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Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe

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16. Oktober 2008<br />

PC-Sicherheit:<br />

Der Virenkiller<br />

aus Tettnang<br />

Über 70 Millionen PC-Anwender<br />

halten mit Tjark Auerbachs<br />

(Bild) Programm Antivir<br />

Schädlinge von der Festplatte<br />

fern. Dabei ist es reiner Zufall,<br />

dass der Tettnanger Unternehmer<br />

vom Software-Händler<br />

zum gefragten Anbieter von<br />

Sicherheits-Programmen avancierte.<br />

Seite 18<br />

Saubere Energie<br />

aus Konstanzer<br />

Laborräumen<br />

Seit zwei Wochen forschen die<br />

beiden Brennstoffunternehmen<br />

Hexis und Zebotec im Konstanzer<br />

Technologiezentrum<br />

Tür an Tür an der abgasfreien<br />

Erzeugung von Strom und<br />

Wärme. Bis zur Marktreife der<br />

Heizungen von Alexander<br />

Schuler (links) und der Bootsantriebe<br />

von Franz Reichenbachs<br />

(rechts) werden aber<br />

noch einige Jahre vergehen.<br />

Seite 5<br />

INHALT<br />

Aktuell 1-4<br />

<strong>Unternehmen</strong> &<br />

<strong>Management</strong><br />

5-15<br />

Veranstaltungen 16<br />

Menschen & Märkte 17-20<br />

Tipps & Tricks 23<br />

Geld 25<br />

Technik 26-27<br />

Unterwegs 28<br />

Trends 29, 31<br />

Nutzfahrzeuge 30<br />

Pro:Fit für Sie<br />

IHRE REGIONALE WIRTSCHAFTSZEITUNG. FAKTEN. MEINUNGEN. TRENDS.<br />

Sie haben ihr Geld gerettet<br />

◆ Sicher durch die Finanzmarktkrise: Drei Unternehmer aus der Region lassen sich in ihre Depots schauen<br />

Die Vermögen von Mittelständlern<br />

sind hart erarbeitet. Umso mehr<br />

schmerzt es, wenn das Geld wegen der<br />

Finanzkrise oder falscher Anlagetipps<br />

einfach verschwindet. Doch<br />

manche Firmen-Chefs beweisen<br />

auch in den derzeitigen<br />

Turbulenzen einen guten Riecher.<br />

Unter dem Deckmantel<br />

der Anonymität schildern<br />

drei Unternehmer, wie sie<br />

jetzt ihr Vermögen sichern.<br />

von Julia Schönmuth<br />

ch habe gerade meine letz-<br />

„I ten Aktien auf dem Tiefststand<br />

verkauft.“ Stefan Reinhold*<br />

hat die Panik erwischt.<br />

Die Panik, noch mehr zu verlieren,<br />

wenn die Kurse seiner<br />

Aktien ins Bodenlose rasen.<br />

Reinhold ist ein erfolgreicher<br />

Unternehmer aus der Bodenseeregion.<br />

Von seinem Vermögen<br />

lag nur noch ein kleiner<br />

Teil an der Börse, bis der Dax<br />

unter die 5000-Marke rutschte.<br />

Er weiß, viele Experten raten,<br />

jetzt nicht zu verkaufen. Er weiß<br />

auch, Panik ist ein schlechter<br />

Ratgeber und dass die Kurse wieder<br />

steigen werden. „Ich verliere<br />

aber mein Geld, nicht das irgendwelcher<br />

Bankberater.“ Das<br />

zerrt an den Nerven. Lieber ein Minus<br />

von 5 Prozent als am Ende der Totalverlust.<br />

Auch Reinholds Bruder Peter* hat sein<br />

hauptsächlich in Aktien investiertes<br />

Geld jetzt auf einem Tagesgeldkonto mit<br />

5 Prozent Verzinsung geparkt. Dort wartet<br />

es auf ruhigere Zeiten. „An der jetzigen<br />

Situation ist nichts mehr prognostizierbar“,<br />

begründet er seinen Schritt.<br />

Die Brüder kamen durch den Verkauf<br />

ihrer <strong>Unternehmen</strong>santeile vor acht<br />

Jahren zu ihrem Vermögen. „Wir wollten<br />

das Geld so anlegen, dass wir nicht so<br />

lange arbeiten müssen wie die Anderen.“<br />

Guter Plan, aber bis zum Ziel ein<br />

weiter Weg. „Erst steckten wir alles in einen<br />

Venture Capital Fonds. Zugegeben,<br />

das war sehr riskant.“ Aber es war die<br />

Zeit, als sich die Internet-Blase aufblähte.<br />

An den Börsen wurden enorme Gewinne<br />

gemacht. „Dann ging es schnell<br />

wieder runter. Wir haben rechtzeitig die<br />

Notbremse gezogen, sind ohne große<br />

Verluste oder Gewinne raus“, erzählt<br />

Stefan.<br />

Danach hatten die Brüder genug vom<br />

Risiko. Lieber das Geld sicher anlegen,<br />

damit später noch etwas übrig ist. „Wir<br />

entschieden uns für eine sehr konservative<br />

Strategie und ließen von einer<br />

Schweizer Privatbank unser Vermögen<br />

verwalten. Zum falschen Zeitpunkt: Als<br />

die Kurse nach dem Crash wieder nach<br />

oben schossen, schauten wir nur zu.“<br />

Am Ende waren ihnen die Wachstumsraten<br />

zu gering. Die Möglichkeit,<br />

Geld am Staat vorbei im Ausland zur Seite<br />

zu schaffen, war für beide nie eine Option.<br />

„Wir wollen noch ruhig schlafen<br />

können.“<br />

Schließlich fanden sie die passende<br />

Privatbank. „Wir wollten keinen Vermögensverwaltungsvertrag<br />

mehr, sondern<br />

mitbestimmen.“ Peter mit dem geringeren<br />

Vermögensanteil setzte auf Kapitalzuwachs.<br />

„Das war eine sehr aggressive<br />

Strategie. Ich hatte Glück, dass ich gleich<br />

am Anfang Gewinne realisiert habe, die<br />

mir als Puffer dienten.“ Innerhalb von<br />

vier Jahren habe er sein Vermögen verdoppelt.<br />

Ihm sei klar gewesen, welches<br />

„Ein gewisses Risiko<br />

muss man eingehen, um<br />

zumindest die Inflation<br />

auszugleichen“<br />

EIN UNTERNEHMER<br />

Risiko er eingegangen ist. Die Möglichkeit<br />

eines Verlustes sollte man immer im<br />

Hinterkopf behalten.<br />

Ein anderes Ziel hatte sein Bruder Stefan:<br />

„Ich wollte einen bestimmten Betrag<br />

haben, aber auch nicht mehr. Einen<br />

kontinuierlichen Zuwachs.“ Er legte<br />

über die Hälfte seines Vermögens in <strong>Unternehmen</strong>sanleihen<br />

an. Die bringen<br />

höhere Renditen als Bundesanleihen.<br />

„Ein gewisses Risiko muss sein, um zumindest<br />

die Inflation auszugleichen.“<br />

Der Rest ruht auf dem Tagesgeldkonto.<br />

DAX-PERFORMANCE-INDEX<br />

Da muss es sich nicht spektakulär vermehren,<br />

denn beide Brüder halten es<br />

wie Laotse: „Reich ist der, der weiß,<br />

wann er genug hat.“<br />

Genug Vermögen hat auch Friedrich<br />

Acker*. Vor zehn Jahren verkaufte er sein<br />

gut laufendes <strong>Unternehmen</strong>. Jetzt steckt<br />

er seine Zeit in die Verwaltung seines<br />

Vermögens. Niemals würde er es einem<br />

Banker anvertrauen. „Ein Bankberater<br />

ist nichts anderes als ein Würstchenverkäufer<br />

mit einer Krawatte“, zitiert er<br />

Martin Hüfner, den ehemaligen Chef-<br />

Volkswirt der Hypo-Vereinsbank. „Die<br />

wollen einem nur etwas andrehen, das<br />

ihnen eine möglichst hohe Provision beschert.“<br />

Auch Acker hat sein Vermögen gestreut.<br />

Er hat Immobilien im Osten und<br />

in seiner Heimatstadt am Bodensee.<br />

„Das ist meine Altersvorsorge. Von den<br />

Mieten kann ich lustig leben“, erzählt er.<br />

„Man muss die Häuser günstig kaufen,<br />

möglichst alte, die man renoviert und<br />

die so an Wert gewinnen. “ Acker setzt<br />

auf Nummer sicher: Staatsanleihen,<br />

Sparkonten, Tagesgeld. Sein Aktienportfolio<br />

verwaltet er selbst, hat sich seine eigene<br />

Strategie zurechtgelegt: fast nur<br />

Dax-Werte und zu vorher festgelegten<br />

Werten kaufen und verkaufen. Wegen<br />

der Krise hat er 15 Prozent verloren, aber<br />

er wusste, welches Risiko er eingeht.<br />

Vermögenserhalt sei für ihn und seine<br />

Frau ganz einfach, sagt Acker: „Wir geben<br />

höchstens ein Drittel unseres Einkommens<br />

aus.“ Keine teuren Autos oder<br />

Klamotten. „Esse quam videri“, schreibt<br />

er auf einen Zettel. „Mehr Sein als<br />

Schein.“ Er habe einige reiche Leute gekannt,<br />

die über ihre Verhältnisse gelebt<br />

haben. Das ganze Vermögen verprasst.<br />

Acker hat dafür lieber günstig Kunstgegenstände<br />

ersteigert: „Einige erwiesen<br />

sich im Nachhinein als richtiger Glückgriff.“<br />

Und dann ist da noch sein „Spielgeld“,<br />

mit dem er an den Börsen zockt.<br />

„Auch wenn ich es verliere, kann ich ruhig<br />

schlafen.“, lächelt er und deutet an,<br />

dass es nicht nur Peanuts sind.<br />

Jetzt denkt er über die Gründung einer<br />

Stiftung nach. „Wenn ich mein Geld<br />

an das Finanzamt gebe, weiß ich nicht,<br />

was sie damit machen. Mit einer Stiftung<br />

kann ich Künstler oder Kindergärten unterstützen.“<br />

Acker ist eben ein echter<br />

Geschäftsmann, der lieber alles selbst in<br />

die Hand nimmt.<br />

* Namen von der Redaktion geändert<br />

Mehr zu Vermögen und<br />

Finanzkrise auf den Seiten 2 und 3<br />

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1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

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Ausgabe 9 / 2008<br />

Kommentar<br />

Fragen ohne<br />

Antworten<br />

von Peter Ludäscher<br />

Was können<br />

wir aus der<br />

Bankenkrise lernen?<br />

Dass man<br />

mehr auf Sicherheit<br />

setzen sollte? Dass<br />

es gar keine Sicherheit<br />

gibt? Dass man<br />

sich mehr um seine Geldanlage<br />

kümmern sollte? Dass man Banken<br />

nicht blind vertrauen darf?<br />

Dass man seine Anlagen noch viel<br />

breiter streuen sollte? Dass langweilige<br />

Sachwerte auch ihren<br />

Charme haben? Dass Regierungen<br />

eine lange Leitung haben und<br />

Krisen erst erkennen, wenn es für<br />

die Lösung fast zu spät ist? Haben<br />

Sie die Antworten? Schreiben Sie!<br />

peter.ludaescher@suedkurier.de<br />

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Aktuell<br />

Seite 2 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

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Fragen? Sie erreichen die<br />

PROFIT-Redaktion unter:<br />

Tel: 07531 - 999 12 43<br />

E-Mail:<br />

holger.thissen@profit-wirtschaft.de<br />

Impressum<br />

Profit<br />

Redaktion: Peter Ludäscher (Leitung)<br />

Holger Thissen<br />

Redaktionelle Beratung und<br />

Mitarbeit:<br />

Hildegard Linßen<br />

Michael Merklinger<br />

Julia Schönmuth<br />

Gestaltung:<br />

Jessica Steller<br />

Verlag und Herausgeber:<br />

SÜDKURIER GmbH, Konstanz<br />

Geschäftsführer:<br />

Rainer Wiesner<br />

Objektverantwortung und Anzeigen:<br />

Andreas Gruczek<br />

Verlagsleitung Vertrieb:<br />

Erwin Dohm-Acker<br />

SÜDKURIER GmbH, Medienhaus<br />

Max-Stromeyer-Straße 178,<br />

78467 Konstanz<br />

Postfach 102 001,<br />

78420 Konstanz<br />

Telefon 0 75 31/999-0<br />

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Max-Stromeyer-Straße 180<br />

Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 3<br />

vom 1. Januar 2008 mit den Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen für<br />

Anzeigen und Beilagen und den<br />

Zusätzlichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

des Verlages gültig. Bei<br />

Ausfall der Lieferung infolge höherer<br />

Gewalt, Arbeitskampf, Verbot oder<br />

bei Störungen in der Druckerei bzw.<br />

auf dem Versandweg kein Entschädigungsanspruch.<br />

Keine Gewähr für<br />

unverlangte Manuskripte. Erfüllungsort<br />

und Gerichtsstand für alle Verlagsgeschäfte<br />

ist Konstanz, soweit<br />

nicht zwingend gesetzlich anders<br />

vorgeschrieben.<br />

Gottlieber Hüppen in neuen Händen:<br />

Urs Brauchli (rechts) verkauft sein<br />

Süßwarenunternehmen Gottlieber<br />

Spezialitäten AG an Dieter Bachmann<br />

– und beendet damit eine<br />

lange Familientradition. >Seite 13<br />

Das Friedrichshafener Graf-Zeppelin-<br />

Haus wurde Ende September wieder<br />

zur Kontaktbörse für Unternehmer<br />

aus ganz Baden-Württemberg. Was es<br />

auf dem 4. Mittelstandstag der IBB<br />

spannendes zu hören gab: >Seite 9<br />

Hansjörg Lerchenmüller (Bild) bündelt<br />

das Sonnenlicht, bevor er daraus<br />

Strom erzeugt. Die Stromausbeute<br />

kann sich sehen lassen: Der Concentrix-Chef<br />

erreicht Wirkungsgrade von<br />

bis zu 40 Prozent. >Seite 27<br />

Das Thema: Sicher durch die Finanzmarktkrise<br />

Die Anleger an den Börsen müssen<br />

zurzeit ordentlich Federn lassen.<br />

Unternehmer sind dabei nicht nur mit<br />

ihrem Privatvermögen betroffen,<br />

sondern müssen sich auch um die<br />

finanzielle Ausstattung ihres Betriebs<br />

sorgen. So wird es für einige <strong>Unternehmen</strong><br />

bereits schwer an Kredite zu<br />

kommen, erklärt Olaf Stotz, Professor<br />

für privates Vermögensmanagement<br />

an der Frankfurt School of Finance &<br />

<strong>Management</strong>. Aber die momentane<br />

Situation berge auch einige Chancen.<br />

Herr Stotz, auf dem Finanzmarkt<br />

geht es turbulent zu. Besteht für<br />

die Anleger Grund zur Panik?<br />

Panik ist vielleicht nicht ganz das richtige<br />

Wort. Ich denke, Sorgen sollten<br />

sich die Anleger machen, aber ein<br />

Grund für Panik sind die <strong>aktuelle</strong>n<br />

Turbulenzen nicht.<br />

Neben ihrem Privatvermögen<br />

haben Unternehmer auch gegenüber<br />

ihrem Betrieb eine Verantwortung.<br />

Sollte ein Mittelständler<br />

in einer Krise investieren oder<br />

überschüssiges Geld anlegen?<br />

Der Mittelstand ist in Deutschland<br />

sehr heterogen. Es gibt viele verschiedene<br />

Branchen. Von denen hängt es<br />

ab, ob ein Unternehmer in der Krisenzeit<br />

in sein eigenes <strong>Unternehmen</strong> investieren<br />

sollte. Was ein Unternehmer<br />

auf jeden Fall nicht tun sollte: in einen<br />

Abschwung hinein unnötig Kapazitäten<br />

aufbauen. Beispielsweise sind neben<br />

der Finanzbranche auch andere<br />

Branchen betroffen wie der Automobilbereich.<br />

Wenn sich also die Automobilindustrie<br />

vor einem Abschwung<br />

befindet, sollte sich ein Zulieferunternehmen<br />

überlegen, ob es investiert<br />

und in die Krise hinein neue Kapazitäten<br />

aufbaut.<br />

Und das Geld für noch schlechtere<br />

Zeiten zurücklegen?<br />

Im Prinzip ja. Der Unternehmer kann<br />

das Geld zurücklegen und in sichere<br />

Finanzanlagen investieren. Die Finanzanlagen<br />

können dann vor dem<br />

nächsten Aufschwung in Produktivvermögen,<br />

also in Anlagen, Maschinen<br />

und so weiter, investiert werden.<br />

Ist es für <strong>Unternehmen</strong> im Moment<br />

leicht, an Kredite zu kommen,<br />

wenn sie investieren wollen<br />

UNTERNEHMEN<br />

und Fremdkapital brauchen?<br />

Die Zeiten, um Fremdkapital aufzunehmen,<br />

werden schwieriger und die<br />

Finanzierungskosten steigen. Ein<br />

Grund hierfür liegt in der aktuell angespannten<br />

Liquiditätslage der Banken.<br />

Die Banken stehen momentan<br />

vor dem Problem, dass sie ihre eigene<br />

Finanzierung nicht refinanziert bekommen.<br />

Dadurch können sie entsprechend<br />

weniger Kredite, auch an<br />

den Mittelstand, vergeben. Das ist aktuell<br />

das große Problem bei der Hypo<br />

Real Estate. <strong>Unternehmen</strong>, die Kredite<br />

aufnehmen wollen, haben es dadurch<br />

tendenziell schwerer.<br />

Ist schon abzusehen, wie sich das<br />

weiter entwickeln wird?<br />

Das ist momentan schwierig zu erkennen.<br />

In einigen Bereichen nehmen die<br />

Risikoaufschläge bereits zu. Diese<br />

hängen aber wiederum von der Solvenz<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s ab. Ich glaube,<br />

hier wird es eine größere Differenzierung<br />

zwischen den <strong>Unternehmen</strong><br />

geben. <strong>Unternehmen</strong>, die eine stabile<br />

Finanzlage haben, wird es weiterhin<br />

leichter fallen, Geld zu günstigen Konditionen<br />

aufzunehmen. Die Banken<br />

sind daran interessiert, Geld möglichst<br />

sicher auszuleihen. <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die dagegen finanziell nicht ganz<br />

so solide dastehen, wird es wahrscheinlich<br />

schwerer fallen, an Geld zu<br />

kommen. Die Heterogenität zwischen<br />

den „guten“ <strong>Unternehmen</strong> auf der einen<br />

Seite und den „schlechten“ auf<br />

der anderen wird insbesondere bei der<br />

Kreditaufnahme deutlich zunehmen.<br />

Das heißt, wenn sich ein <strong>Unternehmen</strong><br />

in einer Krise befindet,<br />

dann wird es schwerer, an einen<br />

LEUTE<br />

Sie halten zusammen wie Pech und<br />

Schwefel: Seit mehr als 40 Jahren<br />

sind Horst Funk (links) und sein<br />

Kompagnon Eckhard Lilienthal<br />

(rechts) unzertrennliche Weggefährten.<br />

>Seite 17<br />

Kredit zu kommen, auch wenn es<br />

nötig wäre, zu investieren?<br />

Genau! Insbesondere bei <strong>Unternehmen</strong>,<br />

die finanziell sowieso etwas<br />

schwächer dastehen.<br />

Welche Rolle spielt das betriebsunabhängige<br />

Vermögen bei der<br />

Vermögenssicherung?<br />

Jeder Unternehmer sollte sich Gedanken<br />

machen, ob er Vermögen aus dem<br />

<strong>Unternehmen</strong> herausnimmt oder es<br />

drin lässt. Ein Beispiel: Er kann seine<br />

Immobilien oder sonstiges Vermögen<br />

natürlich im <strong>Unternehmen</strong> lassen, er<br />

kann diese aber auch in ein anderes<br />

<strong>Unternehmen</strong> oder ins Privatvermögen<br />

nehmen und sie dann an das <strong>Unternehmen</strong><br />

vermieten. Für das <strong>Unternehmen</strong><br />

ändert sich dadurch nichts,<br />

es ändert sich nur in der Unterneh-<br />

Seite<br />

Seite<br />

8com 26 GTM 9 Auerbach, Tjark 18 Janwlecke, Torsten 8<br />

Avira 18 Hectronic 5 Bachmann, Dieter 13 Jany, Peter 19<br />

Bosch 13 Hexis 5 Beck, Reiner 7 Kappler, Marcus 16<br />

BTR Netcom 8 IBB 3, 9 Behr, Giorgio 13 Karremann, Michael 7<br />

CMS Hasch Sigle 9 LGM 31 Brauchli, Urs 13 Kaupp, Wolfgang 19<br />

Concentrix Solar 27 M4Com 7 Bueb, Bernhard 9 Koch, Thorsten 3<br />

demea 23 Maier und Partner 9 Doll, Bernhard 7 Krawczack, Michael 14<br />

Ebay 15 Merck Fink & Co 3 Drexel, Peter 8 Kühl, Harald 12<br />

ebm-papst 23 Raffin 19 Ebner, Thorsten 6 Lettner, Franz 5<br />

Ebner 6 Regionauten 12 Ebner, Werner 6 Levo, Alfonso 15<br />

Evolution 15 Rising Star 3 Eisele, Norbert 14 Lilienthal, Eckhard 17<br />

Funk & Lilienthal 16 Rohwedder 8 Engeser, Rafael 19 Maier, Werner 9<br />

Gohm 18 Royalin 14 Erhard, Frank A. 3 Masurat, Ralf 14<br />

Gottlieber<br />

Rudolf Graf GmbH 9<br />

Spezialitäten<br />

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Forster, Stefan 5 Mauch, Oliver 6<br />

Schluchseewerk 6 Funk, Horst 17 Meyding, Thomas 9<br />

Sia Abrasives 13 Gallist, Klaus 9<br />

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Ein halber Liter mehr Hubraum und<br />

ein Motorsound, bei dem sich jedem<br />

Sportwagenfreund die Nackenhaare<br />

aufstellen: Maserati legt mit seinem<br />

neuen Granturismo eine Schippe<br />

Fahrspaß nach. >Seite 28<br />

„Investitionen in Krisen zahlen sich aus“<br />

◆ Vermögensmanager Olaf Stotz: Mit ausreichend Liquidität lassen sich auch in unsicheren Zeiten gute Geschäfte machen<br />

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Olaf Stotz<br />

Seit September 2008 ist Olaf Stotz<br />

an der Frankfurt School of Finance<br />

& <strong>Management</strong> Professor für Private<br />

Wealth <strong>Management</strong>. Die Professur<br />

wurde von der BHF-Bank gestiftet.<br />

Die Forschungsschwerpunkte des<br />

38-Jährigen liegen in den Bereichen<br />

Wealth <strong>Management</strong>, Empirische<br />

Finanzmarktforschung Asset Pricing<br />

und Behavioral Finance. Seine<br />

Ergebnisse sind in wissenschaftlichen<br />

Zeitschriften publiziert und<br />

werden in der Praxis angewendet.<br />

Stotz berät Banken und Finanzdienstleister.<br />

Der Wirtschaftsingenieur<br />

machte sein Diplom 1995<br />

an der Universität Karlsruhe. Es<br />

folgte ein Masterstudium in Corporate<br />

and International Finance an<br />

der University of Durham in Großbritannien.<br />

Zwischen 1996 und<br />

2001 war er auf verschiedenen<br />

Positionen im Asset <strong>Management</strong><br />

und Investment Banking tätig,<br />

zuletzt als Leiter Research und<br />

Produktmanagement der Union<br />

Investmentgruppe. 2003 promovierte<br />

Stotz zum Thema „Aktives<br />

Portfoliomanagement auf Basis von<br />

Fehlbewertungen in den Risikoprämien“.<br />

Er erhielt dafür Auszeichnungen,<br />

unter anderem den 1.<br />

Preis des Deutschen Aktieninstituts<br />

und des Acatis Value Preises. 2008<br />

habilitierte Stotz im Bereich Betriebswirtschaftslehre<br />

(„Essays on<br />

Financial Markets“). (jus)<br />

mensbilanz und Privatbilanz etwas.<br />

Tendenziell ist betriebsunabhängiges<br />

Vermögen nicht ganz so gut im <strong>Unternehmen</strong><br />

aufgehoben. Für einen Unternehmer-Gesellschafter<br />

ist es deshalb<br />

in der Regel sinnvoll, das betriebsunabhängige<br />

Vermögen ins Privatvermögen<br />

zu stecken. Im Fall einer<br />

Insolvenz ist dann zum Beispiel das<br />

Immobilienvermögen geschützt und<br />

fällt nicht unter die Insolvenzmasse.<br />

Gibt es irgendwelche Regeln, die<br />

Unternehmer in solchen Krisenzeiten<br />

berücksichtigen sollten?<br />

Beim Privatvermögen sollte er möglichst<br />

so diversifizieren, dass er die Risiken,<br />

die er im <strong>Unternehmen</strong> hat, privat<br />

auffängt. Wenn jemand eine<br />

GmbH im Automobilzuliefererbereich<br />

hat, sollte er nicht auch noch einen<br />

Großteil seines Privatvermögens<br />

in Autoaktien investieren, sondern auf<br />

Aktien ausweichen, die mit diesem Industriezweig<br />

möglichst wenig zusammenhängen.<br />

Und was macht man mit dem<br />

Vermögen im Betrieb?<br />

Es ist immer schwierig zu sagen, wie<br />

man sich in Krisenzeiten verhalten<br />

sollte. Aber ein guter Tipp ist es, die<br />

notwendige Liquidität so lange im <strong>Unternehmen</strong><br />

zu parken, bis sich rentable<br />

Investitionsmöglichkeiten ergeben.<br />

Denn Investitionen in Krisenzeiten<br />

zahlen sich in der Regel überproportional<br />

aus. Nehmen Sie das Beispiel<br />

von Warren Buffett oder einiger<br />

US-Banken, die momentan noch solvent<br />

sind. Sie kaufen jetzt zu günstigen<br />

Kursen Anteile an <strong>Unternehmen</strong>, die<br />

vor ein paar Monaten noch deutlich<br />

teurer waren. Auf lange Sicht zeichnet<br />

sich diese antizyklische Vorgehensweise<br />

durch höhere Renditen aus, das<br />

zeigen nahezu alle wissenschaftlichen<br />

Studien. Ohne ausreichende Liquidität<br />

wäre dies nicht möglich.<br />

Wie können Unternehmer ihr<br />

Vermögen so anlegen, dass auch<br />

kommende Generationen von<br />

dem Wohlstand profitieren?<br />

Sie sollten auf jeden Fall eine langfristige<br />

Perspektive haben und sich überlegen,<br />

was für ein Ziel sie mit ihrem<br />

<strong>Unternehmen</strong> verfolgen. Von diesem<br />

Ziel sollten sie auch in einer Krisensituation<br />

nicht unbedingt abweichen.<br />

FRAGEN: JULIA SCHÖNMUTH<br />

Munder, Jost 7<br />

Niemeyer, Bruno 3<br />

Pfäfflin, Felix 12<br />

Raffin, Josef 19<br />

Raschke, Uwe 13<br />

Reichenbach, Franz 5<br />

Rohwedder, Joachim 8<br />

Rottler, Rolf 20<br />

Schartner, Götz 26<br />

Schifferle, Peter 13<br />

Schuler, Alexander 5<br />

Singer, Guido 3<br />

Stein, Dieter 15<br />

Stein, Monika 6<br />

Stein, Peter 6<br />

Sturm, Jan-Egbert 16<br />

Thomas, Alexander 26<br />

Trojan, Alexander 9<br />

Vogel, Ossian 15<br />

Vöhringer, Marlies 9<br />

Webs, Monika 17<br />

Weissenbach, Kurt 23<br />

Williges, Heike 15<br />

Würth, Bettina 9


Aktuell<br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 3<br />

Wagner legt seinen Neubau auf Eis<br />

◆ Schwacher US-Markt trifft Markdorfer <strong>Unternehmen</strong> – Deutliche Umsatz- und Gewinneinbrüche für 2008 erwartet<br />

von Helmar Grupp<br />

Markdorf – Die J. Wagner GmbH hat<br />

ihren geplanten Neubau im Gewerbegebiet<br />

Negelsee auf Eis gelegt. Als<br />

Grund führt das <strong>Unternehmen</strong> gravierende<br />

Einbrüche im US-Geschäft an –<br />

eine Folge der Kreditkrise. Man müsse<br />

sich nun mit allen Kräften aufs laufende<br />

Geschäft konzentrieren, hieß es aus<br />

dem <strong>Unternehmen</strong>. Das Geschäftsjahr<br />

2008 werde man deutlich schlechter<br />

abschließen als erwartet.<br />

Eigentlich hätten die Bagger noch in<br />

diesem Jahr anrollen und der glasverkleidete<br />

Neubau mit „Turm“ bereits<br />

im kommenden Frühjahr stehen sollen.<br />

Dazu wird es nicht kommen. Das<br />

Fünf-Millionen-Projekt sei „zunächst“<br />

aufgeschoben, teilte das <strong>Unternehmen</strong><br />

gestern mit. Infolge der<br />

Immobilien- und Kreditkrise, bekomme<br />

das <strong>Unternehmen</strong> eine „starke<br />

Kaufzurückhaltung der amerikanischen<br />

Konsumenten“ zu spüren, hieß<br />

es. Zuletzt hatte die Wagner-Gruppe<br />

44 Prozent ihres Umsatzes in den USA<br />

erwirtschaftet, davon einen großen<br />

Teil mit Handwerker- und Heimwerkergeräten<br />

für den Farbauftrag. „Jetzt<br />

brauchen wir alle Kräfte an Deck mit<br />

Blick auf den Markt und nicht auf<br />

Neubau und Umzug“, so Thorsten<br />

Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Wagner-Gruppe.<br />

Nachdem seit einiger Zeit bereits<br />

der industrielle Handwerker-Bereich<br />

stark zurückgegangen sei, sei nun<br />

auch das Heimwerkergeschäft von<br />

Wagner in den USA eingebrochen,<br />

sagte Bruno Niemeyer, kaufmännischer<br />

Geschäftsführer bei Wagner.<br />

Derzeit, so Niemeyer, könne man<br />

noch nicht absehen, wann die Talsohle<br />

in den USA erreicht sei. Im vergangenen<br />

Jahr hatte Wagner die damaligen<br />

Einbrüche im US-Geschäft noch<br />

mit dem florierenden Europa-Ge-<br />

Die Baupläne der Wagner-Gruppe sind vorerst<br />

geplatzt. Der Neubau, hier als Modell, wird<br />

vorerst nicht verwirklicht.<br />

Bilder: Wagner<br />

Wagner Gruppe<br />

Die Wagner-Gruppe<br />

beschäftigte 2007 weltweit<br />

rund 1530 Mitarbeiter,<br />

am Sitz in Markdorf rund<br />

420. Sie erwirtschaftete<br />

einen Gesamtumsatz von 371<br />

Millionen Euro, davon 44<br />

Prozent in den USA. Der geplante<br />

Neubau auf einer Fläche von 1330<br />

Quadratmetern hätte im Frühjahr<br />

2009 fertiggestellt sein sollen. Damit<br />

wären 150 zusätzliche Arbeitsplätze in<br />

Markdorf entstanden. (gup)<br />

Anleihen, Aktien oder Fonds<br />

◆ Geld und Finanzkrise: Vermögensexperten geben Einblick in den Anlagedschungel<br />

