert der<br />

Flughafen-Streit die<br />

Lösung deutschschweizerischer<br />

Probleme. Unsere<br />

Politiker wollen sich<br />

an dem heißen<br />

Thema nicht die Finger verbrennen.<br />

Darum geht nichts voran, und<br />

auch die Verkehrs- und Zollprobleme<br />

bleiben ungelöst. Doch die<br />

Regionen auf beiden Seiten des<br />

Rheins sind viel zu sehr voneinander<br />

abhängig, als dass man<br />

auf stur schalten könnte. Deshalb<br />

ist es gut, dass wenigstens die<br />

Wirtschaftsverbände miteinander<br />

sprechen und die Politiker zum<br />

Handeln auffordern. Der Zeitpunkt<br />

für Gespräche ist günstig. Aber<br />

jede Seite muss bereit sein, Zugeständnisse<br />

zu machen.<br />

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Aktuell<br />

Seite 2 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

UNTERNEHMEN<br />

AS Medizintechnik<br />

Seite<br />

6<br />

Baljer & Zembrod 6<br />

Be-Wasch 9<br />

Bühler 13<br />

Clivent 5<br />

Conz & Straßer 8<br />

Dekorsy 3<br />

Dewi 3<br />

Diehl BGT Defence 26<br />

Ebm-Papst 27<br />

Evonik Degussa 1<br />

Föhrenbach Analytics 24<br />

Galvanotechnik Baum 6<br />

Geta Interieur 4<br />

Grieshaber Logistics 1<br />

Gruppe Drei 17<br />

H.C. Starck 6<br />

Hectronic 2<br />

Holstein 8<br />

HSM 7<br />

Konair 6<br />

KSL Kuttler 5<br />

Looser Holding 13<br />

Lorth Gessler<br />

Mittelstaedt<br />

24<br />

Mack 9<br />

Novartis 13<br />

Otto Suhner 1<br />

Papierfabrik Albbruck 1<br />

PCP.ch 13<br />

Rota Verpackungstechnik<br />

7<br />

Schlenker<br />

Spannwerkzeuge<br />

18<br />

Schobloch 10<br />

Sedus Stoll 1<br />

Seehotel 10<br />

Sia-Gruppe 13<br />

Spleene Watersports 14<br />

Stadler Stahlbau 10<br />

Sto 1<br />

Tognum 3<br />

UBS 16<br />

U-Turn 14<br />

Vaude 8<br />

Voglhaus 19<br />

Volz-Gruppe 8<br />

Weber Automotive 26<br />

Wilisch 3<br />

Zeppelin 5<br />

Gibt es Neues?<br />

Haben Sie Neuigkeiten aus Ihrem<br />

<strong>Unternehmen</strong>? Anregungen oder<br />

Fragen? Sie erreichen die<br />

PROFIT-Redaktion unter:<br />

Tel: 07531 - 999 12 43<br />

E-Mail:<br />

holger.thissen@profit-wirtschaft.de<br />

Impressum<br />

Profit<br />

Redaktion: Peter Ludäscher (Leitung)<br />

Holger Thissen<br />

Redaktionelle Beratung und<br />

Mitarbeit:<br />

Hildegard Linßen<br />

Sabine Strauß<br />

Gestaltung:<br />

Jessica Steller<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

SÜDKURIER GmbH, Konstanz<br />

Geschäftsführer:<br />

Rainer Wiesner<br />

Objektverantwortung und Anzeigen:<br />

Andreas Heinkel<br />

Verlagsleitung Vertrieb:<br />

Erwin Dohm-Acker<br />

SÜDKURIER GmbH, Medienhaus<br />

Max-Stromeyer-Straße 178,<br />

78467 Konstanz<br />

Postfach 102 001,<br />

78420 Konstanz<br />

Telefon 0 75 31/999-0<br />

Telefax 0 75 31/999-1485<br />

Abo-Service:<br />

Kostenlose Servicenummer:<br />

0800/880 8000<br />

Internet:<br />

www.profit-wirtschaft.de<br />

E-Mail-Adresse:<br />

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Commerzbank Konstanz<br />

Konto-Nr. 270181100<br />

BLZ 690 400 45<br />

Druck:<br />

Druckerei Konstanz GmbH<br />

78467 Konstanz,<br />

Max-Stromeyer-Straße 180<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 3<br />

vom Januar 2008 mit den Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen für Anzeigen<br />

und Beilagen und den Zusätzlichen<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

des Verlages gültig. Bei<br />

Ausfall der Lieferung infolge höherer<br />

Gewalt, Arbeitskampf, Verbot oder<br />

bei Störungen in der Druckerei bzw.<br />

auf dem Versandweg kein Entschädigungsanspruch.<br />

Keine Gewähr für<br />

unverlangte Manuskripte. Erfüllungsort<br />

und Gerichtsstand für alle Verlagsgeschäfte<br />

ist Konstanz, soweit<br />

nicht zwingend gesetzlich anders<br />

vorgeschrieben.<br />

Zeit ist Geld. Auch im Sägewerk. Der<br />

Anlagenbauer Baljer & Zembrod hat<br />

deshalb eine Maschine entwickelt,<br />

die die Baumstämme noch schneller<br />

sägefertig macht. Albert Zembrod<br />

(Bild) zeigt, wie’s geht. >Seite 6<br />

Kommt jetzt Bewegung in den jahrzehntelangen<br />

Streit um den Flughafen<br />

Zürich-Kloten? Nach Jahren des Geduldens<br />

positionieren sich deutsche<br />

und schweizerische Wirtschaftsverbände<br />

erstmals gemeinsam in<br />

einem offenen Brief. Claudius Marx,<br />

Hauptgeschäftsführer der IHK Hochrhein-Bodensee,<br />

und Andreas Burckhardt,<br />

Direktor der Handelskammer<br />

beider Basel, sind an der Aktion<br />

beteiligt. Im PROFIT-Interview erklären<br />

sie, warum die Gelegenheit für<br />

eine Lösung der infrastrukturellen<br />

Probleme jetzt gerade günstig ist.<br />

Erstmals unternimmt die Wirtschaft<br />

aus der Schweiz und aus<br />

Süddeutschland einen gemeinsamen<br />

Vorstoß und drängt auf<br />

Lösung der grenzüberschreitenden<br />

Probleme. Doch warum kommt<br />

die Initiative erst heute? Die<br />

Problematik ist doch schon alt.<br />

Andreas Burckhardt: Gerade am Beispiel<br />

des Flughafens zeigt sich, dass<br />

wir uns schon seit einigen Jahren immer<br />

wieder bemüht haben, die verhärteten<br />

Fronten aufzubrechen. Die Wirtschaft<br />

ist darauf angewiesen, zu exportieren<br />

und in die ganze Welt zu reisen.<br />

Da ist für Süddeutschland der<br />

Flughafen Zürich-Kloten von großer<br />

Bedeutung. Dort müssen wir uns<br />

grenzüberschreitend einigen. Aber<br />

das ist eine alte Diskussion und die<br />

IHKs waren sich immer einig, doch<br />

haben wir uns zurückgehalten.<br />

Wieso endet gerade jetzt die Zurückhaltung?<br />

Claudius Marx: In dem Zusammenhang<br />

wird uns ja tatsächlich Ungeduld<br />

vorgeworfen, was schon ein bisschen<br />

seltsam klingt, wenn ein Streit mal an<br />

die 20, 30 Jahre geht. Wenn man dann<br />

erst etwas dazu sagt, ist das wohl ein<br />

Zeichen von großer Geduld. Ich denke,<br />

dass der Konflikt im Allgemeinen<br />

und jetzt der Besuch von Frau Merkel<br />

bei Herrn Couchepin im Besonderen<br />

auch Chancen birgt. Da tut sich ein<br />

Fenster auf, das man nutzen kann<br />

oder verstreichen lassen kann. Wenn<br />

wir dieses Fenster jetzt nicht nutzen,<br />

ist es wahrscheinlich, dass wir wieder<br />

auf Jahre hinaus dieselben Dinge<br />

durchkauen werden und in der Region<br />

nicht vorankommen.<br />

Nur das Genie beherrscht das Chaos.<br />

Falsch, hält Schreibtisch-Aufräumerin<br />

Edith Stork dagegen. Ordnung<br />

kann mal lernen, ist sie überzeugt,<br />

und macht Schluss mit dem Chaos in<br />

deutschen Büros. >Seite 24<br />

„Wir haben ein gemeinsames Ziel“<br />

◆ Wenigstens die Wirtschaftsvertreter auf beiden Seiten des Rheins sind sich einig: Im Flughafenstreit muss eine Lösung her<br />

Wie ist denn der Rückhalt in Ihrer<br />

Mitgliedschaft?<br />

Andreas Burckhardt: Der ist unbestritten.<br />

Ich glaube, man kann auch<br />

sagen, wir haben zuerst Vertrauen in<br />

die Politik gehabt, dass sie das Problem<br />

lösen wird. Jetzt sehen wir nach<br />

der Ablehnung der Einigung , dass es<br />

auch richtig ist, dass wir nicht nur dem<br />

Parlament und den Regierungen die<br />

Sache überlassen, sondern dass wir<br />

von unserer Seite unsere Anliegen formulieren.<br />

Bei uns, bei der IHK beider<br />

Basel, sind wir der Überzeugung, dass<br />

es jetzt der richtige Moment ist und<br />

haben uns gerne der Initiative angeschlossen.<br />

Wir sind Mitfahrer diesmal,<br />

aber aus voller Überzeugung.<br />

Dennoch trauen sich viele Mitglieder<br />

nicht, sich öffentlich zu<br />

Früher war sie Chefsekretärin, heute<br />

leitet Inge Meißner (Bild) eine erfolgreiche<br />

Dreherei. Was der Unternehmerin<br />

dabei besonders am Herzen<br />

liegt: Den Mitarbeitern soll die Arbeit<br />

auch Freude machen. >Seite 18<br />

Das Thema: Deutsch-schweizerische Verkehrsprobleme<br />

Wann platzt der Knoten?<br />

◆ Flughafenstreit: Fortsetzung von Seite 1<br />

von Sabine Strauß<br />

– Bern legte mit einem Papier von<br />

Staatssekretär Michael Ambühl nach.<br />

Das hat es in sich: Konkret bietet die<br />

Schweiz eine Mitfinanzierung beim<br />

A 98- Bau und des S-Bahn Anschlusses<br />

Waldshut-Zürich, Ausnahmen beim<br />

Nachtfahrtverbot und eine Beteiligung<br />

an der Flughafen AG an. Es gerät<br />

Bewegung in die Sache – und die Wirtschaftsverbände<br />

wollen die Gunst der<br />

Stunde nutzen. Denn ob in Stühlingen,<br />

Waldshut, Albbruck oder Bonndorf:<br />

International tätige Firmen sind<br />

auf gute Straßen und einen Flughafen<br />

angewiesen.<br />

Ein Beispiel: Die Hectronic GmbH<br />

in Bonndorf, rund eine dreiviertel<br />

Stunde entfernt von der Grenze. Wo<br />

viele Bürger sich nach Stuttgart orientieren,<br />

wickelt der Industriebetrieb<br />

beinahe alle seine Geschäftsreisen<br />

von Zürich ab. Geschäftsführer Stefan<br />

Forster, der einen Schweizer Pass hat,<br />

Andreas Burckhardt<br />

Nach der Matura in Basel studierte<br />

der 1951 geborene Andreas Burckhardt<br />

Jura in Genf und Basel. Nach<br />

seiner Promotion 1982 arbeitete er<br />

in der Rechtsabteilung der Fides<br />

Treuhandgesellschaft Basel, später<br />

als Generalsekretär der Basler<br />

Versicherungsgruppe. Seit 1994 ist<br />

Burckhardt Direktor der Handelskammer<br />

beider Basel. Außerdem ist<br />

er Mitglied des Großen Rates<br />

Basel-Stadt (Fraktion LDP) und<br />

Präsident des Großen Rates. Andreas<br />

Burckhardt ist verheiratet und<br />

hat drei Kinder.<br />

interessiert es nicht, ob der Flughafen<br />

jetzt auf deutschem oder Schweizer<br />

Boden steht, Hauptsache es gibt ihn.<br />

„Wir brauchen endlich mehr Sachlichkeit<br />

in der emotional geführten Diskussion“,<br />

fordert er.<br />

„Wir brauchen endlich mehr<br />

Sachlichkeit in der emotional<br />

geführten Diskussion“<br />

STEFAN FORSTER, HECTRONIC-CHEF<br />

So wie Forster denken viele, aber<br />

nur wenige sprechen es in der Öffentlichkeit<br />

auch aus. Die Angst bei den<br />

Unternehmern vor öffentlichem<br />

Druck, vor Verlust eines Schweizer<br />

Kunden ist groß, so dass nur wenige zu<br />

diesen Themen Position beziehen<br />

wollen. „Ich sitze als Bürger und Unternehmer<br />

zwischen den Stühlen“,<br />

sagt ein deutscher Firmenchef, der<br />

nicht genannt werden will, „mein Un-<br />

Claudius Marx<br />

Claudius Marx (Jahrgang 1959)<br />

wuchs in Ravensburg auf. Nach<br />

dem Jurastudium und der Promotion<br />

an der Uni Trier, arbeitete er<br />

drei Jahre lang als Anwalt in einer<br />

Stuttgarter Kanzlei. Von 1994 bis<br />

1999 war er Leiter der Rechtsabteilung<br />

und stellvertretender<br />

Geschäftsführer der IHK Hochrhein-<br />

Bodensee. Anschließend lehrte er<br />

an der Uni St. Gallen und wurde<br />

zum Professor ernannt. Seit 2006<br />

ist Marx Hauptgeschäftsführer der<br />

IHK Hochrhein-Bodensee. Er ist<br />

verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

diesen Themen zu äußern. Warum?<br />

Claudius Marx: Das liegt ganz einfach<br />

daran, dass unseren Mitgliedsunternehmen<br />

das gute Verhältnis zur<br />

Schweiz am Herzen liegt. Die sind in<br />

einer schwierigen Situation. Sie wollen<br />

die Dinge benennen, die im Argen<br />

liegen, aber zugleich ist ihnen wichtig,<br />

die Stimmung, die Atmosphäre nicht<br />

zu belasten. Das ist verständlich und<br />

unter Nachbarn auch richtig. Ich werde<br />

dafür bezahlt, dass ich auch mal<br />

Klartext rede.<br />

Andreas Burckhardt: Die Zurückhaltung,<br />

die Sie geschildert haben, auf der<br />

deutschen Seite ist einerseits darin begründet,<br />

dass man Kunden hat in der<br />

Schweiz und andererseits aus der Erfahrung,<br />

dass man sich in nationale<br />

Angelegenheiten auf der anderen Sei-<br />

ternehmen lebt von den Schweizern –<br />

aber wenn ich mich negativ über Zollabfertigung<br />

äußere, werde ich von den<br />

Kantonen noch mehr gepiesackt.“<br />

Doch auch die Schweizer Unternehmer<br />

zeigen sich verhalten. Betriebe<br />

wie Georg Fischer oder SIG beispielsweise<br />

wollen dazu „nach alter eidgenössischer<br />

Manier“ nicht äußern.<br />

Kann der Vorstoß der Wirtschaftsverbände<br />

denn überhaupt wirken, wenn<br />

sich viele ihre Mitglieder schweigend<br />

zurückziehen? „Ja, momentan sind<br />

wir noch leise, aber wir sollten die<br />

Themen nicht allein den Bürgerinitiativen<br />

überlassen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Claudius Marx und appelliert<br />

an die <strong>Unternehmen</strong>, Positionen<br />

zu formulieren. Vor allem dann,<br />

wenn sie, wie Sto-Vorstand Gerd Stotmeister<br />

in Stühlingen, geografische-<br />

Grenzen schon längst überwunden<br />

haben und die Region Hochrhein-<br />

Nordschweiz als einen gemeinsamen<br />

Wirtschaftsraum betrachten.<br />

Jetzt heben sie ab: Kiteboardhersteller<br />

Spleene und Lenkdrachenbauer<br />

U-Turn aus Villingen sind eine<br />

strategische Partnerschaft eingegangen.<br />

Was sich die Firmen von der<br />

Kooperation versprechen: >Seite 14<br />

te nicht einmischt. Wir wollen uns<br />

auch zurückhalten und es geht uns eigentlich<br />

weniger an. Wir müssen aufpassen,<br />

dass wir nicht in einer Art und<br />

Weise intervenieren, die Gegenwehr<br />

erzeugt.<br />

Das erklärt, wieso die Schweizer<br />

<strong>Unternehmen</strong> bei unserer Recherche<br />

noch diplomatischer waren<br />

als die Deutschen – und gleich gar<br />

nichts gesagt haben.<br />

Andreas Burckhardt: Dafür ist ja die<br />

Schweiz bekannt.<br />

Claudius Marx: Eines war aber beeindruckend:<br />

Als wir dieses Papier gemacht<br />

haben, da hatten wir Schweizer<br />

und Deutsche um den Tisch. Das war<br />

in zwei Stunden durch – wir waren uns<br />

schnell einig, obwohl die Adressaten<br />

bei den verschiedenen Punkten so unterschiedlich<br />

sind.<br />

Andreas Burckhardt: Das Ziel kennen<br />

beide, und beide wollen es.<br />

Nochmals zum Stichwort Diplomatie:<br />

Das Schreiben ist ziemlich<br />

vorsichtig formuliert. Fürchten Sie<br />

nicht, dass Ihr gemeinsamer Brief<br />

in einer Schublade verstaubt?<br />

Andreas Burckhardt: Ich bin davon<br />

überzeugt, dass sich etwas bewegt.<br />

Wir haben bei uns schon verschiedene<br />

höhere Angestellte aus Bern gehabt,<br />

Bundesverwaltungsangestellte, die<br />

nach Möglichkeiten gesucht haben,<br />

wie wir denn aus der schwierigen Diskussion<br />

Pro und Contra Flughafen Zürich<br />

herauskommen.<br />

Claudius Marx: Wir erwarten nicht,<br />

dass wir mit einem Schreiben Probleme<br />

lösen, die Jahrzehnte alt sind. Und<br />

deswegen erwarten wir auch nicht,<br />

dass Frau Merkel und Herr Couchepin<br />

vor die Mikrofone treten und sagen,<br />

wir haben jetzt alles gelöst. Wir würden<br />

einen Riesenerfolg darin sehen,<br />

dass die beiden sagen: Wir haben ein<br />

Arbeitsprogramm. Und jetzt krempeln<br />

wir die Ärmel hoch und wir<br />

möchten, dass dieses Arbeitsprogramm<br />

abgearbeitet wird.<br />

Herr Burckhardt, was ist denn das<br />

wichtigste Thema für Ihre Schweizer<br />

Mitglieder?<br />

Andreas Burckhardt: Ich glaube, das<br />

Sechs-Punkte-Papier<br />

In dem offenen Brief der deutschen<br />

und Schweizer Wirtschaftsverbände an<br />

die Regierungsoberhäupter Merkel<br />

und Couchepin werden sechs Punkte<br />

aufgeführt, die der Region Nordschweiz/Südbaden<br />

nützen und sechs<br />

Punkte, die ihr schaden.<br />

Gesetzesvollzug/Entsenderecht:<br />

Es nützt der Region, wenn sich <strong>Unternehmen</strong><br />

in dem doppelten Rechtsraum<br />

frei bewegen können. Es schadet<br />

der Region, wenn der administrative<br />

Vollzug solchen Rechts für die<br />

betroffene Wirtschaft intransparent,<br />

unverhältnismäßig oder uneinheitlich<br />

erfolgt (Entsenderecht).<br />

Zollabfertigung:<br />

Es nützt der Region, wenn der Grenzverkehr<br />

reibungslos und ohne Wartezeiten<br />

abgefertigt werden kann. Es<br />

schadet ihr, wenn infolge infrastruktureller<br />

Mängel Staus entstehen.<br />

EU-Zollkodex (geplant):<br />

Es nützt der Region, wenn es Ausnahmeregelungen<br />

für die deutschschweizerische<br />

Grenze gäbe. Es<br />

schadet der Region, wenn eine Re-<br />

Hightech für die Marine: Vom getauchten<br />

U-Boot ferngesteuert wird<br />

die neue Rakete, die das Überlinger<br />

<strong>Unternehmen</strong> BGT Diehl Defence<br />

entwickelt hat. Der Flugkörper hängt<br />

an einem dünnen Faden. >Seite 26<br />

sind die beiden Zollprobleme. Die 24-<br />

Stunden-Regel und dann selbstverständlich<br />

auch die Zollabfertigung.<br />

Wenn die Flughafendebatte weiterhin<br />

alles blockiert, bei der A 98<br />

nichts passiert und die Zollabfertigungsprobleme<br />

weiter<br />

ungelöst bleiben, wo steht dann<br />

die Region in 20 Jahren, Herr<br />

Marx?<br />

Claudius Marx: Das ist immer eine<br />

Frage der Relation zu anderen Regionen,<br />

mit denen wir konkurrierten. An<br />

dem Punkt stehen zu bleiben, an dem<br />

man ist, heißt relativ zu anderen zurück<br />

zu fallen. Gerade bei der Verkehrsinfrastruktur<br />

ist es so, dass man<br />

verlorene Jahre nicht mehr einholt.<br />

Das ist ein zähes Geschäft. Selbst<br />

wenn wir morgen die Planung der A 98<br />

hätten, die bis zum Bodensee führt,<br />

wäre es trotzdem fraglich, ob wir alle,<br />

wie wir hier sitzen, noch darauf fahren<br />

könnten. Wenn wir aber jetzt Jahre untätig<br />

verstreichen lassen, wieder fünf,<br />

wieder zehn, holen wir die nie, nie<br />

mehr ein.<br />

Andreas Burckhardt: Wir sind in dieser<br />

trinationalen Gegend drei Randregionen,<br />

die aneinander stoßen. Wir<br />

sind die Nordwestschweiz, wir sind<br />

die südlichste Ecke von Deutschland<br />

mit Weil und Lörrach und wir sind das<br />

Elsass, das in Frankreich ein Stiefkind<br />

ist. Jetzt kann man Förderprogramme<br />

machen, um die Randregionen zu fördern<br />

oder man kann ihnen ermöglichen,<br />

sich selbst miteinander zu entwickeln.<br />

Ich glaube, dass das Zweite<br />

sinnvoller ist. Entweder wir sind in 20<br />

Jahren weiterhin Randregion oder wir<br />

sind eine der grenzüberschreitenden,<br />

nationalstaatenüberschreitenden<br />

Musterregionen in Europa.<br />

Claudius Marx: Wir starten ja hier oft<br />

aus der zweiten Reihe, vor allem im<br />

Zentrum der Region. Bis ein Unternehmer<br />

aus dem Landkreis Waldshut<br />

auf der A5 ist, ist sein Konkurrent<br />

schon in Mannheim. In der Formel 1<br />

des Wettbwerbs. Er startet unser Mitglied<br />

also nicht aus der Pole Position.<br />

Deswegen müssen wir alles für ihn<br />

tun, damit er am Ende vorne liegt. Und<br />

das heißt, die Dinge anzupacken und<br />

nicht länger hängenzulassen.<br />

FRAGEN: PETER LUDÄSCHER<br />

gelung nicht gefunden werden kann.<br />

A98:<br />

Es nützt der Region, wenn die A 98<br />

realisiert wird. Dies gilt im Besonderen<br />

für die Mitte der Region (LK Waldshut,<br />

Kanton Aargau). Es schadet der Region,<br />

wenn sie weitere Jahre mit<br />

Autobahnteilstücken leben muss.<br />

Flughafen Zürich:<br />

Es nützt der Region, wenn der Flughafen<br />

Zürich auch künftig gleichberechtigt<br />

neben anderen Großflughäfen<br />

rangierte und eine Vielzahl von Direktverbindungen<br />

zu weltweiten Zielen<br />

anbieten könnte. Es schadet der<br />

Region, wenn der Flughafen im internationalen<br />

Wettbewerb zurückfiele.<br />

CH-Nachtfahrverbot:<br />

Es nützt der Region, wenn diese<br />

Regelung im grenznahen Bereich<br />

Ausnahmen zuließe, um Ziele noch<br />

am Abend erreichen zu können. Es<br />

schadet der Region, wenn tagtäglich<br />

hunderte von Lkw an der Weiterfahrt<br />

gehindert werden.<br />

Dossier zum Fluglärmstreit und<br />

das IHK-Papier im Internet:<br />

www.suedkurier.de/fluglaerm


Aktuell<br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 3<br />

LEUTE<br />

Anaelle, Nguewo<br />

Seite<br />

19<br />

Behr, Giorgio 13<br />

Buhmann, Robert 4<br />

Burckhardt, Andreas 2<br />

Delhey, Joachim 7<br />

Dengler, Dietmar 7<br />

Dengler, Irene 7<br />

Doderer, Alexander 17<br />

Doderer, Carolin 17<br />

Eberle, Roland 13<br />

Ehrler, Gernot 9<br />

Emele, Walter 6<br />

Erkes, Klaus F. 19<br />

Forster, Stefan 2<br />

Gassner, Oliver 12<br />

Gessler, Stefan 24<br />

Grieshaber, Kurt 1<br />

Grub, Volker 11<br />

Gurr-Hirsch,<br />

Friedlinde<br />

14<br />

Hasper, Stefan 3<br />

Hauser, Ursula 24<br />

Held, Adrian 6<br />

Heuer, Daniel 3<br />

Heuer, Volker 3<br />

Hoch, Bernhard 12<br />

Höhne, Stefan 19<br />

Holstein, Arnold 8<br />

Jatsch, Werner 5<br />

Kallup, Bernhard 1<br />

Kauper, Rainer 14<br />

Kuttler, Hans-Jürgen 5<br />

Martin, Bernd 29<br />

Marx, Claudius 1<br />

Meißner, Inge 18<br />

Meschenmoser,<br />

Eva-Maria<br />

14<br />

Möller, Eberhard 26<br />

Mühlhaupt, Jürgen 9<br />

Petignant, Guy 13<br />

Plahl, Margit 29<br />

Sarasin, Eric 3<br />

Schaeidt, Peter 6<br />

Schellbach, Martin 25<br />

Schifferle, Peter 13<br />

Schilling, Andreas 6<br />

Schmidt, Hans-Peter 11<br />

Schwelling, Hermann 7<br />

Stadler, Günter 10<br />

Stork, Edith 24<br />

Stotmeister, Gerd 1<br />

Strobl, Ernst 14<br />

Suhner, Otto 1<br />

Susanek, Ernst 5<br />

Thaler, Michael 15<br />

Veeser, Walter 9<br />

Vierbaum, Rainer 1<br />

Vogl, Martina 19<br />

von Dewitz, Antje 8<br />

von Graevenitz, Gerhart<br />

29<br />

Vosseler, Thomas 14<br />

Weber, Albert 26<br />

Weber, Christian 26<br />

Weber, Lorenz 13<br />

Weisser, Roland 27<br />

Wellershoff, Klaus 16<br />

Wiesler,<br />

Klaus Günther<br />

10<br />

Wiktorin, Daniel 1<br />

Wilisch,<br />

Wolf Christian<br />

3<br />

Zembrod, Albert 6<br />

Handel mit Schweiz rege wie nie<br />

◆ Volumen der Importe und Exporte überschreitet 100 Milliarden Franken – politische Beziehungen angespannt<br />

von Julia Schönmuth<br />

Zürich – Der Handel zwischen<br />

Deutschland und der Schweiz hat im<br />

vergangenen Jahr erstmals das Volumen<br />

von 100 Milliarden Schweizer<br />

Franken überschritten. „Damit ist<br />

Deutschland weiterhin der wichtigste<br />

Handelspartner der Schweiz und wird<br />

es auch 2008 bleiben“, erklärte Eric Sarasin,<br />

Präsident der Handelskammer<br />

Deutschland-Schweiz in Zürich. Auf<br />

Grund der guten konjunkturellen Lage<br />

stiegen die Schweizer Exporte nach<br />

Deutschland um 14,9 Prozent auf 41,2<br />

Milliarden Schweizer Franken. Die<br />

Importe in die Schweiz legten um 12,9<br />

Prozent auf 62,2 Milliarden zu.<br />

„Fast jedes dritte Importprodukt in<br />

der Schweiz kommt aus Deutschland“,<br />

freute sich Sarasin. Im Vergleich<br />

dazu sind die Italiener mit einem Anteil<br />

von gut 11 Prozent und die Franzosen<br />

von knapp 10 Prozent am Import<br />

in das Alpenland beteiligt. In Deutschland<br />

werden doppelt so viele Schweizer<br />

Waren verkauft, wie in den Vereinigten<br />

Staaten als dem zweitgrößten<br />

Exportmarkt.Trotzdem sei Sarasin besorgt<br />

wegen der Spannungen zwischen<br />

den Ländern. Diese seien im<br />

Wesentlichen auf die Art und Weise<br />

des Umgangs mit der Steueraffäre zurückzuführen.<br />

„Ich hoffe, dass der Besuch<br />

von Frau Merkel die Missverständnisse<br />

aus dem Weg räumen<br />

kann“, erklärte er. Zum Streit um die<br />

Einflugschneise des Züricher Flughafens<br />

sagte er: „Wir müssen eine Lösung<br />

mit mehr Akzeptanz auf beiden<br />

Seiten finden.“<br />

Neues Trio für Autoblenden<br />

◆ Gestern Wettbewerber, heute Partner: Warum die Zulieferer Dekorsy und Wilisch jetzt als „Dewi“ gemeinsame Sache machen<br />

von Holger Thissen<br />

Radolfzell/Ansbach – Lange Jahre waren<br />

sie Wettbewerber, doch der gnadenlose<br />

Kostendruck in der Automobilbranche<br />

machte sie zu Partnern. Im<br />

Februar schlossen sich die Zulieferer<br />

Dekorsy (Radolfzell) und Wilisch &<br />

Sohn (Ansbach bei Nürnberg) unter<br />

dem Dach der Dewi Beteiligungs<br />

GmbH zu einem <strong>Unternehmen</strong>sverbund<br />

zusammen (wir berichteten).<br />

Denn auch am Bodensee und in Franken<br />

ächzen die Automobilzulieferer<br />

unter Preisdiktat und steigenden Anforderungen<br />

ihrer Auftraggeber.<br />

Langwierige Partnersuche<br />

Als Zulieferer der zweiten Reihe, der<br />

selten direkt an die Autobauer, sondern<br />

vorwiegend an die zwischengeschalteten<br />

Hersteller von Fertigbauteilen<br />

liefert, spürt die Dekorsy-Gruppe<br />

den Branchendruck. Dekorsy stellt<br />

in Radolfzell und Ungarn Kunststoffblenden<br />

für Klimaanlagen und<br />

Navigationsgeräte her. Blaupunkt,<br />

Continental und Harman/Becker zählen<br />

zu den Auftraggebern. „Die Margen<br />

sind äußerst gering, gleichzeitig<br />

steigen die Anforderungen an Qualität,<br />

Dokumentation und Vorleistungen<br />

ständig“, stellt Geschäftsführer<br />

Thomas Dekorsy fest.<br />

„Wenn wir als Mittelständler in unserer<br />

Größenordnung den Kunden etwas<br />

abliefern müssen, stoßen wir<br />

meist an Grenzen. Grenzen der Machbarkeit,<br />

des <strong>Management</strong>potenzials,<br />

Grenzen der Liquidität.“ Für Dekorsy<br />

war klar: Sein <strong>Unternehmen</strong> war mit<br />

einer Stückzahl von jährlich einer Million<br />

Autoinnenraumblenden zu klein,<br />

um auf lange Sicht wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Seit einem Jahr war der<br />

Dekorsy-Chef deshalb auf der Suche<br />

nach einem Partner.<br />

Keine 300 Autobahnkilometer entfernt<br />

stand Wolf Christian Wilisch in<br />

Ansbach mit seiner mittelständischen<br />

Firma Wilisch & Sohn GmbH vor demselben<br />

Problem. Wilisch ist wie Dekorsy<br />

auf Blenden spezialisiert. Vier Millionen<br />

Kunststoffblenden für Autoradios<br />

liefert die fränkische Firma jährlich<br />

an die Kunden. „Wir waren als reiner<br />

Nischenanbieter zu groß, aber zu<br />

klein, um direkt an die Autobauer zu<br />

liefern“, sagt Wilisch.<br />

Als im vergangenen Jahr die Münchener<br />

Beteiligungsgesellschaft GCI<br />

<strong>Management</strong> AG auf ihrer Suche nach<br />

einem strategischen Automotive-Investment<br />

im Mittelstand bei Dekorsy<br />

und Wilisch anklopfte, schlugen die<br />

Unternehmer ein: Wilisch und Dekorsy<br />

sollten fortan kooperieren statt weiter<br />

als Wettbewerber gegeneinander<br />

anzutreten. Unter der Regie von GCI<br />

schmiedeten die ehemaligen Konkur-<br />

HANDEL SCHWEIZ – DEUTSCHLAND<br />

Handelsvolumen<br />

in Mrd. CHF<br />

74,1<br />

80,1<br />

90,9<br />

103,4*<br />

2004 2005 2006 2007<br />

Für die Schweiz war der wichtigste<br />

deutsche Handelspartner das Bundesland<br />

Baden-Württemberg, gefolgt von<br />

Nordrhein-Westfalen und Bayern. Dabei<br />

konzentriert sich der Warenaustausch<br />

auf wenige Branchen, wobei<br />

Maschinen/Apparate/Elektronik,<br />

Chemikalien und Metalle/Metallwaren<br />

etwas mehr als die Hälfte der<br />

Schweizer Importe ausmachen.<br />

Nach wie vor ist der Arbeitsmarkt in<br />

der Schweiz für Deutsche attraktiv, berichtete<br />

Daniel Heuer, bei der Handelskammer<br />

zuständig für Marketing<br />

und Export. Darauf sei auch zurückzuführen,<br />

dass die Zahl der in der<br />

Schweiz gemeldeten Deutschen nach<br />

100 Jahren wieder über 200000 Personen<br />

liegt. Insgesamt stieg die Bevölkerung<br />

der Schweiz auf 7,6 Millionen<br />

Einwohner. Grund dafür ist unter anderem<br />

ein Einwandererzuwachs von<br />

renten die Mutterfirma Dewi, in die<br />

Wilisch und Dekorsy ihre Firmen einbrachten.<br />

GCI <strong>Management</strong> übernahm<br />

87,5 Prozent der Dewi-Anteile,<br />

die übrigen 12,5 Prozent an der neuen<br />

Holding halten die Altgesellschafter<br />

Wilisch und Dekorsy.<br />

„Als Mittelständler in<br />

unserer Größenordnung<br />

stoßen wir meist an Grenzen<br />

der Machbarkeit“<br />

DEKORSY-CHEF THOMAS DEKORSY<br />

„Wir haben nach wie vor zwei getrennte,<br />

eigenständige <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die jetzt unter dem Dach derselben<br />

Mutter arbeiten“, erklärt GCI <strong>Management</strong>-Sprecher<br />

Stefan Hasper. Das<br />

operative Geschäft liegt auch weiter in<br />

*Außenhandel 2007<br />

in Mrd. CHF<br />

Importe aus<br />

der Schweiz<br />

41,2<br />

Exporte in<br />

die Schweiz<br />

62,2<br />

3,1 Prozent, der durch die gute wirtschaftliche<br />

Lage und die Lockerung einiger<br />

Zuwanderungsbeschränkungen<br />

gegenüber Europa angetrieben wird.<br />

Dabei bilden die Deutschen hinter<br />

den Italienern die zweitgrößte Ausländergruppe.Schweizer<br />

<strong>Unternehmen</strong><br />

gehen in Deutschland gezielt auf die<br />

Suche nach Fachkräften und besetzen<br />

ihre offenen Stellen mit qualifizierten<br />

Deutschen. yDennoch, so Heuer, verlässt<br />

knapp jeder dritte Deutsche die<br />

Schweiz wieder. „Die kulturelle Nähe<br />

zur Schweiz ist trügerisch und macht<br />

die Integration schwer“, erläutert er.<br />

Der Anteil der Deutschen an der<br />

steigenden Zahl von Grenzgängern<br />

liegt konstant bei 20 Prozent. 2007<br />

wurden gut 38000 Bewilligungen ausgestellt.ZumPersonenfreizügigkeitsabkommen<br />

erklärte Steuerexpertin<br />

Marion Viol: „Das Meldeverfahren ist<br />

den Händen von Dekorsy und Wilisch,<br />

die unverändert Geschäftsführer sind.<br />

„Wir mischen uns nicht direkt ins operative<br />

<strong>Management</strong> ein, sondern fungieren<br />

als strategischer Investor, der<br />

seine Ideen einbringt“, sagt Hasper.<br />

Die Gesellschafter betonen, dass die<br />

Neuordnung weder eine Fusion noch<br />

ein Verkauf ist. „Es ist kein einziger<br />

Cent an die Gesellschafter geflossen,<br />

sondern es handelt sich um eine Einbringung<br />

mit der strategischen Ausrichtung,<br />

die <strong>Unternehmen</strong> und die<br />

Standorte zu erhalten“, unterstreicht<br />

Thomas Dekorsy.<br />

Hasper sieht eine gute Zukunft für<br />

den Firmenverbund: „Wir haben jetzt<br />

zwei Standorte in Deutschland und<br />

zwei Standorte in Ungarn, die wir kapazitätsmäßig<br />

optimieren können.“<br />

So könnten nun etwa beide Schwesterfirmen<br />

die komplette Wertschöp-<br />

Quelle: Handelskammer Deutschland Deutschland - - Schweiz<br />

Schweiz<br />

Bild: mev / Grafik: Steller<br />

sehr komplex. Dadurch sind einige<br />

ausländische <strong>Unternehmen</strong> unbeabsichtigt<br />

in illegale Situationen geraten.“<br />

Die Kammer schlägt deswegen<br />

eine größere Transparenz der einzuhaltenden<br />

Regeln in der Schweiz vor-<br />

.Auch für deutsche Investoren sind<br />

seit Jahresbeginn die Barrieren niedriger<br />

geworden. So wurden im Schweizer<br />

Gesellschaftsrecht die Nationalitätserfordernisse<br />

abgeschafft und die<br />

Wohnsitzverhältnisse gelockert.<br />

Gegen die geplante Zollsicherheitsinitiative<br />

der EU sprach sich Geschäftsführer<br />

Ralf Bopp aus. Die geforderte<br />

Vorausmeldung von Waren würde<br />

das Stauaufkommen an den Grenzen<br />

erhöhen. Da beide Länder gleichhohe<br />

Sicherheitsstandards hätten,<br />

könnte eine gegenseitige Anerkennung<br />

der Sicherheitsmaßnahmen die<br />

Meldung überflüssig machen.<br />

Dewi<br />

Die Dekorsy-Gruppe und die Wilisch<br />

& Sohn GmbH erwirtschaften gemeinsam<br />

70 Millionen Euro Jahresumsatz<br />

und beschäftigen jeweils<br />

500 Mitarbeiter in Deutschland und<br />

Ungarn. Beide <strong>Unternehmen</strong> stellen<br />

Autoblenden her, etwa für Navigationsgeräte,<br />

Klimaanlagen und Auto-<br />

fungskette von Spritzgussproduktion,<br />

Lackieren und Montage in Ungarn<br />

nutzen. Wilisch hatte vor dem Zusammenschluss<br />

Ungarn lediglich als verlängerte<br />

Werkbank für die Montage<br />

genutzt. „Eins plus Eins muss eben<br />

mehr als Zwei ergeben“, so Hasper. Als<br />

wichtigen Vorteil des Zusammenschlusses<br />

sieht Wilisch die <strong>Unternehmen</strong>ssicherung:<br />

„Größere Einheit gibt<br />

größere Stabilität. Gerade den qualifizierteren<br />

Mitarbeitern gibt es bessere<br />

Entwicklungsmöglichkeiten.“<br />

2008 wird im Zeichen der Neusortierung<br />

stehen, um die anspruchsvollen<br />

Kunden der Automobilbranche<br />

noch besser bedienen zu können. Dekorsy:<br />

„Jetzt soll die Gruppe schnell<br />

zusammenwachsen. Dazu gehören<br />

auch strategische Überlegungen, welche<br />

Prozesse an welchem Standort<br />

bleiben sollen.“ So sei beispielsweise<br />

Stuttgart/Friedrichshafen – Die Tognum<br />

AG (Friedrichshafen) war mit ihren<br />

MTU-Dieselmotoren auch im Geschäftsjahr<br />

2007 sehr erfolgreich. Für<br />

das laufende Jahr erwartet das <strong>Unternehmen</strong>die<br />

Fortsetzung des Wachstums.<br />

Dollarschwäche und Finanzkrise<br />

beeinträchtigen Tognum kaum.<br />

Wie der Vorstandsvorsitzende, Volker<br />

Heuer, in Stuttgart auf der ersten<br />

Bilanzpressekonferenz nach dem Börsengang<br />

im vergangenen Sommer berichtete,<br />

bleibt der Vorstand trotz der<br />

erschwerten gesamtwirtschaftlichen<br />

Bedingungen bei seiner optimistischen<br />

Prognose vom Dezember.<br />

„Wir halten an unseren ehrgeizigen<br />

Zielen fest“, so Heuer. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

werde weiter stark wachsen,<br />

glänzend verdienen und seine Belegschaft<br />

vergrößern. Denn die Hälfte der<br />

Geschäfte der Tognum AG seien nicht<br />

oder wenig konjunkturabhängig.<br />

Nach der Prognose wird der Motorenbauer<br />

seinen Umsatz im laufenden<br />

Jahr um 11 bis 13 Prozent steigern,<br />

nachdem er 2007 bereits um 12 Prozent<br />

auf 2,84 Milliarden Euro gestiegen<br />

ist. Tognum steigerte das Betriebsergebnis<br />

(Ebit) auf 390 Millionen Euro<br />

( plus 26 Prozent).<br />

Das anhaltend starke Wachstum des<br />

Motorenbauers spiegelt sich auch in<br />

der Mitarbeiterzahl. Sie wuchs 2007<br />

um gut 1000 oder 14 Prozent auf 8179.<br />

Davon profitierte die Region Friedrichshafen<br />

stark. Hier entstanden 450<br />

neue Arbeitsplätze. Tognum beschäf-<br />

Dekorsy und Wilisch produzieren und vermarkten ihre<br />

Blenden für Autoradios und Klimaanlagen jetzt als<br />

Schwesterfirmen. Von links: Stefan Hasper vom neuen<br />

Investor GCI, Wilisch-Chef Wolf Christian Wilisch und<br />

Dekorsy-Geschäftsführer Thomas Dekorsy. Bild: Thissen<br />

radios. Dekorsy und Wilisch arbeiten<br />

seit Februar als eigenständige<br />

Schwesterunternehmen unter dem<br />

Dach der Dewi Beteiligungs GmbH<br />

zusammen.<br />

Das Leistungsspektrum der neuen<br />

Gruppe umfasst Zweikomponentenspritzguss<br />

mit anspruchsvoller<br />

Oberflächenveredelung, komplett<br />

mit Produktion, Lackieren, Montieren.<br />

denkbar, dass sich eines der Werke auf<br />

Mattlackierungen spezialisiert und<br />

das Schwesterwerk nur Hochglanz liefert.<br />

Von dem Größenzuwachs verspricht<br />

sich die Dewi, die jetzt mit 1000<br />

Mitarbeitern 70 Millionen Euro Jahresumsatz<br />

erwirtschaftet, nicht nur<br />

Synergien in Produktion und Vermarktung,<br />

sondern auch eine bessere<br />

Marktpräsenz: „Wir wollen großen<br />

Firmen wie Continental ein adäquater<br />

Partner sein“, sagt Dekorsy.<br />

Und wie lange bleibt der strategische<br />

Investor GCI bei Dewi an Bord?<br />

„Grundsätzlich planen wir langfristig“,<br />

sagt GCI-Sprecher Hasper. „Je<br />

nach Geschäftsentwicklung ist aber<br />

alles möglich: Längeres Investment<br />

mit Dividenden-Nutzung, Börsengang,<br />

Erweiterung der Gruppe oder<br />

schneller Rückzug.“<br />

Tognum hält Kurs<br />

◆ Friedrichshafener Motorenbauer trotzt Dollarschwäche<br />

von Peter Ludäscher<br />

Montage eines Schiffsmotors im<br />

Friedrichshafener MTU-Werk.<br />

tigt nun 5600 Mitarbeiter in Friedrichshafen.<br />

Auch für das laufende Geschäftsjahr<br />

kündigte der Vorstand die<br />

Schaffung von „mehreren hundert“<br />

neuen Arbeitsplätzen an. Sie werden<br />

sich nicht auf Friedrichshafen konzentrieren,<br />

sondern auf eine Reihe<br />

weiterer Standorte, unter anderem in<br />

Nordamerika und Asien verteilen.<br />

Tognum fertigt in Friedrichshafen neben<br />

den Dieselmotoren auch Gelenkwellen,<br />

vor allem für Daimler. Die Ausgliederung<br />

dieser Sparte in ein selbstständiges<br />

<strong>Unternehmen</strong> namens „Rotorion“<br />

hat Spekulationen über einen<br />

Verkauf des Gelenkwellengeschäfts<br />

ausgelöst. Heuer sagte dazu, Tognum<br />

wolle mit den Gelenkwellen nach<br />

Asien expandieren und dort „groß investieren“.


