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Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe

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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 10 . 17. April 2008 Pro:fit<br />

News<br />

VOLZ-GRUPPE<br />

Neue Arbeitsplätze<br />

Mehr als fünf<br />

Millionen Euro<br />

investiert die<br />

Volz-Gruppe mit<br />

Sitz in Deilingen<br />

in ihr neues<br />

Logistik- und<br />

Produktionszentrum,<br />

das auf dem jetzigen<br />

Betriebsgelände des Hydraulikunternehmens<br />

entstehen soll. Mit<br />

der Erweiterung plant die Volz-<br />

Gruppe auch, 45 neue Mitarbeiter<br />

einzustellen. Bereits im vergangenen<br />

Jahr konnte die Gruppe aufgrund<br />

eines Umsatzwachstums<br />

von 30 Prozent rund 40 neue Jobs<br />

schaffen. Zur Gruppe gehören drei<br />

<strong>Unternehmen</strong>steile: Die Volz<br />

GmbH ist für den Vertrieb der<br />

Produkte für die Hydraulikindustrie<br />

zuständig, die von der Volz KG<br />

hergestellt werden. In der Flextest<br />

GmbH werden die Bereiche Fluidtechnologie<br />

und Edelstahltechnik<br />

erforscht. Insgesamt beschäftigt<br />

das familiengeführte <strong>Unternehmen</strong><br />

280 Mitarbeiter, davon 200 in<br />

Deilingen. Bekannt ist die Volz-<br />

Gruppe auch für ihre betriebseigene<br />

Kindertagesstätte. (sab)<br />

SCHAFFERER<br />

Spitzenhändler<br />

Der renommierte Haushaltswarenspezialist<br />

Schafferer in<br />

Freiburg trotzt seit Jahren erfolgreich<br />

großen Handelskonzernen.<br />

Jetzt wurde das 1889 gegründete<br />

<strong>Unternehmen</strong> zu einem der<br />

weltweit fünf Besten seiner Branche<br />

gekürt und mit dem amerikanischen<br />

Global Innovator<br />

Award ausgezeichnet. „Der Preis,<br />

den Schafferer in den USA bekommen<br />

hat, ist etwas Besonderes“,<br />

kommentiert Manfred Noppel,<br />

der Geschäftsführer des<br />

südbadischen Einzelhandelsverbands<br />

den Erfolg des Freiburger<br />

Fachgeschäfts. 12 000 Artikel<br />

werden auf insgesamt 1000<br />

Quadrtametern angeboten. „Das<br />

Einkaufen muss Spaß machen<br />

und es muss einfach sein. Was der<br />

Kunde nicht hat, ist Zeit“, erklärt<br />

Stefan Schupp, der seit 2003<br />

gemeinsam mit seinem Onkel für<br />

das <strong>Unternehmen</strong> leitet. (sk)<br />

Wärmflasche für die Gäste<br />

◆ Hotelier Klaus Günther Wiesler greift auch zu ungewöhnlichen<br />

Mitteln, um eine hohe Auslastung zu sichern<br />

von Lars Freudenthal<br />

Aller Anfang ist schwer. Was als allgemeine<br />

Volksweisheit gilt, kann<br />

Klaus Günther Wiesler, Inhaber des<br />

Seehotels in Titisee, nur bestätigen.<br />

Als er 1989 das Hotel von seinen Eltern<br />

übernommen hatte, war seine Ausgangslage<br />

denkbar ungünstig. „Wir<br />

hatten das Hotel gerade um das<br />

Doppelte erweitert und waren dabei<br />

schlecht beraten“, berichtet<br />

er. „Der Schuldenberg war riesig,<br />

die Auslastung unserer Zimmer<br />

nur gering.“ Gleichzeitig betrachteten<br />

Experten die Anlage<br />

mit 40 Zimmern und 60 Betten als<br />

zu klein. Hinzu kam, dass der Titisee<br />

zwar zu den beliebtesten Ferienorten<br />

im Schwarzwald zählt, die Konkurrenz<br />

zu beiden Seiten des Hotels dadurch<br />

aber ebenfalls recht stark ist.<br />

Bereits bei der Übernahme war für<br />

Klaus Günther Wiesler damit klar: „Ich<br />

musste mich in eine Richtung bewegen.“<br />

Es begann die Suche nach Ideen<br />

und den Stärken des Seehotels. „Damals<br />

hatten wir vier Gruppen von Gästen“,<br />

erklärt Wiesler. Neben Reisegruppen<br />

und Feriengästen waren dies<br />

Geschäftsreisende und Teilnehmer an<br />

Tagungen. „Das meiste waren schon<br />

die Feriengäste. Deswegen war für<br />

mich klar, dass wir uns in diese Richtung<br />

bewegen sollten.“ Als Problem<br />

des ursprünglichen Gästemix nennt<br />