von Julia Schönmuth<br />

Bei Banken und Vermögensberatern<br />

laufen die Telefone heiß. Die<br />

Anleger sind wegen der Finanzmarktkrise<br />

besorgt. Sie wollen wissen, wie es<br />

um ihr Vermögen bestellt ist. Das Internationale<br />

Bankhaus Bodensee,<br />

die Privatbank Merck Finck & Co und<br />

die Vermögensverwaltung Rising Star<br />

geben einen Einblick in die Anlagemöglichkeiten<br />

inklusive Risiko.<br />

Joachim Hartel, Leiter Anlagemanagement<br />

bei der IBB in Friedrichshafen,<br />

weiß, dass viele Anleger jetzt auf<br />

heißen Kohlen sitzen. Er berät Unternehmer<br />

in Vermögensfragen und<br />

warnt vor hastigen Verkäufen. Einige<br />

neigen dazu, aus ihrem Depot die guten<br />

Aktien mit Kursgewinnen als erstes<br />

zu veräußern und die Verlustpositionen<br />

zu behalten. „Das ist zu vergleichen<br />

mit einem Blumenbeet, in dem<br />

man die Blüten erntet und das Unkraut<br />

pflegt.“ Die Anlage sei immer<br />

langfristig zu betrachten. Man sollte<br />

Gewinne stets „laufen lassen“ und<br />

Verluste gering halten. Er rät zu antizyklischem<br />

Verhalten: kaufen, wenn<br />

die Kurse sinken und verkaufen, wenn<br />

sie steigen. Das sei aus psychologischen<br />

Gründen nicht immer einfach.<br />

„Warum lässt man sich<br />

auf solche Wetten ein?“<br />

JOACHIM HARTEL, IBB,<br />

ÜBER ZERTIFIKATE<br />

Grundsätzlich sagt er: „Sie sollten<br />

nicht alle Eier in einen Korb legen.“<br />

Das heißt, das Portfolio sollte die Risiken<br />

streuen – auch innerhalb der unterschiedlichen<br />

Anlageklassen wie Beteiligungen,<br />

alternative Investments,<br />

Aktien und Renten. Durch diese Aufteilung<br />

„können Verluste ausgeglichen<br />

werden“, so Hartel.<br />

Aber welche Anlage gilt momentan<br />

noch als sicher? „Eine 100-prozentige<br />

Sicherheit gibt es nicht, das muss jedem<br />

Anleger bewusst sein“, sagt Frank<br />

A. Erhard, Chef der Rising Star AG in<br />

Bottighofen in der Schweiz. „Ein geringes<br />

Risiko beinhalten Bankeneinlagen,<br />

die vom Staatssicherungsfonds<br />

garantiert werden oder Staatsanleihen<br />

der großen Industrienationen.“ Das<br />

sagt auch Guido Singer, Leiter von<br />

Merck Finck & Co in Rottweil: „Die<br />

Nachfrage nach Bundeswertpapieren<br />

ist im Moment besonders hoch.“ Bei<br />

niedrigem Risiko liege die Rendite mit<br />

einer Laufzeit von 2 bis 4 Jahren momentan<br />

zwischen 3,3 und 3,6 Prozent.<br />

Etwa 1 Prozent mehr Rendite pro Jahr,<br />

aber auch ein höheres Risiko böten öffentliche<br />

Pfandbriefe.<br />

Der Meinung ist auch Hartel von der<br />

IBB: „Bundesanleihen und öffentliche<br />

Pfandbriefe sind eine klare, langfristige<br />

Investitionsform, von<br />

der alles ins eigene Porte-<br />

monnaie fließt.“ Im Gegensatz<br />

zu einigen Versicherungen,<br />

weiß man,<br />

womit man am Ende rechnen<br />

kann, ergänzt er. Auch<br />

Anteile an offenen Immobilienfonds<br />

stuft Hartel als<br />

sicher ein. „Es ist ein reiner<br />

Eigenkapital-Fonds, in<br />

dem überwiegend Gewerbeimmobilien<br />

mit hohen Mieterträgen stecken.<br />

Sie können innerhalb von 2 bis 3 Tagen<br />

auf ihr Geld zugreifen bei einer Renditeerwartung<br />

von 4,5 bis 6 Prozent.“<br />

Außerdem hält der Vermögensberater<br />

der IBB momentan eine Aktienstrategie,<br />

basierend auf so genannten<br />

Exchange Traded Funds (ETFs) für<br />

aussichtsreich. Dabei<br />

wird aus 22 Branchenindices<br />

des europäischen<br />

Aktienmarktes,<br />

internationalen Aktienregionen<br />

und anderen<br />

Anlageklassen<br />

ausgewählt. Die im<br />

Vergleich zum DJ Eurostoxx<br />

stärksten Branchen,<br />

Regionen oder<br />

Anlageformen landen im Depot, indem<br />

die sich darauf beziehenden ETFs<br />

gekauft werden. Diese spiegelt die zuvor<br />

selektierten Segmente wider. Das<br />

ETF-Depot wird ständig kontrolliert<br />

und bei Bedarf ausgetauscht oder in<br />

Liquidität getauscht.<br />

Aber die <strong>aktuelle</strong> Situation hat nicht<br />

alle Anleger verschreckt. Der Privatbankier<br />

von Merck Finck & Co Guido<br />

Singer berichtet: „Es gibt Anleger, die<br />

gerade in der Krise nach interessanten<br />

Investmentchancen suchen.“ Die Investoren<br />

setzten etwa auf <strong>Unternehmen</strong><br />

wie BASF. „Diese wird es auch<br />

nach der Krise noch geben“, beurteilte<br />

einer die Lage. Bei solchen strategischen<br />

Überlegungen stehe im Vordergrund,<br />

welches Risiko der Unternehmer<br />

langfristig eingehen möchte.<br />

Neben der Risikobereitschaft ist der<br />

Zeithorizont ein wichtiger Faktor bei<br />

der Zusammenstellung des Portfolios.<br />

Bei einer risikoarmen Aktienstrategie<br />

gehe es darum, das Marktrisiko zu minimieren,<br />

so Singer. „Langfristig soll<br />

mindestens so viel verdient werden<br />

wie am Markt. Wenn die Kurse aber<br />

einbrechen, werden die Verluste deutlich<br />

reduziert.“ Wer auf hohe Renditen<br />

setzt, geht auch ein hohes Risiko ein.<br />

„Mutige Anleger können zum Beispiel<br />

„Es gibt Anleger, die<br />

in der Krise nach interessantenInvestmentchancen<br />

suchen“<br />

GUIDO SINGER, MERCK FINCK & CO<br />

in <strong>Unternehmen</strong>sanleihen unterschiedlicher<br />

Bonitäten investieren, allerdings<br />

ist das Ausfallrisiko teilweise<br />

sehr hoch“, sagt Rising Star-Chef Erhard.<br />

Im Bereich der Alternativen Investments<br />

böten unterschiedliche<br />

Hedgefonds-Strategien, sowie Private-Equity-Investitionen<br />

langfristig ein<br />

großes Renditepotenzial.<br />

Aber das Risiko muss durchschaubar<br />

sein, findet Hartel von der IBB. Von<br />

undurchsichtigen Anlageformen, wie<br />

Zertifikaten, hält er nicht viel: „Warum<br />

lässt man sich auf solche Wetten ein?“<br />

Es gebe genügend gute Aktien und Investmentfonds,<br />

bei denen die Bedingungen<br />

klar formuliert sind.<br />

Auch geschlossene Fonds hält er für<br />

eine gute Anlageform, bei dem je nach<br />

Typ die Risiken kalkulierbar seien. Ein<br />

Einstieg bei geschlossenen Fonds bindet<br />

allerdings das Geld zwischen 8 und<br />

12 Jahre. „Bei einem Leasing-Fonds für<br />

Flugzeugtriebwerke werden 8 Prozent<br />

ausgeschüttet“, so Hartel.<br />

Anlagenmanager Hartel sieht jetzt<br />

einen günstigen Zeitpunkt für den<br />

Einstieg in den Aktienmarkt: „Mit einem<br />

Einstieg in zwei bis drei Schritten<br />

kann man den Einstiegspreis verbilligen.“<br />

Bei den Alternativen Investments<br />

gebe es im <strong>aktuelle</strong>n Marktumfeld<br />

in den Anlageklassen Private<br />

Equity und Hedgefonds, dort im Bereich<br />

Distressed (Kauf von Kreditforderungen),<br />

sehr günstige Investitionsmöglichkeiten,<br />

schätzt Frank A.<br />

Erhard von Rising Star die Situation<br />

ein. Davon könne man langfristig<br />

stark profitieren.<br />

schäft auffangen können. Dies werde<br />

dem <strong>Unternehmen</strong> in 2008 nicht gelingen,<br />

sagte Niemeyer. Man rechne<br />

mit einem Gesamtumsatz in 2008 „signifikant<br />

unter unseren Erwartungen<br />

und auch unter dem des Vorjahres“.<br />

Der Standort Markdorf selbst, die J.<br />

Wagner GmbH, sei nach wie vor „sehr<br />

erfolgreich und profitabel“, sagte Niemeyer.<br />

Dennoch könne man den Fokus<br />

jetzt nicht auf den Neubau legen.<br />

Anders als in der Fünf-Jahres-Planung<br />

vom Jahresbeginn, die rund 150 neue<br />

Arbeitsplätze vorsah, werde man nicht<br />

so stark wachsen, wie vorgesehen.<br />

Wagner ist unverändert auf der Suche<br />

nach neuen Mitarbeitern. Aber: „Wir<br />

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„Wir brauchen alle Kräfte an<br />

Deck mit Blick auf den Markt,<br />

nicht auf den Neubau“<br />

WAGNER-CHEF THORSTEN KOCH<br />

werden uns nun auch für das nächste<br />

Jahr aufstellen müssen und unsere Kapazitäten<br />

auf niedrigerem Niveau ausbauen“,<br />

so Niemeyer. Konkrete Zahlen<br />

über die Höhe der Einbrüche und des<br />

erwarteten Umsatz-Rückgangs wollte<br />

Niemeyer gestern nicht nennen. Der<br />

Neubau sei auf unbestimmte Zeit auf<br />

Eis gelegt, könne aber jederzeit wieder<br />

angegangen werden. Die Pläne seien<br />

fertig.<br />

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News<br />

ZEHNACKER<br />

Sodexo steigt ein<br />

Die französische Sodexo-Gruppe<br />

(Marsaille) übernimmt 90 Prozent<br />

der Singener Zehnacker-Gruppe.<br />

Laut dem geschäftsführenden<br />

Gesellschafter der Zehnacker-<br />

Gruppe, Nikolai Burkart, wird das<br />

Zehnacker-<strong>Management</strong> unverändert<br />

bleiben. Die Familie Burkart<br />

werde durch ihre Holdinggesellschaft<br />

weiter mit einer Beteiligung<br />

von unter 10 Prozent am<br />

<strong>Unternehmen</strong> beteiligt sein,<br />

berichtete der Unternehmer. Die<br />

frei gewordenen Kapazitäten<br />

investiere die Holding in die<br />

Vitanas-Gruppe, die sich auf die<br />

stationäre Pflege und Betreuung<br />

von Senioren spezialisiert hat. Für<br />

die auf Schul-Catering spezialisierte<br />

Sodexo-Gruppe sei die<br />

Beteiligung an der Zehnacker-<br />

Gruppe eine sinnvolle Ergänzung<br />

ihrer Leistungspalette in Deutschland.<br />

(sk)<br />

VAUDE<br />

Werk in Vietnam<br />

Der Tettnanger Sportausrüster<br />

Vaude plant, in den nächsten drei<br />

Jahren eine Produktion in Vietnam<br />

zu eröffnen. Firmengründer<br />

Albrecht von Dewitz hielt vor Ort<br />

bereits Ausschau nach einem<br />

geeigneten Standort, wie eine<br />

Firmensprecherin mitteilte. Mindestens<br />

1000 Mitarbeiter will<br />

Vaude in naher Zukunft in dem<br />

asiatischen Land beschäftigen.<br />

Auf den Stammsitz in Tettnang<br />

hätten die Vietnam-Pläne keine<br />

Auswirkungen, hieß es. Vaude<br />

zählt zu den führenden Outdoor-<br />

Marken in Europa und vertreibt<br />

seine Bergsportprodukte weltweit.<br />

(sk)


Aktuell<br />

Seite 4 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

Schaulaufen mit schwäbischem Modell<br />

◆ Standortmarketing: Gewinnerregion und Bodenseeland präsentieren sich auf Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München<br />

von Michael Merklinger<br />

Der weltweiten Gewerbeimmobilien-Branche<br />

scheint es gut zu<br />

gehen – diesen Eindruck vermittelten<br />

die Makler, Banken, Gesellschaften<br />

und knapp 25 000 Fachbesucher auf<br />

der Expo Real 2008 in München. Trotz<br />

der finanzwirtschaftlich schwierigen<br />

Situation bildeten 1850 Aussteller aus<br />

46 Ländern auf der internationalen<br />

Fachmesse das gesamte Spektrum der<br />

Immobilienwirtschaft ab. Kein Wunder,<br />

dass die Gewinnerregion<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg und die<br />

Region Bodenseeland in der bayerischen<br />

Landeshauptstadt für ihre Gegend<br />

warben.<br />

Unter dem Dach der Gewinnerregion<br />

präsentierten sich die Städte Geisingen,<br />

Oberndorf und Villingen-<br />

Schwenningen sowie der Zweckverband<br />

Inkom Südwest (Zimmern/Rottweil)<br />

auf dem Gemeinschaftsstand<br />

von Baden-Württemberg International.<br />

Um die Belange der Region an den<br />

Mann zu bringen, reiste auch eine 20köpfige<br />

Delegation der Gewinnerregion<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg, darunter<br />

der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der Gewinnerregion und Handwerkskammerpräsident<br />

Bernhard Hoch,<br />

Oberbürgermeister Rupert Kubon<br />

(Villingen-Schwenningen), Bürgermeister<br />

Hermann Acker (Oberndorf),<br />

Bürgermeister Gerd Hieber (Sulz),<br />

Wirtschaftsförderer aus der Region sowie<br />

Stadträte aus Sulz nach München.<br />

„Viele Wirtschaftsregionen und<br />

Kommunen aus der ganzen Welt preisen<br />

auf der Expo Real ihre Standortqualitäten<br />

an. Und nur durch eine gebündelte<br />

Vorstellung können sich<br />

auch baden-württembergische Regionen<br />

und Projektgesellschaften in diesem<br />

Wettbewerb behaupten“, betonte<br />

Herbert Bossinger, Mitglied der Ge-<br />

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Interessante Ausstellungsstücke in München. Hier das Postpalais in Berlin. Bild: Expo Real<br />

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im Südwesten:Fachgespräche<br />

am<br />

Stand der Gewinnerregion<br />

Schwarzwald-<br />

Baar-Heuberg.<br />

Bild: Villing<br />

schäftsführung von Baden-Württemberg<br />

International. Dass diese Strategie<br />

der Wirtschaftsfördergesellschaft<br />

des Landes ankommt, unterstreicht<br />

die lange Warteliste auf eine Ausstellungsfläche<br />

auf dem Gemeinschaftsstand.<br />

Beim „schwäbischen Modell“<br />

mit bescheidenen 120 Quadratmetern<br />

Ausstellungsfläche – zum Vergleich:<br />

Die russische Metropole Moskau hatte<br />

über 500 Quadratmeter gebucht – fanden<br />

sich 28 Einzelaussteller aus dem<br />

Südwesten wieder. „Der Erfolg solcher<br />

Marketingmaßnahmen ist immer<br />

schwer messbar“, sagte Bossinger,<br />

verwies aber auf die „hohe Zufriedenheit<br />

der Aussteller am Stand“ und die<br />

steigende Nachfrage an einer Standbeteiligung.<br />

Etwa 15 Kommunen würden<br />

auf der Warteliste von Baden-<br />

Württemberg International stehen,<br />

die in diesem Jahr aber nicht berücksichtigt<br />

werden konnten. „Das Problem<br />

ist die fehlende Ausstellungsfläche,<br />

da wir von der Messe derzeit keine<br />

weitere Kapazität bekommen“, erklärte<br />

Bossinger die Ablehnung von<br />

Interessenten.<br />

Für den Wirtschaftsförderer der Gewinnerregion,<br />

Heinz-Rudi Link, ist die<br />

Expo-Real die ideale Plattform um<br />

sich bei in- und ausländischen Kapitalanlegern<br />

zu präsentieren. „Die Interessenten<br />

kommen hier her um sich<br />

zu informieren. Geschäfte werden erst<br />

Wochen später getätigt“, weiß der er-<br />

Salem – Die Zukunft der Gewerkschaften<br />

war das eigentliche Thema bei den<br />

„Salemer Gesprächen“ der WirtschaftsjuniorenBodensee-Oberschwaben.<br />

„Haben die Gewerkschaften<br />

den Zug verpasst?“ lautete die zugespitzte<br />

Leitfrage. Doch bisweilen<br />

schien die Podiumsdiskussion zu einem<br />

Schattenboxen zu werden, denn<br />

die geplante Kontroverse verblasste<br />

hinter dem, was das Publikum derzeit<br />

viel mehr bewegt: Die Zukunft des<br />

ganzen globalisierten Banken- und Finanzsystems<br />

und die absehbaren Folgen<br />

für die heimische Wirtschaft.<br />

Symptomatisch für den Perspektivwechsel<br />

des Abends war schon die<br />

Rolle von Moderator Siegfried Gottlieb,<br />

Fernseh-Chefredakteur des<br />

Bayerischen Rundfunks. „Müssen wir<br />

am Sachverstand unserer Eliten zweifeln?“<br />

fragte Gottlieb und stellte klar:<br />

Er meine hier nicht die in der Politik,<br />

sondern die in der Wirtschaft. „Wieviel<br />

Staat braucht die Wirtschaft?“ nahm<br />

der Moderator auch sonst manche für<br />

ihn eher ungewohnte Blickwinkel ein.<br />

Ein „Armutszeugnis für alle“ sah<br />

Unternehmer Harald Marquardt in<br />

der <strong>aktuelle</strong>n Krise und forderte eine<br />

„geleitete Marktwirtschaft“, in die<br />

man Regulierungsmechanismen einbauen<br />

müsse. Händeringend appellierte<br />

er an Banken und Wirtschaft,<br />

„durchzuhalten und nicht die Nerven<br />

zu verlieren. Wir müssen da durch.“<br />

Auf den ersten Blick verquer wirkende<br />

Positionen, die der CDU-Gewerk-<br />

Gewinnerregion<br />

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

ist eine Gesellschaft, deren Trägerschaft<br />

unter anderem aus dem<br />

Regionalverband Schwarzwald-<br />

Baar-Heuberg, den Landkreisen<br />

Schwarzwald-Baar, Rottweil und<br />

Tuttlingen, der Handwerkskammer<br />

Konstanz, der IHK Schwarzwald-<br />

Baar-Heuberg besteht. Die Verbesserung<br />

der wirtschaftlichen und<br />

sozialen Struktur der Region und die<br />

Entwicklung wirtschaftsfreundlicher<br />

Rahmenbedingungen sind Ziele der<br />

Gesellschaft.<br />

Bodenseeland<br />

Die Wirtschaftsregion Bodenseeland<br />

umfasst die drei Landkreise<br />

Konstanz, Bodensee und Lindau,<br />

das österreichische Land Vorarlberg,<br />

das Fürstentum Liechtenstein sowie<br />

die fünf Schweizer Kantone St.<br />

Gallen, Apppenzell-Außerrhoden,<br />

Appenzell-Innerrhoden, Thurgau<br />

und Schaffhausen.<br />

Die Wirtschaftsregion Bodenseeland<br />

auf der Expo Real. Bild: Merklinger<br />

fahrene Geschäftsführer. Für Link ist<br />

die dritte Teilnahme an der Expo Real<br />

ein weiterer Schritt die Region<br />

Schwarzwald-Baar-Heuberg bekannt<br />

zu machen. Etwa 30 000 Euro muss die<br />

Gewinnerregion an Baden-Württemberg<br />

International zahlen, um ein paar<br />

Quadratmeter auf deren Stand belegen<br />

zu dürfen. „Mit diesem Auftritt<br />

stärken wir die Region und bringen<br />

uns bei den Investoren ins Gespräch“,<br />

erklärte Handwerkskammerpräsident<br />

Bernhard Hoch. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

der Gewinnerregion<br />

ist klar, dass sich einzelne Kommunen<br />

schwer mit einer Außendarstellung<br />

tun. „Wenn sich alle unter einem Dach<br />

präsentieren, dann stärkt dies auch<br />

die Region“, sagte Hoch. In kleinen<br />

Schritten will er nun die Vermarktung<br />

der Gewinnerregion voranbringen lassen,<br />

damit Schwarzwald, Baar und<br />

schafterin Regina Görner (IG Metall)<br />

in die Hände spielten. „Behindert uns<br />

nicht“, habe die Finanzwelt jahrelang<br />

getönt, erklärte die Frankfurterin. Nun<br />

flehe sie die Politik geradezu an: „Holt<br />

uns hier raus.“ Unerheblich war es da,<br />

dass Oliver Stettes (Institut der Deutschen<br />

Wirtschaft) sich noch mühte, eine<br />

Lanze für die Hedge-Fonds als Risikominimierer<br />

zu brechen, und sagte,<br />

man müsse „den Menschen ganz ruhig<br />

und sachlich erklären, was da passiert.“<br />

Am Ende bekam Moderator Gottlieb<br />

– zurück beim eigentlichen Thema<br />

– seine nachdrücklich eingeforderte<br />

Selbstkritik von Gewerkschafterin<br />

Görner zu hören. Der Mitgliederschwund<br />

sei wohl auch damit zu be-<br />

Heuberg jedes Jahr ein bisschen besser<br />

präsentiert werden können. „Wir<br />

können es schaffen, den Etat für die<br />

Expo Real aufzustocken“, zeigte sich<br />

Bernhard Hoch zuversichtlich. Ihm<br />

schwebe ein Etat von 100 000 Euro vor.<br />

Bereits im Vorfeld der Messe hatte<br />

Wirtschaftsförderer Heinz-Rudi Link<br />

über 2000 Interessenten auf den Baden-Württemberg-Stand<br />

aufmerksam<br />

gemacht. Mit einem umfangreichen<br />

Objektverzeichnis wurde dann auf der<br />

Expo Real auf die Sahnestückchen der<br />

Region aufmerksam gemacht.<br />

Die Zeichen der Zeit hat auch Villingen-Schwenningen<br />

erkannt. Erstmals<br />

war das Oberzentrum in München<br />

vertreten. „Es ist wichtig, Präsenz zu<br />

zeigen und damit auch die Region zu<br />

stärken“, sagte Oberbürgermeister<br />

Kubon. Gerade im Hinblick auf die<br />

Landesgartenschau 2010 wäre dieser<br />

Messeauftritt das richtige Zeichen.<br />

Nicht beim Stand von Baden-Württemberg<br />

international vertreten war<br />

die Bodensee Standort Marketing<br />

GmbH. „Es ist für uns ein Standortvorteil,<br />

nicht in der gleichen Halle mit allen<br />

Regionen des Landes vertreten zu<br />

sein“, erklärte Marcel Knabe, Wirtschaftsförderer<br />

der Stadt Konstanz.<br />

Nach dem Rückzug von St. Gallen war<br />

der Bodenseeland-Stand, an dem der<br />

Bodenseekreis, Friedrichshafen, der<br />

Kanton Thurgau, Konstanz, Singen<br />

und Vorarlberg vertreten waren, in<br />

diesem Jahr etwas kleiner ausgefallen.<br />

Trotz alledem erfreute sich der gemeinsame<br />

Auftritt großer Beliebtheit<br />

bei den Besuchern. „Wir hatten viele<br />

Anfragen, etwa zum Nycomed-Gebäude<br />

in Konstanz oder zum Hegau-<br />

Tower“, berichtete Knabe. Laut dem<br />

Wirtschaftsförderer hätte sich die Immobilienkrise<br />

bisher nicht auf den<br />

Südwesten durchgeschlagen.<br />

Ein politischer Höhepunkt bot sich<br />

den kommunalen Vertretern mit dem<br />

Besuch von Ministerpräsident Günther<br />

Oettinger auf dem Baden-Württemberg-Stand.<br />

So erklärte Oettinger,<br />

dass sich der Südwesten sehr gut auf<br />

der Expo Real präsentieren würde,<br />

nämlich solide, fröhlich und offensiv.<br />

Oettinger feuerte bei seiner kurzen<br />

Ansprache einige Lobeshymnen in<br />

Richtung der teilnehmenden Städte<br />

und Gesellschaften. So würdigte er die<br />

guten Projekte im Land, die Standhaftigkeit<br />

der Banken im Südwesten und<br />

die steigenden Wachstumsraten in Baden<br />

und Württemberg. „Um Baden-<br />

Württemberg ist mir nicht Bange“,<br />

sagte das Landesoberhaupt und erntete<br />

dafür anerkennenden Beifall. Einen<br />

abschließenden Seitenhieb an die<br />

derzeit politisch und wirtschaftlich<br />

gebeutelten Bayern konnte sich ein<br />

gut gelaunter Oettinger abschließend<br />

nicht verkneifen: „Seid lieb zu den<br />

Bayern, die haben es notwendig!“<br />

Schattenboxen in Salem<br />

◆ Salemer Gespräche: Aktuelle Finanzkrise überlagert das Thema Gewerkschaften<br />

von Hanspeter Walter<br />

Diskutierten mehr über die <strong>aktuelle</strong> Finanzkrise als über die Zukunft der<br />

Gewerkschaften: (von links) Uwe Scheufele (Betriebsrat bei Boehringer Ingelheim),<br />

Unternehmer Harald Marquardt, Moderator Siegmund Gottlieb,<br />

Regina Görner und Oliver Stettes. Bild: Walter<br />

gründen, „weil wir nicht deutlich genug<br />

gemacht haben, dass unsere Stärke<br />

ganz entscheidend von der Präsenz<br />

in den Betrieben abhängt“. Schon in<br />

seiner Einführung hatte Gunther Veit,<br />

Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren,<br />

den Gewerkschaften empfohlen, sich<br />

doch lieber für die Standards der Arbeitsplätze<br />

in anderen Ländern einzusetzen:<br />

„Erst wenn die Gewerkschaften<br />

weltweit ähnliche Arbeitsbedingungen<br />

durchsetzen, lässt sich im unteren<br />

Lohnsegment eine Verbesserung<br />

schaffen.“ Sie sollten daher eher<br />

die internationale Zusammenarbeit<br />

intensivieren als hierzulande durch<br />

„überzogene Lohnforderungen“ die<br />

Arbeitslosigkeit noch künstlich voranzutreiben.


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 5<br />

Saubere Energie aus Konstanz<br />

◆ Schweizerische Brennstoffzellen-Firma Hexis eröffnet Forschungslabor im Technologiezentrum – Synergien mit Zebotec<br />

von Holger Thissen SO FUNKTIONIEREN BRENNSTOFFZELLEN<br />

Konstanz – Noch ist die Welt der<br />

Brennstoffzellen-<strong>Unternehmen</strong> überschaubar.<br />

Die Pioniere der Zukunftstechnologie<br />

kennen sich, helfen sich,<br />

und manche forschen Tür an Tür. Im<br />

Technologiezentrum Konstanz, wo die<br />

Zebotec GmbH seit vier Jahren Brennstoffzellenantriebe<br />

für Sportboote<br />

entwickelt und herstellt, entsteht jetzt<br />

mit der Eröffnung eines Forschungslabors<br />

der Hexis GmbH eine kleines<br />

Cluster. Die Schweizer Mutterfirma<br />

Hexis AG, ein ehemaliger Geschäftsbereich<br />

von Sulzer, entwickelt seit<br />

2006 in Winterthur Heizgeräte mit<br />

Brennstoffzellentechnik. In der neuen<br />

Niederlassung im Konstanzer Technologiezentrum<br />

möchte Hexis die Systemgeräte<br />

weiterentwickeln und die<br />

Heizungen in Praxistests erproben.<br />

Trotz der räumlichen Nähe – der<br />

Forschungsraum von Zebotec ist<br />

gleich nebenan – entwickeln Hexis<br />

und Zebotec ihre Produkte aber getrennt<br />

voneinander. „Die Anwen-<br />

„Gemeinsam haben wir<br />

vielleicht die kritische<br />

Masse, um uns besser<br />

Gehör zu verschaffen“<br />

HEXIS-CHEF ALEXANDER SCHULER<br />

dungsgebiete Heizung und Bootsantrieb<br />

stellen einfach zu unterschiedliche<br />

Anforderungen“, macht Franz<br />

Reichenbach klar. Dennoch erhoffen<br />

sich der Zebotec-Chef und sein neuer<br />

Nachbar, Hexis-Geschäftsführer Alexander<br />

Schuler, Synergien in anderen<br />

Bereichen.<br />

„Wir haben viele gemeinsame Lieferanten<br />

und erhoffen uns durch die Zusammenarbeit<br />

bessere Konditionen<br />

im Einkauf“, sagt Schuler, der Franz<br />

Reichenbach noch aus der gemeinsamen<br />

Zeit am Fraunhofer Institut für<br />

Erneuerbare Energien ISE in Freiburg<br />

kennt. Vor allem möchten die Unternehmer<br />

mit vereinten Kräften Bekanntheit<br />

und Akzeptanz der Zukunftstechnologie<br />

auf dem deutschen<br />

Markt erhöhen. „Gemeinsam haben<br />

wir vielleicht die kritische Masse, um<br />

uns besser Gehör zu verschaffen“,<br />

hofft Schuler. Auch Fördergelder seien<br />

im Verbund leichter an Land zu ziehen,<br />

meint Zebotec-Chef Reichenbach.<br />

Der ursprüngliche Grund für die<br />

Quelle: Initiative Brennstoffzelle<br />

Hexis<br />

Die Hexis AG im schweizerischen<br />

Winterthur stellt Brennstoffzellen-<br />

Heizungen für Wohnungen her. Die<br />

15-köpfige Firma, die seit Oktober<br />

2008 ein Entwicklungslabor im<br />

Technologiezentrum Konstanz<br />

betreibt, testet derzeit das neue<br />

Modell „Galileo 1000 N“. Das<br />

kühlschrankgroße Heizgerät produziert<br />

2 Kilowatt Wärmeleistung<br />

und 1 Kilowatt elektrische Leistung.<br />

Marktstart ist für 2012 geplant. Die<br />

von dem Chemie-Ingenieur Alexander<br />

Schuler geführte Hexis AG<br />

entstand 2006 als Absplitterung<br />

des Brennstoffzellenbereichs des<br />

Industriekonzerns Sulzer, Gesellschafter<br />

ist die Stiftung für Kunst,<br />

Kultur und Geschichte in Winterthur.<br />

(hot)<br />

Im Internet:<br />

www.hexis.com<br />

Hectronic rüstet auf<br />

Die Anode wird mit Wasserstoff versorgt, die Kathode mit Sauerstoff. Bei der Reaktion der beiden<br />

Gase entsteht ein Stromfluss und als Reaktionsprodukt Wasserdampf. Ein trennendes Elektrolyt<br />

zwischen Anode und Kathode sorgt dafür, dass es dabei nicht zu einer Knallgas-Reaktion kommt.<br />

Zebotec<br />

Zebotec entwickelt, baut und betreut<br />

abgasfreie Anlagen auf Basis von<br />

Brennstoffzellen und Solaranlagen.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt der<br />

2002 in Darmstadt gegründeten<br />

Firma sind Brennstoffzellenantriebe<br />

für Sportboote. Erste Prototypen wie<br />

das Solarschiff Solgenia der HTWG<br />

Konstanz sind bereits im Einsatz.<br />

Erklärtes Ziel von Zebotec ist es, den<br />

Weg in das Wasserstoffzeitalter zu<br />

ebnen. Die Firma unter Führung von<br />

Franz Reichenbach und Richard<br />

Morris beschäftigt im Technologiezentrum<br />

Konstanz 11 Mitarbeiter und<br />

finanziert die aufwändige Forschung<br />

komplett selbst über den Verkauf<br />

von Elektrolyse-Geräten und die<br />

Wartung von Solarstrom-Wechselrichtern.<br />

(hot)<br />

Im Internet:<br />

www.zebotec.de<br />

◆ Bonndorfer übernehmen Mehrheit an österreichischer EDV-SOS – Neue Lagerflächen<br />

von Stefan Kech<br />

Bonndorf – Wichtige Weichenstellung<br />

bei Hectronic. Das Bonndorfer <strong>Unternehmen</strong>,<br />

das Tank- und Parkscheinautomaten<br />

herstellt, übernimmt mit<br />

der österreichischen Firma EDV-SOS<br />

einen Spezialisten für Kassensysteme<br />

und Tankautomaten. Mit der Übernahme<br />

der Anteilsmehrheit ist das<br />

Produktportfolio damit wieder komplett,<br />

Hectronic hat die passenden<br />

Produkte für jede Tankstelle.<br />

EDV-SOS wird mit seinen 15 Mitarbeitern<br />

weiterhin in Linz beheimatet<br />

bleiben und dort in bewährter Weise<br />

seine Aufgaben angehen. Nun eben<br />

unter der Führung von Hectronic.<br />

„Wir sind sehr froh, dass uns dieser<br />

Schritt gelungen ist“, freut sich Hectronic-Geschäftsführer<br />

Stefan Forster.<br />

Nachdem bekannt geworden sei, dass<br />

sich EDV-SOS gerne unter dem Dach<br />

eines größeren Partners integrieren<br />

möchte, habe man sofort seine Fühler<br />

ausgestreckt. Schon bei den ersten Gesprächen<br />

sei eines gleich spürbar geworden:<br />

die Chemie stimmt. Offene<br />

Diskussionen über alle Bereiche hätten<br />

auf beiden Seiten rasch das notwendige<br />

Vertrauen für eine Übernahme<br />

geschaffen.<br />

Während Hectronic mit seinen 250<br />

Beschäftigten rund um den Globus aktiv<br />

ist, konzentriert sich EDV-SOS auf<br />

den deutschsprachigen Raum mit<br />

Schwerpunkt Österreich. Das moderne<br />

Kassensystem sowie anpassungsfähige<br />

Tankautomaten sind die wichtigsten<br />

Produkte der Firma von Geschäftsführer<br />

Franz Lettner. Daneben<br />

bietet sie auch umfangreiche Dienstleistungen<br />

mit Hotline rund um die<br />

Uhr und Software-Updates. Beide <strong>Unternehmen</strong><br />

erwarten deutliche Synergien.<br />

Hectronic kann damit wieder ein<br />

komplettes Produktportfolio für den<br />

Auf der Messe Automechanika in Frankfurt stoßen (v.l.) Hectronic-Chef<br />

Stefan Forster, Franz Lettner (Geschäftsführer EDV-SOS) und Verwaltungsratspräsident<br />