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 4 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

News<br />

DATA DIRECT<br />

Datensicherheit boomt<br />

Ein Umsatzwachstum<br />

von<br />

12 Prozent kann<br />

die Freiburger<br />

Data Direct<br />

GmbH Network<br />

Technology, die<br />

Netzwerk- und<br />

Sicherheitslösungen anbietet,<br />

verzeichnen. Das <strong>Unternehmen</strong>,<br />

das vor zehn Jahren gegründet<br />

wurde, machte 2007 einen Umsatz<br />

von 5,1 Millionen Euro. Besonders<br />

wachstumsstark ist der<br />

Softwarespezialist im Bereich der<br />

Dienstleistungen und des telefonischen<br />

Supports. So hat sich der<br />

Umsatz der Voice Over Ip- Sparte<br />

2007 sogar verfünffacht. 2008 will<br />

die Firma Leistungsführer auf<br />

dem Premiummarkt werden.<br />

SIEK BAUTRÄGER<br />

Firma droht das Aus<br />

Die Firma Siek Bauträger Gesellschaft<br />

mit Sitz in Villingen steht<br />

vor dem Aus. Geschäftsführer<br />

Werner Schlüssele hat jetzt Insolvenzantrag<br />

gestellt. Grund dafür<br />

seien Probleme in der Vermarktung<br />

der Wohnungen eines Pilotprojekts.<br />

Von der Insolvenz ist<br />

allerdings nicht die Firma Siek<br />

Haus + Immobilien betroffen, die<br />

zwar unter dem gleichen Dach<br />

angesiedelt ist, aber eigenständig<br />

geführt wird. Die Siek Bauträger<br />

Gesellschaft wurde 1996 von<br />

Schüssele gegründet, um Großprojekte<br />

zu realisieren. Doch<br />

ausgerechnet bei einem Pilotprojekt,<br />

dem Bau eines mit Erdwärme<br />

betriebenen Mehrfamilienhauses,<br />

geriet das <strong>Unternehmen</strong><br />

in Schwierigkeiten. (sk)<br />

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THE<br />

WET PROCESSING<br />

COMPANY<br />

von Angela Steidle<br />

Es ist ein Kampf ohne Ende, doch<br />

jeden Tag nimmt Robert Buhmann<br />

die Herausforderung an und<br />

rückt den hohen Materialkosten auf<br />

den Leib. Der Chef des Niederwangener<br />

Zuginnenausbauers Geta Interieur<br />

ist überzeugt: „Gerade kleine<br />

und mittlere <strong>Unternehmen</strong> haben allein<br />

beim Materialeinsatz ungenutzte<br />

Einsparpotenziale von bis zu 20 Prozent.“<br />

Seit einem Jahr koordiniert der Ingenieur<br />

Buhmann sechs mittelständische<br />

Betriebe aus der Region, die alle<br />

etwas mit der Entwicklung oder Herstellung<br />

von Produkten für Schienenfahrzeuge<br />

zu tun haben. An der Spitze<br />

dieser Materialeffizienz-Agentur „Inno-Mat“:<br />

Geta Interieur, der Marktführer<br />

im Innenausbau von Schienenfahrzeugen.<br />

Die Materialeffizienz-<br />

Agentur hat zum Ziel, die Herstellungskosten<br />

von der Materialseite anzugehen.<br />

Die Wangener Unternehmer-Kooperation<br />

ist eine von 16 bundesweit.<br />

Jede Einzelne mit spezifischem<br />

Schwerpunkt.<br />

Gute Planung drückt Kosten<br />

„Die Einsparungen bei einer vorausschauenden<br />

Planung des Materialeinsatzes<br />

sind in aller Regel doppelt so<br />

hoch wie bei einer nachträglichen Optimierung“,<br />

weiß Geta-Geschäftsführer<br />

Buhmann aus eigener Erfahrung.<br />

Schwerpunkt der Materialeffizienz-<br />

Agentur in Wangen ist die Konzeption<br />

neuer Produkte und Produktionsverfahren.<br />

Buhmann: „Über den intelligenten<br />

Umgang mit Materialien bleiben<br />

wir mit unserem Know-how vor<br />

Ort konkurrenzfähig. Über jeden neu<br />

generierten Auftrag können wir rund<br />

10 000 Arbeitsstunden in der Region<br />

halten“.<br />

Für den Querdenker geht es den-<br />

Anlagen von RENA setzen weltweit Maßstäbe<br />

in Prozesstechnologie für nasschemische<br />

Anwendungen. RENA steht für wegweisende<br />

Innovationen in der PV- und Halbleiterindustrie,<br />

in der Galvanik, in der Medizintechnik sowie<br />

in der Leiterplattentechnologie.<br />

Sprechen Sie mit uns!<br />

www.rena.de<br />

Zug um Zug sparsamer<br />

◆ 20 Prozent weniger Materialkosten: Die <strong>Unternehmen</strong>skooperation Inno-Mat findet verborgene Einsparpotenziale<br />

Es geht noch effizienter: Die Innenausstattung im ICE der Deutschen Bahn kommt von der Niederwangener Firma<br />

Geta-Interieur, die in der <strong>Unternehmen</strong>skooperation Inno-Mat laufend an der Steigerung der Materialeffizienz<br />

arbeitet. Bilder: dpa/Deutsche Bahn/Steidle<br />

noch um mehr: „Der Standort<br />

Deutschland muss durch den ingenieurstechnischen<br />

Einsatz von Materialien<br />

gestärkt werden. Die Ressourcen<br />

und Potenziale, die in der Region<br />

stecken, müssen ausfindig gemacht<br />

und genutzt werden.“<br />

Geta Interieur arbeitet heute weltweit<br />

mit eigener Produkt-Technologie<br />

und einer spezialisierten handwerklichen<br />

Fertigung in einer sehr profitablen<br />

Nische. Zu den exklusiven Kunden<br />

gehören: Bombardier, Siemens, Alstom<br />

und die Katamaran-Reederei. Renommierte<br />

Projekte sind: Die komplette<br />

Innenausstattung der ICE-Lini-<br />

en, des Transrapid in Shanghai, der S-<br />

Bahnen in Stockholm, in Seoul, der<br />

Hillside-Bahn in Melbourne, die<br />

Schlafwagen der russischen Eisenbahngesellschaft<br />

sowie Projekte in Lateinamerika,<br />

Südafrika und Saudi Arabien.<br />

Werkstoffe der Zukunft<br />

Auf Buhmanns Schreibtisch steht das<br />

etwa ein Meter lange Modell eines<br />

schlanken Beibootes. „Mit Schienenfahrzeugen<br />

hat das nichts zu tun“,<br />

feixt der passionierte Segler. „Aber der<br />

Tender gibt ein wunderbares Beispiel<br />

für den Einsatz einer Materialeffizienz-Agentur<br />

ab“.<br />

Arbeitsboote werden bislang aus<br />

glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt<br />

oder aus Aluminium. Kunststoff<br />

ist als Material viel zu schwer,<br />

Aluminium als Werkstoff zu teuer. Die<br />

Aufgabenstellung für den Arbeitskreis<br />

könnte lauten: Einen Ersatzwerkstoff<br />

zu finden, der die nötige Festigkeit hat,<br />

bei weniger Gewicht. Er muss als Ressource<br />

langfristig zur Verfügung stehen<br />

und gut zu verarbeiten sein. Im<br />

Brainstorming der Unternehmer werden<br />

Ideen zusammengetragen, Erfahrungen<br />

gesammelt und evaluiert. Dabei<br />

ist die ganzheitliche Sicht über alle<br />

Komponenten der Wertschöpfungskette<br />

wichtig. Die Zukunft könnte im<br />

Beispiel einem Werkstoff aus gewobener<br />

Kohlefaser gehören – mit Balsa-<br />

Holz als nachwachsendem Trägermaterial.<br />

Bei der effizienten Materialund<br />

Prozessplanung für künftige Produktionsverfahren<br />

geht es für Robert<br />

Buhmann aber auch um die Nachhaltigkeit:<br />

Die Lebensdauer, die Entsorgung<br />

des eingesetzten Materials und<br />

der Energieverbrauch bei der Produktion<br />

sind für ihn wesentliche Gesichtspunkte.<br />

Agieren wie ein Konzern<br />

Materialoptimierung bedeutet bei Geta<br />

nicht zwangsläufig „Low Cost Technologie“.<br />

Beim Innenausbau von<br />

Hochgeschwindigkeitszügen geht es<br />

um ganz spezifische Anforderungen<br />

an die Bauteile: Um Gewicht, Brandlast,<br />

Größe und Festigkeit. Neue Lösungen<br />

sind am Markt gefragt. Sie<br />

werden bezahlt. Und sie generieren<br />

automatisch Folgeaufträge.<br />

Geta Interieur<br />

Robert Buhmanns Geta Interieur ist<br />

eine Ausgründung aus der über 130<br />

Jahre alten, elterlichen Tischlerei in<br />

Niederwangen. Der gelernte Schreiner<br />

Buhmann hatte sich vor Jahren<br />

zum Ziel gesetzt, mit der eigenen<br />

Firma all das zu machen, was im<br />

Handwerk keinen Platz hat. Ein<br />

Ingenieurstudium, die fieberhafte<br />

Suche nach innovativen Werkstoffen,<br />

neuen Bearbeitungs- und<br />

Beschichtungsverfahren auf der<br />

Grundlage handwerklicher Techniken<br />

waren für ihn die Spielwiese<br />

im Prototypenbau. Geta Interieur<br />

entwickelte sich in nur 22 Jahren<br />

vom Drei-Mann-Betrieb für exklusive<br />

Büromöbel zum Marktführer<br />

im Innenausbau von Schienenfahrzeugen.<br />

Geta stattet unter anderem<br />

den ICE aus. Seit 2006 unterhält<br />

Geta ein Joint Venture in Südchina,<br />

mit dual geprägtem Ausbildungskonzept.<br />

(ast)<br />

Kostenintensiv ist vor allem der Einstieg<br />

in neue Verfahren. Geta ist kein<br />

Großkonzern, der sich eine eigene<br />

Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

leisten kann. Aber im Betrieb gibt<br />

es jede Menge Erfahrungen aus der<br />

Praxis, gewachsenes Ingenieurswissen<br />

und immer wieder Impulse aus<br />

Auslandsaufträgen.<br />

Wie die Fahrzeugbauer denkt Robert<br />

Buhmann bei der Materialoptimierung<br />

in kurzen Lebenszyklen. „50<br />

Prozent der Produkte, die wir heute<br />

„Bei der Zusammenarbeit<br />

geht es nicht um Betriebsgeheimnisse“<br />

GETA-CHEF ROBERT BUHMANN<br />

herstellen, sind jünger als fünf Jahre.“<br />

Ein starker Faktor: Geta nutzt das Potenzial<br />

von sehr gut ausgebildeten<br />

jungen Leuten als Grundlage für die<br />

weitere Expansion am Weltmarkt.<br />

Know-how-Austausch<br />

„Der schnelle Einstieg in neue Produktions-Zyklen<br />

funktioniert nur über<br />

ein branchenübergreifendes Netzwerk,<br />

in dem alle Gewerke vom Einkauf<br />

über die Technologie bis zur Produktion<br />

zusammenarbeiten“, erklärt<br />

der Unternehmer, „einer alleine<br />

Noch eine Idee von Robert Buhmann:<br />

Mit Hilfe optimierter Materialien<br />

könnten Versorgungsschächte<br />

für den ICE gleichzeitig als Deckenverkleidung<br />

genutzt werden.<br />

Materialeffizienz<br />

Die Deutsche Materialeffizienzagentur<br />

(Demea) mit Sitz in Berlin<br />

ist auf Initiative des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

entstanden. Sie soll über<br />

den Aufbau von Netzwerken und<br />

Beratungsprogrammen <strong>Unternehmen</strong><br />

dazu motivieren, die Potenziale<br />

für mehr Materialeffizienz<br />

zu erschließen. 16 solcher Kooperationen<br />

gibt es bereits in der<br />

Bundesrepublik. Eine davon ist das<br />

Materialeffizienz-Netzwerk „Inno-<br />

Mat“ in Wangen. Hier arbeiten<br />

insgesamt sechs regionale Firmen<br />

einer Wertschöpfungskette zusammen:<br />

Entwickler und Hersteller<br />

von Produkten, die in Schienenfahrzeugen<br />

eingesetzt werden. Koordinator<br />

und Ansprechpartner ist<br />

Robert Buhmann von der Firma<br />

Geta Interieur in Niederwangen.<br />

(ast)<br />

Infos im Netz:<br />

www.inno-mat.de<br />

www.demea.de<br />

schafft das nicht.“ Die Summe der<br />

Kompetenz in der Materialeffizienz-<br />

Agentur beschleunigt also die Entwicklungsphase.<br />

Hier optimiert sich<br />

das Know-how in kurzer Zeit. Buhmann:<br />

„Wir können agieren wie ein<br />

Konzern“. Die Wangener Kooperation<br />

arbeitet eng mit der Materialforschungsabteilung<br />

der Fachhochschule<br />

Isny zusammen. Das Bundeswirtschaftsministerium<br />

beteiligt sich über<br />

Förderprogramme.<br />

„Der Großraum Friedrichshafen“,<br />

sagt Robert Buhmann, „hat über Dornier<br />

in Europa in den Ingenieursdisziplinen<br />

einen sehr guten Ruf“. Trotzdem<br />

bleibt es schwierig, diese Ressourcen<br />

im schwäbischen Mittelstand<br />

zu erschließen. Buhmann spricht aus<br />

eigener Erfahrung: „Uneigennützig<br />

rückt hier keiner mit Firmenwissen<br />

heraus. Dabei geht es bei der Zusammenarbeit<br />

im Netzwerk nicht um Betriebsgeheimnisse“,<br />

erklärt der Unternehmer,<br />

„bei eigenen Erfindungen<br />

agiert jeder für sich. Aber die Frage,<br />

was wird in ein paar Jahren aus meinem<br />

Produkt, beschäftigt alle. Darüber<br />

wird gerne diskutiert“.<br />

Im besten Fall profitiert jede der beteiligten<br />

Firmen von einer neuen Herstellungsvariante.<br />

Geht über die Material-Optimierung<br />

bei einem Partner<br />

Umsatz verloren, sollte sich der Verlust<br />

über neue Märkte amortisieren.<br />

Auch die Magnetschwebebahn in Schanghai fährt mit einer durchdacht<br />

hergestellten Innenausstattung von Geta. Bild: dpa<br />

Inno-Mat<br />

Die Materialeffizienz-Agentur<br />

„Inno-Mat“ hat zum Ziel, die Herstellungskosten<br />

von der Materialseite<br />

anzugehen. Die Wangener<br />

Unternehmer-Kooperation ist eine<br />

von 16 bundesweit. Jede Einzelne<br />

mit spezifischem Schwerpunkt. Alle<br />

organisiert unter dem Dach der<br />

Deutschen Materialeffizienz-Agentur<br />

„demea“ mit Sitz in Berlin. Die<br />

Dachorganisation unterstützt die<br />

Gründung der Agenturen und deren<br />

Wissensaustausch. „Einsparungen<br />

bei den Materialkosten lohnen sich<br />

für <strong>Unternehmen</strong> besonders“, sagt<br />

Mario Schneider, Leiter der Deutschen<br />

Materialeffizienz-Agentur<br />

„demea“ in Berlin, „im verarbeitenden<br />

Gewerbe entfallen rund 40<br />

Prozent der Kosten auf Werkstoffe<br />

und Betriebsmittel. Studien belegen,<br />

dass Firmen in diesem Kostenblock<br />

im Durchschnitt um ein<br />

Fünftel reduzieren können“. (ast)


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 5<br />

Das unsichtbare Raucherglück<br />

◆ Wie ein Donaueschinger Unternehmer die Gastronomie aus der Klemme des Nichtrauchergesetzes befreien will<br />

von Wolfgang Losert<br />

Seit September 2007 ist Baden-<br />

Württembergs Gastronomie<br />

rauchfreie Zone, sofern das Lokal die<br />

Paffer nicht in separierte Quarantäne<br />

stecken kann. Doch das Gesetz zum<br />

Schutz der Nichtraucher löste nicht<br />

nur zustimmendes Aufatmen bei den<br />

Nutznießern klarer Luft aus, sondern<br />

brachte so manchen Wirt in betriebswirtschaftliche<br />

Atemnot. Vor allem<br />

den vielen Einraum-Wirtschaften,<br />

Eckkneipen und Trend-Pubs droht der<br />

Kollaps, weil deren typische Raucherklientel<br />

ausbleibt.<br />

Rauchfrei ohne Wand<br />

An allerhand Lösungen für die Koexistenz<br />

von Qualmern und Nichtrauchern<br />

unter ihrem Dach versuchen<br />

sich seitdem die Gastronomen. Zwischentüren<br />

ziehen sie ein, Raucherzelte<br />

stellen sie auf und vor der Tür<br />

machen sie es den Nikotin-Naschern<br />

gemütlich.<br />

Doch jetzt lässt ein Donaueschinger<br />

Unternehmer mit einer technologischen<br />

Innovation die Gastronomie<br />

und einschlägige Branchen aufhorchen.<br />

Seine Erfindung könnte die gesundheitlich<br />

so positiv wirkende, ökonomisch<br />

aber oft verhängnisvolle<br />

Frontenbildung zwischen Rauchern<br />

und Nichtrauchern in Gaststätten tatsächlich<br />

befrieden helfen.<br />

Werner Jatsch heißt der potenzielle<br />

Heiler des Raucher-Konflikts in der<br />

Gastronomie, wohnt als einstiger Mitarbeiter<br />

einer Schwenninger Firma<br />

seit 1966 in Donaueschingen und baute<br />

sich 1997 mit der Vertriebs- und Entwicklungsgesellschaft<br />

Clivent im ehemaligen<br />

Firmengebäude der Allmendshofener<br />

Kammgarnspinnerei<br />

Wirth eine florierende eigene unternehmerische<br />

Existenz auf. Auf Klimaund<br />

Lüftungstechnik-Lösungen ist<br />

Rauchfreie Kneipenzone auch ohne Wand: Werner Jatsch vor seinem Luftvorhang,<br />

den er aus bereits vorhandenen Bauteilen konstruierte. Bild: Losert<br />

Chinesen übernehmen KSL<br />

◆ Börsennotierte Suntech AG kauft Dauchinger Automatisierungshersteller<br />

von Klaus-Peter Friese<br />

Dauchingen – Hans-Jürgen Kuttler<br />

hat seine Firma KSL-Kuttler Automation<br />

Systems GmbH an das chinesische<br />

<strong>Unternehmen</strong> Suntech verkauft.<br />

Der Dauchinger Firma gelinge damit<br />

der seit langem angestrebte Einstieg in<br />

die Solartechnik, so Geschäftsführer<br />

Kuttler bei der Feier zum 20-jährigen<br />

Bestehen des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Kuttler kündigte an, dass er unter<br />

dem neuen Partner nicht länger das<br />

<strong>Unternehmen</strong> führen wird, aber in anderer<br />

Position weiter im Betrieb arbeitet.<br />

Die Geschäftsführung wird der<br />

neue Partner Suntech bestimmen.<br />

Dem <strong>Unternehmen</strong> sagte Kuttler eine<br />

glänzende Zukunft voraus. Durch die<br />

Firma Suntech sei die Auslastung auf<br />

Jahrzehnte hinaus garantiert. Die chinesische<br />

Firma ist der weltweit größte<br />

Hersteller von Solarmodulen und beschäftigt<br />

etwa 8000 Mitarbeiter.<br />

Schon bisher arbeitete die Firma<br />

Kuttler über ein Tochterunternehmen<br />

in der Nähe von Schanghai mit Suntech<br />

zusammen. Diese Zusammenarbeit<br />

soll jetzt auf den Standort Dauchingen<br />

ausgeweitet werden. Es wird<br />

hier ein Technologiezentrum entstehen,<br />

so sagte Geschäftsführer Hans-<br />

Jürgen Kuttler voraus, in dem neue<br />

Wege zur Herstellung von Solarmodulen<br />

erforscht und realisiert werden.<br />

Die Firma Kuttler wird die Maschinen<br />

und Fertigungsstraßen bauen, die<br />

dann für die Solarzellen-Produktion<br />

von Suntech und anderen <strong>Unternehmen</strong><br />

die Voraussetzung sein werden.<br />

KSL Kuttler<br />

Begonnen hatte das <strong>Unternehmen</strong> als<br />

Einmann-Betrieb in der Niedereschacher<br />

Straße. Man produzierte Maschinen,<br />

so erinnert sich Geschäftsführer<br />

Hans-Jürgen Kuttler, ohne überhaupt<br />

Aufträge zu haben. Die kamen erst zum<br />

Ende des Gründungsjahres aus Russland.<br />

Damit begann der Aufstieg des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s, das ursprünglich<br />

Automatisierungssysteme für die<br />

Leiterplattenindustrie herstellte. 1992<br />

entwickelten die Techniker des Betriebes<br />

ein Robotersystem, das zum<br />

Verkaufsschlager wurde. Firmen wie<br />

IBM, Motorola und Hewlett-Packard<br />

wurden Kunden. Es wurden auch<br />

Niederlassungen in USA und Taiwan<br />

gegründet. Nach zehn Jahren war die<br />

KSL-Geschäftsführer Hans-Jürgen<br />

Kuttler – hier in einer Bildmontage<br />

vor der chinesischen Flagge – hat<br />

seine Firma verkauft. Bild: Friese<br />

Kuttler beschäftigt weltweit über<br />

500 Mitarbeiter, den größten Teil davon<br />

in der Niederlassung in China. In<br />

Dauchingen selbst arbeiten 110 hoch<br />

spezialisierte und erfahrene Mitarbeiter<br />

für die Firma, die einst eine der<br />

führende Adressen für den Bau von in-<br />

Zahl der Mitarbeiter auf 80 und der<br />

Umsatz auf 20 Millionen Mark gestiegen.<br />

Der größte Teil der Produktion<br />

ging nach Amerika und Asien. Mit 180<br />

Maschinentypen verfügt die Firma<br />

Kuttler in ihrem Bereich über das<br />

weltweit größte Lieferprogramm. 2001<br />

war die Welt für die Firma noch in<br />

Ordnung. In einem vierten Bauabschnitt<br />

wurde die laufend vergrößerte<br />

Produktionsfläche nochmals auf<br />

14 000 Quadratmeter erweitert. Doch<br />

schon zum Ende des Jahres brachen<br />

die Aufträge dramatisch ein. Die vielgelobte<br />

UMTS-Technik erfüllte die<br />

Erwartungen nicht und konnte sich<br />

nicht durchsetzen und die Kunden<br />

dieser Branche stornierten Aufträge.<br />

Doch das <strong>Unternehmen</strong> lief weiter und<br />

gründete bei Schanghai eine Toch-<br />

novativen Maschinen für die Herstellung<br />

von Leiterplatten war.<br />

Dieses Geschäft lastet das <strong>Unternehmen</strong><br />

jetzt und auch in Zukunft<br />

nicht mehr voll aus, so stellte Hans-<br />

Jürgen Kuttler fest. Die früheren Kunden<br />

sind weitgehend in den asiatischen<br />

Raum abgewandert und damit<br />

wird es immer schwieriger, die Sondermaschinen<br />

hier zu verkaufen. Diese<br />

Produktlinie wird allerdings weiterhin<br />

beibehalten.<br />

Das technische Wissen aus der Leiterplattentechnik<br />

bildet die Grundlage<br />

für die neuen Konzepte und Wege<br />

für Fertigungseinheiten zur Produktion<br />

von Solarzellen. Das Fachwissen<br />

der Mitarbeiter sei das größte Kapital<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s, so stellte der Geschäftsführer<br />

fest.<br />

Schon jetzt hat die Firma Kuttler,<br />

wohl abgestimmt mit ihrem neuen<br />

Partner, große Pläne mit dem Dauchinger<br />

Werk. Investiert werden soll<br />

im großen Stil in eine weitere Fertigungshalle<br />

für Reinraumtechnik, die<br />

unabdingbar für die künftige Produktion<br />

sein wird. Das dazu notwendige<br />

Grundstück hat die Firma bereits vor<br />

einem Jahr erworben. So lange laufen<br />

auch bereits die Verhandlungen über<br />

den Zusammenschluss mit dem Partner<br />

aus China.<br />

Einig geworden ist man sich wohl<br />

auch über eine deutliche Aufstockung<br />

der Zahl der Mitarbeiter. Ein Teil der<br />

jetzigen Belegschaft wird neue Aufgaben<br />

übernehmen und seine Erfahrungen<br />

in den künftigen Produktionszweig<br />

einbringen.<br />

terfirma. Im Jahr 2002 erhielt die Firma<br />

den größten Einzelauftrag ihrer Geschichte<br />

von der Solarfirma Suntech.<br />

Bestellt wurden Transporteinrichtungen<br />

für die Produktion von Solarzellen.<br />

Ungewöhnlich schnell wuchs die<br />

Tochterfirma in China. Schon im Jahre<br />

2005 hatte Kuttler versucht, in der<br />

Solartechnik Fuß zu fassen, was aber<br />

damals nicht gelang. Neue Maschinen<br />

wurden entwickelt und die Finanzlage<br />

der Firma stabilisierte sich. Nach 20<br />

Jahren zählt das <strong>Unternehmen</strong> 533<br />

Mitarbeiter weltweit, davon 110 in<br />

Dauchingen. Die Zukunft der Firma<br />

allerdings sieht Hans-Jürgen Kuttler nur<br />

in Anlehnung an einen starken Partner,<br />

den er in der chinesischen Firma<br />

Suntech nach eigenen Angaben gefunden<br />

hat. (vif)<br />

Clivent spezialisiert, entwickelt Module<br />

und komplexe Instrumentarien<br />

für den Einsatz bei gewerblichen und<br />

privaten Kunden, lässt extern produzieren<br />

und speist die Clivent-Erzeugnisse<br />

vor allem in den Fachhandel ein.<br />

Als Baden-Württemberg im Herbst<br />

2007 und danach viele andere Bundesländer<br />

und europäische Nationen<br />

die räumliche Separierung von Rauchern<br />

und Nichtrauchern in der Gastronomie<br />

per Gesetz forderten, hat<br />

Werner Jatsch dies „gleich als Auftrag“<br />

aufgenommen.<br />

Und entwickelte<br />

aus größtenteils<br />

schon verfügbaren<br />

Komponenten das<br />

„Clivent-Air-Wall-<br />

System“. Damit<br />

wäre es möglich,<br />

Trennwände für<br />

Raucherzonen quasi imaginär in jedes<br />

Lokal einzuziehen. Durch Luftvorhänge,<br />

die ein leise hauchender Lüftungsschlitz<br />

an der Decke bis zum Boden<br />

fallen lässt. Und durch ein Luftreinigungsmodul,<br />

das per Aktivkohle-Filter<br />

und elektrostatischer Reinigung auch<br />

in der „Rauchkammer“ den blauen<br />

Dunst permanent wäscht.<br />

Erfolgreich liefen die Praxistests, die<br />

unsichtbare Gardine und der Filter<br />

funktionieren so gut, dass der 60-jährige<br />

Nichtraucher den Gebrauchsmusterschutz<br />

für sein „Air-Wall-System“<br />

beantragt hat. Noch wichtiger als<br />

der technische Ideen-Schutz aber ist<br />

die Zustimmung der Behörden, wonach<br />

die Clivent-Konstruktion als Al-<br />

ANZEIGE<br />

Wenn die behördliche<br />

Zulassung vorliegt, wird<br />

Jatsch die bereitstehende<br />

Produktion der unsichtbaren<br />

Trennwand starten<br />

ternative zum klassischen Raucher-<br />

Nebenzimmer juristisch akzeptiert<br />

wird. Alle bisher eingeholten Bescheide<br />

aus den Gesundheitsministerien<br />

machen Werner Jatsch Hoffnung, vor<br />

allem aber hofft er auf das Ministerium<br />

in Nordrhein-Westfalen, wo das<br />

dort im Juli geplante Nichtraucherschutzgesetz<br />

die besonders vielen Einraum-Kneipen<br />

bedroht.<br />

Ein Artikel über die Donaueschinger<br />

Erfindung in der Düsseldorfer Tageszeitung<br />

„Rheinische Post“ hat dann<br />

auch entsprechen-<br />

de Resonanz entfacht.<br />

Bild-Zeitung<br />

und der Fernsehsender<br />

RTL haben<br />

schon über die unsichtbare<br />

Wand berichtet,<br />

die ohne<br />

weitere bauliche<br />

Veränderungen zum Preis von 4000<br />

bis 7000 Euro einfach einen bestimmten<br />

Sektor in einem Restaurant oder<br />

Pub zum Raucher-Ghetto machen<br />

könnte – und zudem den Vorteil böte,<br />

dass dort Gäste und Personal nicht im<br />

Nebel stünden, weil es ja die Aktivkohlefilter-Lunge<br />

an der Decke gibt.<br />

Wenn die behördliche Zulassung in<br />

den nächsten Wochen vorliegt, wird<br />

Werner Jatsch die „schon bereitstehende“<br />

Produktion starten und das<br />

„Air-Wall-System“ über den Elektro-<br />

Fachhandel und Gastronomieausrüstungs-Branchen<br />

vertreiben. Und<br />

könnte am Ende den Beweis dafür antreten,<br />

dass eben in jedem Problem<br />

auch eine Chance steckt, es als Gewinner<br />

zu lösen.<br />

Willkommen bei Deutschlands erster Bank<br />

für unabhängige Vermögensverwalter.<br />

News<br />

ZEPPELIN<br />

Exklusiver Partner<br />

Die Zeppelin GmbH mit Hauptsitz<br />

in Garching/München und<br />

dem Industriebereich Silo &<br />

Systems in Friedrichshafen meldet<br />

den Abschluss eines ihrer<br />

größten Projekte. Eine Großanlage<br />

für die Verarbeitung von<br />

Kunststoffgranulaten mit einer<br />

Förderleistung von 70 Tonnen pro<br />

Stunde ist in Betrieb genommen<br />

worden. Rund 25 000 Engineering-Stunden<br />

leistete die Entwicklung<br />

am Standort Friedrichshafen<br />

für diesen Auftrag. Zudem konnte<br />

der Konzern um Chef Ernst Susanek<br />

zwei weitere Großaufträge im<br />

Handelsbereich gewinnen. Der<br />

Zeppelin Konzern steigerte 2007<br />

seinen Umsatz um 21 Prozent auf<br />

2,26 Milliarden Euro. Außerdem<br />

erhöhte sich auch die Anzahl der<br />

Beschäftigten um 16 Prozent auf<br />

5454. Hinsichtlich des Konzernergebnisses,<br />

das bei der am 8. Mai<br />

anstehenden Bilanzpressekonferenz<br />

veröffentlicht wird, kündigte<br />

Susanek an: „Auch diesmal<br />

werden wir deutlich über dem<br />

Wert des Vorjahres liegen. Zeppelin<br />

ist so gut aufgestellt wie noch<br />

nie zuvor.“ (sk)<br />

BES<br />

Solarberg auf Deponie<br />

Aus der einstigen Mülldeponie bei<br />

Hüfingen wird jetzt ein Solarberg.<br />

Der Landkreis hat als ehemaliger<br />

Betreiber eine Fläche von 1,1<br />

Hektar an die Firma BES aus<br />

Dürbheim verpachtet, die den<br />

Südhang der Deponie mit Solarmodulen<br />

bestücken und den<br />

Strom ins Netz einspeisen will.<br />

Einen ähnlichen Solarberg gibt es<br />

bereits im Landkreis Sigmaringen.<br />

Die V-BANK ist Deutschlands erste Bank für unabhängige Vermögensverwalter<br />

und ihre Kunden. Wir unterstützen sie von der Depotverwaltung bis zur Wertpa<br />

pierabwicklung – für eine Bank erst einmal nichts Ungewöhnliches. Neu<br />

und durchaus un gewöhnlich ist jedoch, dass wir nichts anderes tun. Sämtliche<br />

Strukturen und Services sind auf diese Spezialisierung hin ausgerichtet. So<br />

können wir außergewöhnliche Leistungen zu denkbar günstigen Konditionen<br />

bieten: ein weiterer Vorteil für den Vermögensverwalter – und für das Wachstum<br />

des Vermögens seiner Kunden. Anders ausgedrückt:<br />

Service und Qualität einer Privatbank zum Preis einer Direktbank.<br />

Wann dürfen wir Sie begrüßen?<br />

Nähere Informationen unter:<br />

www.v-bank.com<br />

Die Bank der Vermögensverwalter<br />

Sessel: www.boconcept.de


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 6 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

News<br />

KONAIR<br />

Adrian Held übernimmt<br />

Adrian Held<br />

(Bild) hat das<br />

Konstanzer<br />

Traditionsunternehmen<br />

Konair innerhalb<br />

des Insolvenzverfahrens<br />

übernommen. Nachdem Konair-<br />

Gründer Erich Spörin Anfang<br />

2007 verstarb, führte dessen<br />

Witwe die Flugschule und den<br />

Charterbetrieb der Firma weiter.<br />

Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten<br />

musste sie aber im Juli<br />

2007 einen Insolvenzantrag stellen.<br />

Der Schweizer Unternehmer<br />

Held, der bereits im Flugwesen<br />

aktiv ist, bot 20 000 Euro für das<br />

Flugunternehmen – und bekam<br />

den Zuschlag. Jetzt will er einen<br />

neuen Kundenstamm aufbauen<br />

und die kleine Flotte mit einem<br />

dritten Flugzeug aufstocken. Auch<br />

weiterhin sollen Piloten ausgebildet<br />

werden und Charterflüge<br />

möglich sein. Zudem zieht Held<br />

neue Kooperationsmöglichkeiten<br />

mit Tourismusförderern in Betracht.<br />

(sk)<br />

GALVANOTECHNIK BAUM<br />

Großbrand<br />

Sechs Millionen Euro Schaden hat<br />

der Großbrand<br />

Anfang April in<br />

der St. GeorgenerGalvanikfirma<br />

Baum angerichtet.Ausgerechnet<br />

die<br />

modernste und<br />

leistungsfähigste<br />

Anlage des Betriebs wurde<br />

durch das Feuer vernichtet. Derzeit<br />

vermutet die Polizei, dass das<br />

Feuer durch einen technischen<br />

Defekt ausgelöst worden ist.<br />

Allein der Produktionsausfall<br />

wurde vom Geschäftsführer<br />

Nicolai Baum auf über eine Million<br />

Euro geschätzt. Verletzt wurde<br />

bei dem Brand niemand und<br />

auch die anderen Produktionslinien<br />

wurden nicht in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Zeitweilig musste<br />

ein Teil der Ware nach Österreich<br />

zu einem Mitbewerber gebracht<br />

werden. Voraussichtlich müssen<br />

Teile der Halle, in der das Feuer<br />

ausgebrochen ist, abgerissen<br />

werden. (sk)<br />

H.C. STARCK<br />

Standort soll bleiben<br />

Anfang Februar wurden die Mitarbeiter<br />

der H.C. Starck mit Sitz in<br />

Laufenburg informiert, dass 40<br />

Arbeitsplätze am Standort abgebaut<br />

werden sollen. Laut <strong>Unternehmen</strong>ssprecher<br />

will die Recyclingfirma<br />

jetzt aber fünf Millionen<br />

Euro in den Standort Laufenburg<br />

investieren und neue Fachkräfte<br />

im Werk einstellen. Derzeit arbeiten<br />

von den einst 1200 noch<br />

rund 420 Mitarbeiter in Laufenburg.<br />

Neben dem Personalabbau<br />

sollen auch die Fachbereiche<br />

verlagert werden. Zudem stehen<br />

weitere interne Umstrukturierungen<br />

an, mit denen Millionenbeträge<br />

gespart werden sollen.<br />

„Laufenburg ist und bleibt ein<br />

wichtiger Standort in der H.C.<br />

Strack Familie“, beteuert Sprecher<br />

Manfred Bütefisch. (sk)<br />

SCHWARZWALD-BAAR<br />

Wenig Firmenpleiten<br />

Rund 1200 Arbeitsplätze sind den<br />

87 Firmen-Insolvenzen vergangenes<br />

Jahr in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

zum Opfer<br />

gefallen. Das zeigt die Bilanz der<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Schwarzwald-Baar. Dennoch<br />

zeigen sich die Firmen in der<br />

Region rund um Villingen-<br />

Schwenningen insgesamt finanziell<br />

solider als im Rest der<br />

Republik. Laut Creditreform<br />

mussten im vergangenen Jahr<br />

bundesweit von je 10 000 <strong>Unternehmen</strong><br />

90 Insolvenzen angemeldet<br />

werden. In der Region seien es<br />

dagegen nur 30 gewesen. „Diese<br />

niedrige Quote spricht für das<br />

solide <strong>Management</strong> unserer<br />

mittelständischen Wirtschaft“,<br />

erklärt Franz Nienhaus, Geschäftsführer<br />

der IHK. (sk)<br />

Mehr Tempo im Sägewerk<br />

◆ Anlagenbauer Baljer & Zembrod gewinnt mit neuer Maschine VR-Innovationspreis – Erfindung erhöht den Durchsatz<br />

von Matthias Borlinghaus<br />

Altshausen – Es geht um Holz bei dem<br />

Anlagenbauer Baljer & Zembrod<br />

GmbH & Co. KG in Altshausen. Um<br />

viel Holz. „Wir machen keine Serienfertigung<br />

sondern Sonderanlagenbau<br />

– zusammen mit unseren Kunden“,<br />

erklärt Peter Schaeidt. Schaeidt ist zusammen<br />

mit Albert Zembrod einer<br />

der beiden geschäftsführenden Gesellschafter<br />

bei Baljer & Zembrod. Zu<br />

den Kunden des Anlagenbauers gehören<br />

Sägewerke, denen es darauf ankommt,<br />

ihre Laub- oder Nadelhölzer<br />

bestmöglich zu lagern, zu sortieren, zu<br />

entrinden, um sie dann der Säge zuzuführen.<br />

„Wir kümmern uns um sämtliche<br />

Abläufe auf dem Rundholzplatz. Jeder<br />

Rundholzplatz sieht anders aus“, verrät<br />

Schaeidt. Da heute nur wenige Sägewerke<br />

neu gebaut werden, geht es<br />

meist darum, die Mechanisierung der<br />

bestehenden Plätze zu optimieren. Da<br />

gibt es oft nur wenig Spielraum, weil<br />

viele Werke in engen Tälern mit Bachläufen<br />

liegen. Hier ist Maßarbeit gefragt.<br />

Sobald der Kunde sein O.K. gibt,<br />

werden die Maschinen in Altshausen<br />

detailliert gezeichnet und anschließend<br />

gebaut.<br />

Hohe Fertigungstiefe<br />

Angefangen als Landmaschinen-Reparaturwerkstatt<br />

1951, hat sich Baljer<br />

& Zembrod mit dem Bau von Rundholzsortier-<br />

und Transportmaschinen<br />

nach und nach zum Maschinenbauer<br />

für Sägewerke entwickelt. Der erste<br />

Sortierwagen wurde 1963 ausgeliefert.<br />

Später kamen stationäre Krananlagen,<br />

Entrindungs- und Messanlagen, Förderer<br />

und Wurzelreduzierer hinzu.<br />

Gerade wartet eine petrolfarbene<br />

Anlage auf die Auslieferung.„Dieser<br />

Sortierwagen geht an einen Kunden<br />

nach Frankreich“, erklärt Schaeidt<br />

beim Rundgang durch die Fertigungshalle.<br />

Das Gerät wiegt etwa 25 Tonnen,<br />

der Bau dauert rund sechs Wochen.<br />

„Wir haben eine hohe Fertigungstiefe.<br />

Im Gegensatz zu manch anderen Herstellern<br />

dürfen wir made in Germany<br />

getrost daraufschreiben“, meint Schaeidt.<br />

So ein Wagen fährt auf Schienen<br />

hin und her, er hat einen Hydraulikarm,<br />

unter dem jede Menge Schläuche<br />

und Kabel versteckt sind. Nachdem<br />

der Kran die Stämme auf<br />

dem so genannten Polter<br />

abgelegt hat, werden sie<br />

vermessen. Durchmesser,<br />

Länge und sogar die<br />

Krümmung werden erfasst.<br />

Auf dem Bildschirm<br />

in der Kabine wird dem<br />

Fahrer angezeigt, wo er<br />

das lange Sägeschwert<br />

auf dem Wagen ansetzen<br />

muss, um den Stamm abzulängen.<br />

Besonders stolz ist Schaeidt auf den<br />

neuen Wurzelreduzierer, für den die<br />

Firma Anfang März mit dem VR-Innovations-Preis-Mittelstand<br />

regional der<br />

Volks- und Raiffeisenbanken ausgezeichnet<br />

wurde. Ende April soll es eine<br />

weitere Auszeichnung vom Landkreis<br />

Ravensburg geben, freut sich der Unternehmer.<br />

Der Wurzelreduzierer entfernt<br />

den Wurzelanlauf des Stammes,<br />

um die verwertbare Holzlänge zu erhöhen.<br />

Das an sich ist nicht neu. Neu<br />

ist das hohe Tempo, mit dem die<br />

Neubau zum Jubiläum<br />

◆ Nendinger AS Medizintechnik vergrößert Nutzfläche auf 700 Quadratmeter<br />

von Anika Luz<br />

Nendingen – AS Medizintechnik<br />

(Nendingen) hat zum zehnjährigen<br />

Firmenjubiläum einen großzügigen<br />

Neubau bezogen. Die Nutzfläche wurde<br />

von 270 auf insgesamt knapp 700<br />

Quadratmeter erhöht. Die Firma wurde<br />

1998 von Andreas Schilling in Nendingen<br />

bei Tuttlingen gegründet und<br />

vertreibt chirurgische Instrumente.<br />

„Es gibt derzeit<br />

keinen Wurzelreduzierer,<br />

der so<br />

schnell ist wie<br />

unserer“<br />

PETER SCHAEIDT<br />

Rundhölzer durch die Anlage laufen.<br />

„Wir haben die Maschine zum ersten<br />

Mal vor einem Jahr auf der Ligna in<br />

Hannover vorgestellt und gleich sechs<br />

Stück verkauft, ohne dass es einen<br />

Prototyp gab“, meint er. Erfinder ist<br />

der Technische Vertriebsleiter Walter<br />

Emele, der auch sämtliche Konstruktionen<br />

koordiniert. „Die Innovation<br />

besteht nicht in dem ei-<br />

gentlichenReduziervorgang, den gibt es<br />

schon lange, sondern in<br />

der Art und Weise, wie<br />

die Stämme materialschonend<br />

und vor allem<br />

zeitsparend bearbeitet<br />

werden“, sagt<br />

Emele. Ganze 25 Prozent<br />

schneller als die<br />

üblichen Anlagen ist der neue Wurzelreduzierer.<br />

Verantwortlich dafür ist<br />

die drehbare Sternwelle in der Maschinenmitte,<br />

die sich die Firma patentieren<br />

ließ. Die Taktzeiten betragen<br />

jetzt nur noch 3,5 Sekunden pro<br />

Stamm, vorher waren es über fünf Sekunden<br />

bei gleichzeitig hoher Belastung<br />

für die Maschine und für das<br />

Holz. Da der Wurzelreduzierer laut<br />

Schaeidt das Nadelöhr auf den Rundholzplätzen<br />

ist, lassen sich nun sämtliche<br />

Maschinen besser ausnutzen.<br />

„Die Leistung des gesamten Rund-<br />

Mit 14 500 Artikeln deckt die Produktpalette<br />

den kompletten Bereich von<br />

der Allgemeinchirurgie über Spezialdisziplinen<br />

bis zur Sterilgut Ver- und<br />

Entsorgung ab.<br />

Die chirurgischen Instrumente sind<br />

mit einer sehr blendfreien Oberfläche<br />

lieferbar, die nach eigenen Angaben<br />

außer AS Medizintechnik nur die drei<br />

größten Wettbewerber anbieten. Diese<br />

Glasperlenbestrahlung nimmt AS<br />

Links: Das neue Gebäude der Tuttlinger AS Medizintechnik. Rechts: Mitarbeiterin<br />

Andrea Maczek bei der Arbeit. Bilder: Luz<br />

holzplatzes kann so um 7 Prozent gesteigert<br />

werden“, rechnet Schaeidt<br />

vor. Und: Der klassische Sortierwagen<br />

ist eine typische Maschine für kleinere<br />

Sägewerke. „Mit dem Wurzelreduzierer<br />

sind wir jetzt auch mit den größeren<br />

Sägewerken ins Geschäft gekommen“,<br />

ist Schaeidt zufrieden.<br />

Deutschlandweit gibt es etwa 1500<br />

Sägewerke. Viele Kunden sitzen in Baden-Württemberg<br />

und in Bayern.<br />

Nachdem der Holzmarkt eine Zeit<br />

lang am Boden lag, brummt das Geschäft<br />

seit einigen Jahren wieder. Der<br />

selbst vor. Bezogen werden die Artikel<br />

ausschließlich bei Tuttlinger Herstellern.<br />

Derzeit wird bei einem Exportanteil<br />

von rund sechzig Prozent über<br />

Handelspartner in vierzig Länder exportiert.<br />

Aktuell werden 11 Mitarbeiter<br />

und eine Auszubildende beschäftigt.<br />

Der frische Wind, den man in dem<br />

Neubau mit der hellen Empfangshalle<br />

spürt, wird in den Aktivitäten des Jubiläumsjahrs<br />

sichtbar. Das Produktprogramm<br />

wurde ausgebaut und ein eigenes<br />

Nummernsystem eingeführt. Ein<br />

ausführlicher Hauptkatalog wird gerade<br />

fertiggestellt. Im Online-Shop können<br />

Ärzte und OP-Personal bereits<br />

heute mit fünf unterschiedlichen<br />

Suchmöglichkeiten ihre Instrumentensiebe<br />

zusammenstellen.<br />

Rückblickend freut Schilling sich,<br />

wie die Firma „klein aber fein mit sicherem<br />

Schritt“ vorangekommen sei.<br />

Weitere Wachstumspläne habe er momentan<br />

nicht. „Mit der jetzigen Gebäudekapazität<br />

sind wir nun auch in<br />

der Lage, größere Aufträge über mehrere<br />

Wochen abzuwickeln. Dazu fehlte<br />

Rohstoff Holz ist gefragt wie lange<br />

nicht. Die Auftragsbücher des Anlagenbauers<br />

sind voll. Gerade der Export<br />

nach Frankreich und vor allem nach<br />

Tschechien, Polen, die Slowakei und<br />

nach Russland läuft hervorragend.<br />

„Wir haben im vergangenen Jahr<br />

unseren ersten Sortierwagen nach<br />

Russland verkauft. Vor wenigen Wochen<br />

wurde er ausgeliefert. Der Osten<br />

mit seinen riesigen Wäldern in Russland,<br />

Weißrussland und der Ukraine,<br />

das ist die Richtung, in der wir in naher<br />

Zukunft einen wichtigen Markt se-<br />

Gemeinsam durch dick und dünn: (v.l.) Alex Dehe, Karin Schilling, Janina<br />

Schilling, Nino Schilling und Geschäftsführer Andreas Schilling.<br />

in den letzten Jahren einfach die Fläche“,<br />

erklärt er nüchtern.<br />

Als grundlegend für seinen Markterfolg<br />

sieht Schilling seine gut ausgebildeten<br />

Mitarbeiter. Überall in der Firma<br />

sehen einem strahlende Gesichter<br />

entgegen. „Wir pflegen einen familiären<br />

Umgang und arbeiten sehr gut zusammen“,<br />

sagt der bodenständige<br />

Schwabe. Vier der elf Mitarbeiter sind<br />

enge Verwandte. Ehefrau Karin Schil-<br />

Baljer & Zembrod<br />

Die Baljer & Zembrod GmbH & Co.<br />

KG ist ein international führender<br />

Anbieter von innovativen Kran- und<br />

Förderanlagen für den Umschlag in<br />

der Holz- und der Recyclingbranche.<br />

Gegründet wurde die Firma 1951.<br />

Der Firmensitz war zunächst in<br />

Ettishofen bei Ravensburg, später in<br />

Weingarten und seit 1984 in Altshausen.<br />

Neben dem Standort in<br />

Altshausen, an dem 70 Mitarbeiter<br />

und 20 Leiharbeiter beschäftigt<br />

sind, gibt es Vertriebsniederlassungen<br />

in Österreich, Tschechien,<br />

Polen und seit Januar 2008 auch in<br />

Russland. Der Umsatz liegt bei rund<br />

16 Millionen Euro. (mat)<br />

Mit dem neuen Wurzelreduzierer (links) will sich der<br />

Maschinenbauer Baljer & Zembrod weitere Märkte<br />

erschließen. (v.l.) Geschäftsführer Albert Zembrod, Technischer<br />

Leiter und Erfinder Walter Emele und Geschäftsführer<br />

Peter Schaeidt. Großes Bild: Schaeidt auf dem<br />

Altshausener Werksgelände.<br />

Fotos: Borlinghaus/Baljer & Zembrod<br />

hen“, meint Schaeidt. Um hier besser<br />

Fuß zu fassen, besucht er regelmäßig<br />

Fachmessen in Moskau und in St. Petersburg.<br />

Als nächstes fährt er in die<br />

russische Provinzstadt Krasnojarsk in<br />

Sibirien. Für den 43-jährigen Diplomkaufmann<br />

ist das jedes Mal ein spannendes<br />

Erlebnis. Als Mittelständler,<br />

sagt er, ist es nicht einfach, neue Länder<br />

zu erschließen. „Man muss sich<br />

gut überlegen, in welches Land man<br />

geht.“ Afrika oder Südamerika beispielsweise<br />

wären zu weit entfernt, der<br />

Serviceaufwand derzeit zu hoch.<br />

ling kümmert sich um das Rechnungswesen.<br />

Sohn Nino hat das Marketing<br />

in der Hand und Tochter Janina wird<br />

gerade zur Groß- und Außenhandelskauffrau<br />

ausgebildet. Vater Fritz Schilling<br />

übernimmt Kurierfahrten. Jeden<br />

Tag frühstückt die ganze Firma gemeinsam.<br />

Um fünfzehn Uhr trifft man<br />

sich zur Kaffeepause. Ohne abzustempeln.<br />

Hier steht Zusammenhalt über<br />

dem Streben nach Wachstum.


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 7<br />

Alles kurz und klein<br />

◆ Die Maschinen von HSM zerkleinern Akten, Verpackungsmaterial und jetzt auch Kunststoffflaschen<br />

von Hanspeter Walter<br />

Salem – Was wären Büros ohne die Geräte<br />

zur Vernichtung von Schriftgut<br />

oder Supermärkte ohne die vollauto–<br />

matischen Pressen zur Verdichtung der<br />

Verpackungsmaterialien? Die neuesten<br />

Produktlinien von HSM, dem Salemer<br />

Spezialisten für Volumenverringerung,<br />

schreddern die Einweg-<br />

Kunststoffflaschen aus PET, aber<br />

auch die digitalen Daten auf ausgemusterten<br />

Festplatten. Zunehmende<br />

Internationalisierung und stetes<br />

Wachstum kennzeichnen die jüngste<br />

Entwicklung der Firma, die sich vor<br />

allem mit der Herstellung von Aktenvernichtern<br />

und Ballenpressen längst<br />

einen Namen über die Re- publik<br />

hinaus erworben hat.<br />

Rota<br />

Rota Verpackungstechnik blickt auf<br />

eine bald 100-jährige Firmengeschichte<br />

zurück. Seit fast sieben<br />

Jahrzehnten hat sie ihren Standort<br />

in Wehr: Rota wurde 1909 als<br />

„Deutsche Rotawerke“ im rheinischen<br />

Aachen mit der Herstellung<br />

von Durchflussmessgeräten gegründet.<br />

1927 entwickelte das<br />

<strong>Unternehmen</strong> die weltweit ersten<br />

automatischen Ampullenfüll- und<br />

verschließmaschinen. Nach einem<br />

Teilumzug 1941 von Aachen nach<br />

Wehr wurde 1956 das neue Firmengebäude<br />

in Brennet bezogen,<br />

der Standort in Aachen wurde drei<br />

Jahre später aufgelöst. Im Jahr 1988<br />

wurde die Montagehalle für Verpackungsmaschinen<br />

in Brennet<br />

gebaut. Zwei Jahre danach kam es<br />

zur Kooperation mit dem japanischen<br />

Messtechnikunternehmen<br />

Yokogawa. 1995 kommt es durch<br />

<strong>Management</strong> Buy-Out zur Verselbstständigung<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s,<br />

das damals 35 Mitarbeiter<br />

beschäftigt. 1997 erfolgte der<br />

Spatenstich für die neue Fabrik der<br />

Rota Verpackungstechnik im Industriegebiet<br />

Kreuzmatt, das bereits ein<br />

Jahr später bezugsfertig ist. In den<br />

vergangenen zehn Jahren ist der<br />

Betrieb auf 70 Mitarbeiter angewachsen.<br />

Davon arbeiten 30 in der<br />

Administration, zehn von ihnen sind<br />

Konstrukteure. Weitere 40 Mitarbeiter<br />

sind in der Produktion<br />

beschäftigt.<br />

„Wir wollen mit unseren Produkten<br />

zu den globalen Marktführern gehören“,<br />

formuliert Firmengründer und<br />

Eigentümer Hermann Schwelling seine<br />

Vision: „Das ist ein hoher Anspruch,<br />

aber darauf arbeiten wir hin.“<br />

Mit insgesamt mehr als 640 Mitarbeitern<br />

an inzwischen vier Standorten<br />

und einem Umsatz von knapp 100<br />

Millionen Euro hat sich das<br />

innovative mittelständische <strong>Unternehmen</strong><br />

zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor<br />

in der Region entwickelt,<br />

der das Gros der Arbeitsplätze in Salem<br />

und Frickingen stellt. Deshalb<br />

sind inzwischen auch beide Kommunen<br />

als Optionen für den Standort eines<br />

neuen Verwaltungsgebäudes im<br />

Gespräch, nachdem sich in Salem Widerstand<br />

gegen die innerörtliche Er-<br />

Große Klappe und ausgezeichnet<br />

mit dem ISPA Award<br />

2008: HSM-Aktenvernichter.<br />

Rota wächst weiter<br />

◆ Wehrer Verpackungswerk investiert 1,3 Millionen Euro in Ausbau<br />

von Elia Ramsteck<br />

Wehr – Die Wehrer Rota Verpackungstechnik<br />

GmbH hat in den letzten Jahren<br />

die Belegschaft verdoppelt und<br />

wächst weiter. In diesem Jahr wird die<br />

Verwaltungs- und Produktionsfläche<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s in der Kreuzmatt<br />

um je 30 Prozent vergrößert. Der Baubeginn<br />

zur Erweiterung der bestehenden<br />

Halle soll voraussichtlich im Juni<br />

sein, geplante Fertigstellung ist im November.<br />

In die Baumaßnahme investiert<br />

das <strong>Unternehmen</strong> rund 1,3 Millionen<br />

Euro.<br />

Das Wehrer <strong>Unternehmen</strong>, das auf<br />

die Herstellung von Maschinen zur<br />

Abfüllung pharmazeutischer Produkte<br />

spezialisiert ist, floriert. Geschäftsführer<br />

Joachim Delhey nennt dafür<br />

vor allem zwei Gründe: Zum einen beschere<br />

die Konjunktur eine gute Auftragslage,<br />

zum anderen sei das Wachstum<br />

nicht zuletzt auch internen Umstruktierungen<br />

im Jahr 2004 zu verdanken,<br />

die sich jetzt auszahlten.<br />

Das Wachstum hat die Firma nun allerdings<br />

an den Rand der räumlichen<br />

Möglichkeiten gebracht, die Kapazitäten<br />

sind erschöpft. „Jetzt heißt es, weitere<br />

Fläche für Administration und<br />

Produktion zu schaffen, mit dem Ziel,<br />

mehr Maschinen zu produzieren und<br />

sich für die Zukunft aufzustellen“, betont<br />

Joachim Delhey und weiter: „Ohne<br />

den Ausbau würde das Wachstum<br />

Jürgen Rebhan und Joachim Delhey<br />

(v. l.) investieren. Bilder: Ramsteck<br />

gehemmt.“ Er und Jürgen Rebhan<br />

sind gleichberechtigte Geschäftsführer<br />

des florierenden <strong>Unternehmen</strong>s,<br />

in dem allein im vergangenen Jahr<br />

zehn neue Mitarbeiter eingestellt wurden.<br />

Derzeit sind 70 Menschen in dem<br />

<strong>Unternehmen</strong> beschäftigt.<br />

Die Verwaltung soll von 500 auf 775<br />

Quadratmeter, die Produktion von<br />

1500 auf 2100 Quadratmeter erweitert<br />

werden. Die Planung steht bereits,<br />

jetzt geht es an den Feinschliff. „Der<br />

zeitliche Rahmen ist eng gestrickt“,<br />

räumt Delhey ein. Er ist aber davon<br />

überzeugt, dass spätestens im Juni mit<br />

der Erweiterung begonnen und im<br />

November die meisten Arbeiten abgeschlossen<br />

sein werden. „Durch den<br />

Anbau entspannt sich die derzeit enge<br />

räumliche Situation und schafft Raum<br />

für neue Schritte“, ist sich Delhey sicher.<br />

Mit der jetzigen baulichen Maßnahme<br />

sind die Kapazitäten der Er-<br />

weiterung formiert hat.<br />

Triumvirat wäre der falsche Begriff<br />

für die Führungsspitze von HSM, denn<br />

neben Hermann Schwelling und Dietmar<br />

Dengler gehört mit Irene Dengler<br />

als weitere Geschäftsführerin eine<br />

Powerfrau zum Leitungstrio, die in der<br />

Firma groß geworden ist und die entscheidenden<br />

Entwicklungsphasen mit<br />

begleitet hat. Begonnen hat die Geschichte<br />

von HSM 1971 im Weiler Rickenbach,<br />

dem heute kleinsten Teilort<br />

der Gemeinde Salem. Hier hatte Mechanikermeister<br />

Schwelling im Keller<br />

seine ersten Maschinen gebaut, ehe er<br />

mit der Firma auf das Gelände des<br />

heutigen Hauptsitzes zwischen Mimmenhausen<br />

und Neufrach umzog,<br />

und sich hier sukzessive weiterentwickelte.<br />

Hermann Schwelling stand mit<br />

seinen Initialen auch Pate für den Namen<br />

der Firma Hermann Schwelling<br />

Maschinenbau, kurz HSM.<br />

Gleich nach der Wende übernahm<br />

HSM im Jahr 1991 eine kleine Betriebsstätte<br />

in Reichenbach (Sachsen), eini-<br />

„Wir setzen auf<br />

organisches Wachstum“<br />

HSM-CHEF HERMANN SCHWELLING<br />

ge Jahre später kaufte HSM das ehemalige<br />

Eaton-Gelände in Frickingen,<br />

wo heute die Serienproduktion für<br />

kleine Aktenvernichter angesiedelt ist,<br />

aber auch die Abteilungen Marketing<br />

und Vertrieb der Firma. In Frickingen<br />

gibt es auch eine eigene HSM Akademie,<br />

die sowohl als Trainingszentrum<br />

für Partner und Vertriebsniederlassungen<br />

als auch zur Weiterbildung der<br />

örtlichen Mitarbeiter dient. „Rund 300<br />

Leute aus etwa 20 Ländern werden<br />

hier jedes Jahr geschult“, sagt Irene<br />

Dengler. Schließlich ist der Service ein<br />

wichtiger Bestandteil des Komplettangebots.<br />

Erst 2005 erwarb HSM einen<br />

kleinen Betrieb in Kosice in der<br />

Slowakei, der über seine Zulieferfunktionen<br />

hinaus auch ein<br />

Tor in den Osten werden und<br />

dazu beitragen soll, Märkte in<br />

Rumänien oder der Ukraine zu erschließen.<br />

Schon jetzt entfallen rund<br />

70 Prozent des Umsatzes auf den Export.<br />

Für die USA, Großbritannien und<br />

Polen hat HSM zum Beispiel eigene<br />

Vertriebsgesellschaften gegründet, in<br />

Japan arbeitet die Firma derzeit mit<br />

zwei Handelspartnern zusammen, für<br />

den chinesischen Markt gibt es Joint<br />

Ventures vor Ort.<br />

Der Umsatz belief sich im abgelaufenen<br />

Jahr 2007 nach Angaben von<br />

Hermann Schwelling auf nahezu 100<br />

Millionen Euro. „Und die Ertragslage<br />

ist gut“, zeigt sich der Firmengründer<br />

mit der Entwicklung ebenso zufrieden<br />

wie zurückhaltend, was detaillierte<br />

Betriebskennziffern angeht. In einem<br />

ist sich die gesamte Geschäfsführung<br />

einig: „Wir setzen auf organisches<br />

Wachstum.“<br />

weiterungsmöglichkeiten aber längst<br />

nicht erschöpft. „Die Firma kann sich<br />

mehr als verdoppeln“, so Delheys Perspektiven<br />

für die weitere Zukunft. Eine<br />

durchaus vorstellbare Größenordnung<br />

für die beiden Geschäftsführer,<br />

wenn die wirtschaftliche Auftragslage<br />

in den kommenden sechs bis zehn<br />

Jahren so bleibt.<br />

Die Kosten von rund 1,3 Millionen<br />

Euro werden durch Fördergelder des<br />

Entwicklungsprogramms ländlicher<br />

Raum (ELR) in Höhe von 94 000 Euro<br />

mitgetragen. „Das ist ohne Frage eine<br />

angenehme finanzielle Unterstützung,<br />

von der wir aber unsere Entscheidung<br />

zur Erweiterung nicht abhängig<br />

gemacht haben“, so Delhey.<br />

Erste Überlegungen zur Erweiterung<br />

waren schon lange im Gange, aber in<br />

den konjunkturschwachen Jahren<br />

2003/2004 habe sich das <strong>Unternehmen</strong><br />

noch zurückgehalten. „Doch<br />

jetzt ist der richtige Augenblick gekommen“,<br />

sind sich Rebhan und Delhey<br />

einig. „Mit der Hallenerweiterung<br />

können die Kapazitäten in den nächsten<br />

Jahren auf 100 bis 120 Mitarbeiter<br />

ausgeweitet werden.“<br />

Ein Hauptaugenmerk des Konzerns,<br />

der sich bei einem Exportanteil von 90<br />

Prozent weltweit zu Hause fühlt, liegt<br />

derzeit auf der Entwicklung von Maschinen<br />

für Einmalspritzen. „Das ist<br />

der Markt der Zukunft“, betont Delhey.<br />

Auch digitale Datenträger können die HSM-Geräte vernichten. Bilder: HSM<br />

HSM<br />

Entwicklung<br />

• 1971 von Hermann Schwelling im<br />

heutigen Salemer Teilort Rickenbach<br />

gegründet<br />

• ab 1976 Entwicklung und Vermarktung<br />

der HSM Ballenpressen<br />

• Ende 70er/Anfang 80er Jahre Entwicklung<br />

und Konstruktion des Aktenvernichter-Programms<br />

• 1991 Kauf des Werkes 2 in Reichenbach<br />

(Sachsen) in der Nähe von<br />

Plauen für Ballenpressen-Produktion<br />

• 1996 Kauf des Werkes 3 in Frickingen,<br />

Einrichtung der Serienproduktion<br />

von Büro-Aktenvernichtern<br />

• 2003 Einführung der Produktlinie<br />

Schneidemaschinen und Vermarktung<br />

unter verschiedenen Produktnamen<br />

• 2005 Kauf des Werkes 4 in Kosice<br />

(Slowakei) und Einführung der patentierten<br />

Crusher-Technologie zur Entsorgung<br />

von PET-Flaschen<br />

• 2007 Einführung der Aktenvernichter-Modellreihe<br />

„Securio“, Planung<br />

eines neuen Verwaltungszentrums<br />

Gründer, Eigentümer und Ge-<br />

ANZEIGE<br />

schäftsführer: Hermann Schwelling<br />

(weitere Geschäftsführer: Irene Dengler<br />

und Dietmar Dengler)<br />

Standorte: Salem, Reichenbach<br />

(Sachsen), Frickingen, Kosice (Slowakei)<br />

Mitarbeiter: ca. 640 (inkl. Vertriebsniederlassungen<br />

und Tochterunternehmen<br />

sowie 68 Auszubildenden)<br />

Auszeichnungen:<br />

• 2000 Nominierung zum Dr. Rudolf<br />

Eberle Preis<br />

• 2005 Gewinner des European Office<br />

Product Awards der Bürozeitschrift OPI<br />

als Lieferant des Jahres<br />

• 2006 TOP 100 – Auszeichnung als<br />

eines der 100 innovativsten <strong>Unternehmen</strong><br />

Deutschlands<br />

• 2008 Nominierung für das Produkt<br />

des Jahres des Verbands der Papierund<br />

Büroindustrie (pbs)<br />

Zuletzt 2008 Gewinner des ISPA-<br />

Awards Produkt des Jahres mit dem<br />

HSM Securio B24 für Design, Funktionalität<br />

und Umweltfreundlichkeit<br />

(hpw)<br />

Drei Köpfe tragen die Verantwortung an der Spitze von HSM: Hermann<br />

Schwelling (rechts) ist Gründer und Eigentümer der Firma, Ingeborg Dengler<br />

und Dietmar Dengler sind weitere Geschäftsführer. Bild: Walter<br />

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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 8 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