Wiesler die verschiedenen Gewohnheiten<br />

der einzelnen Gruppen. „Der<br />

Geschäftsreisende steht früher auf als<br />

der Feriengast. Dadurch hatten wir eine<br />

sehr lange Frühstückszeit.“<br />

Schlimmer noch nennt er das Zusammentreffen<br />

von Feriengästen und<br />

Busgruppen. „Wenn Sie frühstücken<br />

wollen und dann eine Gruppe von 30<br />

bis 40 Leuten über das Frühstücksbü-<br />

Im Seehotel von Klaus<br />

Günther Wiesler aus<br />

Titisee gibt es die Wärmflasche<br />

gratis dazu – und<br />

kalte Füße sind passé.<br />

Umzug nach Markdorf<br />

fett rast – dann haben Sie gefrühstückt.“<br />

Um den Bereich der Feriengäste<br />

und die Auslastung der Zimmer<br />

auf lange Sicht zu steigern, wimmelte<br />

Wiesler die Busgruppen möglichst<br />

schon am Telefon ab. Zugleich führte<br />

das Seehotel Buch über die Umsätze<br />

Früh schon hat sich das Seehotel auf<br />

Feriengäste spezialisiert – und sich<br />

so vor dem Ruin gerettet.<br />

Bild: Freudenthal<br />

◆ Klufterner Metallbearbeitungsbetrieb Schobloch baut im Industriegebiet<br />

von Winfried Thum<br />

Markdorf – Die Industrielandschaft<br />

der Gehrenbergstadt Markdorf wird<br />

um ein innovatives <strong>Unternehmen</strong> reicher.<br />

Die Metallbearbeitungsfirma<br />

Schobloch aus Kluftern hat im Industriegebiet<br />

„Riedwiesen“ 12 000 Quadratmeter<br />

erworben und wird dort ein<br />

neues Produktionsgebäude samt angegliederter<br />

Verwaltung bauen.<br />

Das 51 Jahre alte <strong>Unternehmen</strong> Karl<br />

Schobloch produziert seit 1973 in Kluftern.<br />

Derzeit mit 25 Mitarbeitern auf<br />

2500 Quadratmetern Fläche an der<br />

Bahnhofstraße. Nachdem Mitte April<br />

der Kaufvertrag mit der Stadt Markdorf<br />

unterzeichnet worden ist, sind<br />

jetzt die Umzugspläne konkret. Der<br />

Technische Ausschuss hat zudem bereits<br />

einstimmig den Bauantrag für<br />

den Neubau mit Verwaltungsgebäude<br />

an der Planckstraße 11 genehmigt.<br />

Auf dem 12 000 Quadratmeter großen<br />

Grundstück an der Planckstraße<br />

planen die Geschäftsführer Jürgen<br />

und Markus Schobloch den Bau einer<br />

Produktionshalle mit 4000 Quadratmetern<br />

Fläche. Angegliedert wird ein<br />

Verwaltungsgebäude. Die Halle misst<br />

77 mal 54 Meter und wird neun Meter<br />

hoch. Die Außenfassade soll in hellem<br />

anthrazitfarbenem Alu-Strukturblech<br />

ausgeführt werden.<br />

25 Mitarbeiter sind derzeit bei Schobloch<br />

beschäftigt, doch das Unterneh-<br />

So soll das neue Verwaltungsgebäude von Schobloch aussehen.<br />

men wächst rasant. In den vergangenen<br />

beiden Jahren verzeichnete die<br />

Firma mit den Schwerpunkten Stanzund<br />

Lasertechnik, Rohrbiegetechnik<br />

und Roboterschweißen jeweils einen<br />

Umsatzzuwachs von 30 Prozent. Auch<br />

bekannte Namen aus der Modebranche<br />

wie Hilfiger oder Hugo Boss gehören<br />

zur Kundschaft. Jürgen Schobloch<br />

bedauert zwar, Kluftern verlassen zu<br />

müssen, aber am jetzigen Standort<br />

wäre eine Expansion nicht möglich<br />

gewesen. Da ihm in Friedrichshafen<br />

ein von der Größe passendes Grundstück<br />

nicht angeboten werden konnte,<br />

freut er sich nun bereits auf die Herausforderung<br />

in Markdorf, in der er<br />

eine große Zukunftschance sieht.<br />

„Die Stadt Markdorf hat sich überaus<br />

entgegenkommend gezeigt, auch<br />

mit dem Zahlungsziel“, betonte Schobloch<br />

gestern. Am liebsten würde er<br />

„morgen schon umziehen“, aber für<br />

den Baubeginn fehlt noch der „rote<br />

Punkt“. Dann könne die Produktionshalle<br />

bis Ende des Jahres fertig sein.<br />

Gestartet wird mit neuen Technologien.<br />

Die Prozesse sollen schneller,<br />

optimaler und profitabler ablaufen.<br />

Und das <strong>Unternehmen</strong> kann den Herausforderungen<br />

des Marktes noch<br />

besser begegnen.<br />

Für die Firma am Standort Kluftern<br />