Ernst Forster auf eine gemeinsame Zukunft an. Bild: Hectronic<br />

Bereich Tanken anbieten. Tankautomaten<br />

für jede Tankstelle, Zapfsäulen,<br />

Füllstandsmessung, automatische<br />

Fahrzeugerkennung, verschiedene<br />

Software-Lösungen sowie Stations-<br />

„Damit haben wir ein Rundum-Angebot,<br />

das keine<br />

Wünsche offen lässt“<br />

HECTRONIC-CHEF STEFAN FORSTER<br />

oder Flottenkarten mit entsprechendem<br />

Providerdienst bekommen nun<br />

einen weiteren wichtigen Partner: das<br />

Kassensystem von EDV-SOS. „Damit<br />

haben wir ein Rundum-Angebot, das<br />

keine Wünsche offen lässt“, sagt Hectronic-Geschäftsführer<br />

Stefan Forster.<br />

Auch Franz Lettner betont die positive<br />

Wirkung der neuen Einheit. „Wir<br />

sind jetzt Teil eines international agierenden<br />

<strong>Unternehmen</strong>s und stehen<br />

damit zweifelsohne auf einem sehr sicheren<br />

Fundament.“<br />

Zwischenzeitlich nutzt Hectronic<br />

die gute Auftragslage, um weiter zu expandieren.<br />

Die Firma kaufte der Gemeinde<br />

Wutach jetzt das leerstehende<br />

Studer-Gebäude in Ewattingen ab, um<br />

es als Lagerhalle zu nutzen. „Wir brauchen<br />

einfach mehr Platz, obwohl wir ja<br />

gerade erst am Hauptsitz in Bonndorf<br />

eine neue Halle mit 700 Quadratmetern<br />

gebaut haben“, sagt Hectronic-<br />

Chef Stefan Forster. Gut gefüllte Auftragsbücher<br />

sorgen für den erneuten<br />

Bedarf, die zusätzlichen 2000 Quadratmeter<br />

Fläche bieten ausreichend<br />

Raum für Waren und Material. Hier<br />

will das <strong>Unternehmen</strong> beispielsweise<br />

Großaufträge bis zum kompletten Versand<br />

lagern.<br />

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neue Hexis-Niederlassung in Konstanz<br />

liegt allerdings nicht in den genannten<br />

Synergieüberlegungen. Es<br />

war die Anziehungskraft deutschen<br />

Absatzmarktes, der Hexis über die<br />

Grenze lockte. Denn der ist für alternative<br />

Energieerzeugung relativ aufgeschlossen.<br />

Dennoch brauche Hexis<br />

auch hierzulande einen langen Atem,<br />

bis sich der Markt für Brennstoffzellenanwendungen<br />

etabliert, ist Hexis-<br />

Chef Schuler überzeugt. Ab 2012<br />

möchte er die in Winterthur und Konstanz<br />

entwickelten Heizgeräte an Endverbraucher<br />

verkaufen. Bis dahin<br />

möchte Schuler 5 bis 10 Mitarbeiter im<br />

Konstanzer Entwicklungslabor beschäftigen.<br />

Schuler zufolge sei auch<br />

denkbar, dann eine Montage in Konstanz<br />

aufzubauen. In der Startphase<br />

werden die Mitarbeiter noch vom<br />

Winterthurer Hauptsitz, wo derzeit 15<br />

Mitarbeiter beschäftigt sind, ins Technologiezentrum<br />

pendeln.<br />

Die Sorgen um die flächendeckende<br />

Versorgung mit Wasserstoff, den auch<br />

Zebotec für seine Brennstoffzellen<br />

nutzt, hat Schuler nicht: Die Hexis-<br />

Heizungen erzeugen Wärme mit gewöhnlichem,<br />

leicht verfügbarem Erdgas.<br />

Elektrisierender Nebeneffekt der<br />

Brennstoffzellen-Heizung. Mit dem<br />

nebenbei erzeugten Strom lässt sich<br />

laut Schuler 70 Prozent des Strombedarfs<br />

eines Einfamilienhauses decken.<br />

Forschen in Konstanz<br />

unter einem<br />

Dach an Brennstoffzellen-Anwendungen:<br />

Hexis-<br />

Chef Alexander<br />

Schuler (links) und<br />

Franz Reichenbach,Geschäftsführer<br />

Zebotec.<br />

Bild: Hanser<br />

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News<br />

SYBIT<br />

Technidata steigt aus<br />

Die Technidata AG (Markdorf)<br />

verkauft ihre 60-prozentige Beteiligung<br />

an dem Radolfzeller IT-<br />

Dienstleister Sybit GmbH an<br />

dessen Führungsmannschaft.<br />

Sybit erhalte damit die Möglichkeit,<br />

eine gezieltere Positionierung<br />

am Markt zu erlangen, teilte<br />

das Softwareunternehmen Technidata<br />

mit. Im Jahr 2000 hatte<br />

Technidata zusammen mit vier<br />

IT-Experten die Sybit GmbH<br />

gegründet. Sybit ist als IT-Dienstleister<br />

in den Geschäftsfeldern<br />

SAP CRM (Customer Relationship<br />

<strong>Management</strong>), Industrielösungen<br />

sowie CMS (Content <strong>Management</strong><br />

System) und Medienportale tätig.<br />

Sybit wächst seit Gründung jährlich<br />

zweistellig und beschäftigt<br />

heute 80 Mitarbeiter. In diesem<br />

Jahr soll der Umsatz auf mehr als<br />

6 Millionen Euro steigen. (hot)<br />

STIHL<br />

Erweiterung in Wiechs<br />

Der Motorsägen-Hersteller Stihl<br />

hat eine neue Produktionshalle<br />

im Tengener Stadtteil Wiechs am<br />

Randen eingeweiht. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit Stammsitz in Waiblingen<br />

investierte dafür 3,5 Millionen<br />

Euro. Durch den Erweiterungsbau<br />

wird der Standort mit<br />

etwa 60 Beschäftigten aufgewertet<br />

und auf längere Sicht gesichert.<br />

Firmeninhaber Hans-Peter Stihl<br />

betonte, dass er mit dieser Investition<br />

auch der strukturschwachen<br />

Region helfen wolle, an der<br />

sein Herz besonders hänge. Sein<br />

Vater, Firmengründer Andreas<br />

Stihl, hatte auch viele Jahre lang<br />

in dem kleinen Randenort gewohnt.<br />

(bit)


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 6 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

News<br />

KRAMER-WERKE<br />

Umzug abgeschlossen<br />

Die neue Produktionsstätte der<br />

Kramer-Werke GmbH in Pfullendorf<br />

ist offiziell eröffnet. Im neuen<br />

Werk (Investitionsvolumen 35<br />

Millionen Euro) könnten jährlich<br />

bis zu 10 000 Maschinen gebaut<br />

werden, sagte Karl Friedrich<br />

Hauri, Geschäftsführer der Kramer-Werke,<br />

bei der Einweihungsfeier.<br />

Gegenüber dem vorherigen<br />

Standort in Überlingen seien zehn<br />

Mitarbeiter mehr beschäftigt,<br />

derzeit über 250. Unter der Marke<br />

Kramer Allrad vertreibt das <strong>Unternehmen</strong><br />

Radlader und andere<br />

Baufahrzeuge. Die Kramer-Werke<br />

sind Teil des Münchner Baugerätekonzerns<br />

Wacker Neuson,<br />

der mit 30 Tochtergesellschaften<br />

und 3800 Mitarbeiter zuletzt 742<br />

Millionen Euro Umsatz und 117<br />

Millionen Euro Gewinn erwirtschaftete.<br />

(hot)<br />

FUTRONIC<br />

Neuer Standort<br />

Der Automatisierungsanbieter<br />

Futronic GmbH hat 1,8 Millionen<br />

Euro in einen Standortwechsel<br />

innerhalb von Tettnang investiert.<br />

Am neuen Sitz im Gewerbegebiet<br />

Bürgermoos hat das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit 2500 Quadratmetern<br />

jetzt doppelt so viel Fläche wie<br />

zuvor im Schäferhof, teilte Michael<br />

Preuß mit, der gemeinsam mit<br />

Wolfgang Lachmann das <strong>Unternehmen</strong><br />

leitet. Futronic ist Anbieter<br />

im Bereich komplexer Automatisierungslösungen<br />

für Maschinen-<br />

und Anlagenbauer für die<br />

Glas produzierende Industrie. In<br />

den vergangenen Jahren ist das<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit derzeit 57<br />

Mitarbeitern stark gewachsen. Im<br />

Bereich Industrieautomation<br />

zählen <strong>Unternehmen</strong> wie die<br />

Zeppelin Silo- und Apparatebau<br />

und ZF Friedrichshafen zu den<br />

Kunden. Futronic, gegründet<br />

1972, ist ein <strong>Unternehmen</strong> der<br />

Jetter AG. (hot)<br />

SYLVIA PIETZKO<br />

Deutscher PR-Preis<br />

Die Deutsche Public Relations<br />

Gesellschaft (DPRG) hat die Konstanzerin<br />

Sylvia Pietzko mit dem<br />

Sonderpreis DPRG Junior Award<br />

ausgezeichnet. In 21 Kategorien<br />

prämierte die DPRG die diesjährigen<br />

Bestleistungen der Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Pietzko<br />

überzeugte die Jury dabei mit<br />

ihrem Kommunikationskonzept<br />

für den Hospiz Konstanz e.V.<br />

Sylvia Pietzko bietet seit über zwei<br />

Jahren zusammen mit ihrem<br />

Mann Stefan Pietzko IT-Support,<br />

Mediengestaltung und Öffentlichkeitsarbeit<br />

an – zunächst in der<br />

Schweiz, seit Juli 2008 auch in<br />

Konstanz. (hot)<br />

HYPO EQUITY<br />

Zukauf in Wien<br />

Der Finanzinvestor Hypo Equity<br />

(Bregenz) übernimmt den Wiener<br />

Beteiligungsspezialisten Ecos<br />

Venture Capital Beteiligungs AG<br />

und baut damit seine Rolle als<br />

Eigenkapitalfinanzierer von mittelständischen<br />

<strong>Unternehmen</strong> im<br />

deutschsprachigen Raum aus.<br />

Ecos ist auf Früh- und Expansionsfinanzierung<br />

von Technologieunternehmen<br />

spezialisiert.<br />

Hypo Equity übernimmt gemeinsam<br />

mit dem <strong>Management</strong> die<br />

Ecos Venture. Über den Übernahmepreis<br />

wurde Stillschweigen<br />

vereinbart. (sk)<br />

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Führung<br />

<strong>Management</strong><br />

Kommunikation<br />

Großauftrag für Stein Automation<br />

◆ Schwenninger Mittelständler liefert für 800 000 Euro hochmodernes Montagesystem an Automobilzulieferer<br />

von Gerhard Hauser<br />

Villingen-Schwenningen – Aktuell<br />

hat der Schwenninger Mittelständler<br />

Stein Automation einen ganz „dicken<br />

Fisch“ an Land gezogen. Für 800 000<br />

Euro lässt ein süddeutscher Automobilzulieferer<br />

bei Stein zwei hochmoderne<br />

Montagebänder produzieren.<br />

Für die Schwenninger Firma selbst ist<br />

es „einer der größten Aufträge der Firmengeschichte“,<br />

wie die Beiden Geschäftsführer<br />

Monika und Peter Stein<br />

bestätigten.<br />

Früher hieß es einfach Fließband,<br />

heute bezeichnen es Experten als<br />

„Transfersysteme“, vollgepackt mit<br />

hochmodernen Sensoren und Modulen.<br />

Mit seinen Anlagen gehört das<br />

<strong>Unternehmen</strong> in Deutschland zu den<br />

gefragtesten Anbietern, bei dem ge-<br />

Auf den Bändern von Stein<br />

Automation werden Motoren<br />

zusammengebaut, zum<br />

Beispiel für Zeigerinstrumente<br />

in Autos.<br />

wonnenen Auftrag warfen die<br />

Schwenninger sogar einen Weltkonzern<br />

aus dem Rennen, erläutert Projektmanager<br />

Oliver Mauch. Die von<br />

Stein hergestellten Anlagen sind anspruchsvolle<br />

Transportbänder, die<br />

„mehr tun, als Teile spazieren fahren“,<br />

wie es Mauch am Rande der Messe<br />

Motek in Stuttgart ausdrückte. Für<br />

den Automobilzulieferer stellt Stein<br />

zwei Linien her, die eine mit einer Länge<br />

von 30 Metern, die andere mit 25<br />

Metern. Auf den Bändern werden Motoren<br />

zusammengebaut, zum Beispiel<br />

für Zeigerinstrumente in Autos.<br />

Damit beliefert Stein eine Reihe von<br />

Weltunternehmen wie Hilti, das auf<br />

Stein-Systemen Akkuschrauber produzieren<br />

lässt, Siedle in Furtwangen<br />

oder den Konzern Philips, der damit<br />

Rasierapparate herstellt. Der Vorteil<br />

des Schwenninger <strong>Unternehmen</strong>s,<br />

das mit 42 Mitarbeitern 2008 um die<br />

acht Millionen Euro Umsatz machen<br />

wird: Aufgrund seiner Größe ist es äußerst<br />

flexibel und kann bis ins Detail<br />

Bad Säckingen – Das Schluchseewerk<br />

(Sitz: Laufenburg) will im Hotzenwald<br />

für über 700 Millionen Euro ein neues<br />

Pumpspeicherkraftwerk errichten.<br />

Das Kavernenkraftwerk bei Atdorf<br />

(Gemeinde Herrischried) soll nach<br />

<strong>Unternehmen</strong>sangaben eine Leistung<br />

von rund 1000 Megawatt erbringen.<br />

Für den Betrieb wären zwei Speicherseen<br />

mit jeweils 10 Millionen Kubikmeter<br />

Fassungsvermögen notwendig.<br />

Sie und die Kaverne sollen mit einem<br />

700 Meter tiefen senkrechten Druckschacht<br />

und einem 8,1 Kilometer langen<br />

unterirdischen Wasserstollen miteinander<br />

verbunden werden. Die Anlage<br />

soll ab 2014 erbaut und fünf Jahre<br />

später in Betrieb gehen.<br />

Mit dem Neubauprojekt will das<br />

Schluchseewerk auf Veränderungen<br />

auf dem Energiemarkt reagieren. Die<br />

Bundesregierung möchte den Anteil<br />

des aus regenerativen Quellen gewonnenen<br />

Stroms auf 20 bis 25 Prozent erhöhen.<br />

Vor allem bei der Windenergie<br />

stellt sich aber das Problem von starken<br />

Schwankungen bei der Erzeugung.<br />

Diese und Spitzenlasten beim<br />

Verbrauch gleicht das Schluchseewerk<br />

schon heute durch Strom aus Kavernenkraftwerken<br />

aus. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

betreibt im Hotzenwald zwei solcher<br />

Anlagen, die 1967 und 1976 er-<br />

Geschäftsführerin Monika Stein und Projektmanager Oliver Mauch an einer Transportanlage. Stein Automation zog<br />

jetzt einen der größten Aufträge der Firmengeschichte an Land. Bilder: Hauser<br />

auf Kundenwünsche eingehen.<br />

Mit technisch anspruchsvollen Lösungen,<br />

an denen auch das Transferzentrum<br />

Furtwangen mitarbeitete, gehöre<br />

das <strong>Unternehmen</strong>, das Josef<br />

Stein 1969 gründete, zu den Marktführern,<br />

so Monika Stein. „Derzeit sind<br />

Das Kraftwerk<br />

Fallhöhe: 600 Meter<br />

Länge des Wasserweges:<br />

9100 Meter<br />

Turbinenleistung: 1000 Megawatt<br />

Nutzinhalt der Becken:<br />

10 Millionen Kubikmeter<br />

Baubeginn: 2014<br />

Bauzeit: 4,5 Jahre<br />

Kosten: über 700 Millionen Euro<br />

wir mit dem Geschäft zufrieden.“ Die<br />

bisher florierende Konjunktur und<br />

auch die Tatsache, dass einige <strong>Unternehmen</strong><br />

ihre Produktion aus China<br />

wieder nach Deutschland zurückverlegen,<br />

hilft Stein. Doch es sei eben<br />

auch oft eine Gratwanderung, gibt Pe-<br />

Schluchseewerk voller Energie<br />

◆ Neues Pumpspeicherkraftwerk im Hotzenwald geplant – 700 Millionen Euro Investition<br />

von Markus Vonberg<br />

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PUMPSPEICHERKRAFTWERK ATDORF<br />

Hornbergbecken II<br />

1016 m<br />

Druckschacht<br />

Wasserschloss<br />

442 m<br />

Maschinenkaverne<br />

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Unterwasserstollen (ca. 8km)<br />

richtet wurden.<br />

Die nun geplante dritte wäre die<br />

größte. Der von ihr produzierte Strom<br />

würde ausreichen, 1,5 Millionen<br />

Haushalte über 13 Stunden lang mit<br />

Energie zu versorgen. Der Bau der Anlage<br />

würde das bereits heute von Energiegewinnung<br />

geprägte Landschaftsbild<br />

im westlichen Hotzenwald weiter<br />

verändern. Auf über 1000 Meter Höhe<br />

würde bei Atdorf das obere, fast ein Kilometer<br />

lange und fast 400 Meter breite<br />

Speicherbecken entstehen. Acht Ki-<br />

ter Stein zu bedenken. Mit den Gewerkschaften<br />

sei ausgemacht, dass die<br />

Beschäftigten je nach Auftragslage<br />

zwischen 30 und 45 Stunden pro Woche<br />

arbeiten. Derzeit sind es 45, der<br />

Betrieb brummt also.<br />

Daher sei der Großauftrag auch ein<br />

Schieberschacht<br />

Haselbecken<br />

400 m<br />

Quelle: Schluchseewerk<br />

lometer südlich läge auf 400 Meter<br />

Höhe bei Bad Säckingen das zweite<br />

Becken, das das Wasser des oberen<br />

aufnehmen soll. Wie bei den anderen<br />

Pumpspeicherkraftwerken auch würde<br />

in Zeiten geringen Energieverbrauchs<br />

das Wasser von dort wieder in<br />

den oberen Speicher zurückgepumpt.<br />

Das 1928 gegründete Schluchseewerk<br />

gehört der RWE und der EnBW.<br />

Es verfügt im Südschwarzwald über<br />

fünf Wasserkraftwerke mit einer maximalen<br />

Leistung von 1836 Megawatt.<br />

Turbine in der Kaverne Säckingen, die bereits heute Spitzenlasten beim<br />

Stromverbrauch auffängt. Bild: Schluchseewerk<br />

Intelligente Förderbänder: Das<br />

System hat sogar ein Gedächtnis.<br />

Zeichen, dass die „Richtung stimmt“,<br />

wie es Projektmanager Mauch ausdrückt.<br />

Wenn das Transportsystem<br />

nächstes Jahr steht, muss es wegen<br />

seiner Größe in Schwenningen in einer<br />

Halle aufgebaut werden, die extra<br />

angemietet wird. Stein ist für die Kunden<br />

aber auch nach der Abnahme da,<br />

eine der Stärken des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Es sei auch am Freitagnachmittag „jemand<br />

ansprechbar“, der sich um auftretende<br />

Probleme kümmert. Gerade<br />

bei moderneren Systemen ist meist<br />

die Fernwartung erfolgreich, bei der<br />

sich ein Stein-Mitarbeiter direkt in das<br />

System einlogt. Falls dies nicht möglich<br />

ist, „setzen wir uns aber auch ganz<br />

pragmatisch in ein Auto“, berichtet<br />

Mauch.<br />

Bis zu 30 Prozent der Produktion gehen<br />

ins Ausland, sagt Mauch, oft über<br />

deutsche Mutterunternehmen. Weltweit<br />

gibt es über 3000 installierte Anlagen<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s. Stein arbeitet<br />

seit langem mit Partnern zusammen,<br />

um zum Beispiel Löt- oder<br />

Schweißtechnik, aber auch eine ausgefeilte<br />

Steuerungstechnik liefern zu<br />

können. Herauskommt eine Montagetechnik,<br />

die mit den alten Fließbändern<br />

wie zu Henry Fords Zeiten wenig<br />

gemein hat. Sogar ein Gedächtnis hat<br />

das System: Eine Automobilfirma will<br />

ja schließlich im Fall eines Unfalls wissen,<br />

ob ein schadhaftes Teil verbaut<br />

wurde. „Das sind eben die hohen Anforderungen<br />

von heute“, sagt Oliver<br />

Mauch und zeigt vorsichtig auf die<br />

blinkenden Sensoren und mit Technik<br />

vollgestopften Apparaturen.<br />

Fruchtsaftkelterei<br />

Ebner baut neue<br />

Produktionsstätte<br />

Klettgau (hüf) Die Fruchtsaftkelterei<br />

Ebner siedelt von Häusern aus ins Industriegebiet<br />

„Kies“ in Grießen. Nach<br />

Pfingsten 2009 sollen die Maschinen<br />

in der neuen Halle in Betrieb gehen.<br />

Mit Beginn der nächsten Erntesaison<br />

dürfte sich dann der Transportweg für<br />

das Obst erheblich verringern. Seniorchef<br />

Werner Ebner spricht von einem<br />

Anachronismus, dass die Firma bislang<br />

auf 900 Metern Höhe produzierte,<br />

wo so gut wie kein Apfel mehr<br />

wächst. Die Mitbewerber des Fruchtsaftherstellers<br />

liegen in Lauchringen<br />

und Dogern. Laut Ebner ging allerdings<br />

bis jetzt ein Großteil des Obstes<br />

an den Bodensee.<br />

Das wird sich künftig ändern. Sohn<br />

Thorsten Ebner (30), gelernter Fruchtsaftmeister,<br />

der nun in vierter Generation<br />

den Betrieb weiter führt, freut<br />

sich vor allem auf das neue große<br />

Tanklager. In Häusern war der Platz<br />

dafür zu klein, ein weiterer Grund für<br />

den Umzug nach Grießen. Nicht nur,<br />

dass der Saft daraus in Flaschen abgefüllt<br />

wird. Andere Hersteller können<br />

ihn bei Ebner tankzugweise ordern.<br />

Schon jetzt landet manch Klettgauer<br />

Apfel in Saft, der eigentlich aus dem<br />

Markgräflerland kommt, ist vom Seniorchef<br />

zu erfahren. „Unser Ziel ist<br />

es, dass die heimischen Streuobstbestände<br />

erhalten bleiben und die regionale<br />

Apfelernte zukünftig gesichert ist,<br />

regional verarbeitet und vermarktet<br />

wird“, lautet das Bekenntnis zur Heimat,<br />

zum Südschwarzwald bei Ebners.<br />

Noch sind solche Apfelbaumwiesen<br />

in der Region nicht selten, hinter<br />

dem künftigen Betriebsgebäude in<br />

Grießen ziehen sie sich über den Hügel.<br />

Als alle Gäste zum Spatenstich eingetroffen<br />

sind, bullert ein Traktor an<br />

den Nobelkarossen vorbei, vom Anhänger<br />

glänzen rotbackige Äpfel, die<br />

auf dem Weg zur Sammelstelle sind.<br />

Bis zu 60 000 Zentner Äpfel könnten in<br />

guten Jahren schon zusammen kommen,<br />

weiß Werner Ebner. Mit dem<br />

Neubau des Produktionsgebäudes<br />

vielleicht bald sogar noch mehr, wenn<br />

es sich zeigt, dass Neuanpflanzungen<br />

sich wieder lohnen.


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 7<br />

Satellitenbauer mit guter Erdung<br />

◆ Immenstaader Spacetech International entwickelt nun auch Erdbeben-Messstationen – Erste Anlage im Jemen<br />

von Susann Ganzert<br />

Immenstaad – Vier Jahre ist es her,<br />

dass zwei ehemalige Mitarbeiter der<br />

Firmen Dornier/Astrium ihre eigene<br />

Firma für Satellitenbau gründeten und<br />

ihr den Namen Spacetech International<br />

(STI) gaben.<br />

Bernhard Doll und Jost Munder, so<br />

die beiden Geschäftsführer, wollten<br />

nicht zum Spielball von „Global Playern“<br />

werden, wollten ihr Wissen und<br />

ihren Elan unbedingt in Deutschland<br />

einbringen, am besten dort, wo sie es<br />

schon immer taten. Jost Munder war<br />

damals schon Besitzer einer alten Gärtnerei<br />

am Rand des Immenstaader Ortsteil<br />

Kippenhausens und baute eben eines<br />

der beiden Einfamilienhäuser zum<br />

STI-Firmensitz aus. Zwei Geschäftsfelder<br />

hatten die beiden Firmengründer<br />

damals in petto: Die Raumfahrt und die<br />

Umweltüberwachung.<br />

Schnelles Wachstum<br />

Das ging natürlich nicht zu zweit, das<br />

Konzept faszinierte andere Fachleute<br />

und bald wurden die Räume für die<br />

nunmehr 15 Mitarbeiter zu eng. Anbau,<br />

Umbau, Umzug? Neubau!<br />

Auf einem 5700 Quadratmeter großen<br />

Grundstück und aus den meisten<br />

Büros des heutigen Firmensitzes entsteht<br />

seit März das erste von drei<br />

denkbaren Firmengebäuden. 150<br />

Menschen könnten hier in ferner Zukunft<br />

beschäftigt sein – die Auftragslage<br />

lässt ahnen, dass dies keine Utopien<br />

sind. „No risk, no fun“, sagt der<br />

54-jährige Bernd Doll, der tagtäglich<br />

staunt, welch Unbill solch eine Baustelle<br />

mit sich bringt und der beim<br />

Richtfest für das „Seelbach Technologiezentrum“<br />

den Handwerkern größtes<br />

Lob zollte.<br />

Im Untergeschoss des Seelbach<br />

Technologiezentrums entstehen<br />

Reinraum, Labore und Werkstätten,<br />

darüber 20 Büros und Besprechungsräume<br />

für die mittlerweile 35 Mitarbeiter<br />

und in einer der beiden Penthousewohnungen<br />

zieht Bernd Doll<br />

mit seiner Familie ein.<br />

Aber STI wächst nicht nur räumlich<br />

– auch die Geschäftsfelder erleben ein<br />

Jost Munder (großes<br />

Bild, Mitte) im<br />

Jemen mit Helfern<br />

beim seismischen<br />

Projekt und Einwohnern.Für<br />

das<br />

Seismografische<br />

Institut Jemen<br />

installierte STI eine<br />

3,8 Meter große<br />

Satellitenschüssel<br />

und zwei seismische<br />

Stationen<br />

(Bild links).<br />

Rechtes Bild: Architekt<br />

Johannes<br />

Veeser (von links),<br />

Bauherr Bernhard<br />

Doll und Bürgermeistere<br />

Jürgen<br />

Beisswenger stoßen<br />

auf den fertigen<br />

Rohbau des SeelbachTechnologiezentrums<br />

an.<br />

Bilder: STI, Ganzert<br />

Vogelperspektive für die Bundeswehr<br />

◆ Salemer Firma M4Com an Experiment auf Nato-Ebene beteiligt – Besserer Schutz bei Angriff und Abwehr<br />

von Anita Schober<br />

In der Salemer Firma M4Com hat<br />

man allen Grund, sich auf die Schultern<br />

zu klopfen. Das auf dem Gebiet<br />

der Software-Entwicklung tätige <strong>Unternehmen</strong><br />

hat sich im September erfolgreich<br />

in ein auf Nato-Ebene angelegtes<br />

Experiment der Bundeswehr<br />

zum Schutz von Soldaten, militärischem<br />

Gerät und Einrichtungen in<br />

Einsatzgebieten eingebracht. Reiner<br />

Beck und Michael Karremann, die<br />

beiden Gründer und Geschäftsführer<br />

der Firma M4Com, stehen noch ganz<br />

unter dem Eindruck des Experiments,<br />

mit dem die Bundeswehr auf dem Marinestützpunkt<br />

Eckernförde bei Kiel<br />

unter dem Projekttitel „Common<br />

Shield“ einen ganzheitlich angelegten<br />

Test mit diversen Systemen aufgezo-<br />

M4Com<br />

Das heute aus einer zehnköpfigen<br />

Belegschaft bestehende <strong>Unternehmen</strong><br />

ist 2001 von Michael Karremann<br />

(41) und Reiner Beck (45)<br />

gegründet worden. Das Firmenkürzel<br />

bedeutet „Magic for Components“.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> ist auf<br />

die Visualisierung, Verteilung und<br />

Verarbeitung von Geodaten spezialisiert.<br />

Auf der Kundenliste stehen<br />

renommierte Firmen aus der<br />

Rüstungsindustrie wie EADS, Diehl<br />

Bodenseegerätetechnik und Rheinmetall,<br />

aber auch Forschungsinstitute<br />

wie das Fraunhofer Institut.<br />

Im Internet:<br />

www.m4com.de<br />

gen hat, der eines zum Ziel hat: die Verbesserung<br />

des Eigenschutzes mit Hilfe<br />

der Datenvernetzung von Aufklärungs-,<br />

Führungs- und Abwehrsystemen.<br />

Von den Angriffsszenarien, die dabei<br />

drei Wochen lang realitätsnah durchgespielt<br />

wurden, sind Reiner Beck und<br />

Michael Karremann noch ganz fasziniert.<br />

Die beiden Diplom-Informatiker<br />

sind aber auch stolz darauf, dass die in<br />

ihrem Zehn-Mann-Betrieb entwickelte<br />

Software zur Datenvernetzung so<br />

gut funktioniert hat. „Das ist nämlich<br />

eine sehr komplexe Angelegenheit“,<br />

betont Karremann und veranschaulicht<br />

dies auf zwei nebeneinander stehenden<br />

Bildschirmen, wie sie auch in<br />

einem militärischen Führungsstab stehen<br />

könnten. Da sieht man ein feindliches<br />

Schnellboot auf eine Fregatte zubrausen,<br />

von einem Abwehrboot verfolgt.<br />

Gleichzeitig sind auch feindliche<br />

Kampftaucher zu dem Kriegsschiff unterwegs.<br />

Das ganze Geschehen wird<br />

von einer Flugzeugkamera, von Unterwasser-<br />

und Videosensoren, von Radar<br />

und Infrarotkameras erfasst. Das ergibt<br />

am Ende lauter Einzelinformationen<br />

über unterschiedliche Szenarien<br />

und aus verschiedenen Perspektiven.<br />

Diese auszuwerten und zu einem<br />

Gesamtlagebild zusammenzufügen,<br />

das war die Aufgabe, die dem Salemer<br />

Softwareentwickler gestellt war. „Das<br />

war eine sehr vielschichtige Herausforderung“,<br />

erklärt Reiner Beck.<br />

Denn zum einen träfen ganz unterschiedliche<br />

Datenkomponenten wie<br />

eben Video, Radar oder Standbilder<br />

aufeinander, und zum anderen müssten<br />

die Produkte unterschiedlicher<br />

Hersteller kompatibel gemacht werden.<br />

Allein in Eckernförde seien mehr<br />

bisher ungebremstes Wachstum.<br />

Im ersten STI-Geschäftsjahr erhielt<br />

die Firma einen Vertrag über rund<br />

zehn Millionen Euro von der Taiwanesischen<br />

Raumfahrtbehörde zur Entwicklung<br />

und zum Bau beziehungsweise<br />

Beschaffung von Satellitenhardware<br />

sowie Systemberatung mit einer<br />

Laufzeit von vier Jahren. Gemeinsam<br />

mit dem einstigen Arbeitgeber Astrium<br />

ist STI bei der deutschen Mondmission<br />

Leo dabei. Soweit zu den Projekten<br />

der Himmelsstürmer.<br />

Während Doll und die meisten Mitarbeiter<br />

eifrig weiter in Immenstaad<br />

arbeiten und den Fortgang des Neubaus<br />

begleiten, ist sein Geschäftspartner<br />

Jost Munder in anderer Mission<br />

unterwegs. In den vergangenen Wochen<br />

war er erst im Jemen und danach<br />

in Kasachstan. In Kooperation mit<br />

dem Geoforschungszentrum Potsdam<br />

(GFZ) entwickelt und installiert die<br />

Immenstaader Firma Tsunami-Frühwarnsysteme.<br />

Zuerst für Indonesien,<br />

im November 2006 ein kabelgebundenes<br />

für Südkorea und erst vor wenigen<br />

Wochen für das Seismographische Institut<br />

Jemen. Das Land am Indischen<br />

Ozean ist erdbeben- und tsunamigefährdet.<br />

Die Terrestrik, so Munder, sei kein<br />

„Standbein, sondern eher ein Stützstock“<br />

der Immenstaader Firma. Aber<br />

dieser wird immer stabiler – auch<br />

wenn die sich die Auftragsvolumen<br />

In Kooperation mit dem<br />

Geoforschungszentrum Potsdam<br />

entwickelt und installiert<br />

STI Tsunami-Frühwarnsysteme.<br />

stark unterscheiden. Ganz so weit entfernt<br />

voneinander wie es auf den ersten<br />

Blick scheint, sind die beiden Geschäftsfelder<br />

aber nicht: Sowohl Satelliten<br />

als auch seismische Geräte sind<br />

unbemannt, Störungen durch<br />

menschliche Aktivitäten kaum zu befürchten<br />

und alles muss zuverlässig,<br />

autonom und redundant funktionieren.<br />

In Jost Munders Aufgabengebiet<br />

geht es darum, auf dem Meeresgrund<br />

in großen Tiefen oder an Land gemessene<br />

Daten in Echtzeit, also innerhalb<br />

von fünf Minuten nach dem Beben<br />

nicht nur zu übermitteln, sondern<br />

auch zu analysieren. So können Ort<br />

und Stärke des Bebens definiert und<br />

Maßnahmen eingeleitet werden. Ein<br />

unschätzbarer Fortschritt für viele<br />

Länder am Indischen Ozean, wo sich<br />

STI einen Namen macht.<br />

Reiner Beck (links) und Michael Karremann, die Geschäftsführer der Salemer Firma M4Com, demonstrieren, was<br />

ihre Software zum Schutz von militärischen Anlagen leisten kann. Rechts ist ein Ausschnitt des Marinestützpunkts<br />

Eckernförde als taktisches Gesamtlagebild zu sehen. Bild: Schober<br />

als 50 Firmen mit ihren Drohnen, Radargeräten,<br />

Durchgangsschleusen<br />

oder Sprengstoffdetektoren vertreten<br />

gewesen. All deren Aufklärungs- und<br />

Überwachungsergebnisse zu vernetzen,<br />

war Aufgabe der eingesetzten<br />

M4Com-Systeme.<br />

„Uns ist es sehr gut gelungen“, freut<br />

sich Karremann, „das Experimentierziel<br />

‚Vernetzte Operationsführung’ zu<br />

demonstrieren.“ Und nicht nur das:<br />

Durch ein weiteres M4Com-Werkzeug<br />

konnten die gewonnenen Aufklärungsergebnisse<br />

auch in eine kartierte<br />

Lagedarstellung mit militärischen<br />

Symbolen transferiert werden. Das ermöglicht<br />

es, dass die Auswertungen<br />

von allen Nato-Streitkräften verstanden<br />

und für ihre Einsatzentscheidungen<br />

genutzt werden können. Zudem<br />

warteten die Salemer Software-Spezialisten<br />

noch mit einer Neuheit auf: Mit<br />

einem System, das die Daten mehrerer<br />

hochauflösender Videosensoren<br />

gleichzeitig und in Echtzeit der Auswertung<br />

zur Verfügung stellen kann.<br />

Dieses System ist auch in der Lage, ohne<br />

Unterbrechung des Live-Datenstroms<br />

auch die Historie eines Szenarios<br />

zurückzuverfolgen. Das Ganze ist<br />

freilich nicht von heute auf morgen<br />

aus dem Hut gezaubert worden. „Das<br />

war ein über mehrere Jahre laufender<br />

Entwicklungsprozess von einem Einzelsensor-Auswertungssystem<br />

zu einem<br />

Multi-System“, so Karremann.<br />

News<br />

LIFE FOOD<br />

Mehr Platz für Vertrieb<br />

Der Bio-Tofuhersteller Life Food<br />

GmbH aus Freiburg hat rund zwei<br />

Millionen Euro in seine Standortsicherung<br />

im Industriegebiet<br />

Hochdorf investiert. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

erwarb neben dem<br />

jetzigen Standort ein zweites<br />

Betriebsgelände für das neue<br />

Logistikzentrum. Bereits im November<br />

2008 sollen die Bereiche<br />

Versand und Vertrieb ihre Arbeit<br />

aufnehmen können, so Geschäftsführer<br />

Wolfgang Rainer Heck. Das<br />

neue Gebäude bietet insgesamt<br />

eine Fläche von über 1400 Quadratmetern<br />

und Platz für 40 Mitarbeiter.<br />

Bis zum Einzug sollen<br />

energiesparende Kühlräume<br />

entstehen und ein Wärmerückgewinnungssystem<br />

installiert<br />

werden. Ein Werksverkehr zwischen<br />

den Standorten soll eine<br />

sichere Verbindung zwischen<br />

Produktion und Versand gewährleisten.<br />

(sk)<br />

ENDRESS+HAUSER<br />

Neues Logistikzentrum<br />

10 Millionen Euro investierte die<br />

Endress+Hauser Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG in ihr neues<br />