Markdorfer Edeldestillen sind Exportschlager<br />

◆ Bourbon-Whiskey und Klosterfrau-Melissengeist: Arnold Holsteins Brennereien produzieren auf fünf Kontinenten – Großauftrag aus Taiwan<br />

von Winfried Thum<br />

Linie-Aquavit zum Beispiel: Bevor<br />

dieses weit gereiste „Lebenswasser“<br />

aus Oslo den Weg in die Kehlen<br />

findet, muss es im Bauch eines Schiffes<br />

19 Wochen lang reifen und dabei<br />

den Äquator überqueren. Dieser<br />

Aquavit schmeckt deutlich milder und<br />

feiner, und das hat seinen Grund nicht<br />

nur in den ständigen Bewegungen der<br />

Fässer, sondern auch in Markdorf. Der<br />

Brennereianlagen-Hersteller Arnold<br />

Holstein hat die Hightech-Destillerie<br />

gebaut. Und die norwegischen Brenner<br />

befinden sich bei ihm in bester Gesellschaft,<br />

ebenso wie die Abfindungsund<br />

Verschlussbrenner in ganz<br />

Deutschland. Denn die Anlagen vom<br />

Stadtgraben mit dem unverwechselbaren<br />

„Holstein – Markdorf/Bodensee“-Schriftzug<br />

– früher „Markdorf/<br />

Die Anlagen aus Markdorf<br />

produzieren in aller Welt<br />

namhafte Feuerwasser: Gauguin-Rum<br />

auf Tahiti, Kaktusfeigen-Schnaps<br />

auf St. Helena,<br />

Apfelbrand in Bhutan.<br />

Baden“ – auf der Brennblasen-Öffnung<br />

produzieren in aller Welt namhafte<br />

Feuerwasser: Gauguin-Rum auf<br />

Tahiti, Tungi, ein Kaktusfeigen-<br />

Schnaps auf St. Helena, Pflaumenschnaps<br />

in Vietnam oder Apfelbrand<br />

in Bhutan und natürlich Bourbon-<br />

Whiskey in Kentucky oder schlicht<br />

auch Klosterfrau-Melissengeist.<br />

Derzeit wird an der Stadtgrabenstraße<br />

in Markdorf die größte Brennerei<br />

der Firmengeschichte hergestellt.<br />

Nur noch sieben Zentimeter fehlen<br />

von den krönenden Katalysatoren bis<br />

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verfolgen wir das Ziel, unseren<br />

Kunden eine maßgeschneiderte<br />

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Nur ein Teil des Großauftrags: Die erste Hälfte befindet sich bereits auf dem<br />

Seeweg nach Taiwan. Vorne: Firmengründer Arnold Holstein. Bilder: Thum<br />

zu Hallendecke. Höher wäre nicht gegangen,<br />

ohne das Dach zu öffnen.<br />

Sechs mal 5000 Liter Füllmenge fassen<br />

die gewaltigen Kessel aus Kupfer. Sie<br />

sollen später auf Taiwan Whisky erzeugen.<br />

Bei fünf täglichen Brenn-<br />

Durchgängen entstehen so 11 000 Liter<br />

reinen Alkohols. Das ergibt 35 000<br />

Liter erstklassigen Single-Malt-Whisky<br />

mit 40 Prozent Alkohol. Doch der<br />

muss erst einmal drei bis sieben Jahre<br />

in Eichenfässern aus Frankreich, USA<br />

oder in Sherry-Fässern seine milde<br />

Reife erlangen.<br />

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Hause.<br />

Neun Monate liegen zwischen Auftrag<br />

und Verschiffung im Container.<br />

Das erklärt Volker Dietrich, bei Holstein<br />

zuständig für den Export. Holstein-Monteure<br />

bauen die Anlage vor<br />

Ort wieder auf. Erstmals habe man<br />

sich gegen die Schotten durchgesetzt,<br />

sagt Dietrich. Jede Brennerei werde<br />

exakt an den Anforderungen des Kunden<br />

ausgerichtet. Und Whisky ist in<br />

Asien das Destillat mit den höchsten<br />

Zuwachsraten. Der weltweit gute Ruf<br />

ist entscheidend für den Auftragseingang.<br />

Man kennt sich in der Branche,<br />

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Produkte aus Holstein-Brennereien finden sich im Büro von Arnold Holstein (rechts). Links Volker Dietrich, zuständig<br />

für den Export.<br />

da geht viel nur über Mund-zu-Mund-<br />

Propaganda. Wie viel, zeigt ein Blick<br />

auf die nadelgespickte Weltkarte im<br />

Holstein-Büro. Kein Kontinent bleibt<br />

ausgespart. Erst vor zwei Jahren hat<br />

die Firma Holstein eine Whisky-Brennerei<br />

mit drei mal 5000 Liter für Indonesien<br />

gebaut. Deren Qualität hat sich<br />

vermutlich herumgesprochen. Die<br />

Branche kennt sich.<br />

Der vor 50 Jahren von Arnold Holstein<br />

gegründete Betrieb hat heute 40<br />

Mitarbeiter. Sie verkaufen, planen,<br />

konstruieren und bauen in Kupfer und<br />

Geringere Fluktuation, geringe Wiedereinstellungskosten,<br />

geringerer<br />

Krankenstand – die Vorteile von Familienfreundlichkeit<br />

in <strong>Unternehmen</strong><br />

liegen auf der Hand. Auch in der PRO-<br />

FIT-Region haben das viele Firmen<br />

längst erkannt und betriebseigene<br />

Kindertagesstätten eingerichtet. In<br />

unserer Februar-Ausgabe haben wir<br />

familienfreundliche Firmen wie den<br />

Bergsportartikelhersteller Vaude in<br />

Tettnang, die Volz-Gruppe in Deilingen,<br />

das Medizintechnikunternehmen<br />

Aesculap (Tuttlingen) oder die<br />

Härtetechnikfirma Conz & Straßer<br />

(Spaichingen) vorgestellt. Dabei hat<br />

sich gezeigt: Familienfreundlichkeit<br />

ist im Kampf um die Fachkräfte längst<br />

zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor<br />

geworden.<br />

Jetzt hat der Bund das Förderprogramm<br />

„Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung“<br />

gestartet – und unterstützt<br />

endlich auch mittelständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit Barem: Bis zu 6000<br />

Euro pro Krippenplatz<br />

und Jahr können Firmen<br />

aus dem neuen<br />

Fördertopf erhalten.<br />

„Ich bin der festen<br />

Überzeugung, dass<br />

künftig immer mehr<br />

<strong>Unternehmen</strong> Kinderbetreuung<br />

anbieten<br />

werden, weil sich zeigt, dass dadurch<br />

die Betriebsabläufe besser werden<br />

und damit die Produktivität steigt“,<br />

sagt Bundesfamilienministerin Ursula<br />

von der Leyen im Gespräch mit PRO-<br />

FIT.<br />

Doch Kinderbetreuung ist teuer –<br />

und in erster Linie auch Aufgabe des<br />

Staates und nicht der <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Das weiß auch Ursula von der Leyen,<br />

dennoch plädiert sie für mehr Engagement<br />

seitens der Arbeitgeber: „Viele<br />

<strong>Unternehmen</strong> wissen auch, dass ein<br />

staatliches Kinderbetreuungsangebot<br />

nicht immer Früh- und Spätschichten<br />

und Besonderheiten des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

abdecken kann.“ Bisher hätten<br />

gerade mal 3,5 Prozent der deutschen<br />

Firmen eine betriebliche Kinderbetreuung<br />

– doch das soll sich jetzt durch<br />

das neue 50-Millionen-Euro-Förderprogramm<br />

ändern.<br />

Grundsätzlich können alle mittelständischen<br />

Firmen mit bis zu 1000<br />

Beschäftigten und Sitz in Deutschland<br />

das Programm in Anspruch nehmen.<br />

Gefördert werden zusätzliche Betreu-<br />

Edelstahl. Fachkräfte sind für Holstein<br />

das A und O. Sie bleiben fast immer bis<br />

zur Pensionierung. Derzeit bildet das<br />

<strong>Unternehmen</strong> fünf Lehrlinge aus. Alle<br />

Anlagen stellt Holstein selber her, zum<br />

Teil auf eigens konstruierten Maschinen<br />

zum Formen. Kleine Brennereien<br />

mit 100 bis 150 Litern Füllmenge sind<br />

nach wie vor ein wichtiger Geschäftszweig.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Holstein,<br />

seit 2002 eine GmbH, bietet innovative<br />

Destillationstechnik in handwerklicher<br />

Perfektion. Die Söhne sind wie ihr<br />

Vater Geschäftsführer. Arnold Hol-<br />

ungsplätze für Mitarbeiterkinder in<br />

Form von neuen Einrichtungen oder<br />

neu eingerichtete Gruppen in bestehenden<br />

Kitas. Das heißt: Auch kleine<br />

und mittlere <strong>Unternehmen</strong>, für die<br />

sich ein eigener Betriebskindergarten<br />

nicht lohnt, können von den Geldern<br />

profitieren. Wichtig ist: Es werden nur<br />

die Krippenplätze für Kinder gefördert,<br />

die bei Beginn noch jünger als<br />

drei Jahre sind. Pro Platz gibt es bis zu<br />

6000 Euro pro Jahr – mindestens aber<br />

werden 50 Prozent der Kosten erstattet.<br />

Die restlichen Betriebskosten<br />

stein junior zeichnet für die Fertigung<br />

verantwortlich, Markus Holstein hat<br />

sich auf den Vertrieb spezialisiert.<br />

Fahrbare Brennereien hat Holstein<br />

für die Schweiz gebaut. Unter anderem<br />

werden sie von der Alkoholverwaltung<br />

zur Schulung von Steuerkräften<br />

durchs Land gefahren: heute im<br />

Thurgau, übermorgen im Tessin.<br />

Der Chef hat den Beruf im elterlichen<br />

Betrieb in Eriskirch gelernt, bevor<br />

er nach Markdorf kam.1958 hat er<br />

geheiratet und seine eigene Kupferschmiede<br />

eröffnet.<br />

Geld für die Betriebs-Kita<br />

◆ 6000 Euro Jahreszuschuss für einen neuen Krippenplatz bei Mittelständlern<br />

von Sabine Strauß<br />

Setzt auf eine eigene Kita: Vaude-Chefin Antje von Dewitz. Bild: Strauß<br />

„Ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass künftig immer<br />

mehr <strong>Unternehmen</strong> Kinderbetreuung<br />

anbieten werden“<br />

FAMILIENMINISTERIN VON DER LEYEN<br />

Geld für die Kita<br />

Ausführliche Informationen für<br />

<strong>Unternehmen</strong> und Beschäftigte, die<br />

mehr zum Thema betriebliche<br />

Kindertagesstätten und zum Förderprogramm<br />

wissen wollen, gibt es<br />

auf dem neu eingerichteten Service-Portal<br />

im Internet. Dort gibt es<br />

auch einen Kosten-Nutzen-Rechner<br />

und die Anträge für das Förderprogramm<br />

zum Download.<br />

Das Förderprogramm im Netz:<br />

www.mittelstand-undfamilie.de<br />

müssen von den <strong>Unternehmen</strong> oder<br />

den Eltern übernommen werden.<br />

Die Anschubfinanzierung soll erstmal<br />

den Start erleichtern – und kann<br />

für zwei Jahre beantragt werden. Kofinanziert<br />

werden nur die Betriebskosten<br />

– nicht die Investitionskosten. Um<br />

die Gelder des Förderprogramms, das<br />

aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds<br />

finanziert wird, zu bekommen,<br />

müssen die Firmen einen schriftlichen<br />

Antrag stellen. Klar ist: Natürlich<br />

lassen sich nicht alle Kosten durch die<br />

Anschubfinanzierung tragen. Dennoch<br />

ist es keine Wohltat der <strong>Unternehmen</strong><br />

mehr, in Familienfreundlichkeit<br />

zu investieren, sondern aufgrund<br />

des Fachkräftemangels betriebwirtschaftlich<br />

oft notwendig. Nach Ursula<br />

von der Leyen zeigen Untersuchungen<br />

sogar, dass die Investitionen in<br />

solche Maßnahmen eine Rendite von<br />

rund 25 Prozent haben.<br />

Anja Conz, Geschäftsführerin der<br />

Conz & Straßer GmbH, in ihrem<br />

Bertriebskinderzimmer. Bild: Luz


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 9<br />

Rendezvous mit Aluminium-Teilen<br />

◆ Zur Nachwuchsförderung lockt die Klettgauer Firma Mack Alusysteme mit Schnupperlehren für Schüler<br />

von Manfred Hüfner<br />

Klettgau – Frühjahrszeit, das heißt für<br />

die Hauptschüler der Klassenstufe 8<br />

Praktikumszeit. Mit einer Schnupperlehre<br />

sollen sie herausfinden, ob ihr<br />

Berufswunsch tatsächlich den Erwartungen<br />

entspricht. Doch wie sehen<br />

das die <strong>Unternehmen</strong>? Gernot Ehrler<br />

(43), kaufmännischer Leiter bei der<br />

Firma Mack Alusysteme in Klettgau-<br />

Geißlingen, gibt unumwunden zu:<br />

„Ein gewisser Idealismus steckt dahinter.“<br />

Schließlich sollen die Jugendlichen<br />

nicht den ganzen Tag Däumchen<br />

drehen. „Denen haben wir querbeet<br />

alles gezeigt, was wir anbieten“, so<br />

Ehrler.<br />

Bei Praktikant Jan Le-<br />

„Ein gewisser<br />

Idealismus steckt<br />

dahinter“<br />

lanz (15), hieß das unter<br />

anderem ein Tag Werkstatt,<br />

der nächste Tag<br />

Büro. Schaltungen aufbauen<br />

in der Lehrlingswerkstatt,<br />

dann die Daten<br />

in die Begleitpapiere<br />

für einen Auftrag eintragen.<br />

Als Anerkennung gibt es am Ende<br />

der Praktikumswoche ein kleines Taschengeld.<br />

Eigentlich sind es nur wenige Schülerinnen<br />

und Schüler, die direkt nach<br />

dem Hauptschulabschluss in eine<br />

Ausbildung gehen“, weiß Christian<br />

Kaiser (31), Lehrer an der Klettgauer<br />

Hauptschule. Viele besuchen noch die<br />

Werkrealschule oder die Berufsfachschule.<br />

„Die Betriebe verlangen heute<br />

schon Vorkenntnisse.“ Drei Stunden<br />

Technik in der Woche bieten da nur ei-<br />

Immer auf der Suche nach Fachkräften:<br />

Mack Alusysteme. Bild: Mack<br />

GERNOT EHRLER ÜBER DAS<br />

SCHÜLERPRAKTIKUM<br />

ne grundlegende Orientierung, „dass<br />

die Schüler feststellen können, Holz<br />

oder Metall ist etwas für mich“.<br />

Jürgen Mülhaupt (27), Ausbildungsleiter<br />

bei Mack, hat aber nicht nur<br />

Hauptschüler aus Klettgau im Praktikum.<br />

Aus Lauchringen kommen sie<br />

ebenso wie von der Realschule Tiengen.<br />

Dazu kommen, wie Ehrler berichtet,<br />

noch Ferienjobber. Selbst Diplomarbeiten<br />

und Praktikumssemester finden<br />

ein Betätigungsfeld bei Mack.<br />

Schließlich ist das <strong>Unternehmen</strong> daran<br />

interessiert, künftige Mitarbeiter<br />

heranzubilden.<br />

Vier Ausbildungsplätze sind derzeit<br />

besetzt. „Das Ziel ist immer die Übernahme“,<br />

so Ehrler. Vor allem in der<br />

Produktion wird Fach-<br />

Personal gesucht und<br />

daher betont er: „In<br />

diese Richtung bilden<br />

wir auch aus.“ Ein weiterer<br />

Ansatz dafür ist<br />

die Teilnahme am Berufsorientierungstag,<br />

der alljährlich in<br />

Waldshut stattfindet. Längst schon<br />

stehen hier die Azubis am Stand, denn<br />

sie finden den Draht zu den Schülern,<br />

die sich nach ihrem zukünftigen Arbeitsfeld<br />

umsehen. Mit der auf Tage<br />

oder Wochen befristeten Beschäftigung<br />

bei Mack können deshalb beide<br />

Seiten sehen, ob eine darüber hinaus<br />

gehende Zusammenarbeit Erfolg verspricht.<br />

Mack baut von Anfang an auf die Fähigkeiten<br />

seiner Beschäftigten. So bildet<br />

das <strong>Unternehmen</strong> jährlich zwei Industriemechaniker<br />

aus. Dazu kommt<br />

alle drei Jahre eine Ausbildungsstelle<br />

als Industriekaufmann beziehungsweise<br />

–frau. „Das Ziel ist es, die Leute<br />

zu übernehmen und zu halten“, so<br />

Ehrler. Dennoch leidet die Firma unter<br />

fehlenden Fachkräften, insbesondere<br />

CNC-Experten.<br />

Macks größter Auftraggeber – und<br />

das ist wenig bekannt – sind Zulieferer<br />

für die Luftfahrtindustrie. Wer sich auf<br />

Firmen- oder Ferienreise begibt, sitzt<br />

häufig genug auf Sitzen, in die Bauteile<br />

aus Geißlingen eingebaut sind. Sarah<br />

Mack, Assistentin der Geschäftsleitung,<br />

zeigt voller Stolz die Fußteile von<br />

Flugzeugsitzen, die gerade auf die Ver-<br />

packung warten. Jedes noch so kleine<br />

Bauteil ist nummeriert und kann bis<br />

zu seinem Ursprung anhand von aufgebrachten<br />

Etiketten nachverfolgt<br />

werden. Die Anforderung sind enorm,<br />

die der Kunde stellt. Qualitätsnormen,<br />

Maßgenauigkeit und Materialzusammensetzung<br />

sind nur einige der Kriterien.<br />

Doch ebenso fließt dieses Knowhow<br />

in die vielen anderen Aufträge mit<br />

ein. Ob Verschalsysteme für Baufirmen,<br />

die diese vor allem in Fernost<br />

einsetzen oder Begehsysteme für Silos<br />

– Mack gehört zu den führenden Herstellern.<br />

Möglich wird dies, weil die<br />

Menschen statt Maschinen<br />

◆ Singener Wäscherei Be-Wasch bietet Behinderten Ausbildung zum Textilreinigerhelfer<br />

von Jan Glockauer<br />

Singen – Walter Veeser aus Singen<br />

war es leid. Weil es nirgendwo einen<br />

Ausbildungsplatz für seine behinderte<br />

Tochter gab, griff er zur Selbsthilfe und<br />

gründete kurzerhand eine ganze Wäscherei.<br />

Die Idee, die er damit verfolgte,<br />

war ebenso einfach wie raffiniert:<br />

Statt anspruchslosere Arbeiten wie<br />

üblich durch komplizierte Technik<br />

und Elektronik zu ersetzen, sollte sie<br />

von Menschenhand ausgeführt werden.<br />

Damit wollte er vor allem für behinderte<br />

Menschen Arbeitsplätze<br />

schaffen. Nur durch das Gefühl, gebraucht<br />

zu werden, können Menschen<br />

mit einem Handicap Selbstbewusstsein,<br />

Eigenverantwortung und<br />

mehr Eigenständigkeit entwickeln.<br />

Nun waren mit der Gründung der<br />

Wäscherei zwar die gewünschten Arbeitsplätze<br />

geschaffen, aber es fehlte<br />

noch die anerkannte Berufsausbildung,<br />

um diese auch zu besetzen.<br />

Hierfür war das Engagement der IHK<br />

Hochrhein-Bodensee gefragt. Gemeinsam<br />

mit dem <strong>Unternehmen</strong> entwickelte<br />

die IHK eine an den betrieblichen<br />

Abläufen orientierte Ausbildung,<br />

die in fünf einzeln überprüfbare<br />

Abschnitte unterteilt wurde. Damit<br />

war das Projekt „Be-Wasch“ geboren,<br />

das Behinderten-Wasch- und Schulungszentrum,<br />

das in Baden-Württemberg<br />

schnell für Aufmerksamkeit<br />

sorgte. Mit finanzieller Unterstützung<br />

der Landesstiftung Baden-Württemberg<br />

und des KVJS wurde das Projekt<br />

„Modulare Berufsausbildung Förderschüler“<br />

aus der Taufe gehoben.<br />

Mit der neuen Bausteinausbildung<br />

zum Textilreinigerhelfer/-in hat die<br />

IHK Hochrhein-Bodensee Neuland<br />

betreten. Denn Be-wash soll jungen<br />

Menschen mit einer Behinderung<br />

nicht nur einen echten Einstieg ins Berufsleben<br />

und in die Gesellschaft bieten.<br />

Mit dem Projekt wird auch der<br />

Ehrgeiz verfolgt, eine echte Qualifikation<br />

vorweisen zu können, die man bei<br />

der Arbeitssuche auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

benötigt.<br />

Der Ablauf und die Inhalte der auf<br />

Kann jetzt Behinderten eine Ausbildung zum Textilreinigerhelfer bieten: Die<br />

Wäscherei Be-Wasch von Walter Veeser (rechts), hier mit einer Auszubildenden.<br />

drei Jahre angelegten Ausbildung sind<br />

ganz auf Menschen mit einer geistigen<br />

Behinderung abgestimmt. Sämtliche<br />

Ausbildungsinhalte sind praxisorientiert,<br />

die Ausbildung ist organisch in<br />

den Betriebsablauf eingepasst. Das<br />

fängt mit dem Sortieren und Vorbehandeln<br />

der Wäsche an und hört mit<br />

dem Dämpfen und Bügeln keineswegs<br />

auf. Denn auch Qualitätssicherung<br />

und Qualitätsmanagement gehören<br />

zur Ausbildung dazu. Bedienung und<br />

Kontrolle der Maschinen sind ebenfalls<br />

Bestandteile des ausgeklügelten<br />

Schulungsprogramms.<br />

Mit finanzieller Unterstützung der<br />

Landesstiftung Baden-Württemberg<br />

und des Integrationsamts beim Kommunalverband<br />

für Jugend und Soziales<br />

(KVJS) wurde mit der Gründung<br />

von Be-wasch erstmalig in Baden-<br />

Württemberg das Projekt „Modulare<br />

Schnupperlehre bei der Geißlinger Aluminiumfirma Mack. Praktikant Jan Lelanz (Mitte), Christian Kaiser (rechts),<br />

Lehrer an der Hauptschule Klettgau, Jürgen Mülhaupt (links), Ausbildungsleiter bei Mack. Bild: Hüfner<br />

Berufsausbildung für G- und Förderschüler<br />

(MOBEG)“ implementiert.<br />

Die Theorie wird während der Ausbildung<br />

in Form von so genannten<br />

„Lerninseln mit Praxisbezug“ vermittelt.<br />

Die IHK prüft dabei sämtliche<br />

Einzelmodule individuell ab. Diese<br />

Flexibilität ermöglicht aufeinander<br />

aufbauende und in sich abgeschlossene<br />

Ausbildungseinheiten, ohne die<br />

Auszubildenden zu überfordern. Die<br />

Ausbildung findet in jedem Jahr rotierend<br />

in den fünf Modulen statt. Sämtliche<br />

Module werden dreimal wiederholt.<br />

Übung und Wiederholung machen<br />

in diesem Fall nicht nur einen<br />

Meister sondern auch einen geprüften<br />

Textilreinigerhelfer.<br />

Der Autor leitet die Abteilung Aus- und<br />

Weiterbildung der IHK Hochrhein-Bodensee.<br />

Firma kontinuierlich auf Verbesserung<br />

setzt. Gerade erst erweiterte sie<br />

ihre Produktions- und Lagerfläche.<br />

Eine der Stärken liegt in der Fertigung<br />

von Komponenten. Nicht einzelne<br />

Teile, sondern ganze Baugruppen<br />

sind es, die nicht nur aus Aluminium-<br />

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Teilen bestehen, sondern die ebenso<br />

Karbon und Leder enthalten. „Das haben<br />

wir uns in den vergangenen Jahren<br />

aufgebaut“, so Wolfgang Rose, Betriebs-<br />

und Produktionsleiter. Mit dazu<br />

gehört die Verarbeitung von bis zu<br />

acht Meter langen Teilen.<br />

KLARTEXT<br />

Wo bleibt<br />

nur mein<br />

Award?<br />

von Klaus-Dieter Klar<br />

Breit und stark.<br />

Die Opel Nutzfahrzeugpalette.<br />

Jetzt reicht’s: Ich werde die Zeitung<br />

abbestellen und meine Newsletter<br />

stornieren. Solange, bis ich nicht<br />

mehr von irgendwelchen Preisen für<br />

irgendwelche Unternehmer hören<br />

muss, die angeblich besser sein<br />

sollen als ich. Erst letzte Woche<br />

bekam doch tatsächlich der windige<br />

Speditionsunternehmer von nebenan<br />

den „Best Practice Award Logistics“<br />

verliehen. Und dann kommt der<br />

Mistkerl auch noch mit seinem<br />

Bierbauch vorbei, um mir die Auszeichnung<br />

unter die Nase zu reiben.<br />

Wenn jemand einen Preis verdient,<br />

dann ich. Warum? Weil ich besser bin<br />

als die anderen. Das war schon in der<br />

Schule so. Bei den Bundesjugendspielen<br />

hatte ich immer die meisten<br />

Punkte. Naja, einer hatte mehr. Der<br />

arrogante Wolfgang aus der Parallelklasse.<br />

Und ausgerechnet der bekam<br />

immer die Ehren-Medaille als bester<br />

Sportler der Schule. Und heute?<br />

Nichts hat sich geändert. Für jeden<br />

Hansel wird ein Preis ausgedacht,<br />

vom Lieferanten-Oscar für Zuverlässigkeit<br />

bis zum Best Color Award<br />

für die bunteste Imagebroschüre.<br />

Aber wenn jetzt sogar mein dicker<br />

Logistikexperte eine Trophäe auf<br />

seinen ölverschmierten Schreibtisch<br />

stellen kann, will ich auch einen Preis<br />

– für irgendwas. Gründe gäbe es<br />

genug. Niemand im Landkreis hat<br />

zum Beispiel schmalere Besucherparkplätze<br />

als ich. Oder gibt es irgendjemanden,<br />

der elegantere Weste-Krawatten-Kombinationen<br />

trägt?<br />

Soll mich meine Sekretärin doch für<br />

egal welche Auszeichnung nominieren.<br />

Vielleicht abonniere ich dann<br />

auch wieder die Zeitung.<br />

Abb. zeigen Sonderausstattungen.<br />

Mit dem wendigen Kleinlieferwagen Combo und den Neuaufl agen der vielseitigen und variantenreichen Raumwunder Vivaro und<br />

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Bregstraße 31, Donaueschingen, Tel. 07 71/83 24 60<br />

Autohaus Tiefert GmbH, Bundesstraße 51, 79787 Lauchringen,<br />

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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 10 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

News<br />

VOLZ-GRUPPE<br />

Neue Arbeitsplätze<br />

Mehr als fünf<br />

Millionen Euro<br />

investiert die<br />

Volz-Gruppe mit<br />

Sitz in Deilingen<br />

in ihr neues<br />

Logistik- und<br />

Produktionszentrum,<br />

das auf dem jetzigen<br />

Betriebsgelände des Hydraulikunternehmens<br />

entstehen soll. Mit<br />

der Erweiterung plant die Volz-<br />

Gruppe auch, 45 neue Mitarbeiter<br />

einzustellen. Bereits im vergangenen<br />

Jahr konnte die Gruppe aufgrund<br />

eines Umsatzwachstums<br />

von 30 Prozent rund 40 neue Jobs<br />

schaffen. Zur Gruppe gehören drei<br />

<strong>Unternehmen</strong>steile: Die Volz<br />

GmbH ist für den Vertrieb der<br />

Produkte für die Hydraulikindustrie<br />

zuständig, die von der Volz KG<br />

hergestellt werden. In der Flextest<br />

GmbH werden die Bereiche Fluidtechnologie<br />

und Edelstahltechnik<br />

erforscht. Insgesamt beschäftigt<br />

das familiengeführte <strong>Unternehmen</strong><br />

280 Mitarbeiter, davon 200 in<br />

Deilingen. Bekannt ist die Volz-<br />

Gruppe auch für ihre betriebseigene<br />

Kindertagesstätte. (sab)<br />

SCHAFFERER<br />

Spitzenhändler<br />

Der renommierte Haushaltswarenspezialist<br />

Schafferer in<br />

Freiburg trotzt seit Jahren erfolgreich<br />

großen Handelskonzernen.<br />

Jetzt wurde das 1889 gegründete<br />

<strong>Unternehmen</strong> zu einem der<br />

weltweit fünf Besten seiner Branche<br />

gekürt und mit dem amerikanischen<br />

Global Innovator<br />

Award ausgezeichnet. „Der Preis,<br />

den Schafferer in den USA bekommen<br />

hat, ist etwas Besonderes“,<br />

kommentiert Manfred Noppel,<br />

der Geschäftsführer des<br />

südbadischen Einzelhandelsverbands<br />

den Erfolg des Freiburger<br />

Fachgeschäfts. 12 000 Artikel<br />

werden auf insgesamt 1000<br />

Quadrtametern angeboten. „Das<br />

Einkaufen muss Spaß machen<br />

und es muss einfach sein. Was der<br />

Kunde nicht hat, ist Zeit“, erklärt<br />

Stefan Schupp, der seit 2003<br />

gemeinsam mit seinem Onkel für<br />

das <strong>Unternehmen</strong> leitet. (sk)<br />

Wärmflasche für die Gäste<br />

◆ Hotelier Klaus Günther Wiesler greift auch zu ungewöhnlichen<br />

Mitteln, um eine hohe Auslastung zu sichern<br />

von Lars Freudenthal<br />

Aller Anfang ist schwer. Was als allgemeine<br />

Volksweisheit gilt, kann<br />

Klaus Günther Wiesler, Inhaber des<br />

Seehotels in Titisee, nur bestätigen.<br />

Als er 1989 das Hotel von seinen Eltern<br />

übernommen hatte, war seine Ausgangslage<br />

denkbar ungünstig. „Wir<br />

hatten das Hotel gerade um das<br />

Doppelte erweitert und waren dabei<br />

schlecht beraten“, berichtet<br />

er. „Der Schuldenberg war riesig,<br />

die Auslastung unserer Zimmer<br />

nur gering.“ Gleichzeitig betrachteten<br />

Experten die Anlage<br />

mit 40 Zimmern und 60 Betten als<br />

zu klein. Hinzu kam, dass der Titisee<br />

zwar zu den beliebtesten Ferienorten<br />

im Schwarzwald zählt, die Konkurrenz<br />

zu beiden Seiten des Hotels dadurch<br />

aber ebenfalls recht stark ist.<br />

Bereits bei der Übernahme war für<br />

Klaus Günther Wiesler damit klar: „Ich<br />

musste mich in eine Richtung bewegen.“<br />

Es begann die Suche nach Ideen<br />

und den Stärken des Seehotels. „Damals<br />

hatten wir vier Gruppen von Gästen“,<br />

erklärt Wiesler. Neben Reisegruppen<br />

und Feriengästen waren dies<br />

Geschäftsreisende und Teilnehmer an<br />

Tagungen. „Das meiste waren schon<br />

die Feriengäste. Deswegen war für<br />

mich klar, dass wir uns in diese Richtung<br />

bewegen sollten.“ Als Problem<br />

des ursprünglichen Gästemix nennt<br />

Wiesler die verschiedenen Gewohnheiten<br />

der einzelnen Gruppen. „Der<br />

Geschäftsreisende steht früher auf als<br />

der Feriengast. Dadurch hatten wir eine<br />

sehr lange Frühstückszeit.“<br />

Schlimmer noch nennt er das Zusammentreffen<br />

von Feriengästen und<br />

Busgruppen. „Wenn Sie frühstücken<br />

wollen und dann eine Gruppe von 30<br />

bis 40 Leuten über das Frühstücksbü-<br />

Im Seehotel von Klaus<br />

Günther Wiesler aus<br />

Titisee gibt es die Wärmflasche<br />

gratis dazu – und<br />

kalte Füße sind passé.<br />

Umzug nach Markdorf<br />

fett rast – dann haben Sie gefrühstückt.“<br />

Um den Bereich der Feriengäste<br />

und die Auslastung der Zimmer<br />

auf lange Sicht zu steigern, wimmelte<br />

Wiesler die Busgruppen möglichst<br />

schon am Telefon ab. Zugleich führte<br />

das Seehotel Buch über die Umsätze<br />

Früh schon hat sich das Seehotel auf<br />

Feriengäste spezialisiert – und sich<br />

so vor dem Ruin gerettet.<br />

Bild: Freudenthal<br />

◆ Klufterner Metallbearbeitungsbetrieb Schobloch baut im Industriegebiet<br />

von Winfried Thum<br />

Markdorf – Die Industrielandschaft<br />

der Gehrenbergstadt Markdorf wird<br />

um ein innovatives <strong>Unternehmen</strong> reicher.<br />

Die Metallbearbeitungsfirma<br />

Schobloch aus Kluftern hat im Industriegebiet<br />

„Riedwiesen“ 12 000 Quadratmeter<br />

erworben und wird dort ein<br />

neues Produktionsgebäude samt angegliederter<br />

Verwaltung bauen.<br />

Das 51 Jahre alte <strong>Unternehmen</strong> Karl<br />

Schobloch produziert seit 1973 in Kluftern.<br />

Derzeit mit 25 Mitarbeitern auf<br />

2500 Quadratmetern Fläche an der<br />

Bahnhofstraße. Nachdem Mitte April<br />

der Kaufvertrag mit der Stadt Markdorf<br />

unterzeichnet worden ist, sind<br />

jetzt die Umzugspläne konkret. Der<br />

Technische Ausschuss hat zudem bereits<br />

einstimmig den Bauantrag für<br />

den Neubau mit Verwaltungsgebäude<br />

an der Planckstraße 11 genehmigt.<br />

Auf dem 12 000 Quadratmeter großen<br />

Grundstück an der Planckstraße<br />

planen die Geschäftsführer Jürgen<br />

und Markus Schobloch den Bau einer<br />

Produktionshalle mit 4000 Quadratmetern<br />

Fläche. Angegliedert wird ein<br />

Verwaltungsgebäude. Die Halle misst<br />

77 mal 54 Meter und wird neun Meter<br />

hoch. Die Außenfassade soll in hellem<br />

anthrazitfarbenem Alu-Strukturblech<br />

ausgeführt werden.<br />

25 Mitarbeiter sind derzeit bei Schobloch<br />

beschäftigt, doch das Unterneh-<br />

So soll das neue Verwaltungsgebäude von Schobloch aussehen.<br />

men wächst rasant. In den vergangenen<br />

beiden Jahren verzeichnete die<br />

Firma mit den Schwerpunkten Stanzund<br />

Lasertechnik, Rohrbiegetechnik<br />

und Roboterschweißen jeweils einen<br />

Umsatzzuwachs von 30 Prozent. Auch<br />

bekannte Namen aus der Modebranche<br />

wie Hilfiger oder Hugo Boss gehören<br />

zur Kundschaft. Jürgen Schobloch<br />

bedauert zwar, Kluftern verlassen zu<br />

müssen, aber am jetzigen Standort<br />

wäre eine Expansion nicht möglich<br />

gewesen. Da ihm in Friedrichshafen<br />

ein von der Größe passendes Grundstück<br />

nicht angeboten werden konnte,<br />

freut er sich nun bereits auf die Herausforderung<br />

in Markdorf, in der er<br />

eine große Zukunftschance sieht.<br />

„Die Stadt Markdorf hat sich überaus<br />

entgegenkommend gezeigt, auch<br />

mit dem Zahlungsziel“, betonte Schobloch<br />

gestern. Am liebsten würde er<br />

„morgen schon umziehen“, aber für<br />

den Baubeginn fehlt noch der „rote<br />

Punkt“. Dann könne die Produktionshalle<br />

bis Ende des Jahres fertig sein.<br />

Gestartet wird mit neuen Technologien.<br />

Die Prozesse sollen schneller,<br />

optimaler und profitabler ablaufen.<br />

Und das <strong>Unternehmen</strong> kann den Herausforderungen<br />

des Marktes noch<br />

besser begegnen.<br />

Für die Firma am Standort Kluftern<br />

gibt es bereits Interessenten. Laut Jürgen<br />

Schobloch haben sich potenzielle<br />

Käufer sowohl für die Immobilie als<br />

auch für den gesamten Betrieb gemeldet.<br />

im Speisebereich. Wiesler: „Bei gutem<br />

Wetter war das Restaurant auch ohne<br />

die Busgruppen voll, bei schlechtem<br />

Wetter hatten wir weniger Gäste, aber<br />

die Feriengäste waren zufriedener und<br />

mit der Zeit kamen auch mehr.“<br />

Im nächsten Schritt hatte Wiesler eine<br />

Gästeanalyse erstellt und die Gäste<br />

gefragt, was ihnen gefällt. „Und das sagen<br />

einem die Gäste auch“, so der Hotelier.<br />

„Wir haben unser Angebot dann<br />

gezielt für diese Gruppe erweitert, um<br />

die Anziehungskraft zu erhöhen.“ Als<br />

Beispiel nennt Wiesler die Möblierung<br />

der Zimmer. Hier hatte er vom Schreiner<br />

drei Varianten bekommen und die<br />

Pläne mit 25 Gästen besprochen. Ergebnis:<br />

„Das, was ich für mich gleich<br />

abgehakt hatte, hat den älteren Gästen<br />

am besten gefallen.“ Als Konsequenz<br />

wurde ein Teil der Zimmer nach dem<br />

Geschmack dieser Gäste eingerichtet.<br />

Auch wenn der Wegfall von drei<br />

Gruppen an Gästen zunächst mit einem<br />

geringeren Umsatz verbunden<br />

war, hat sich die Ausrichtung auf nur<br />

eine Gruppe, die Feriengäste, auf lange<br />

Sicht gelohnt. Nach 16 000 Übernachtungen<br />

im Jahr 2000 und 17 000<br />

im Jahr 2003 zählte das Hotel 2007<br />

über 19 000 Übernachtungen. Berücksichtigt<br />

man die drei Wochen Be-<br />

triebsferien des Hotels, kommt das<br />

Seehotel auf eine Bettenbelegung von<br />

über 90 Prozent.<br />

Eine Erweiterung des Hotels lehnt<br />

Klaus Günther Wiesler dennoch ab.<br />

„Wachstum bedeutet für mich, das<br />

„Wir haben unser Angebot<br />

dann gezielt für die Gruppe der<br />

Feriengäste erweitert, um die<br />

Anziehungskraft zu erhöhen“<br />

KLAUS GÜNTHER WIESLER,<br />

HOTELIER<br />

Geschäft auf gesunde Füße zu stellen<br />

und die Kapazitäten besser auszulasten.“<br />

Das Hotel hat damit nach wie vor<br />

60 Betten. Durch die bessere Auslastung<br />

hat sich jedoch die Zahl der Mitarbeiter<br />

von 12 Anfang der 90er Jahre<br />

Stahlgerüst für Singapurer Anlage<br />

Gewichtiger Auftrag aus Fernost: Vor<br />

zwei Wochen wurde ein 15 Tonnen<br />

schwerer Stahlturm, den <strong>Unternehmen</strong>s-Chef<br />

Günter Stadler und<br />

seine 20 Mitarbeiter von Stadler<br />

Stahlbau in Pfohren konstruiert und<br />

zusammengeschweißt haben, auf die<br />

Reise nach Singapur geschickt. Mit<br />

dem Tieflader ging es in die Schweiz<br />

an den Rhein, per Kahn nach Rotterdam<br />

und dann per Schiff nach Asien.<br />

Die Konstruktion wird dort für den<br />

auf nunmehr 24 verdoppelt.<br />

Die Mittel, mit denen Wiesler dies<br />

erreicht hat, sind zum Teil verblüffend<br />

einfach. So gibt es in jedem Zimmer eine<br />

Wärmflasche. „Viele Frauen nehmen<br />

daheim eine Bettflasche mit ins<br />

Bett, weil sie kalte Füße haben. In den<br />

meisten Hotels gibt es das nicht, die<br />

Frauen haben aber trotzdem noch kalte<br />

Füße.“<br />

Weil es keinen Tagungsraum gibt,<br />

war zugleich genug Platz vorhanden,<br />

um den Wellnessbereich schon in den<br />

90er Jahren mit Saunalandschaft und<br />

Swimmingpool auszubauen und so<br />

den Komfort zu erhöhen.<br />

Dabei wurde die Außensauna nahe<br />

an den See gestellt. Mit Grund: „Wir<br />

versuchen, die Gäste in die Natur zu<br />

bringen. Wenn jemand in den<br />

Schwarzwald kommt, dann soll er dies<br />

auch hautnah erleben können.“<br />

Anlagenbau benötigt. Dieser Auftrag<br />

ist der erste aus Fernost, bislang<br />

bearbeitete Stadler hauptsächlich<br />

Aufträge für deutsche und europäische<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Derzeit erweitert<br />

Stadler seine Halle. (gvo)


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 11<br />

Wärmendes Silikon im Kleinformat<br />

◆ Für Flugzeuge und Ultraschallgeräte: Mit Heizelementen ist die Gottmadinger Firma Horn wieder gut im Geschäft<br />

von Susanne-Gehrmann-Röhm<br />

Gottmadingen – Wer durch die Gewerbestraße<br />

im Gottmadinger Industriegebiet<br />

Katzental fährt, kommt unweigerlich<br />

an einem Turm mit der Aufschrift<br />

„Horn“ vorbei. Dahinter befindet<br />

sich das Werk I der Firma Horn. 120<br />

Mitarbeiter fertigen dort vor allem individuelle<br />

Heizelemente aus Silikon-<br />

Kautschuk und elektrisch leitfähige<br />

Elektroden für die Medizin-Technik.<br />

Gleich in der Nähe im Werk II werden<br />

noch heute Fahrrad-Kettenschutze<br />

aus Aluminium und Kunststoff produziert.<br />

Mit der Blechbearbeitung hatte<br />

der verstorbene Firmengründer Wilhelm<br />

Horn im Jahre 1945 begonnen.<br />

Heute umfasst dieser Geschäftsbereich<br />

nur noch einen kleinen Teil der<br />

Produktion.<br />

Das mittelständische <strong>Unternehmen</strong><br />

ging 1979 in den Besitz der Familie Emminger<br />

über. Josef Emminger, der 1990<br />

verstarb, führte das <strong>Unternehmen</strong> zuletzt<br />

mit seiner Tochter Ulrike Rühland.<br />

Ihr gehört die Firma, die in eine<br />

GmbH umgewandelt wurde, nun seit<br />

sieben Jahren. Nach der Umstrukturierung<br />

und der Einstellung des heutigen<br />

kaufmännischen Geschäftsführers<br />

Hans-Peter Schmidt konnte die Firma<br />

ihre Prozesse optimieren und ihren<br />

Umsatz deutlich steigern. „Das hat die<br />

Firma dem professionellen <strong>Management</strong><br />

von Hans-Peter Schmidt und<br />

dem großen Engagement der Mitarbeiter<br />

zu verdanken“, sagt Ulrike Rühland.<br />

„Wir hatten in den letzten Jahren<br />

tatsächlich ein starkes Wachstum von<br />

etwa 50 Prozent und konnten deshalb<br />

Fertighausfirma<br />

Huber-Haus stellt<br />

Insolvenzantrag<br />

Titisee-Neustadt (kaz) In wirtschaftliche<br />

Schieflage ist das Hochschwarzwälder<br />

Fertighaus-<strong>Unternehmen</strong> Huber-Haus<br />

geraten. Die auf qualitativ<br />

hochwertige Niedrigenergie- und Passivhäuser<br />

spezialisierte Firma hat<br />

nach vertraulichen Informationen Insolvenzantrag<br />

gestellt. Betroffen davon<br />

sind rund 60 Arbeitsplätze. Wie<br />

viele andere Baufirmen auch, kämpft<br />

die Fertighausfirma mit einem<br />

schrumpfenden Umsatz-, Auftragsund<br />

Ertragsvolumen, das letztendlich<br />

auch zum finanziellen Aus für den Betrieb<br />

führte.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> Huber-Haus<br />

wurde 1994 von Alois Huber in Eisenbach<br />

gegründet. Seit zwölf Jahren befindet<br />

sich der Firmensitz mit 20 000<br />

Quadratmetern in Titisee-Neustadt.<br />

Dort beschäftigt das <strong>Unternehmen</strong><br />

zurzeit 60 Mitarbeiter. Auf der früheren<br />

<strong>Unternehmen</strong>sfläche des Fertighausherstellers<br />

Okal im Titsee-Neustädter<br />

Stadtteil Hölzlebruck wurden<br />

zuletzt rund 80 Fertighäuser pro Jahr<br />

gefertigt.<br />

Huber fertigt unter der Devise<br />

„Mehr als Bauen“ verschiedene Fertighäuser<br />

(Niedrigenergiehäuser, KfW 60<br />

und 40 Energiesparhäuser, Passivhäuser),<br />

die individuell geplant und gebaut<br />

wurden. Huber-Häuser wurden<br />

in erster Linie für den deutschen<br />

Markt, aber auch für Kunden aus der<br />

Schweiz, Österreich, Frankreich und<br />

Spanien produziert. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

baut Niedrigenergiehäuser, deren<br />

Heizwärmebedarf in der Regel<br />

weit unter den gesetzlichen Vorgaben<br />

für ein Niedrigenergiehaus liegt. (sk)<br />

Innovations-Oscar für smarte Auto-Klappe<br />

◆ Markdorfer Weber Automotive GmbH mit JEC Innovation Award ausgezeichnet – Verhandlungen für weitere Anwendungen laufen<br />

von Andreas Lang<br />

Markdorf – In Fachkreisen gilt der JEC<br />

Innovation Award als der „Oscar“ unter<br />

den Preisen für innovative <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Das Markdorfer <strong>Unternehmen</strong><br />

