Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe
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Technik<br />
Seite 26 . 17. April 2008 Pro:fit<br />
News<br />
TOGNUM<br />
Tochter MDE gedeiht<br />
Die Tognum-<br />
Tochtergesellschaft<br />
MDE<br />
Dezentrale<br />
Energiesysteme<br />
GmbH wächst<br />
mit Technik<br />
für Gewächshäuser.<br />
MDE<br />
liefert Blockheizkraftwerke,<br />
in denen Gasmotoren der<br />
Friedrichshafener Tognum-Tochter<br />
MTU eingebaut sind. Vor<br />
allem niederländische Gewächshausbetreiber<br />
setzen die Blockheizkraftwerke<br />
vermehrt ein, weil<br />
sie gleichzeitig Strom und Wärme<br />
liefern und einen Gesamtwirkungsgrad<br />
von fast 90Prozent der<br />
eingesetzten Primärenergie erreichen.<br />
Seit 2005 hat MDE mit den<br />
Anlagen rund 20 Millionen Euro<br />
umgesetzt. Für 2008 ist die Abnahme<br />
weiterer 50 Aggregate im<br />
Gesamtwert von 12,5 Millionen<br />
Euro geplant. (sk)<br />
EADS ASTRIUM<br />
Unter Wasser<br />
Künftig wird die Weltraumtechnologie<br />
von EADS Astrium, die<br />
unter anderem in Immenstaad<br />
entwickelt wird, auch in französischen<br />
U-Booten zum Einsatz<br />
kommen. Astrium hat dabei ein<br />
regeneratives Verfahren zur Aufbereitung<br />
der Luft auf der Internationalen<br />
Raumstation erforscht.<br />
Diese Technologie soll<br />
nun an Bord der neusten französischen<br />
U-Boot-Serie „Barracuda“<br />
eingesetzt werden und den Matrosen<br />
das Atmen erleichtern. Es<br />
gibt bereits einen Vertrag mit<br />
einer französischen Werft. (sab)<br />
ANZEIGE<br />
Überlingen – Aus dem Hochtechnologie-<strong>Unternehmen</strong><br />
Diehl BGT Defence<br />
kommt ein neues Lenkflugkörper-System,<br />
das voraussichtlich im Jahre 2013<br />
in die Serienfertigung für die Marines<br />
gehen kann. Diehl entwickelt diesmal<br />
eine Rakete für U-Boote zur Abwehr<br />
insbesondere von Hubschraubern.<br />
Der Flugkörper kann aber auch gegen<br />
Landziele und gegen Schiffe eingesetzt<br />
werden.<br />
Der sich in der Entwicklung befindliche<br />
Flugkörper strotzt nur so vor<br />
Hochtechnologie. Bis ins Ziel ist die<br />
Rakete über eine haardünne Faser mit<br />
der Kommandozentrale im U-Boot<br />
verbunden. Die Faser in Form eines<br />
Lichtwellenleiters, also ganz laienhaft<br />
ausgedrückt ein Kabel, macht den<br />
Lenkflugkörper mit dem Namen IDAS<br />
(Interactive Defence and Attack System<br />
for Submarines) einzigartig und<br />
eröffnet für die Verteidigung ganz<br />
neue Möglichkeiten. In Expertenkreisen<br />
wird bei dem System sogar von einer<br />
technologisch einmaligen Welt-<br />
neuheit gesprochen.<br />
Bisher nämlich waren bei den Angriffs-<br />
und Verteidigungssystemen in<br />
den U-Booten keine direkten Verbindungen<br />
zwischen Boot und Flugkörper<br />
möglich. In einer Studie wiesen<br />
die Entwickler bei Diehl BGT Defence<br />
die Machbarkeit des Lenkflugkörpers<br />
nach. Dabei wurde ein entscheidender<br />
Trick ausfindig gemacht. Die mit<br />
einer reißfesten Masse ummantelte<br />
Faser wird abgespult und entgeht dabei<br />
jeglicher Spannung, die zum Abreißen<br />
führen könnte. Kaum zu glauben<br />
bei einer Rakete, die, vom U-Boot<br />
abgeschossen, sich mit einer enormen<br />
Geschwindigkeit zunächst durch das<br />
Wasser und dann in der Luft ihr Ziel<br />
sucht. „Aber es klappt“, sagt Klaus<br />
Eberhard Möller, Projektleiter der<br />
IDAS bei Diehl BGT Defence.<br />
Der Flugkörper ist damit vom Abschuss<br />
bis ins Ziel mit der Kommandozentrale<br />
im U-Boot verbunden.<br />
Während des Fluges werden auch Bilder<br />
übertragen. Möller: „Die Einbindung<br />