Logistikzentrum in Weil am<br />

Rhein. 870 Tonnen Stahl und 165<br />

Kilometer Kabel wurden für die<br />

3700 Meter große Logistikhalle<br />

mit Büroräumen verbaut, die<br />

neben der Vertriebszentrale steht.<br />

Seit Juli 2008 hat die Logistik<br />

GmbH & Co. KG mit 35 Mitarbeitern<br />

ihren Betrieb aufgenommen.<br />

Es gibt zwei Abteilungen:<br />

Das Corporate Logistics<br />

Center, das für Konsolidierung,<br />

Verpackung und Auslieferung<br />

verantwortlich ist, und das Corporate<br />

Exhibition Center, in dem<br />

Messeauftritte geplant werden<br />

und Exponate hergestellt, die den<br />

Endress+Hauser Firmen weltweit<br />

zur Verfügung gestellt werden. In<br />

der Logistikhalle sollen bis zu<br />

6000 Aufträge im Monat abgewickelt<br />

werden. (jus)<br />

EFFCOM<br />

Umwandlung in AG<br />

Seit September ist der Softwarehersteller<br />

Effcom aus Überlingen<br />

eine Aktiengesellschaft. Effcom-<br />

Gründer Uwe Zimmer, Vorstandsvorsitzender<br />

der neuen Effcom<br />

AG, nennt als wichtigsten Grund<br />

für die Umwandlung: „Wir wollen<br />

unser wertvollstes Kapital, unsere<br />

Mitarbeiter, am Erfolg teilhaben<br />

lassen.“ Effcom ist nach eigenen<br />

Angaben Marktführer im Bereich<br />

Software für die Wertpapierabwicklung<br />

in Kreditinstituten<br />

und Anbieter von branchenneutralen<br />

Lösungen für das Kundenbeziehungsmanagement.<br />

Unter anderem nutzen die Düsseldorfer<br />

WestLB und der Sparkassen-<br />

und Giroverband Rheinland-Pfalz<br />

die Software. Die Anteile<br />

liegen zu 100 Prozent bei<br />

Effcom. Ein Börsengang ist nicht<br />

geplant. Nicht der Shareholder-<br />

Value-Ansatz, sondern die Entwicklung<br />

der Firma sei das Wichtigste.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> beschäftigt<br />

40 Mitarbeiter. (sk)<br />

ASTRIUM<br />

Trägerrakete von Antrix<br />

Astrium hat eine langfristige<br />

Vereinbarung mit der Antrix<br />

Corporation, dem kommerziellen<br />

Ableger der indischen Raumfahrtorganisation<br />

ISRO, zur Nutzung<br />

der indischen Trägerrakete PSLV<br />

(Polar Satellite Launch Vehicle)<br />

geschlossen. Die Vereinbarung<br />

ermöglicht es Astrium, attraktive<br />

Lösungen für die In-Orbit-Delivery<br />

seiner Erdbeobachtungssatelliten<br />

mittels Startdiensten<br />

der PSLV von Antrix/ISRO am<br />

internationalen Markt anzubieten.<br />

Sie bedeutet einen Durchbruch<br />

in der Partnerschaft europäischer<br />

und indischer Raumfahrttechnik-Organisationen.<br />

(jus)


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 8 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

Blitzschneller Datenfluss beim Boxenstopp<br />

◆ Die Blumberger Firma BTR Netcom sichert mit ihren Steckverbindungen Kommunikationswege – auch unter extremen Bedingungen<br />

von Janine Damm<br />

Der Rennwagen des Formel 1-Piloten<br />

rast in die Boxengasse. Ein kurzer Boxenstopp.<br />

Jede Sekunde zählt. So<br />

schnell wie möglich soll das Rennauto<br />

wieder raus auf den Ring. Aber mindestens<br />

genauso wichtig wie ein voller<br />

Tank: die Kabel, die an das Auto angeschlossen<br />

werden und durch die in Sekundenbruchteilen<br />

Millionen von Daten<br />

rasen. Nur diese Zahlenkolonnen<br />

und deren schnelle Analyse machen es<br />

sowohl dem Rennfahrer als auch den<br />

Ingenieuren möglich, das Maximum<br />

aus dem Wagen herauszuholen. Denn<br />

die Kabel übertragen wichtige Daten<br />

vom Motor zu den Computern, die in<br />

beweglichen 19-Zoll-Schränken in der<br />

Boxengasse stehen. Nichts darf hier<br />

schiefgehen. Kein Kabel darf plötzlich<br />

verrutschen, kein Stecker demoliert<br />

sein, wenn in der Hektik mal ein Mitglied<br />

der Crew auf ihn tritt. Auch Spritzer<br />

von Öl, Säure, Kraftstoff und Wasser<br />

dürfen den Steckern nichts ausmachen.<br />

Stecker für Flugzeugträger<br />

Seit dem Frühjahr 2007 setzt mit BMW<br />

das einzige deutsche Formel 1 Rennteam<br />

für die schnelle Datenübertragung<br />

von Motor zu Computer auf die<br />

Produkte der in Blumberg ansässigen<br />

Firma BTR Netcom, die auf die Herstellung<br />

und Entwicklung von Kupfer<br />

und Glasfaser-Steckverbindungen für<br />

Telekommunikation und Datentechnik<br />

spezialisiert ist.<br />

„Wir sind immer auf der Suche nach<br />

neuen Anwendungen“, sagt BTR Netcom-Geschäftsführer<br />

Torsten Janwlecke.<br />

Seit 2002 entwickelt und produziert<br />

die Firma Steckverbinder. Die<br />

kommen dabei im Büro, wo sie den<br />

Personalcomputer mit dem Rechenzentrum<br />

verbinden, genauso zum Einsatz<br />

wie in den industriellen Produktionshallen.<br />

„Überall wird Kommunika-<br />

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BTR Netcom<br />

Die Firma BTR Netcom unter<br />

Leitung von Geschäftsführer Torsten<br />

Janwlecke gehört mit den beiden<br />

Schwesterfirmen Ria Connect und<br />

MC Technology zu der Firmengruppe<br />

Metz Connect, die der<br />

Schwarzwälder Unternehmer Albert<br />

Metz seit 1976 aufbaut und heute<br />

zusammen mit Sohn Jochen Metz<br />

leitet. Der Stammsitz der Unternehmerfamilie<br />

liegt in Blumberg. Metz<br />

Connect verfügt über Produktionsund<br />

Vertriebsstandorte in der<br />

Schweiz, Ungarn, Frankreich, Singapur,<br />

China, Hongkong und den USA<br />

und beschäftigt weltweit 700<br />

Mitarbeiter. Die BTR Netcom GmbH<br />

ist Spezialist für elektrische und<br />

elektronische Verbindungstechnik.<br />

In Blumberg, Budapest und in der<br />

chinesischen Stadt Zhongshan<br />

werden aktive und passive Komponenten<br />

für Daten- und Kommunikationsnetzwerke<br />

produziert,<br />

die die Datenverkabelung für<br />

Gebäude, Büros und Industrie<br />

ermöglichen. Neben dem Einsatz<br />

der Blumberger Technik bei Gebäudeverkabelungen<br />

und im<br />

Schiffsbau setzt seit Frühjahr 2007<br />

auch ein Formel 1-Rennteam auf<br />

Produkte von BTR Netcom. (dj)<br />

In diesen Bereichen sind wir der ideale Partner fu¨r Sie:<br />

- Broschu¨ren, Prospekte und Kataloge<br />

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„Überall wird Kommunikationstechnik<br />

gebraucht – ob<br />

Bierbrauerei, Flugzeugträger<br />

oder<br />

Kreuzfahrtschiff“<br />

BTR NETCOM-GESCHÄFTS-<br />

FÜHRER TORSTEN JANWLECKE<br />

tionstechnik gebraucht –<br />

ob Bierbrauerei, Flugzeugträger<br />

oder Kreuzfahrtschiff“,<br />

sagt Janwlecke.<br />

Zu den weltweiten<br />

Kunden von BTR Netcom<br />

zählen unter anderem<br />

Mercedes und BMW, die<br />

im Fertigungsbereich auf<br />

die Steckverbinder setzen,<br />

aber auch Kreuzfahrt-<br />

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Robuste Steckverbindungen aus Blumberg sorgen bei BMW Sauber für zuverlässigen Datenaustausch. Überall wo<br />

Daten fließen, können Teile von BTR Netcom (Bild unten) zum Einsatz kommen. Bilder: BTR Netcom/Damm/AFP<br />

schiffe, Luftfahrzeugträger und das<br />

neue Yankee Stadion in New York nutzen<br />

die Technologie des Blumberger<br />

<strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Auf einer Messe im Jahr 2005 knüpfte<br />

Janwlecke schließlich Kontakte zur<br />

in Crailsheim ansässigen Firma Telegärtner,<br />

die wie BTR Netcom Spezialist<br />

für Steckverbindungen im Bereich<br />

der Telekommunikation und Datentechnik<br />

ist, und zur nordrheinwestfälischen<br />

Firma Weidmüller, die Steckverbindungen<br />

für die Daten- und<br />

Signalübertragung im Industriebereich<br />

entwickelt und produziert.<br />

„Wir beschlossen, die Kernkompetenzen<br />

aller drei<br />

Firmen zu nutzen,“ erinnert<br />

sich Janwlecke, und<br />

so entwickelten die drei<br />

<strong>Unternehmen</strong> zusammen<br />

die Produktlinie Steadytec<br />

– Steckverbinder in verschiedener<br />

Größe und aus<br />

verschiedenen Materialien,<br />

Bermatingen –Die Rohwedder AG,<br />

Spezialist für Entwicklung und Bau automatischer<br />

Fertigungsanlagen, arbeitet<br />

an einem Sanierungsplan, der mit einem<br />

Stellenabbau in noch nicht bezifferter<br />

Höhe verbunden sein wird. Grund<br />

ist das schlechte Ergebnis des ersten<br />

Halbjahres 2008 sowie die ungünstige<br />

Konjunkturperspektive. Wie berichtet<br />

hat das <strong>Unternehmen</strong> aus Bermatingen<br />

in den ersten sechs Monaten ein Ergebnis<br />

vor Steuern und Zinsen (Ebit) von<br />

minus 1,7 Millionen Euro eingefahren<br />

und für das Gesamtjahr einen Verlust in<br />

Aussicht gestellt.<br />

Die Lage hat sich unter anderem deshalb<br />

verschlechtert, weil wichtige Aufträge<br />

aus der US-Automobilindustrie<br />

storniert wurden. Betroffen ist vor allem<br />

der <strong>Unternehmen</strong>sbereich Mechatronics<br />

Production Solutions (MPS) an den<br />

Standorten Bermatingen (160 Mitarbeiter),<br />

Markdorf (20), Toronto (60) und<br />

Bruchsal (90).<br />

„Wir haben schon einige Verlustjahre<br />

hinter uns. Aber wir haben kein Personal<br />

abgebaut, weil wir das Know-how im<br />

<strong>Unternehmen</strong> halten wollten“, sagte der<br />

Vorstandsvorsitzende Joachim Rohwedder.<br />

Jetzt seien Personalmaßnahmen jedoch<br />

unumgänglich. Denn es sei nicht<br />

nur die derzeitige Lage angespannt,<br />

auch die Konjunkturaussichten seien<br />

wegen der Folgen der US-Finanzkrise<br />

schlecht. Es seien Einsparungen in Höhe<br />

eines höheren einstelligen Millionenbetrages<br />

geplant, sagte der Vorstandschef.<br />

Es werde aber weder betriebsbedingte<br />

Kündigungen noch einen Sozialplan geben.<br />

Einzelheiten würden gegenwärtig<br />

mit dem Betriebsrat diskutiert.<br />

Die anfallenden Restrukturierungskosten<br />

will Rohwedder noch im Jahr<br />

2008 verbuchen, um unbelastet in das<br />

nächste Jahr gehen zu können. Um die<br />

Ertragslage zu verbessern, will das Un-<br />

die nahezu überall eingesetzt werden<br />

können: „Die Produkte decken die<br />

ganze Palette im Bereich Daten-,<br />

Energie- und Signalübertragung ab“,<br />

so Janwlecke. Die Stärken der Steadytec-Familie<br />

liegen in vier Technologien:<br />

Eine neue Kontakttechnologie<br />

macht die Stecker unempfindlich gegen<br />

Vibration, Schock und mechanische<br />

Belastung. Die Werkstofftechnologie<br />

schützt das Kunststoff- oder Me-<br />

Rohwedder baut ab<br />

ternehmen künftig auch auf Umsätze<br />

verzichten. „Wir werden nicht mehr jedes<br />

Projekt um jeden Preis machen. Und<br />

wir werden keine Exkursionen in Produkte<br />

unternehmen, bei denen wir uns<br />

nicht gut genug auskennen“, so Rohwedder.<br />

„Wir müssen jetzt einfach Geld<br />

verdienen.“ Den möglichen Umsatzverzicht<br />

bezifferte er auf 20 bis 25 Prozent.<br />

Die Prozesse in der MPS-Sparte<br />

tallgehäuse vor Laugen, Säuren, Fetten<br />

und Ölen sowie vor Temperaturen<br />

von Minus 40 Grad bis 70 Grad. Eine<br />

ausgeklügelte Dichtungstechnologie<br />

macht die Gehäuse 100 Prozent wasserdicht.<br />

Besonders stolz ist Janwlecke<br />

aber auf die Gehäusetechnologie:<br />

Durch das Push-and-Pull-Prinzip lassen<br />

sich die Stecker schnell und einfach<br />

zusammen stecken und wieder<br />

auseinander ziehen – ideal für den<br />

Einsatz beim Boxenstopp.<br />

Die einfache Handhabung kombiniert<br />

mit dem extrem belastbaren<br />

Schutzgehäuse, und dem schnellen<br />

Datentransfer von bis zu 10 Gigabyte<br />

pro Sekunde weckten auf der Nürnberger<br />

Drives and Motor-Messe im<br />

November 2006 das Interesse des einzigen<br />

deutschen Formel 1 Rennteams.<br />

Seit dem Frühjahr 2007 nutzt der<br />

Rennstall nun die Steckverbinder-Familie<br />

E-Dat Industry mit der Steadytec-Technologie.<br />

Das Feedback: „Das<br />

Team ist bisher sehr zufrieden. Und<br />

inzwischen hat schon ein weiteres<br />

Formel 1 Team eine Anfrage an uns gestellt“,<br />

sagt Janwlecke.<br />

Alles verbinden<br />

Auf die Autorennbranche allein<br />

möchte sich der Geschäftsführer aber<br />

nicht konzentrieren. Er will auch in<br />

Zukunft in neue Marktsegmente vordringen<br />

und sie erschließen: „Vom<br />

Datenrechnungszentrum bis zur<br />

Bohrmaschine. Wir wollen alles verbinden.<br />

Diese Vision treibt uns an.“<br />

Bisher läuft alles nach Plan. In dieser<br />

Woche lief das 10 millionste E-DAT-<br />

Modul vom Band. Es wird im Deutschen<br />

Herzzentrum in Berlin für zuverlässigen<br />

Datenfluss sorgen. „Eine<br />

Zahl wie 10 Millionen macht uns natürlich<br />

unheimlich stolz. Wir sind damit<br />

deutlich Marktführer.“ Pause.<br />

„Das belegt, dass wir die Dinge richtig<br />

machen.“<br />

◆ Joachim Rohwedder: „Personalreduzierung unumgänglich“ – Umfang unbekannt<br />

von Peter Ludäscher<br />

In die USA gehen weniger Montagelinien als erwartet. Bilder: Rohwedder<br />

Tritt auf die Bremse: Firmen-Chef<br />

Joachim Rohwedder.<br />

nimmt seit Oktober der frühere Siemens-Bereichsvorstand<br />

Peter Drexel<br />

(64) unter die Lupe. Dieser habe große<br />

Erfahrung im Projektgeschäft und solle<br />

die Standardisierung bei Rohwedder voranbringen,<br />

sagte der Vorstandschef. Er<br />

habe sich für Drexel entschieden, weil er<br />

ihn als früheren Geschäftspartner schon<br />

lange kenne und Drexel ein ausgewiesener<br />

Kenner des Geschäfts sei.<br />

Rohwedder AG<br />

Mit rund 1000 Mitarbeitern weltweit<br />

ist der Rohwedder Konzern (Bermatingen)<br />

ein führender Anbieter von<br />

Automatisierungslösungen in den<br />

Bereichen Mechatronics Production<br />

Solutions (MPS) und Electronics<br />

Production Solutions (EPS). Rohwedder-<br />

Automatisierungsanlagen<br />

werden eingesetzt in der Automobilzuliefer-,Telekommunikations-<br />

und Elektronikindustrie sowie<br />

in der Medizintechnik. Vorstandschef<br />

ist Joachim Rohwedder (Bild).<br />

Seine Familie hält 40 Prozent der<br />

Aktien und ist damit mit Abstand<br />

größter Anteilseigner der AG. (sk)


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 9<br />

Mittelstand trifft sich am See<br />

◆ Auf dem 4. Mittelstandstag der IBB informierten sich 300 Teilnehmer in Friedrichshafen über unternehmerische Trends und <strong>aktuelle</strong> Themen<br />

von Julia Schönmuth<br />

Zum Austausch am See traf sich bei<br />

sonnigem Wetter der Mittelstand<br />

der Region zum vierten Mal auf dem<br />

Mittelstandstag der Internationalen<br />

Bankhaus Bodensee AG (IBB) in<br />

Friedrichshafen. IBB-Vorstandsmitglied<br />

Klaus Gallist begrüßte die rund<br />

300 Gäste am 23. September im Graf-<br />

Zeppelin-Haus. Gemeinsam mit Thomas<br />

Meyding, Partner bei CMS Hasche<br />

Sigle, eröffnete er die Veranstaltung.<br />

PROFIT-Chefredakteur Peter<br />

Ludäscher moderierte das Eröffnungsplenum.<br />

In insgesamt elf Foren informierten<br />

sich die Unternehmer über <strong>aktuelle</strong><br />

Themen, die den Mittelstand beschäftigen.<br />

Im Vordergrund standen Nachfolgeplanung,<br />

<strong>Unternehmen</strong>sführung<br />

und Finanzierung. Die Mittelständler<br />

„Es ist hilfreich, in<br />

begrenzten finanziellen<br />

Verhältnissen zu leben“<br />

BERNHARD BUEB<br />

konnten anschließend im Dialog mit<br />

den Referenten ihre Fragen klären.<br />

Viele waren gespannt auf den Vortrag<br />

von Bettina Würth, Beirats-Vorsitzende<br />

der Würth-Gruppe und Tochter<br />

des Schrauben-Milliardärs Reinhold<br />

Würth. Im Eröffnungsplenum<br />

sprach sie über unternehmerische<br />

Verantwortung. Sie erzählte, dass sich<br />

die Würth-Stiftung in vielen Bereichen<br />

sozial und kulturell engagiere. Jedoch<br />

hatten sich einige Zuhörer von dem<br />

Vortrag mehr erhofft und zeigten sich<br />

anschließend enttäuscht: „Die Auflistung<br />

der Tätigkeiten hätte man auch<br />

im Internet nachlesen können“, sagte<br />

ein Unternehmer.<br />

Auf Interesse bei den Mittelständlern<br />

stieß der Vortrag des ehemaligen<br />

Leiters des Internats Schloss Salem<br />

Bernhard Bueb über den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Reichtum<br />

und die Erziehung von Kindern in einem<br />

reichen Umfeld. Der Pädagoge<br />

und Buchautor war über 30 Jahre für<br />

die Schule in Salem verantwortlich. Er<br />

sah viele Kinder wohlhabender Familien<br />

heranwachsen und beschäftigte<br />

sich mit dem Thema Erziehung in einem<br />

Umfeld, in dem Geld ausreichend<br />

vorhanden ist. Gerade Kinder<br />

aus Unternehmerfamilien brauchten<br />

einen starken Charakter, um den Verlockungen<br />

des Reichtums widerstehen<br />

zu können und später die Verantwortung<br />

gegenüber dem <strong>Unternehmen</strong><br />

und der Gesellschaft zu tragen.<br />

Bueb kritisierte, dass die dafür nötige<br />

Charakterbildung im deutschen<br />

Schulsystem zu kurz käme. Er nannte<br />

die angelsächsischen Schulen als Vorbild.<br />

Dort spiele etwa Sport eine wichtige<br />

Rolle. Dieser helfe bei der Charakterbildung<br />

und schule Fähigkeiten wie<br />

Platz für persönlichen Erfahrungsaustausch, anregende Diskussionen und die Vertiefung von Geschäftskontakten bot der Mittelstandstag im Graf-Zeppelin-<br />

Haus in Friedrichshafen. Bilder: Schönmuth<br />

Denkanstöße und<br />

Geschäftskontakte<br />

◆ PROFIT-Umfrage unter den Teilnehmern:<br />

Was hat Ihnen der Mittelstandstag gebracht?<br />

Alexander Trojan,<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

GTM GmbH in Gäufelden-Nebringen<br />

„Die Veranstaltung ist ein Forum, um<br />

Flagge zu zeigen. Außerdem wird man<br />

kurz zu speziellen Themen informiert.<br />

Aus dem vielfältigen Angebot kann<br />

man sich gut etwas Interessantes heraussuchen.“<br />

Hans Graf, Geschäftsführer<br />

der<br />

Rudolf Graf GmbH &<br />

Co. KG in Nagold<br />

„Ich konnte Geschäftskontakte auffrischen<br />

und der Vortrag über den Blackberry<br />

war interessant. Für mich ist das<br />

etwas ganz Neues. Es war gut, dass wir<br />

die Geräte gleich ausprobieren konnten.“<br />

„Der Mittelstandstag ist eine tolle Sache.<br />

Die Foren sind immer aktuell und<br />

wiederholen sich nicht ständig. Man<br />

kann sich das raussuchen, was einen<br />

interessiert und was auch dem <strong>Unternehmen</strong><br />

nutzt.“<br />

„Die Vorträge geben gute Denkanstöße.<br />

Im Alltag sieht man manchmal den<br />

Wald vor lauter Bäumen nicht. Hier ist<br />

die Distanz zu den Problemen im Betrieb<br />

da. Ich habe auch einige Leute<br />

getroffen, die ich sonst nicht sehe.“<br />

„Sprung ins kalte Wasser“<br />

◆ Im <strong>Unternehmen</strong> ihres Vaters musste sich Bettina Würth erst beweisen<br />

von Julia Schönmuth<br />

Richtige Sorgen um Geld musste<br />

sich Bettina Würth nie machen.<br />

Als Tochter des Schrauben-Milliardärs<br />

Reinhold Würth wuchs sie in einer<br />

wohlhabenden Familie auf. Trotzdem<br />

war dieser Reichtum nicht selbstverständlich<br />

für sie. Im <strong>Unternehmen</strong><br />

musste sie erst beweisen, was sie kann<br />

und sich bis an die Spitze durchboxen.<br />

Heute ist die 47-Jährige Beiratsvorsitzende<br />

der Würth-Gruppe, von einem<br />

Konzern, der 2007 rund 8,5 Milliarden<br />

Euro umsetzte.<br />

Jetzt steht die Geschäftsfrau etwas<br />

unsicher vor den 300 Unternehmern,<br />

die zum Mittelstandstag nach Friedrichshafen<br />

gekommen sind. Sie hält<br />

sich an ihre Notizen, erzählt von unternehmerischer<br />

Verantwortung. Man<br />

merkt, dass sie sich nicht ganz wohl in<br />

dieser Rolle fühlt. Sie sagte mal, dass<br />

sie nicht gerne rede. Ihr Vater könne<br />

das besser. Dabei ist unternehmerische<br />

Verantwortung ihr Thema. Sie<br />

könne nicht verstehen, dass laut einer<br />

Umfrage von 2006 nur 23 Prozent der<br />

deutschen Managern soziales Engagement<br />

für wichtig hielten. „Alle sind in<br />

der Pflicht, Verantwortung für unser<br />

Land zu übernehmen“, sagt die Mutter<br />

von vier Kindern. Das schließe<br />

auch die Unternehmer mit ein. Mit der<br />

1987 gegründeten Würth-Stiftung engagiert<br />

sich ihre Familie sozial und<br />

„Mein Vater und ich<br />

waren immer wie Feuer<br />

und Wasser“<br />

BETTINA WÜRTH<br />

kulturell. Bettina Würth gründete in<br />

Künzelsau die Freie Schule Anne-Sophie,<br />

die nach ihrer tödlich verunglückten<br />

Tochter benannt ist.<br />

Später im Gespräch in kleiner Runde<br />

ist die Anspannung weg. Nach dem<br />

Vortrag von Bernhard Bueb (siehe Artikel<br />

oben) kommt auch jetzt das Thema<br />

Erziehung und Reichtum zur Sprache:<br />

„Kinder sollten sich über sich definieren<br />

können. Sie sollten herausfin-<br />

Marlies Vöhringer,<br />

Geschäftsführerin bei<br />

der Helmut Vöhringer<br />

GmbH & Co. KG<br />

in Oberteuringen<br />

Werner Maier, Geschäftsführer<br />

bei<br />

Maier und Partner<br />

in Bempflingen<br />

den, was ihnen Spaß macht, sich nicht<br />

auf dem finanziellen Bett ausruhen.“<br />

Das versuche sie auch bei ihren Kindern<br />

durchzusetzen. Als Geschäftsfrau<br />

schaffe sie es nur mit Hilfe ihres<br />

Mannes, Beruf und Familie zu vereinen:<br />

„Er arbeitet halbtags und kümmert<br />

sich dann um die Kinder.“ Dennoch<br />

gebe es Themen, die immer an<br />

den Müttern hängen blieben. „Es sind<br />

banale Details, die Männern eher<br />

fremd sind, wie darauf zu achten, dass<br />

die Strumpfhosen noch passen.“<br />

Über die Anfänge im <strong>Unternehmen</strong><br />

ihres Vaters, sagt Bettina Würth: „Es<br />

war ein Sprung ins kalte Wasser.“ Sie<br />

hatte vorher in München gelebt, mit<br />

Schrauben nichts am Hut gehabt.<br />

Aber sie arbeitete sich hoch, vorbei an<br />

allen Widerständen. „Mein Vater und<br />

ich waren immer wie Feuer und Wasser“,<br />

blickt sie zurück. Heute ruhe ihr<br />

Verhältnis auf der Basis gegenseitigen<br />

Respekts. Meist endeten Konflikte mit<br />

ihrem 73-Jährigen Vater nun in einem<br />

Konsens.<br />

Aber das <strong>Unternehmen</strong> ist immer<br />

präsent. Richtige Erholung gibt es für<br />

Bettina Würth nicht mehr: „In so einer<br />

Position verfolgt einen das Büro immer“,<br />

gesteht sie. Sie könne sich auch<br />

nicht vorstellen, das <strong>Unternehmen</strong> jemals<br />

zu verkaufen. „Ich arbeite seit 22<br />

Jahren hier. Aber das ist mir noch nie<br />

in den Kopf gekommen. Es ist wie ein<br />

Familienmitglied.“<br />

Gemeinsinn und Großzügigkeit. Allgemein<br />

helfe dabei auch das Aufwachsen<br />

in einer Gemeinschaft, wie etwa in<br />

einem Internat.<br />

In wohlhabenden Familien sei die<br />

Kindererziehung schwer, so Bueb. „Es<br />

ist hilfreich, in begrenzten finanziellen<br />

Verhältnissen zu leben.“ Eltern<br />

sollten als Vorbild vorangehen. Sie<br />

sollten die nötige Strenge einsetzen<br />

und den Kindern ein gewisses Maß an<br />

Disziplin abverlangen. Denn die Gefahr<br />

bei Kindern aus reichen Familien<br />

sei, dass deren Anstrengungsbereitschaft<br />

nachlasse. „Aber Glück setzt<br />

Anstrengung voraus“, erklärte Bueb.<br />

Erfolge, die mit zum Glück beitrügen,<br />

würden durch Übung erreicht, nicht<br />

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Eröffnungsplenum: T. Meyding, P.<br />

Ludäscher, K. Gallist , B. Würth (v.l.)<br />

SIE HABEN NERVEN<br />

WIE DRAHTSEILE.<br />

ODER UNS!<br />

durch Geld. Die Kinder dürften sich<br />

nicht über das Vermögen definieren.<br />

Bei einem anderen Forum standen<br />

Internationalisierungsstrategien für<br />

mittelständische <strong>Unternehmen</strong> im<br />

Mittelpunkt. Sandra Otte, Rechtsanwältin<br />

und Steuerberaterin bei der<br />

WTS Aktiengesellschaft Steuerberatungsgesellschaft,<br />

erklärte, worauf<br />

Unternehmer achten müssen, wenn<br />

sie mit ihrem Betrieb ins Ausland gehen.<br />

Tipps über den finanziellen<br />

Aspekt ausländischer Engagements<br />

gab Joachim Peter von der Investkredit<br />

Bank AG. Er breitete die Möglichkeiten<br />

zur Finanzierung vor den Mittelständlern<br />

aus.<br />

Otte erklärte, dass bei der Standortwahl<br />

und bei der Form des Auslandsengagements<br />

auch steuerliche Kriterien<br />

zu beachten seien. Ertragssteuerbelastung<br />

oder Doppelbesteuerungsabkommen<br />

sind an den Standorten zu<br />

vergleichen. Auch bei der Umsatzsteuer<br />

gebe es Fallstricke, so Otte.<br />

Wichtig sei eine rechtzeitige umsatzsteuerliche<br />

Registrierung, da sonst<br />

Strafen und der Verlust des Vorsteuerabzugs<br />

drohten. Zu beachten seien<br />

auch die Bedingungen für Transaktionen<br />

innerhalb des Konzerns, die aber<br />

zwischen dem In- und Ausland stattfänden.<br />

Generell sei die Internationalisierung<br />

kein Hexenwerk, wenn man<br />

einige wichtige Punkte beachte.<br />

Am Ende des Mittelstandstags gab<br />

es neben vielen zufriedenen Unternehmern<br />

(siehe Unternehmerstimmen<br />

auf dieser Seite) auch einige kritische<br />

Stimmen. Sie bemängelten, dass<br />

in einigen Foren der Schwerpunkt<br />

nicht auf dem Inhalt lag, sondern in<br />

der Werbung für die Produkte oder<br />

Dienstleistungen der Referenten.<br />

Mehr Bilder vom Mittelstandstag:<br />

www.profit-wirtschaft.de<br />

Creditreform – Moderner Full-Service-Dienstleister mit Tradition<br />

Creditreform wurde am 9. März 1879 in Mainz „zum Schutz vor schädlichem Kreditgeben“ gegründet.<br />

Dieses Ziel hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Inzwischen ist Creditreform mit bundesweit 130<br />

Geschäftsstellen – eine davon in Konstanz – als moderner Full-Service-Anbieter entlang der gesamten<br />

Prozesskette im integrierten Debitoren- und Risikomanagement positioniert. Neben der Erteilung von<br />

Firmen- und Privatpersonenauskünften unterstützen unsere 30 Mitarbeiter hier in Konstanz <strong>Unternehmen</strong><br />

der verschiedensten Branchen im Bereich Forderungsmanagement mit professionellen Inkasso-<br />

Dienstleistungen. Unser Kreditrisikomanagement hilft, Geschäftspartner richtig einzuschätzen und ein<br />

Kreditfrühwarnsystem im <strong>Unternehmen</strong> zu installieren. Darüber hinaus helfen wir den <strong>Unternehmen</strong> mit<br />

modernen Marketing-Tools, die „richtigen“ Kunden zu fi nden.<br />

Umfangreiche Datenbank<br />

In der zentralen Datenbank sind 3,6 Millionen Datensätze<br />

zu deutschen <strong>Unternehmen</strong> erfasst. Mit der Firmenauskunft<br />

können <strong>Unternehmen</strong> bereits vor der Aufnahme<br />

einer Geschäftsbeziehung die Bonität des Kunden<br />

überprüfen. Dazu wurde der Bonitätsindex entwickelt,<br />

der die Informationen aus der Auskunft komprimiert als<br />

dreistellige Punktzahl zwischen 100 und 600 darstellt.<br />

Hierbei gilt: Je höher der Bonitätsindex, desto größer<br />

das Risiko des Gläubigers, Forderungsverluste zu erleiden.<br />

Matthias Müller, Mit-Geschäftsführer<br />

der Creditreform Konstanz Müller KG<br />

Effektives Inkasso<br />

Kommt es trotzdem zu Zahlungsausfällen, bietet Creditreform im Bereich Inkasso einen Full-Service<br />

an, um <strong>Unternehmen</strong> bei der Realisierung ihrer Außenstände zu unterstützen. Im kaufmännischen<br />

Mahnverfahren wird versucht, den Schuldner außergerichtlich zu einer Zahlung zu bewegen. Gelingt<br />

dies nicht, kann das gerichtliche Mahnverfahren gegen den Schuldner eingeleitet werden, welches<br />

Creditreform bei unstreitigen Verfahren seit In-Kraft-Treten des RDG im Juli 2008 erfolgreich in Eigenregie<br />

durchführt.<br />

Creditreform Konstanz<br />

Mainaustr. 48 • 78464 Konstanz • Postfach 100144 • 78401 Konstanz<br />

Postfach 1222 • CH-8280 Kreuzlingen<br />

Tel. 07531/8950-0 • Fax: 07531/8950-46 • info@creditreform-konstanz.de • www.creditreform-konstanz.de


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„Friedrichshafen – Stadt mit Zukunft“<br />

– dieses griffige Schlagwort ist<br />

so aktuell wie selten. Die Zeppelinstadt<br />

liegt inmitten Europas in der<br />

Region Bodensee-Oberschwaben.<br />

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Wirtschaftsstandort Friedrichshafen<br />

Eine Stadt mit Zukunft<br />

◆ Herausragender Wirtschaftsstandort mit kerngesunden Weltkonzernen, eigenem Flughafen und experimentierfreudiger Kulturszene<br />

von Herbert Guth<br />

Niedrige Arbeitslosenquoten, die<br />

derzeit um die drei Prozent schwanken,<br />

sind bundesweit kaum zu schlagen.<br />

Anhaltende Zuwanderung bei<br />

der Bevölkerung und Geburtenüberschuss<br />

weisen Bodensee-Oberschwaben<br />

und die Stadt Friedrichs-<br />

hafen als Wachstumsregion aus. Im<br />

Technologieatlas des Prognos-Instituts<br />

liegt Bodensee-Oberschwaben<br />

unter 97 vergleichbaren Regionen<br />

bundesweit an elfter Stelle, innerhalb<br />

Baden-Württembergs an dritter<br />

Stelle. Die Zahlen beziehen sich auf<br />

das Erhebungsjahr 2002.<br />

Im bundesweiten Wettbewerb<br />

„Regionen der Zukunft“ des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bauen und<br />