Albert Weber hat die Weltkonzerne<br />

in der Kunststoff-Sparte hinter sich<br />

gelassen und durfte den begehrten<br />

Preis nun entgegennehmen.<br />

Gleich mit dem ersten Serienprodukt<br />

konnte sich die Weber Automotive<br />

GmbH mit ihrer Kunststoff-Sparte<br />

Weber-Fibertech bei den Fach-Juroren<br />

des renommierten Innovationspreises<br />

durchsetzen. Bewertet wurden<br />

in der Kategorie „Ground Transport &<br />

Automotive“ technischer Stellenwert,<br />

Marktpotenzial, Originalität, wirtschaftliche<br />

Bedeutung und die Zusammenarbeit<br />

der beteiligten Partner.<br />

In der Produktionshalle der Firma Horn in Gottmadingen arbeiten vorwiegend<br />

Frauen. Bilder: Gehrmann-Röhm<br />

auch weitere Mitarbeiter einstellen“,<br />

sagt Hans-Peter Schmidt. Der Diplom-<br />

Kaufmann ist seit über fünf Jahren im<br />

<strong>Unternehmen</strong> Horn. Der Jahresum-<br />

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„Die Rezepturen<br />

gewährleisten<br />

eine hohe Wärmeleitfähigkeit“<br />

HANS-PETER SCHMIDT<br />

satz beläuft sich derzeit auf rund neun<br />

Millionen Euro.<br />

Die Produktion von flexiblen elektrischen<br />

Flächenheizungen ist heute<br />

Bei dem bewerteten Produkt handelt<br />

es sich um Innendeckel und<br />

Strukturteil der Heckklappe des <strong>aktuelle</strong>n<br />

„Smart fortwo“, die Weber Fibertech<br />

seit Ende 2006 am Standort in<br />

Markdorf fertigt. Insgesamt 120 000<br />

Teile wurden bisher an den Kleinwagenhersteller<br />

Smart ausgeliefert. Dank<br />

eines in Zusammenarbeit mit dem<br />

Schweizer Entwicklungsunterneh-<br />

das Kerngeschäft. Darunter versteht<br />

man Heizelemente für zum Teil sehr<br />

kleine Geräte. Die Basis für die Heizungen,<br />

die Silikontücher, werden mit<br />

den entsprechenden Dicken auf einer<br />

Beschichtungsmaschine hergestellt.<br />

„Die speziellen Rezepturen gewährleisten<br />

eine hohe Wärmeleitfähigkeit,<br />

was für die Haltbarkeit und effiziente<br />

Nutzung der Heizungen besonders<br />

wichtig ist“, erläutert Schmidt beim<br />

Rundgang durch die Produktionshalle.<br />

In ganz Europa gibt es nur wenige<br />

Firmen, die solche Heizungen herstellen.<br />

„Unsere Stärke sind anwendungsorientierte<br />

Lösungen für unsere Kunden“,<br />

sagt Schmidt.<br />

In einer Vitrine im Eingangsbereich<br />

Albert Weber (v.l.),<br />

Produktionsleiter<br />

O. Rössler und<br />

Entwicklungsleiter<br />

N. Stötzner mit<br />

Heckklappe und<br />

Trophäe.<br />

Bild: Lang<br />

men Esoro entwickelten Verfahrens<br />

konnten die Steifigkeit des Staufachteils<br />

gegenüber dem Vorgänger signifikant<br />

erhöht, das Crashverhalten verbessert<br />

und die Systemkosten um 10<br />

Prozent gesenkt werden.<br />

Die Bauteile werden von Weber in<br />

einem einzigen Umformprozess weitgehend<br />

automatisiert auf Anlagen des<br />

Pressenherstellers Dieffenbacher her-<br />

Im Industriegebiet Katzental hat die<br />

Firma Horn ihren Sitz.<br />

sind einige Beispiele zu sehen, die in<br />

Gottmadingen produziert wurden.<br />

Darunter ist auch eine Ventil-Beheizung,<br />

die für Airbus gebaut wurde. In<br />

der Gastronomie kommen Horn-Flächenheizungen<br />

ebenso zum Einsatz<br />

wie in der Ultraschalltechnologie, wo<br />

Horn-Heizungen das Medium mit<br />

großer Präzision beheizen. Seit kurzem<br />

kann die Firma auch Heizungen<br />

liefern, die mit einem Silikon mit einer<br />

Dauertemperaturbeständigkeit bis zu<br />

240 Grad Celsius ausgelegt ist. Davor<br />

waren nur Temperaturen bis 200 Grad<br />

gewährleistet.<br />

Horn produziert auch Heizungen<br />

für die Kupplungen von Eisenbahnwaggons,<br />

Abwasserheizungssysteme<br />

gestellt. Mit den in der Praxis erreichten<br />

niedrigen Taktzeiten liegt das <strong>Unternehmen</strong><br />

voll im Plan und stellt damit<br />

die Großserientauglichkeit unter<br />

Beweis.<br />

Damit ergeben sich für die Fertigung<br />

von Leichtbaukomponenten<br />

auch an einem Hochlohnstandort völlig<br />

neue wirtschaftliche Perspektiven.<br />

Für die nahe Zukunft kündigt das <strong>Unternehmen</strong><br />

die Fertigung von Rücksitzlehnen<br />

mit Gurtintegration als<br />

weiteren Beitrag zur Gewichts- und<br />

CO 2 -Reduktion in der Automobilindustrie<br />

an. Langfristige Vision ist die<br />

Herstellung einer kompletten Fahrgastzelle,<br />

die in den CAD-Rechnern<br />

der Ingenieure bereits Gestalt angenommen<br />

hat.<br />

Bei der Preisverleihung im Rahmen<br />

der Pariser Verbundwerkstoffmesse<br />

samt der Verrohrung für Wohnmobile<br />

oder Heizelemente für Maschinen, die<br />

bei der Unterfütterung von Hemdkragen<br />

mit Vlieseline benötigt werden.<br />

Diese Produkte werden teilweise in relativ<br />

kleinen Stückzahlen hergestellt.<br />

Größere Serien mit mehreren tausend<br />

Stück gibt es hingegen bei Schaltschrankheizungen.<br />

Bei Bedarf bietet<br />

die Firma ihren Kunden auch die passende<br />

Steuerung und Regelung an.<br />

Elektroden für die Reizstromtherapie<br />

oder Neutralelektroden für die<br />

Elektrochirurgie sind neben Silikonformteilen<br />

weitere Produkte, die hergestellt<br />

werden. Wer sich einmal einer<br />

Operation unterziehen musste, hat<br />

möglicherweise auf einem OP-Tisch<br />

gelegen, auf dem eine Heizmatte aus<br />

Gottmadingen eingebaut war.<br />

In der Produktionshalle des Werks I<br />

arbeiten vor allem Frauen. Sie bearbeiten<br />

meist einen Auftrag komplett<br />

bis zur Kontrolle auf dem Prüfstand.<br />

Jedes Produkt wird bei Horn einer<br />

computergesteuerten Prüfung unterzogen.<br />

Der Produktionsprozess ist<br />

personalintensiv und damit die Mitarbeiter<br />

für den kompletten Produktionsprozess<br />

gerüstet sind, legt man<br />

von Seiten der Geschäftsführung großen<br />

Wert auf werksinterne Schulungen.<br />

Vier Elektromeister oder -techniker<br />

mit langjähriger Berufserfahrung<br />

sind für die anwendungsorientierten<br />

Lösungen verantwortlich. Vor der<br />

Montage der Heizungen werden die<br />

Wickelbilder, die für das Verlegen der<br />

Heizdrähte nötig sind und eine individuelle<br />

Wärmeverteilung berücksichtigen,<br />

von Konstrukteuren mittels CAD<br />

am Computer erstellt.<br />

im Louvre nahmen die beiden Geschäftsführer<br />

Albert Weber und sein<br />

Sohn Christian Weber sowie ein Vertreter<br />

des Schweizer Entwicklungsunternehmens<br />

Esoro, das exklusiv für<br />

Weber arbeitet, und ein Vertreter des<br />

Pressenherstellers Dieffenbacher den<br />

Preis entgegen.<br />

Jetzt gehe es darum, die Technik am<br />

Markt zu etablieren. Erste, viel versprechende<br />

Verhandlungen mit einem<br />

europäischen Fahrzeughersteller<br />

seien bereits kurz vor dem Abschluss,<br />

erklärte Albert Weber. „Die hohe Auszeichnung<br />

hilft uns, bei den großen<br />

Fahrzeugherstellern wahrgenommen<br />

zu werden“, sagte Weber, „der JEC Innovation<br />

Award ist die höchste Auszeichnung<br />

in unserer Firmengeschichte<br />

und unser Familienbetrieb ist<br />

sehr stolz darauf.“<br />

News<br />

WÄLISCHMILLER<br />

Dresdner Werk verkauft<br />

Der Stuttgarter<br />

Rechtsanwalt<br />

und Insolvenzverwalter<br />

Volker<br />

Grub hat eine<br />

erste Hürde<br />

zum geplanten<br />

Verkauf der<br />

Hans Wälischmiller<br />

GmbH in<br />

Markdorf erfolgreich genommen:<br />

Das Dresdner Werk (Nuklearmedizin)<br />

der Technologiefirma<br />

ist für einen Preis von<br />

knapp zwei Millionen Euro<br />

verkauft, wie Grub mitteilt.<br />

Käufer ist der Physik-Professor<br />

Jürgen Reckin, der laut Grub die<br />

22 Mitarbeiter übernehmen will.<br />

Durch den Verkauf sei die Liquiditätslage<br />

des Mutter-<strong>Unternehmen</strong>s<br />

wieder verbessert. (sk)<br />

HILSER<br />

Brand in Uhrenfabrik<br />

Rund 200 000<br />

Euro Schadenverursachte<br />

ein Brand<br />

in der<br />

SchwarzwälderUhrenfabrik<br />

Hilser<br />

in Triberg-<br />

Nußbach.<br />

Obwohl der Brand<br />

von Firmenchef<br />

Cornel Hilser recht<br />

früh entdeckt wurde, waren die<br />

Waren im Obergeschoss des<br />

Gebäudes nicht mehr zu retten.<br />

Rund 300 Kuckucksuhren wurden<br />

im Montage-und Lackierraum<br />

vom Feuer zerstört. Das<br />

Feuer griff jedoch nicht auf<br />

andere Räume über, wo Lacke<br />

und Lösungsmittel gelagert<br />

werden. Die Brandursache ist<br />

zwar weiterhin unklar, das Feuer<br />

ist aber im Bereich einer Lackierspritzmaschineausgebrochen.<br />

Die Produktion konnte<br />

nahtlos fortgesetzt werden. (sk)<br />

GEORG FISCHER<br />

Investition in Gussteile<br />

Rund 15 Millionen Euro investiert<br />

Georg Fischer demnächst in<br />

den Standort Singen: Dort sollen<br />

die Form- und Gießanlage IMD<br />

modernisiert und eine neue<br />

Filteranlage<br />

gebaut werden.<br />

Für<br />

die<br />

Erweiterung<br />

benötigt<br />

das Schweizer<strong>Unternehmen</strong><br />

jetzt mehr Fläche. Im<br />

Werk Singen wurden im vergangenen<br />

Jahr 211 000 Tonnen<br />

Gussteile (Bild) für die Automobilindustrie<br />

gefertigt, 2006<br />

waren es nur 187 000 Tonnen.<br />

Für 2008 rechnet die Geschäftsführung<br />

mit 220 000 Tonnen.<br />

Damit wäre die maximale Produktionskapazität<br />

erreicht. Ihre<br />

Anlagen will Georg Fischer bis<br />

ins nächste Jahrzehnt ständig<br />

modernisieren. Das bedeutet<br />

eine gesamte Investitionssumme<br />

von über 40 Millionen Euro. (sk)<br />

NEXUS<br />

Wachstumsschub<br />

Die Nexus AG mit Sitz in Villingen-Schwenningen<br />

ist im vergangenen<br />

Jahr kräftig gewachsen.<br />

Wie der Anbieter medizinischer<br />

Informationssysteme im<br />

Gesundheitswesen mitteilte,<br />

erhöhte sich der Umsatz um 14<br />

Prozent auf 29,7 Millionen Euro.<br />

Größter Wachstumsträger war<br />

der Bereich Healthcare Software,<br />

der die Erlöse um 18 Prozent auf<br />

25,7 Millionen Euro steigerte. In<br />

der Sparte Health Care Service<br />

hingegen ging der Umsatz um 6<br />

Prozent auf 4 Millionen Euro<br />

zurück. Die 2007 übernommenen<br />

Firmen Nexus/Paschmann<br />

und Nexus/Holl steuerten 1,38<br />

Millionen Euro zum Umsatz bei.<br />

Das Ergebnis vor Steuern kletterte<br />

um 49 Prozent auf 1,67<br />

Millionen Euro. (sk)


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 12 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

News<br />

ÖKOHAUS IBACH<br />

Neues Zentrum<br />

Das Ingenieurbüro „Ökohaus<br />

Ibach“ in Löffingen trotzt der<br />

allgemeinen Krise der Bauwirtschaft<br />

– und behauptet sich auf<br />

dem rückläufigen Markt der<br />

Zweifamilienhäuser. Für rund<br />

eine Million Euro baut das <strong>Unternehmen</strong><br />

jetzt einKompetenzzentrum<br />

für wohngesundes Bauen<br />

und Sanieren. Mit dem prägnanten<br />

Gebäude im Ökobaustil,<br />

das an der B 31 entstehen soll, will<br />

Geschäftsführer Ernst Peter Müller<br />

die Präsentationsmöglichkeiten<br />

erweitern und neue Verkaufsräume<br />

für die bereiche<br />

Hausenergie und ökologische<br />

Baumaterialien eingerichtet<br />

werden. Das Ingenieurbüro hat<br />

erst neulich eine Tochter in Neuhausen<br />

in der Schweiz gegründet.<br />

(sk)<br />

BODENSEE-OBERSCHW.<br />

Neuwahl bei IHK<br />

Bis zum 9. Mai finden nach fünf<br />

Jahren Amtszeit Neuwahlen bei<br />

der IHK Bodensee-Oberschwaben<br />

statt. Für die insgesamt 48 Sitze in<br />

der Vollversammlung bewerben<br />

sich 83 Unternehmer, berichtete<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer Helmut<br />

Schnell. Rund zwei Drittel<br />

der derzeitig amtierenden Mitglieder<br />

kandidieren wieder. In den<br />

vergangenen Jahren sei viel bewegt<br />

worden, resümierte IHK-<br />

Präsident Jürgen Winterhalter. Bis<br />

2008 sei die Zahl der IHK-Mitgliedsunternehmen<br />

um 16 Prozent<br />

auf derzeit rund 30 000<br />

Betriebe gestiegen. Die Zahl der<br />

IHK-Mitarbeiter sei von 2003 bis<br />

2008 um rund 9,6 Prozent gestiegen.<br />

(sk)<br />

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Anti-Konferenz: Ganz<br />

einfach gestrickt<br />

◆ Die Bewegung der „Barcamps“ schwappt nach<br />

Friedrichshafen über: Kein Eintritt, kein<br />

Programm – dafür viele neue Ideen<br />

von Sabine Strauß<br />

Friedrichshafen – Was in Los Angeles,<br />

Tokio und Berlin schon seit einigen<br />

Jahren zelebriert wird, kommt jetzt<br />

auch nach Friedrichshafen: Vom 31.<br />

Mai bis zum 1. Juni findet auf dem<br />

Campus der Zeppelin-University das<br />

erste Barcamp am Bodensee statt.<br />

Dort treffen sich rund 200 Studenten,<br />

Start-Up-Gründer, Blogger, Programmierer<br />

und Unternehmer, um sich<br />

über die <strong>aktuelle</strong>n Trends und Techniken<br />

im Internet auszutauschen. Doch<br />

das Programm sieht etwas anders aus<br />

als bei traditionellen Konferenzen.<br />

Eigentlich gibt es nämlich gar<br />

keines. Bei den Barcamps wird bewusst<br />

auf eine illustre Liste geladener<br />

Redner, bezahlte Powerpoint-Präsentationen<br />

und hohe Eintrittspreise<br />

verzichtet. Stattdessen soll<br />

jeder Teilnehmer eine Diskussionsrunde<br />

oder einen Workshop<br />

einleiten, spontan einen Vortrag halten<br />

– oder sich einfach nur aktiv durch<br />

Redebeiträge beteiligen. „Samstagmorgen<br />

nach der Vorstellungsrunde,<br />

bei der jeder nur den Namen und<br />

drei Stichworte sagen darf, wird an einer<br />

Pinwand ein Programm montiert“,<br />

berichtet Oliver Gassner, Organisator<br />

des Barcamps in Friedrichshafen.<br />

Das funktioniert so: Der, der etwas<br />

zu sagen hat, schlägt ein Thema vor.<br />

Wenn daraufhin ein Dutzend Hände<br />

in die Luft gehen, ist die erste Work-<br />

Ein festes Programm gibt es<br />

beim Barcamp nicht.<br />

Dafür wird wild an<br />

Ideen gestrickt.<br />

Bild: Photocase<br />

shoprunde eröffnet.<br />

Und das funktioniert, ganz<br />

ohne Vorbereitung? „Klar, davon<br />

lebt das Barcamp ja“, sagt Gassner,<br />

der seit Jahren als freier Online-<br />

Journalist arbeitet, „die Teilnehmer<br />

bekommen so eine gute Kombination<br />

aus Networking und Informationsaustausch.“<br />

Die Themen bestimmen die<br />

Pfl anzen für besseres Arbeiten<br />

Pfl anzen schaffen eine<br />

Wohlfühlatmosphäre.<br />

Und zwar nicht nur im<br />

Wohnraum, sondern<br />

auch im Büro. Sie lassen<br />

den Raum freundlicher<br />

erscheinen, erhöhen die<br />

Luftfeuchtigkeit und<br />

senken die Schadstoffbelastung.<br />

Paul Schupp<br />

vom Gartencenter<br />

Schupp in Stetten sagt:<br />

„ Erwiesenermaßen wird<br />

das Arbeitsklima und<br />

das persönliche Befi nden<br />

in einem Raum, in dem<br />

Pfl anzen stehen, verbessert.“<br />

Bürobegrünung gewinne<br />

immer mehr an Bedeutung,<br />

das Bewusstsein für<br />

die Wichtigkeit der Bürobegrünung<br />

sei aber noch nicht<br />

hoch genug, erklärt Schupp.<br />

„An die Begrünung denkt man<br />

beim Einrichten eines Büros<br />

oft gar nicht oder wenn, dann<br />

zuallerletzt.“ Die Bürobegrünung<br />

solle von Anfang an in die<br />

Raumplanung mit einbezogen<br />

werden, fi ndet Schupp und<br />

erklärt: „Wir sind da ein kompetenter<br />

Ansprechpartner und gerne<br />

bereit, bei der Büroplanung<br />

mitzuwirken und die Räumlichkeiten<br />

vor Ort zu besichtigen,<br />

um das geeignete Grünpfl anzenkonzept<br />

zu fi nden.“ Denn<br />

es gebe viel, was berücksichtigt<br />

werden müsse. Neben Größe<br />

und Höhe des Raums seien<br />

auch Helligkeit und Temperatur<br />

wichtig für die Auswahl der<br />

Hauptstraße 30 · 88719 Stetten/Meersburg<br />

Telefon 0 75 32/43 17-0<br />

Pfl anzenart. Die sehr pfl egeleichte<br />

Grünlilie gedeiht zum<br />

Beispiel auch in recht dunklen<br />

Räumen, in sehr warmen Büros<br />

ist der Baumfreund genau richtig,<br />

der allerdings keine direkte<br />

Sonne mag. Der Drachenbaum<br />

liebt halbschattige Standorte,<br />

trockene Luft macht ihm<br />

nichts aus, wenn er ausreichend<br />

gegossen<br />

wird und<br />

die sehr anspruchslose<br />

Efeutute<br />

mag nur<br />

die pralle<br />

Sonne<br />

nicht. Auch<br />

Efeu ist anspruchslos<br />

– PR-Anzeige –<br />

Paul Schupp inmitten von Büropfl anzen, die in modernsten Bewässerungsgefäßen<br />

stehen.<br />

und mag es gern warm, feucht<br />

und schattig.<br />

„Und dank modernster Bewässerungssysteme<br />

ist die Pfl ege von<br />

Grünpfl anzen heutzutage sehr<br />

einfach“, beschreibt Schupp.<br />

Und fügt hinzu: „Da die Bewässerungsgefäße<br />

in wirklich schicken<br />

Töpfen stecken, macht´s<br />

auch für das Auge was her.“<br />

Geöffnet: Montag–Freitag von 8. 30 –18. 30 Uhr<br />

Samstag von 8. 30 –16. 00 Uhr<br />

Teilnehmer selbst. Ob über Webblogs,<br />

Podcasts, Online-Angebote, Datenschutz<br />

oder Persönlichkeitsrechte –<br />

auf einem Barcamp soll, so Gassner,<br />

alles zum Gesprächsstoff werden können.<br />

„Barcamps funktionieren wie ein<br />

Wiki, nur eben mit realen Menschen“,<br />

erklärt Gassner, der selbst beinahe alle<br />

Camps, die bisher in Deutschland<br />

stattfanden, besucht hat. „Bei meinem<br />

ersten Camp sind mir schier die Ohren<br />

abgefallen und mein Gehirn begann<br />

zu kochen – so neu war das.“<br />

Mittlerweile hat sich in Deutschland<br />

eine regelrechte Fangemeinde der ungewöhnlichen<br />

Konferenzen, die erstmals<br />

2005 in Kalifornien auftauchten,<br />

Barcamp Bodensee<br />

Vom Samstag, 31. Mai, bis Sonntag, 1.<br />

Juni, können sich Blogger, Programmierer,<br />

Start-Up-Gründer, Studenten<br />

und Unternehmer bei dem ersten<br />

Barcamp Bodensee rund um das<br />

Thema Internet austauschen. Inhalt<br />

und Ablauf des zweitägigen Camps<br />

bestimmen die Teilnehmer selbst. Los<br />

Schwarzwald-Baar – Die Handwerkskammer<br />

Konstanz will ihre Gewerbeakademie<br />

(GA) in Villingen ausbauen.<br />

Außerdem stehen Handwerkskammer<br />

und IHK bereits im Kontakt, um bei<br />

Fort- und Weiterbildung künftig enger<br />

zu kooperieren. Damit würde das GA-<br />

<strong>Management</strong>-Zentrum in Villingen<br />

weiter aufgewertet.<br />

Bei der Handwerkskammer Konstanz<br />

tut sich gerade einiges im Fortund<br />

Weiterbildungsbereich. Jüngst<br />

entschied die Kammer, ihre Konstanzer<br />

Gewerbeakademie-Filiale nach<br />

Singen auszulagern. Jetzt erhält die<br />

Rottweiler Gewerbeakademie unter<br />

dem neuen, landesweit einheitlichen<br />

Namen „Bildungsakademie“ eine erweiterte<br />

Angebotspalette. Und auch in<br />

der Villinger Gewerbeakademie samt<br />

<strong>Management</strong>-Zentrum stehen die<br />

Zeichen auf Veränderung. „Wir beabsichtigen,<br />

die Villinger Akademie zu<br />

erweitern“, sagt Handwerkskammerpräsident<br />

Bernhard Hoch.<br />

In der Überlegung sei, das bisher<br />

eingeschossige <strong>Management</strong>-Zentrum<br />

um bis zu zwei Stockwerke aufzustocken<br />

– „die bauliche Möglichkeit<br />

dazu haben wir jedenfalls“. Gerechtfertigt<br />

werden diese Erweiterungspläne<br />

vor allem durch das hohe Interesse<br />

an den angebotenen Fort- und Weiterbildungskursen.<br />

„Wir sind sehr zufrieden<br />

mit diesem Standort, der Betrieb<br />

läuft sehr erfreulich.“ Das gelte sowohl<br />

gebildet. Kenner sind sich sicher:<br />

Vieles, was sich später im IT- und<br />

Internetbereich durchsetzt, taucht bei<br />

Barcamps in der ganzen Welt das erste<br />

Bei Barcamps wird bewusst<br />

auf eine illustre Liste Redner,Powerpoint-Präsentationen<br />

und Eintritt verzichtet<br />

Mal auf. Vieles bleibt dort zwar vage,<br />

Konzepte und Ideen sind noch unausgereift.<br />

Dafür lassen sich auf Barcamps,<br />

so Gassner, viele Kontakte<br />

knüpfen. Und zwar nicht nur inner-<br />

geht es am Freitagabend mit einer<br />

kleinen Party auf dem Campus der<br />

Zeppelin-University. Am Samstag<br />

werden dann erst die Themen gesetzt.<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf 200 begrenzt.<br />

Das Barcamp ist kostenlos.<br />

Anmeldung im Internet:<br />

www.barcampbodensee.mixxt.eu<br />

für die GA selbst als auch für das <strong>Management</strong>zentrum:<br />

Jedes Jahr gingen<br />

rund 220 Teilnehmer in die Betriebswirtskurse,<br />

und auch beim akademischen<br />

Bachelor-Kurs für Betriebswirtschaft,<br />

den das <strong>Management</strong>-Zentrum<br />

mit der Steinbeis-Uni Berlin in<br />

Villingen anbietet, seien es jährlich etwa<br />

30 Teilnehmer. Das <strong>Management</strong>-<br />

Zentrum trage sich finanziell selbst.<br />

Die Erweiterung könnte „in zwei bis<br />

drei Jahren“ umgesetzt werden,<br />

schätzt Hoch: „Es ist natürlich alles eine<br />

Frage des Geldes.“ Zunächst wolle<br />

die Kammer auch abwarten, wie es mit<br />

der geplanten neuen Gewerbeakademie<br />

in Singen weitergehe. Man sei<br />

aber schon in Gesprächen mit dem<br />

Wirtschaftsministerium und der<br />

Steinbeis-Uni Berlin.<br />

Darüber hinaus steht die Handwerkskammer<br />

jetzt in Kontakt mit der<br />

Industrie- und Handelskammer (IHK)<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg, um im<br />

halb der Szene der Blogger und Start-<br />

Up-Gründer. „Auch Unternehmer<br />

können sich dort nach Nachwuchs<br />

umschauen und interessante Themen<br />

der Zukunft aufnehmen“, ist sich der<br />

Organisator sicher. Im Gegensatz zu<br />

virtuellen Netzwerken wie etwa Xing<br />

stehen sich die Teilnehmer der Barcamps<br />

in der realen Welt gegenüber.<br />

Die neue Kultur, die sich online entwickelt<br />

hat, wird also gelebt.<br />

Doch ein bißchen virtuell geht es<br />

natürlich auch auf den Camps zu, so<br />

gehört es doch dazu, live von dem<br />

Camp zu bloggen, zu podcasten und<br />

zu mailen, um die weltweite Camper-<br />

Szene mit neuem Gehirnfutter zu versorgen.<br />

So ganz ohne Organisation<br />

und Planung kommt aber auch Oliver<br />

Gassner nicht aus. Den Platz stellt die<br />

Zeppelin-University, Essen und Getränke<br />

bezahlen Sponsoren. Bis einen<br />

Tag vorher kann man sich noch für das<br />

Bodensee-Camp anmelden, allerdings<br />

sind die Plätze auf 200 beschränkt.<br />

Wer Lust auf die Unkonferenz<br />

und ein bißchen Abenteuer hat,<br />

sollte sich also nicht mehr allzu viel<br />

Zeit lassen.<br />

Ausbau-Pläne für Villingen<br />

◆ Handwerkskammer: Standort der Gewerbeakademie läuft „sehr erfreulich“<br />

von Jürgen Dreher<br />

Will die Gewerbeakademie in Villingen<br />

ausbauen: Kammerpräsident<br />

Bernhard Hoch.<br />

Bereich Fort- und Weiterbildung enger<br />

zusammenzuarbeiten. Vergangene<br />

Woche habe ein erstes Arbeitsgespräch<br />

von IHK-Vertretern mit der<br />

Leiterin des <strong>Management</strong>-Zentrums<br />

Astrid Sterzel stattgefunden, um der<br />

IHK das Zentrum einmal vorzustellen,<br />

berichtete Hoch. Jetzt müsse die IHK<br />

überlegen, ob und wie eine Kooperation<br />

dort ausschauen könne. In der IHK<br />

selbst hatte jüngst der Chef des Triberger<br />

Energieversorgers EGT, Rudolf<br />

Kastner, die Forderung nach engerer<br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>Management</strong>-Zentrum<br />

aufgestellt: Dort würden<br />

auch viele Interessenten aus der<br />

Industrie Kurse belegen, während so<br />

mancher IHK-Kurs mangels Interesse<br />

abgesagt werde. Daher biete sich eine<br />

Kooperation einfach an.<br />

Und wie geht’s in Donaueschingen<br />

weiter, das trotz Favoritenrolle in einem<br />

Gutachten zur Standortsuche für<br />

die auszulagernde Konstanzer Gewerbeakademie<br />

den Singenern unterlegen<br />

war? „Die Handwerkskammer hat<br />

in Donaueschingen noch ein Grundstück,<br />

und wir beabsichtigen nicht, es<br />

zu verkaufen“, stellt Hoch fest: „Wir<br />

sind dran, hier eine vernünftige Alternative<br />

zu finden.“ Die könne sich rascher<br />

ergeben, als man vielleicht jetzt<br />

noch denke: „Wenn mir jemand vor einem<br />

Jahr gesagt hätte, dass Donaueschingen<br />

wie jetzt gerade auf einmal<br />

wieder als Standort für eine Gewerbeakademie<br />

gehandelt wird, hätte ich<br />

das auch für unmöglich gehalten.“


NEUES AUS<br />

DER SCHWEIZ<br />

<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 13<br />

Schleifmittel für die Weltmärkte<br />

◆ Die Thurgauer Sia-Gruppe will ihre Kapazitäten kräftig ausbauen – Giorgio Behr steigt als Grossaktionär ein<br />

von Martin Sinzig<br />

Frauenfeld – Mit flexiblen Schleifmitteln<br />

für die Bearbeitung von Holz, Metall<br />

sowie Kunststoffe und Beschichtungen<br />

ist die Gruppe unter der Thurgauer<br />

Sia Abrasives Holding in den<br />

vergangenen zehn Jahren zur Nummer<br />

drei auf den Weltmärkten aufgestiegen.<br />

Bis 2010 will das <strong>Unternehmen</strong><br />

die Kapazitäten am Hauptsitz in<br />

Frauenfeld ausbauen und dafür rund<br />

20 bis 25 Millionen Euro investieren.<br />

Der globale Markt für flexible<br />

Schleifmittel wird auf ein Volumen<br />

von circa 2,5 Milliarden Euro geschätzt.<br />

Nach 3M und Saint-Gobain<br />

hat die Sia-Gruppe einen stabilen dritten<br />

Platz erreicht. In den vergangenen<br />

fünf Jahren erschloss sich das <strong>Unternehmen</strong>,<br />

das seit rund zehn Jahren an<br />

der Schweizer Börse in Zürich kotiert<br />

ist, auch weitere Märkte in den Bereichen<br />

Vlies- und Feinstschleifmittel sowie<br />

schleifmittelbeschichteter<br />

Schaumstoffe.<br />

Diesen Produktemix produziert Sia<br />

an drei Standorten in der Schweiz und<br />

in Grossbritannien. Hinzukommen<br />

sechs Konfektionsbetriebe in<br />

Deutschland, Spanien, USA, Mexiko,<br />

Brasilien und Australien sowie eine<br />

ähnliche Anzahl von Vertriebsfirmen.<br />

Partner und Exklusivvertretungen in<br />

über 80 Ländern runden das globale<br />

Service- und Vertriebsnetz ab.<br />

Hauptmarkt Europa<br />

Mit einem Umsatzzuwachs um 5,7<br />

Prozent auf 185 Millionen Euro und einer<br />

Betriebsgewinnmarge von 10,2<br />

Prozent wurden die selber gesetzten<br />

Ziele für das vergangene Geschäftsjahr<br />

erreicht. Verbessern konnte sich<br />

das <strong>Unternehmen</strong> in allen Märkten. In<br />

Europa, wo die Sia-Gruppe zwei Drittel<br />

ihrer Umsätze erzielt, legten die<br />

Verkäufe dank der guten Konjunkturlage<br />

um 7,1 Prozent zu. Schwächer war<br />

Bis 2010 will die Sia-Gruppe<br />

die Kapazitäten am Hauptsitz<br />

in Frauenfeld ausbauen<br />

und dafür bis zu 25 Millionen<br />

Euro investieren.<br />

der amerikanische Markt mit einem<br />

Plus von 2,9 Prozent, während Asien<br />

um vier Prozent expandierte. Moderatere<br />

2,4 Prozent wurden in der Region<br />

Australien/Afrika verbucht.<br />

Die Innovations- und Forschungsanstrengungen<br />

haben sich laut CEO<br />

Roland Eberle vor allem im Anwendungsbereich<br />

Metall ausbezahlt, der<br />

um 12,6 Prozent auf ein Volumen von<br />

Auch bei der Konfektion der flexiblen Schleifmittel sind Präzision und Innovation gefragt: CEO Roland Eberle (rechts) mit einem Mitarbeiter. Bild: Sinzig<br />

gut 57 Millionen Euro zulegte. Weiterhin<br />

will die Schleifmittelgruppe um<br />

vier bis sechs Prozent expandieren<br />

und strebt eine Betriebsgewinnmarge<br />

von zehn bis 12 Prozent an. Ins laufende<br />

Jahr sei Sia gut gestartet, auch wenn<br />

die Umsätze knapp unter Budget lägen,<br />

wie Eberle ausführte. Fürs ganze<br />

Geschäftsjahr ist die Konzernleitung<br />

optimistisch, falls die guten wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

anhalten und der Schweizer Franken<br />

nicht weiter an Stärke zulegt. Sollte<br />

das gegenwärtige Währungsumfeld jedoch<br />

anhalten, würde das 4,5 bis 5<br />

Umsatzprozente kosten, die Margen<br />

aber kaum beeinflussen.<br />

Großinvestition in Frauenfeld<br />

Wenn die Sia-Gruppe bis 2010 ein Umsatzvolumen<br />

von 250 Millionen Euro<br />

erreichen wolle, müsse sie weitere Akquisitionen<br />

tätigen. Gute und zahlbare<br />

Objekte zu finden, gestalte sich allerdings<br />

schwierig, räumte Eberle ein.<br />

Vorerst richtet das <strong>Unternehmen</strong> sein<br />

Augenmerk auch auf die Modernisierung<br />

der Produktion. Investitionen<br />

von rund 20 bis 25 Millionen Euro sind<br />

für eine neue Produktionsanlage für<br />

die Jumborollenproduktion in Frau-<br />

Sia-Gruppe<br />

Als weltweit tätiges Industrieunternehmen<br />

sei die Sia-Gruppe, Frauenfeld,<br />

auf spektakuläre wie versteckte Innovationen<br />

angewiesen, erklärt Roland<br />

Eberle. Der frühere Thurgauer Regierungsrat<br />

ist seit 1. Januar 2007<br />

CEO. Zu den strategischen Aufgaben<br />

gehöre es, in Partnerschaften und<br />

Joint-Ventures die Schleifsysteme<br />

weiterzuentwickeln. Beispiele dafür<br />

sind die Zusammenarbeit mit der<br />

Textilfirma AG Cilander, Herisau, oder<br />

mit der Chemiefirma Sika AG, Baar.<br />

Auch in anderen Bereichen wurden<br />

enfeld geplant. Sie soll die Produktivität<br />

massiv steigern und neue Marktpotenziale<br />

erschließen. Ende 2008 soll<br />

der Spatenstich für dieses Vorhaben<br />

erfolgen. Den Vollbetrieb aufnehmen<br />

könnte die Anlage dann bis Ende 2010.<br />

neue Ideen entwickelt. Beispiel dafür<br />

ist der Schnellverschluss-Adapter<br />

„siastar“, der auf jeden Winkel- und<br />

Geradeschleifer passt und ein rasches<br />

Wechseln der Schleifmittel ermöglicht.<br />

Diese Innovation wurde für die<br />

Schweizer Marketing-Trophy 2008<br />

nominiert. Auch im Glasschliff hat sich<br />

etwas getan. Zusammen mit dem<br />

Maschinenbauer Vetrox (Pfäffikon)<br />

entwickelte Sia Abrasives eine Anwendung<br />

zum Reparieren von Glasflächen.<br />

Vor allem bei Neubauten, wo<br />

praktisch jede dritte Scheibe Schäden<br />

erleidet, sieht Eberle ein großes Potenzial.<br />

(msi)<br />

Neuer Großaktionär<br />

Bewegung gab es in jüngster Zeit in<br />

der Aktionärsstruktur. Der ostschweizer<br />

Unternehmer Giorgio Behr hat als<br />

Privatanleger und über seine Industriegruppe<br />

Behr Bircher Cellpack BBC<br />

eine Beteiligung von 22 Prozent an Sia<br />

Abrasives erworben, wie Anfang April<br />

bekannt wurde. Bisher waren einige<br />

Fonds meldepflichtig. Behrs Finanzengagement,<br />

das etwa 40 Millionen<br />

Euro schwer ist, wurde im Einvernehmen<br />

mit dem Verwaltungsrat von Sia<br />

Abrasives eingegangen. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

erhalte einen langfristig und<br />

industriell interessierten Investor mit<br />

weitem Beziehungsnetz, erklärte Verwaltungsratspräsident<br />

Peter A. Schifferle.<br />

Nach den fallenden Aktienkursen<br />

kam dem Verwaltungsrat von Sia<br />

Abrasives Behrs Einstieg gelegen, weil<br />

er helfen dürfte, unerwünschte Finanzinvestoren<br />

fernzuhalten.<br />

„Der deutsche Onlinemarkt ist härter umkämpft“<br />

◆ Lorenz Weber hat in der Schweiz einen der größten Computer-Onlineshops aufgebaut – Nun will er die Erfolgsstory in Deutschland wiederholen<br />

von Hermann-Luc Hardmeier<br />

Die Entwicklung der Schweizer Firma<br />

PCP.ch ist eine echte Erfolgsgeschichte.<br />

Geschäftsführer Lorenz<br />

Weber hat 1998 mit Freunden in der<br />

Schaffhauser Altstadt noch während<br />

seiner Schulzeit begonnen, Computer<br />

zu verkaufen. Damals hieß die Firma<br />

noch „PC Power“ und verkaufte ein bis<br />

zwei Rechner pro Woche. Bald verlagerte<br />

er den Verkauf ins Internet. Er<br />

baute den Onlineshop aus und legte<br />

sich den schnittigen Namen PCP.ch<br />

zu. Seit dem Jahr 2000 verkauft Weber<br />

nur noch Online und hat diesen Verkaufskanal<br />

zum Kerngeschäft der Firma<br />

gemacht.<br />

Expansion über die Grenze<br />

„An unserem Standort in Schaffhausen<br />

setzen wir mittlerweile jährlich<br />

Waren im Wert von rund 10 Millionen<br />

Euro um. Dies entspricht rund 300 bis<br />

400 Paketen pro Tag“, offenbart Lorenz<br />

Weber die momentanen Geschäftszahlen.<br />

Die Belegschaft ist auf<br />

ungefähr 20 Köpfe angewachsen und<br />

PCP.ch führt rund 17 000 verschiedene<br />

Artikel im Sortiment. Damit gehört<br />

das <strong>Unternehmen</strong> zu den fünf größten<br />

Online-Anbietern in der Schweiz.<br />

„Als wir angefangen haben, gab es<br />

im Internet wenig Konkurrenz und wir<br />

konnten schnell wachsen“, erklärt Weber.<br />

„In den letzten Jahren hat sich der<br />

Markt stark konsolidiert und das Klima<br />

wird von Jahr zu Jahr rauer.“ In der<br />

Schweiz konnte PCP.ch nicht wachsen.<br />

Deshalb entschloss sich Weber,<br />

den Schritt nach Deutschland zu wagen.<br />

Unter dem Namen Comstern.de<br />

Lorenz Weber (zweiter von rechts) aus Schaffhausen und sein Team wollen<br />

mit Comstern.de den deutschen Onlinemarkt erobern. Bild: Hardmeier<br />

hat er 2005 begonnen, nach gleichem<br />

Muster wie in der Schweiz einen Onlineshop<br />

für Computerbedarf aufzuziehen.<br />

Im Juli 2006 hat er die Firma<br />

im Industriepark in Gottmadingen angesiedelt<br />

und die ersten lokalen Mitarbeiter<br />

eingestellt. Während der letzten<br />

zwei Jahre ist das Geschäft sprunghaft<br />

angelaufen. „Heute wickeln wir mit<br />

drei lokalen Mitarbeitern rund 40 Bestellungen<br />

täglich ab und befinden uns<br />

inmitten eines starken Wachstums.<br />

Grund dafür ist, dass wir dank der Größe<br />

in der Schweiz gute Einkaufskonditionen<br />

haben, wovon wir auch in<br />

Deutschland profitieren“, erklärt Lorenz<br />

Weber. Er ist optimistisch, dass<br />

sich Comstern.de in Deutschland zu<br />

einem wichtigen Mitstreiter im Onlinehandel<br />

mit Computern entwickeln<br />

wird. So einfach wie in der Schweiz<br />

war die Etablierung des Geschäftes jedoch<br />

bei weitem nicht.<br />

Deutschland ist anders<br />

„Der Markt in Deutschland ist noch<br />

härter umkämpft als in der Schweiz“,<br />

so Weber. „Dies ergibt sich alleine<br />

schon daraus, dass viel mehr Mitbewerber<br />

und Anbieter vorhanden<br />

sind.“ Zudem ist er der Meinung, dass<br />

der deutsche Onlinemarkt dem<br />

Schweizer um etwa zwei Jahre voraus<br />

sei. Die Kundenbedürfnisse waren<br />

demnach anders beziehungsweise höher<br />

als in der Schweiz. Dies betrifft vor<br />

allem das in der Schweiz unbekannte<br />

Rücktrittsrecht und andere EU-Richtlinien.<br />

„In Deutschland ist der Markt<br />

nicht nur größer, sondern auch professioneller“,<br />

stellt Weber fest. „Viele<br />

große Anbieter sind nicht mehr im Privatbesitz,<br />

sondern gehören beispielsweise<br />

einer Medien-Holding an. Mit<br />

dieser Größe und dem Kapital können<br />

die effizienteren Systeme betrieben<br />

werden.“ Doch Lorenz Weber war<br />

nicht nur mit Neuem konfrontiert,<br />

sondern konnte auch von den Erfahrungen<br />

mit PCP.ch profitieren: „Die<br />

Webseite und den Onlineshop hatten<br />

wir für die Schweiz ja bereits entwickelt.<br />

Diesen konnten wir nun in<br />

Deutschland einfach anwenden und<br />

haben so einen enormen Wettbewerbsvorteil.“<br />

Genauer gesagt bedeutet<br />

dies Folgendes: Bei den Kunden<br />

und Umsätzen begann Comstern.de<br />

zwar bei Null. Bei der Art die Kunden<br />

anzugehen und mit dem Onlineshop<br />

zu werben, profitierte die Firma jedoch<br />

von der Erfahrung und dem Wissen<br />

von zehn Jahren Schweizer Markt.<br />

Doch trotzdem weht im deutschen<br />

Onlinehandel ein rauer Wind: „Die<br />

Margen sind derart unter Druck, dass<br />

man als Neuling auf dem Markt eigentlich<br />

keine Chance mehr hat“, so<br />

Lorenz Weber. „Nur dank der bestehenden<br />

Größe von PCP.ch in der<br />

Schweiz können wir in Deutschland<br />

auch attraktive Preise anbieten.“<br />

Ebenso von Vorteil sind laut Weber gute<br />

Einkaufskontakte, die PCP.ch in der<br />

Schweiz hat. Viele der Zulieferer waren<br />

bereits deutsche Firmen oder<br />

Töchter davon.<br />

Top-10-Platz unrealistisch<br />

Lorenz Weber legt Wert darauf, dass<br />

Comstern.de mittlerweile eine eigene<br />

Firma ist und PCP.ch nur als Mutterhaus<br />

im Hintergrund steht. Comstern-<br />

.de soll den deutschen Markt aus eigener<br />

Kraft erobern. Dies hat er sich auf<br />

die Fahnen geschrieben. „Natürlich ist<br />

unser Ziel Wachstum, wir wollen aber<br />

auch selbstständig bleiben und unser<br />

qualitativ hochwertiges Beratungsniveau<br />

beibehalten“, erklärt Weber die<br />

Ziele der Firma. „Deshalb ist eine Plat-<br />

„Der Markt hat sich stark<br />

konsolidiert und das Klima<br />

wird von Jahr zu Jahr rauer“<br />

UNTERNEHMER LORENZ WEBER<br />

zierung unter den TOP-10 wohl eher<br />

unrealistisch. Im Vordergrund stehen<br />

die Kunden und die Mitarbeiter. Aktuell<br />

wachsen wir mit über 100 Prozent<br />

pro Jahr, als kleine Firma ist dies jedoch<br />

nichts Besonderes.“ In der<br />

Schweiz stößt man oft an Grenzen, besonders<br />

in geografischer Hinsicht. Mit<br />

dem Schritt nach Deutschland steht<br />

Comstern.de beziehungsweise PCP.ch<br />

nun der Weg in einen viel größeren<br />

Markt und vielleicht sogar in den EU-<br />

Raum offen. Man darf gespannt sein,<br />

ob Lorenz Weber die Erfolgsstory für<br />

Comstern.de wiederholen kann.<br />

CH-News<br />

MILLIARDEN-DEAL<br />

Novartis kauft Alcon<br />

Der größte<br />

Schweizer<br />

Pharmakonzern<br />

Novartis übernimmt<br />

in zwei<br />

Schritten die<br />

Mehrheitsbeteiligung<br />

des<br />

Nahrungsmittelkonzerns<br />

Nestlé am US-<br />

Augenheilkundekonzern Alcon.<br />

Für den Kauf von insgesamt 77<br />

Prozent an Alcon bis 2011 zahlt<br />

Novartis rund 39 Milliarden US-<br />

Dollar (25 Milliarden Euro), wie<br />

beide <strong>Unternehmen</strong> in Basel und<br />

Vevey mitteilten. Novartis will mit<br />

der Übernahme sein Geschäft mit<br />

Kontaktlinsen sowie Augenheilund<br />

Pflegemitteln ausbauen, das<br />

unter der Marke Ciba Vision läuft.<br />

Alcon hat 2007 rund 5,6 Milliarden<br />

Dollar umgesetzt. Der Umsatz von<br />

Novartis lag im vergangenen Jahr<br />

bei 38 Milliarden Dollar. Nestlé<br />

hatte Alcon 1978 erworben und<br />

will den Verkaufserlös nutzen, um<br />

Schulden abzubauen. (dpa)<br />

BÜHLER<br />

Rekordjahr<br />

Der Anlagenbauer Bühler (Uzwil)<br />

schließt das Geschäftsjahr 2007<br />

mit Rekordzahlen. Der Umsatz<br />

stieg um 10 Prozent auf 1,773<br />

Milliarden Franken, das Betriebsergebnis<br />

legte sogar um 34 Prozent<br />

auf 138 Millionen<br />

Franken zu. Bühler<br />

stellt Anlagen für<br />

die Nahrungsmittelproduktion<br />

her. In der<br />

Getreideverarbeitung<br />

ist<br />

Bühler mit<br />

über einer<br />

Milliarde<br />

Franken<br />

Umsatz<br />

unangefochtenerBranchenprimus.<br />

In weiteren Geschäftsbereichen<br />

stellt das Technologieunternehmen<br />

Anlagen für die Schokoladenproduktion,<br />

Mälzereien und<br />

Futtermittelanlagen her. Bühler<br />

beschäftigt derzeit 6890 Mitarbeiter,<br />

davon 2850 in Uzwil. (sk)<br />

LOOSER HOLDING<br />

Führung verstärkt<br />

Die Looser<br />

Holding AG<br />

(Arbon) verstärkt<br />

im Zuge des<br />

angestrebten<br />

Börsenganges an<br />

die SWX Swiss<br />

Exchange ihre<br />

operative und Guy Petignat<br />

strategische<br />

Führungsstruktur. Seit 1. April ist<br />

Guy Georges Petignat CEO des<br />

Geschäftsbereichs Industrial<br />

Services. Der 50-jährige Petignat<br />

war zuletzt Mitglied der Konzernleitung<br />

des Verbindungstechnikunternehmens<br />

Huber + Suhner.<br />

Zudem schlägt der Verwaltungsrat<br />

an der ordentlichen Generalversammlung<br />

im Mai Rudolf<br />

Huber zur Wahl in den Verwaltungsrat<br />

vor. Die Looser <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

umfasst mittelständische<br />

Firmen aus den Bereichen<br />

Coatings – die zum Beispiel<br />

Antihaftbeschichtungen oder<br />

Autoreparaturlacke herstellen –<br />

und Industrial Services und meldete<br />

für das Geschäftsjahr 2007<br />

einen Nettoumsatz von 415 Millionen<br />

Franken (plus 49 Prozent). Im<br />

laufenden Jahr erwartet die Holding<br />

ein erneutes Umsatzwachstum<br />

von über 20 Prozent. (sk)<br />

LISTA OFFICE<br />

Umsatzsprung<br />

Der Büromöbelproduzent Lista<br />

Office hat nach eigenen Angaben<br />

den Umsatz 2007 um 19 Prozent<br />

auf 124 Millionen Franken gesteigert.<br />

Großaufträge kamen<br />

unter anderem von der Credit<br />

Suisse. Zur Lista-Office-Gruppe<br />

gehören die Produktionsstätten<br />

am Hauptsitz Degersheim und in<br />

Arnegg sowie die Denz AG. Für<br />

2008 seien die Aussichten „auf<br />

hohem Niveau positiv“. (sk)


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 14 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

News<br />

WIHA<br />

Umsatz steigt<br />

Der Werkzeughersteller Wiha mit<br />

Sitz in Schonach im Schwarzwald<br />

schraubt seinen Umsatz kräftig<br />

hoch. So konnte das <strong>Unternehmen</strong><br />

im vergangenen Geschäftsjahr<br />

den Umsatz um zehn Prozent<br />

auf 55 Millionen Euro steigern.<br />

Mit einem Portfolio von mehr als<br />

4300 Werkzeugen und Zubehör<br />

sowie einer am Umsatz gemessenen<br />

Neuproduktquote von 4,9<br />

Prozent gilt die Wiha Werkzeug<br />

GmbH als einer der innovativsten<br />

Hersteller der Branche. Derzeit<br />

sind rund 800 Mitarbeiter bei<br />

Wiha beschäftigt. (sk)<br />

SPECTRAL<br />

Insolvent<br />

Zahlungsunfähig ist das Freiburger<br />

Lichttechnik-<strong>Unternehmen</strong><br />

Spectral, das zuletzt auf einen<br />

Umsatz von 15 Millionen Euro<br />

kam und 130 Mitarbeiter im<br />

Verwaltungs- und Produktionsgebäude<br />

auf der Haid in Freiburg<br />

beschäftigt. Geschäftsführer<br />

Paul-Heinrich Neuhorst teilte mit,<br />

er habe Insolvenzantrag gestellt.<br />

Für die Zahlungsunfähigkeit ist<br />

seiner Meinung nach die Volksbank<br />

Freiburg verantwortlich, die<br />

plötzlich und grundlos ein Darlehen<br />

abgelehnt und gekündigt<br />

habe. Die Volksbank soll Kredite<br />

in Höhe von zusammen 1,8 Millionen<br />

Euro gekündigt haben. Die<br />

Bank wies den Vorwurf zurück.<br />

Als Insolvenzverwalter wurde<br />

Thilo Braun eingesetzt. Er ist<br />

zuversichtlich, die Produktion<br />

fortsetzen zu können. (kaz)<br />

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Exklusiv!<br />

von Stefan Preuß<br />

Villingen-Schwenningen/Immenstaad<br />

– Die U-Turn GmbH und die<br />

Spleene Watersports GmbH & Co. KG<br />

(Immenstaad) haben eine strategische<br />

Partnerschaft vereinbart. Erstes<br />

Produkt der Zusammenarbeit ist ein<br />

völlig neu konstruierter Tubekite, der<br />

auf den Namen „Q“ getauft wurde und<br />

in Kürze auf den Markt kommt.<br />

◆ Lenkdrachen-Bauer U-Turn und Kiteboard-<br />

Hersteller Spleene jetzt strategische Partner<br />

U-Turn ist ein erfolgreicher Gleitschirm-<br />

und Kitehersteller aus<br />

Schwenningen mit weltweiten Vertriebsaktivitäten.<br />

Im Bereich Kites bietet<br />

das <strong>Unternehmen</strong> derzeit Lenkdrachen<br />

in der Hauptsache für Ski- und<br />

Snowboardfahrer und Buggypiloten<br />

an.<br />

Spleene, 2002 von Rainer Kauper<br />

gegründet, ist die angesagte Marke bei<br />

so genannten Kiteboards, die sich<br />

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ganz erheblich von Surfbrettern, die<br />

mit einem herkömmlichen Segel gefahren<br />

werden, unterscheiden. Innovative<br />

Ausstattungsmerkmale wie die<br />

flexiblen Enden des Surfbretts und die<br />

Möglichkeit, das Board exakt auf den<br />

jeweiligen Kitesurfer einzustellen, lassen<br />

die Fangemeinde stetig wachsen.<br />

„Dass wir nun die passenden Kites zu<br />

unseren Boards anbieten, ist nur eine<br />

logische Weiterentwicklung, zumal<br />

wir immer wieder von unseren Kunden<br />

darum gefragt worden sind,“ erläutert<br />

Kauper.<br />

Technikfreaks<br />

U-Turn war für Kauper erste Wahl,<br />

weil das <strong>Unternehmen</strong> genauso wie<br />

Spleene mit innovativer Technik und<br />

frischen Ideen schnell hohe Marktgeltung<br />

erreicht hat und bei der Konstruktion<br />

von Gleitschirmen und Kites<br />

zu den Technologieführern zählt. Designer<br />

Ernst Strobl, als Pilot selbst Europameister<br />

und Vize-Weltmeister mit<br />

dem Gleitschirm, besitzt langjährige<br />

Erfahrung im Design leistungsstarker<br />

Gleitschirme und Kites, wie zahlreiche<br />

Friedrichshafen – Leitlinien für nachhaltige<br />

Vermarktungsstrategien in den<br />

Wirtschaftsbereichen Lebensmittel,<br />

Tourismus und Gastronomie sowie erneuerbare<br />

Energien hat der 2006 gegründete<br />

Regio-Market entwickelt.<br />

135 Experten nahmen an der Abschlusskonferenz<br />

des Interreg III B Alpenraum-Projekts<br />

in Friedrichshafen<br />

teil. Das Projekt endete im März.<br />

Ausgangspunkt von Regio-Market<br />

waren die fünf Plenum-Regionen in<br />

Baden-Württemberg, von denen es<br />

hier im Raum mit Westlicher Bodensee<br />

(Kreis Konstanz sowie westlicher<br />

Bodenseekreis) und Allgäu-Oberschwaben<br />

(Kreis Ravensburg) gleich<br />

zwei gibt. Zudem beteiligten sich aus<br />

der Region der Zollernalbkreis und<br />

Lichtenstein sowie die Hochschule<br />

Albstadt-Sigmaringen als Lead Partner<br />

im Bereich Erneuerbare Energien.<br />

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-<br />

Hirsch vom Ministerium für Ernährung<br />

und Ländlichen Raum erläuterte,<br />

Ziel sei, der Herausforderung der Globalisierung<br />

und der zunehmenden<br />

Konkurrenz durch die Bildung und<br />

Optimierung regionaler Wirtschaftskooperationen<br />

zu begegnen. Zielgruppe<br />

seien insbesondere mittlere<br />

und kleinere <strong>Unternehmen</strong>: „Die regionale<br />

Zusammenarbeit von kleinen<br />

und mittelständischen <strong>Unternehmen</strong><br />

bietet Chancen, neue Produkte und<br />

Dienstleistungen zu entwickeln, Einkommenssteigerungen<br />

für alle Partner<br />

von regionalen Wertschöpfungsketten<br />

zu erzielen und damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu verbessern“, sagte<br />