des Menschen verbessert die zuverlässige<br />
Zielerkennung, erlaubt eine<br />
genaue Zielpunktbestimmung und<br />
trägt wesentlich zur Vermeidung von<br />
Kollateralschäden bei.“<br />
Dass ein Lenkflugkörper mit hoher<br />
Präzision sein Ziel trifft und es außer<br />
Gefecht setzt, sei bekannt und gehöre<br />
zum Brot- und Buttergeschäft eines<br />
Lenkflugkörperherstellers wie Diehl<br />
BGT Defence. Möller verweist auf den<br />
Luft-Luft-Lenkflugkörper Iris-T. Mit<br />
ihm ist der Eurofighter ausgerüstet.<br />
„Aber einen Flugkörper von einem getaucht<br />
fahrenden U-Boot aus dem<br />
Torpedorohr zu starten und kontrolliert<br />
an die Wasseroberfläche und in<br />
einen stabilisierten Marschflug zu<br />
steuern, bringt für die meist luftfahrt-<br />
gewohnten Flugkörperfirmen ganz<br />
neue Herausforderungen mit sich,<br />
insbesondere wenn während des ganzen<br />
Vorganges ein Lichtwellenleiter<br />
abgespult und eine Datenkommunikation<br />
aufrecht erhalten werden soll“,<br />
verweist er auf die Hochtechnologiearbeit<br />
bei Diehl BGT Defence.<br />
Möller hat die Vorgaben bei der Entwicklung<br />
von IDAS zusammen mit seinem<br />
zwölfköpfigen Team erfüllt. Kern<br />
des Lenkflugkörpers ist sein Infrarot-<br />
Suchkopf. Er ist vollgestopft mit hochmoderner<br />
Elektronik, unter anderem<br />
auch mit einer Videokamera zur Bildund<br />
Datenübertragung. Bei der Entwicklung<br />
des Suchkopfes für IDAS<br />
können die Ingenieure teilweise auch<br />
auf das Wissen bei der Entwicklung<br />
des Flugkörpers Iris-T zurückgreifen.<br />
„Wir orientieren uns an der Intelligenz<br />
von Iris-T“, sagt Möller. Mit dem System<br />
des Lenkflugkörpers Iris-T befindet<br />
sich Diehl BGT Defence bereits auf<br />
Erfolgskurs. Das System wurde nun<br />
auch als bodengestütztes Luftverteidigungssystem<br />
erfolgreich getestet. Ansonsten<br />
hängt die Iris-T-Rakete für die<br />
Vom getauchten U-Boot aus wird<br />
der BGT-Lenkflugkörper abgeschossen.<br />
Während des Flugs hält<br />
ein hauchdünnes Kabel Verbindung<br />
zum U-Boot.<br />
Montage: Diehl, Bild: Leberer<br />
U-Boot-Rakete an hauchdünner Faser<br />
◆ Neue Entwicklung des Überlinger Hochtechnologie-<strong>Unternehmen</strong>s Diehl BGT Defence – erste Tests erfolgreich<br />
von Wilhelm Leberer<br />
„Die Tauglichkeit<br />
der Waffe ist bewiesen<br />
worden“<br />
PROJEKTLEITER KLAUS-<br />
EBERHARD MÖLLER NACH<br />
DEM ERSTEN TEST DES<br />
NEUEN LENKFLUGKÖRPERS<br />
Luft-Luft-Verteidigung an den Eurofighters<br />
einiger NATO-Staaten.<br />
Einen ersten Testflug hat der Lenkflugkörper<br />
IDAS auf einem Versuchsgewässer<br />
in Schleswig Holstein bereits<br />
hinter sich. „Dabei ist die Tauglichkeit<br />
der Waffe bewiesen worden“, sagt<br />
Möller. IDAS ist damit der erste Lenkflugkörper,<br />
der sich unter Wasser ohne<br />
zusätzliche Schutzkapsel bewegt. Der<br />
Flugkörper befindet sich nun in einem<br />
Risiko-Minimierungsprogramm, dem<br />
anschließend die eigentliche Entwicklung<br />
folgt. Mit der Einführung des Systems<br />
auf den U-Booten rechnet Möller<br />
im Jahre 2013.<br />
Mit beteiligt bei der Einführung der<br />
neuen Waffe sind die zum Thyssen-<br />
Krupp-Konzern gehörende Howaldtswerke<br />
Deutsche Werft AG, das <strong>Unternehmen</strong><br />
Autoflug in Nabern bei Stuttgart,<br />
das die Glasfaser herstellt, und<br />
das norwegische <strong>Unternehmen</strong> Nammo<br />
in Raufoss, das den Raketenmotor<br />
liefert. Bisher haben die Industrie und<br />
das Bundesverteidigungsministerium<br />
einen zweistelligen Millionenbetrag in<br />
das Projekt gesteckt.<br />
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