Wohnen hat Bodensee-Oberschwaben<br />

unter über 70 Mitbewerbern einen<br />

1. Preis gewonnen. Auf dem<br />

Weltstädtekongress Urban 21 im Jahr<br />

2000 in Berlin wurde die Region ausgezeichnet<br />

für kooperative Entwicklung<br />

hervorragender integrierter<br />

Konzepte und Projekte.<br />

Von all diesen Höchstleistungen<br />

profitiert die zweitgrößte Stadt am<br />

nördlichen Bodenseeufer und Teil<br />

des Oberzentrums der Region in hohem<br />

Maße. Während in vielen Landstrichen<br />

Deutschlands Städte und<br />

Dörfer erschreckend an Einwohnern<br />

verlieren, steckte sich Friedrichshafen<br />

das Ziel eines „qualitativen, moderaten<br />

Wachstums auf über 58 000<br />

Einwohnern bis im Jahr 2015“. Heute<br />

werden hier deutlich mehr als 57 000<br />

Bewohner gezählt. Die Anstrengungen<br />

werden darauf gerichtet, Verluste<br />

auszugleichen und Neubürger anzulocken.<br />

Nicht nur die herrliche Lage in der<br />

Bodenseelandschaft lässt die Kommunalpolitiker<br />

hoffen, die Ziele zu<br />

erreichen. Mit rund 28 000 Arbeitsplätzen<br />

bildet Friedrichshafen einen<br />

überaus starken Wirtschaftsstandort<br />

in der Region. Rund 50 Prozent der<br />

Menschen, die in Friedrichshafen arbeiten,<br />

kommen aus der Umgebung.<br />

Durch international agierende Weltunternehmen<br />

wie ZF Friedrichshafen<br />

AG, die Tognum AG mit ihrer<br />

Kernmarke MTU, EADS und Zeppe-<br />

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lin GmbH orientiert sich die Stadt an<br />

internationalen Standards.<br />

Die Firmen profitieren bei ihrer internationalen<br />

Ausrichtung unter anderem<br />

vom Bodensee-Airport, der<br />

für Geschäfts- und Privatreisende als<br />

Verkehrsflughafen ideale Bedingungen<br />

bietet. Bildungsangebote gehören<br />

zu einem ganz wesentlichen<br />

Standortfaktor. Rund 7400 Schüler<br />

besuchen die 20 Grund-, Förder- und<br />

weiterführenden Schulen in städtischer<br />

wie auch in privater Trägerschaft.<br />

Noch einmal knapp 4600<br />

Schüler zählen die beruflichen Gymnasien.<br />

Dazu kommen 760 Studienplätze<br />

an der Zweigstelle Friedrichshafen<br />

der Berufsakademie Ravensburg.<br />

Nicht zuletzt sind rund 700 Studierende<br />

an der Zeppelin-Universität<br />

eingeschrieben.<br />

Wer als Stadt für die jetzigen wie<br />

auch die erhofften Neubürger attrak-<br />

Vielseitiges Luftschiff: Zeppelin NT in<br />

der T-City. Bilder: Cuko<br />

tiv sein will, der muss auf dem kulturellen<br />

Sektor einiges bieten. Friedrichshafen<br />

entwickelte sich seit Bestehen<br />

des Kultur- und Kongress-<br />

Zentrums Graf-Zeppelin-Haus zu einer<br />

anerkannten Stadt der schönen<br />

Künste. Hier geben sich Künstler von<br />

Weltrang ein Stelldichein. Dazu verbindet<br />

seit über 20 Jahren das Kulturufer<br />

im Uferpark Ferienspaß für Kinder<br />

und Jugendliche mit einem<br />

abendlichen Kulturprogramm in Zirkuszelten.<br />

Nicht zuletzt existiert das<br />

ganze Jahr über eine experimentierfreudige<br />

Kulturszene. Kleinkunst findet<br />

seit wenigen Tagen im neuen Medienhaus<br />

am See eine Heimat, wie<br />

sie andere Städte nicht aufbieten<br />

können.<br />

Vorbildlich ist in Friedrichshafen<br />

die soziale Absicherung der Bürger.<br />

Dafür sorgt schon die Zeppelin-Stiftung,<br />

deren Erträge seit genau 100<br />

Jahren unter anderem für die Verbesserung<br />

der Lage sozial schwacher Familien<br />

verwendet werden. Der Standard<br />

ist hoch, wie Vertreter anderer<br />

Kommunen mit halb neidischem<br />

Blick immer wieder versichern.<br />

Noch weiß niemand, wie sich die<br />

<strong>aktuelle</strong> Finanzmarktkrise auf die<br />

Entwicklung Friedrichshafens auswirken<br />

wird. Bisher stehen alle Signale<br />

auf Grün. Die Tatkraft der Bürger<br />

und die Stärke der Wirtschaft, legendär<br />

schon seit den Zeiten des<br />

Grafen Ferdinand von Zeppelin, sollten<br />

dafür sorgen, dass der Titel „Stadt<br />

der Zukunft“ von Friedrichshafen zu<br />

Recht und mit Stolz getragen werden<br />

kann.<br />

Sparschweinchen-Preise!<br />

Ab Friedrichshafen:<br />

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- Berlin<br />

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Wir beflügeln den Bodensee


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Wirtschaftsstandort Friedrichshafen<br />

Messe sieht sich gut gerüstet<br />

◆ Erweiterungen und guter Service machen sich im harten Wettbewerb bezahlt – 25 Millionen Euro Umsatz erwartet<br />

von Volker Geiling<br />

Friedrichshafen – „Wir können zufrieden<br />

sein. Die Messe Friedrichshafen<br />

brummt und hat weiter gute<br />

Perspektiven für die Zukunft“. So<br />

sieht Wolfgang Köhle, langjähriger<br />

Pressesprecher der Messe, die Situation.<br />

Mit den Vertragsverlängerungen<br />

der Fakuma und Outdoor sowie<br />

der Messe-Erweiterung sind die Weichen<br />

gestellt, betont er im Gespräch<br />

mit PROFIT.<br />

Im <strong>aktuelle</strong>n Geschäftsjahr 2008<br />

rechnet die Messe mit einer deutlichen<br />

Umsatzsteigerung auf 25 Millionen<br />

Euro. „Die genauen Zahlen<br />

liegen zwar noch nicht vor, aber die<br />

Tendenz ist steigend“, sagt Köhle,<br />

der auch Mitglied der Geschäftsführung<br />

ist. Ausschlaggebend für den<br />

Zuwachs war die erstmalige Belegung<br />

der neuen Messehalle A7 bei<br />

der Outdoor und bei der Eurobike,<br />

sowie bei der Fakuma, bei der jetzt<br />

im Oktober erstmals, auch wenn zunächst<br />

nur provisorisch, beide neuen<br />

Messehallen belegt sein werden.<br />

Die offizielle Eröffnung der neuen<br />

Hallen mitsamt dem Foyer Ost, spiegelgleich<br />

dem Foyer West mit Konferenz-<br />

und Tagungsräumen angeglichen,<br />

soll am 16. Juli mit dem Beginn<br />

der Outdoor über die Bühne gehen.<br />

Einen entscheidenden Schritt ist<br />

die Messe, so Köhle, vorangekommen<br />

mit der Verbesserung und Vergrößerung<br />

des Geländes. „Mit einer<br />

gesamten Ausstellungsfläche von<br />

100 000 Quadratmetern, davon<br />

85 000 Quadratmeter reine Hallenfläche,<br />

ist die Messe ein starker Faktor<br />

im internationalen Geschäft. Auf<br />

Die Messe Friedrichshafen GmbH behauptet sich erfolgreich am Markt. Im kommenden Jahr werden die zusätzlichen<br />

Hallen sowie der neue Eingangsbereich Ost fertig sein. Bilder: Mende/Geiling<br />

PRISMA-Netzwerk in<br />

Deutschland wächst<br />

◆ Österreichisches <strong>Unternehmen</strong> entwickelt erfolgreich Standorte – auch in Friedrichshafen<br />

Die PRISMA-<strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

hat das klassische Verständnis von<br />

Betriebs-, Gewerbe- und Wohngebieten<br />

zu sich wechselseitig befruchtenden<br />

Arbeits- und Lebensräumen<br />

weiterentwickelt. Dabei<br />

nimmt sie alle Standortentwicklungen<br />

auf regional verträglicher Basis<br />

und mit einem umfassenden Nachhaltigkeitsansatz<br />

vor. Die Schwerpunkte<br />

liegen in der aktiven Gestaltung<br />

von Innenstädten, Dorf-, Stadtteil-<br />

und Stadtentwicklungsprojekten<br />

sowie der Entwicklung, Umsetzung<br />

und langfristigen Führung von<br />

Impulsstandorten für Innovation,<br />

Technologie und Kreativität. Das österreichische<br />

<strong>Unternehmen</strong> hat inzwischen<br />

auch einen Sitz in Friedrichshafen<br />

und setzt vermehrt attraktive<br />

Projekte in Süddeutschland<br />

um.<br />

Ein besonderes Großprojekt ist<br />

der Competence Park Friedrichshafen.<br />

Zum ersten Gebäude gesellt<br />

sich bis Ende 2009 eine Erweiterungsstufe<br />

hinzu. Durch die gute<br />

Verkehrsanbindung und die unmittelbare<br />

Nähe zum Flughafen und zur<br />

Neuen Messe befindet sich der<br />

Standort an einem logistischen Knotenpunkt.<br />

Das repräsentative Umfeld<br />

international tätiger Leitbetriebe<br />

trägt wesentlich zu Synergien<br />

und positivem Imagetransfer bei.<br />

Insgesamt sind mit Fertigstellung<br />

der zweiten Erweiterungsstufe künftig<br />

40 <strong>Unternehmen</strong> mit rund 300<br />

Mitarbeitern ansässig und tragen<br />

wesentlich zur Belebung der Region<br />

bei.<br />

Das Betriebsgebäude der Firma<br />

Carbo Fibretec befindet sich direkt<br />

im Competence Park Friedrichshafen<br />

und stellt eine Bereicherung des<br />

Parks in Form eines Kooperationsprojektes<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s und<br />

der PRISMA Gruppe dar. Bereits<br />

Mitte August wurde der Betrieb mit<br />

25 Mitarbeitern aufgenommen. Das<br />

<strong>Unternehmen</strong> besticht durch Knowhow<br />

in der Entwicklung und Herstellung<br />

von Werkzeugen und Bauteilen<br />

für die Luft- und Raumfahrt<br />

und für den Automotivebereich,<br />

aber auch bei industriellen Anwendungen<br />

und Sportgeräten werden<br />

die Produkte eingesetzt.<br />

Das ehemalige Postgebäude in<br />

Friedrichshafen ist im Zuge der Sanierungs-<br />

und Modernisierungsmaßnahmen<br />

zu einem attraktiven<br />

<strong>Unternehmen</strong>sstandort geworden.<br />

Insgesamt sind acht <strong>Unternehmen</strong><br />

von der Standort- und Infrastrukturqualität<br />

der SEE.STATT überzeugt<br />

und haben hier das passende Umfeld<br />

für Ihre Tätigkeiten gefunden.<br />

Passend ist der Standort auch für<br />

den gemeinnützigen Verein Wissenswerkstatt.<br />

Der Verein ist ein gemeinsames<br />

Projekt der ZF Friedrichshafen<br />

AG, der Stadt Friedrichshafen<br />

und dem Verein Deutscher Ingenieure.<br />

Er hat sich zur Aufgabe gemacht<br />

den Kindern- und Jugendlichen<br />

ein ergänzendes Angebot zum<br />

schulischen Technikunterreicht zu<br />

bieten und das Verständnis für Technik<br />

und industrielle Prozesse zu fördern.<br />

Die SEE.STATT im ehemaligen Friedrichshafener Postgebäude ist ein Projekt der PRISMA <strong>Unternehmen</strong>sgruppe.<br />

Bild: Prisma<br />

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Brandschutz ist für alle wichtig. Vom<br />

funktionierenden Feuerlöscher im<br />

Privathaushalt bis zum vorbeugenden<br />

Brandschutz in <strong>Unternehmen</strong>,<br />

für den es umfangreiche Rechtsvorschriften<br />

gibt: Wer auf „Nummer<br />

sicher“ gehen will, wendet sich in<br />

diesen Fragen an den zertifizierten<br />

Fachbetrieb. Der R.M.P.-Service in<br />

Eriskirch ist eine Spezialfirma, die<br />

Lösungen für brandschutztechnische<br />

Aufgaben entwickelt und umsetzt<br />

und den notwendigen Sachverstand<br />

hat. Vom Brandschutzkonzept über<br />

die Fachplanung und Umsetzung<br />

des baulichen Brandschutzes bis zur<br />

Organisation von Rettungswegeplänen<br />

und Brandschutz-Schulungen<br />

reicht das Leistungsangebot von<br />

R.M.P. – natürlich eingeschlossen die<br />

kompetente Beratung rund um den<br />

Brandschutz sowie Verkauf und Wartung<br />

vieler Brandschutzprodukte.<br />

Seit kurzem ist die Eriskircher Firma<br />

darüber hinaus Kooperationspartner<br />

der Marang GmbH aus Hannover.<br />

R.M.P.-Service hat damit als Stützpunktfirma<br />

in Süddeutschland die<br />

regionaler Ebene ist sie bedeutend,<br />

wenn man zum Beispiel davon ausgeht,<br />

dass bei einem Euro Umsatz<br />

über die Umwegrendite fünf Euro in<br />

der engeren Umgebung von 25 Kilometern<br />

hängen bleiben, wie eine<br />

Untersuchung der Uni Konstanz ergeben<br />

hat“, weiß der Pressesprecher.<br />

Rechne man beispielsweise bei 900<br />

Ausstellern mit einem Standpersonal<br />

von 10 000 Menschen und Besucherübernachtungen,<br />

sei das eine<br />

erkleckliche Zahl, die für die Region<br />

eine große wirtschaftliche Rolle<br />

spiele.<br />

Im Übrigen tue die Messe alles,<br />

um über öffentliche Verkehrsmittel<br />

die Besucherströme in den Griff zu<br />

bekommen. „Das geht so weit, dass<br />

wir mit Shuttle-Bussen sogar vom<br />

Flughafen Zürich die Leute abholen,<br />

ganz zu schweigen von den Fährverbindungen<br />

zwischen Konstanz und<br />

Meersburg und Romanshorn. Dazu<br />

kommt der Katamaran-Betrieb zwischen<br />

Friedrichshafen und Konstanz,<br />

der immer mehr genutzt<br />

wird“, äußert sich Wolfgang Köhle.<br />

Auf der Straße habe man viele<br />

Maßnahmen erledigt oder auch in<br />

Angriff genommen, jüngstes Beispiel<br />

sei die Messezufahrt Nord, an<br />

der der Bodenseekreis mit Hochdruck<br />

arbeite. Köhle: „Staus kann<br />

man nie ganz beseitigen, weder in<br />

Friedrichshafen, Hannover, Köln<br />

oder München. Wir haben als erhebliche<br />

Verbesserung jetzt 6200 Parkplätze<br />

in unmittelbarer Nähe des<br />

Messegeländes. Natürlich wird uns<br />

aber das Thema Verkehr auch weiter<br />

beschäftigen.“<br />

Die Wettbewerbssituation sei<br />

Installation, Betreuung und Wartung<br />

für moderne Löschanlagen dieses<br />

renommierten Herstellers übernommen.<br />

So hat R.M.P. nun auch<br />

stationäre Löschanlagen inklusive<br />

Sprinkleranlage in seinem Portfolio.<br />

Ausgehend von der Fachkompetenz<br />

und jahrelanger Erfahrung in der<br />

Herstellung von Brandschutzfugen<br />

hat R.M.P. zusätzlich das Geschäftsfeld<br />

Fugentechnik ausgebaut. Egal,<br />

ob es um neue oder reparaturbedürftige<br />

Tür- und Fensteranschlussfugen,<br />

Abdichtungen jeglicher Art, Verpressungen<br />

oder Spezialverfugungen<br />

beispielsweise in Schwimmbädern<br />

oder Tankstellen geht – R.M.P.-Service<br />

empfiehlt sich hier als zweiter<br />

Fachbetrieb in Friedrichshafen, der<br />

diese Arbeiten kompetent ausführen<br />

kann. Ab dem 1. Januar 2009 darf<br />

sich die Eriskircher Firma zudem<br />

WHG-Fachbetrieb nennen.<br />

Ein hoher Standard in der Ausführung<br />

wird unter anderem durch<br />

„mobile Werkstätten“ sichergestellt:<br />

Jedes R.M.P.-Team hat alle nötigen<br />

Arbeitsmaterialien auf den firme-<br />

„Die Messe Friedrichshafen<br />

brummt und hat weiter<br />

gute Perspektiven“<br />

MESSE-SPRECHER WOLFGANG KÖHLE<br />

schwieriger geworden, gibt der Pressesprecher<br />

unumwunden zu. „Wir<br />

haben als unsere Stärken persönliche<br />

Betreuung und persönliches Engagement,<br />

so wird uns immer wieder<br />

von den Ausstellern bestätigt.<br />

Die Macher der Outdoor verlängerten<br />

ihren Vertrag als entscheidenden<br />

Schritt bis 2013, wohl nicht zuletzt<br />

auch ein Zeichen dafür, dass die<br />

Branche mit uns sehr zufrieden ist.“<br />

Seit 2002 haben Land, Landkreis,<br />

Stadt Friedrichshafen und die Messe<br />

selbst rund 200 Millionen Euro in die<br />

neue Messe investiert und damit eine<br />

Erfolgsstory geschrieben, die sich<br />

die Gründerväter von 1949 sicherlich<br />

nie erträumt hätten. Und mehr als<br />

4000 Journalisten berichten jährlich<br />

nicht nur über die Messe, sondern<br />

auch über die Stadt, die Region und<br />

den Bodensee. „Eine unschätzbare<br />

Werbung, die mit Geld gar nicht zu<br />

bezahlen ist“, meint Köhle.<br />

Mit uns brennt nichts mehr an!<br />

R.M.P.-Service in Eriskirch ist kompetenter Partner in Sachen<br />

Brandschutz, Bautrocknung und Fugentechnik<br />

R.M.P.-Service<br />

R. Petzi – M. Tietze GbR<br />

Im Lehen 11<br />

88097 Eriskirch<br />

Telefon: 0 75 41/87 99<br />

Fax: 0 75 41/98 18 49<br />

E-Mail: info@rmp-service.de<br />

www.rmp-service.de<br />

neigenen Sprintern dabei. Mit der<br />

Erweiterung des Angebotsspektrums<br />

hat R.M.P.-Service auch personell<br />

aufgestockt. Nunmehr 16 Mitarbeiter,<br />

die nicht nur in Sachen Brandschutz<br />

regelmäßig geschult werden, gehören<br />

zu dem mittelständischen Fachbetrieb.<br />

Der setzt weiter auf Wachstum.<br />

Neugierig geworden? Noch bis zum<br />

18. Oktober präsentiert sich das<br />

<strong>Unternehmen</strong> auf der Oberschwabenschau<br />

in Ravensburg (Stand<br />

1156 in Halle 11) und hat hier neben<br />

zahlreichen Produkten zu Messeaktionspreisen<br />

auch umfangreiche<br />

Informationen parat.<br />

Leistungsspektrum:<br />

Feuerlöschgeräte und –anlagen<br />

Prüf- und Fülldienst<br />

Prüfdienst für Wandhydranten<br />

Prüfdienst für RWA-Anlagen<br />

Brandabschottung<br />

Trocknung nach Wasserschäden<br />

Bauaustrocknung<br />

Fugentechnik


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 12 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

News<br />

NEHER<br />

Zwei neue Gebäude<br />

Der Diamantwerkzeugbauer<br />

Neher in Einhart feierte die Fertigstellung<br />

von zwei neuen Betriebsgebäuden<br />

für 50 Mitarbeiter.<br />

Durch den Erweiterungsbau zur<br />

Herstellung von Werkzeugen für<br />

die zerspanende Fertigung wuchs<br />

das Hauptgebäude auf 1800 Quadratmeter<br />

an. Geschäftsführer<br />

Gerd Neher erklärte, dass die<br />

Untersuchung von mechanischen<br />

Schneidstoffen seinen Vater Fritz<br />

Neher 1989 auf die Erfolgsbahn<br />

von Diamantwerkzeugen geführt<br />

habe. 2000 übernahm Sohn Gerd<br />

das Geschäft seines Vaters. Der<br />

heutige Geschäftsführer blickt<br />

zuversichtlich in die Zukunft:<br />

„Neher Diamant ist ein modernes,<br />

gesundes mittelständisches <strong>Unternehmen</strong>.“<br />

Der Küchenmöbelhersteller<br />

Alno zählt seit 20 Jahren<br />

zu den Kunden von Neher. (sk)<br />

SÜDKURIER<br />

Rückkauf von Arriva<br />

Die Verlagshäuser Badischer<br />

Verlag und SÜDKURIER haben<br />

die Arriva GmbH von der Pin-<br />

Gruppe zurückgekauft. Pin hatte<br />

den baden-württembergischen<br />

Briefdienstleister im Oktober 2007<br />

von den Verlagen übernommen.<br />

Aktuell beschäftigt Arriva 180<br />

Mitarbeiter – ohne die Zustellmitarbeiter.<br />

Über Zeitungsverlage wie<br />

den SÜDKURIER werden 3200<br />

Zustellbezirke bedient. Täglich<br />

stellt Arriva mehr als 150 000<br />

Sendungen im Gebiet von 336<br />

Postleitzahlen zu. Arriva war im<br />

Dezember 2000 als Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Badischem<br />

Verlag und SÜDKURIER<br />

gegründet worden. (sk)<br />

ANZEIGE<br />

Trommeln für den guten Zweck<br />

◆ Die Konstanzer Regionauten wollen <strong>Unternehmen</strong> und gemeinnützige Projekte zusammenbringen<br />

von Catarina Specht<br />

Konstanz – Soziales Engagement<br />

muss nicht uneigennützig sein. Zumindest,<br />

wenn es nach den Gründern<br />

der Konstanzer Marketingagentur Die<br />

Regionauten geht. Die Geschäftsführer<br />

Harald Kühl und Felix Pfäfflin, Experten<br />

für Fundraising, Wirtschaftsentwicklung<br />

und Marketing, stellen<br />

Kooperationsprojekte auf die Beine<br />

und sorgen aus Überzeugung dafür,<br />

dass Gelder für gesellschaftliches Engagement<br />

öffentlichkeitswirksam und<br />

strategisch sinnvoll eingesetzt werden.<br />

Kreative Schnittstelle<br />

Die 2006 gegründete Agentur Die Regionauten<br />

vereint Organisationsberatung<br />

mit PR, mit Fokus auf die Region<br />

und ihre potentiellen Synergien. Dabei<br />

arbeiten die Jungunternehmer an<br />

der Schnittstelle zwischen Profit und<br />

Non-Profit-Organisationen, wirtschaftlichem<br />

und privatem Engagement.<br />

„Es geht um die kreative Verbindung<br />

von mittelständischen <strong>Unternehmen</strong><br />

und Non-Profit Organisationen<br />

einer Region“, erklärt Felix<br />

Pfäfflin. „Dabei geht es weniger um<br />

große Summen, als darum die richtigen<br />

Partner zusammenzubringen.<br />

Ziel ist es, eine Win-win Situation für<br />

beide zu erreichen und damit gleichermaßen<br />

einen Mehrwert für die<br />

Region zu schaffen.“ Der Name Regionauten<br />

spielt auf das Ziel der Jungunternehmer<br />

an, die Akteure aus einer<br />

Region zusammenzubringen, wobei<br />

sich der Wirkungskreis nicht auf den<br />

Bodenseeraum beschränkt. Das Konzept,<br />

das auf der Nutzung regionaler<br />

Strukturen basiert, ist auch in anderen<br />

Bundesländern erfolgreich.<br />

„Rund die Hälfte unseres Umsatzes<br />

machen wir in der Bodenseeregion“<br />

sagt Harald Kühl und verweist auf<br />

Projekte, wie die Positionierung der<br />

Regionauten<br />

Seit ihrer Gründung 2006 bietet die<br />

Konstanzer Marketingagentur von<br />

Harald Kühl und Felix Pfäfflin Analyse,<br />

Entwicklung von Strategien, und<br />

kreatives Marketing aus einer Hand.<br />

Die Regionauten beraten Non-Profit-<br />

Organisationen bei der Umsetzung<br />

von effizientem Fundraising. Harald<br />

Kühl berät seit 1999 Non-Profit-<br />

Organisationen und <strong>Unternehmen</strong><br />

bei der Konzeption und Umsetzung<br />

von Fundraising- und Öffentlichkeitskampagnen.<br />

Felix Pfäfflin berät seit<br />

2001 Organisationen und Netzwerke<br />

an der Schnittstelle zwischen öffentlichem<br />

und privatem Sektor bei der<br />

Organisations- und Standortentwicklung.<br />

Die berufliche Partnerschaft<br />

der beiden Regionauten lässt sich<br />

bis zur gemeinsamen Gestaltung<br />

einer Schülerzeitung in Herrenberg<br />

zurückverfolgen. Die Projekte haben<br />

sich weiterentwickelt, das bewährte<br />

Team bleibt bestehen. Die Geschäftsführer<br />

studierten Verwaltungswissenschaften<br />

an der Universität<br />

Konstanz und sind seit 2007 im<br />

Technologiezentrum Konstanz<br />

ansässig. (cat)<br />

Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg<br />

oder die Analyse der Wertschöpfungskette<br />

der Energiebranche im<br />

Ruhrgebiet.<br />

„Im Gegensatz zu anderen Agenturen<br />

bieten wir alles aus einer Hand“,<br />

sagt Kühl. „Wir analysieren regionale<br />

Strukturen, entwickeln Strategien und<br />

finden die richtigen Sponsoren.“ So<br />

geschehen bei der Kampagne zur Bewerbung<br />

Konstanz als Stadt der Wissenschaft<br />

2009, bei der die größte<br />

Stadt am Bodensee den zweiten Platz<br />

erreichte. Für die Teilnahme am bun-<br />

desweiten Wettbewerb leisteten die<br />

Regionauten die gesamte Medienarbeit<br />

und organisierten das Fundraising.<br />

Unter Non-Profit verstehen die Regionauten<br />

nicht nur Kunden wie soziale<br />

Einrichtungen, die Caritas oder<br />

die katholische Kirche, sondern auch<br />

Projekte zur Wirtschaftsentwicklung.<br />

Die Strategie zur Entwicklung des international<br />

orientierten <strong>Unternehmen</strong>setzwerkes<br />

Bio-Lago erdachten<br />

die Regionauten. Der 2003 ins Leben<br />

gerufene Verein besteht aus Unter-<br />

Die Regionauten:<br />

Harald Kühl<br />

(rechts) und Felix<br />

Pfäfflin.<br />

Bild: Regionauten<br />

nehmen, Institutionen und Verbänden<br />

und soll dazu beitragen, die Bodenseeregion<br />

als Standort für moderne<br />

Biowissenschaften bekannt zu machen.<br />

„Die <strong>Unternehmen</strong> sind zunehmend<br />

verantwortlich dafür, ihren<br />

Standort überregional interessant zu<br />

machen“, betont Pfäfflin, und dies gelinge<br />

nur durch die Bereitschaft, sich<br />

in der Region und für die Region zu engagieren.<br />

Unter dem Schlagwort Corporate<br />

Citizenship profitieren Großkonzerne<br />

schon lange von der positiven Reso-<br />

Genau so steht’s im SÜDKURIER!<br />

Täglich das Neueste aus der Region – unverfälscht, umfassend, aktuell.<br />

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nanz von gezieltem Sponsoring. Die<br />

Regionauten sind überzeugt davon,<br />

dass jedes <strong>Unternehmen</strong> das seine gesellschaftliche<br />

Verantwortung wahrnimmt,<br />

auch großen Nutzen daraus<br />

ziehen kann. Zunächst durch einen<br />

direkten Imagegewinn und die Erschließung<br />

neuer Absatzmärkte, dann<br />

aber auch als Instrument der Personalrekrutierung.<br />

Gesellschaftliches<br />

Engagement sei in diesem Bereich<br />

nicht zu unterschätzen erklärt Pfäfflin.<br />

Ein sozial interaktives Umfeld wirkt<br />

sich positiv auf die Motivation der<br />

Mitarbeiter aus und genau das soll gesellschaftliches<br />

Engagement leisten.<br />

So konnten die Regionauten oft beobachten,<br />

wie aus den Kooperationen<br />

zwischen Profit und Non-Profit Organisationen<br />

jahrelange Partnerschaften<br />

entstehen. Diese hätten, gerade<br />

langfristig betrachtet, eine positive<br />

Auswirkung auf das Betriebsklima und<br />

stärkten das <strong>Unternehmen</strong> so von Innen<br />

heraus.<br />

„Es geht weniger um große<br />

Summen, als darum die<br />

richtigen Partner zusammenzubringen“<br />

REGIONAUT FELIX PFÄFFLIN<br />

„Wir sind überzeugt von dem Konzept<br />

und wollen Corporate Citizenship<br />

als Geschäftsfeld für uns entwickeln<br />

und gerade im Mittelstand ein Bewusstsein<br />

dafür schaffen, gezieltes soziales<br />

Engagement als Marketing-, Absatz-<br />

und Rekrutierungsinstrument<br />

wahrzunehmen“, bringt es Harald Kühl<br />

auf den Punkt. Um „Berührungsängste“<br />

abzubauen, leiten die Wahlkonstanzer<br />

neben der Agenturarbeit deshalb<br />

auch Workshops zum Thema Fundraising<br />

und bieten Seminare an den Hochschulen<br />

der Bodenseeregion an.


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . NEUES AUS<br />

Seite 13<br />

DER SCHWEIZ<br />

Gottlieber Hüppen in neuen Händen<br />

◆ Dieter Bachmann übernimmt die Gottlieber Spezialitäten AG – und beendet damit eine lange Familientradition<br />

von Monique Würtz<br />

Einige Freizeitkapitäne sind unterwegs<br />

auf dem Seerhein in Gottlieben,<br />

Boote dümpeln in der milden<br />

Herbstsonne. „Das war auch mein<br />

Hobby, ein Boot“, sagt Dieter Bachmann,<br />

der neue Chef Gottlieber Spezialitäten<br />

AG. „Aber ich habe es verkauft.<br />

Das Geld steckt jetzt hier an<br />

Land, drüben in der Fabrik.“ Zusammen<br />

mit einem Partner hat Bachmann<br />

das Süßwarenunternehmen, das die<br />

bekannten Gottlieber Hüppen herstellt,<br />

im August erworben. Es ist die typische<br />

Geschichte eines Familienunternehmens<br />

mit Nachfolgeproblemen,<br />

wie sie heute vielerorts geschrieben<br />

wird, diesseits und jenseits der Grenze.<br />

Manch klingender Name verschwindet,<br />

manchmal gibt es ein Happy End.<br />

Wie in Gottlieben.<br />

Es war ein mutiger Schritt, den Dieter<br />

Bachmann da tat, auf diesen kleinen<br />

Betrieb hier in der Grenzregion zu<br />

setzen in einer Zeit, die eher durch<br />

Konzentration in der Süßwarenbranche<br />

denn von Erfolgsgeschichten kleiner<br />

Nischenanbieter geprägt ist. Das<br />

wusste auch der Betriebswirt, der seinen<br />

Abschluss an der Hochschule<br />

St.Gallen gemacht hat. Dem Entschluss<br />

voraus ging daher eine selbst<br />

verordnete Denkpause. Das Angebot,<br />

das vor etwa einem Jahr von einer Revisionsgesellschaft<br />

an ihn herangetra-<br />

„Ich habe mich nach langem<br />

Abwägen dazu durchgerungen,<br />

die Firma zu kaufen“<br />

DIETER BACHMANN, NEUER CHEF DER<br />

GOTTLIEBER SPEZIALITÄTEN AG<br />

gen worden war, klang für den 36-Jährigen,<br />

der bereits über Erfahrungen als<br />

Unternehmer verfügte, reizvoll. So<br />

spielte er „auf volles Risiko“, wie er es<br />

ausdrückt, gab seine gute und sichere<br />

Position als Wirtschaftsförderer und<br />

Stadtmarketingchef in Winterthur auf,<br />

um Chancen und Risiken eines Engagements<br />

in Gottlieben abzuwägen,<br />

Kennzahlen zu kontrollieren, Marktanalysen<br />

zu studieren, Entwicklungspotentiale<br />

auszuloten und – zu probieren<br />

gemäß dem Motto, dass ein solcher<br />

Betrieb nicht nur rational geprüft,<br />

sondern auch sinnlich erfahren werden<br />

muss als Voraussetzung für Innovationen<br />

bei den Rezepturen.<br />

Freimütig gesteht Dieter Bachmann<br />

beim Rundgang durch die Hüppen Bäckerei,<br />

dass er des Naschens der<br />

knusprigen Röllchen mit ihren verschiedenen<br />

Füllungen längst nicht<br />

überdrüssig geworden ist. Kein Wunder.<br />

Wie früher wird auch heute noch<br />

jede Hüppe einzeln gebacken, 40 Sekunden<br />

lang, akkurat 0,7 Millimeter<br />

dünn, dann wie ein Zigarrenblatt gerollt<br />

und schließlich gefüllt. Liebe, die<br />

durch den Magen geht. „Ich habe nach<br />

dem ersten Gespräch hier beruflich<br />

nichts anderes mehr angenommen“,<br />

erzählt der neue Chef, „und mich nach<br />

langem Abwägen dazu durchgerungen,<br />

die Firma zu kaufen.“<br />

Das ist die eine Seite. Doch dazu gehört<br />

auch die andere. „Durchringen“<br />

musste sich ebenso der bisherige Ei-<br />

Gottlieber Hüppen: In der ganzen Schweiz bekannt und seit August nicht mehr in Familienbesitz. Bilder: Gottlieber Spezialitäten AG<br />

gentümer. 80 Jahre hatte sich die Gottlieber<br />

Spezialitäten-Bäckerei in Familienbesitz<br />

befunden. Der Verkauf bedeutet<br />

einen tiefen Einschnitt, die<br />

Trennung von einem Stück Lebenswerk,<br />

die nicht von wirtschaftlicher<br />

Not diktiert wurde. Es ging vielmehr<br />

um das Schicksal, das viele Familienbetriebe<br />

teilen: Ein Nachfolger aus den<br />

eigenen Reihen stand nicht bereit, die<br />

Kinder hatten sich für andere Berufe<br />

entschieden. So blieb nur eine Alternative:<br />

Veräußerung an einen Größeren<br />

Gottlieber Spezialitäten<br />

Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident<br />

ist seit August 2008<br />

Dieter Bachmann. Er hat das <strong>Unternehmen</strong><br />

zu 100 Prozent übernommen,<br />

gemeinsam mit einem<br />

stillen Teilhaber, und hält selber die<br />

Mehrheit der Aktien. Bachmanns<br />

Vorgänger Urs Brauchli bleibt Produktionsleiter<br />

und Mitglied der<br />

Geschäftsführung:<br />

Hauptmarkt (bisher): Schweiz<br />

Mitarbeiter: 30, saisonal schwankend,<br />

vorwiegend Frauen<br />

Produktion Hüppen pro Jahr: ca.<br />

12 bis 13 Millionen, ca. 200-300<br />

Tonnen Füllungen.<br />

Zu Umsatz, Gewinn und Kaufpreis<br />

macht das <strong>Unternehmen</strong> keine<br />

Angaben. (wür)<br />

der Branche – Interessenten gab es – in<br />

einem Konzern aufzugehen, oder nach<br />

einem Nachfolger Ausschau zu halten,<br />

der den Betrieb in der Familientradition<br />

weiterführen, behutsam modernisieren<br />

und „Gottlieber Hüppen“ als<br />

Swiss Premium Marke erhalten würde.<br />

Urs Brauchli, der die Geschicke des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s zuletzt in vierter Generation<br />

geleitet hatte, war es gelungen,<br />

der Spezialitäten-Bäckerei im stark<br />

umkämpften Markt Eigenständigkeit<br />

und Unabhängigkeit zu bewahren. Für<br />

ihn galt es, den möglichen Nachfolger<br />

sorgfältig auf Herz und Nieren zu prüfen.<br />

Denn es ging bei weitem nicht nur<br />

um den richtigen Preis, die so viel beschworene<br />

Win-win-Situation für beide<br />

Seiten. Die Chemie musste stimmen,<br />

die Firmenphilosophie weitergetragen<br />

und der „Neue“ vom alten Team<br />

angenommen werden, das schon lange<br />

Jahre aufeinander eingespielt ist.<br />

Für Urs Brauchli hieß es, ein für ihn<br />

und „sein <strong>Unternehmen</strong>“ erfolgreiches<br />

Kapitel abzuschließen und zu ak-<br />

Arbeiten auch nach dem Verkauf zusammen. Der neue Besitzer und Geschäftsführer<br />