Gurr-Hirsch. Dazu bedürfe es natürlich<br />

auch der Schaffung eines entsprechenden<br />

Bewusstseins. „Die Leute<br />

wollen eine Ideologie haben: Ich<br />

Funsportler<br />

unter sich<br />

Titel belegen, die Sportler mit seinen<br />

Schirmen gewonnen haben.<br />

„Die Firmenphilosophien passen<br />

hervorragend zusammen,“ findet U-<br />

Turn-Mitbegründer Thomas Vosseler:<br />

„Flache Hierarchien, Technikbegeisterung<br />

und die Fokussierung auf die<br />

Kundenwünsche haben von Beginn<br />

Große Sprünge geplant: Bislang baut<br />

U-Turn vor allem Kites für Buggyfahrer,<br />

nun geht es mit Boardbauer<br />

Spleene aufs Wasser.<br />

möchte verantwortlich und nachhaltig<br />

leben“, so die Staatssekretärin.<br />

Nicht erwarten dürfe man dadurch<br />

billigere Produkte.<br />

In dem am 1. März 2006 aus der Taufe<br />

gehobenen Projekt engagierten sich<br />

unter der Leitung der Landesanstalt<br />

für Umwelt, Messung und Naturschutz<br />

(LUBW) 16 weitere Partner aus<br />

allen Staaten des Alpenraums. Die Ergebnisse<br />

sind im „Guideline for Cooperative<br />

Regional Marketing“ zusammengefasst.<br />

Er soll Vorbild, „eine<br />

Art Bibel“, für weitere ähnliche Projekte<br />

in der gesamten EU sein, meinte<br />

Gurr-Hirsch. Es ist eine konkrete Anleitung<br />

mit Beispielen, wie engagierte<br />

Projekte auf die Beine stellen können.<br />

Die 1. Landesbeamtin Eva-Maria<br />

Meschenmoser aus dem Kreis Ravensburg<br />

konnte bei der Abschlusskonferenz<br />

auf die „Landzunge“ verweisen,<br />

einen regionalen Verbund, der<br />

als vorbildlich in den Regio-Market-<br />

an das reibungslose Miteinander ermöglicht.“<br />

Obschon die eigene Produkt-Pipeline<br />

randvoll ist, ist U-Turn gerne die<br />

Partnerschaft eingegangen. „Weil es<br />

für uns die gute Möglichkeit ist, auf<br />

dem Kite-Surf-Markt Fuß zu fassen“,<br />

so Vosseler. Dieses Segment wächst<br />

stark und bietet große Umsatzpotenziale,<br />

allerdings sind die Markteintrittsbarrieren<br />

hoch: Man benötigt erfahrene<br />

Testpiloten für die Entwicklung<br />

und neben einem Vertriebskanal<br />

vor allem Service- und Wartungspartner.<br />

In der Partnerschaft bringt U-<br />

Turn nun das Wissen in Aerodynamik,<br />

Konstruktion und Fertigung ein, und<br />

Spleene das Know-how und die Verbindungen<br />

rund um das Einsatzgebiet<br />

Wasser. „Eine klassische Win-Win-Situation,“<br />

wie Kauper und Vosseler finden.<br />

Herauskommen wird als erstes Produkt<br />

also der „Q“ powered by U-Turn.<br />

Wer sich über den Namen wundert:<br />

Hier stand der geniale Tüftler aus den<br />

James Bond-Filmen Pate. Der glänzt<br />

stets mit den coolsten Ideen…<br />

Tipps fürs Regio-Marketing<br />

◆ Projektgruppe präsentiert Leitlinien für nachhaltige Vermarktungsstrategien<br />

von Georg Wex<br />

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (3. von rechts) mit der Allgäuer<br />

Käsekönigin (links) und der Weinprinzessin vom Kaiserstuhl (rechts) sowie<br />

den Vertretern der Landkreise (von links): der 1. Landesbeamtin Eva-Maria<br />

Meschenmoser (Ravensburg), der 1. Landesbeamtin Gabriele Seefried (Konstanz)<br />

und Dezernent Winfried Franke (Bodenseekreis). Bild: Wex<br />

Leitlinien genannt ist. Hier ist ein<br />

Netzwerk aus 76 Gasthöfen und 17 Erzeugergemeinschaften<br />

und Firmen<br />

sowie diversen (Sponsoring-)Partnern<br />

entstanden, die das Beste aus der Region<br />

Allgäu-Oberschwaben frisch auf<br />

den Tisch bringen wollen. Mindestens<br />

drei Gerichte mit regionalen Zutaten<br />

muss jeder Landzunge-Gasthof auf<br />

die Karte setzen. Ziel ist dabei, die<br />

Wertschöpfung in der Region zu erhöhen,<br />

für die Erzeuger, die Gasthöfe<br />

und natürlich für die Bereiche Freizeit<br />

und Tourismus. Die 1. Landesbeamtin<br />

im Kreis Konstanz, Gabriele Seefried,<br />

ist stolz auf inzwischen 169 geförderte<br />

Plenum-Projekte im Bereich Westlicher<br />

Bodensee in den verschiedensten<br />

Bereichen, beispielsweise „Gutes vom<br />

See“, eine ähnliche Kooperation wie<br />

„Landzunge“.<br />

Der Leitfaden im Internet:<br />

www.regiomarket.org


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 15<br />

Wie ein Band durchs Tal<br />

◆ Am Wirtschaftsstandort Wehr reihen sich die Gewerbegebiete aneinander<br />

von Lars Freudenthal<br />

Wehr – „Tor zum Naturpark Südschwarzwald“<br />

und dynamische Industriestadt<br />

im Grünen, so präsentiert<br />

sich die Stadt Wehr. Am Hochrhein<br />

und im südlichen Wehratal gelegen,<br />

bietet die Gemeinde vielfältige Möglichkeiten<br />

zur Erholung in einer bezaubernden<br />

Landschaft. Hier begegnen<br />

sich Dinkelberg und Hotzenwald<br />

in einer der schönsten Schluchten Europas.<br />

„Wir sind ein traditioneller Industriestandort<br />

mit einer intakten und<br />

hervorragend schönen Landschaft im<br />

Naturpark“, erklärt Bürgermeister Michael<br />

Thater.<br />

Tatsächlich hat die industrielle Entwicklung<br />

die Geschichte von Wehr geprägt<br />

– hier befindet sich der Stammsitz<br />

der Firma Weck – und sind bis heute<br />

Gewerbe, Wohnen und Erholung<br />

eng miteinander verzahnt. Thater:<br />

„Unsere Gewerbegebiete ziehen sich<br />

wie ein Band durch das Tal. Zum Beispiel<br />

die Papierfabrik Lenz ist mitten<br />

in der Stadt.“ Zugleich bekräftigt der<br />

Bürgermeister, dass für ihn das Nebeneinander<br />

von Beruf und Freizeit<br />

Über das Stadtgebiet verlaufen<br />

B 518 und B 34, zum<br />

nächsten Autobahnanschluss<br />

sind es zehn Kilometer und<br />

der Flughafen Europort Basel-Mulhouse-Freiburg<br />

ist 40<br />

Kilometer entfernt.<br />

städtebauliches Konzept ist.<br />

Ein Konzept, das bereits bei der Kinderbetreuung<br />

beginnt. So gibt es in<br />

der Stadt sechs Kindergärten. Im<br />

Herbst ist in zwei Kindergärten die Betreuung<br />

für Kinder ab einem Jahr<br />

möglich und es wird eine Ganztagesgruppe<br />

mit Betreuungszeiten zwischen<br />

7.30 und 17.30 Uhr geben.<br />

Für die drei Grundschulen gibt es einen<br />

Grundschulhort, womit die Nachmittagsbetreuung<br />

möglich ist. Genauso<br />

werden die zwei Hauptschulen und<br />

die Realschule als offene Ganztagsschulen<br />

geführt. „Dadurch gewähren<br />

wir die Ganztagesbetreuung von der<br />

Wiege bis zum Schulabschluss“, er-<br />

Bild:<br />

klärt Thater. Allgemeinbildende und<br />

weiterführende Gymnasien gibt es in<br />

den Nachbarstädten Schopfheim und<br />

Bad Säckingen.<br />

Attraktiv und umfangreich ist das<br />

kulturelle Leben in Wehr. Das Programm<br />

beinhaltet sowohl Schlosskonzerte<br />

mit klassischer Musik als auch<br />

Ausstellungen der bildenden Künste.<br />

„In Zusammenarbeit mit Schopfheim<br />

sind das etwa 70 Veranstaltungen im<br />

halben Jahr“, erklärt der Bürgermeister<br />

und ergänzt: „Seit dem Jahr 2000<br />

haben wir die erste öffentliche Mediathek<br />

am Hochrhein, ausgestattet mit<br />

25 000 Medien.“ Davon sind je die<br />

Hälfte Bücher und Videos/CDs. Zudem<br />

bietet die Mediathek vier öffentliche<br />

Internetzugänge.<br />

Firmen in Wehr<br />

In der Stadt Wehr bestehen 2915<br />

sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse,<br />

davon 1872 im<br />

produzierenden Gewerbe, 428 im<br />

Handel, Gastgewerbe und Verkehr<br />

und 591 im Bereich der sonstigen<br />

Dienstleistungen (Stand Juni<br />

2006).<br />

Die wichtigsten Firmen sind:<br />

• Brennet AG, Buntweberei mit etwa<br />

500 Mitarbeitern.<br />

• IGS Aerosols GmbH, Abfüllung<br />

technischer Produkte, Inhalatoren<br />

und Asthma-Dosieraerosolen mit<br />

rund 150 Mitarbeitern.<br />

• Kownatzki – Zahnrad und Getriebefabrik,<br />

Antriebselemente, 85<br />

Mitarbeiter.<br />

• Novamelt GmbH, Haftklebstoffe<br />

und strahlenhärtbare Haftklebstoffe,<br />

43 Mitarbeiter.<br />

• Novartis Pharma Produktion<br />

GmbH, pharmazeutische Zubereitung<br />

von Arzneiformen, etwa<br />

380 Mitarbeiter.<br />

• Recom GmbH, Hochwertige<br />

Polymere aus Textilfasern und<br />

Airbags, um die 35 Mitarbeiter.<br />

• Rota Verpackungstechnik GmbH,<br />

Verpackungsmaschinen, 65 Mitarbeiter.<br />

• Textilveredelung Dreiländereck<br />

GmbH, Gewebe- und Maschinenausrüster,<br />

96 Mitarbeiter (fre)<br />

Ebenfalls nicht verstecken muss<br />

sich das Freizeitangebot: Wehr ist<br />

anerkannter Erholungsort und eines<br />

von fünf prämierten Toren in den Naturpark<br />

Südschwarzwald. Die Landschaft<br />

ist ein Wanderparadies mit 100<br />

Kilometer Wegen zum Wandern und<br />

für Nordic Walking. So zieht sich<br />

durch die Stadt und das gesamte Tal<br />

der Wehratal-Erlebnispfad. Für<br />

Mountainbiker gibt es 50 Kilometer<br />

Strecke. Am nördlichen Rand der<br />

Stadt befindet sich das Hallen- und<br />

Freibad in einem weitläufigen Park<br />

und die vier Hallen werden von 30<br />

Sportvereinen genutzt. Selbst Paraglyding<br />

und Segelfliegen sind möglich.<br />

Sehr gut angeschlossen ist Wehr an<br />

das Straßenfernverkehrsnetz. Über<br />

Gewerbeflächen in Wehr<br />

Die Stadt Wehr verfügt über 35 Hektar<br />

Gewerbeflächen, davon sind 12 Hektar<br />

Industriefläche. Möglichkeiten, sich in<br />

Wehr anzusiedeln, gibt es im Industriegebiet<br />

Rossmatt auf einer Fläche<br />

von drei Hektar, im Gewerbegebiet<br />

Rheinau (3 Hektar), im Gewerbegebiet<br />

Kreuzmatt (2 Hektar), und im<br />

Gewerbegebiet Bündtenfeld (1 Hektar).<br />

Weitere 2 Hektar Gewerbefläche gibt<br />

es auf kleineren Gewerbestandorten.<br />

Außerdem ist ein Grundstück mit<br />

5000 Quadratmeter Fläche für zwei<br />

Handwerksbetriebe frei.<br />

Ansprechpartner bei der Stadt Wehr<br />

sind Wirtschaftsförderer Florian Renkert,<br />

Telefon: 07762/808 200, E-Mail:<br />

florian.renkert@wehr.de und Bürgermeister<br />

Michael Thater, Tel. 07762/<br />

808 101, michael.thater@wehr.de, Fax:<br />

07762/808 150, Hauptstraße 16 in<br />

79664 Wehr. (fre)<br />

Bild: Sparkasse Hochrhein<br />

„Ein traditioneller<br />

Industriestandort<br />

mit einer schönen<br />

Landschaft.“<br />

Bürgermeister<br />

Michael Thater.<br />

Bilder: Freudenthal<br />

das Stadtgebiet verlaufen die Bundesstraßen<br />

B 518 und B 34, zum nächsten<br />

Autobahnanschluss sind es zehn Kilometer<br />

und der Flughafen Europort Basel-Mulhouse-Freiburg<br />

ist 40 Kilometer<br />

entfernt. Dennoch hofft der Bürgermeister<br />

auf eine deutliche Verbesserung:<br />

„Unsere Perspektive ist die<br />

A 98 mit einer Anschlussstelle in<br />

Wehr.“ Im Bereich der Anschlussstelle<br />

hat die Stadt ein Gewerbegebiet vorgesehen.<br />

Außerdem sei es Ziel, Wehr in<br />

den Regio-S-Bahn-Verbund zu integrieren.<br />

Als weitere Vorteile seiner<br />

Stadt nennt Bürgermeister Michael<br />

Thater günstige Gewerbegrundstücke<br />

mit 25 Euro pro Quadratmeter, das<br />

wirtschaftsfreundliche Klima im Gemeinderat<br />

sowie die nahezu hundertprozentige<br />

DSL-Verfügbarkeit.


Veranstaltungen<br />

Seite 16 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

Termine<br />

KREATIV-KONGRESS<br />

Stars der Szene<br />

Nach der<br />

ersten „CreativeIndustries“<br />

Messe<br />

in Friedrichshafen<br />

im<br />

vergangenen Jahr folgt nun mit<br />

der „Vlow! 08“ vom Freitag, 25. bis<br />

Sonntag, 27. April, der erste internationale<br />

Kongress der Kreativwirtschaft<br />

im Festspielhaus Bregenz.<br />

Drei Tage lang können sich<br />

Architekten, Designer und Kreative<br />

der Branche austauschen.<br />

Zudem werden Szene-Experten,<br />

wie etwa Stardesigner Ruedi Baur<br />

oder der Londoner Architekt<br />

William Aslop zu unterschiedlichen<br />

Themen referieren. Anmeldung<br />

bei Helga Ginzinger<br />

unter der Telefonnummer 0043/<br />

55 74/41 33 52. (sab)<br />

GALILEO-MASTERS<br />

Ideen gesucht<br />

Auch in<br />

diesem Jahr<br />

wird wieder<br />

europaweit<br />

der Galileo-<br />

Master<br />

gesucht.<br />

Alle, die ihre<br />

Anwendungsideen<br />

rund um das Thema<br />

Satellitennavigation im Rahmen<br />

des europäischen Projektes präsentieren<br />

wollen, haben vom 1.<br />

Mai bis 31. Juli Zeit, ihre Vorschläge<br />

einzureichen. Das geht<br />

einfach über die Ideendatenbank<br />

im Internet unter www.galileomasters.de.<br />

Ausgezeichnet werden<br />

Anwendungen, die sich mit<br />

bereits bestehenden Navigationssystemen<br />

realisieren lassen. (sab)<br />

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„Zentralbanken haben Lage im Griff“<br />

◆ Fürstenberg-Forum: UBS-Chefökonom Klaus Wellershoff glaubt nicht an eine Eskalation der Finanz- und Bankenkrise<br />

von Rainer Schäfer<br />

Donaueschingen – Klaus Wellershoff,<br />

globaler Chef des Investment-Ressorts<br />

der Schweizer Großbank UBS,<br />

glaubt nicht an eine Eskalation der gegenwärtigen<br />

globalen Finanz- und<br />

Bankenkrise. Bei einem Vortrag vor<br />

120 geladenen Gästen in der prachtvollen<br />

Kulisse des Donaueschinger<br />

Schlosses gab er im Rahmen des<br />

„Fürstenberg-Forums“ einen Ausblick<br />

auf die Börsen- und Wirtschaftsentwicklung<br />

2008.<br />

Ausgehend von einer platzenden<br />

Immobilienblase in den USA wuchsen<br />

in den letzten Wochen die Anzeichen<br />

für eine weltweite Finanz- und Bankenkrise.<br />

Der UBS-Chefökonom<br />

räumte zwar ein, dass die Bankenkrise<br />

noch nicht ausgestanden sei, äußerte<br />

sich aber davon überzeugt, dass die<br />

Zentralbanken die Lage „hundertprozentig<br />

im Griff“ hätten. „Sie werden<br />

nicht zögern, dem Bankensystem die<br />

notwendige Liquidität zu geben“, gab<br />

sich Wellershoff optimistisch.<br />

Der Referent gab zu, dass seine<br />

Bank UBS eines der prominentesten<br />

Opfer der Turbulenzen auf dem amerikanischen<br />

Hypothekenmarkt geworden<br />

sei. Über 20 Milliarden Schweizer<br />

Franken hätte die UBS aufgrund fauler<br />

Hypothekenkredite abschreiben müssen.<br />

In Bezug auf die allgemeine wirtschaftliche<br />

Entwicklung gab sich Wellershoff<br />

zuversichtlich. Er könne keine<br />

Anzeichen einer weltweiten Rezession<br />

erkennen. Die europäischen und die<br />

US-<strong>Unternehmen</strong> würden gut verdienen,<br />

in Asien gäbe es eine sehr gute Investitionstätigkeit<br />

und auch in Europa<br />

sei das Wirtschaftsbild „sehr ordentlich“,<br />

wenngleich die Investitionsrate<br />

zurückgegangen sei. Auch in Deutschland<br />

hätte es in den letzten zehn Jahren<br />

eine sehr positive Entwicklung gegeben,<br />

allerdings auf Kosten der Ein-<br />

„Die Zentralbanken werden<br />

nicht zögern, dem Bankensystem<br />

die notwendige<br />

Liquidität zu geben“<br />

UBS-CHEFÖKONOM WELLERSHOFF<br />

Gab sich auf dem Fürstenberg-Forum trotz globaler Finanzkrise optimistisch: UBS-Chefökonom Klaus Wellershoff.<br />

Eine Seitwärtsbewegung der Aktienmärkte hält er für wahrscheinlich. Bild: UBS<br />

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kommensentwicklung. „Die weltwirtschaftliche<br />

Wachstumsrate wird in<br />

den nächsten Jahren zurückgehen“,<br />

glaubt der UBS-Banker.<br />

Wellershoff, Sohn des ehemaligen<br />

Generalinspekteurs der Bundeswehr,<br />

Admiral Dieter Wellershoff, Harvard-<br />

Absolvent und seit 13 Jahren bei der<br />

UBS, wagte auch eine Prognose für<br />

den Börsenmarkt. „Die <strong>Unternehmen</strong>sgewinne<br />

wachsen stärker als die<br />

Aktienkurse“, erklärte der prominente<br />

Redner. Er glaube an eine Seitwärtsbewegung<br />

der Aktienkurse. Hätte man<br />

die Anleger vor fünf Jahren noch aufgefordert,<br />

zu investieren, würde die<br />

Formel jetzt lauten: „Stellen Sie sich<br />

strategisch breiter auf und versuchen<br />

Sie, stärker zu diversifizieren“. Grundsätzlich<br />

lautet sein Rat, weniger in<br />

„small caps“, sondern mehr in US-<br />

Großkapitalwerte zu investieren.<br />

Als renditestarke Zukunftsbranche<br />

sieht er die Gesundheitspflege. Interessant<br />

seien deshalb Firmen im<br />

Kampf gegen Diabetes, Krebs oder das<br />

Altern und solche, die Konzepte gegen<br />

die Kostenexplosion im Gesundheitswesen<br />

aufzeigen können. Eine weitere<br />

Branche der Zukunft sei die Agrarindustrie.<br />

Wachsende Populationen<br />

machten einen Anstieg der Produktion<br />

von Getreide und Fleisch notwendig.<br />

Hinzu käme die zunehmende Urbanisierung,<br />

die das Ackerland immer<br />

knapper machen würde. Ein Anlagetipp<br />

könnten deshalb Firmen sein, die<br />

Düngemittel herstellen, lautete der<br />

dritte konkrete Rat des 43-jährigen Investmentexperten<br />

an die 120 versammelten<br />

baden-württembergischen<br />

Mittelständler im Spiegelsaal des<br />

Schlosses.<br />

Schon zum dritten Mal war das Donaueschinger<br />

Schloss Bühne des Fürstenberg-Forums.<br />

Das Fürstenhaus<br />

bietet dabei eine Netzwerk-Plattform,<br />

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Pro:fit 17. April 2008 . Seite 17<br />

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Das gezähmte Enfant terrible<br />

◆ Vom Design-Exoten zum wertkonservativen Unternehmer: Die schräge Vita von Gruppe Drei-Gründer Alexander Doderer<br />

von Sabine Strauß<br />

Die Schaumwäsche mag er nicht.<br />

„Die Bürste hinterlässt leider<br />

kleine Kratzer auf dem Lack“, sagt Alexander<br />

Doderer (54) und blickt streng<br />

über den breiten, schwarzen Rand seiner<br />

Designerbrille. Die Hochdruckreinigung,<br />

das ist es, was der Gründer<br />

und Inhaber der Kommunikationsagentur<br />

Gruppe Drei in Villingen für<br />

seinen bulligen, schwarzen Chrysler<br />

300 C mit der verchromten Schnauze<br />

bevorzugt. Autowaschen – das ist Entspannung<br />

für den Unternehmer, am<br />

liebsten samstags, gemeinsam mit<br />

Tochter Carolin (26), die seit zwei Jahren<br />

in der Firma mitarbeitet.<br />

„Wertkonservativ, ja das bin ich“,<br />

gesteht Doderer. Zunächst mag man<br />

das bei der turbulenten Vita des ehemaligen<br />

Kunstlehrers, der sich 1990 in<br />

der Werbebranche selbstständig gemacht<br />

hat, kaum glauben. Der einstige<br />

Exot, der mit einem langen Pferdeschwanz<br />

in einer knallroten Corvette<br />

Stingray zu seinen ersten Geschäftskunden<br />

gefahren ist, hat sich angepasst.<br />

Die Haare sind ab, die Corvette<br />

musste dem Chrysler und einem Mercedes<br />

SL („Opa-Sportwagen für Bandscheibenkranke“)<br />

weichen. Heute bedient<br />

Alexander Doderer mit seiner<br />

40-köpfigen Agentur eine grundkonservative<br />

Klientel wie mittelständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> oder Gemeinden. Natürlich<br />

immer im seriösen Dreiteiler.<br />

Das Resultat: 5,4 Millionen Umsatz in<br />

2007. Damit ist Gruppe Drei auf Platz<br />

40 der inhabergeführten deutschen<br />

Agenturen gerückt.<br />

Mittlerweile glänzt er, der schwarze<br />

Chrysler. „Gehen wir einen Kaffee trinken“,<br />

schlägt Doderer vor und drückt<br />

aufs Gas. 100 000 Kilometer im Jahr,<br />

von Frankfurt nach Hamburg, nach<br />

Stuttgart, nach Villingen, nach Überlingen.<br />

Die Kunden sind bundesweit<br />

verstreut. Ihre Ruhe haben Franziska<br />

und Alexander Doderer, seit 30 Jahren<br />

verheiratet und Eltern von drei erwachsenen<br />

Kindern, in einer sanierten<br />

Villa mit einem atemberaubenden<br />

Blick über die Schweizer Alpen und<br />

den Bodensee gefunden.<br />

„Auszeiten sind extrem wichtig für<br />

uns“, sagt Alexander Doderer, „denn,<br />

was man als Gründer niemals losbekommt,<br />

ist das Gefühl der allerletzten<br />

Verantwortung.“ Und dieses Gefühl<br />

trage man auch in die Familie, vor allem<br />

dann, wenn die, wie bei den Doderers<br />

in Form von Tochter Carolin<br />

und Ehefrau Franziska, ins Geschäft<br />

involviert ist. „Die Entscheidung, sich<br />

selbstständig zu machen, haben meine<br />

Frau und ich getroffen, weil wir darin<br />

eine bessere Zukunft für die Familie<br />

sahen“, berichtet Doderer. Eine so<br />

viel bessere Zukunft, dass der Unternehmer<br />

1991 sogar seine Verbeamtung<br />

auf Lebenszeit auflöste, um sich auf<br />

die Werbung konzentrieren zu können.<br />

„Damals sagten alle, inklusive<br />

Verwandtschaft: Mensch, Alexander,<br />

das kannste vergessen.“ Konnte er<br />

aber nicht – und startete mit einer kleinen<br />

Full-Service-Agentur voll durch.<br />

Gruppe Drei – das klingt nach Walser,<br />

nach Richter, Grass und den legendären<br />

Schriftstellertreffen der Gruppe<br />

47. Soll es auch. „Wir wollten damals<br />

nicht dieses englische Getue, wie es in<br />

der Branche üblich ist“, erzählt der<br />

studierte Germanist. Corporate Designs,<br />

Logos, Fotos und Anzeigen zählten<br />

Anfang der 90er Jahre zum Hauptgeschäft<br />

der Agentur. Das eigene Repro-Labor<br />

im Keller, fotografieren, be-<br />

Literatur ist eine Leidenschaft von Alexander Doderer, der 1990 seine eigene Werbeagentur Gruppe Drei gegründet hat. Die andere ist der Bodensee, wo er<br />

heute lebt. Mit „Bohème am Bodensee“ bringt er beides zusammen. Tochter Carolin (kl. Bild) arbeitet seit zwei Jahren auch im <strong>Unternehmen</strong>. Bilder: Lancé<br />

lichten, zeichnen, der erste Computer<br />

– Autodidakt Doderer machte zunächst<br />

alles selbst.<br />

Heute arbeiten Betriebswirte, Designer<br />

und Marketingfachleute für ihn, das<br />

Geschäft ist ein anderes. „Der strategische<br />

Ansatz, das Ganzheitliche – alles<br />

aus einem Guss – ist wichtiger geworden“,<br />

erklärt Carolin Doderer, die den<br />

Bereich <strong>Unternehmen</strong>skommunikation<br />

leitet. Zwar machen immer noch 61<br />

Prozent des Umsatzes Werbeleistungen<br />

„Da kann man nicht mehr<br />

das Enfant terrible spielen,<br />

der ewige Langhans sein. Bei<br />

einem Umsatz von über zwei<br />

Millionen muss man sich<br />

anpassen“<br />

UNTERNEHMER ALEXANDER DODERER<br />

für Industrie und Dienstleistungen aus,<br />

doch die Bereiche Standort- und Tourismusmarketing<br />

wachsen stärker.<br />

Gruppe Drei berät Kommunen, analysiert<br />

Standorte, entstaubt das schlechte<br />

Image mancher Städte. „Dass es auch<br />

noch gut aussehen soll, ist dabei schon<br />

fast ein Abfallprodukt“, erklärt Doderer,<br />

„wichtig ist die Gesamtstrategie.“ Beratungsleistungen,<br />

Consulting, Businesspläne,<br />

Leitfäden – das ist es, was<br />

die Kunden wollen. Klar, dass Seriosität<br />

dabei eine tragende Rolle spielt. „Da<br />

kann man nicht mehr das Enfant terrible<br />

spielen, der ewige Langhans sein.<br />

Bei einem Umsatz über 2 Millionen<br />

muss man sich anpassen.“<br />

Dabei ist es eigentlich eine explosive<br />

Mischung, die Alexander Doderer da in<br />

sich trägt. Einzelkind, Autodidakt,<br />

Gründer. „Da muss einfach was<br />

Schreckliches dabei rauskommen“,<br />

Früher fuhr Doderer eine knallrote Corvette Stingray, heute einen schwarzen<br />

Chrysler 330 C. Die Liebe für das Autowaschen ist geblieben.<br />

sagt er und lacht. „Mensch, Papa, so<br />

schlimm ist es doch gar nicht“, fällt ihm<br />

seine Tochter Carolin ins Wort. Seit<br />

zwei Jahren arbeitet sie, anders als ihre<br />

Geschwister, die beide in Hamburg leben,<br />

bei Gruppe Drei – und erlebt ihren<br />

Vater auch als Chef. „Für mich war es<br />

keine leichte Entscheidung nach der<br />

Ausbildung zur Hotelkauffrau, einigen<br />

Berufsjahren und einer Auszeit in Neuseeland<br />

ins <strong>Unternehmen</strong> der Eltern<br />

einzusteigen“, erzählt Carolin, die sich<br />

mit ihrem Vater nicht nur die Leidenschaft<br />

für Designerbrillen und schnelle<br />

Autos teilt. Auch sie war fachfremd, als<br />

sie in die Firma kam, die Branche völliges<br />

Neuland. Doch die Tochter des<br />

Autodidakten hatte Mut – und den Ehrgeiz,<br />

etwas Neues anzupacken. „Klar<br />

birgt das auch einige Konflikte, so eng<br />

mit den eigenen Eltern zusammenzuarbeiten“,<br />

sagt die 26-Jährige, „aber irgendwie<br />

tickt man ja dann doch in vielen<br />

Punkten ähnlich.“<br />

Und wie tickt er denn jetzt, der Unternehmer<br />

Doderer? Die innere Uhr,<br />

ja, die tickt zeitig. Um neun ins Bett,<br />

um halb vier wieder raus. „Da kriegen<br />

manche einen Schreck, wenn sie von<br />

Papa um vier Uhr morgens eine E-Mail<br />

bekommen“, berichtet Carolin. Der<br />

hat dann schon eine Stunde Zeitung<br />

gelesen oder die Sterne durch das Teleskop<br />

in seinem Arbeitszimmer beobachtet.<br />

Und wie tickt er sonst noch?<br />

Einerseits sieht er sich auch nur als<br />

Normalo: „Naja, die rechte Hälfte ist<br />

eben ein bißchen Gaußsche Normalverteilung<br />

wie bei allen – mhhh – und<br />

die linke?“ sagt er und sucht Rat bei<br />

Carolin. Die zuckt mit den Schultern:<br />

„Provozierend?“ Doderer überlegt<br />

kurz: „Naja, vielleicht schon ein wenig<br />

schräg, oder?“ Und das auch im wertkonservativen<br />

Chrysler – und ohne die<br />

knallrote Corvette.<br />

Gruppe Drei<br />

Die Kommunikationsagentur Gruppe<br />

3 mit Hauptsitz in Villingen<br />

wurde 1993 von Alexander Doderer<br />

als GmbH gegründet. Heute arbeiten<br />

an den beiden Standorten<br />

Villingen und Radolfzell 45 Mitarbeiter.<br />

Im Oktober wird der Standort<br />

Radolfzell in den neu gebauten<br />

Hegau Tower nach Singen verlegt.<br />

Gruppe 3 konzentriert sich auf die<br />

drei Geschäftsfelder Industrie/<br />

Dienstleistung, Standort und Tourismus.<br />

2007 schloss die Agentur mit<br />

einem Rekordumsatz von 5,4<br />

Millionen Euro ab.<br />

Im Netz:<br />

www.gruppedrei.com<br />

Alexander Doderer<br />

1954 geboren in Stuttgart, wuchs Alexander Doderer in Gaienhofen<br />

am Bodensee auf, wo er 1974 Abitur machte. Nach dem Zivildienst<br />

in einer Behindertenwerkstatt in Wilhelmsdorf studierte er Kunstpädagogik,<br />

Germanistik und Grafikdesign in Freiburg. Noch während<br />

des Studiums heiratet er Erzieherin Franziska Demuth und<br />

bekommt mit ihr Sohn Sebastian. 1980 wird Tochter Ann-Sophie,<br />

1983 Tochter Carolin geboren. Doderer arbeitete zehn Jahre lang<br />

im Schuldienst an Realschulen und Gymnasien, bis er 1991 aus<br />

dem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit austritt und seine eigene<br />

Werbeagentur in Villingen gründet. 2000 bekommt der<br />

Unternehmer nach zehnjähriger Lehrtätigkeit an der<br />

Hochschule Furtwangen vom Land Baden-Württemberg<br />

den Professorentitel verliehen. Heute lebt der<br />

54-Jährige gemeinsam mit Frau Franziska in Überlingen.<br />

(sab)<br />

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Köpfe<br />

DANIEL DÖRFLINGER<br />

Neuer Wampfler-Chef<br />

Daniel Dörflinger<br />

(Bild) leitet<br />

künftig als neuer<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

die<br />

Geschicke der<br />

Wampfler AG mit<br />

Sitz in Weil am<br />

Rhein. Der Hersteller von Systemen<br />

für die Energie- und Datenübertragung<br />

hat sich 2007 mit<br />

der Firma Conductix unter dem<br />

Dach der Delachaux Gruppe<br />

zusammengeschlossen, die jetzt<br />

100 Prozent der <strong>Unternehmen</strong>santeile<br />

hält. „Der Zusammenschluss<br />

mit Conductix hat uns<br />

einen entscheidenden Wettbewerbsvorsprung<br />

in einem äußerst<br />

dynamischen Markt verschafft.<br />

Mit dem personellen Wechsel<br />

leiten wir jetzt die nächste Phase<br />

der Integration ein“, erklärte<br />

Stefan Ziegler, der den Vorstand<br />

bis April leitete. Ziegler und Finanzvorstand<br />

Christopher Friedrich<br />

verlassen das <strong>Unternehmen</strong>,<br />

das 2007 seinen Umsatz um<br />

sieben Prozent auf 107,2 Millionen<br />

Euro steigern konnte. Der<br />

38-jährige Dörflinger begann<br />

seine Laufbahn bei dem zur<br />

Gruppe gehörenden <strong>Unternehmen</strong><br />

Behne Apparatebau GmbH,<br />

wo er als Vertriebsingenieur<br />

arbeitete. Nach mehreren Auslandsaufenthalten<br />

trat der Markgräfler<br />

in die Wampfler AG ein<br />

und war dort für den Bereich<br />

„Cranes & Heavy Machinery“<br />

zuständig. (sab)<br />

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Menschen & Märkte<br />

Seite 18 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

Sie kennt hier jeden Handgriff<br />

◆ Erfolgreiche Unternehmerin mit Gespür fürs Betriebsklima: Inge Meißner sieht ihre Firma Schlenker Spannwerkzeuge als eine große Familie<br />

von Stephanie Wetzig<br />

Vor der Fabrik schwimmen Goldfische<br />

im Teich, ein mit bunten Primeln<br />

bepflanzter Blumentopf trotzt<br />

dem späten Winter. In der Empfangshalle<br />

steht ein Kinderwagen und auf<br />

dem Konferenztisch der Chefin liegt<br />

eine Babyrassel. Was für einen Industriebetrieb<br />

leicht irritierend anmutet,<br />

ist bei der Schwenninger Firma<br />

Schlenker Spannwerkzeuge selbstverständlich.<br />

Es passt zu Inge Meißners<br />

Beschreibung ihres Betriebs:<br />

„Wir sind eine große Familie“. Eine<br />

Formulierung, die zwar gern von Unternehmern<br />

strapaziert wird, aus ihrem<br />

Mund jedoch nicht wie ein Lippenbekenntnis<br />

klingt. Schließlich hat<br />

die Inhaberin des mittelständischen<br />

<strong>Unternehmen</strong>s hier ihre drei Töchter<br />

aufgezogen, inzwischen kümmert sich<br />

die älteste von ihnen zwischen Kundenberatung<br />

und Finanzen um ihr<br />

erstes Baby.<br />

Doch obwohl bei Inge Meißner, die<br />

sogar die Schirmherrschaft für die Aktionswoche<br />

„Mädchen und Beruf<br />

2008“ übernommen hat, jedes flexible<br />

Arbeitszeitmodell machbar wäre, arbeiten<br />

bei ihr nur wenig Frauen und<br />

die vor allem im Büro. „Wir haben gar<br />

keine Bewerbungen um technische<br />

Arbeits- oder Ausbildungsplätze, es<br />

will niemand Zerspanungsmechanikerin<br />

werden.“<br />

Die 56-Jährige, die in gleichem Maße<br />

Kompetenz wie menschliche Wärme<br />

ausstrahlt, hat sich schon immer<br />

für Technik interessiert. „Sicher ist das<br />

durch meinen Mann noch verstärkt<br />

worden, der war nämlich Ingenieur.“<br />

Wenn sie durch die Produktionshalle<br />

geht und mit ihren Mitarbeitern<br />

scherzt, herrscht eine entspannte Atmosphäre.<br />

Es wird gelacht und gescherzt,<br />

aber jeder respektiert sie,<br />

denn Inge Meißner kennt jeden Handgriff.<br />

„Wenn ich abends hier durchgehe,<br />

sehe ich sofort, wer wie viel<br />

an dem Tag gearbeitet hat.“<br />

Dabei kommt sie ursprünglich aus<br />

dem kaufmännischen Bereich. 1986<br />

übernahm die frühere Chefsekretärin<br />

gemeinsam mit ihrem Mann Josef die<br />

Dreherei eines entfernten Verwandten,<br />

Hans Schlenker. „Er hatte keine<br />

Nachkommen und wollte sich zur<br />

Ruhe setzen, und wir wollten einen<br />

eigenen Betrieb haben“, sagt<br />

Meißner. Damals hatte das<br />

<strong>Unternehmen</strong> sechs Mitarbeiter<br />

und war an einem<br />

Früher war Inge Meißner Chefsekretärin,<br />

heute leitet sie eine<br />

florierende Dreherei. „Wir sind<br />

eine große Familie,“ sagt die<br />

Unternehmerin, der das Betriebsklima<br />

am Herzen liegt.<br />

Bilder: Wetzig<br />

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anderen Standort in einem Schwenninger<br />

Mischgebiet untergebracht.<br />

„Wir haben zuvor zwar beide in der<br />

Industrie gearbeitet, aber die Branche<br />

war für uns neu. Die Herausforderung<br />

hat uns aber viel Freude gemacht.“<br />

Fünf Jahre nach der Firmenübernahme<br />

war der Neubau im Industriegebiet<br />

fertig, die Meißners<br />

bezogen die extra dafür<br />

im oberen Stockwerk<br />

geplante Wohnung.<br />

„Das war sehr praktisch,<br />

ich konnte mich zwischendurch<br />

immer um<br />

die Kinder kümmern und dann wieder<br />

an die Arbeit gehen.“<br />

Doch dann erkrankte ihr Mann an<br />

Krebs. 1999 starb er, die Töchter waren<br />

damals 13, 16 und 19 Jahre alt.<br />

Damit Inge Meißner niemand bei der<br />

Betriebsführung reinreden konnte,<br />

wurde die Firma noch zu Lebzeiten ihres<br />

Mannes an sie überschrieben.<br />

„Wenn meine Kinder die Firma geerbt<br />

hätten, wäre für die beiden Minderjährigen<br />

ein gesetzlicher Vormund bestimmt<br />

worden, ohne den ich nichts<br />

hätte tun können.“ So behielt Inge<br />

Meißner freie Hand und investierte<br />

immer in die modernsten Maschinen.<br />

Der Erfolg gab ihr Recht: Innerhalb<br />

von neun Jahren hat sie die Zahl der<br />

Mitarbeiter noch einmal verdoppelt,<br />

mittlerweile stehen 45 Angestellte auf<br />

der Lohnliste. Die Spannwerkzeuge<br />

Sorgen für die richtige Spannung:<br />

Werkstücke von Schlenker.<br />

von Schlenker werden in der ganzen<br />

Welt bis nach Neuseeland verkauft.<br />

„Wir produzieren komplett selbst,<br />

vom Härten über das Erodieren,<br />

Schleifen und Drehen, wir kaufen also<br />

keine vorgefertigten Teile ein“, sagt sie<br />

nicht ohne Stolz.<br />

Die Arbeit half ihr in der schweren<br />

Zeit nach dem Tod ihres Mannes. „Es<br />

lenkt ab, wenn man sich auf etwas anderes<br />

konzentrieren muss.“ Damals<br />

lag die Lohnbuchhaltung noch in ihrem<br />

Aufgabenbereich. „Er starb an einem<br />

Monatsende und die Angestellten<br />

brauchten ihren Lohn. Also saß ich<br />

auch kurz nach seinem Tod abends oft<br />

bis 22 Uhr hier unten, um alles rechtzeitig<br />

fertig zu haben.“<br />

Bis vor kurzem lastete die Verantwortung<br />

komplett auf ihren Schultern. Vor<br />

zwei Jahren, in einer Phase längerer<br />

Krankheit, holte sie dann ihre älteste<br />

Tochter Britta in den Betrieb und übergab<br />

ihr im vergangenen Jahr die alleinige<br />

Geschäftsführung. Es war von Anfang<br />

an klar, dass nur eine der Töchter den<br />

Betrieb übernimmt. „Es ist wichtig, dass<br />

nur eine das Sagen hat, das wussten sie<br />

von Kindesbeinen an.“ Dennoch hat die<br />

mittlere Tochter wie ihre große Schwester<br />

ebenfalls Maschinenbau studiert,<br />

die jüngste ist noch mitten im Studium<br />

der Wirtschaftswissenschaften.<br />

Altersvorsorge gratis<br />

Immer noch arbeitet Inge Meißner<br />

mit. „Bis wann, darüber wage ich keine<br />

Prognosen“, sagt sie lachend. „Früher<br />

hatte ich mir mal vorgestellt, bis 55<br />

zu arbeiten.“ Trotzdem kann sie jetzt<br />

etwas kürzer treten. „Ich fange jetzt<br />

morgens erst nach acht Uhr an.“ Dafür<br />

hat sie mittlerweile die Wohnung in<br />

der Fabrik für ihre Tochter und deren<br />

Familie geräumt.<br />

„Die Arbeit ist ein wichtiger<br />

Teil des Lebens. Sie sollte<br />

Freude machen“<br />

UNTERNEHMERIN INGE MEISSNER<br />

Auf jeden Fall hat Inge Meißner nun<br />

mehr Zeit, sich den schöngeistigen Dingen<br />

zu widmen. Die Bilder an den Wänden<br />

belegen ihren Sinn für Kunst, sie ist<br />

Mitglied im Kunstverein Hohenkarpfen<br />

und wenn sie Zeit hat, liest sie auch gerne<br />

einen guten Roman. Die Firmeninhaberin<br />

liebt Reisen, sei es nach Asien,<br />

Afrika, Italien oder die Vereinigten Staaten.<br />

Entweder besucht sie dort Museen,<br />

die Oper oder aber auch Hilfsprojekte,<br />

bei denen sie gerne in Kontakt zu den<br />

Menschen tritt. Doch sie hilft nicht nur<br />

in fernen Ländern, auch in Schwenningen<br />

unterstützt sie die Vesperkirche<br />

oder den Sozial-Verein „Mach mit“.<br />

Auch ihre Angestellten profitieren<br />

von dem sozialen Engagement der<br />

Unternehmerin: „Für die Mitarbeiter<br />

in der Werkstatt gibt es Betriebskleidung,<br />

damit sie ihre ölverschmierten<br />

Sachen nicht selbst waschen müssen.<br />

Außerdem übernehmen wir die zusätzliche<br />

Altersvorsorge komplett.“<br />

Ein gutes Betriebsklima ist Inge Meißner<br />

sehr wichtig. „Die Arbeit ist<br />

schließlich ein wichtiger Teil des Lebens.<br />

Sie sollte Freude machen.“ Wie<br />

eine Familie eben.