gibt es bereits Interessenten. Laut Jürgen<br />

Schobloch haben sich potenzielle<br />

Käufer sowohl für die Immobilie als<br />

auch für den gesamten Betrieb gemeldet.<br />

im Speisebereich. Wiesler: „Bei gutem<br />

Wetter war das Restaurant auch ohne<br />

die Busgruppen voll, bei schlechtem<br />

Wetter hatten wir weniger Gäste, aber<br />

die Feriengäste waren zufriedener und<br />

mit der Zeit kamen auch mehr.“<br />

Im nächsten Schritt hatte Wiesler eine<br />

Gästeanalyse erstellt und die Gäste<br />

gefragt, was ihnen gefällt. „Und das sagen<br />

einem die Gäste auch“, so der Hotelier.<br />

„Wir haben unser Angebot dann<br />

gezielt für diese Gruppe erweitert, um<br />

die Anziehungskraft zu erhöhen.“ Als<br />

Beispiel nennt Wiesler die Möblierung<br />

der Zimmer. Hier hatte er vom Schreiner<br />

drei Varianten bekommen und die<br />

Pläne mit 25 Gästen besprochen. Ergebnis:<br />

„Das, was ich für mich gleich<br />

abgehakt hatte, hat den älteren Gästen<br />

am besten gefallen.“ Als Konsequenz<br />

wurde ein Teil der Zimmer nach dem<br />

Geschmack dieser Gäste eingerichtet.<br />

Auch wenn der Wegfall von drei<br />

Gruppen an Gästen zunächst mit einem<br />

geringeren Umsatz verbunden<br />

war, hat sich die Ausrichtung auf nur<br />

eine Gruppe, die Feriengäste, auf lange<br />

Sicht gelohnt. Nach 16 000 Übernachtungen<br />

im Jahr 2000 und 17 000<br />

im Jahr 2003 zählte das Hotel 2007<br />

über 19 000 Übernachtungen. Berücksichtigt<br />

man die drei Wochen Be-<br />

triebsferien des Hotels, kommt das<br />

Seehotel auf eine Bettenbelegung von<br />

über 90 Prozent.<br />

Eine Erweiterung des Hotels lehnt<br />

Klaus Günther Wiesler dennoch ab.<br />

„Wachstum bedeutet für mich, das<br />

„Wir haben unser Angebot<br />

dann gezielt für die Gruppe der<br />

Feriengäste erweitert, um die<br />

Anziehungskraft zu erhöhen“<br />

KLAUS GÜNTHER WIESLER,<br />

HOTELIER<br />

Geschäft auf gesunde Füße zu stellen<br />

und die Kapazitäten besser auszulasten.“<br />

Das Hotel hat damit nach wie vor<br />

60 Betten. Durch die bessere Auslastung<br />

hat sich jedoch die Zahl der Mitarbeiter<br />

von 12 Anfang der 90er Jahre<br />

Stahlgerüst für Singapurer Anlage<br />

Gewichtiger Auftrag aus Fernost: Vor<br />

zwei Wochen wurde ein 15 Tonnen<br />

schwerer Stahlturm, den <strong>Unternehmen</strong>s-Chef<br />

Günter Stadler und<br />

seine 20 Mitarbeiter von Stadler<br />

Stahlbau in Pfohren konstruiert und<br />

zusammengeschweißt haben, auf die<br />

Reise nach Singapur geschickt. Mit<br />

dem Tieflader ging es in die Schweiz<br />

an den Rhein, per Kahn nach Rotterdam<br />

und dann per Schiff nach Asien.<br />

Die Konstruktion wird dort für den<br />

auf nunmehr 24 verdoppelt.<br />

Die Mittel, mit denen Wiesler dies<br />

erreicht hat, sind zum Teil verblüffend<br />

einfach. So gibt es in jedem Zimmer eine<br />

Wärmflasche. „Viele Frauen nehmen<br />

daheim eine Bettflasche mit ins<br />

Bett, weil sie kalte Füße haben. In den<br />

meisten Hotels gibt es das nicht, die<br />

Frauen haben aber trotzdem noch kalte<br />

Füße.“<br />

Weil es keinen Tagungsraum gibt,<br />

war zugleich genug Platz vorhanden,<br />

um den Wellnessbereich schon in den<br />

90er Jahren mit Saunalandschaft und<br />

Swimmingpool auszubauen und so<br />

den Komfort zu erhöhen.<br />

Dabei wurde die Außensauna nahe<br />

an den See gestellt. Mit Grund: „Wir<br />

versuchen, die Gäste in die Natur zu<br />

bringen. Wenn jemand in den<br />

Schwarzwald kommt, dann soll er dies<br />

auch hautnah erleben können.“<br />

Anlagenbau benötigt. Dieser Auftrag<br />

ist der erste aus Fernost, bislang<br />

bearbeitete Stadler hauptsächlich<br />

Aufträge für deutsche und europäische<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Derzeit erweitert<br />

Stadler seine Halle. (gvo)

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