Dieter Bachmann (links) und sein Vorgänger Urs Brauchli.<br />

zeptieren, dass nach der Unterschrift<br />

plötzlich ein anderer Herr im Hause<br />

ist.<br />

Am 08.08.08 war es schließlich so<br />

weit. An jenem Freitagnachmittag<br />

wurde der Vertrag unterzeichnet und<br />

am folgenden Montag erfuhren dann<br />

die nichts ahnenden Mitarbeiter, dass<br />

sie einen neuen Chef haben. Mit dem<br />

Verkauf wollte Urs Brauchli „neues<br />

Blut und Denken“ in das <strong>Unternehmen</strong><br />

bringen, ohne die Themen Kontinuität<br />

und Tradition zu vernachlässigen.<br />

So bleibt er als Produktionsleiter<br />

und Mitglied der Geschäftsführung<br />

dabei, um seine Erfahrungen mit den<br />

frischen Ideen seines Nachfolgers zusammenzuführen.<br />

Im Augenblick herrscht Hochbetrieb<br />

in der Bäckerei, vorne im hauseigenen<br />

Café duftet es verführerisch.<br />

Das Weihnachtsgeschäft läuft, die ersten<br />

Auslieferungen sind bereits auf<br />

den Weg gebracht. Es ist der Höhepunkt<br />

des Geschäftsjahres. Wenn danach<br />

Ruhe einkehrt, will man „die<br />

Köpfe zusammenstecken“ und gemeinsam<br />

über erste Schritte in ein<br />

neues Kapitel <strong>Unternehmen</strong>sgeschichte<br />

nachdenken. Wichtigstes<br />

Thema, so viel steht jetzt schon fest,<br />

wird die traditionelle Hüppe sein mit<br />

neuzeitlichen Variationen, präsentiert<br />

in ausgesuchten Geschäften und in<br />

„Gottlieber Cafés“, die vielleicht die<br />

Marke ergänzen und auch international<br />

etablieren sollen.<br />

Weißer Ritter will Sia Abrasives übernehmen<br />

◆ Bosch kauft Investor Giorgio Behr seine Anteile ab und plant freundliche Übernahme der gesamten Thurgauer Schleifmittelgruppe<br />

von Martin Sinzig<br />

Frauenfeld – Die deutsche Bosch<br />

Gruppe erwirbt den 40-Prozent-Anteil<br />

des Schweizer Industriellen Giorgio<br />

Behr an der Sia Abrasives und beabsichtigt<br />

ein öffentliches Übernahmeangebot<br />

für die restlichen Aktien.<br />

Noch Ende August hatte der Unternehmer<br />

Giorgio Behr seine Beteiligung<br />

an der Sia-Gruppe auf rund 40<br />

Prozent aufgestockt und seine Übernahmepläne<br />

für das <strong>Unternehmen</strong><br />

angekündigt. Im Verlauf des Septembers<br />

kam es zu einem Kampf zwischen<br />

den beiden Parteien.<br />

Willkommener Käufer<br />

Als weißer Ritter trat nun die Bosch-<br />

Gruppe, der weltweit grösste Autozulieferer,<br />

auf den Plan. Für 154 Millionen<br />

Franken hat sie das Aktienpaket<br />

von Giorgio Behr erworben. Das entspricht<br />

einem Kaufpreis von 515 Franken<br />

pro Aktie. Für die restlichen 60<br />

Prozent will Bosch ein öffentliches<br />

Kaufangebot unterbreiten. Pro Aktie<br />

werden 435 Franken in bar angeboten.<br />

Dies sei ein „attraktives Angebot für<br />

die Publikumsaktionäre“, erklärte<br />

Bosch-Manager Boris Gleissner. Behr<br />

hatte 385 Franken pro Aktie geboten.<br />

Sia-Verwaltungsratspräsident Peter<br />

Schifferle begrüßte auf einer Medienkonferenz<br />

vom 2. Oktober die Avance<br />

von Bosch und bekräftigte die industrielle<br />

Logik wie die kulturellen Gemeinsamkeiten<br />

beider <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Der Einstieg von Bosch kröne eine<br />

langjährige Freundschaft und enge<br />

Zusammenarbeit, meinte auch Uwe<br />

Raschke, Geschäftsführer der Robert<br />

Bosch GmbH und zuständig für den<br />

Geschäftsbereich Power Tools. In diese<br />

Sparte soll Sia Abrasives integriert<br />

werden. Bosch und Sia Abrasives arbeiten<br />

bei Entwicklung und Vertrieb<br />

bereits seit Jahren zusammen.<br />

Zubehörsegment stärken<br />

Bosch Power Tools erzielt einem Jahresumsatz<br />

von 3,1Milliarden Euro und<br />

hat 16 000 Mitarbeiter. Die Thurgauer<br />

Schleifmittelherstellerin ist mit einem<br />

Jahresvolumen von 300 Millionen<br />

Franken und 1146 Mitarbeitern vergleichsweise<br />

klein, soll aber Bosch<br />

Power Tools im stark fragmentierten<br />

Zubehörmarkt für Elektrowerkzeuge<br />

stärken. Die Marke Sia Abrasives soll<br />

insbesondere im Industriegeschäft<br />

weitergeführt werden. In den Vertriebswegen<br />

Baumärkte und Fachhandel<br />

verspricht sich Bosch wesentliche<br />

Synergien. „Sia Abrasives und Bosch<br />

ergänzen sich sehr gut, beides kommt<br />

ideal zusammen“, bekräftigte Raschke.<br />

In der Schweiz ist Bosch bereits seit<br />

1904 tätig.<br />

Schon lange auf dem Radar<br />

Bosch Power Tools beabsichtigt erklärtermaßen<br />

auch, in Frauenfeld ein<br />

weltweites Kompetenzzentrum für<br />

Betonten die<br />

Logik des<br />

Zusammengehens:<br />

Sia-<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

Peter Schifferle<br />

(links) und<br />

Bosch-Vertreter<br />

Uwe<br />

Raschke.<br />

Bild: Sinzig<br />

flexible Schleifmittel anzusiedeln. Damit<br />

gehe für ihn ein Wunschtraum in<br />

Erfüllung, sagte Sia-Chef Roland Eberle.<br />

Die Übernahme durch Bosch bezeichnete<br />

er als „Lösung, die uns weiterbringen<br />

wird“. Die Nachricht habe<br />

eine lange Zeit der Unsicherheit beendet<br />

und sei von der Belegschaft entsprechend<br />

positiv aufgenommen worden.<br />

Bosch habe sich aufgrund der bisherigen<br />

Geschäftsbeziehungen mit<br />

Sia schon früh mit einer möglichen<br />

Akquisition auseinandergesetzt, beantwortete<br />

Raschke Journalistenfragen.<br />

Nun habe sich eine Gelegenheit<br />

ergeben. „Die Sia-Gruppe war natürlich<br />

auf unserem Radar“, bestätigte<br />

auch Gleissner. Sonst wäre nicht eine<br />

so rasche Einigung zustandegekommen.<br />

„Wir waren vorbereitet“. Gleissner<br />

verteidigte gleichzeitig den Preisaufschlag<br />

beim Kauf des Aktienpakets.<br />

Nur durch die Einwilligung Behrs in<br />

den Verkauf sei es möglich gewesen,<br />

einen so großen Anteil zu erwerben.<br />

Für die geplante und vom Sia-Verwaltungsrat<br />

Ende August beschlossene<br />

Investition von 45 Mio Franken in<br />

eine neue Produktionsanlage gebe es<br />

zwar keine direkte Garantie, räumte<br />

CEO Roland Eberle ein. Die neue Eigentümerin<br />

habe das Recht, sich mit<br />

diesem Projekt noch detailliert zu befassen.<br />

„Unsere Einstellung zum Standort<br />

Frauenfeld ist eine sehr positive“, bestätigte<br />

Raschke, und auf Anfrage erklärte<br />

er, er habe hohes Vertrauen in<br />

die Kompetenz der Führungskräfte.<br />

„Es ist unsere Aufgabe, uns intensiv<br />

mit dieser Investition zu beschäftigen.<br />

Aus heutiger Sicht gibt es gute Chancen,<br />

diese Invesitition wie geplant zu<br />

realisieren.“<br />

CH-News<br />

JOSEF EDBAUER<br />

Zu GF Automotive<br />

Josef Edbauer<br />

(Bild) wird neuer<br />

Leiter der <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

GF Automotive.<br />

Damit löst er<br />

Ende Oktober<br />

Ferdinand Stutz<br />

ab, das <strong>Unternehmen</strong><br />

Georg Fischer (Schaffhausen)<br />

verlässt. Edbauer ist<br />

derzeit Leiter der Technology<br />

Unit Eisenguss von GF Automotive<br />

und wird jetzt in die<br />

Konzernleitung wechseln. Der<br />

51-Jährige arbeitet bereits seit 30<br />

Jahren bei Georg Fischer. Seit Juli<br />

2005 war der Singener für das<br />

gesamte Eisenguss-Geschäft<br />

verantwortlich, das einen Umsatz<br />

von über 1,2 Milliarden Schweizer<br />

Franken erzielt. Zuvor führte er<br />

von 1999 die Georg Fischer Automobilguss<br />

GmbH in Singen.<br />

Edbauer studierte Maschinenbau<br />

an der Fachhochschule Konstanz.<br />

(jus)<br />

ITS TECHNO-APÉRO<br />

Materialwissenschaften<br />

Neue Materialien beeinflussen<br />

alle technologischen Bereiche<br />

und Branchen. Materialeigenschaften,<br />

Oberflächenstrukturen,<br />

Miniaturisierung sind Themen,<br />

die die Wissenschaft und Wirtschaft<br />

stark beschäftigen. Da die<br />

Region Schaffhausen traditionell<br />

stark von diesem Industriezweig<br />

geprägt ist, stellt das Industrieund<br />

Technologiezentrum Schaffhausen<br />

seinen 30. ITS Techno-<br />

Apéro am 27. Oktober (17.30 bis<br />

20.30 Uhr) unter das Thema<br />

„Faszination Materialwissenschaften“.<br />

Thema wird auch der Technologiepark<br />

für Materialwissenschaften<br />

und Oberflächenstrukturen<br />

sein. Die Veranstaltung ist<br />

kostenlos. Anmeldungen bis zum<br />

23. Oktober. (jus)<br />

Programm und Anmeldung:<br />

www.its.sh.ch/anmeldung<br />

ZÜRICH / ST. GALLEN<br />

Attraktiv für Industrie<br />

Die Kantone Zürich und St. Gallen<br />

werben erfolgreich um ausländische<br />

Firmen. In den ersten<br />

acht Monaten des Jahres siedelten<br />

sich in Zürich 81 ausländische<br />

<strong>Unternehmen</strong> an, 23 mehr als im<br />

Vorjahreszeitraum. So eröffnete<br />

der US-Hygienekonzern Ecolab<br />

(Umsatz 3,5 Milliarden Euro) im<br />

Umland der Metropole Zürich<br />

sein europäisches Hauptquartier.<br />

In Rorschach im Kanton St. Gallen<br />

gab der Künzelsauer Handelskonzern<br />

Würth ebenfalls bekannt,<br />

bis 2015 bis zu 500 neue Arbeitsplätze<br />

in seinem künftigen Ausbildungs-<br />

und Trainingszentrum<br />

für die Schweiz schaffen zu wollen.<br />

In St. Gallen wurde die Zahl<br />

der Neuansiedlungen bis Ende<br />

August mit 13 gegenüber 2007 fast<br />

verdoppelt. Experten machten die<br />

gute Wirtschaftsförderung, die<br />

Nähe zum Flughafen Zürich und<br />

die hervorragenden Universitäten<br />

für Entscheidung zum Standort<br />

Zürich oder St. Gallen verantwortlich.<br />

(dpa)<br />

TRIKON SOLUTIONS<br />

Ausbau der Kapazitäten<br />

Von 25 auf 40 hat die Trikon<br />

Solutions AG aus Neuhausen am<br />

Rheinfall die Zahl ihrer Mitarbeiter<br />

erhöht. Das teilte Geschäftsführer<br />

und Mitinhaber<br />

Stephan Spengler mit. Dazu<br />

werde auch in neue Entwicklungsinstrumente<br />

investiert und<br />

die Dienstleistungen ausgebaut.<br />

Trikon Solution entwickelt feinwerkstechnische<br />

und elektronische<br />

Komponenten bis zur<br />

Serienreife. Der Umsatz des<br />

Entwicklungsdienstleisters liegt<br />

zwischen 4,5 und 5 Millionen<br />

Schweizer Franken. Die Entwicklungsingenieure<br />

arbeiten für<br />

Großkunden wie die Marquardt<br />

AG in Schaffhausen. Hervorgegangen<br />

ist Trikon Solutions aus<br />

einem <strong>Management</strong>-Buy-Out bei<br />

CNC. Das <strong>Unternehmen</strong> gliedert<br />

sich in Produktentwicklung,<br />

Labor und Elektronik. (jus)


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 14 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

Vlieshersteller mit wechselvoller Geschichte<br />

◆ Das Laufenburger <strong>Unternehmen</strong> Royalin stand schon oft vor dem Aus – Mit eigenen Betriebsräumen schafft es sich jetzt Planungssicherheit<br />

von Lars Freudenthal<br />

ur wer wagt, der gewinnt.“ Was<br />

„N der Volksmund weiß, können<br />

am Hochrhein nur wenige Firmen so<br />

glaubhaft bestätigen wie die Royalin<br />

GmbH in Laufenburg. Nachdem dem<br />

Hersteller von Vliesstoffen zweimal<br />

das Ende drohte, steht jetzt der Umzug<br />

in die ersten eigenen Werksräume<br />

bevor.<br />

Angefangen hatte alles im schwäbischen<br />

Gemmrigheim. 1963 als Tochter<br />

des Schweizer Oerlikon Konzerns<br />

gegründet, zog das <strong>Unternehmen</strong> jedoch<br />

schon fünf Jahre später mit dem<br />

damaligen Produktionsleiter und einem<br />

Teil der Mitarbeiter nach Laufenburg.<br />

Ausschlaggebend für den<br />

Umzug war die Nähe zur Schweiz und<br />

damit die bessere Anbindung an den<br />

Mutterkonzern. Das Hauptaugenmerk<br />

lag damals auf Putz- und Wischtüchern<br />

aus Vlies. „Das Markenprodukt<br />

‚Blankin’ war Ende der 60er Jahre<br />

so bekannt wie heute Vileda“, erklärt<br />

Gesellschafter Norbert Eisele.<br />

Zusammen mit Christa Hopp führt er<br />

die Geschäfte der Royalin GmbH. Als<br />

weiteres wichtiges Produkt entwickelte<br />

die Firma Vliesstoffe für Batterieseparatoren.<br />

Dennoch hieß es 1974: „Entweder<br />

es kauft uns jemand oder das Werk<br />

wird geschlossen“, erinnert sich Gesellschafterin<br />

Christa Hopp. Hauptgrund<br />

für die drohende Schließung<br />

waren damals die hohen Lohnkosten<br />

für die 56 Mitarbeiter. Die Rettung für<br />

zumindest einen Teil der Belegschaft<br />

brachte der US-Konzern Grace.<br />

Hopp: „Wir hatten damals ein Werk<br />

der Amerikaner in Hamburg mit<br />

Vliesstoffen beliefert. Um sicher zu<br />

gehen, dass sie die Vliesstoffe auch<br />

weiterhin bekommen, haben sie uns<br />

aufgekauft.“ Mit nur noch 16 Mitarbeitern<br />

ging es weiter, „aber dann fing<br />

die Firma an, Geld zu verdienen“, so<br />

ANZEIGE<br />

Christa Hopp.<br />

Nachdem der Grace-Konzern einige<br />

Jahre zur Risikostreuung <strong>Unternehmen</strong><br />

in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen aufgekauft hatte, begann<br />

bei den Amerikanern Anfang der 90er<br />

Jahre ein Umdenken in der Firmen-<br />

strategie. Mit anderen Worten: Der<br />

Mischkonzern sollte sich wieder auf<br />

wenige Geschäftszweige konzentrieren.<br />

Firmen, die teilweise erst wenige<br />

Jahre zuvor in den Mischkonzern integriert<br />

wurden, stießen die US-Amerikaner<br />

wieder ab. „1992 waren wir<br />

75 Jahre Qualität und Service<br />

Grießhaber Uhren und Schmuck in Villingen feiert Firmenjubiläum<br />

Als Fachgeschäft für Uhren und<br />

Schmuck mit einer treuen Stammkundschaft<br />

die sogar bis über den<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis hinausreicht<br />

präsentiert sich das Villinger Familienunternehmen<br />

Grießhaber im Jubiläumsjahr.<br />

Vor 75 Jahren gründete<br />

Johann Grießhaber den Betrieb.<br />

Im Stammhaus in der Rietstraße 10<br />

schlägt noch immer das Herz des mittlerweile<br />

in der dritten Generation betriebenen<br />

<strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Anfangs war es ein Schicksalsschlag,<br />

der Firmengründer Johann Grießhaber<br />

dazu veranlasste, sich dem Beruf des<br />

Uhrmachers zuzuwenden. Eine Kinderlähmung<br />

veranlasste ihn, auf dieses<br />

Handwerk zu setzen, das er auch<br />

im Sitzen betreiben konnte. Zudem<br />

versprach er sich von diesem in Villingen<br />

damals noch viel betriebenem Geschäftszweig<br />

eine gesicherte Zukunft.<br />

Der Firmengründer war schon von<br />

Kindesbeinen an ein Tüftler und Bastler<br />

und baute etwa ein Fahrrad um,<br />

so dass er damit trotz seiner Behinderung<br />

fahren konnte. An der Königlich<br />

Württembergischen Uhrmacherschule<br />

erlernte er das Uhrmacherhandwerk<br />

und begann auch in dieser Hinsicht<br />

eine Familientradition, die eine Tochter<br />

und auch Enkel Stefan an der heute<br />

so genannten Staatlichen Feintechnikschule<br />

fortführten. Im Alter von 23<br />

Jahren legte Johann Grießhaber seine<br />

Meisterprüfung ab und macht sich<br />

selbstständig.<br />

Vor allem nach dem Krieg mit dem<br />

folgenden Wirtschaftswunder erlebte<br />

das <strong>Unternehmen</strong> einen nachhaltigen<br />

Aufschwung. Im Jubiläumsjahr stehen<br />

nun die drei Geschwister Katja Ganser,<br />

Stefan und Markus Kleyling an der<br />

Spitze des insgesamt zwölf Mitarbeiter<br />

beschäftigenden Betriebs. Unverändert<br />

gilt seit 75 Jahren die Firmenphilosophie,<br />

dass Qualität bei den Produkten<br />

und ein umfassender Service<br />

an oberster Stelle stehen.<br />

Im Jubiläumsjahr ist Grießhaber Uhren<br />

im Zentrum von Villingen an drei<br />

Standorten vertreten, die jeweils eine<br />

spezielle Ausrichtung auszeichnet. Im<br />

Stammhaus in der Rietstraße 10 steht<br />

den Kunden das klassische Schmuck-<br />

und Uhrenangebot zur Verfügung. Hier<br />

stehen die Marken im Mittelpunkt, die<br />

für Tradition und ausgezeichnete Qualität<br />

seit vielen Jahrzehnten stehen wie<br />

zum Beispiel Dugena, Tissot oder Uhren<br />

aus dem deutschen Uhrenzentrum<br />

Glashütte. Dort bietet das Familienunternehmen<br />

auch den umfassenden<br />

Service an und betreibt die Werkstatt,<br />

in der Stefan Kleyling als Uhrmachermeister<br />

sich um die Problemfälle der<br />

Kunden kümmert.<br />

Gleich daneben hat man vor einigen<br />

Jahren weiter Verkaufsräume übernehmen<br />

können und dort Grießhaber-<br />

Zoom eingerichtet. Modische Trendmarken<br />

stehen dort im Vordergrund,<br />

auf die man das Interesse der Kunden<br />

„zoomen“ möchte. Dort ist Grießhaber<br />

Uhren mit einem völlig neuen Konzept<br />

angetreten. Die hochwertige Inneneinrichtung<br />

wurde nach eigenen Entwür-<br />

In der Rietstraße 10 mitten<br />

im Herzen des historischen<br />

Villinger Stadtkerns<br />

begann die Erfolgsgeschichte<br />

des Schmuck-<br />

und Uhrenfachgeschäftes<br />

Grießhaber. Hier<br />

gründet vor 75 Jahren<br />

Johann Grießhaber den<br />

mittlerweile in der dritten<br />

Generation bestehenden<br />

Familienbetrieb.<br />

fen gestaltet. Auf eine klassische Theke<br />

wurde verzichtet, der direkte Kontakt<br />

mit eingehender Beratung des Kunden<br />

profi tiert davon. Hier werden auch<br />

besonders ausgefallene Uhren und<br />

Schmuckstücke präsentiert, die das<br />

<strong>Unternehmen</strong> aus dem riesigen internationalen<br />

Angebot für ihre heimische<br />

Kundschaft ausgewählt hat.<br />

Das dritte Fachgeschäft in der Niederen<br />

Straße 14 wendet sich mit seinem<br />

Angebot an das designbewusste Publikum,<br />

das Wert auf Stil und besonderen<br />

Schick legt. Hier sind die großen<br />

modischen Trendmarken zu Hause<br />

wie Boss, Diesel, Guess und Armani.<br />

Oft Modemarken, die ihre Kleidungsstücke<br />

mittlerweile mit Accessoires<br />

aus dem Schmuck- und Uhrenbereich<br />

nochmals den besonderen Tick geben<br />

möchten. Wolfgang Fürderer<br />

dran“, berichtet Christa Hopp, „wieder<br />

hieß es: entweder uns kauft jemand<br />

oder das Werk wird geschlossen.“<br />

Diesmal kam die Rettung aus den<br />

eigenen Reihen. Der damalige Produktionsleiter<br />

Werner Hirner und<br />

Royalin<br />

Die Royalin GmbH beschäftigt 27<br />

Mitarbeiter in Laufenburg. Hauptprodukt<br />

der Firma sind Vliesstoffe,<br />

die zum Beispiel in der Autoindustrie<br />

als Kraftstoff- und Ölfilter,<br />

Batterieseparator und Innenraumfilter<br />

verwendet werden. Je nach<br />

Beschichtung sind sie als Druckträger,<br />

Schleuderrohr, Strangzug,<br />

Textilträger oder in Sportartikeln<br />

einsetzbar. Beim Bau werden sie als<br />

Akustik- und Rieselschutz, zur<br />

Dachabdichtung, als Dämm- und<br />

Einschubfedern sowie in Trennwandsystemen<br />

genutzt. (fre)<br />

Im Internet:<br />

www.royalin.de<br />

Radolfzell/Basel – Der Trompetenbauer<br />

Ralf Masurat gibt seine Trumpet<br />

Works GmbH in Radolfzell auf und<br />

geht in die Schweiz. Ralf Masurat fertigte<br />

von 1997 bis zu diesem Jahr mit seinem<br />

Kollegen Michael Krawczack edle<br />

Konzerttrompeten, Piccolo-Trompeten<br />

in A/B oder A sowie Perinet-Trompeten.<br />

Alle unter dem Markennamen Galileo.<br />

Auch nach der Geschäftsaufgabe und<br />

der Übernahme durch die Firma Rainer<br />

Egger Blechblasinstrumentenbau<br />

in Basel wird Ralf Masurat weiter Galileo-Trompeten<br />

bauen. Nur eben nicht<br />

mehr als Geschäftsführer einer GmbH,<br />

sondern als abhängig Beschäftigter bei<br />

Rainer Egger. „Egger hatte sich auf die<br />

Produktion von historischen Blechblasinstrumenten<br />

spezialisiert und erweitert<br />

nun sein Sortiment mit den Entwicklungen<br />

meiner Firma. Ich sehe dieser<br />

Weichenstellung in meinem Leben<br />

mit einem weinenden und einem lachenden<br />

Auge entgegen“, sagt der ehemalige<br />

Geschäftsinhaber Masurat.<br />

Es war nicht immer leicht, handgefertigte<br />

Trompeten Monat für Monat zu<br />

verkaufen. Dennoch schafften es die<br />

Geschäftspartner, ganze Orchester da-<br />

Mit Mut und Vlies zum Erfolg:<br />

Norbert Eisele und Christa Hopp<br />

führen die Royalin GmbH diesen<br />

Herbst in die eigenen Betriebsräume.<br />

Bild: Freudenthal<br />

Christa Hopp kauften zu 80 beziehungsweise<br />

20 Prozent das Werk in<br />

Laufenburg. Möglich war dies durch<br />

einen günstigen Kredit und ein Entgegenkommen<br />

des Grace-Konzerns.<br />

„Wir konnten den Kredit über sechs<br />

Jahre zinsfrei abstottern und hatten<br />

Royalin-Vliese gehen als Dämmmaterialien<br />

bis nach China und<br />

ersetzen dort Mineralwolle.<br />

Trompetenbauer geht<br />

nach Basel<br />

◆ Ralf Masurat gibt seine Trumpet<br />

Works GmbH auf und fertigt<br />

jetzt in Basel Galileo-Instrumente<br />

von Corinna Heyn<br />

mit zu bestücken und Trompeten nach<br />

Basel (Sinfonieorchester), Singapur,<br />

Sydney, Uppsala, die Philharmonie<br />

Konstanz sowie an das WDR Rundfunkorchester<br />

Köln zu verkaufen. Eine Konzert-Trompete<br />

kostet rund 5000 Euro.<br />

Die Nachfrage war da, aber Ralf Masurat<br />

hätte sich vergrößern<br />

müssen, um mehr produzieren<br />

zu können.<br />

Und so viel Gewinn, um<br />

diese Investitionen ohne<br />

Bankkredit zu leisten, warf<br />

der Trompetenverkauf nicht<br />

ab. „Es ist auch nicht leicht,<br />

gutes Personal zu finden.<br />

Nach der Lehre im Metall-<br />

blasinstrumentenbau muss<br />

ein Anfänger noch ein Jahr im<br />

Betrieb geschult werden, um<br />

hochwertige Trompeten bauen<br />

zu können“, weiß Masurat.<br />

Er erlernte sein Handwerk in Karlsruhe<br />

und machte dann noch den Meister,<br />

um sich selbstständig zu machen. Im<br />

Gegensatz zu manch anderem in der<br />

Branche, wollte er Trompeten selber<br />

bauen statt sie lediglich zu reparieren.<br />

Das Besondere an der Entwicklung einer<br />

angenehm klingenden Trompete ist<br />

die Fähigkeit des Erbauers, mit Feinge-<br />

Ralf Masurat<br />

Bild: Heyn<br />

für zwei Jahre Abnahmesicherheit für<br />

unsere Vliesstoffe“, erklärt die Gesellschafterin.<br />

„Unser Überleben und 24<br />

Arbeitsplätze waren damit gesichert.“<br />

Ein weiterer Vorteil bei der Eigenübernahme<br />

war, dass Royalin zur<br />

Miete „wohnte“ und somit keine<br />

Werksräume gekauft werden mussten.<br />

Norbert Eisele kam 1994 zur Royalin<br />

GmbH und Hirner gab die Geschäftsführung<br />

2004 an ihn ab. Royalin<br />

steht heute für hochwertige Vliesstoffe,<br />

die, je nach Verwendungszweck,<br />

in Laufenburg beschichtet,<br />

kaschiert und in Formate geschnitten<br />

werden. Als Vorteil nennt Eisele: „Der<br />

Wert pro Quadratmeter steigt, die<br />

Produktion ist anspruchsvoller und<br />

kann nicht mehr so leicht kopiert<br />

„Die Marke ‚Blankin’ war<br />

Ende der 60er Jahre so bekannt<br />

wie heute Vileda“<br />

NORBERT EISELE ÜBER PUTZ- UND<br />

WISCHTÜCHER SEINER FIRMA<br />

werden. Wir können besser auf die<br />

Anforderungen unserer Kunden eingehen<br />

und erreichen eine höhere<br />

Markttiefe.“<br />

Als Schwerpunkt der Firma nennt<br />

der Geschäftsführer Akustik-Vliesstoffe,<br />

„die wir bis nach China verkaufen.<br />

In den Flughäfen – Shanghai, Dubai,<br />

Barcelona – sieht man sie oft an<br />

der Decke, wo sie Mineralwolle als<br />

Dämmmaterial ersetzen.“ Zudem ermöglichte<br />

die Anschaffung einer Beschichtungsmaschine<br />

die Weiterverarbeitung<br />

von Aluminium und Geweben.<br />

Damit ist die Royalin GmbH ein<br />

wichtiger Partner für die am Hochrhein<br />

stark vertretene Aluminiumindustrie.<br />

Nachdem der Eigentümer der<br />

Werksräume das Gebäude vor vier<br />

Jahren an Edeka verkaufte, nahmen<br />

die Geschäftsführer das Heft erneut<br />

selbst in die Hand. „Bei der Suche<br />

nach einem Alternativstandort war<br />

uns schnell klar, dass wir jetzt in die<br />

eigene Halle wollen“, erklärt Norbert<br />

Eisele. „Das gibt Grundsicherheit und<br />

ermöglicht uns, den Grundriss des<br />

Gebäudes auf unsere Bedürfnisse<br />

auszurichten.“<br />

Den geeigneten Standort fand das<br />

<strong>Unternehmen</strong> nur 500 Meter entfernt<br />

im Gewerbegebiet Steinmatt. Das<br />

neue Werk soll bis Ende dieses Jahres<br />

fertiggestellt sein. Mit dem Bau wird<br />

eine zweite Beschichtungsanlage in<br />

Betrieb genommen und der Materialfluss<br />

verbessert. Eisele: „Wir müssen<br />

dann nicht mehr schauen, wie unsere<br />

Maschinen in vorgegebene Räume<br />

passen, sondern haben alles auf einer<br />

Ebene und können die Kapazität erweitern.“<br />

fühl und Können an die Sache heranzugehen.<br />

Die Zeichnung an sich und die<br />

Maße nützen da nur wenig. „Beim Becher<br />

und beim Mundrohr sind die konischen<br />

Verläufe wichtig. Ein Drittel der<br />

Trompete ist Konus, zwei Drittel sind<br />

zylindrische Rohre. Je nachdem, wie<br />

fest beim Bau gedrückt wird<br />

oder welches Handwerkszeug<br />

ich benutze, klingt auch<br />

das Instrument“, erzählt Ralf<br />

Masurat. Am schwersten ist<br />

es, exakte Kopien eines gelungenen<br />

Stücks zu produzieren.<br />

Insgesamt 25 verschiedene<br />

Modelle gehören zum Reper-<br />

toire des gebürtigen Mühlhauseners.<br />

Da die Trompeten<br />

hochwertig gearbeitet<br />

sind, können sie 20 bis 30<br />

Jahre halten. „Viele Trompeter besitzen<br />

aber mehrere Modelle und wollen auch<br />

mal eine neuere Trompete haben“,<br />

schmunzelt der Experte. Der ehemalige<br />

Unternehmer freut sich, dass sein<br />

Know-how und der Name „Galileo“, der<br />

auf jeder seiner Trompeten zu finden<br />

ist, auch in der Schweiz bestehen bleibt.<br />

Nur gibt es dann den Zusatz „Egger, Basel“.