Menschen & Märkte<br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 19<br />

Chefin zwischen Kunst und Kaffee<br />

◆ Wie eine Zickzack-Biographie in die Erfüllung eines Traums mündet: Martina Vogl vermischt Einkaufserlebnis mit Kultur<br />

von Anja Arning<br />

Das Leben als Unternehmerin ist<br />

nicht immer leicht: Martina Vogl<br />

hat Ärger wegen der Lüftung und am<br />

Wochenende steht eine weitere Auflage<br />

der Voglhaus-Feinkunst-Reihe an.<br />

„Aber jetzt trinken wir erst einmal einen<br />

Sekt“, beschließt sie. Ein kleiner<br />

Sekt zum Runterkommen scheint in<br />

diesem Moment genau das Richtige zu<br />

sein, doch: Martina Vogl bleibt lieber<br />

da oben, auf der Palme, auf die sie ihre<br />

Mitmenschen manchmal treiben. Die<br />

50-Jährige ist nämlich noch lange<br />

nicht damit fertig, sich zu ärgern, sich<br />

zu wundern und sich zu fordern.<br />

„Mich stört das Elitäre an Kunst“,<br />

sagt sie, die so nebenher ganz lässig<br />

Fontane zitiert. Ihre Feinkunst-Abende,<br />

die in unregelmäßigen Abständen<br />

stattfinden, sollen eine runde Sache<br />

sein, mit leckerem Essen und vor allem<br />

der unverwechselbaren Voglhaus-<br />

Energie. Thematisch ist so ziemlich alles<br />

drin: Oper, Tanz, Lesungen, Improvisationstheater.<br />

Ihre Interessen sind<br />

so vielseitig wie ihre Biographie vielschichtig<br />

ist. Früher wollte sie sogar<br />

einmal Schauspielerin werden.<br />

Vor dem Kamin in ihrem Konstanzer<br />

Cafélichtsinnig gerät Martina Vogl ins<br />

Fabulieren. Und das kann sie: mitreißend,<br />

wortgewaltig und mit deutlichem<br />

schwäbischen Einschlag erzählt<br />

sie von der ersten Enttäuschung nach<br />

dem Lehramtsstudium für Germanistik<br />

und Slawistik, als es entgegen der<br />

Erwartungen keine Stelle für die damals<br />

26-Jährige gab. Aus Frustration<br />

und Trotz hat sie mit ihrer Freundin<br />

Angela Mössle, die heute das Suppengrün<br />

besitzt, den Sprachendienst gegründet.<br />

In der Unterzeile: Selbsthilfeverein<br />

arbeitsloser Akademiker/innen.<br />

Die Haltung ihrer Kommilitoninnen<br />

war für sie wieder ein Grund, sich<br />

zu ärgern. Sie wollte sich nicht in eine<br />

Opferrolle fügen und sich wie die anderen<br />

vom patriarchalischen Vater<br />

Staat verlassen fühlen.<br />

Sie nahm ihr Leben selbst in die<br />

Hand. Sitzt hier also eine Feministin<br />

vor dem prasselnden Feuer? „Ja, natürlich“,<br />

sagt Martina Vogl und verschränkt<br />

die Arme vor der Brust. Eine<br />

Feministin, die sich ihren Posten als<br />

vielfach ausgezeichnete Kaffeehaus-<br />

Pionierin erarbeitet hat. Gemeinsam<br />

mit ihrem Mann Lutz Steiner, den sie<br />

als einen „ruhigen Denker“ beschreibt,<br />

der ihr, der „geschwätzigen<br />

Aktionistin“ so gar nicht ähnele. Die<br />

beiden kennen sich seit sie 16 sind, haben<br />

aber erst vor elf Jahren geheiratet.<br />

Und auch nur der kranken Schwiegermutter<br />

zuliebe, den beiden 68ern bedeutet<br />

die Ehe nicht viel.<br />

Kinder haben sie keine. „Aber einen<br />

Hund“, betont Martina Vogl und lacht,<br />

vielleicht etwas zu schnell. Sie wollte<br />

immer etwas bewegen, das geht mit<br />

Kindern schwer. Den Hund hat sie sich<br />

bewusst zugelegt, um sich zu entspan-<br />

Martina Vogl<br />

Die Besitzerin des Café Voglhaus und des Cafélichtsinnig<br />

wurde 1957 in Göppingen geboren. Sie hat an der Universität<br />

Konstanz Germanistik und Slawistik studiert und nach<br />

ihrem Abschluss den Konstanzer Sprachendienst gegründet.<br />

Vogl war Franchisenehmer bei den Kosmetikunternehmen<br />

Yves Rocher und Body Shop und hat 1999 in der<br />

Münzgasse das Cafélichtsinnig eröffnet. 2004 folgte das<br />

Café Voglhaus. Martina Vogl ist mit Lutz Steiner verheiratet,<br />

sie hat keine Kinder. (aa)<br />

„Die Leute lechzen nach Individualität.“ Martina Vogl bedient dieses Bedürfnis mit ihrem Café, in dem man auch Deko-Gegenstände kaufen kann. Bild: Hanser<br />

nen, sich zu bewegen und auch eine<br />

gewisse Struktur in ihr hektisches Leben<br />

zu bringen. „Man braucht Rhythmus<br />

im Leben, sonst zerrinnt es einem<br />

zwischen den Fingern“, ist sich die<br />

Unternehmerin sicher. Sie habe immer<br />

schnell gelebt. Wollte um jeden<br />

Preis selbstständig sein, womit, das<br />

war erst einmal zweitrangig. Aber<br />

selbst bestimmen und sagen, wo es<br />

„Man braucht Rhythmus im<br />

Leben, sonst zerrinnt es einem<br />

zwischen den Fingern“<br />

MARTINA VOGL<br />

langgeht: das liegt ihr. Das Diplomatische,<br />

Vermittelnde eher nicht. Als rau,<br />

aber herzlich beschreibt sie sich treffend<br />

selbst. Bei Yves Rocher in Singen<br />

hat sie dann als Franchisenehmerin<br />

angefangen, 1991 den Body Shop in<br />

Konstanz eröffnet. An die Ängste ihrer<br />

Mutter damals erinnert sie sich noch<br />

genau: „Wärst du doch Lehrerin geworden“,<br />

so deren Sorge.<br />

Vor der Eröffnung des Cafélichtsinnig<br />

1999, in dem Martina Vogl Einkaufen<br />

und Kaffeetrinken zusammengebracht<br />

hat, hat sie prophezeit:<br />

Termiten gegen Aids<br />

„Wenn morgen früh der erste Kunde<br />

hier reinkommt und sich totlacht,<br />

dann schließe ich sofort wieder zu.“<br />

Das ältere Ehepaar, das dann den Laden<br />

betreten hat, habe aber mit solcher<br />

Ruhe einen Cappuccino bestellt,<br />

als ob sie nie etwas anderes gemacht<br />

hätten. Experiment geglückt, die Erfolgsgeschichte<br />

nimmt ihren Lauf.<br />

In ihrem Laden finden sich Dekorationselemente<br />

abseits des Main-Streams.<br />

„Die Leute lechzen nach Individualität“,<br />

meint Martina Vogl, die mit<br />

ihrer dunklen Brille und der ausgesucht<br />

ungewöhnlichen Kleidung so<br />

gar nicht nach Schnickschnackladen-<br />

Besitzerin aussieht. Aber Schnickschnack<br />

will sie auch nicht verkaufen.<br />

Lieber provozieren und anecken. Und<br />

den Menschen deutlich machen, dass<br />

sie keine Minderwertigkeitskomplexe<br />

wegen ihrer Wohnungen haben müssen.<br />

Sie selbst hat sich längst eingerichtet:<br />

In ihrem Job als Selbstständige<br />

und in ihrem Wohnort Konstanz. Inzwischen<br />

ist sie froh, doch nicht Lehrerin<br />

geworden zu sein, auch wenn die<br />

Pädagogin immer wieder aus ihr herausbricht.<br />

„Das bekommen meine 20<br />

Mitarbeiter zu spüren“, sagt sie. Die<br />

werden ständig geschult und zu<br />

◆ Albstädter Studentin entwickelt Ernährungsempfehlungen für HIV-Infizierte in Afrika<br />

Von Arne Geertz<br />

Kamerun/Albstadt – Die Zahl der<br />

Aids-Kranken in Afrika ist schockierend.<br />

23 Millionen Menschen sind<br />

nach einer Statistik der Vereinten Nationen<br />

mit HIV infiziert, das sind fast<br />

70 Prozent aller Aids-Kranken weltweit.<br />

Medikamente, soweit verfügbar,<br />

helfen vielen, länger und besser mit<br />

der Krankheit zu leben. Aber auch eine<br />

gesunde und ausgewogene Ernährung<br />

ist dafür enorm wichtig.<br />

Jetzt hat Anaëlle Nguewo, Studentin<br />

der Ernährungs- und Hygienetechnik<br />

an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen,<br />

für ihre Diplomarbeit einen<br />

Ernährungsleitfaden entwickelt, der<br />

zeigt, wie sich Kranke mit regionaler<br />

Kost helfen können. Fünf Monate lang<br />

hat die geborene Kamerunerin in ihrer<br />

Heimat HIV-Infizierte und Schwangere<br />

betreut und beraten sowie in Krankenhäusern<br />

geforscht. Dafür ist die<br />

frisch gebackene Ingenieurin mit dem<br />

Preis des Deutschen Akademischen<br />

Austausch Dienstes (DAAD) und dem<br />

Preis der Carl Duisberg Gesellschaft<br />

(CDG) ausgezeichnet worden.<br />

„Die Viren entziehen dem Körper<br />

Protein, das führt zu einem ungewollten<br />

Gewichtsverlust und Muskelschwund“,<br />

berichtet Nguewo über die<br />

Situation der Kranken. Dadurch werden<br />

nicht nur die Abwehrkräfte erheblich<br />

geschwächt. Die Patienten sind<br />

nicht mehr in der Lage zu arbeiten und<br />

Anaëlle Nguewo wurde für ihren<br />

Ernährungsleitfaden für Aids-Kranke<br />

mit zwei Preisen ausgezeichnet.<br />

werden von ihren Familien verstoßen<br />

und sozial ausgegrenzt. Durch eine<br />

spezielle Ernährung kann diese Entwicklung,<br />

wenn auch nicht gestoppt,<br />

dann doch aber zumindest verzögert<br />

werden. Aber wie sieht nun so eine gesunde<br />

Ernährung aus?<br />

In Kamerun gebe es eine sehr vielfältige<br />

Landwirtschaft, im Norden<br />

werde Getreide angebaut, im Süden<br />

Obst und Gemüse, berichtet die Ingenieurin.<br />

Das Problem: Davon geht viel<br />

in den Export und nicht an die eigene<br />

Bevölkerung. HIV-Infizierte brauchen<br />

neben einer abwechslungsreichen<br />

und ausgewogenen Kost aus Getreide,<br />

Obst und Gemüse ganz besonders viel<br />

Proteine sowie wertvolle Fettsäuren.<br />

Dieser Bedarf könne auf einfache und<br />

sogar kostenlose Weise gedeckt werden.<br />

„In den Palmbäumen gibt es spezielle<br />

Raupen und wir haben jede<br />

Menge Termiten. In der Regenzeit<br />

kommen die Termiten aus ihren Bauten<br />

und man muss sie nur aufsammeln.<br />

Die Raupen und Termiten können<br />

dann in einem Topf ohne Öl geröstet<br />

werden“, erzählt die Afrikanerin.<br />

Das schmecke nicht nur köstlich,<br />

sondern sei auch noch gesund.<br />

Im Labor der Hochschule Albstadt-<br />

Sigmaringen hat Anaëlle Nguewo die<br />

verschiedenen Nahrungsmittel untersucht<br />

und Nährwerttabellen aufgestellt.<br />

Dann hat sie einen speziellen<br />

Speiseplan, abgestimmt auf die vorhandenen<br />

Ressourcen und die lokale<br />

Esskultur, entwickelt. Die Ergebnisse<br />

hat sie in ihrer Diplomarbeit, die von<br />

ihrer Professorin Gertrud Winkler betreut<br />

wurde, festgehalten.<br />

Nun nimmt sie an einem von der EU<br />

geförderten Netzwerk-Projekt teil. Sie<br />

möchte ihre Arbeit fortsetzen und den<br />

Leitfaden mit Ernährungsempfehlungen<br />

für HIV-Infizierte in Kamerun drucken<br />

und verbreiten. Zusätzlich plant<br />

sie Seminare und Schulungen in Krankenhäusern<br />

und Schulen.<br />

Infos im Internet:<br />

www.hs-albsig.de<br />

„selbstständiger Handlung ermächtigt“,<br />

damit die Chefin auch einmal in<br />

Ruhe in den Urlaub gehen kann. Einmal<br />

in der Woche tagt der Voglhaus-<br />

Rat, in dem viele Normalo-Frauen sitzen,<br />

denn Zicken lockt das charmante<br />

Café nicht an. Und um die Bodenhaftung<br />

nicht zu verlieren, steht Martina<br />

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Birgit Homburger<br />

Ruth Maria Kubitschek<br />

Vogl einmal in der Woche selbst noch<br />

hinter Theke und Kasse und verkauft<br />

Kuchen, der vor Ort gebacken wird.<br />

Der Backofen geht übrigens zum Laden<br />

raus: Damit es lecker nach Frischgebackenem<br />

riecht und die Kunden so<br />

an die Kindheit erinnert. Die Frau ist<br />

ganz schön clever.<br />

Ingo Lenßen<br />

Die 550 wichtigsten Köpfe, davon über<br />

100 neue Portraits rund um den Boden -<br />

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Köpfe<br />

KLAUS F. ERKES<br />

Neuer Zollern-Chef<br />

Klaus F. Erkes<br />

(Bild) übernimmt<br />

die Leitung<br />

der Zollern-<br />

Gruppe in Laucherthal<br />

(Kreis<br />

Sigmaringen)<br />

und löst damit<br />

den langjährigen Geschäftsführer<br />

Horst Michael Holzbaur (64) ab.<br />

Der 49-jährige Erkes war bisher<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Demag Plastics Group in<br />

Schwaig. Zuvor gehörte er der<br />

Schumag AG in Aachen an. Holzbaur<br />

ist in den Beirat der Zollern-<br />

Gruppe gewechselt. Die Zollern-<br />

Gruppe ist heute mit fünf Geschäftsfeldern<br />

und 17 Werken<br />

international auf dem Stahl- und<br />

Gießereimarkt tätig. Während<br />

Holzbaurs aktiver Zeit hat sich die<br />

Firma strategisch neu aufgestellt<br />

und Märkte in China und Brasilien<br />

erschlossen. (sab)<br />

JENS HÖHNE<br />

Rücktritt bei Sick<br />

Zu Meinungsverschiedenheiten<br />

ist es im Vorstand der Sick AG in<br />

Waldkirch gekommen. Jens Höhne<br />

(49) hat nach achtzehnjähriger<br />

Zugehörigkeit zum Konzern sein<br />

Amt als Vorstand für das Segment<br />

Prozessautomation zum 31. März<br />

niedergelegt. Die Verantwortung<br />

für das Segment Prozessautomation<br />

übernahm kommissarisch<br />

Vorstandschef Robert Bauer. Wie<br />

es in der Pressemitteilung von<br />

Sick hieß, scheide Höhne „auf<br />

eigenen Wunsch“ aus. Von persönlichen<br />

Verwerfungen oder gar<br />

Streitigkeiten im Vorstand könne<br />

keine Rede sein, betonten Aufsichtsrat<br />

und Vorstandschef<br />

Robert Bauer auf Nachfrage. (kaz)<br />

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Alle Einträge sind sortiert nach Ressort,<br />

Land und Landkreis und auf dem<br />

aktuellsten Stand.<br />

Herbert Sausgruber<br />

Informieren Sie sich über Ausbildung,<br />

Berufsweg, Funktion, Aufgaben und<br />

Interessen der VIPs. Wohnort, E-Mailund<br />

Internetadresse vervollständigen<br />

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Tipps & Tricks<br />

Seite 20 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

News<br />

FRAUNHOFER INSTITUT<br />

Jetzt auch in Singapur<br />

Das Fraunhofer Institut Solare<br />

Energiesysteme in Freiburg wird<br />

künftig eine Einrichtung in Singapur<br />

aufbauen. Der Freiburger<br />

Professor Joachim Luther übernimmt<br />

dabei die Regie. Das Solar<br />

Energy Research Institute of<br />

Singapore (Serius) soll als selbstständige<br />

Einrichtung innerhalb<br />

der National University of Singapore<br />

agieren. Für die ersten fünf<br />

Jahre ist ein Budget von rund 60<br />

Millionen Euro vorgesehen. Die<br />

ersten Entwicklungsschwerpunkte<br />

sollen Solarzellen aus Silizium,<br />

nanostrukturierte Solarzellen und<br />

Material- und Systemforschung<br />

für energieeffiziente Bauten sein.<br />

Das Institut soll neue Forschungskooperationen<br />

zwischen Fernost<br />

und Deutschland stärken. (sab)<br />

BUCHTIPP<br />

E-Mails in Englisch<br />

E-Mail-Korrespondenz mit ausländischen<br />

Geschäftspartnern ist<br />

heute an der<br />

Tagesordnung.<br />

Meist tauscht<br />

man sich auf<br />

Englisch aus,<br />

bisweilen mehr<br />

schlecht als<br />

recht. Doch<br />

besonders bei<br />

internationalen Geschäftskontakten<br />

lauern viele sprachliche<br />

und kulturelle Fallstricke. Tipps,<br />

wie man die vermeiden kann, gibt<br />

der neue Taschenguide „E-mails<br />

in English“, der neu im Haufe<br />

Verlag erschienen ist. Autor Sanders<br />

M. Schoevers bietet Checklisten,<br />

Hilfestellungen und hält<br />

die wichtigsten Wörter für die<br />

englischsprachige Mail bereit.<br />

(sab)<br />

Sanders M. Schroevers: E-mails in<br />

English, 128 Seiten, 6,90 Euro, Rudolf<br />

Haufe Verlag, ISBN 9783448088151<br />

INNOVATIONSPREIS<br />

Chance für Mittelstand<br />

Die Ausschreibung zum Innovationspreis<br />

des Landes – Dr. Rudolf<br />

Eberle Preis 2008 – läuft. Ab sofort<br />

können sich kleinere und mittlere<br />

<strong>Unternehmen</strong> aus Industrie,<br />

Handwerk und technologischer<br />

Dienstleistung wieder mit beispielhaften<br />

Produkten, Verfahren<br />

und Innovationen bewerben.<br />

Einsendeschluss ist der 30. Mai.<br />

Insgesamt sind Preisgelder im<br />

Wert von 50 000 Euro ausgeschrieben.<br />

Die MBG Mittelständische<br />

Beteiligungsgesellschaft<br />

verleiht zusätzlich einen Preis.<br />

Mitmachen können alle Firmen,<br />

die maximal 500 Beschäftigte und<br />

einen Umsatz von 100 Millionen<br />

Euro haben.<br />

Infos zum Preis: www.wm.baden-wuerttemberg.de<br />

LIM<br />

Neuer Stammtisch<br />

Künftig soll der<br />

Unternehmerstammtisch<br />

der<br />

Liberalen InitiativeMittelstand<br />

(LIM)<br />

rund drei Mal im<br />

Jahr in Form <strong>aktuelle</strong>r wirtschaftspolitischer<br />

Themenabende stattfinden.<br />

Damit wollen Joachim<br />

Dohms, stellvertretender Landesvorsitzender<br />

der LIM und Mechthild<br />

Wolber, Innovations-coach,<br />

die Aktivitäten der RegionalgruppeSchwarzwald-Baar-Heuberg<br />

verstärken. Die LIM ist eine<br />

politisch unabhängige Vereinigung<br />

von <strong>Unternehmen</strong> und<br />

Selbstständigen, die für mehr<br />

Liberalität eintritt. (sab)<br />

Infos und Termine im Internet:<br />

www.lim-bw.de<br />

Burn-out: Ein Leiden macht Karriere<br />

◆ Wer immer Vollgas gibt, braucht Erholungsphasen besonders dringend – Sind auch Sie gefährdet?<br />

von Roland Löscher<br />

Sehnen Sie sich nach den ersten drei<br />

Monaten dieses Jahres schon nach Regeneration,<br />

Erholung und neuer Energie?<br />

Keine Zeit dafür? Vorsicht – Burnout-Gefahr!<br />

Der heute 35-jährige Uwe M. hat<br />

seinen Tiefpunkt überwunden. Schon<br />

als Kind kam er mit allen gut zurecht,<br />

war extrovertiert und erfolgsverwöhnt.<br />

Doch irgendwann geriet der<br />

Drive, den er im Job hatte, ins Stocken.<br />

Er war vor zwei Jahren vom Verkäufer<br />

zum Vertriebsleiter aufgestiegen und<br />

hatte über ein Jahr maßgeblich am<br />

Aufbau des Vertriebes in Süddeutschland<br />

gearbeitet. Ein 12-Stunden-Tag<br />

und häufige Reisen waren zur Normalität<br />

geworden. Sein Telefon ging pausenlos,<br />

die Zahl der täglich zu bearbeitenden<br />

E-Mails lag bei über 80. Das<br />

Einschlafen gelang meist nur durch<br />

den vorherigen Genuss von Alkohol.<br />

Nach fünf Stunden war es dann mit<br />

dem Schlaf schon wieder vorbei. Er<br />

wirkte nach außen müde, matt und<br />

abgeschlagen und nach innen fühlte<br />

er sich unruhig, nervös und angespannt.<br />

Als seine Partnerin ihn wiederholt<br />

warnend darauf hinwies, sein<br />

Job fresse ihn auf, reagierte er aggressiv.<br />

„Ich werde das schon schaffen“,<br />

war eine seiner Durchhaltparolen.<br />

Schon länger hatte er sich schnell angegriffen<br />

gefühlt. Doch kurz bevor die<br />

ersten Vertriebserfolge sich zeigten,<br />

brach er zusammen.<br />

Der Preis ist hoch<br />

Erst nach diesem Zusammenbruch<br />

ließ er sich vom Arzt überzeugen, dass<br />

er sich gleich mehrfach überforderte:<br />

In den Bereichen Beruf, Beziehung<br />

und Gesundheit. Er wurde natürlich<br />

krankgeschrieben und sollte erst wieder<br />

lernen regenerativ zu schlafen. In<br />

der Rehabilitationsklinik lernte er im<br />

Coaching-Gespräch auch, wieder auf<br />

die eigenen Bedürfnisse zu hören und<br />

die Signale des Körpers zu spüren. Er,<br />

der immer unter Strom stand, immer<br />

unter Menschen und für alle seine<br />

Mitarbeiter und Vertriebspartner jederzeit<br />

da war, er entdeckte die Vorzüge<br />

des gezielten Alleinseins. Er lernte<br />

seine innere Stimme wahr- und ernst<br />

zu nehmen, die ihm zuflüsterte, was<br />

für ihn gut und nicht gut ist.<br />

Terminologisch kommt der Begriff<br />

Burn-out aus der Atomindustrie und<br />

bedeutet ausbrennen. Brennstäbe zur<br />

Erzeugung von Dampf und Strom<br />

brennen irgendwann aus, dann müs-<br />

SIND SIE BURN-OUT-GEFÄHRDET?<br />

Kriterium / Aussage Ja Nein<br />

Ich fühle mich körperlich immer öfter erschöpft. ......<br />

Ich kann meine Arbeit kaum noch bewältigen. ..........<br />

Ich fühle mich oft zurückgewiesen oder gekränkt. ....<br />

Ich fühle mich niedergeschlagen. ..................................<br />

Es fällt mir oft schwer, nach der Arbeit abzuschalten.<br />

Ich mache mir öfter Sorgen. ...........................................<br />

Gegenüber meinen Kollegen und Mitmenschen werde<br />

ich immer uninteressierter und teilnahmsloser. ........<br />

Ich vermeide häufi ger den Kontakt zu Menschen. .....<br />

Für Sport oder Hobbys habe ich<br />

schon länger keine Zeit mehr. ........................................<br />

Roland Löscher<br />

sen Sie in eine Wiederaufbereitungsanlage<br />

oder ins Endlager. Keine guten<br />

Aussichten, aber Menschen sind gottlob<br />

anders gebaut, sie können sich immer<br />

wieder selbst aufbereiten, sprich<br />

neue Energie tanken und selbst heilen.<br />

Das vergessen jedoch Unterneh-<br />

In der Weise, wie ich meine Arbeit erledigen<br />

kann, fühle ich mich eingeengt. .....................................<br />

In meinem Beruf habe ich viele von meinen<br />

Fähigkeiten verloren, die ich früher einmal hatte. .....<br />

Ich fühle mich vom Leben nicht fair behandelt. .........<br />

Ich denke auch in meiner Freizeit an die<br />

Probleme bei der Arbeit. .................................................<br />

Es macht mir kaum noch Freude, Freunde/innen<br />

und Bekannte zu treffen. .................................................<br />

Nur mit Alkohol kann ich mich abends<br />

einigermaßen entspannen. .............................................<br />

Ich ärgere mich oft über andere und bin<br />

enttäuscht von ihnen. ......................................................<br />

mer, Führungskräfte und Verkäufer<br />

oftmals und landen dann in einer Wiederaufbereitungsanlage(Krankenhaus),<br />

oder gar im Endlager (Friedhof).<br />

Hieß es früher, jemand arbeite<br />

sich zu Tode, lautet die Formel heute,<br />

eine Person sei am Burn-out-Syndrom<br />

Testen Sie sich selbst mit dem LCC-Burn-out-Test. Sie benötigen dafür nur 4 Minuten und erhalten eine pesönliche Standortbestimmung.<br />

erkrankt. Wie kommt es dazu und wer<br />

ist gefährdet?<br />

Erschöpfung ist nichts krankhaftes,<br />

aber sie ruft nach Erholung. Was führte<br />

Uwe M. dazu, alle körperlichen<br />

Warnsignale zu ignorieren und sich<br />

die notwendige Regeneration vorzu-<br />

Ich erlebe häufi g Spannungen an<br />

meinem Arbeitsplatz. .......................................................<br />

Seit einiger Zeit habe ich Schlafstörungen. .................<br />

An Sex bin ich immer weniger interessiert. .................<br />

Ich fühle mich oft hoffnungslos. ....................................<br />

Ich vermisse meine frühere Energie und Tatkraft. .....<br />

Ich fühle mich matt und müde. ......................................<br />

Ich fühle mich abgearbeitet. ...........................................<br />

Viel von meinem Stress, rührt von meinen<br />

Ansprüchen an mich selbst her. .....................................<br />

Summe der Ja-Kreuze: __________________________________________<br />

Ziele setzen – und auch erreichen<br />

◆ Tipps für Vertrieb und Sales-<strong>Management</strong>: Konsequente Planung und Zwischenziele helfen auf dem Weg zum Erfolg<br />

von Marc M. Galal<br />

Wie war das noch mal? Gute Vorsätze<br />

verwirklichen oder Neubeginn im alten<br />

Trott? Bei den meisten Menschen<br />

läuft es auf eine Mischung aus beidem<br />

hinaus. Doch Vorsicht ist geboten. Gerade<br />

wer im Verkauf tätig ist und Zielvorgaben<br />

für ein erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

„vorgesetzt“ bekommt<br />

und umsetzen muss, sollte sich nicht<br />

darauf verlassen, dass schon alles werden<br />

wird. Eine gute Planung, wie dieses<br />

Ziel erreicht werden kann, verschafft<br />

Klarheit über den Weg dorthin.<br />

Ziele geben dem Alltag Struktur und<br />

Bedeutung. Das gilt für Berufs- und<br />

Privatleben gleichermaßen. Um beide<br />

Bereiche unter einen Hut zu bringen<br />

lohnt sich eine Zielplanung und Koorinierung.<br />

Ein Ziel ist ein definierter und angestrebter<br />

Endpunkt eines Prozesses.<br />

Mit dem Ziel ist häufig der Erfolg eines<br />

Projekts bzw. einer mehr oder weniger<br />

aufwendigen Arbeit markiert. Hier ei-<br />

nige Tipps für Ihre Zielplanung.<br />

1. Schriftlich festhalten<br />

Was schwarz auf weiß geschrieben<br />

steht, kann man nicht nur getrost<br />

nach Hause tragen, sondern auch immer<br />

wieder einmal hervorholen und<br />

überprüfen. Nehmen Sie sich die Zeit<br />

und schreiben Sie auf, was Sie bis Ende<br />

des Jahres erreichen wollen.<br />

2. Überlegungen/Wünsche<br />

Notieren Sie, was Sie 2008 erreichen<br />

wollen, was Sie ändern oder vervollkommnen<br />

möchten. Unterscheiden<br />

Sie dabei kurz-, mittel-, und langfristige<br />

Ziele. Ein kurzfristiges Ziel kann<br />

zum Beispiel sein, innerhalb eines<br />

Monats, das Home-Office zu renovieren<br />

(lassen), mittelfristig, den geplanten<br />

Jahresumsatz zu erreichen/übertreffen<br />

und langfristig, in spätestens<br />

fünf (drei) Jahren die Leitung des<br />

Teams zu übernehmen, sich selbständig<br />

zu machen oder Filialen zu eröffnen.<br />

3. Bereiche festlegen<br />

Je nachdem, ob Sie „nur“ verkaufen<br />

oder auch für andere Bereiche (Produktion,<br />

Marketing, Werkstatt, IT, Gesamtumsatz<br />

etc.) verantwortlich sind,<br />

werden Sie unterschiedlich planen<br />

müssen. Ein Bereich bleibt den privaten<br />

Aktivitäten und Zielen vorbehalten,<br />

wird aber gleichberechtigt behandelt.<br />

Damit Familie, Freunde, Urlaub,<br />

Hobby, Ehrenamt oder Sport sich<br />

nicht unter ferner liefen wieder finden<br />

oder gar verloren gehen, werden auch<br />

diese schriftlich festgehalten. Nur so<br />

lassen sich berufliche und private Ziele<br />

miteinander koordinieren.<br />

4. Zwischenziele setzen<br />

Legen Sie jetzt fest, was wann geschehen<br />

soll. Reservieren Sie Monate, Wochen<br />

oder Tage für bestimmte Aktivitäten.<br />

So kann z. B. jede zweite Woche im<br />

Monat für die Neukundenansprache reserviert<br />

werden, die Monate März und<br />

April gehören Ihrem lang gehegten<br />

Buch-Projekt, jeder erste Arbeitstag im<br />

Monat wird Bürotag und vielleicht<br />

durch den Sport-Treff ergänzt. Einmalige<br />

Fixtermine vom Jahrestreffen bis zu<br />

Geburtstagen werden ebenfalls eingetragen.<br />

Überlassen Sie Ihre Weiterbildung<br />

nicht dem Zufall, eine Woche im<br />

enthalten? Erfolg, Leistung und Einsatzbereitschaft<br />

sind angesehene<br />

Werte. Uwe M. wollte seinem Chef,<br />

seinen Kollegen, seinen Eltern und<br />

sich selbst beweisen, dass er nicht nur<br />

ein sehr guter Verkäufer ist, sondern<br />

auch das Zeug zu einem erfolgreichen<br />

Vertriebsleiter hat. Häufig erkranken<br />

Menschen am „Ausbrenn-Syndrom“,<br />

die voller Leistungswillen und Idealismus<br />

sind und den Aufgaben gerecht<br />

werden wollen, dann aber bitter feststellen<br />

müssen, dass der Preis für sie<br />

zu hoch ist oder die Aufgabe nicht zu<br />

Ihrer Lebens-Vision passt. Man meint<br />

etwas erreichen zu müssen, das einem<br />

die gewünschte persönliche Anerkennung,<br />

Geld, Macht und das gewünschte<br />

Prestige verschafft.<br />

Bei genauerer Betrachtung passen<br />

die gesteckten Ziele nicht zur persönlichen<br />

Lebens-Vision, nicht zum individuellen<br />

Sinn des Lebens und damit<br />

auch nicht zu den eigenen Talenten.<br />

Man verfolgt nur „gute Ideen“, statt<br />

Früher hieß es, jemand<br />

arbeitet sich zu Tode –<br />

heute hat er das<br />

Burn-out-Syndrom<br />

klare und erfüllende Ziele. So bleibt<br />

von der anfänglichen Begeisterung<br />

bald nur noch ein mühevoller Kampf<br />

übrig. Aber wer gesteht seiner Umwelt<br />

und sich selbst schon ohne weiteres<br />

ein, dass er „auf dem Zahnfleisch daherkommt“<br />

und dass der Job nicht so<br />

richtig zu einem passt? Uwe M. ging es<br />

in der Reha-Klinik bald besser, nur die<br />

Aversion gegen seinen Job als Vertriebsleiter<br />

verstärkte sich seltsamerweise.<br />

Uwe. M. ist heute wieder Verkäufer.<br />

Noch während der Zeit in der Reha-<br />

Klinik hatte er für sich geklärt, was er<br />

am liebsten tut und was zu seiner Lebens-Vision<br />

sowie seinen Talenten<br />

passt. Die schmerzliche Burn-out-Erfahrung<br />

hat sich für ihn zu einem<br />

wichtigen und hilfreichen Wegweiser<br />

gewandelt, durch den sich ein großer<br />

Gewinn für ihn und sein <strong>Unternehmen</strong><br />

ergab. Uwe M. gehört heute nicht<br />

nur zu den erfolgreichsten Verkäufern<br />

seines <strong>Unternehmen</strong>s, sondern auch<br />

zu den glücklichsten.<br />

Roland M. Löscher leitet das Markdorfer<br />

Beratungsunternehmen LCC und coacht<br />

Unternehmer, Führungskräfte und Verkäufer.<br />

Er ist Dozent der Deutschen<br />

Immobilien Akademie in Freiburg.<br />

Auswertung Selbsttest „Sind Sie Burn-Out-gefährdet?“<br />

0 bis 5 Ja-Kreuze: Es liegt wohl kein Burnout-Syndrom vor.<br />

Dennoch sollten Sie jeder einzelnen Aussage, die Sie mit „Ja“<br />

beantwortet haben, nachgehen.<br />

6 bis 11 Ja-Kreuze: Es liegt eine Gefährdung vor. Beugen<br />

Sie vor und verbessern Sie Ihr Stress-<strong>Management</strong> und<br />

Ihre Fähigkeit, Abstand von Ihren Problemen zu gewinnen.<br />

Lernen Sie in geeigneten Trainings sich zu entspannen und<br />

die Dinge aus einer anderen Perspektive sehen zu können.<br />

12 bis 17 Ja-Kreuze: Sie leiden schon unter Burn-out-Symptomen<br />

und sollten auf jeden Fall Verschiedenes in Ihrem<br />

Leben ändern. Nehmen Sie professionelle Hilfe wahr.<br />

18 bis 24 Ja-Kreuze: Sie brauchen defi nitiv und dringend<br />

professionelle Unterstützung zur Lösung Ihres Problems.<br />

Öffnen Sie sich und sprechen Sie mit Ihrer Familie, nahen<br />

Freunden und/oder Ihrem Vor-gesetzen darüber.<br />

Mai und eine im Oktober finden in der<br />

Jahresplanung ebenso Platz wie der Urlaub.<br />

Eine „Knautschzone“ kann helfen,<br />

besondere Projekte in Ruhe anzugehen.<br />

Schritte zum Ziel<br />

Um ein Ziel zu erreichen, bedarf es<br />

vieler einzelner Schritte. Erst die Summe<br />

aller Aktivitäten führt zum gewünschten<br />

Ergebnis:<br />

-Identifizieren Sie sich mit Ihrem Ziel<br />

und nutzen Sie es als Quelle der Kraft.<br />

-Zerlegen Sie den Weg zum Ziel in Einzelschritte.<br />

Auch Etappensiege beflügeln.<br />

-Sie bestimmen Ihr individuelles Tempo.<br />

Schalten Sie einen Gang zurück<br />

oder beschleunigen Sie.<br />

-Viele Wege führen nach Rom. Suchen Sie<br />

die beste Möglichkeit. Manchmal ist ein<br />

Umweg lohnender als der direkte Weg.<br />

-Machen Sie den ersten Schritt jetzt.<br />

Neue Ideen beflügeln. Wer lange zögert,<br />

verpasst leicht seine Chance.<br />

Der Autor ist Vertriebsexperte und lizenzierter<br />

NLP-Trainer.


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Hamburg Ahrensburg<br />

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STUTTGART<br />

Stuttgarter Golf-Club<br />

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Tipps & Tricks<br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 23<br />

von Silva Schleider<br />

Als Urlaubsziel ist der Bodensee international<br />

bekannt. Als Destination<br />

für Tagungen und Kongresse ist<br />

die Region dagegen noch nicht optimal<br />

positioniert. Dabei bietet sie mit<br />

ihren Schlössern und Klöstern, ihren<br />

Berggipfeln und Inseln ein Spektrum<br />

an Tagungsorten, von dem andere nur<br />

träumen können. Mehr aus diesen<br />

Möglichkeiten zu machen, ist das Ziel<br />

der Werbegemeinschaft Bodensee-<br />

Meeting unter dem Dach der Internationalen<br />

Bodensee-Tourismus GmbH<br />

(IBT). Gemeinsam wollen die Vertreter<br />

aus elf Städten, Regionen und Veranstaltungshäusern<br />

aller Anrainerstaaten<br />

die grenzübergreifende Region<br />

Bodensee als Kongress- und Event-<br />

Standort vermarkten.<br />

Alleingänge unerwünscht<br />

Der Bodensee ist nicht die einzige<br />

landschaftlich reizvolle Gegend, die in<br />

der Gunst der Tagungs- und Kongressveranstalter<br />

nicht ganz oben steht.<br />

Das Tagungs- und Veranstaltungsgeschäft<br />

konzentriert sich eher auf Großstädte.<br />

Das belegt auch das „Meetingund<br />

Event-Barometer 2007“ des Europäischen<br />

Instituts für Tagungs-Wirtschaft<br />

(EITW). Schnelle Erreichbarkeit<br />

und Hotelkapazitäten sind für die<br />

über 37 000 europaweit befragten Veranstalter<br />

die wichtigsten Kriterien bei<br />

der Standortwahl. Gemessen an diesen<br />

Kriterien können etliche Locations<br />

am Bodensee nicht mit den Metropolen<br />

mithalten. Das heißt aber<br />

nicht, dass sie keine Marktanteile hinzugewinnen<br />

könnten. „Die ganz großen<br />

Kongresse sind natürlich image-<br />

trächtiger“, sagt Michael-Thaddäus<br />

Schreiber vom EITW, „aber das Verteilungsmuster<br />

unserer Studie zeigt, dass<br />

82 Prozent der Tagungen eine maximale<br />

Größe von 250 Teilnehmern haben.“<br />

Tagen ohne Grenzen<br />

Dabei beschränkt sich Bodensee-<br />

Meeting nicht darauf, die Attraktivität<br />

einzelner Angebote publik zu machen.<br />

„Wir sind alle miteinander vernetzt,<br />

bieten standortübergreifende Beratung<br />

und Organisation aus einer<br />

Hand“, sagt Gerhard Stübe, Sprecher<br />

von Bodensee-Meeting und Geschäftsführer<br />

des Bregenzer Festspiel-<br />

Gipfeltreffen am Bodensee<br />

◆ Wie sich die internationale Bodenseeregion als Tagungs- und Kongressstandort profilieren will<br />

„Die Bedingungen hier sind<br />

ideal, um intensives Arbeiten<br />

mit einem schönen Rahmenprogramm<br />

und aktiver<br />

Erholung zu verbinden“<br />

GERHARD STÜBE, BODENSEE-MEETING<br />

Tagen in fürstlichem Ambiente: In der Bodenseeregion gibt es eine ganze Reihe von Schlössern,<br />

die für Tagungen gebucht werden können, darunter auch das Neue Schloss Meersburg.<br />

und Kongresshauses. So beziehen etwa<br />

die einzelnen Häuser die Übernachtungskapazitäten<br />

anderer Partner<br />

ein. Auch orts- und länderübergreifende<br />

Events sind unter der Regie<br />

von Bodensee-Meeting gut realisierbar.<br />

Vom Apéro in der drehbaren Gondel<br />

der Säntis-Schwebebahn bis hin<br />

zum Galaabend in der Zeppelinwerft<br />

ist fast alles möglich.<br />

Eine solche standortübergreifende<br />

Arbeit ist für den Tourismus-Experten<br />

Schreiber wesentliche Voraussetzung,<br />

um eine Region in<br />

der Tagungs- und<br />

Kongressbranche gut<br />

zu positionieren.<br />

„Wenn Sie in diesem<br />

Marktsegment etwas<br />

bewegen wollen,<br />

brauchen Sie mehr<br />

als eine Adresse. Sie<br />

brauchen einen zentralenAnsprechpartner,<br />

Sie müssen konkrete Marketingaktivitäten<br />

und idealerweise auch Serviceleistungen<br />

anbieten.“<br />

Um ihre Marktposition weiter auszubauen,<br />

kann sich die Region mit<br />

zwei Alleinstellungsmerkmalen profilieren.<br />

Erstens mit ihrer Lage im Vierländerdreieck<br />

(Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz und Liechtenstein), die<br />

sie zum idealen Standort für internationale<br />

Tagungen für den deutschsprachigen<br />

Raum macht. Und zweitens<br />

mit ihren landschaftlichen Reizen.<br />

„Die Bedingungen hier sind ideal,<br />

um inhaltlich intensives Arbeiten mit<br />

einem schönen Rahmenprogramm<br />

und aktiver Erholung zu verbinden“,<br />

findet der gebürtige Bregenzer Gerhard<br />

Stübe. Unter den Naturregionen<br />

Deutschlands schaffte es die Bodenseeregion<br />

im Meeting- und Event-Barometer<br />

2007 übrigens auf Rang 9 von<br />

26. Damit liegt sie einen Platz nach der<br />

Zugspitzregion, gleichauf mit dem<br />

Bayrischen Wald und noch vor der<br />

Nordseeküste.<br />

Mehr Aufmerksamkeit<br />

2007 sind zu den neun Gründungsmitgliedern<br />

von Bodensee-Meeting zwei<br />

Bodensee-Meeting<br />

Gegründet wurde die grenzüberschreitende<br />

Werbegemeinschaft<br />

2002 unter dem Dach der Internationalen<br />

Bodensee-Tourismus<br />

GmbH (IBT) auf Initiative der<br />

früheren Arbeitsgemeinschaft<br />

INTABO (Internationale Tagungslandschaft<br />

Bodensee). Mitglieder<br />

sind die Städte Friedrichshafen,<br />

Konstanz, Meersburg, Lindau,<br />

Radolfzell und Überlingen sowie die<br />

Region St. Gallen-Bodensee, Meeting<br />

Thurgau, das Bregenzer Festspiel-<br />

und Kongresshaus, die Stadthalle<br />

Singen und die Säntis Schwebebahn.<br />

Gemeinsam wollen die<br />

Vertreter aus allen Ländern rund<br />

um den See die Region Bodensee<br />

grenzübergreifend als Kongressund<br />

Event-Standort vermarkten.<br />

Informationen im Internet:<br />

www.bodenseemeeting.com<br />

hinzugekommen: Meeting Thurgau,<br />

mit insgesamt 16 Veranstaltungszentren,<br />

und die im September eröffnete<br />

Stadthalle Singen. Das nahm man<br />

zum Anlass, die Website und die<br />

Image-Broschüre neu zu gestalten.<br />

Darüber hinaus fallen die Marketingaktivitäten<br />

eher bescheiden aus. „Wir<br />

sind kein Verbund, der tausende Euro<br />

im Monat zur Verfügung hat“, gibt Stübe<br />

zu. Da das Budget klein ist, setzt die<br />

Werbegemeinschaft auf Synergien innerhalb<br />

der IBT und konzentriert ihre<br />

Tagen über den Wolken – auf dem<br />

2502 Meter hohen Gipfel des<br />

Säntis ist das möglich.<br />

Das Bregenzer Festspielhaus bietet nicht nur außergewöhnliche Bühnenerlebnisse, sondern viel<br />

modernen Raum für Tagungen und Kongresse mit Seeblick. Bild: Klomfar<br />

Auf zum Gipfel – in der Drehbar der Säntis Schwebebahn.<br />

Kräfte jedes Jahr auf einen bestimmten<br />

Aspekt der Kommunikation. 2007<br />

waren das die Auftritte auf den Veranstaltungsmessen<br />

(STB) in Hamburg,<br />

Düsseldorf, Stuttgart und München.<br />

2008 dürfte man durch publikumswirksame<br />

Ereignisse wie das Fußball-<br />

EM-Studio des ZDF auf der Bregenzer<br />

Seebühne und als Drehort für den<br />

neuen James-Bond-Streifen auf sich<br />

aufmerksam machen. „Wir gehen davon<br />

aus“, so Stübe, „dass wir durch<br />

diese Ereignisse einen höheren Be-<br />

Event-Planung<br />

1. Was ist der Anlass und was das<br />

Ziel unseres Events? Und welche<br />

Form soll unser Event haben?<br />

(reine Tagung / Kongress mit<br />

Abend-/Begleitprogramm / Event<br />

mit Erlebnischarakter /<br />

Erholung)<br />

2. Wer sind die Teilnehmer (Alter,<br />

Geschlecht, Mobilität, Beruf, Nationalität,<br />

Sprache, Fachgebiet,<br />

Position)? Welche Erwartungen und<br />

Bedürfnisse haben sie?<br />

3. Wann soll das Event stattfinden<br />

und wie lange dauert es? (Termin,<br />

Veranstaltungsdauer, Auf- und<br />

Abbauzeiten)<br />

4. Wie viele Teilnehmer erwarten<br />

wir? (Kapazität des größten Saals,<br />

Anzahl und Kapazität der weiteren<br />

Seminar- und Nebenräume, z.B.<br />

Künstlergarderoben, Büros, Dolmetscherkabinen)<br />

5. Woher und wie reisen die Teilnehmer<br />

an? (Erreichbarkeit per<br />

Flug/Bahn/Bus/PKW, Parkplätze)<br />

6. Wie viele Teilnehmer übernachten?<br />

(Betten im Haus/Hotelkapazitäten)<br />

7. Wie möchten wir die Teilnehmer<br />

bewirten? (Restaurant/Küche im<br />

Haus, Catering-Partner)<br />

8. Welches Budget steht zur Verfügung?<br />

9. Welchen Dienstleistungsgrad<br />

erwarten wir? (reine Mietsituation /<br />

Übernahme von Akquisition, Administration,<br />

Teilnehmermanagement,<br />

Abrechnung, Event-Gestaltungoder<br />

Organisation)<br />

10. Welchen Anforderungen muss<br />

die Bühnen- und Medientechnik in<br />

den einzelnen Räumen genügen?<br />

11. Welche Einrichtung und welche<br />

Haustechnik ist notwendig? (Foyer,<br />

Tische, Stühle, Bühne, Tanzfläche,<br />

Fenster, Boden, Belüftung, Verdunkelung)<br />

12. Welche Möglichkeiten müssen<br />

Außenbereiche (Terrasse, Garten,<br />

Park) oder Umgebung (z.B. für<br />

Entspannung, Sport, Kultur) bieten?<br />

kanntheitsgrad als Special-Event-Location<br />

erhalten“.<br />

Für den agilen Vorarlberger hat die<br />

Bodenseeregion, was Tagungen anbelangt,<br />

„ungeheures Entwicklungspotenzial“.<br />

Allerdings sieht er auch<br />

Handlungsbedarf auf Seiten der Städte:<br />

„Weitere Investitionen sind unabdingbar,<br />

damit wir als Region hier stärker<br />

auftreten können. Nicht alle Häuser<br />

sind technisch so ‚up to date’ wie<br />

die neue Stadthalle in Singen oder das<br />

Festspielhaus.“ So denken denn auch<br />

St. Gallen, Lindau und Konstanz über<br />

den Bau eines neuen Kongresszentrums<br />

nach. Angst davor, dass die wohl<br />

möglich entstehenden Häuser seinem<br />

eigenen Arbeitgeber Konkurrenz machen<br />

könnten, hat Stübe nicht. Im Gegenteil:<br />

Dort, wo an einem Fleck mehrere<br />

interessante Locations seien, tue<br />

sich auch was.<br />

Seinen Mitgliederkreis weiter ausdehnen<br />

möchte Bodensee-Meeting<br />

nicht und fühlt sich mit dem <strong>aktuelle</strong>n<br />

Portfolio bestens aufgestellt. Unmittelbare<br />

Seenähe gehört zum Profil und<br />

der Koordinationsaufwand soll sich in<br />

Grenzen halten. Nur einen Wunschkandidaten<br />

gibt es noch, die Insel<br />

Mainau.<br />

Und dann ist da noch die Idee vom<br />

Hotelschiff, das als schwimmendes<br />

Bindeglied zwischen den Ufern just<br />

den Hafen ansteuern könnte, in dem<br />

gerade Betten gebraucht würden. Stübe<br />

ist überzeugt: „Das wäre nicht nur<br />

von hohem praktischen Nutzen, sondern<br />

würde zugleich unterstreichen,<br />

was uns als Tagungsstandort von anderen<br />

Regionen abhebt.“


Tipps & Tricks<br />

Seite 24 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

Grundl<br />

DISZIPLIN VS. GEHORSAM<br />

Wie werden wir spitze?<br />

Was wird unsere Daseinsberechtigung<br />

in zehn Jahren sein? Wie<br />

gelingt es uns in Zukunft, die Nase<br />

im weltweiten Wettbewerb vorne<br />

zu haben? Es gibt <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die setzen mehr<br />

auf eine Kultur<br />

des „Gehorsams“<br />

als auf eine<br />

Kultur der „Disziplin“.<br />

Sie fragen<br />

sich, worin<br />

dabei der Unter-<br />

Schreibt in<br />

PROFIT:<br />

Boris Grundl<br />

schied besteht?<br />

Zeiten ändern<br />

sich. Menschen<br />

auch. Damit<br />

ändern sich auch die Anforderungen<br />

daran, wie Menschen zu<br />

Spitzenleistungen geführt werden.<br />

Antworten, die gestern noch<br />

funktioniert haben, reichen heute<br />

nicht mehr aus. In einer Gehorsam-Kultur<br />

sagt einer etwas, die<br />

anderen machen. Das funktioniert<br />

sogar, aber nur bis zu einem gewissen<br />

Niveau. Es zentriert Macht<br />

und Kreativität auf einige wenige<br />

Personen. Die Anderen werden<br />

mehr als „ausführendes Organ“<br />

verstanden. Doch dieser Ansatz<br />

stößt an seine Grenzen. Eine<br />

Alternative bietet die Disziplin-<br />

Kultur. Im Gegensatz zu Gehorsam<br />

bedeutet Disziplin die Fähigkeit,<br />

seinem eigenen Wort zu folgen.<br />

Gemeinsam werden Ziele besprochen<br />

und in Ergebnissprache<br />

definiert. Mitarbeiter identifizieren<br />

sich mit diesen Zielen. Im Umsetzungsprozess<br />

werden jetzt mehr<br />

Kreativität, Entschlossenheit und<br />

Wille zur Zielerreichung freigesetzt.<br />

Natürlich setzt diese Art der<br />

Menschenführung, möglichst<br />

selbstständig denkende und handelnde<br />

Mitarbeiter voraus.<br />

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Pfandflaschen, links und rechts<br />

Aktentürme – und mitten im Chaos<br />

ein kleines Fleckchen Schreibtisch.<br />

Für Edith Stork, selbstständige Büro-<br />

Organisationsberaterin, ist so ein Anblick<br />

nichts Seltenes: „In manchen<br />

Büros finde ich wahre Schliemann-<br />

Schätze. Das Chaos anderer Leute ist<br />

wirklich unglaublich.“ Doch Hand<br />

aufs Herz: Den alltäglichen Kampf um<br />

ein bißchen Ordnung im Büro kennen<br />

wir doch alle. Edith Stork, die seit 15<br />

Jahren <strong>Unternehmen</strong> in Sachen Ordnungssysteme<br />

berät, hat ausgerechnet:<br />

Jeder Mitarbeiter verbringt rund<br />

339 Stunden damit, Dinge zu suchen.<br />

Macht 1,3 Stunden am Tag. Das kostet<br />

Nerven und vor allem Geld.<br />

Doch was tun Menschen, die auch<br />

noch in mehreren Büros arbeiten?<br />

Stefan Gessler, Geschäftsführer der<br />

Multimediaagentur Lorth Gessler<br />

Mittelstaedt in Konstanz hat gleich<br />

drei Schreibtische – und viel damit zu<br />

tun, die immer ordentlich zu halten.<br />

In Konstanz ist der Hauptsitz, in Friedrichshafen<br />

eine Dependance und zuhause<br />

in Tettnang das Home-Office –<br />

drei Schreibtische, drei Systeme – und<br />

immer herrscht Chaos? „Nein“, sagt<br />

Gessler, „ich habe mir ein eigenes System<br />

angeeignet, sonst hätte ich doch<br />

längst den Überblick verloren.“ Und<br />

tatsächlich: Der Schreibtisch in Konstanz<br />

ist aufgeräumt. Knallgelbe Post-<br />

Its, die zumindest Beraterin Edith<br />

Stork gerne aus den Büros verbannen<br />

würde, sucht man bei dem Unternehmer<br />

vergeblich. „Erinnerungen, Termine<br />

und die Tagesorganisation läuft<br />

bei mir elektronisch“, erklärt Gessler.<br />

Dabei ist aus dem Traum vom papierlosen<br />

Büro doch für viele längst<br />

ein Albtraum geworden. „Die Deutsche<br />

Bank hat mal ausgerechnet, dass<br />

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Schluss mit dem Büro-Chaos<br />

◆ Schreibtischkontrolle! Organisationsberaterin Edith Stork räumt auf und bringt <strong>Unternehmen</strong> Ordnung bei<br />

„So nicht“, sagt Edith Stork. Dieser Schreibtisch wäre der Albtraum für die Büro-Aufräumerin. Bild: Thissen<br />

sie seit Aufkommen der EDV 50 000<br />

Blatt mehr Papier pro Monat verwendet“,<br />

erzählt Stork, „naja, viele E-Mails<br />

werden eben ausgedruckt und abgeheftet.“<br />

Nur ein Grund, warum Firmenchefs<br />

aus ganz Deutschland die<br />

professionelle Ablageberaterin um<br />

Hilfe bitten. A-P-Dok heißt ihr markenrechtlich<br />

geschütztes Aufräum-<br />

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System – und das lässt wenig Platz für<br />

Ausreden. „Administration, Projekte,<br />

Dokumentation“, erklärt die 62-Jährige<br />

geduldig ihre Zauberformel beim<br />

vergangenen Forum „SÜDKURIER im<br />

Gespräch“ in Friedrichshafen.<br />

Nach diesen drei Grundbegriffen<br />

wird sortiert – und was da nicht hineinpasst,<br />

landet eben im Mülleimer.<br />

„Esoterische Teebanken, verdörrte<br />

Pflanzen, abgelatschte Birkenstocks<br />

und uralte Familienfotos haben in einem<br />

Büro einfach nichts zu suchen“,<br />

sagt die resolute Organisatorin und<br />

klingt dabei ein bißchen wie ein preußischer<br />

Hauptfeldwebel. Schränke auf<br />

– Bürokontrolle! Irgendwo hat doch jeder<br />

seinen Schwachpunkt!<br />

Bei vielen, so weiß Stork, ist das die<br />

Ablage. Dabei könnte ein aufgeräumtes<br />

Büro doch so einfach sein: Ein<br />

Schreibtisch, ein Rollcontainer, ein<br />

Computer, sowie eine A bis Z- Ablage,<br />

eine Datumsablage und ein Posteingangskorb<br />

reichen der Aufräumberaterin<br />

vollkommen. Na gut: Eine<br />

Schublade für persönlichen Krims-<br />

Krams darf es auch noch sein.<br />

„Mit dem eigentlichen Projekt, also<br />

dem, was eine Firma herstellt, mit was<br />

sie ihr Geld verdient, können sich<br />

manche doch nur noch die Hälfte der<br />

Das Büro in Zahlen<br />

17 Millionen Menschen gehen täglich<br />

in Deutschland ins Büro, 40 Prozent<br />

davon arbeiten in einem Großraumbüro,<br />

33 Prozent haben ein eigenes.<br />

352,7 Tonnen Papier werden jährlich<br />

pro Kopf in Deutschland verbraucht,<br />

ausgebreitet wären das 600 Kilometer.<br />

55 Millionen Tonerpatronen und 8<br />

Millionen Kartuschen sorgen für viel<br />

bedrucktes Material.<br />

70 Prozent aller empfangenen E-Mails<br />

sind Spams, ein Drittel der Büroarbeiter<br />

hat das Gefühl, von Mails<br />

überflutet zu werden. 13 Prozent der<br />

Arbeitszeit beschäftigen, weil der Rest<br />

für Administration dahingeht“, erklärt<br />

Edith Stork. Und wenn 100 Mitarbeiter<br />

100 verschiedene Organisations- und<br />

Ablagesysteme verwenden, sei das<br />

auch nicht produktiv. Ein gemeinsames<br />

Archiv – in dem sich noch etwas<br />

auffinden lässt – sei dann nämlich beinahe<br />

unmöglich. Die Beraterin hat<br />

ausgerechnet: Rund 300 Stunden verbummelte<br />

Zeit für die Suche im Jahr<br />

macht bei 100 Mitarbeitern und einem<br />

„Esoterische Teebanken,<br />

verdörrte Pflanzen, abgelatschte<br />

Birkenstocks und<br />

uralte Familienfotos haben<br />

in einem Büro einfach nichts<br />

zu suchen“<br />

BÜRO-ORGANISATORIN EDITH STORK<br />

Stundenlohn von 50 Euro rund 1,6 Millionen<br />

Euro im Jahr. Ein schlagkräftiges<br />

Argument für viele Chefs.<br />

So auch für Ursula Hauser, Geschäftsleiterin<br />

bei der Föhrenbach<br />

Analytics GmbH in Löffingen-Unadingen,<br />

der Ordnung und Struktur absolut<br />

wichtig sind. Sie geht mit gutem<br />

E-Mails, die täglich verschickt werden,<br />

sind privat.<br />

43,3 Prozent der Angestellten stehen<br />

bei der Büroarbeit oft bis sehr oft<br />

unter Zeitdruck. Darunter leiden 48,6<br />

Prozent der Männer und 34,2 Prozent<br />

der Frauen. Jeder Dritte hat Rückenjeder<br />

Zweite Augenschmerzen.<br />

1,3 Stunden verbringt jeder während<br />

der Arbeitszeit mit Suchen oder ist<br />

unproduktiv, das sind 339 Stunden im<br />

Jahr, macht im Schnitt rund 42 vergeudete<br />

Arbeitstage im Jahr.<br />

35 Prozent aller Ehen bahnen sich im<br />

Büro an, 14 Prozent der Arbeitnehmer<br />

hatten schon Sex im Büro. (sab)<br />

Ablage mit System<br />

A-P-Dok heißt das Ordnungssystem,<br />

mit dem die Ablageberaterin Edith<br />

Stork Ordnung ins Bürochaos bringt.<br />

Alle Papiere und Unterlagen werden<br />

in die drei Kategorien unterteilt:<br />

Administration (A) = Darunter<br />

fallen alle Papiere, die ausschließlich<br />

die Selbstverwaltung einer<br />

Firma betreffen, zum Beispiel<br />

Postein- und ausgang, Terminerfassung,<br />

Korrespondenzen,<br />

Rechungen, Ablage.<br />

Projekte (P) = Vereinfacht meint<br />

der Begriff „Projekt“ all das, womit<br />

das <strong>Unternehmen</strong> auf dem Markt<br />

ist und Geld verdient, also das<br />

Produkt oder die Dienstleistung.<br />

Dokumentation (Dok) = Alle<br />

Literatur in einer Firma, also Bücher,<br />

Zeitschriften, Mediathek etc.<br />

Nach Stork braucht es demnach nur<br />

drei Ordner, um Ordnung ins Büro<br />

zu bringen, beschriftet nach A-P-<br />

Dok, die thematisch und nach<br />

Jahrgang geordnet werden. Die<br />

Themen sind in der Regel alphabetisch<br />

geordnet, dann ist von<br />

außen gleich sichtbar, wo das<br />

gesuchte Papierstück abgelegt ist.<br />

Das System lässt sich auch auf den<br />

PC übertragen. (sab)<br />

Infos zu A-P-Dok im Internet:<br />

www.a-p-dok.com<br />

Vorbild voran – schließlich verwaltet<br />

sie ihre Ablage selbst. „Ich organisiere<br />

nach Prioritäten und bilde drei Stapel.<br />

Einer für das, was heute weg muss, das<br />

was noch einen Tag warten kann und<br />

dann noch die klassische Ablage“, erklärt<br />

Hauser. Ihr Prinzip scheint zu<br />

funktionieren, so wirkt der Schreibtisch<br />

der Geschäftsführerin doch tatsächlich<br />

besonders aufgeräumt und<br />

ordentlich. Hauser ist überzeugt:<br />

„Wenn man Chaos im Kopf und auf<br />

dem Schreibtisch hat, kommt man im<br />

Beruf kaum weiter.“<br />

Dass sich mancher Angestellte sogar<br />

die eigene Karriere vermüllen, beobachten<br />

Psychologen schon seit Jahren.<br />

Denn ein zugemüllter Schreibtisch<br />

lässt auch Rückschlüsse auf die<br />

Persönlichkeit zu. Der britische Wissenschaftler<br />

Cary Cooper ist sich sogar<br />

sicher, dass das „chaosbeherrschende<br />

Genie“, dessen Arbeitsplatz von Papieren,<br />

Notizen und Akten überladen<br />

ist, mit seinem Chaotentum sich sogar<br />

manche Aufstiegschance verbaut.<br />

In seiner Studie gaben 70 Prozent<br />

der befragten Manager an, dass sie<br />

Mitarbeiter mit einem ordentlichen<br />

Schreibtisch bevorzugen. Noch ein<br />

Grund mehr, endlich den Staubwedel<br />

rauszuholen und loszulegen!<br />

Hält Ordnung auf seinen insgesamt drei Schreibtischen: Agentur-Chef Stefan Gessler, hier an seinem Arbeitsplatz in<br />