<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 15<br />

Ebay will Qualität erhöhen<br />

◆ Verkäufer zwischen Optimismus und Angst – Händler fürchten, an den neuen Anforderungen zu scheitern<br />

von Susanne Ebner<br />

Alfonso Levo, weißhaarig, mittelgroß,<br />

sitzt lässig auf seinem Bürostuhl.<br />

Sein Blick richtet sich auf insgesamt<br />

16 orange Sterne auf dem Bildschirm<br />

seines Computers. Seine Kundenbewertungen<br />

bei Ebay präsentieren<br />

sich glänzend: Bei jedem der bewerteten<br />

Kriterien hat er mehr als vier Sterne ergattert.<br />

Nur ein Dutzend Kunden haben<br />

in den vergangenen zwölf Monaten eine<br />

schlechte Bewertung abgegeben. Der<br />

51-Jährige ist hauptberuflich Power-Seller.<br />

Er verkauft wiederaufbereitete Tinten-Druckerpatronen.<br />

Laut Ebay sind<br />

99,8 Prozent seiner Kunden zufrieden.<br />

Dass das auch so bleibt, daran liegt dem<br />

51-Jährigen viel, denn davon hängt zukünftig<br />

seine Existenz als Power-Seller<br />

bei Ebay ab: „Habe ich in einer der vier<br />

Kategorien weniger als vier Punkte, wird<br />

mir der Status als Power-Seller aberkannt,<br />

erklärt der Händler aus Konstanz.<br />

Nur die Guten überleben<br />

Dies ist nur eine von vielen neuen<br />

Richtlinien, mit denen Ebay die Sicherheit<br />

und Qualität des eigenen<br />

Handels erhöhen möchte. Seit Februar<br />

dieses Jahres strukturiert das Internet-Auktionshaus<br />

seinen Markt um.<br />

Dass dies längst überfällig war, darüber<br />

sind sich die meisten Power-Seller<br />

einig. Schließlich sahen sich gewerbliche<br />

Händler bei Ebay mit steigenden<br />

Kosten bei einem hohen eigenen Risiko<br />

konfrontiert. Dass soll sich nun ändern:<br />

„Das finanzielle Risiko verlagert<br />

sich nun vom Händler auf Ebay“, erklärt<br />

Alfonso Levo. Doch wie im Leben,<br />

gibt es auch bei Ebay nichts geschenkt.<br />

Im Gegenzug verlangt das Internet-Auktionshaus<br />

den Händlern<br />

sehr hohe Qualität ab.<br />

Drei wesentliche Änderungen kamen<br />

in den vergangenen Monaten auf<br />

die Power-Seller zu: Die Bewertungen<br />

der Käufer spielen eine immer wichtigere<br />

Rolle: Vier von fünf Sternen müssen<br />

die Händler in den bewerteten Kriterien<br />

erreichen, ansonsten wird ihnen<br />

ihr Status entzogen. Für gewerbliche<br />

Verkäufer wird ein Shop-Abonnement<br />

die Eintrittskarte zu günstigeren<br />

Einstellgebühren. Für rund 300<br />

Euro im Monat können sie unbegrenzt<br />

Artikel einstellen. Außerdem müssen<br />

Shop-Abonnenten PayPal als Zahlungsmethode<br />

anbieten. Daran sind<br />

bestimmte Vorgaben geknüpft, wie<br />

beispielsweise der Versand der Ware<br />

innerhalb von sieben Tagen.<br />

Alfonso Levo sieht diese Änderungen<br />

als Chance nach der Krise. Er<br />

blickt auf sieben Jahre Ebay-Erfah-<br />

Große Kunden sind nicht alles<br />

◆ Warum sich die Stockacher Evolution GmbH mehr auf den regionalen Markt konzentrieren will<br />

von Stefanie Nosswitz<br />

Stockach – Aufblasbare Werbemodule<br />

findet man mittlerweile auf allen<br />

wichtigen Messen und Veranstaltungen.<br />

Die Firma, die diese herstellt, befindet<br />

sich in Stockach. Aber das wissen<br />

nur die wenigsten, dachte sich Geschäftsführer<br />

Ossian Vogel. Deshalb<br />

hat er beschlossen, einen Weg einzuschlagen,<br />

der vielleicht den einen oder<br />

anderen Geschäftsmann wundern<br />

wird.<br />

Der Schwerpunkt des Stockacher<br />

<strong>Unternehmen</strong>s Evolution GmbH lag<br />

bisher vorwiegend im Bereich individuell<br />

angefertigter aufblasbarer Werbeträger<br />

für namhafte Kunden aus<br />

ganz Europa wie die Hugo Boss AG, die<br />

Kärcher GmbH, die Volkswagen AG<br />

und die Nintendo GmbH. Jetzt will die<br />

Firma, die 22 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

verstärkt den regionalen Markt bedienen<br />

und hat die Abteilung „Bodensee-<br />

Werbetechnik“ gegründet.<br />

Das Angebotsspektrum reicht bei<br />

der BodenseeWerbetechnik vom Aufsteller<br />

über Folienschriften, Werbebanner,<br />

Displaysysteme bis hin zu<br />

Werbeschildern. Fahrzeugbeschriftungen,<br />

Großformatposter und Montageleistungen<br />

runden das Angebot<br />

ab.<br />

„Wir haben zwar Kunden aus Holland,<br />

aber die Stockacher fahren für<br />

Fahrzeugbeschriftungen nach Tuttlingen“,<br />

ärgert sich Vogel. „Auch in der<br />

Region kann der Kunde von unserer<br />

Erfahrung mit großen Kunden und<br />

gleichzeitig von der Nähe und persönlichen<br />

Betreuung profitieren, die ein<br />

lokaler Anbieter vor Ort gewährleistet“,<br />

sagt der 36-jährige Inhaber. Das<br />

Einzugsgebiet deckt Konstanz, Radolfzell,<br />

Singen, Stockach, Tuttlingen und<br />

Neuregelungen<br />

Im Laufe dieses Jahres hat Ebay<br />

Deutschland für gewerbliche Verkäufer<br />

zahlreiche neue Richtlinien<br />

erlassen und Angebote erstellt. Ziel<br />

ist es, die Qualität und Sicherheit<br />

des Internet-Auktionshauses zu<br />

erhöhen.<br />

Gebühren<br />

Das Shop-Abonnement ab 19,95<br />

Euro für gewerbliche Verkäufer<br />

bietet günstigere Einstellgebühren.<br />

Die Angebotsgebühren pro Artikel<br />

betragen dann zwischen einem und<br />

zehn Cent. Premium-Shop-Abonnenten<br />

können eine „Flatrate“ für<br />

rund 300 Euro erwerben. Sie<br />

können dann unbegrenzt Artikel auf<br />

Ebay einstellen.<br />

Zahlungssysteme<br />

Shop-Abonnenten müssen ab jetzt<br />

PayPal als optionale Zahlungsmethode<br />

anbieten. An PayPal sind<br />

bestimmte Vorgaben geknüpft: So<br />

muss der bestellte Artikel innerhalb<br />

von sieben Tagen versandt werden.<br />

Bei Problemen haben Käufer die<br />

Möglichkeit PayPal zur Klärung des<br />

Konflikts einzuschalten. PayPal hat<br />

für den Verkäufer Vorteile: Risiken<br />

des Lastschriftverfahrens wie<br />

Kontounterdeckung sind ausgeschlossen.<br />

Bewertungen<br />

Verkäufer werden in vier Bereichen<br />

mit maximal fünf Sternen bewertet:<br />

Je nach Zufriedenheitsgrad, wird<br />

der Verkäufer in der Suchleiste<br />

weiter oben oder weiter unten<br />

angezeigt. Power-Seller müssen in<br />

allen Bereichen mehr als vier Sterne<br />

erhalten, ansonsten können sie<br />

ihren Status verlieren. Power-Seller<br />

sind professionelle gewerbliche<br />

Verkäufer, die kontinuierlich besonders<br />

viele Artikel bei Ebay<br />

verkaufen oder ein hohes Handelsvolumen<br />

vorweisen können. Wer<br />

als Verkäufer die von Ebay gesetzten<br />

Standards nicht erfüllt, muss<br />

zukünftig mit Sanktionen rechnen.<br />

Diese reichen von der Rückstufung<br />

der Artikel in der Anzeige der Suchergebnisse<br />

über eine Limitierung<br />

des Handelsvolumens bis hin zum<br />

vollständigen Ausschluss vom<br />

Handel bei Ebay. (sue)<br />

Friedrichshafen ab.<br />

Der gelernte Berufspilot Vogel hat<br />

die Firma 1997 mit dem Ziel gegründet,<br />

unbemannte Luftschiffe für Luftaufnahmen,<br />

Vermessungs- und auch<br />

Werbeflüge zu produzieren und sie<br />

weltweit zu vermarkten. Anfangs noch<br />

Ebay baut um.<br />

Vielen<br />

Verkäufern<br />

wird das<br />

zu teuer.<br />

Bild: dpa<br />

rung zurück. „Am Anfang lief alles problemlos.<br />

Man konnte gut von dem Geschäft<br />

leben. Doch mit den Jahren gesellten<br />

sich immer mehr schwarze<br />

Schafe auf den Markt.“ Die Preise verfielen,<br />

doch die Einstellgebühren blieben<br />

hoch. Zu den Einstellgebühren<br />

kamen gegebenenfalls die Verkaufsgebühren<br />

und die Gebühren für PayPal<br />

hinzu. So sei aus dem guten Geschäft<br />

mit den Jahren ein Nullsummenspiel<br />

geworden. „Daraufhin haben sich viele<br />

vom Ebay-Markt verabschiedet“, erzählt<br />

Levo.<br />

Der dreifache Vater ist geblieben<br />

und hofft nun auf bessere Zeiten: Damit<br />

er die strengen Kriterien des Internet-Auktionshauses<br />

erfüllen kann, hat<br />

er sich Hilfe geholt. Dieter Stein, selbst<br />

Ebayler und <strong>Unternehmen</strong>sberater,<br />

hat seit einigen Wochen einen kritischen<br />

Blick auf die Abläufe in dem<br />

Zwei-Mann-Betrieb am Bodensee. In<br />

vier Räumen werden Artikel fotografiert,<br />

Patronen befüllt und getestet, gelagert<br />

und schließlich per Post versandt.<br />

Stein will noch mehr Ordnung<br />

in den Betrieb bringen. Er soll Abläufe<br />

vereinfachen und beschleunigen.<br />

Besonderen Wert legt der Betrieb<br />

auf schnellen Versand. „Wir können<br />

eine Patrone innerhalb von 24 Stunden<br />

an unsere Kunden zu verschicken,<br />

wenn sie sie vor 15 Uhr bei uns bestellen“,<br />

erklärt der <strong>Unternehmen</strong>sberater.<br />

Noch verschickt Levo seine Pakete<br />

per Post, doch das könnte sich bald<br />

ändern: „Wir suchen nach einer Alter-<br />

Aufblasbare Werbung<br />

mit Zeppelin bei<br />

Rock am See oder im<br />

Nylon-Zelt. Das<br />

Team: Außendienstmitarbeiter<br />

Ronny<br />

Herder, Ilka Frenzel<br />

(Marketing), Geschäftsführer<br />

Ossian<br />

Vogel, Auszubildender<br />

Emanuel Martin<br />

und Aushilfe Simon<br />

Daum. (v.l.) Bilder:<br />

Nosswitz/Evolution<br />

mit zwei Mitarbeitern, vergrößerte<br />

sich die Firma im Laufe der Jahre. Neben<br />

der Produktion von Werbeluftschiffen<br />

kamen zunehmend Aufträge<br />

zur Produktion aufblasbarer Sonderwerbeträger<br />

und Eventzelte hinzu.<br />

„Wir sind da so hineingerutscht und<br />

native.“ Noch schneller und billiger<br />

wollen sie werden. Das müssen sie<br />

auch: „Unsere Kunden sind sehr kritisch,<br />

was die Lieferzeiten anbetrifft.<br />

Schließlich wartet man auf eine neue<br />

Druckerpatrone ungeduldiger, als auf<br />

ein Paar Socken“, weiß Alfonso Levo<br />

aus jahrelanger Erfahrung.<br />

Doch auch wer Socken ordern<br />

möchte, ist bei Levo nicht an der falschen<br />

Adresse: Im Flur des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

liegen akkurat gereiht in weißen<br />

Kunststoffkisten, was andere Unternehmer<br />

nicht mehr verkaufen konnten.<br />

Restposten in Form von Parfum,<br />

Strümpfen, Hemden und sogar Wandlampen<br />

können Ebayler bei ihm erwerben:<br />

Alfonso Levo handelt damit<br />

Gute Bewertungen: Alfonso Levo,<br />

Konstanzer Power-Seller.<br />

Bild: Ebner<br />

hatten von Anfang große Kunden“, beschreibt<br />

Vogel die Erfolgsgeschichte.<br />

Seit einigen Jahren bildet die Evolution<br />

GmbH auch Fachkräfte im Bereich<br />

Mediengestalter sowohl für Werbetechnik<br />

als auch für Druck, Werbe-<br />

„Wir sind da so hineingerutscht<br />

und hatten von Anfang<br />

an große Kunden“<br />

EVOLUTION-CHEF OSSIAN VOGEL ÜBER<br />

DEN ERFOLG SEINES UNTERNEHMENS<br />

kaufmann, Mechatroniker und<br />

Schwergewebekonfektionär aus. Momentan<br />

sind vier Lehrlinge im Betrieb<br />

tätig. Einer von ihnen ist Emanuel<br />

Martin, der auf dem Boden sitzend,<br />

Fenster auf die mehrstoffartigen Zeltplanen<br />

einzeichnet. Näherin Solveig<br />

im Sinne von Ebay Deutschland: Er erweitert<br />

sein Sortiment und versucht<br />

seine Qualität zu verbessern, um in<br />

der Suchleiste möglichst weit oben zu<br />

stehen. Was er sich davon erhofft? „Ich<br />

will wieder gut von meinem Geschäft<br />

leben können“, sagt der 51-Jährige.<br />

„Der Grundgedanke der Änderung<br />

bei Ebay ist gut“, bestätigt Heike Williges,<br />

stellvertretende Präsidentin des<br />

Bundesverbandes Onlinehandel.<br />

Trotzdem bleiben Zweifel, ob sich die<br />

Situation für gewerbliche Verkäufer<br />

tatsächlich verbessert. Dafür gibt es<br />

viele Gründe.Zum einen befürchteten<br />

viele kleine Händler, dass sie die erhöhten<br />

Standards nicht mehr erfüllen<br />

können: „Wir haben Angst, dass es nur<br />

noch groß funktioniert.“ Zum anderen<br />

sind sich die Händler unsicher, ob das<br />

neue Gebührenmodell tatsächlich finanzielle<br />

Vorteile bringt: „Die Flatrate<br />

zum Einstellen von Artikeln gilt nur bis<br />

Ende Dezember. Was danach kommt,<br />

hat uns keiner gesagt“, stellt sie betrübt<br />

fest.<br />

Was bleibt, ist die Hoffnung, dass<br />

Ebay weiterhin flexibel auf die Situation<br />

und Belange der gewerblichen Verkäufer<br />

reagiert, um auch für sie gute<br />

Bedingungen zu schaffen. Der Händler<br />

aus Konstanz, Alfonso Levo jedenfalls<br />

bleibt optimistisch, weil er es<br />

muss: „Uns hat man gesagt, die Änderungen<br />

sind nicht der Weisheit letzter<br />

Schluss“, erzählt er, während er lässig<br />

auf seinem Stuhl sitzt und Kundenanfragen<br />

per E-Mail beantwortet.<br />

Wolf arbeitet ein paar Meter weiter an<br />

einem anderen Eventzelt, an dem sie<br />

die Werbung ändert. Vor wenigen Minuten<br />

hat das Team eine 15 Meter lange<br />

und vier Meter hohe aufblasbare<br />

Wand für einen Messestand fertig gestellt.<br />

Die Produkte der Evolution<br />

GmbH flogen schon über die LoveParade<br />

in Berlin, über das Festival „Rock<br />

am See“ in Konstanz, waren bei Formel<br />

1-Rennen und auf der Messe „Automechanika“<br />

in Frankfurt zu sehen.<br />

Im Jahr 2000 wurde die heutige Produktionshalle<br />

im Gewerbegebiet Himmelreich<br />

mit 1000 Quadratmetern gebaut,<br />

die zwischenzeitlich um einen<br />

doppelstöckigen Büroanbau und weiteren<br />

2500 Quadratmetern Freifläche<br />

zum Anbau von Großanlagen erweitert<br />

wurde. In der eigenen Konfektion<br />

und Sattlerei mit sieben Nähplätzen<br />

und zwei Schweißmaschinen, werden<br />

die Zeltplanen mit den Aufdrucken<br />

beschriftet, die zuvor an einer hochwertigen<br />

Digitaldruckmaschine hergestellt<br />

wurden. „Wir sind heute bereits<br />

der größte Werbetechnik-Anbieter<br />

am Bodensee und können im Zusammenspiel<br />

mit unserem Produktbereich<br />

Luftwerbung Synergien nutzen,<br />

die andere Firmen in der Branche<br />

nicht haben“, so Vogel. Das drücke<br />

sich dann in günstigeren Preisen bei<br />

höherer Qualität aus.<br />

Vier Jahre lang, zwischen 2001 und<br />

2005 hatte das <strong>Unternehmen</strong> die Näharbeiten<br />

nach Osteuropa ausgelagert,<br />

die Produktion dann zugunsten einer<br />

höheren Qualität 2006 eingestellt und<br />

nach Stockach verlagert. Ziel des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

ist es, sich im Bereich Außenwerbung<br />

und Messebau zu einem<br />

führenden Anbieter von Großformatdrucken<br />

und Werbesystemen in der<br />

Bodenseeregion zu entwickeln.<br />

Köpfe<br />

JUTTA NÜBEL<br />

Aufseherin bei Tognum<br />

Jutta Nübel (49)<br />

ist neues Mitglied<br />

des Aufsichtsrats<br />

der Tognum AG<br />

auf Arbeitnehmerseite.<br />

Sie löst<br />

Volker Joos (59)<br />

damit ab, der 20<br />

Jahre bei Tognum<br />

in Friedrichshafen tätig war. und<br />

übernimmt als bisherige Stellvertreterin<br />

sowohl im Aufsichtsrat<br />

als auch im Sprecherausschuss<br />

seine Nachfolge an. Nübel arbeitet<br />

seit 1989 bei der Tognum-<br />

Tochtergesellschaft MTU Friedrichshafen<br />

GmbH. Seit 2000 ist sie<br />

Mitglied des Führungskreises. Sie<br />

leitet das Technische Informationsmanagement<br />

im Bereich After<br />

Sales. (jus)<br />

JÖRG DEISEL<br />

Bei Alno im Vorstand<br />

Der Aufsichtsrat des Pfullendorfer<br />

Küchenherstellers Alno AG hat<br />

Jörg Deisel zum neuen Vertriebsund<br />

Produktionsvorstand bestellt.<br />

Der 54-jährige sammelte jahrzehntelange<br />

Erfahrung in operativen<br />

<strong>Management</strong>positionen im<br />

In- und Ausland, unter anderem<br />

als CEO der Dynamit Nobel AG<br />

und COO von Gagfah S.A. Er<br />

übernimmt das Vertriebs- und<br />

Marketingressort von Stefan<br />

Popp, der nach Angaben des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s zum 1. Oktober<br />

aus dem Vorstand ausscheidet.<br />

(sk)<br />

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Veranstaltungen<br />

Seite 16 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

Termine<br />

FRAUENWIRTSCHAFTSTAGE<br />

Tipps für die Karriere<br />

Gerade in den oberen Hierachieebenen<br />

von Unternehemen ist<br />

das Verhältnis von Männern und<br />

Frauen ungleich. Bei den Frauenwirtschaftstagen<br />

vom 16. bis 18.<br />

Oktober soll deshalb die Bedeutung<br />

der Frauen für das WirtschaftslebenBaden-Württembergs<br />

aufgezeigt werden. Mit<br />

Unterstützung des Wirtschaftsministeriums<br />

geben Organisationen<br />

in verschiedenen Städten<br />

Anregungen für die Karriereplanung.<br />

Veranstaltungen finden<br />

unter anderem statt in Ravensburg,<br />

Villingen-Schwenningen,<br />

Konstanz, Titisee-Neustadt und<br />

Rheinfelden.<br />

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Anmeldung und Programm:<br />

www.frauenwirtschaftstage.de<br />

VORARLBERG<br />

25. Wirtschaftsforum<br />

Das 25. Vorarlberger Wirtschaftsforum<br />

findet am 6. November im<br />

Festspiel- und Kongresshaus<br />

Bregenz zum Thema „Im Spannungsfeld<br />

zwischen Identität und<br />

Individualität“ statt. Gerade bei<br />

international tätigen Konzernen<br />

kommt es darauf an, die weltweit<br />

gleiche „Corporate Identity“ und<br />

die Individualität der Mitarbeiter<br />

in unterschiedlichen Kulturkreisen<br />

nicht zum Gegensatz<br />

werden zu lassen. Referenten sind<br />

unter anderen der Vorarlberger<br />

Architekt Dietmar Eberle, die<br />

Österreich-Chefin von Coface<br />

Martina Dobringer und der Führungscoach<br />

Boris Grundl.<br />

Anmeldung zum Forum:<br />

http://wirtschaftsforum.vol.at<br />

Abschwung auch in der Schweiz<br />

◆ Gedämpfte Konjunkturerwartungen auf dem Prognoseforum des Thurgauer Wirtschaftsinstituts in Ermatingen<br />

von Martin Sinzig<br />

Ermatingen – Nach zwei starken Jahren<br />

stehe Deutschland am Vorabend<br />

einer Rezession, erklärte Marcus<br />

Kappler vom Zentrum für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung, Mannheim,<br />

am diesjährigen, fünften Prognoseforum<br />

des Thurgauer Wirtschaftsinstituts<br />

(TWI). Die Schockwelle<br />

der Finanzmarktkrise müsse erst<br />

noch verdaut werden, die Stimmung<br />

sei momentan sehr aufgeheizt, und<br />

die Auswirkungen auf die Realwirt-<br />

„Die Beschäftigung wird<br />

zwar einen Rückgang<br />

erleiden, aber nicht<br />

einbrechen“<br />

JAN-EGBERT STURM, LEITER DER<br />

KONJUNKTURFORSCHUNGSSTELLE KOF<br />

schaft könnten nur schwer abgeschätzt<br />

werden, meinte Kappler vor 80<br />

Gästen. Trotz eines guten Fundaments<br />

deuteten die Signale auf einen<br />

Abschwung hin. Dessen Dauer und<br />

Stärke seien aber noch nicht absehbar.<br />

Kurze rezessive Phase<br />

Während sich in Deutschland die Anzeichen<br />

für einen Abschwung mehren,<br />

rechnet die Konjunkturforschungsstelle<br />

an der ETH Zürich für<br />

die Schweiz nur mit einer vorübergehenden,<br />

kurzen rezessiven Phase.<br />

Für die Schweizer Wirtschaft hatte<br />

die Konjunkturforschungsstelle der<br />

ETH Zürich, KOF, ihre Schätzungen<br />

drastisch nach unten revidiert. Deren<br />

Leiter, Jan-Egbert Sturm, verwies am<br />

Prognoseforum auf die <strong>aktuelle</strong>n Konsenserwartungen,<br />

die in den europäischen<br />

Nachbarländern alle nach unten<br />

zeigten. Diesem Umfeld könne<br />

sich die Schweiz auf die Dauer nicht<br />

Europas zentrale Messe der<br />

Zulieferindustrie<br />

für mechanisch-technische Komponenten und Systemlösungen<br />

18. –21. November 2008 | Messezentrum Basel<br />

www.swisstech2008.com<br />

Das TWI veranstaltete das fünfte<br />

Prognoseforum in Ermatingen.<br />

entziehen. Nach einer vierjährigen Periode<br />

überdurchschnittlichen Wachstums<br />

sei deshalb mit einer kurzen<br />

Phase des Einbruchs zu rechnen.<br />

Im letzten Quartal des laufenden<br />

und im ersten Quartal des kommenden<br />

Jahres erwartet Sturm ein<br />

schrumpfendes Wirtschaftsvolumen,<br />

was dem Begriff der technischen Rezession<br />

entspricht. Nach dieser leichten<br />

rezessiven Phase prognostiziert<br />

das KOF für 2009 ein unterdurchschnittliches<br />

Wachstum von 0,3 Prozent.<br />

2010 soll das Bruttoinlandpro-<br />

Sehen eine vorübergehende Schwächephase in der Schweiz und in Deutschland voraus. Jan-Egbert Sturm (links)<br />

und Marcus Kappler auf dem Prognoseforum des TWI in Lilienberg am 1. Oktober. Bilder: Thissen<br />

dukt wieder um 1,5 Prozent expandieren.<br />

„Die Schweizer Wirtschaft wird<br />

für eine Weile unter ihrem Potenzial<br />

wachsen“, resümierte Sturm.<br />

Starker Konsum<br />

In den vergangenen Jahren hatten vor<br />

allem das produzierende Gewerbe<br />

und die Industrie in der Schweiz eine<br />

über dreijährige Aufschwungphase<br />

wie seit 1990 nicht mehr erlebt. Auch<br />

die Bauwirtschaft hatte zu Beginn einen<br />

Beitrag zum Wirtschaftswachstum<br />

geliefert. Ebenso trugen der Han-<br />

Die Zukunft zieht nach Basel. Und mit ihr das Beste aus der europäischen Zulieferindustrie für<br />

mechanisch-technische Komponenten und Systemlösungen. Schliessen Sie Bekanntschaft mit<br />

Branchen-Trendsettern und profitieren Sie von vielen Highlights, wie der Durchführung der<br />

Schweizermeisterschaften im Beruf Polymechaniker oder dem Baden-Württemberg Tag.<br />

1 Ticket – 3 Messen: Ihre Eintrittskarte ist auch für die parallel stattfindende Fertigungstechnikmesse<br />

PRODEX gültig. Die Kombination der beiden Messen ermöglicht es Ihnen,<br />

vor Ort über ein «make-or-buy» zu entscheiden. Zusätzlich können Sie mit dem Ticket<br />

die Verpackungs- und Logistikmesse PACK&MOVE besuchen.<br />

del, das Gastgewerbe und der Verkehrssektor<br />

den Aufschwung mit. Relativ<br />

stark war laut Sturm der Beitrag<br />

des Finanzdienstleistungssektors gewesen.<br />

Auf der Nachfrageseite war vor allem<br />

der private Konsum signifikant,<br />

und er werde die absehbare Konjunkturschwäche<br />

etwas auffangen. Der<br />

Außenhandel dürfte jedoch nach einem<br />

gigantischen Boom, unter anderem<br />

gefördert durch die reale Abwertung<br />

des Schweizer Frankens von 2003<br />

bis Mitte 2007, eine Delle erleiden.<br />

Schwächer werden die Ausrüstungsinvestitionen,<br />

während sich die<br />

Bauinvestitionen auf dem heutigen<br />

Niveau halten dürften.<br />

Trotz der Wachstumsverlangsamung<br />

zeigte sich der KOF-Leiter für<br />

den Arbeitsmarkt relativ optimistisch.<br />

Die Beschäftigung werde zwar einen<br />

Rückgang erleiden, aber nicht einbrechen.<br />

Für die Arbeitslosenquote prognostiziert<br />

das KOF eine leichte, nicht<br />

dramatische Steigerung von gegenwärtig<br />

2,5 Prozent auf 2,8 bis 3,1 Prozent<br />

in den kommenden zwei Jahren.


Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 17<br />

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Eheleben nicht funktionieren:<br />

Sie verbringen bereits mehr als ihr halbes<br />

Leben gemeinsam, kennen die<br />

Ecken, Kanten und Marotten des anderen<br />

in- und auswendig und haben<br />

eine bemerkenswerte Karriere hingelegt.<br />

Die Rede ist von Horst Funk und<br />

Eckhard Lilienthal, den beiden gleichberechtigten<br />

Geschäftsführern des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s Funk & Lilienthal für<br />

feinmechanische Teile, CNC-Fertigung<br />

sowie Drehen und Fräsen in<br />

Mönchweiler im Schwarzwald.<br />

Mehr als 14 000 Tage haben die beiden<br />

außergewöhnlichen Senioren<br />

mittlerweile miteinander verbracht<br />

und sind bis heute ein eingespieltes<br />

Team – da passt kein Blatt dazwischen.<br />

Gemeinsam sind sie durch dick und<br />

dünn gegangen, immer mit dem Wissen<br />

um bedingungsloses Vertrauen,<br />

dass der eine für den anderen einstehen<br />

wird – ganz gleich was auch passiert.<br />

Man sieht es auf den ersten Blick<br />

und kann sich mit eigenen Ohren<br />

überzeugen, dass hier gegenseitiger<br />

Respekt voreinander an erster Stelle<br />

steht. Beinahe liebevoll klingt es,<br />

wenn der charmant-brummige Eckhard<br />

Lilienthal mit sanftem Blick Auskunft<br />

gibt und seinen<br />

Kompagnon gerne<br />

beim Nachnamen<br />

nennt: „Das soll der<br />

Funk ruhig machen, ich<br />

bleibe lieber im Hintergrund“,<br />

lässt sich Lilienthal,<br />

der Tüftler, nur ungern<br />

interviewen und<br />

widmet sich lieber ganz den technischen<br />

Neuerungen und Prozessen in<br />

seinem <strong>Unternehmen</strong>. Und ganz wie<br />

es sich für einen echten Tüftler gehört,<br />

sieht man den Mann mit dem geschichtsträchtigen<br />

Namen, der den<br />

Pioniergeist schon offenbart, immer<br />

im blauen Arbeitskittel, die Brille auf<br />

der Nasenspitze.<br />

„Der Funk“ hingegen, leger in Jeans<br />

und buntem Hemd gekleidet, ist spritzig,<br />

offen und mit einem ganz feinen,<br />

trockenen Humor gesegnet.<br />

Im Jahr 1965 lernten sich die beiden<br />

Männer bei einer Kundendienstfirma<br />

kennen. Während Horst Funk Elektroinstallateur<br />

gelernt hatte, kam der<br />

zwei Jahre ältere Lilienthal aus der<br />

Feinmechanik. Gemeinsam reparierten<br />

sie schließlich Haushaltsgeräte für<br />

eine Firma in Villingen. Das Jahr 1968<br />

sollte dann den Wendepunkt bringen.<br />

„Wir wollten etwas Eigenes machen“,<br />

erinnert sich Funk. Angetrieben von<br />

Pioniergeist und Erfinderreichtum sowie<br />

einer gehörigen Portion Idealismus,<br />

meldete das illustre Duo kurzerhand<br />

ein Gewerbe an. In Mönchweiler<br />

fanden sie schließlich die ersten,<br />

wenngleich wenig repräsentativen<br />

Geschäftsräume, nämlich einen Ziegenstall,<br />

wie Horst Funk schmunzelnd<br />

erzählt. Das Duo klapperte sämtliche<br />

Firmen der Region ab, um Aufträge an<br />

Land zu ziehen. Bei Kuner & Moser<br />

(heute Firma Wahl) in Unterkirnach<br />

bekamen die ehrgeizigen Jungunternehmer<br />

schließlich ihre erste große<br />

Chance. Und die packten sie sofort<br />

beim Schopf: Montagetätigkeiten<br />

vom Rasierapparat, Ondulierstäben<br />

über Schaltuhren bis hin zu<br />

den guten alten Saba-Fernsehgeräten<br />

waren in den ersten drei Jahren<br />

die Hauptaufgabe von Funk & Lilienthal.<br />

Containerweise wurden<br />

sämtliche Gerätschaften am<br />

ersten Standort montiert.<br />

„Wir haben manche Nacht<br />

durchgeschuftet und das<br />

erste Jahr war richtig hart“,<br />

wissen die beiden heute zu<br />

berichten. Eines Tages kam<br />

die Anfrage, ob Funk und Li-<br />

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Gemeinsam durch dick und dünn<br />

◆ Seit über 40 Jahren sind die Unternehmer Horst Funk und Eckhard Lilienthal unzertrennlich – dabei könnten sie kaum unterschiedlicher sein<br />

von Marion Peters<br />

Funk & Lilienthal<br />

Gegründet: 1968<br />

Aufgabengebiete:<br />

Feinmechanische Teile, CNC-<br />

Fertigung, Drehen und Fräsen<br />

Geschäftsführer: Horst Funk<br />

und Eckhard Lilienthal<br />

Jahresumsatz: 2 Millionen Euro<br />

Mitarbeiter: 12<br />

Produktionsfläche:<br />

1200 Quadratmeter (pet)<br />

„So etwas wie mit<br />

Lilienthal und mir,<br />

das gibt es<br />

nirgendwo sonst“<br />

HORST FUNK<br />

lienthal auch Fräs- und Dreharbeiten<br />

verrichten könnten. Der Chef des anfragenden<br />

<strong>Unternehmen</strong>s hatte die<br />

notwendigen Maschinen dafür bereits<br />

im Auto vor der Tür stehen und die<br />

beiden Geschäftsführer luden spontan<br />

das neue Firmeninventar ab und<br />

legten über Nacht los.<br />

Irgendwann sprengte die Auftragslage<br />

alle räumlichen Kapazitäten. Im<br />

Jahr 1978 wurde das heutige Gelände<br />

in Mönchweiler gekauft und nur ein<br />

Jahr später konnte in die eigenen Firmenräume<br />

eingezogen werden. Noch<br />

heute stehen stumme Zeugen, wie ein<br />

altes Saba-Radio und verschiedene<br />

mechanische Teile, in dem <strong>Unternehmen</strong><br />

als firmenhistorische Chronisten<br />

in den verschiedenen Räumlichkeiten<br />

und geben eindrucksvolles Zeugnis<br />

über die vergangenen Jahrzehnte.<br />

Ab dem Jahr 1972 wurden die ersten<br />

Mitarbeiter eingestellt und parallel zu<br />

den Montagetätigkeiten die Geschäftsfelder<br />

Feinmechanische Teile,<br />

Drehen, Fräsen und CNC-Fertigung<br />

kontinuierlich aufgebaut. Bis heute<br />

beliefert Funk & Lilienthal renommierte<br />

Maschinenbaufirmen der Region<br />

und darüber hinaus.<br />

1989 folgte der zweite Bauabschnitt<br />

in dem <strong>Unternehmen</strong>, das stetig<br />

wuchs, ein weiterer dann im Jahr 1994<br />

und nur sechs Jahre später schließlich<br />

die Fertigstellung zum ak-<br />

tuellen Stand. Die immensen<br />

Investitionen von<br />

Geld und vor allem Zeit<br />

haben sich gelohnt. Denn<br />

auf einer Produktionsfläche<br />

von rund 1200 Quadratmetern<br />

und mittels einem<br />

millionenschweren<br />

Maschinenpark aus Dreh- und Fräsmaschinen<br />

sowie Hightech-Bearbeitungscentern<br />

wird Funk & Lilienthal in<br />

diesem Jahr einen Umsatz von rund<br />

zwei Millionen Euro erzielen, sind sich<br />

die Geschäftsführer sicher. Aktuell<br />

sind zwölf Mitarbeiter beschäftigt, die<br />

Fluktuation ist verschwindend gering.<br />

Kein Wunder, denn hier ist alles auf<br />

Langlebigkeit angelegt.<br />

Angetrieben von Ideenreichtum<br />

und sprichwörtlichem Unternehmergeist<br />

arbeitet Horst Funk auch heute<br />

noch rund zwölf Stunden täglich und<br />

findet so ganz nebenbei auch noch<br />

Zeit für Hobbys. Und da hat er vor wenigen<br />

Monaten ein Neues für sich entdeckt:<br />

Snooker spielen. „Als mein<br />

Sohn früher mit seinen Freunden zum<br />

Billard ging, habe ich immer gefragt,<br />

ob das denn schon wieder sein müsse“,<br />

lacht Funk über sein damaliges<br />

Unverständnis. So ändern sich die<br />

Zeiten: Heute ist er es, der seinen inzwischen<br />

39-jährigen Sohn immer<br />

wieder mal gerne zu einer Partie nötigt.Was<br />

das Besondere am Snooker<br />

ist? „Diese Exaktheit und Präzision,<br />

der gesamte Spielablauf – einfach alles“,<br />

schwärmt der von Genauigkeit<br />

besessene Funk über seine jüngste<br />

Leidenschaft.<br />

Kurzum machte er sich gemeinsam<br />

mit Lebensgefährtin Monika Webs –<br />

die übrigens seit zwanzig Jahren bei<br />

Unzertrennliches<br />

Duo: Horst Funk<br />

(links) und<br />

sein Kompagnon<br />

Eckhard<br />

Lilienthal.<br />

Horst Funk liebt sein <strong>Unternehmen</strong> Funk & Lilienthal, das er vor exakt 40 Jahren gemeinsam mit Eckhard Lilienthal aus der Taufe hob. Bilder: Peters<br />