Konstanz. „Sonst hätte ich doch längst den Überblick verloren.“ Bild: Strauß<br />

Edith Stork, die Frau, die Ordnung<br />

in deutsche Büros bringt. Bild: Lancé


Geld<br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 25<br />

Lichtblick für Stromsparer<br />

◆ Ein Sonderfonds soll mittelständischen Firmen beim Energiesparen helfen – Beratungsförderung und Investitionskredite<br />

von Jadis Walden<br />

Seit Januar läuft das gemeinsame Programm<br />

des Bundesministeriums für<br />

Wirtschaft und Technologie und der<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />

zur Erschließung von Energieeffizienzpotenzialen<br />

in kleinen und mittleren<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Im vergangenen<br />

Jahr hatte das Fraunhofer-Institut für<br />

System- und Innovationsforschung<br />

(ISI) im Rahmen einer von der KfW in<br />

Auftrag gegebenen Studie den Markt<br />

für Energieberatung detailgenau gesichtet.<br />

Dabei wurden Energieberater,<br />

Energieexperten und auch rund 200<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit mehr als zwanzig<br />

Beschäftigten befragt.<br />

Das Fazit: Mehr als 80 Prozent der<br />

mittelständischen <strong>Unternehmen</strong> werten<br />

Energieeffizienz oder Energieeinsparung<br />

für ihren Betrieb als „wichtig“.<br />

Immerhin betragen die beständig<br />

steigenden Energiekosten in vielen<br />

Betrieben bis zu fünf Prozent vom<br />

Umsatz. Dennoch wissen vor allem<br />

kleine und mittlere Firmen nichts von<br />

möglichen Einsparpotenzialen in ihrem<br />

Betrieb.<br />

Immerhin betragen die Energiekosten<br />

in vielen Betrieben<br />

bis zu fünf Prozent vom<br />

Umsatz<br />

Der neue „Sonderfonds Energieeffizienz<br />

in KMU“ soll daher Informationslücken<br />

über betriebliche Energieeinsparmöglichkeiten<br />

schließen. Dabei<br />

sollen Investitionen zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz initiiert werden,<br />

einhergehend mit Beratungsförderung<br />

und Investitionskrediten.<br />

Laut der Studie stuften 31 Prozent<br />

der Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten<br />

das Thema Energieeffizienz als<br />

„sehr wichtig für uns“ ein. Dem gegenüber<br />

stehen 78 Prozent der Betriebe<br />

mit mehr als 250 Mitarbeitern, die die<br />

Problematik erkannt haben. Trotzdem<br />

haben rund zwei Drittel der <strong>Unternehmen</strong><br />

keine Fachleute für Energiefragen<br />

in der eigenen Belegschaft.<br />

Mit Zeitmangel aufgrund hoher Arbeitsbelastung<br />

(75 Prozent) und<br />

„mangelndem Wissen über Einsparmöglichkeiten“<br />

(68 Prozent) begründet,<br />

haben daher nur 62 Prozent befragter<br />

Firmen mit weniger als 50 Beschäftigten<br />

entsprechende Maßnahmen<br />

ergriffen. Dagegen sind 91 Prozent<br />

der <strong>Unternehmen</strong> mit mehr als<br />

250 Mitarbeitern tätig geworden. Indessen<br />

glauben nur sechs Prozent der<br />

Befragten, dass sie überhaupt kein<br />

ANZEIGE<br />

Für kleinere und mittlere <strong>Unternehmen</strong>, die Energie sparen wollen, gibt es jetzt einen Sonderfonds. Bild: dpa<br />

Energieeinsparpotenzial haben. Energieberater<br />

sollen hier Abhilfe schaffen:<br />

Sie können ungenutztes Sparpotenzial<br />

erkennen und Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz im Betrieb<br />

vorschlagen. Der Sonderfonds<br />

bietet somit <strong>Unternehmen</strong> eine fachkundige<br />

und unabhängige Energieberatung,<br />

die mit konkreten Vorschlägen<br />

für wirtschaftlich sinnvolle Energieef-<br />

fizienz-Maßnahmen abschließt. Der<br />

im ERP-Energieeffizienzprogramm<br />

angebotene, zinsverbilligte Investitionskredit<br />

ermöglicht dem Unternehmer<br />

dann die zeitnahe Umsetzung<br />

dieser Maßnahmen.<br />

Der Sonderfonds setzt sich aus Zuschüssen<br />

für Energieberatungen (Initial-<br />

und Detailberatung) und Investitionskrediten<br />

für Energieeinsparmaß-<br />

nahmen(ERP-Energieeffizienzprogramm) zusammen. Regionalpartner<br />

der KfW – meistens die Industrie- und<br />

Handelskammern sowie Handwerkskammern<br />

– nehmen Anträge für Energieberatungen<br />

entgegen und sollen<br />

somit qualifizierte und unabhängige<br />

Energieberatungen in <strong>Unternehmen</strong><br />

der gewerblichen Wirtschaft gewährleisten.<br />

Beide Komponenten können<br />

unabhängig voneinander beantragt<br />

werden. Sinnvollerweise geht der Investitionsentscheidung<br />

eine Energieberatung<br />

voraus.<br />

Anträge stellen können in- und ausländische<br />

<strong>Unternehmen</strong> der gewerblichen<br />

Wirtschaft und freiberuflich Tätige.<br />

<strong>Unternehmen</strong>, die im Rahmen einer<br />

Contracting Vereinbarung Energiedienstleistungen<br />

für einen Dritten<br />

erbringen, können für die Investitionen<br />

einen Kredit erhalten. Die Antrag<br />

stellenden <strong>Unternehmen</strong> müssen<br />

sich mehrheitlich in Privatbesitz befinden<br />

und die KMU-Kriterien der EU-<br />

Kommission erfüllen. Antragsberechtigt<br />

ist ausschließlich die Sanierung eines<br />

bestehenden Gebäudes auf das<br />

Neubau-Niveau nach der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV).<br />

Der komplette Bau eines neuen Betriebsgebäudes<br />

ist ebenso förderungsberechtigt,<br />

wenn das Neubau-Niveau<br />

nach der EnEV um mindestens 30 Prozent<br />

unterschritten wird. In Verbindung<br />

mit einer förderungswürdigen<br />

betrieblichen Energieeinsparinvestition<br />

können auch Aufwendungen für<br />

Energieberatung gefördert werden sowie<br />

Aufwendungen für die Umsetzungsbegleitung<br />

von Energieeinsparmaßnahmen.<br />

Dennoch fehlt es derzeit nicht einmal<br />

nur am Willen von Betrieben, sich<br />

gegen sukzessiv explodierende Energiekosten<br />

zu rüsten. Oft fehlt schlicht<br />

die Zeit, sich mit dem Thema zu befassen.<br />

„Gerade in kleineren und mittelständischen<br />

Betrieben hat kaum jemand<br />

im Tagesgeschäft Zeit, sich mit<br />

Zahlen über den Energieverbrauch zu<br />

befassen und dann noch zwei bis<br />

sechs Tage mit einem Energieberater<br />

zu beschäftigen“, bestätigt der Freiburger<br />

Ingenieur Martin Schellbach.<br />

Und die auf drei bis vier Jahre verkürzte<br />

Voraussicht vieler Firmen, in denen<br />

sich Investitionen rechnen sollen, tragen<br />

einen weiteren Anteil dazu bei,<br />

dass das seiner Einschätzung nach<br />

„überraschende und überzeugende<br />

Konzept“ der KfW nicht geradezu aus<br />

den Händen gerissen wird.<br />

Dabei könnte oft bereits durch einen<br />

überdachten Betreuungsaufwand<br />

von Maschinen und Computern 20<br />

Prozent an Energie eingespart werden.<br />

„Wer jetzt bereits in neue energieeffiziente<br />

Technik investiert, erkennt<br />

frühzeitig die Signale, die sich langfristig<br />

nur vorteilig auswirken werden.<br />

Aber das ist in vielen Köpfen noch<br />

nicht angekommen,“ weiß der Energieberater.<br />

PRO:FIT Finanztipp – Betriebliche Altersversorgung –<br />

ein Thema für Unternehmer und Beschäftigte<br />

�Konstanz, 17. April 2008<br />

Die Altersversorgung in Deutschland ist allein<br />

mit der gesetzlichen Rentenversicherung nicht<br />

mehr zu gewährleisten. Aufgrund der steigenden<br />

Lebenserwartung bei gleichzeitig sinkender<br />

Geburtenrate lässt sich das derzeitige Rentensystem<br />

nicht mehr fi nanzieren. Zusätzlich wird<br />

die Situation durch lange Ausbildungszeiten<br />

und den vielfachen Wunsch, früher in Rente zu<br />

gehen, verschärft. Wichtige Hinweise und Tipps<br />

zum Thema betriebliche Altersversorgung gibt<br />

Herr Ralf Manz, Regionaldirektor Firmenkundenberatung<br />

bei der Sparkasse Bodensee.<br />

Ralf Manz, Regionaldirektor<br />

Firmenkundenberatung,<br />

Sparkasse Bodensee.<br />

Herr Manz, warum sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber<br />

gerade jetzt an die betriebliche Altersversorgung<br />

denken?<br />

Die unbefristete staatliche Förderung und der<br />

Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung haben<br />

die Akzeptanz der betrieblichen Altersversor-<br />

gung deutlich erhöht. Auch die vielfältige Produktpalette<br />

zur Umsetzung bedarfsorientierter<br />

Versorgungspläne und die große Bandbreite individueller,<br />

facettenreicher Kapitalmarktstrategien<br />

wie auch die unbürokratische Abwicklung<br />

betrieblicher Versorgungsanwartschaften stärken<br />

die Bereitschaft der Arbeitnehmer zur betrieblichen<br />

Altersversorgung. Aber nicht nur aus<br />

Sicht der Arbeitnehmer rückt die betriebliche Altersversorgung<br />

stärker ins Bewusstsein, auch die<br />

Arbeitgeber erkennen zunehmend die Vorteile<br />

betrieblicher Versorgungsmodelle.<br />

Skizzieren Sie uns doch bitte kurz die verschiedenen<br />

Möglichkeiten für eine betriebliche Altersversorgung.<br />

Eine betriebliche Altersversorgung kann über<br />

fünf verschiedene Durchführungswege aufgebaut<br />

und gestaltet werden. Sie unterscheiden<br />

sich insbesondere durch die Art der Vermögensansammlung<br />

und die Möglichkeiten der Anlage<br />

von Beiträgen. Es geht also um die Wege zum<br />

Aufbau und zur Gestaltung der betrieblichen Altersversorgung.<br />

Zum einen kann der Arbeitgeber<br />

die Versorgungszusage unmittelbar erteilen. In<br />

diesem Fall spricht man von einer Direkt- oder<br />

auch Pensionszusage. Zum anderen kann er<br />

die betriebliche Altersversorgung auch über<br />

einen externen Versorgungsträger abwickeln<br />

(mittelbare Versorgungszusage). Hierfür stehen<br />

die Direktversicherung, die Pensionskasse, der<br />

Pensionsfonds sowie die Unterstützungskasse<br />

als Durchführungswege zur Verfügung. Welcher<br />

Weg nun der richtige ist, lässt sich nicht pauschal<br />

sagen. Hier ist besonders auf eine fundierte und<br />

Partner des Mittelstands:<br />

individuelle Beratung zu achten.<br />

Welches sind – kurz zusammengefasst – die generellen<br />

Vorteile der betrieblichen Altersversorgung<br />

für die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber?<br />

Arbeitnehmer genießen die Vorteile einer staatlich<br />

geförderten Möglichkeit zum Aufbau/Ergänzung<br />

ihrer eigenen Altersvorsorge. Diese ist<br />

unbedingt notwendig, da man bei Beachtung<br />

der momentanen Entwicklung im Durchschnitt<br />

nur 43% des letzten Einkommens als gesetzliche<br />

Rente ausbezahlt bekommt. Um den Arbeitnehmer<br />

zu entlasten, sollten zuerst die geförderten<br />

Möglichkeiten, allen voran die betriebliche Altersvorsorge,<br />

genutzt werden. Eventuell sogar<br />

in Verbindung mit den vermögenswirksamen<br />

Leistungen. Die Vorteile als Arbeitgeber liegen<br />

klar auf der Hand. Er bindet und motiviert seine<br />

Arbeitnehmer durch das Angebot einer betrieblichen<br />

Altersvorsorge. In Zukunft wird bei der<br />

immer schwerer werdenden Suche nach qualifi -<br />

zierten Fachkräften das Angebot einer betrieblichen<br />

Altersversorgung immer wichtiger werden.<br />

Damit hebt man sich gegenüber seinen Mitbewerbern<br />

deutlich ab. Nebenbei werden noch<br />

Lohnkosten gespart. Ein nicht zu verachtender<br />

Vorteil, der bei dem herrschenden Preisdruck<br />

zur betriebswirtschaftlichen Optimierung beitragen<br />

kann. Zudem erfüllt der Arbeitgeber den<br />

Rechtsanspruch des Arbeitnehmers auf Entgeltumwandlung.<br />

Er kommt somit seiner Fürsorgepfl<br />

icht im Bereich der Alterssicherung, -vorsorge<br />

nach. Es gibt bereits Arbeitgeber die ihre Arbeitnehmer<br />

in Form eines Arbeitgeber-Zuschusses<br />

zur betriebliche Altersversorgung an der betrieb-<br />

Im Netz: www.energieeffizienzberatung.de <br />

lichen Ersparnis teilhaben lassen. Dieser Weg ist<br />

für jedes <strong>Unternehmen</strong> individuell gestaltbar.<br />

Ganz aktuell bleibt die betriebliche Altersvorsorge<br />

deshalb höchst interessant, weil die Beibehaltung<br />

der Sozialversicherungsfreiheit über 2008<br />

hinaus beschlossen ist. Förderquoten von 50%<br />

sind so dauerhaft für die Arbeitnehmer nutzbar<br />

und es lassen sich beachtenswerte Effekte in den<br />

Ablaufl eistungen erzielen.<br />

Welche besonderen Kompetenzen und Erfahrungen<br />

kennzeichnen die Angebote der Sparkasse Bodensee<br />

und deren Partner für Arbeitnehmer und<br />

die <strong>Unternehmen</strong>?<br />

Die Sparkasse Bodensee zeichnet in diesem Bereich<br />

besonders die Produktvielfalt aus, die wir<br />

zusammen mit den Partnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

allen Kunden anbieten können.<br />

Jeder der fünf Durchführungswege, neue<br />

Modelle wie Lebensarbeitszeitkonten oder die<br />

Prüfung und Ausfi nanzierung/Auslagerung von<br />

Pensionsrückstellungen können in Zusammenarbeit<br />

mit den Spezialisten und den Beratern vor<br />

Ort fachkundig und lösungsorientiert besprochen<br />

werden. Sowohl für den Arbeitnehmer wie<br />

für den Arbeitgeber ist in diesem komplizierten<br />

Geschäftsfeld der Ansprechpartner vor Ort von<br />

unschätzbarem Wert. Zusammen mit Profi s aus<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe werden Versorgungssysteme<br />

analysiert, entwickelt, umgesetzt<br />

und angepasst. Gesellschafter-Geschäftsführer-<br />

Versorgungen werden eingerichtet, fi nanziert<br />

und analysiert. Und das alles aus einer Hand.<br />

Sparkasse Bodensee Sparkasse Singen-Radolfzell<br />

Der Sonderfonds<br />

Der Sonderfonds Energieeffizienz<br />

die Initial- und Detailberatung in<br />

Sachen Energie bei kleineren und<br />

mittelständischen <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Die <strong>Unternehmen</strong> erhalten für die<br />

ein- bis zweitägige Initialberatung<br />

einen Zuschuss in Höhe von bis zu<br />

80 Prozent des vereinbarten Tageshonorars.<br />

Für die Detailberatung<br />

erhalten sie einen Zuschuss in<br />

Höhe von bis zu 60 Prozent des<br />

Honorars. Das maximal förderfähige<br />

Tageshonorar beträgt 800 Euro.<br />

Ansprechpartner für den Sonderfonds<br />

ist der Regionalpartner vor<br />

Ort. Der nächste Partner in der<br />

PROFIT-Region ist die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg.<br />

Hier geben<br />

Egon Warfia (07721/922194) und<br />

Katrin Kress (07721/922348)<br />

gerne Auskunft. Voraussetzung für<br />

die Förderung ist, dass der Berater<br />

auf der KfW-Beraterbörse gelistet<br />

ist.<br />

Die Beraterbörse im Internet:<br />

www.kfw-beraterboerse.de<br />

Das ERP-Programm<br />

Weiterer Bestandteil des Sonderfonds<br />

sind die Investitionskredite für<br />

Energieeinsparmaßnahmen. Mit<br />

dem Kredit können kleinere und<br />

mittlere <strong>Unternehmen</strong> alle Maßnahmen,<br />

die Einspareffekte erzielen<br />

(z.B. Haus- und Energietechnik,<br />

Gebäudehülle, etc.), bis zu 100<br />

Prozent zinsgünstig finanzieren. Die<br />

Kreditlaufzeit beträgt bis zu fünf<br />

Jahre, bei höchstens einem tilgungsfreien<br />

Anlaufjahr oder bis zu<br />

zehn Jahre bei zwei tilgungsfreien<br />

Anlaufjahren. Den Antrag für den<br />

Investitionskredit können auch<br />

Freiberufler stellen.<br />

Die Konditionen im Internet:<br />

www.kfw-forderbank.de<br />

Fördermöglichkeiten<br />

Die Bandbreite potentieller Geldgeber<br />

reicht von der Europäischen<br />

Union über Bund, Länder und<br />

Gemeinden bis zu privaten Versorgungsunternehmen.<br />

Wer in<br />

diesem Dickicht den Überblick<br />

behalten will, kann sich im Internet<br />

umfassend über die verschiedenen<br />

Förderungsmöglichkeiten und<br />

Energiesparmaßnahmen informieren.<br />

(sab)<br />

Linktipps:<br />

www.energiefoerderung.info<br />

www.bine.info<br />

www.bmwi.de<br />

www.wm.baden-wuerttemberg.de<br />

www.umweltschutz-bw.de<br />

- Anzeige -<br />

Sie erwähnten die Pensionsrückstellungen, gibt es<br />

dort Besonderheiten?<br />

Als Unternehmer gilt es, vorausschauend zu handeln<br />

und für sein <strong>Unternehmen</strong> Chancen und<br />

Risiken, die in der Zukunft liegen, zu erkennen,<br />

entsprechende Strategien und Maßnahmen dafür<br />

zu implementieren und so ein professionelles<br />

<strong>Management</strong> zu betreiben. Das gilt insbesondere<br />

auch für die eigene Altersvorsorge, die gerade bei<br />

GmbH-Geschäftsführern oftmals in Form von<br />

Pensionszusagen, der Verpfl ichtung der GmbH,<br />

eine lebenslange Rente zu zahlen, ausgestaltet ist.<br />

Betrachtet man diese Verpfl ichtungen genauer,<br />

ergibt sich in der Regel dringender Handlungsbedarf.<br />

Es gilt zu analysieren, ob die Ausfi nanzierung<br />

ausreichend ist oder sogar eine Auslagerung<br />

Sinn macht, da oftmals eine nicht ausreichende<br />

Rückdeckung bzw. keine ausreichende Bildung<br />

von Vermögenswerten erfolgte. Viele Zusagen<br />

weisen jetzt schon erhebliche Unterdeckungen<br />

aus, hier ist ein professionelles Finanzmanagement<br />

von Pensionsrückstellungen notwendig um<br />

alle Aspekte der betrieblichen und persönlichen<br />

Belange zu erfassen.<br />

Besonderes bei diesem Punkt zeigt sich ganz<br />

deutlich wie notwendig bedarfsgerechte Lösungen<br />

sind. Wie wichtig die ausführliche Beratung<br />

von Spezialisten ist, die den notwendigen Einblick<br />

in diese zum Teil sehr komplizierte Materie<br />

haben. Die Beraterinnen und Berater der<br />

Sparkasse Bodensee sind in der glücklichen Lage<br />

ihren Kunden diesen kompetenten Service in Zusammenarbeit<br />

mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

aus der Sparkassen-Finanzgruppe zu bieten.


Technik<br />

Seite 26 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

News<br />

TOGNUM<br />

Tochter MDE gedeiht<br />

Die Tognum-<br />

Tochtergesellschaft<br />

MDE<br />

Dezentrale<br />

Energiesysteme<br />

GmbH wächst<br />

mit Technik<br />

für Gewächshäuser.<br />

MDE<br />

liefert Blockheizkraftwerke,<br />

in denen Gasmotoren der<br />

Friedrichshafener Tognum-Tochter<br />

MTU eingebaut sind. Vor<br />

allem niederländische Gewächshausbetreiber<br />

setzen die Blockheizkraftwerke<br />

vermehrt ein, weil<br />

sie gleichzeitig Strom und Wärme<br />

liefern und einen Gesamtwirkungsgrad<br />

von fast 90Prozent der<br />

eingesetzten Primärenergie erreichen.<br />

Seit 2005 hat MDE mit den<br />

Anlagen rund 20 Millionen Euro<br />

umgesetzt. Für 2008 ist die Abnahme<br />

weiterer 50 Aggregate im<br />

Gesamtwert von 12,5 Millionen<br />

Euro geplant. (sk)<br />

EADS ASTRIUM<br />

Unter Wasser<br />

Künftig wird die Weltraumtechnologie<br />

von EADS Astrium, die<br />

unter anderem in Immenstaad<br />

entwickelt wird, auch in französischen<br />

U-Booten zum Einsatz<br />

kommen. Astrium hat dabei ein<br />

regeneratives Verfahren zur Aufbereitung<br />

der Luft auf der Internationalen<br />

Raumstation erforscht.<br />

Diese Technologie soll<br />

nun an Bord der neusten französischen<br />

U-Boot-Serie „Barracuda“<br />

eingesetzt werden und den Matrosen<br />

das Atmen erleichtern. Es<br />

gibt bereits einen Vertrag mit<br />

einer französischen Werft. (sab)<br />

ANZEIGE<br />

Überlingen – Aus dem Hochtechnologie-<strong>Unternehmen</strong><br />

Diehl BGT Defence<br />

kommt ein neues Lenkflugkörper-System,<br />

das voraussichtlich im Jahre 2013<br />

in die Serienfertigung für die Marines<br />

gehen kann. Diehl entwickelt diesmal<br />

eine Rakete für U-Boote zur Abwehr<br />

insbesondere von Hubschraubern.<br />

Der Flugkörper kann aber auch gegen<br />

Landziele und gegen Schiffe eingesetzt<br />

werden.<br />

Der sich in der Entwicklung befindliche<br />

Flugkörper strotzt nur so vor<br />

Hochtechnologie. Bis ins Ziel ist die<br />

Rakete über eine haardünne Faser mit<br />

der Kommandozentrale im U-Boot<br />

verbunden. Die Faser in Form eines<br />

Lichtwellenleiters, also ganz laienhaft<br />

ausgedrückt ein Kabel, macht den<br />

Lenkflugkörper mit dem Namen IDAS<br />

(Interactive Defence and Attack System<br />

for Submarines) einzigartig und<br />

eröffnet für die Verteidigung ganz<br />

neue Möglichkeiten. In Expertenkreisen<br />

wird bei dem System sogar von einer<br />

technologisch einmaligen Welt-<br />

neuheit gesprochen.<br />

Bisher nämlich waren bei den Angriffs-<br />

und Verteidigungssystemen in<br />

den U-Booten keine direkten Verbindungen<br />

zwischen Boot und Flugkörper<br />

möglich. In einer Studie wiesen<br />

die Entwickler bei Diehl BGT Defence<br />

die Machbarkeit des Lenkflugkörpers<br />

nach. Dabei wurde ein entscheidender<br />

Trick ausfindig gemacht. Die mit<br />

einer reißfesten Masse ummantelte<br />

Faser wird abgespult und entgeht dabei<br />

jeglicher Spannung, die zum Abreißen<br />

führen könnte. Kaum zu glauben<br />

bei einer Rakete, die, vom U-Boot<br />

abgeschossen, sich mit einer enormen<br />

Geschwindigkeit zunächst durch das<br />

Wasser und dann in der Luft ihr Ziel<br />

sucht. „Aber es klappt“, sagt Klaus<br />

Eberhard Möller, Projektleiter der<br />

IDAS bei Diehl BGT Defence.<br />

Der Flugkörper ist damit vom Abschuss<br />

bis ins Ziel mit der Kommandozentrale<br />

im U-Boot verbunden.<br />

Während des Fluges werden auch Bilder<br />

übertragen. Möller: „Die Einbindung<br />

des Menschen verbessert die zuverlässige<br />

Zielerkennung, erlaubt eine<br />

genaue Zielpunktbestimmung und<br />

trägt wesentlich zur Vermeidung von<br />

Kollateralschäden bei.“<br />

Dass ein Lenkflugkörper mit hoher<br />

Präzision sein Ziel trifft und es außer<br />

Gefecht setzt, sei bekannt und gehöre<br />

zum Brot- und Buttergeschäft eines<br />

Lenkflugkörperherstellers wie Diehl<br />

BGT Defence. Möller verweist auf den<br />

Luft-Luft-Lenkflugkörper Iris-T. Mit<br />

ihm ist der Eurofighter ausgerüstet.<br />

„Aber einen Flugkörper von einem getaucht<br />

fahrenden U-Boot aus dem<br />

Torpedorohr zu starten und kontrolliert<br />

an die Wasseroberfläche und in<br />

einen stabilisierten Marschflug zu<br />

steuern, bringt für die meist luftfahrt-<br />

gewohnten Flugkörperfirmen ganz<br />

neue Herausforderungen mit sich,<br />

insbesondere wenn während des ganzen<br />

Vorganges ein Lichtwellenleiter<br />

abgespult und eine Datenkommunikation<br />

aufrecht erhalten werden soll“,<br />

verweist er auf die Hochtechnologiearbeit<br />

bei Diehl BGT Defence.<br />

Möller hat die Vorgaben bei der Entwicklung<br />

von IDAS zusammen mit seinem<br />

zwölfköpfigen Team erfüllt. Kern<br />

des Lenkflugkörpers ist sein Infrarot-<br />

Suchkopf. Er ist vollgestopft mit hochmoderner<br />

Elektronik, unter anderem<br />

auch mit einer Videokamera zur Bildund<br />

Datenübertragung. Bei der Entwicklung<br />

des Suchkopfes für IDAS<br />

können die Ingenieure teilweise auch<br />

auf das Wissen bei der Entwicklung<br />

des Flugkörpers Iris-T zurückgreifen.<br />

„Wir orientieren uns an der Intelligenz<br />

von Iris-T“, sagt Möller. Mit dem System<br />

des Lenkflugkörpers Iris-T befindet<br />

sich Diehl BGT Defence bereits auf<br />

Erfolgskurs. Das System wurde nun<br />

auch als bodengestütztes Luftverteidigungssystem<br />

erfolgreich getestet. Ansonsten<br />

hängt die Iris-T-Rakete für die<br />

Vom getauchten U-Boot aus wird<br />

der BGT-Lenkflugkörper abgeschossen.<br />

Während des Flugs hält<br />

ein hauchdünnes Kabel Verbindung<br />

zum U-Boot.<br />

Montage: Diehl, Bild: Leberer<br />

U-Boot-Rakete an hauchdünner Faser<br />

◆ Neue Entwicklung des Überlinger Hochtechnologie-<strong>Unternehmen</strong>s Diehl BGT Defence – erste Tests erfolgreich<br />

von Wilhelm Leberer<br />

„Die Tauglichkeit<br />

der Waffe ist bewiesen<br />

worden“<br />

PROJEKTLEITER KLAUS-<br />

EBERHARD MÖLLER NACH<br />

DEM ERSTEN TEST DES<br />

NEUEN LENKFLUGKÖRPERS<br />

Luft-Luft-Verteidigung an den Eurofighters<br />

einiger NATO-Staaten.<br />

Einen ersten Testflug hat der Lenkflugkörper<br />

IDAS auf einem Versuchsgewässer<br />

in Schleswig Holstein bereits<br />

hinter sich. „Dabei ist die Tauglichkeit<br />

der Waffe bewiesen worden“, sagt<br />

Möller. IDAS ist damit der erste Lenkflugkörper,<br />

der sich unter Wasser ohne<br />

zusätzliche Schutzkapsel bewegt. Der<br />

Flugkörper befindet sich nun in einem<br />

Risiko-Minimierungsprogramm, dem<br />

anschließend die eigentliche Entwicklung<br />

folgt. Mit der Einführung des Systems<br />

auf den U-Booten rechnet Möller<br />

im Jahre 2013.<br />

Mit beteiligt bei der Einführung der<br />

neuen Waffe sind die zum Thyssen-<br />

Krupp-Konzern gehörende Howaldtswerke<br />

Deutsche Werft AG, das <strong>Unternehmen</strong><br />

Autoflug in Nabern bei Stuttgart,<br />

das die Glasfaser herstellt, und<br />

das norwegische <strong>Unternehmen</strong> Nammo<br />

in Raufoss, das den Raketenmotor<br />

liefert. Bisher haben die Industrie und<br />

das Bundesverteidigungsministerium<br />

einen zweistelligen Millionenbetrag in<br />

das Projekt gesteckt.<br />

Alles Beim Schulwechsel richtig machen. Vorsicht bei Homewas<br />

Banking. ein Haustier wirklich kostet. Mehr Geld für Kinder.<br />

Sie Für den Notfall vorsorgen. So fi nden die richtige Digitalkamera.<br />

Alkohol: Was Eltern wissen sollen. Viren müssen<br />

draußen bleiben. Turbo-Abi: Druck machen auf die Schule. Chancen für<br />

Büroangestellte sind so gut wie nie zuvor. Vorsicht vor Abzockern! Den<br />

Boom erleben wir alle noch einmal! Ihr Traumhaus im Wohnungsmarkt


Technik<br />

Pro:fit 17. April 2008 . Seite 27<br />

Intelligente Entwürfe als Kostenbremse<br />

◆ Design for Manufacturing: Wer günstig produzieren will, rechnet schon bei der Konstruktion mit spitzer Feder – wie der Ventilatorenbauer ebm-papst<br />

von Stefan Preuß<br />

Intelligente Produktionsprozesse,<br />

eng mit der Konstruktion verzahnt,<br />

senken Kosten und erlauben es, Fertigung<br />

und damit Arbeitsplätze in<br />

Deutschland zu erhalten. „Design for<br />

Manufacturing“ heißt der neue Trend<br />

in der Produktionsplanung, und ebmpapst<br />

in St. Georgen zählt zu den<br />

Trendsettern. Mit dem Ergebnis, dass<br />

das <strong>Unternehmen</strong>, weltweit führend<br />

bei Lüftern und Antrieben, die Fertigung<br />

der Motoren und Motorsysteme<br />

am Standort St. Georgen konzentriert.<br />

Der Gedanke ist von geradezu bestechender<br />

Einfachheit: „Wenn bereits<br />

während der Formulierung der<br />

technischen Anforderungen eines<br />

neuen Produktes Aspekte des Fertigungsprozesses<br />

umfassend in die<br />

Überlegungen einfließen, lassen sich<br />

erheblicher Profit bei Qualität, Zeit<br />

und Kostenstruktur generieren und<br />

damit die Wettbewerbsfähigkeit deutlich<br />

erhöhen“, erläutert Werksleiter<br />

Roland Weisser.<br />

Immer an die Kosten denken<br />

In einem innovativen „Design für Manufacturing“-Prozess<br />

hat die Fertigung<br />

nicht länger kommentarlos das<br />

umzusetzen, was die Konstruktion<br />

vorgibt. Anstelle dieser – wenn man so<br />

will hierarchischen – Arbeitsteilung<br />

tritt das System der ganzheitlichen Betrachtung.<br />

In der Betriebswirtschaft<br />

gilt in vielen Bereichen die Sicht des<br />

„Total Cost of Ownership“ (TCO), also<br />

die ganzheitliche Betrachtung aller<br />

Kosten von der Erstellung einer Ausschreibung<br />

über die Anschaffungsund<br />

Betriebskosten bis zu den Aufwendungen<br />

für die Entsorgung. Design<br />

for Manufacturing befördert<br />

ebenfalls eine betriebswirtschaftliche<br />

Betrachtung, gewissermaßen die „Total<br />

Cost of Production“.<br />

ebm-papst St. Georgen tritt einerseits<br />

als Produktanbieter auf, ist in vielen<br />

Fällen aber auch Entwicklungspartner<br />

und somit als ganzheitlicher<br />

Lösungsanbieter gefragt. Anfragen<br />

müssen schnell abgeklärt werden: Ist<br />

das angefragte Produkt technisch<br />

machbar, sind die geforderten Leis-<br />

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Bei ebm papst achten die Entwickler schon bei der Konstruktion darauf, dass die Kollegen in der Produktion – hier<br />

im Werk in St. Georgen – die neuen Teile möglichst effizient produzieren können. Bilder: ebm papst<br />

tungsdaten realistisch? Passt das angefragte<br />

Produkt in das Produkt-Portfolio<br />

und die Risiko-Welt von ebmpapst?<br />

Wenn dies bejaht werden kann,<br />

macht sich ein Projektteam an die Arbeit:<br />

Es erfolgt ein Scan des innerbetrieblichen<br />

Know-hows: Gibt es Erfahrungen<br />

mit dem Produktsegment?<br />

Gibt es Teile, die für das angefragte<br />

Produkt verwendet werden können?<br />

Können bestehende Werkzeuge und<br />

Produktionsprozesse genutzt werden?<br />

Um auf die Fragestellungen qualifizierte<br />

Antworten zu geben, haben die<br />

Mitglieder der Projektteams die Möglichkeit,<br />

auf Datenbanken zurückzugreifen.<br />

Im Prinzip geht es darum, das<br />

Wissen des <strong>Unternehmen</strong>s auf dem<br />

stets <strong>aktuelle</strong>n Stand und abrufbar zu<br />

halten. Nach der Recherchephase<br />

folgt die Simulation. Die Simulation<br />

umfasst dabei auch ein komplettes<br />

Beschaffungskonzept, ein Fertigungs-<br />

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Kostenkiller<br />

Herstellung, Pflege und Bereitstellung<br />

des <strong>Unternehmen</strong>swissens sorgen für<br />

erhebliche Kosten. Die Höhe der<br />

Kostenvorteile lässt sich naturgemäß<br />

nicht exakt beziffern, sondern nur<br />

annähernd bestimmen. Die folgenden<br />

Effekte senken Kosten:<br />

• Mehrfachnutzung vorhandener<br />

Werkzeuge und Prozesse<br />

• Schnelle Verfügbarkeit von Mustern<br />

(teilweise aus Serien-Werkzeugen /<br />

-Prozessen)<br />

• Frühe Verfügbarkeit von belastbaren<br />

Kalkulationen, durch Darstellung und<br />

Simulation des Produktionskonzeptes,<br />

des Wertstroms, der Ausbringung, des<br />

Layouts, usw.<br />

• Economy of scale durch höhere<br />

Stückzahlen gleicher Teile<br />

• Geringere Qualitätskosten durch die<br />

Verwendung geprüfter und bewährter<br />

Teile und Prozesse. Prüfintervalle<br />

können verlängert werden, dennoch<br />

werden die Qualitätsanforderungen<br />

der Kunden sicher erfüllt<br />

• Schnellere Umsetzung von Standardprozessen<br />

• Vereinfachung der Validierung von<br />

Prozessen<br />

• Verkürzung der Projektzeiten um bis<br />

zu 30 Prozent<br />

• Wiederverwendbarkeit von Prozessen<br />

durch modulares und flexibles Produktionssystem.<br />

D.h., auch wenn prognostizierte<br />

Stückzahlen einmal nicht kommen<br />

sollten, sind die Risiken überschaubar.<br />

• Risikominimierung für das <strong>Unternehmen</strong><br />

und den Kunden durch ein mitwachsendes<br />

Produktionskonzept, das ggf. auch<br />

wieder zurückgebaut werden kann. (spr)<br />

Beispiel Business-Paket:<br />

<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 6 . &<br />

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18. Mai 2007 Pro:fit<br />

News<br />

Schweizer Electronic<br />

PRO-CONTOUR Wie Phönix<br />

Vom Emaillierwerk zum High-Tech-<strong>Unternehmen</strong>:<br />

Die Geschichte der Schweizer Electronic AG ist<br />

die Geschichte von Beständigkeit und Wandel.<br />

Preis für Schäfer<br />

Frank Schäfer, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Weilheimer<br />

Firma Pro-Contour GmbH, hat aus der Asche<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> hat sich im Laufe seiner Entwicklung<br />

den wechselnden Bedürfnissen des<br />

Marktes angepasst.<br />

Die Firma wurde im Jahre 1849 gegründet und<br />

fertigte zunächst emaillierte Zifferblätter für die in<br />

den zweiten Platz beim landes-<br />

Schramberg dominierende Uhrenindustrie.<br />

weiten Wettbewerb der Sparkas-<br />

◆ Zwei Jahre nach Großbrand: Wiederaufbau<br />

Schweizer erweiterte 1879 die Produktion auf<br />

sen „StartUp“ für neue Firmen-<br />

Schilder für Straßennamen und Hausnummern.<br />

ideen gewonnen. Schäfer hat ein<br />

bei Schweizer Electronic AG abgeschlossen –<br />

Zur Jahrhundertwende beschäftigte man bereits<br />

innovatives Messsystem ent-<br />

190 Mitarbeiter. 1909 wurde die Schilderfertigung<br />

wickelt zur Erkennung von Fahr-<br />

Streit mit Versicherung trübt die Freude<br />

auf Skalen für Präzisionsgeräte wie Telefone oder<br />

zeugen, die mit unsicherer Be-<br />

Waagen ausgedehnt.<br />

reifung unterwegs sind. Der<br />

1958 legte das <strong>Unternehmen</strong> mit der Fertigung<br />

42-jährige Unternehmer erhielt<br />

der ersten Leiterplatten den Grundstein für die<br />

ein Preisgeld von 5000 Euro.<br />

heutige Schweizer Electronic AG und lieferte 1965<br />

Pro-Contour wurde 2006 ge-<br />

die ersten durchmetallisierten Leiterplatten. Ein<br />

gründet und ist Hersteller von<br />

Meilenstein war der Umzug in das neue Werk im<br />

Reifenmessgeräten. (sk)<br />

Industriegebiet Schramberg-Sulgen. Seit 1980<br />

produziert Schweizer ausschließlich Leiterplatten<br />

und Baugruppen, die Emaillefertigung wurde<br />

LOTUS SYSTEMS<br />

eingestellt. 1988 errichtete die Firma einen wei-<br />

Erweiterung<br />

teren Neubau in der Nachbargemeinde Dunningen,<br />

ein Jahr später folgte der Gang an die Börse<br />

Lotus Systems plant die Erweite-<br />

und aus „Chr. Schweizer Söhne“ wurde die<br />

rung seines Betriebs. Diese um-<br />

Schweizer Electronic AG, notiert an den Börsen in<br />

fasst einen Neubau im Gutmadin-<br />

Frankfurt und Stuttgart. 1997 startete die Fertigung<br />

ger Gewerbegebiet In der Au<br />

von Multilayern, also Mehrlagenschaltungen, in<br />

sowie die Einstellung von bis zu<br />

Lasertechnologie. 2001 fiel der Startschuss für<br />

15 weiteren Fachkräften aus den<br />

eine große Betriebserweiterung am Standort<br />

Bereichen Prozess-Ingenieurs-<br />

Schramberg-Sulgen ein Glücksfall, denn in<br />

wesen, Verfahrensmechanik und<br />

diesen bis 2005 nur zum Teil genutzten Räumen<br />

Service- und Elektotechnik. Das<br />

konnte nach dem Brand relativ schnell mit der<br />

2001 von Joachim Mink gegründe-<br />

Aufstellung von nicht beschädigten Maschinen<br />

te <strong>Unternehmen</strong> entwickelt unter<br />

begonnen und die Fertigung wieder aufgenom-<br />

anderem Nassprozesssysteme,<br />

men werden. (wei)<br />

Chemiesysteme und Reinigungssysteme<br />

und ist besonders in der<br />

Der Großbrand zerstörte im Juni 2006 das Produktionsgebäude des Platinenherstellers Schweizer Electronic in Schramberg-Sulgen. Bild: Sprich<br />

Halbleiterbranche international von Thomas Weilacher<br />

schätzungsweise 125 Millionen Euro. ternehmen.<br />

In diesem Hochtechnologiewerk den Sachverständigen nie ganz geklärt<br />

aktiv. Bis zur Fertigstellung des<br />

Jetzt, zwei Jahre nach dem Unglück, ist Die SEAG weist die Vorwürfe der stand ausreichend ungenutzte Fläche werden. Aufgrund der immens hohen<br />

Neubaues in etwa einem Jahr Schramberg Der 1. Juni 2005 war ein die Produktion wieder zu fast 100 Pro- Versicherung zurück. Sowohl der Vor- zur Verfügung. Einige der unbeschä- Temperaturen nahe am Schmelz-<br />

muss der Verwaltungsbereich in wunderschöner Frühsommertag in zent hergestellt. Doch es droht neues wurf der arglistigen Täuschung als digten Anlagen konnten dorthin verlapunkt von Stahl lässt sich der Brand-<br />

Bürocontainer ausgelagert wer- Deutschland und der schwärzeste Ungemach: Die Versicherung will auch die behaupteten Obliegenheitsgert, die Produktion schon nach zwei ausbruch nur erahnen. Vermutlich hat<br />

den. Lotus Systems profitiert von Tag in der Geschichte der Schweizer noch ausstehende Schadenszahlunverletzungen entbehren laut Investor Wochen in Teilen wieder aufgenom- ein technischer Defekt im Bereich des<br />

der derzeit expandierenden Solar- Electronic AG (SEAG) in Schramberg. gen nicht mehr leisten, wirft dem Relation Manager Rigo H. Züfle jeder men werden. In diesem Bereich des Tanklagers das Inferno ausgelöst es<br />

zellenindustrie. Die Firma be- Gegen 11 Uhr bricht in der Galvanik- Schramberger <strong>Unternehmen</strong> gar „ver- Grundlage. „Daher bewerten wir die <strong>Unternehmen</strong>s erfolgte zum größten kam zur Reaktion einer Chemikalie,<br />

schäftigt Außendienstmitarbeiter abteilung des Leiterplattenherstellers suchte arglistige Täuschung und Ob- Vorwürfe seitens der Versicherung als Teil der Wiederaufbau. „Es ist auch ein die zur Abwasserbehandlung einge-<br />

in Asien und präsentierte auf der ein Feuer aus daraus entwickelt sich liegenheitsverletzungen“ vor. SEAG Vorwand, um ihren weiteren vertrag- Glücksfall, dass wir einen Teil unserer setzt wird.<br />

diesjährigen Hannovermesse einer der größten Industriebrände in wird ihre Ansprüche nun vor Gericht lichen Erstattungsverpflichtungen Fertigung gleich nach dem Unglück in Erst klein und überschaubar, greifen<br />

Innovationen zum Ätzen von der deutschen Nachkriegszeit mit ei- geltend machen. Auf die Lieferfähig- nicht nachkommen zu müssen“, so unser Zweigwerk Dunningen verla- die Flammen dann rasch auf die Gal-<br />

Silizium. (csp)<br />

ner Schadenssumme einschließlich keit habe das Verhalten der Versiche- der Vorstand der Schweizer Electronic gern konnten“, erinnert sich Rainer vanik über. Plötzlich steht ein Teil des<br />

Betriebsunterbrechungsschaden von rung keine Auswirkungen, so das Un- AG.<br />

Hartel. Dort mussten zwar alle Be- High-Tech-Werkes in Flammen. Alle<br />

schäftigten etwas enger zusammenrü- Mitarbeiter können sich in Sicherheit<br />

Kunden blieben treu<br />

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cken entscheidend aber war die zeit- bringen und müssen dann ohn-<br />

Eine unerwartete Hürde zum Ende der nahe Wiederaufnahme der Produktimächtig zusehen, wie immer höhere<br />

Aufbauphase, die eigentlich ausgeon und Lieferfähigkeit.<br />

Flammen aus dem Dach des Gebäusprochen<br />

positiv verlaufen ist. Immer- Nicht nur die Mitarbeiter, auch die des schlagen. Eine dicke, schwarze<br />

hin wurden durch das Feuer 20 Pro- Kunden haben nach dem verheeren- Rauchsäule steht über der Stadt Ein gutes Team braucht zent des 3,4 Hektar großen Werkes den Brand eine keinesfalls selbstver- mehr als eineinhalb Kilometer hoch<br />

starke Partner!<br />

und 30 Prozent der Anlagen zerstört. ständliche Loyalität bewiesen. Diese und noch in 30 Kilometer Entfernung<br />

Das Traditionsunternehmen stand vor Solidarität liegt wohl auch in der Zu- zu sehen. Erst nach Tagen können die<br />

der größten Herausforderung seiner friedenheit mit der Produktqualität betroffenen Gebäudeteile gefahrlos<br />

IPEKA Personaldienstleistungen ist ein etabliertes,<br />

157-jährigen Geschichte. „Mit dem und der engen Kooperation mit den betreten werden.<br />

Wiederaufbau unseres Werkes mit Abnehmern begründet. Binnen 48 „Wir sind trotz dieses Unglücks un-<br />

zum Teil völlig neuen Maschinen ver- Stunden waren alle Abnehmer über seren Weg konsequent und erfolgreich<br />

fügen wir in Schramberg über die mo- den Großbrand informiert und man weiter gegangen“, bilanziert Rainer<br />

dernsten Fertigungskapazitäten für hatte gemeinsam Maßnahmen abge- Hartel die beiden vergangenen Ge-<br />

komplexe Leiterplatten in Europa“, so stimmt, um negative Auswirkungen schäftsjahre. Mehr als ein Wettbewer-<br />

Rainer Hartel, Vorstandsvorsitzender möglichst gering zu halten. „Es ist uns ber, der nicht unter solch schwierigen<br />

der Schweizer Electronic AG.<br />

gelungen, die Geschäftsbeziehung zu Rahmenbedingungen um Kunden<br />

im süddeutschen Raum ansässiges Dienstleistungsunternehmen. Es war ein Kraftakt, den Vorstand den allermeisten Kunden aufrecht zu und Marktanteile kämpfen musste, ist<br />

Gegründet wurde die Firma am 1. Juni 2007 von Geschäftsführer<br />

und Mitarbeiter gemeinsam voll-<br />

während dieser Zeit von Markt ver-<br />

erhalten“, unterstreicht Vorstandsvorbracht<br />

haben. Sie haben es geschafft, sitzender Hartel. Um die Lieferfähigschwunden. Josef Ott.<br />

die Mehrzahl der Kunden zu halten. keit zu gewährleisten, ließ die SEAG Der Erfolg der Schweizer Electronic<br />

Sie haben durch extreme Flexibilität Leiterplatten auch bei anderen Her- AG ist auch auf das Angebotsportfolio<br />

Unser Geschäftsgebiet erstreckt sich von Donaueschingen über und Motivation das Überleben des Bestellern im Auftrag fertigen. Der Erfolg des Leiterplattenherstellers zurückzutriebes<br />

gesichert. Innerhalb nur eines all dieser Anstrengungen spiegelt sich führen, der den größten Teil seines<br />

Waldshut-Tiengen und Bad Säckingen bis nach Lörrach.Im Jahres war der abgebrannte Firmen- in einer besonderen Würdigung wider: Umsatzes mit der Automobilbranche<br />

Bodenseeraum sind wir durch eine Niederlassung in Ravensburg<br />

bereich mit einer Fertigungsfläche Trotz aller Widrigkeiten bei der Bewäl- erzielt. Selbst im Brandjahr 2005 er-<br />

vertreten und vermitteln Personal in dem Großraum Friedrichshafen/<br />

von 4000 Quadratmetern wieder auftigung der Brandfolgen wurde die wirtschaftete die SEAG trotz massiv<br />

gebaut.<br />

Schweizer Electronic AG insbeson- eingeschränkter Produktionskapazitä-<br />

Ravensburg/Lindau.<br />

20 chinesische Facharbeiter und ein dere aufgrund des professionellen Kriten einen Jahresüberschuss von 0,3<br />

Die Basis unserer Arbeit ist solides Know-how bei der Auswahl der<br />

Experte aus Schottland haben in diesenmanagements von einem nam- Millionen Euro, im Jahr 2006 steht ein<br />

sem Frühjahr den zweiten, europaweit haften Automobilzulieferer zum „Lie- Ergebnis von 0,7 Millionen Euro in den<br />

größten Galvanikautomaten mit einer feranten des Jahres 2005“ gewählt. Ein Büchern. Der Umsatz im Gesamtjahr<br />

Mitarbeiter, sowie kompetente Beratung. Ein auf das jeweilige Unter- Länge von 68 Metern installiert. Die Motivationsschub für alle Mitarbeiter 2006 bewegte sich mit rund 63 Millionehmen<br />

zugeschnittenes System ermöglicht es, ohne Risiko Mitarbeiter erste vergleichbare Anlage steht be- beim Wiederaufbau des Unternehnen Euro auf Vorjahresniveau, 42 Milreits<br />

seit dem vergangenen Jahr bei mens.lionen<br />

Euro wurden zur Beseitigung<br />

flexibel im <strong>Unternehmen</strong> einzusetzen. Unsere Schwerpunkte liegen bei der SEAG. Sie galvanisiert rund 1000<br />

der Brandfolgen und in den weiteren<br />

der Arbeitnehmervermittlung und der Arbeitnehmerüberlassung.<br />

Quadratmeter Leiterplatten täglich. Gewinn auch im Brandjahr Ausbau des <strong>Unternehmen</strong>s investiert<br />

Drei Millionen Euro kostet jede dieser Zunächst standen die Beschäftigten der höchste Betrag in der Firmenge-<br />

Unser Motto: Der richtige Mitarbeiter am richtigen Ort!<br />

in Hongkong gefertigten Maschinen. an jenem 1. Juni 2005 allerdings vor schichte. Die Zahl der Mitarbeiter war<br />

Ein weiterer Mosaikstein im zwi- den Trümmern ihrer teilweise jahr- mit 748 Personen leicht rückläufig. Für<br />

In der Umsetzung dieses Mottos sind wir so konsequent,<br />

schenzeitlich nahezu komplett fertig zehntelangen Arbeit. Die Ursache für 2007 erwartet die SEAG ein Umsatz-<br />

dass sogar der Fernsehsender RTL auf uns aufmerksam wurde. Lesen<br />

gestellten Bild der neuen SEAG. das verheerende Feuer konnte von plus im zweistelligen Prozentbereich.<br />

Sie hierzu mehr auf unserer Homepage.<br />

Schneller Wiederaufbau<br />

Dass der Wiederaufbau so schnell ge-<br />

Wir besitzen eine unbefristete Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung hen würde, hatten selbst die Optimisten<br />

im <strong>Unternehmen</strong> nicht geglaubt.<br />

und -vermittlung und sind Mitglied im Bundesverband Zeitarbeit<br />

Zwei Jahre nach dem Brand, am Ende<br />

(BZA).<br />

der Haftzeit der Betriebsunterbre-<br />

Unsere Ansprechpartner stehen Ihnen gerne in Rat<br />

chungsversicherung, wird die ursprüngliche<br />

Leistungsfähigkeit wohl<br />

wieder erreicht sein.<br />

„Wir haben gleich nach dem Un-<br />

und Tat zur Seite.<br />

glück einen Masterplan erstellt und<br />

diesen inzwischen mehr als erfüllt“,<br />

freut sich der Vorstandsvorsitzende. In<br />

enger Abstimmung mit den Sachverständigen<br />

der Versicherungen wurde<br />

eine Provisorienstrategie umgesetzt<br />

mit dem Ziel, die Fertigung so schnell<br />

Wir sind Mitglied im wie möglich wieder aufzunehmen.<br />

Bundesverband Zeitarbeit<br />

Dabei hatte der viertgrößte deutsche<br />

Leiterplattenhersteller die Nummer<br />

Klettgaustr. 9, 79761 WT-Tiengen, Tel. 0 77 41 96 94 90<br />

sieben in Europa noch Glück im Unglück:<br />

Dank des schnellen und um-<br />

Niederlassung: Marienplatz 11, 88212 Ravensburg, Tel. 0 7 51 3 59 47-0 sichtigen Einsatzes der 250 Feuerwehrmänner<br />

konnte ein im Jahre 2002 Der Vorstand der SEAG hat das <strong>Unternehmen</strong> durch schwierige Zeiten ge-<br />

www.ipeka.de, info@ipeka.de<br />

errichteter Neubau vor den Flammen führt (von links): Marc Schweizer, Rainer Hartel und Rudolf Schmider. Im<br />

gerettet werden.<br />

Hintergrund der neue Galvanoautomat. Bilder SEAG/Montage Steller<br />

Ï Portrait 1⁄4 Seite<br />

=<br />

+<br />

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WT-Tiengen und Ravensburg<br />

konzept sowie ein Montagekonzept,<br />

wobei in jedem Schritt eine möglichst<br />

große Übereinstimmung mit bereits<br />

bewährten Teilen und Prozessen angestrebt<br />

wird. Dieser Aufwand sorgt<br />

zunächst für Kosten, die aber an späterer<br />

Stelle etwa durch die Einsparungen<br />

bei der Prozesseinrichtung, Mehrfachnutzung<br />

vorhandener Werkzeuge<br />

oder Skaleneffekte bei der Beschaffung<br />

überkompensiert werden.<br />

„Dieses Verfahren eröffnet ebmpapst<br />

drei Wettbewerbsvorteile,“ betont<br />

Weisser: „Wir haben früh eine belastbare<br />

Preiskalkulation, erreichen<br />

kürzere Produktentstehungszyklen<br />

und können die Kunden sehr qualifiziert<br />

beraten, indem wir schon in der<br />

Produktentwicklungsphase weitgehend<br />

Klarheit über die Qualität der<br />

Fertigungsprozesse gewinnen.“<br />

Doch irgendwann kommt in jedem<br />

Projekt der Punkt, an dem die Weiterentwicklung<br />

umzusetzen ist. „Das<br />

Wissen um die Gegebenheiten in der<br />

Produktion erlaubt es, exakt definierte<br />

Konstruktions-Richtlinien vorzugeben,<br />

die aber keineswegs innovative<br />

Ideen unterdrücken“ betont Weisser.<br />

Am Beispiel eines neuen Motors für<br />

Automobil-Lenkgetriebe sieht das so<br />

aus: Wicklung, Stator, Rotor und Endmontage<br />

sind so aufeinander abgestimmt,<br />

dass das neue Produkt auf einer<br />

bestehenden Produktionslinie<br />

hergestellt werden kann. Auf ihr werden<br />

aktuell acht verschiedene Motoren<br />

in 52 Variationen produziert. Die<br />

Umrüstzeit beträgt dabei weniger als<br />

fünf Minuten.<br />

Für den Bereich der Wicklung heißt<br />

das: Die 6-Achsen-CNC-Wickelmaschine<br />

wird auch diesen Motor nach<br />

dem auf dieser Linie festgelegten Verfahren<br />

wickeln. Auch die übrigen Parameter<br />

wie z.B. Drahtdurchmesser,<br />

Drahtzug, Nutbreite, Windungszahl<br />

pro Spule und die Anzahl Spulen pro<br />

Wicklung sind für jedes neue Produkt<br />

zu beachten. Die drei weiteren Schritte<br />

werden nach gleicher Strategie abgearbeitet.<br />

Ein weiterer wichtiger Effekt<br />

der durchgehenden Konstruktions-<br />

und Fertigungstaktik liegt in der<br />

gewonnenen Flexibilität des Produktionsprozesses.<br />

Ausweitungen der<br />

Tipps & Tricks<br />

Pro:fit 19. April 2007 . Seite 21<br />

Elektronische Unterschrift gesucht Buchtipp<br />

◆ Vom richtigen Umgang mit Online-Rechnungen (Teil 2): Wie Sie die digitale Signatur prüfen<br />

WIRTSCHAFTSPOLITIK<br />

Einfacher ist besser<br />

von Marc Weyhing<br />

Da es eine weit verbreitete Methode Wenn Sie PDF-Dokumente mit dem Eine kostenlose und<br />

Verifizierungsprozess Wenn deutsche Politiker einen<br />

ist, Dokumente, die zwischen unter- Reader öffnen, erscheinen links am unabhängige Prüfsoft-<br />

mit einer Online-Rech- Schuss abgeben, geht er oft nach<br />

Die digitale Signatur soll Rechtssischiedlichen Systemen ausgetauscht Rand mehrere Symbole (Icons) oder ware für Kaufleute, die<br />

nung durchspielen will, hinten los. Beispiele für diese<br />

cherheit im virtuellen Geschäftsver- werden, im Portable Document For- Reiter. Eines der Symbole bzw. einer eher wenige Online-<br />

kann dies auch kostenlos These<br />

kehr schaffen – das ist ihr Zweck, und mat (PDF) zu erstellen und zu versen- der Reiter steht für „Unterschriften“. Rechnungen erhalten,<br />

und anonym tun. Bei der präsentiert<br />

die Idee der Gesetzgeber als solche ist den, werden auch Online-Rechnun- Fehlt dieses Symbol oder der Reiter, ist bietet beispielsweise<br />

kostenlosen Prüfung er- Bernd<br />

gut. Der Aufwand und das Risiko bei gen zumeist in diesem Format an eine das Dokument auch nicht unterzeich- die Berliner Secrypt<br />

scheint das Verifikati- Ziesemer<br />

ihrem Einsatz scheint jedoch für viele Begleitmail angehängt. Öffnen und lenet. In diesen Fällen empfiehlt es sich, GmbH mit dem Digionsergebnis<br />

jedoch nur in seinem<br />

<strong>Unternehmen</strong> zu hoch. Doch es gibt sen lassen sich PDF-Dateien zum Bei- ohne Verzug vom Rechnungsausstelseal-Reader. Die Soft-<br />

auf dem Bildschirm. Buch<br />

auch einfache Lösungen.<br />

spiel mit dem kostenlosen Adobe Realer Rechnungen in Papierform zu verware erzeugt automa-<br />

Möchte man ein GoBS/ „Eine<br />

Wenden wir uns heute der häufig der. Um zu erkennen, ob eine Rechlangen, bis dieser über die gesetzlich tisiert eine Prüfdoku-<br />

GDPdU-konformes kurze<br />

gestellten Frage zu, was vom Empfännung über eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Signatur verfügt. Das mentation inklusive<br />

Prüfprotokoll inklusive Geger<br />

nach dem Eingang von Online- anerkannte Signatur verfügt, muss der gilt natürlich vor allem dann, wenn die Zeitstempel, die den Grundsätzen Zeitstempel zum Download für die Arschichte Rechnungen via E-Mail zu tun ist. Der Empfänger über den Adobe Reader in Vorsteuer aus den Rechnungen beim ordnungsmäßiger Buchführungssyschivierung, entstehen geringe Kosten. der<br />

erste Schritt besteht darin zu prüfen, einer Version ab 7.0 verfügen – es kann Finanzamt geltend gemacht werden teme (GoBS) und zur Durchführung Das Angebot des Dienstes umfasst neöko- ob die Rechnung überhaupt unter- also zunächst eine Aktualisierung des soll.<br />

der Prüfung digitaler Unterlagen ben der Verifizierung und GenerienomischenUnverzeichnet ist.<br />

Programms erforderlich sein.<br />

Beim Anklicken des Symbols oder (GDPdU) für signierte Rechnungen rung digitaler Signaturen die Möglichnunft“: etwa Arbeitsbeschaffungs-<br />

des Reiters „Unterschriften“ werden entspricht. Laut Hersteller ist die Vekeit, ein E-Mail-Konto einrichten und maßnahmen, die Jobs vernichten<br />

die Informationen zur Unterschrift rifikation über die wichtigsten akkre- alle Online-Eingangsrechnungen von oder Einsparungen, die letztlich<br />

angezeigt – die Gültigkeit der Signatur ditiertenZertifizierungsdienstanbie- Lieferanten dorthin leiten zu lassen. mehr Geld kosten. Was der Chef-<br />

erkennen Sie an einem grünen Haken, ter hinweg möglich.<br />

Dann geschieht die Verifizierung nach redakteur des Handelsblatts im<br />

die Ungültigkeit an einem roten Warn- Einige <strong>Unternehmen</strong>, die Online- dem Eingang der Rechnungen ganz Untertitel nüchtern „Die deutsche<br />

kreuz und die Fragwürdigkeit der Gül- Rechnungen mit digitaler Signatur automatisch, ebenso die Erstellung Wirtschaftspolitik und das Gesetz<br />

tigkeit an einem Fragezeichen. versenden, bieten ihren Kunden die des Protokolls. Beides wird mit der der unbeabsichtigten Folgen“<br />

meist kostenfreie Signaturerkennung eingegangenen Rechnung des Ge- nennt, entpuppt sich als Müll-<br />

Signatur verifizieren<br />

und -prüfung über einen Online-Sigschäftspartners verknüpft und an die haufen von politischen Fehlkalku-<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt ist lediglich natur-Prüfservice ihres eigenen Sig- E-Mail-Adresse des Rechnungsemplationen – die allerdings Milliar-<br />

ersichtlich, dass die Online-Rechnung naturanbieters an. Der Rechnungsfängers weitergeleitet. Fertig? Fast. den kosten können, wie die Hartz<br />

unterschrieben wurde. Doch ob die empfänger benötigt zur Prüfung au-<br />

IV Reform. Der Fehler im System:<br />

Rechnung auch innerßer einem Internetzugang keine eige- Von der Pflicht zur Kür<br />

Statt Gesetze zu vereinfachen<br />

Die digitale Signatur halb des Zeitraums erne Infrastruktur, die Prüfung erfolgt Die E-Mail, mit der die Rechnung ge- erlassen Politiker Ausnahmeverstellt<br />

wurde, in dem vollautomatisch, es wird ein GDPdU-/ kommen ist, die Rechnung selbst und ordnungen für alles und jeden.<br />

soll Rechtssicherheit im die Signatur laut Zerti- GoBS-konformes Prüfprotokoll er- das Verifikationsprotokoll inklusive Doch am Ende verkehren sich die<br />

virtuellen Geschäftsfikat gültig ist, weiß stellt – in der Regel inklusive Zeitstem- Zeitstempel sind als steuer- und han- Folgen der Gesetze ins Gegenteil<br />

man damit noch nicht. pel. Der große Nachteil: Der Rechdelsrechtliche Dokumente über 10 der ursprünglichen Absicht.<br />

verkehr schaffen.<br />

Die Gültigkeit des Zernungsempfänger kann diesen Service Jahre in elektronischer Form, ge- Ziesemer zeigt, dass wir nur<br />

tifikats muss deshalb ausschließlich zur Prüfung von Signaschützt vor nachträglichen Manipula- durch radikale Vereinfachung<br />

verifiziert werden. Und ab hier scheint turen dieses Signaturanbieters nüttionen, zu archivieren – darüber mehr wieder eine vernünftige Politik<br />

die Sache mit der Prüfung von Online- zen.<br />

in den nächsten Folgen unserer Serie. bekommen können. (hot)<br />

Signaturen kompliziert, denn für das Ganz ohne Software-Installation<br />

Verifizieren digitaler Unterschriften können Signaturen unabhängig vom Marc Weyhing ist Mitinhaber des auf Bernd Ziesemer: Eine kurze Ge-<br />

bleiben nur wenige Möglichkeiten: 1. Signaturanbieter zum Beispiel über Informations- und Dokumenten-Manageschichte der ökonomischen Unver-<br />

Geeignete Prüfsoftware anschaffen, 2. die Signatur-Check-Funktion auf ment sowie die Digitale Betriebsprüfung nunft. Die deutsche Wirtschaftspolitik<br />

Kennt sich aus mit Prüfmöglichkeiten des Unterneh- www.signaturportal.de verifiziert wer- spezialisierten <strong>Unternehmen</strong>s Poolworxx und das Gesetz der unbeabsichtigten<br />

elektronischen mens, das die Rechnung ausstellt, nutden. Die Konditionen des Anbieters in Owingen.<br />

Folgen, Campus Verlag 2007, 210<br />

Unterschriften: zen oder 3. den Prüf- und Dokumenta- sind attraktiv, die Registrierung ist<br />

Seiten, 24,90 Euro, ISBN:<br />

Autor Marc Weytionsprozess von Online-Diensten kostenlos und einfach, und wer ein- Im Internet:<br />

978 35 9338 2357<br />

hing. Bild: privat vornehmen lassen.<br />

fach nur mal den gut beschriebenen www.poolworxx.de<br />

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gentlich veraltet: Bei Einführung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes<br />

war die<br />

„maximale Überlassungsdauer von Leiharbeitnehmern“<br />

auf 3 Monate befristet. Diese<br />

wurde später verlängert, bzw. ganz aufgehoben.<br />

Überlassene Leiharbeitnehmer können<br />

somit unbegrenzt lange von der gleichen<br />

IPEKA Personaldienstleistungen, ein Als unternehmensbezogene Dienstleistung Personaldienstleistungsfirma als Verleiher<br />

seit dem Jahr 2000 in Waldshut-Tiengen kommt sie betrieblichen Flexibilisierungs- an den gleichen Kundenbetrieb als Entlei-<br />

ansässiges <strong>Unternehmen</strong>, ist ein starkes bedürfnissen entgegen und stellt eine wichher überlassen werden, daher spricht man<br />

<strong>Unternehmen</strong> in Personalfragen –<br />

tige Option zur Überbrückung von Perso- heute von der Arbeitnehmer-überlassung.<br />

kompetent, zuverlässig und flexibel. nalengpässen dar. In Zeiten zunehmender Durch die Streichung dieser Begrenzung ist<br />

Spezialisierung und „just-in-time“ Produk- die Überlassung nicht nur zur Deckung von<br />

egenstand des <strong>Unternehmen</strong>s tionen kommt der uneingeschränkten Nut- Auftragsspitzen interessant, sondern auch<br />

ist die Arbeitnehmerüberlaszung bzw. der Vielfalt der Instrumente zur ein Instrument, um dauerhaft die Personal-<br />

Gsung<br />

und die Arbeitsvermittlung Personal- und Arbeitszeitflexibilisierung kosten kalkulieren zu können.<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. eine besondere Bedeutung zu. Der Begriff<br />

Neben den klassischen Berufen im ge- „Zeitarbeit“ stammt aus den Anfängen der Seit 2003 gilt in der Branche ein Mantelwerblichen<br />

und kaufmännischen Bereich Branche in Deutschland und ist heute eitarifvertrag. Kernstück dieses Mantels ist ter nur am richtigen Ort einzusetzen. Für können besagte Auftragsspitzen abgedeckt<br />

hat sich die Firma IPEKA Personaldienst-<br />

ein flexibles Jahresarbeitszeitkonto, das jedes Stellenprofil sucht IPEKA den passen- werden, zum anderen ist die Entleihung<br />

leistungen auch auf die Vermittlung von<br />

den Besonderheiten der Zeitarbeitsbranden Bewerber und stellt diesen dem Auf- eine Möglichkeit, unter 10 festangestellten<br />

hochqualifizierten Fachkräften wie z. B.<br />

che Rechnung trägt. Das flexible Jahrestraggeber vor.<br />

Mitarbeitern zu bleiben und um nicht unter<br />

Ingenieure, Informatiker, Konstrukteure,<br />

arbeitzeitkonto gestattet unkomplizierte<br />

das Kündigungsschutzgesetz zu fallen. Be-<br />

Programmierer und anderem Fachperso-<br />

Ausgleichsmöglichkeiten durch Plus- und Sollte sich wider Erwarten ein Mitarbeiter reits jetzt schon gehören viele kleinere Unnal<br />

spezialisiert.<br />

Minusstunden. So ist die hohe Flexibilität trotz sorgfältiger Auswahl als nicht geeigternehmen und Handwerksbetriebe zum<br />

der Arbeitnehmerüberlassung weiter genet herausstellen, besorgt IPEKA aus einem festen Kundenstamm der Firma IPEKA.<br />

IPEKA Personaldienstleistungen wurde im<br />

währleistet. IPEKA Personaldienstleistun- großen Mitarbeiterpool unkompliziert und<br />

Jahr 2000 von Josef Ott gegründet und hat<br />

gen ist Mitglied im Bundesverband Zeitar- schnell einen adäquaten Ersatz.Zudem Durch den Einsatz von Leih-Personal lassen<br />

sich seitdem am Markt etabliert. 2002 wurbeit<br />

(BZA), und hält sich selbstverständlich übernimmt die Firma IPEKA die soziale Ab- sich Wettbewerbs- und Wachstumschande<br />

in Ravensburg eine Niederlassung er-<br />

an diesen Tarifvertrag. Auf dieser Basis ist sicherung der Arbeitnehmer bei Krankheit cen wahren und zukünftige Erfolgspotenöffnet,<br />

die seither erfolgreich in der Region<br />

es dem Dienstleister möglich, den Arbeit- bzw. Urlaub, so dass für den Entleiher nur tiale steigern. Angesichts einer zunehmend<br />

Bodensee erfolgreich Fachkräfte vermittelt.<br />

nehmern faire Konditionen zu bieten. So die effektiv geleisteten Arbeitstunden als globaler und unberechenbarer werdenden<br />

Die Zeitarbeit hat sich im letzten Jahrzehnt<br />

sind zufriedene und motivierte Mitarbei- Kosten zu Buche stehen.<br />

Weltwirtschaft ist Zeitarbeit die ideale Ba-<br />

am Markt fest etablieren können, und ist<br />

ter garantiert, die in den Kundenbetrieben<br />

sis, um langfristig erfolgreiche Strategien<br />

aus der heutigen Geschäftswelt kaum noch<br />

produktive und zuverlässige Arbeit leisten. Auch für Kleinunternehmen ist Arbeitneh- zur Flexibilisierung des Personaleinsatzes<br />

wegzudenken.<br />

Dazu gehört auch, den richtigen Mitarbeimerüberlassung interessant. Zum einen zu entwickeln. Ihr gehört die Zukunft.<br />

Klettgaustraße 9, 79761 WT-Tiengen, Tel. 07741/96 9490 | Niederlassung: Marienplatz 11, 88212 Ravensburg, Tel. 0 751 /359 47-0 | www.ipeka.de, info@ipeka.de<br />

Ï Fachtipp 1⁄2 Seite<br />

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Ï Werbepräsenz 4 Monate, frei wählbar<br />

+<br />

+<br />

Roland Weisser leitet das ebm-papst-<br />

Werk in St. Georgen.<br />

Stückzahlen und Abrufverzögerungen<br />

lassen sich dadurch bewältigen.<br />

„Für uns ist Design for Manufacturing<br />

ein Stück Zukunftssicherung.<br />

Produktionsbetriebe müssen heute<br />

enorme Flexibilität aufbringen, um<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben, zumal<br />

gerade im Automotivebereich Stoßzeiten<br />

mit schnell wachsenden und<br />

stark schwankenden Stückzahlen gelebter<br />

Alltag sind“, lautet Weissers Fazit.<br />

„Design for Manufacturing ist<br />

heutzutage kein „nice to have“, sondern<br />

für ebm-papst St.Georgen ein<br />

unzweifelhaftes „must have“. Die<br />

durchgehende Konstruktionstaktik<br />

unter Einbeziehung der gegebenen<br />

Fertigungsoptionen erweist sich dabei<br />

als grundlegend wichtig. Die konstruktive<br />

Angleichung ohne qualitative<br />

Nivellierung sorgt für jene Effizienz,<br />

die die Produktion in Deutschland erst<br />

wirtschaftlich möglich macht.“<br />

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Ï 1 Jahresabo PROFIT


Unterwegs<br />

Seite 28 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

Campus<br />

HTWG<br />

Erste Kanzlerin<br />

Margit Plahl<br />

(Bild) ist die<br />

erste Kanzlerin<br />

der Hochschule<br />

für Technik,<br />

Wirtschaft und<br />

Gestaltung<br />

(HTWG) in<br />

Konstanz. Sie tritt die Nachfolge<br />

des bisherigen Verwaltungsdirektors<br />

Axel Schuler an und<br />

wurde vom Hochschulrat der<br />

HTWG gewählt. Plahl war seit<br />

2004 Kanzlerin der Gerog-Simon-<br />

Ohm-Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaft Nürnberg, der<br />

zweitgrößten und forschungsstärksten<br />

Fachhochschule in<br />

Bayern. Die 39-jährige Juristin<br />

und Sozialpädagogin, die von<br />

2001 bis 2003 bereits als Leiterin<br />

der Personalabteilung der Uni<br />

Konstanz in der Hochschulstadt<br />

tätig war, will „die bewährten<br />

Stärken der HTWG ausbauen“.<br />

Dazu gehört die Verbesserung der<br />

Serviceleistungen für die Studierenden.<br />

(sk)<br />

BERUFSAKADEMIE<br />

Plattform für<br />

Sport<br />

Nach dem<br />

Motto<br />

„Studenten<br />

für<br />

Studenten“<br />

haben<br />

acht Studenten<br />

des Studiengangs Wirtschaftsinformatik<br />

der Berufsakademie<br />

(BA) Lörrach ein virtuelles Sportportal<br />

aufgebaut. Die Plattform<br />

soll den rund 1500 Studenten der<br />

BA die Möglichkeit bieten, Sportgruppen<br />

zu gründen und Events<br />

zu organisieren. „Das Portal ist<br />

sehr sinnvoll, da das Studieren<br />

nicht nur aus Klausuren, Seminaren<br />

und Partys besteht. Bewegung<br />

und Sport sind genauso wichtig“,<br />

ist sich BA-Direktor Bernd Martin<br />

sicher. Zudem können man den<br />

Hochschulstandort Lörrach mit<br />

dem Sportportal in Zukunft besser<br />

vermarkten und mehr sportlustige<br />

Studenten an die BA locken.<br />

(sk)<br />

HOCHSCHULE ALBSTADT<br />

Fünf Sterne für Lehre<br />

Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen<br />

wurde in einer bundesweiten<br />

Studie des Centrums für<br />

Hochschulentwicklung und dem<br />

Arbeitskreis Personalmarketing zu<br />

Bachelor-Studiengängen mit fünf<br />

Sternen ausgezeichnet. Die<br />

Höchstwertung haben nur 31 von<br />

547 untersuchten Studiengängen<br />

erhalten. Darunter sind drei der<br />

Hochschule Albstadt: Lebensmitteltechnik,<br />

Pharmatechnik<br />

und Wirtschaftsingenieurwesen.<br />

Ermittelt wurden dabei nicht nur<br />

die Vermittlung von Fachkompetenz,<br />

sondern auch die darüber<br />

hinausgehenden Schlüsselqualifikationen<br />

für den Beruf. Das Rating<br />

fand bereits zum dritten Mal<br />

statt. (sk)<br />

LANDESKONFERENZ<br />

Graevenitz bleibt Chef<br />

Gerhart von<br />

Graevenitz<br />

(Bild), Rektor<br />

der Universität<br />

Konstanz, wurde<br />

von den Rektoren<br />

und Präsidenten<br />

der<br />

baden-württembergischen Universitäten<br />

für ein weiteres Jahr<br />

zum Vorsitzenden der Landeskonferenz<br />

gewählt. Die neue<br />

Amtszeit endet am 31. März 2009.<br />

Der stellvertretende Vorsitzende,<br />

der Hohenheimer Rektor Hans-<br />

Peter Liebig, bleibt weiterhin im<br />

Amt. Als Schwerpunkt seiner<br />

Amtszeit bezeichnete von Graevenitz<br />

die Umsetzung der Ausbauprogramme<br />

auf Landes- und<br />

Bundesebene. Weitere wichtige<br />

Themen seien die Umsetzung der<br />

gestuften Studiengänge im Lehramt,<br />

die baden-württembergische<br />

Hochschulefinanzierung und die<br />

Vereinfachung der Professorenbesoldung.<br />

(sk)<br />

Fischalarm auf den Lofoten: Auf allen freien Flächen hängen zwischen Januar und Juli die getrockneten Dorsche auf den A-förmingen Trockengestellen, wie hier in Å. Bilder: Merklinger<br />

Der Himmel hängt voller Fisch<br />

◆ Auf der norwegischen Inselgruppe der Lofoten dreht sich vier Monate lang alles um den Dorsch<br />

von Michael Merklinger<br />

Der Atlantik wirkt erstaunlich ruhig,<br />

als die ersten Hotelgäste den<br />

Frühstückssaal in Henningsvær gegen<br />

acht Uhr betreten. Noch! Keine zwei<br />

Stunden später tobt ein Schneesturm<br />

über den kleinen Ort auf den Lofoten<br />

hinweg. Die im Hafenbecken verbliebenen<br />

Fischerboote werden zum<br />

Spielball von Wellen und Wind. Von<br />

Henningsvær, dem „Venedig des Nordens“,<br />

lassen sich in der Ferne die<br />

schneebedeckten, schroffen und kahlen<br />

Berge der Lofoten erahnen. Ein beeindruckendes<br />

Naturschauspiel von<br />

Meer und Bergen.<br />

Mehr als 20 Fischerboote sind an<br />

diesem Morgen in aller Frühe aus dem<br />

Hafen in Henningsvær gefahren, um<br />

sich ihren Anteil zu sichern – ihren Anteil<br />

an den riesigen Dorschschwärmen.<br />

Einmal jährlich schwimmt der<br />

Dorsch, der nach seiner Geschlechtsreife<br />

in Deutschland Kabeljau und in<br />

Norwegen Skrei genannt wird, zum<br />

Laichen in die Fischgründe nördlich<br />

der Lofoten. Hunderte von Fischkuttern<br />

folgen ihnen in dieser Zeit.<br />

„Stockfisch ist das Gold der Lofoten“,<br />

sagt Steinar Larsen, wenn er<br />

über den Stockfisch in seinem Museum<br />

in Å philosophiert. Keiner kennt<br />

sich so gut aus mit dem „reisenden<br />

Fisch“ wie er. Über 20 Jahre lang hat<br />

Larsen, der sommers wie winters einen<br />

Strickpulli trägt, das Naturprodukt<br />

hauptsächlich nach Italien verkauft.<br />

Ein einträgliches Geschäft.<br />

„Wenn man gut fischt, dann sagt man<br />

hier Auf Wiedersehen Armut, berichtet<br />

Larsen mit einem Schmunzeln.<br />

Über 31 000 Tonnen werden die Fischer<br />

auf den Lofoten bis Ende April<br />

aus dem Wasser ziehen. Damit steuern<br />

die dortigen Seemänner knapp ein<br />

Drittel des gesamten Dorschfangs in<br />

Norwegen bei. „Früher haben die Fischer<br />

bis zu 500 Kilogramm Fisch am<br />

Tag gefangen. Heute sind es 20 000 Kilogramm<br />

pro Stunde“, erklärt Larsen.<br />

Der Kabeljau war bis etwa 1970 eine<br />

der verbreitetsten Fischarten der Welt.<br />

Angelglück: Gleich zwei Dorsche auf<br />

einmal beim Fischfang vor Nusfjord.<br />

Lofoten<br />

Die Lofoten, das sind schroffe<br />

Berge, Fjorde, das offene Meer und<br />

Sandstrände, kahle Felsen und<br />

grüne Landschaften. Die Inselgruppe<br />

zwischen dem 67. und 68.<br />

Breitengrad ist vom norwegischen<br />

Festland durch den Vestfjord getrennt.<br />

Brücken verbinden die<br />

Inseln der norwegischen Inselgruppe.Auf<br />

einer Fläche von 1227<br />

Quadratkilometern leben hier etwa<br />

25 000 Menschen.<br />

Im Netz:<br />

www.lofoten.info<br />

Die gute Verwertbarkeit des Fisches<br />

und seine Lagerfähigkeit sowie der<br />

recht leichte Fang haben dazu geführt,<br />

dass er inzwischen sogar in seinem<br />

Fortbestand bedroht ist. Deshalb wird<br />

die Fangquote von der Fischereiaufsicht<br />

in Norwegen überwacht. 2003<br />

wurden auf den Lofoten etwa 47 000<br />

Tonnen Skrei gefischt, vier Jahre später<br />

nur noch 31 000 Tonnen. Die Einnahmequelle<br />

durch den Fisch ist stark<br />

zurückgegangen. Stattdessen wird<br />

heute ein großer Teil der Einnahmen<br />

aus dem Tourismus erwirtschaftet.<br />

Nur wenige Menschen auf den Lofoten<br />

leben noch vom reinen Fischfang.<br />

Die Fischer achten gegenseitig auf<br />

sich, damit keiner zu viel Dorsch aus<br />

dem Wasser zieht. Nach strengen Regeln<br />

wird daher gefischt, die Strafen<br />

bei Missachtung sind drakonisch.<br />

Draußen auf dem Bootssteg duftet<br />

es trotz des Windes nach Meer, Seetang,<br />

Holz und natürlich Fisch. „Es<br />

riecht nach Geld“, betont Larsen, als er<br />

das kollektive Naserümpfen seiner Besucher<br />

sieht. In den Fischfabriken<br />

wird in der „Fünften Jahreszeit“, wenn<br />

der Dorsch kommt, rund um die Uhr<br />

gearbeitet. Man riecht und sieht es! Etwa<br />

vier Monate, jeweils sechs Tage pro<br />

Woche, zieht es die Fischer in der Saison<br />

zwischen Januar und April aufs<br />

Meer. Denn der Dorsch ist das Ge-<br />

Christian-Ivar Hammerbeck angelt<br />

durch ein Loch im Hotelboden.<br />

Beeindruckende Landschaften zeichnen die Lofoten zu jeder Jahreszeit aus.<br />

schäft auf den Lofoten. „Mit dem Geld,<br />

das wir in den drei Monaten beim<br />

Dorschfang verdienen, versorgen wir<br />

unsere Familien für den Rest des Jahres“,<br />

erklärt Kapitän Lars Åge. Umgerechnet<br />

zweieinhalb Euro verdient<br />

Åge pro Kilo. 40 Tonnen Dorsch darf er<br />

2008 fangen, dann ist seine Fangquote<br />

erfüllt und ein finanzieller Grundstock<br />

bis zum nächsten Fang gelegt.<br />

„Stockfisch ist das Gold der<br />

Lofoten. Wenn man gut<br />

fischt, dann sagt man hier:<br />

Auf Wiedersehen Armut“<br />

DORSCH-FISCHER STEINAR LARSEN<br />

Auch die Kinder profitieren vom<br />

Fischfang. So gilt die Zunge der Dorsche<br />

als besondere Delikatesse. Sie<br />

wird auf Metallspieße gesteckt und<br />

später in der Pfanne angebraten. Das<br />

Herausschneiden ist seit Jahrhunderten<br />

den Kindern vorbehalten. In manchen<br />

Orten gibt es extra Fischferien.<br />

Ansonsten arbeiten die Kinder nach<br />

der Schule oder am Wochenende in<br />

den Fischannahmestellen. „Wir kriegen<br />

40 Kronen (6 Euro) pro Kilo<br />

Dorschzunge“, erklärt ein 14-Jähriger<br />

mit breitem Grinsen. Bis zu 4000 Euro<br />

können die Kinder während einer gu-<br />

ten Saison verdienen.<br />

Hoch aus dem Norden, aus der Barent-See,<br />

kommt der Skrei alljährlich<br />

in die vom Golfstrom verwöhnten Gewässer<br />

der Lofoten. Früher ernährte<br />

der saisonale Ansturm auf den Fisch<br />

ganze Heerscharen von Saison-Fischern,<br />

die in den vier Monaten der<br />

Laichzeit wie zu einem Goldrausch<br />

vom norwegischen Festland auf die<br />

Lofoten kamen. In offenen Booten<br />

wagten sie sich in die von eisigen Winden<br />

gepeitschte See, um sich dann in<br />

der Nacht klamm und hungrig in<br />

schlecht beheizten und nach Teer und<br />

Fisch stinkenden Rorbuser, einstigen<br />

Bootshäusern der Lofotenfischer, in<br />

den Schlaf zu zittern. Heute sind die<br />

kleinen und meist rot angemalten<br />

Rorbus luxuriöse kleine Ferienhäuschen,<br />

die teilweise über Fußbodenheizungen<br />

verfügen.<br />

An der Jagd auf den Skrei beteiligen<br />

sich seit einigen Jahren auch immer<br />

mehr Touristen. Das kleine und idyllische<br />

Örtchen Nusfjord hat sich beispielsweise<br />

ganz auf die Angler eingestellt.<br />

Neben zahlreichen Rorbus stehen<br />

moderne Boote zum Fang bereit.<br />

Mit Hilfe der Technik (Echolot), ist die<br />

Chance eines Fanges groß und das Herablassen<br />

der Angelschnur ein leichtes<br />

aber auch zeitintensives Vergnügen.<br />

Wer beim Angeln die Gemütlichkeit<br />

vorzieht, der sollte in Svolvær sein<br />

Quartier aufschlagen, denn dort muss<br />

er nicht einmal das Hotelzimmer dazu<br />

verlassen. Im Zimmer 121 des Rica Hotels<br />

hat ein pfiffiger Schreiner nämlich<br />

ein verschließbares Loch im Fußboden<br />

hinterlassen, das einfach geöffnet<br />

werden kann und der Angelleine den<br />

Weg direkt ins Wasser weist.<br />

„Auf den Lofoten hängt ab Mitte<br />

März der Himmel voller Fische“, sagt<br />

Steinar Larsen, als er den Sinn der allgegenwärtigen<br />

Trockengestelle auf<br />

den Lofoten erklärt. Auf den großen Aförmigen<br />

Holzgestellen, die auf jedem<br />

freien Fleckchen Erde stehen, hängen<br />

manchmal noch bis in den Juni hinein<br />

die an den Schwanzflossen zusammengebundenen<br />

Fische im Wind. Der<br />

Kabeljau verliert durch das Trocknen<br />

ungefähr 80 Prozent seines Gewichts.<br />

Völlig ausgedörrt ist der Trockenfisch<br />

(Tørrfisk) lange Zeit haltbar und in katholischen<br />

Ländern während der Fastenzeit<br />

sehr begehrt.<br />

Die Fachleute unterscheiden zwischen<br />

Salz, Stock- und Klippfisch: Der<br />

Stockfisch trocknet auf hölzernen Gestellen,<br />

der Klippfisch dörrte einst auf<br />

den Klippen, heute in großen beheizten<br />

Hallen. Als „bacalao“ sind die Trockenfische<br />

aus der portugiesischen<br />

Küche nicht mehr wegzudenken. Ein<br />

Großteil des auf den Lofoten gefangenen<br />

Stockfischs wird allerdings nach<br />

Italien exportiert, wobei die Größe<br />

entscheidet, ob er nach Süd- oder<br />

Norditalien gefahren wird. Auch die<br />

Fischköpfe werden vermarktet: Sie<br />

landen in sehr speziellen norwegischen<br />

Gerichten oder werden in Entwicklungsländer<br />

verkauft.<br />

Aus dem Dorsch wird aber noch ein<br />

Produkt gewonnen, das viele Menschen<br />

sicherlich mit Grauen an ihre<br />

Kinderzeit zurückdenken lässt: Lebertran.<br />

„Lebertran ist in Norwegen das<br />

einzige Produkt, das vom Gesundheitsministerium<br />

offiziell empfohlen<br />

wird“, schmunzelt Reiseführer und<br />

Künstler Christian-Ivar Hammerbeck<br />

und verzieht dabei mit einem Kopfschütteln<br />

das Gesicht.<br />

Manche kommen immer wieder, um das Nordlicht zu sehen. Besonders in den kalten Monaten lässt sich das faszinierende<br />

Naturschauspiel auf den Lofoten sehr gut beobachten. Bild: Ohna


–ANZEIGE– –ANZEIGE–<br />

>><br />

von Lars Freudenthal<br />

ir bewegen den Südwesten!“<br />

„W So könnte man die Produkte<br />

und Dienstleistungen der Firmen<br />

Dachser, Grieshaber, Lebert, Weisz<br />

und Transco zusammenfassen. Und<br />

ihnen gleichzeitig nicht gerecht werden.<br />

Denn ihre Kompetenzen in der<br />

Logistik reichen weit über die Grenzen<br />

Deutschlands hinaus und geben<br />

Spielraum für Wachstum.<br />

Als eine der überhaupt größten Investitionen<br />

im Verbreitungsgebiet von<br />

PROFIT nennt Thomas Nopper den<br />

Umzug der Spedition Dachser von<br />

Singen nach Steißlingen. „Der Neubau<br />

ist für uns das große Highlight des Jahres“,<br />

erklärt Nopper. Das neue Firmengelände<br />

hat 9,4 Hektar Fläche. Für das<br />

Projekt hat die Spedition Dachser 21<br />

Million Euro angesetzt. Auf dem neuen<br />

Gelände soll bis Anfang 2009 das<br />

komplette Tagesgeschäft der Firma<br />

abgewickelt werden. In Singen bleiben<br />

wird das Logistiklager der Spedition.<br />

Dieses soll bis zum Mai um 3600 Quadratmeter<br />

erweitert werden.<br />

Als Vorteile von Dachser sieht Thomas<br />

Nopper: „Wir bieten an unseren<br />

Standorten die gesamte Kompetenz<br />

für Luft- und Seefracht an, mit Mitarbeitern,<br />

die ganz speziell nur mit diesen<br />

Bereichen zu tun haben und für<br />

einen optimalen Ablauf sorgen.“ Ob<br />

eine Sendung zum Flughafen nach<br />

Stuttgart oder München gebracht<br />

oder zum Hafen von Hamburg, Bremerhaven<br />

oder Rotterdam gefahren<br />

wird, hängt von der besten Anbindung<br />

ab. In allen Fällen aber gilt: „Bei<br />

uns wird die Luft- und Seefracht direkt<br />

im Transportnetz integriert.“<br />

Eine weitere Stärke von Dachser ist<br />

das großflächige Netzwerk der Firma.<br />

Weltweit beschäftigt das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit Hauptsitz in Kempten 17 000<br />

Mitarbeiter und verfügt über 300 Niederlassungen.<br />

Dies ermöglicht den<br />

Kunden, ihre Ware über das Internet<br />

lückenlos zu verfolgen. Ein Vorteil,<br />

den Firmen aus allen Branchen schätzen.<br />

Nopper: „Wir sind darauf konzipiert,<br />

dass wir für alle Industriesparten<br />

und Lebensmittel fahren können.<br />

Unsere Logistikhäuser werden den<br />

Anforderungen verschiedenster Kundenbereiche<br />

gerecht.“<br />

Vor einer zugleich großen wie interessanten<br />

Aufgabe steht das <strong>Unternehmen</strong><br />

Grieshaber Logistik. „Wir<br />

übernehmen das komplette Aktenarchiv<br />

mit mehr als 70 000 Ordnern von<br />

Voith Paper Fiber Systems“, berichtet<br />

Arnold Zimmermann und erklärt:<br />

„Bei Schieberegalen mit 2,20 Meter<br />

Höhe entspricht das einer Fläche von<br />

500 Quadratmetern.“ Erfolgsrezept<br />

der Grieshaber Logistik ist die genaue<br />

Ausrichtung der Produkte auf die<br />

Kundenanforderungen. Zimmermann:<br />

„Bei uns gibt es keine Lösungen<br />

von der Stange, die wir möglichst<br />

oft verkaufen wollen, sondern wir<br />


–ANZEIGE– –ANZEIGE–<br />

>><br />

von Heinz Siebold<br />

Dass die Autobahnen immer voll<br />

sind, liegt vor allem an den Lastwagen.<br />

Seitdem der Eiserne Vorhang<br />

gefallen ist, stieg der Güterverkehr<br />

auf den rund 2000 Kilometern Autobahn<br />

in Baden-Württemberg fast um<br />

die Hälfte und er nimmt ständig noch<br />

zu. Fast 80 Prozent der Güter reisen<br />

auf der Straße. Das liegt an der „Justin-Time“-Produktion,<br />

also der Herstellung<br />

und sofortigen Verteilung<br />

ohne lange Lagerzeiten. Das hat den<br />

Spediteuren so viel Arbeit gebracht,<br />

dass die Branche im Jahre 2004 mit einem<br />

Umsatz von 170 Milliarden Euro<br />

zum drittgrößten Wirtschaftsbereich<br />

Deutschlands hinter der Automobilindustrie<br />

und dem Gesundheitswesen<br />

aufgestiegen ist.<br />

„Logistiker, nicht Spediteur“, korrigiert<br />

Karlhubert Dischinger jeden,<br />

der ihn mit der alten Berufsbezeichnung<br />

anspricht. An seinem Familienunternehmen<br />

mit Sitz in Ehrenkirchen<br />

lässt sich der Wandel vom Fuhrtransporter<br />

zu einem hochkomplexen<br />

Dienstleister, der ganz nah an die<br />

Produktion gerückt ist, studieren.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> begann vor 125<br />

Jahren mit Pferdefuhrwerken, heute<br />

fährt eine Flotte von 80 eigenen und<br />


–ANZEIGE– –ANZEIGE–<br />

>><br />

PR-ANZEIGE<br />

„Die Montage stellt heute ganz andere<br />

Ansprüche an die Logistik wie<br />

noch vor ein paar Jahren“, sagt zum<br />

Beispiel Olaf Dunkler, Leiter der<br />

Werkslogistik bei der Daimler AG im<br />

Werk Rastatt. „Vor wenigen Jahren<br />

mussten wir Logistiker – übertrieben<br />

gesagt – den Jahresbedarf einmal ans<br />

Band fahren, und dann war es gut.<br />

Heute stellt sich der Mitarbeiter am<br />

Montageband im Prinzip vor, dass wir<br />

ihm jedes Teil sortiert, ordentlich ausgerichtet<br />

nach seinem Wunsch in die<br />

Hand legen und er es nur noch zu verbauen<br />

hat.“<br />

Und dass der Montagearbeiter sozusagen<br />

blind nach hinten greifen<br />

kann und dann die richtige Schraube<br />

in den Händen hält, dafür sorgt auch<br />

ein Dienstleister wie Karldischinger.<br />

Seit zwei Jahren ist das südbadische<br />

<strong>Unternehmen</strong> einer von drei Logistikern,<br />

die jeweils europaweit für Zulieferregionen<br />

zuständig sind und<br />

von den dort ansässigen Zuliefern holen<br />

und anliefern, was an den Rastatter<br />

Mercedes-Produktiosstätten gebraucht<br />

wird. Und zwar passgerecht –<br />

und just in time. Dischinger hat dafür<br />

eigens einen Standort in Rastatt ein-<br />


Kaufpreis € 2 000 000.-<br />

Nebenkosten € 170 000.-<br />

Eigenkapital € 170 000.-<br />

mtl. € 10 833.- *<br />

9 % Rendite<br />

Kaufpreis € 890 000.-<br />

Nebenkosten € 75 650.-<br />

Eigenkapital € 75 650.-<br />

Mieteinnahmen € 6 178.-<br />

mtl. € 1 728.- * Überschuss<br />

9 % Rendite<br />

Kaufpreis € 580 000.-<br />

Nebenkosten € 49 300.-<br />

Eigenkapital € 49 300.-<br />

Mieteinnahmen € 4.291.-<br />

mtl. € 1 149.- * Überschuss<br />

Handel<br />

Gewerbe<br />

Industrie<br />

Kaufpreis € 530 000.-<br />

Einkaufsmarkt<br />

Kaufpreis € 2 910 145.- Villingen, Sparbuch aus<br />

Nebenkosten € 247 362.- Stein, langfr., s. guter,<br />

Eigenkapital € 247 362.- bekannter Mieter. Große<br />

Mieteinnahmen € 16 751.- Neubau-Ladenfl . mit über<br />

mtl. € 988.-<br />

1.000 m² Nfl. u. 90 Stellpl.<br />

* Überschuss<br />

Singen, Speditionsanwesen,<br />

Hallen,<br />

Verwaltungs-Gebäude,<br />

direkt an der<br />

Schweizer Grenze<br />

Villingen, profi tables<br />

Anlageobjekt mit Räumen<br />

für Verkauf, Lager sowie<br />

sonstige Nebenräume.<br />

Villingen,<br />

Renditeobjekt mit bestem<br />

Kapitalertrag sicher und<br />

langfristig vermietet.<br />

FREI<br />

Villingen, Industriehalle,<br />

2.000 qm + Büro 350 qm.<br />

Kranbahnanlegen, Riesen<br />

Freifl äche. Viel Platz für<br />

wenig Geld<br />

25 Wohnungen,<br />

Laden, Bank<br />

Kaufpreis € 2 800 000.- Villingen, Wohn- und<br />

Nebenkosten € 238 000.- Geschäftshaus mit Ladenge-<br />

Eigenkapital € 238 000.- schäften und Wohnungen in<br />

Mieteinnahmen € 17 575.- Bestzustand, super Rendite.<br />

mtl. € 2 408.-<br />

Überzeugen Sie sich selbst!<br />

* Überschuss<br />

Kaufpreis € 1 090 000.-<br />

Nebenkosten € 92 650.-<br />

Eigenkapital € 92 650.-<br />

Mieteinnahmen € 9 277.-<br />

mtl. € 3 645.- * Überschuss<br />

Kaufpreis € 850 000.-<br />

Nebenkosten € 72 250.-<br />

Eigenkapital € 72 250.-<br />

mtl. € 4 604.- *<br />

Kaufpreis € 450 000.-<br />

Nebenkosten € 38 250.-<br />

Eigenkapital € 38 250.-<br />

Mieteinnahmen € 1 626.-<br />

12 % Rendite<br />

Villingen, Gewerbepark<br />

mit mehreren Einheiten<br />

komplett vermietet mit<br />

Top-Mieteinnahmen.<br />

Villingen, Autohaus mit<br />

mehreren Werkstattplätzen<br />

und Ausstellungsgalerie in<br />

bester Verkaufslage.<br />

Günstiger<br />

geht´s nicht!<br />

Schwenningen,<br />

produzierendes Gewerbe,<br />

877 m², ebenerdig, zentral<br />

im Stadtkern. Zum Eigennutzen,<br />

Rest ist vermietet.<br />

10 % Rendite<br />

Kaufpreis € 990 000.-<br />

Nebenkosten € 84 150.-<br />

Eigenkapital € 84 150.-<br />

Mieteinnahmen € 8 024.-<br />

mtl. € 3 074.-* Überschuss<br />

Top Zustand<br />

Kaufpreis € 690 000.-<br />

Nebenkosten € 58 650.-<br />

Eigenkapital € 58 650.-<br />

Mieteinnahmen € 4 250.-<br />

mtl. € 513.- * Überschuss<br />

mtl. € 811.- * mtl. € 707.- *<br />

Zur<br />

Vermietung<br />

Schwenningen<br />

Einzelhandelsfl äche<br />

mit ca. 750 m² Verkaufsfl<br />

äche in verkehrsgünstiger<br />

Lage. 50 m Luftlinie zur<br />

Schnäppchen<br />

Kaufpreis € 699 000.-<br />

Nebenkosten € 59 415.-<br />

Eigenkapital € 59 415.-<br />

Mieteinnahmen € 4 388.-<br />

mtl. € 893.- * Überschuss<br />

9 % Rendite<br />

Kaufpreis € 390 000.-<br />

Nebenkosten € 33 150.-<br />

Eigenkapital € 33 150.-<br />

Mieteinnahmen € 2 722.-<br />

FREI<br />

Zu<br />

vermieten<br />

Trossingen, Wohn-/Geschäftshaus<br />

mit Laden- und<br />

Gewerbefl ächen und Wohnungen,<br />

gute, sichere Mieter,<br />

sehr guter Zustand.<br />

Villingen<br />

Das 32-Familienhaus<br />

mit viel Vorratsgrundstück<br />

in ruhiger Lage.<br />

Eine Super-Rendite.<br />

Super Rendite<br />

Schwenningen. Das Sparbuch<br />

aus Stein. 16 sicher<br />

vermietete Wohnungen.<br />

Rechnen Sie selbst!<br />

Königsfeld<br />

3 Gewerbeeinheiten in<br />

einem eine gute Kapitalanlage<br />

mit super Rendite.<br />

Verkauf oder Vermietung.<br />

Ansprechendes Gewerbeanwesen<br />

in Villingen-<br />

Schwenningen mit 2160 m²<br />

Nfl ., 4000 m² Grdst.<br />

Kaufpreis € 630 000.-<br />

Nebenkosten € 53 550.-<br />

Eigenkapital € 53 550.-<br />

mtl. € 3 413.- * Überschuss<br />

Kaufpreis € 970 000.-<br />

Nebenkosten € 82 450.-<br />

Eigenkapital € 82 450.-<br />

Mieteinnahmen € 5 950.-<br />

mtl. € 696.- * Überschuss<br />

Kaufpreis € 640 000.-<br />

Nebenkosten € 54 400.-<br />

Eigenkapital € 54 400.-<br />

mtl. € 3 467.–*<br />

Zu<br />

vermieten<br />

Mietpreis auf Anfrage<br />

Fabrik<br />

Büro/Handel<br />

Gewerbe<br />

Industrie<br />

Fußgängerzone.<br />

Mietpreis auf Anfrage<br />

Kaufpreis € 480 000.-<br />

Radolfzell, repräsentatives<br />

Büro, Praxis oder Kanzlei<br />

zu kaufen oder mieten.<br />

Modern, hell, viele<br />

verschiedenen Größen.<br />

Villingen-Schwenningen,<br />

Verwaltungsgebäude,<br />

Lager, Produktion<br />

und Büro. Selbst nutzen<br />

oder vermietet lassen.<br />

Königsfeld, Villa der<br />

Extraklasse, über 300 m²<br />

Wohnfl äche, Gartenanlage<br />

von Gartenarchitekt<br />

angelegt.<br />

Moderne Handels-/<br />

Produktionsräume und<br />

Büros, ca. 1500 m²<br />

Nutzfl äche,<br />

auch Teilfl ächen.<br />

Rottweil-OT,<br />

Gewerbeobjekt bei<br />

Rottweil/Oberndorf/<br />

Hochmössingen.<br />

Enorm groß und viel Platz.

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