Funk & Lilienthal für die Ausgangskontrolle<br />

zuständig ist – auf die Suche<br />

nach einem Club und landete schließlich<br />

im Billardverein Villingen-<br />

Schwenningen (BVVS). Jetzt trifft man<br />

den taffen Geschäftsmann also regelmäßig<br />

am Snookertisch. Immer ein<br />

freundliches Wort für jedermann, ein<br />

Lächeln auf den Lippen und hin und<br />

wieder hört man auch mal ein leises<br />

Fluchen über verfehlte Bälle. Horst<br />

Funk übt und trainiert den neuen<br />

Sport voller Ehrgeiz. Eckhard Lilienthal<br />

verfolgt indes das umtriebige Verhalten<br />

seines Weggefährten wohlwollend<br />

und sagt von sich: „Ich bin ein Familienmensch<br />

und arbeite in meiner<br />

freien Zeit lieber ein bisschen im Garten<br />

oder verbringe Zeit mit meiner<br />

Frau und meinen Enkelkindern.“<br />

Nachdenklich, mit einer stoischen Ruhe<br />

und Gelassenheit gönnt sich Lilienthal<br />

seine kleinen Auszeiten lieber in<br />

der „grünen Oase“ vor der eigenen<br />

Haustüre.<br />

Was ist denn nun das Erfolgsgeheimnis<br />

für stolze 40 Jahre ungebremstes,<br />

unternehmerisches Wachstum?<br />

Das liegt eindeutig in den beiden<br />

Persönlichkeiten Funk und Lilienthal<br />

selbst. Während Horst Funk, vor allem<br />

in früheren Jahren – wie er lachend<br />

einschränkt – den impulsiven, perfektionistischen<br />

und bisweilen auch pedantischen<br />

Part des Geschäftsduos<br />

gab, ist Eckhard Lilienthal der bedächtige,<br />

geduldige und tüftlerisch veranlagte<br />

Teil. Die beiden Herren haben<br />

viele Gemeinsamkeiten und könnten<br />

doch unterschiedlicher kaum sein.<br />

„Wir haben gelernt, Kompromisse zu<br />

schließen und wissen eines ganz sicher:<br />

Der eine steht voll und ganz<br />

für den anderen ein, egal, was<br />

da kommt“ – bei Funk und<br />

Lilienthal werden Werte wie<br />

Vertrauen und bedingungslose<br />

Zuverlässigkeit<br />

gelebt. Und diese Philosophie<br />

überträgt sich<br />

beinahe wie von selbst<br />

auf die Belegschaft<br />

und den Umgang mit<br />

den Kunden.<br />

Ob die beiden den<br />

Sprung in die Selbstständigkeit<br />

je bereut haben?<br />

„Na ja, ich wäre heute<br />

wohl schon in Rente und<br />

hätte etlichen bezahlten Urlaub<br />

gehabt“, sagt Funk mit einem<br />

Augenzwinkern. „Ein<br />

bisschen machen wir noch<br />

weiter“, stellen die 63- und 65jährigen<br />

Senioren in Aussicht.<br />

Horst Funk weiß: „So etwas<br />

wie mit Lilienthal und mir, das<br />

gibt es nirgendwo sonst“. Lilienthal<br />

nickt zustimmend.<br />

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Menschen & Märkte<br />

Seite 18 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

Köpfe<br />

RALPH WINTERHALTER<br />

Neuer Geschäftsführer<br />

In dritter Generation<br />

verstärkt<br />

Ralph Winterhalter<br />

(Bild) die<br />

Führungsriege<br />

der Winterhalter<br />

Gastronom<br />

GmbH. Der<br />

30-Jährige ist<br />

neuer geschäftsführender Gesellschafter<br />

bei dem Hersteller für<br />

gewerbliche Spülsysteme in<br />

Meckenbeuren. Er wird seinen<br />

Vater Jürgen Winterhalter und<br />

seinen Großvater Karl Winterhalter<br />

bei der <strong>Unternehmen</strong>sleitung<br />

unterstützen. Der Diplom-Kaufmann<br />

sammelte Auslandserfahrung<br />

bei einer Tochtergesellschaft<br />

in England und betreute dort<br />

Projekte in den Bereichen Marketing,<br />

Vertrieb und Key Account.<br />

Die Winterhalter Gastronom<br />

GmbH produziert in Deutschland<br />

und der Schweiz, ist aber weltweit<br />

tätig. Sie hat einen Exportanteil<br />

von 70 Prozent, 22 Auslandsniederlassungen,<br />

über 50 Generalvertretungen<br />

und rund 1000<br />

Mitarbeiter. (jus)<br />

HANS PETER FUCHS<br />

Chef über die Finanzen<br />

Zum 1. Oktober<br />

hat Hans Peter<br />

Fuchs (Bild) die<br />

GeschäftsführungFinanzen<br />

und<br />

Controlling der<br />

ebm-papst<br />

Gruppe in Mulfingen übernommen.<br />

Der 47-Jährige folgt Thomas<br />

Philippiak, amtierender Präsident<br />

der IHK Heilbronn-Franken, der<br />

sich aus dem operativen Geschäft<br />

der <strong>Unternehmen</strong>sgruppe zurückgezogen<br />

hat. Fuchs arbeitete<br />

beim Halbleiterhersteller Atmel,<br />

wo er seit 1994 verschiedene<br />

leitende Funktionen, darunter<br />

auch im Ausland, ausübte. Zuletzt<br />

war der Volkswirt als Mitglied der<br />

Geschäftsleitung für den Finanzbereich<br />

des Heilbronner <strong>Unternehmen</strong>s<br />

verantwortlich. Die<br />

ebm-papst Gruppe ist nach eigenen<br />

Angaben weltweit führender<br />

Hersteller von Ventilatoren<br />

und Motoren. Im vergangenen<br />

Geschäftsjahr erzielte das <strong>Unternehmen</strong><br />

einen Umsatz von 1,1<br />

Milliarden Euro. ebm-papst<br />

beschäftigt weltweit 10 000 Mitarbeiter.<br />

(jus)<br />

von Gerhard Herr<br />

Der Formel-1 Ferrari in Öl an der<br />

Wand, ein Foto vom Großen Preis<br />

von Monaco und Ferrari-Modelle sowie<br />

das unabdingliche Laptop auf dem<br />

Schreibtisch im Büro neben dem elegant<br />

und repräsentativ gestalteten<br />

Showroom. Thorsten Gohm sieht beim<br />

Arbeiten immer rot – fast immer.<br />

Ferrari, Maserati, Lamborghini – Autokennern<br />

schlägt schon beim Klang<br />

dieser ruhmreichen Namen das Herz<br />

höher. Thorsten Gohm verkauft diese<br />

meist roten Boliden aus Maranello und<br />

Sant’Agata in seinem Autohaus in Singen<br />

am Hohentwiel.<br />

In dem bereits 1906 von seinem Vorfahren<br />

Josef Gohm im Hegau-Städtchen<br />

Aach gegründeten <strong>Unternehmen</strong><br />

„zum Zweck des Verkaufs und der Reparatur<br />

von Motorrädern“ und späteren<br />

Vertrieb von Traktoren, haben sich<br />

die Gohms seit über 25 Jahren den<br />

Sportwagen und Luxuslimousinen der<br />

Marken Ferrari, Maserati, Bentley und<br />

Jaguar, eine zeitlang sogar Rolls Royce,<br />

gewidmet. Demnächst eröffnet das<br />

nach dem in den frühen 60er Jahren<br />

ins <strong>Unternehmen</strong> eingetretenen Alfred<br />

Gohm benannte Autohaus im<br />

neuen Stuttgarter Meilenwerk eine<br />

Lamborghini-Dependance. „Professionalität,<br />

Zuverlässigkeit und bedingungslose<br />

Hingabe sind die Leitsätze<br />

unserer <strong>Unternehmen</strong>skultur“, sagt<br />

der diplomierte Kaufmann Thorsten<br />

Gohm, der seit 2006, nach dem Tod seines<br />

Onkels Ewald, das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit 25 festen Mitarbeitern und 15 Teilzeitkräften<br />

führt.<br />

Für die Fahrzeugbauer ist Gohm seit<br />

1981 Vertragshändler. Kein Wunder al-<br />

Gut beschirmt ins Internet<br />

◆ Tjark Auerbach und seine Avira GmbH: Deutschlands einziger IT-Spezialist für selbst entwickelte Sicherheitslösungen<br />

von Gerd Ahrendt<br />

Der rote Schirm auf weißem Grund,<br />

Markenzeichen für IT-Sicherheit<br />

Made in Germany, ist auf dem Vormarsch:<br />

Nach Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz stehen jetzt<br />

Frankreich, Spanien und Italien an. In<br />

absehbarer Zukunft sollen auch Japan,<br />

Indien und die Arabischen Emirate folgen.<br />

„Internationalität ist wichtig, aber<br />

gut Ding will Weile haben“, sagt Tjark<br />

Auerbach, Geschäftsführer der Avira<br />

GmbH in Tettnang.<br />

Seit Gründung des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

sind fast 20 Jahre vergangen. Der Startschuss<br />

fiel Mitte der 1980er Jahre im<br />

Steakhouse in Friedrichshafen. „Dort<br />

haben wir uns den Firmennamen<br />

überlegt“, erzählt Auerbach. Da er und<br />

sein Kompagnon damals noch bei einem<br />

anderen <strong>Unternehmen</strong> angestellt<br />

waren, entschieden sie sich für die Vornamen<br />

ihrer Frauen: Statt Hanna und<br />

Betty wählten sie jedoch das Kürzel<br />

H+B – kombiniert mit dem Zusatz<br />

„EDV“ und „Datentechnik“. Der komplizierte<br />

Name wurde erst 2006 durch<br />

„Das Internet ist kein lieber<br />

Streichelzoo, sondern ein<br />

gefährliches Haifischbecken“<br />

AVIRA-CHEF TJARK AUERBACH ÜBER DIE<br />

GEFAHREN IM NETZ<br />

das einprägsame Avira ersetzt.<br />

Dass der gebürtige Münchner in der<br />

ehemaligen Residenz der Montfortgrafen<br />

heimisch wurde, hängt mit der<br />

Liebe zu einer Schwäbin und seiner<br />

Ausbildung an der Elektronikschule<br />

Tettnang zusammen. Mit Viren war er<br />

eher zufällig ins Geschäft gekommen.<br />

Die ersten vier Jahre seit der Gewerbeanmeldung<br />

handelte er mit importierter<br />

Software, so genannten PC-Tools.<br />

Dann befreite er den Rechner eines<br />

Freundes von einem Virus, und ein ertragreiches<br />

Geschäftsfeld für die neue<br />

GmbH war entdeckt. Das Programmieren<br />

der unter dem Namen Antivir<br />

bekannt gewordenen Schutzprogramme<br />

überließ Auerbach seinen beiden<br />

Mit-Gesellschaftern.<br />

Die Tettnanger haben ihren Schutzschirm<br />

längst nicht nur über die Windows-Welt<br />

gespannt. Auch Linux-Rechner<br />

gehören dazu – ebenso wie moderne<br />

Taschencomputer (PDA) oder<br />

Smartphones (Handy mit PDA). Momentan<br />

nutzen mehr als 70 Millionen<br />

professionelle und private Anwender<br />

vorwiegend im deutschsprachigen<br />

Raum die verschiedenen Schutzprogramme<br />

für PC und Netzwerke. Zu den<br />

nationalen und internationalen Kun-<br />

so, dass der Verkauf der überwiegend<br />

in rot lackierten Acht- und Zwölfzylinder-Boliden<br />

mit dem schwarzen Cavallino<br />

Rampante auf gelbem Grund<br />

Chefsache ist. Bis zu 40 Prozent seiner<br />

täglichen Arbeit ist auch die Lieferantenbetreuung<br />

und der enge Kontakt zu<br />

den Herstellern. Die Lieferzeiten, trotz<br />

bester Pflege: eineinhalb bis zwei Jahre.<br />

Da bestelle ich doch heute schon<br />

ein altes Auto? „Aber Sie kriegen wenigstens<br />

einen“, lautet die Antwort, so<br />

punktgenau wie ein Ferrari-Zwölfzy-<br />

linder, der 599 GTB Fiorano F1, seine<br />

angetriebenen Hinterreifen dank geregeltem<br />

Sperrdifferenzial auf den<br />

Asphalt drückt. „Wir erfüllen Männerträume“,<br />

fügt der 41-Jährige hinzu. Obwohl<br />

übrigens nach wie vor meist die<br />

Ehefrauen oder Lebenspartnerinnen<br />

über den Kauf oder Nichtkauf eines<br />

Luxusmobils entscheiden würden.<br />

Gohm freut sich sogar, wenn die Luxus-Hersteller<br />

immer ein Exemplar zu<br />

wenig bauen. Das ist für ihn „Güter-<br />

Verknappung und Wecken von Begehrlichkeiten“.<br />

Aufdringlich dürfe der<br />

Luxuswagen-Verkäufer nicht werden.<br />

Er müsse immer auf den Impuls der<br />

Klientel warten. Gohm: „Der Kunde<br />

setzt das Signal, an das wir anknüpfen.“<br />

Nie dürfe der Eindruck entstehen,<br />

dass man gar ein Produkt „vom<br />

Sein Schirm schützt vor bösen Viren: Avira-Chef Tjark Auerbach macht mit Antivir das Internet ein Stück sicherer. Bilder: Arriva<br />

den zählen börsennotierte <strong>Unternehmen</strong>,<br />

Bildungseinrichtungen und öffentliche<br />

Auftraggeber.<br />

Dass nur jeder zwanzigste Nutzer zu<br />

den zahlenden Kunden zählt, stört<br />

Auerbach überhaupt nicht. Im Gegenteil:<br />

Das kostenlose Antivir garantiert<br />

maximalen Bekanntheitsgrad bei minimalem<br />

Aufwand. „Und wir haben 70<br />

Millionen Sensoren im Internet“,<br />

nennt er als weiteren Vorteil. Denn je-<br />

Tjark Auerbach und Avira<br />

Mitte der 1980er Jahre machte sich Tjark Auerbach mit der<br />

H+BEDV Datentechnik selbstständig. 1990 folgte der<br />

Eintrag als GmbH ins Handelsregister. Seit März 2006 tritt<br />

das <strong>Unternehmen</strong> unter dem Namen Avira GmbH am<br />

Markt auf. Firmensitz ist Tettnang im Bodenseekreis. Avira<br />

unterhält eine Zweigstelle in Bukarest, eine Vertriebstochter<br />

in Innsbruck, mehrere Stützpunkte im deutschsprachigen<br />

Raum und pflegt Partnerschaften in Europa,<br />

Asien und Amerika. Mit weltweit 250 Mitarbeitern erzielt<br />

Avira einen Jahresumsatz von 22 Millionen Euro. Über die<br />

Auerbach-Stiftung sorgt Avira nicht nur für den Schutz der<br />

virtuellen Umgebung, sondern kümmert sich auch um<br />

mehr Sicherheit in der realen Welt. Die Stiftung des Firmengründers<br />

fördert gemeinnützige und soziale Vorhaben<br />

sowie Kunst, Kultur und Wissenschaft. (ahr)<br />

Hof haben wolle“. Die aktuell in der<br />

Autobranche gepflegte Rabattschlacht<br />

ist für den Luxusbereich absolutes Tabu.<br />

Der Schlüssel zum Verkaufserfolg<br />

führt für Thorsten Gohm über intensiv<br />

gepflegte Beziehungen und Empfehlungen<br />

sowie persönliches Networking.<br />

So ist Gohm allein im Sommer an<br />

über 30 Wochenenden und Veranstaltungen<br />

persönlich präsent, um neue<br />

Kontakte zu knüpfen oder alte zu pflegen.<br />

„Wir müssen mit dem Kunden auf<br />

Augenhöhe, oder besser knapp einen<br />

der Nutzer kann verdächtige Dateien<br />

jederzeit an Avira schicken. Dieses<br />

Frühwarnsystem garantiert nicht nur<br />

Kundennähe, sondern stärkt die <strong>Unternehmen</strong>smaxime<br />

„Erkennung, Erkennung,<br />

Erkennung“.<br />

Das ist auch nötiger denn je. Denn<br />

die Bedrohung hat sich in den vergangenen<br />

Jahren dramatisch verstärkt.<br />

Was früher noch als Imponiergehabe<br />

vorwiegend jugendlicher Computer-<br />

Wimpernschlag drunter sein“, sagt er<br />

Die Kundschaft: Eine bodenständige,<br />

technikverliebte Klientel – alles sei<br />

normal. Überwiegend zählt der in Singen<br />

in unmittelbarer Nähe seines Autohauses<br />

an der Automeile wohnende<br />

Gohm Mittelständler dazu. Menschen,<br />

die von morgens bis abends arbeiten<br />

und sich dann auch etwas gönnen<br />

würden. Natürlich ist darunter der eine<br />

oder andere Promi aus dem Schweizer<br />

Grenzgebiet oder aus dem Bayerischen.<br />

Darunter seien aber auch ganz<br />

freaks abzuhaken war, hat heute „echt<br />

kriminellen Hintergrund“, sagt Auerbach.<br />

Alle 20 Sekunden entdecken die<br />

Avira-Spezialisten einen neuen Schädling<br />

im Netz – im Fachjargon Malware<br />

genannt. Umso unverständlicher ist<br />

ihm der sorglose Umgang vieler Anwender<br />

mit ihren Daten. Regelmäßige<br />

Backups und gesunder Menschenverstand<br />

sind in seinen Augen das Wichtigste.<br />

Das Internet sei schließlich<br />

„normale“ Menschen, die über das nötige<br />

Kleingeld verfügen.<br />

Der Verkauf von Luxuswagen – ein<br />

Traumjob? „Alle denken, das ist toll,<br />

aber es ist Autohandel, wie in jedem<br />

anderen Haus auch“, gibt es wieder die<br />

sachliche Antwort. Der Arbeitstag beginnt<br />

um sieben Uhr. Erst gegen 22<br />

oder gar 23 Uhr ist an Feierabend zu<br />

denken. Hinzu kommen viele Termine<br />

am Wochenende. Im Luxusbereich<br />

werden die Kunden überwiegend bei<br />

Events und Veranstaltungen betreut,<br />

„kein lieber Streichelzoo“, sondern ein<br />

„gefährliches Haifischbecken“.<br />

Zum 20-jährigen Firmenbestehen<br />

im Februar 2010 will Auerbach den geplanten<br />

Neubau im Tettnanger Gewerbegebiet<br />

Schäferhof in Betrieb nehmen.<br />

Bislang sind die 180 Mitarbeiter<br />

der Zentrale auf acht verschiedene Gebäude<br />

in der Innenstadt verteilt. An<br />

der <strong>Unternehmen</strong>sform soll sich<br />

nichts ändern.<br />

Ein Mann sieht rot – damit seine Kunden Gas geben können<br />

◆ Thorsten Gohm hat den Beruf zur Berufung gemacht: Der Singener Luxuswagenhändler versorgt seine bodenständige, technikverliebte Klientel mit italienischen Sportwagen<br />

„Wir müssen mit dem Kunden<br />

auf Augenhöhe, oder besser<br />

knapp einen Wimpernschlag<br />

drunter sein“<br />

LUXUSWAGENHÄNDLER<br />

THORSTEN GOHM<br />

Er verkauft Luxussportwagen<br />

und Luxuslimousinen<br />

an Menschen,<br />

die das<br />

Außergewöhnliche<br />

lieben und<br />

sich etwas besonders<br />

gönnen:<br />

Thorsten Gohm.<br />

Bild: Herr<br />

bei Rallyes, Ausfahrten, Werksbesichtigungen,<br />

Fahrertrainings oder Fahrzeugpräsentationen<br />

mit handverlesenen<br />

Einladungen. Dabei sei der Verkaufsprozess<br />

schneller als im Volumengeschäft,<br />

weil die Kunden nur<br />

wenig Zeit hätten. Jährlich verkauft das<br />

Autohaus Gohm pro Fabrikat 35 bis 55<br />

Exemplare. Die Maserati- und Jaguar-<br />

Kunden kommen aus einem Umkreis<br />

von 70 Kilometern. Bei Bentley und<br />

Ferrari reicht der Radius bis Vorarlberg,<br />

Österreich, die Schweiz, Stuttgart,<br />

Freiburg und in den gesamten badischen<br />

Raum.<br />

Trotz eines prall gefüllten Terminkalenders,<br />

findet der Vater zweier Kinder<br />

immer noch Zeit für Familie und Sport:<br />

Golfen, Skifahren und Fußballspielen<br />

sind seine Hobbys. Auch sozial ist er<br />

engagiert, Mitglied im Singener Lions<br />

Club. Dabei ist es ihm selbst völlig egal,<br />

was vor der eigenen Haustür steht: Zur<br />

Zeit ist es ein 500er Fiat, natürlich in<br />

Ferrari-Rot, natürlich mit breiten Reifen,<br />

natürlich limitiert – eine Sonder<strong>ausgabe</strong><br />

des derzeit beliebten und von<br />

der Ferrari-Mutter gebauten Minis,<br />

speziell für Ferrari-Händler. Doch<br />

wenn Thorsten Gohm demnächst im<br />

Stuttgarter Meilenwerk die neue Maserati-<br />

und Lamborghini-Vertretung<br />

mit fünf weiteren Arbeitsplätzen und<br />

750 Quadratmetern Betriebsfläche eröffnet,<br />

dann kehrt er auch gewissermaßen<br />

fast wieder zu seinen Wurzeln<br />

zurück. Der Urvater der heute zum Audi-Konzern<br />

gehörenden Lambos, Ferrucio<br />

Lamborghini, hat in Sant’Agata<br />

zunächst Traktoren gebaut. Thorsten<br />

Gohms Vorfahren haben ab 1949 in<br />

Aach auch Traktoren verkauft und repariert.


Menschen & Märkte<br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 19<br />

Meister der<br />

klingenden Kisten<br />

◆ Der Überlinger Familienbetrieb Raffin baut in<br />

der zweiten Generation Drehorgeln<br />

von Sebastian Pantel<br />

Schon im Empfangsbereich der Firma<br />

Raffin in Überlingen ist klar,<br />

wo man gelandet ist. Von der Decke<br />

hängen riesenhafte Röhren – abgesägte<br />

Orgelpfeifen. Darunter steht eine<br />

kleine, blaue, in mühevoller Kleinarbeit<br />

bemalte Holzkiste. Sie thront<br />

auf einem Holzwägelchen, an der Seite<br />

hat sie eine Kurbel. Zur Begrüßung<br />

fängt Wolfgang Kaupp an, daran zu<br />

drehen – mit gleichmäßigem<br />

Schwung, der von viel Übung zeugt.<br />

Die Drehorgel röchelt kurz, dann<br />

spielt sie munter ihre Melodie: „Lebt<br />

denn der alte Holzmichl noch?“<br />

Seit fast 50 Jahren baut Firmengründer<br />

Josef Raffin schon klingende<br />

Kisten. Jedes Jahr verlassen 40 bis 60<br />

Orgeln den Betrieb. „Es wäre uns lieb,<br />

wenn es eher 60 als 40 wären“, sagt<br />

Wolfgang Kaupp. Die Auftragslage<br />

sieht nicht rosig aus, soll das heißen.<br />

Der Drehorgelmarkt ist gesättigt – wer<br />

einmal ein Instrument hat, kauft nicht<br />

so schnell ein zweites. „Und junge<br />

Die Drehorgel-Familie<br />

Josef Raffin (ganz links) ist Orgelbaumeister,<br />

ausgebildet in Ludwigsburg<br />

und Stuttgart. 1960 macht er sich<br />

selbstständig und baut zusammen mit<br />

seinem Schwager zunächst Boote,<br />

Klein- und Küchenmöbel. 1977 geht<br />

dann die erste Drehorgel in Serie – mit<br />

13 Stück. 1997 wird aus der Firma eine<br />

GmbH, Raffins Schwiegersöhne<br />

Wolfgang Kaupp (Mitte) und Rafael<br />

Engeser (ganz rechts) steigen ins<br />

Geschäft mit ein. Kaupp übernimmt<br />

den technischen, Engeser den kaufmännischen<br />

Bereich. Und auch die<br />

Weingarten – Führungswechsel bei<br />

der Industrie- und Handelskammer<br />

Bodensee-Oberschwaben (IHK):<br />

Heinrich Grieshaber löste Jürgen Winterhalter<br />

im Amt des Präsidenten ab,<br />

Peter Jany trat als Hauptgeschäftsführer<br />

die Nachfolge von Helmut Schnell<br />

an. Viele namhafte Vertreter aus Wirtschaft,<br />

Politik, Verwaltung und Wissenschaft<br />

waren nach Weingarten ins<br />

Kultur- und Kongresszentrum gekommen,<br />

um Abschied und Willkommen<br />

mit den vier IHK-Repräsentanten zu<br />

feiern. „Die IHK leistet viel – im Ehrenamt<br />

wie im Hauptamt, in der Beratung<br />

und Bildung sowie in vielen anderen<br />

Bereichen“, lobte der baden-württembergische<br />

Ministerpräsident Günther<br />

Oettinger in seiner Ansprache<br />

und ehrte den IHK-Ehrenpräsidenten<br />

Jürgen Winterhalter für dessen langjährige<br />

Verdienste um die Wirtschaft<br />

mit der Staufermedaille.<br />

Die intensive und engagierte IHK-<br />

Arbeit – die letzten zehn Jahre als Präsident<br />

– habe sein Leben geprägt, berichtete<br />

Winterhalter. Es seien gute<br />

Jahre gewesen, getragen von einer effektiven<br />

und harmonischen Zusammenarbeit<br />

mit Hauptgeschäftsführer<br />

Helmut Schnell. „Ein IHK-Präsident<br />

ist immer nur so gut, wie sein Hauptgeschäftsführer<br />

es zulässt“, meinte er.<br />

Jetzt aber sei die Zeit für einen Wechsel<br />

gekommen. „Auf Dich warten viele<br />

Aufgaben und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten“,<br />

gab er seinem Nach-<br />

Leute spielen ja nicht“, sagt Kaupp. Es<br />

gab Zeiten, in den goldenen Anfangszeiten,<br />

da bauten sie hier 150 Orgeln<br />

im Jahr. Lange gehörten Schweizer zu<br />

den treuesten Drehorgel-Käufern –<br />

heute schreckt sie der starke Euro ab.<br />

Zwischen 3000 und 10 000 Euro kostet<br />

schließlich ein Instrument.<br />

Jammern will Kaupp aber nicht.<br />

Neuerdings forciert die Firma den<br />

Drehorgel-Verleih – 72 Euro kostet das<br />

Wochenende, die Nachfrage ist groß.<br />

In Kaupps Büro und in der Werkhalle<br />

hängen jede Menge bunte Zettel mit<br />

Zitaten. Eins davon, es stammt aus Indien,<br />

lautet: „Wer nicht lächeln kann,<br />

soll keinen Laden aufmachen“. Wolfgang<br />

Kaupp hält sich dran. Er lächelt.<br />

Und wenn er die Kurbel dreht, dann<br />

leuchten seine Augen dazu.<br />

Die Orgelbau Josef Raffin GmbH ist<br />

ein Familienbetrieb – fünf Familienmitglieder<br />

und vier Angestellte arbeiten<br />

hier. Die Schwiegersöhne machen<br />

die Schreibarbeit: Kaupp im technischen,<br />

Rafael Engeser im kaufmännischen<br />

Büro. Seine Frau Friedlinde En-<br />

Töchter haben ihren Platz in der<br />

Orgel-Produktion. Gudrun Kaupp<br />

(Mitte links) ist für die Herstellung der<br />

Lochbänder verantwortlich, während<br />

Friedlinde Engeser (Mitte rechts) neue<br />

Lieder für die Drehorgel arrangiert.<br />

2002 erweitert die Firma ihr Angebot<br />

und stellt die ersten Flötenuhren her,<br />

die elektronisch gesteuert werden und<br />

zu jeder vollen Stunde ein Lied spielen.<br />

2005 übergibt Josef Raffin den<br />

Betrieb an seine Schwiegersöhne - im<br />

Moment macht die Firma einen<br />

Umsatz von 400 000 Euro im Jahr. Bis<br />

heute haben rund 4000 Instrumente<br />

die Werkstätten verlassen. (sep)<br />

folger Heinrich Grieshaber mit auf den<br />

Weg. „Wir werden uns auch künftig<br />

einmischen und uns als Sprachrohr<br />

der regionalen Wirtschaft Gehör verschaffen“,<br />

versprach dieser. Im Juli<br />

war der Vorstand der Grieshaber Logistik<br />

AG Weingarten (50 Millionen<br />

Umsatz, 430 Mitarbeiter in neun Logistikzentren)<br />

mit überwältigender<br />

Mehrheit von den Mitgliedern der<br />

IHK-Vollversammlung zum neuen<br />

Präsidenten gewählt worden. Grieshaber<br />

kann auf ein bereits 25-jähriges<br />

Engagement zurückblicken, zuletzt<br />

als Präsidiumsmitglied der Vollversammlung<br />

und als Mitglied im IHK-<br />

Verkehrsausschuss. Verkehr und Infrastruktur<br />

blieben wichtige Themen<br />

und auch den guten Umgang mit den<br />

Mitgliedsunternehmen werde man<br />

weiter pflegen, betonte er. „Schnell<br />

und Winterhalter hinterlassen ein gut<br />

bestelltes Haus der Wirtschaft“, so der<br />

neue Präsident. Die IHK werde sich<br />

auch künftig als gut funktionierende<br />

Behörde mit hoheitlichen Aufgaben<br />

geser arbeitet neue Arrangements<br />

aus, den „Holzmichl“ zum Beispiel.<br />

Ihre Schwester Gudrun Kaupp überträgt<br />

die Töne dann auf Lochbänder<br />

aus PVC, die der Spieler mit seiner<br />

Kurbel von der Walze spult. Wo ein<br />

Loch ist, klingt ein Ton. Hat eine Orgel<br />

20 Töne, dann hat das Lochband 20<br />

Spuren, die einzeln mit einem Dorn<br />

gestanzt werden müssen, Loch für<br />

Loch. Zwischen acht und zwölf Stunden<br />

dauert es, bis ein Band fertig ist.<br />

Eine Sisyphosarbeit – eine unter vielen.<br />

In jeder Orgel stecken viele<br />

hundert Arbeitsstunden.<br />

Zum Beispiel in den Pfeifen – die<br />

lässt sich Josef Raffin noch nicht<br />

aus der Hand nehmen. Der 76-Jährige<br />

steht an der Werkbank und leimt routiniert<br />

die Einzelteile zusammen,<br />

Brettchen aus Fichten- und Birnbaumholz.<br />

Vierzig Stück, das ist der<br />

Satz für eine Orgel mit zwei Registern.<br />

Und jede einzelne Pfeife<br />

muss noch gestimmt werden, damit<br />

die ganze Orgel so schön<br />

klingt, wie sie soll.Vieles ist also<br />

Handarbeit, auch die Blasebälge<br />

aus Ziegenleder, aber nicht alles.<br />

Elektronische Steuerungen<br />

für Flötenuhren und Orgeln<br />

hat die Firma Raffin<br />

zwar mitentwickelt, hergestellt<br />

werden sie hier jedoch<br />

nicht. Auch die Metallteile<br />

werden eingekauft,<br />

ebenso wie PVC-<br />

Rohbänder für die Musikrollen.<br />

Die müssen mit einer<br />

Toleranz von einem halben<br />

Millimeter auf die richtige<br />

Breite geschnitten werden, damit<br />

in der Orgel nichts hakt.<br />

Schließlich gibt es noch drei Maler,<br />

die in Heimarbeit die Gehäuse von<br />

Orgeln und Uhren mit Blumen, Ornamenten,<br />

Stadtansichten oder auch<br />

mal mit Szenen aus „Der kleine Prinz“<br />

versehen – ganz nach Kundenwunsch.<br />

Im Keller der Firma gibt es einen<br />

kleinen, düsteren Raum. Als Wolfgang<br />

Kaupp das Licht anschaltet, sieht man<br />

in der Ecke eine komplette Späth-Kirchenorgel<br />

aus dem Jahr 1911. „Hier<br />

unten haben alle Raffin-Töchter Orgel<br />

spielen gelernt“, erzählt Kaupp. Josef<br />

Raffin kaufte das Instrument und rüstete<br />

es um. Nun gibt es vorn am Spieltisch<br />

eine Kurbel. Kaupp dreht sie –<br />

und die Riesen-Drehorgel dröhnt los<br />

wie von Geisterhand. In der Fußgängerzone<br />

wird sie niemals klingen.Hier<br />

unten leuchten Wolfgang Kaupps Augen<br />

am hellsten.<br />

Stabwechsel bei der IHK<br />

◆ Bodensee-Oberschwaben: Wechsel im Amt von Präsident und Hauptgeschäftsführer<br />

von Barbara Müller<br />

Die neue und alte Spitze der IHK Bodensee-Oberschwaben (v.l.): Heinrich<br />

Grieshaber, Jürgen Winterhalter, Peter Jany, Helmut Schnell. Bilder: IHK/Müller<br />

sowie als kompetenter Dienstleister<br />

und engagierte Interessenvertretung<br />

präsentieren.<br />

Im Jahr 1974 hatte der Jurist Helmut<br />

Schnell seine Laufbahn bei der IHK<br />

begonnen. Aus den damals 14 000 Mitgliedsunternehmen<br />

seien mittlerweile<br />

32 000 geworden, berichtete er. „Die<br />

Arbeit hat viel Spaß gemacht, auch<br />

wenn es große Herausforderungen zu<br />

bewältigen gab.“ Er habe in all den<br />

Jahren auf eine starke IHK-Mannschaft<br />

bauen können. Die überdurchschnittlich<br />

guten Bewertungen, die<br />

die IHK Bodensee-Oberschwaben<br />

heute durchweg erhalte, sei vor allem<br />

den kompetenten Mitarbeitern und<br />

auch seinen Vorgängern zu verdanken.<br />

Schnells Nachfolge hat am 1. September<br />

Peter Jany angetreten. „Ich<br />

freue mich sehr über die neue Aufgabe.<br />

Sie ist vielseitig, bedeutsam und<br />

spannend“, sagte der langjährige Rektor<br />

der Hochschule Ravensburg-<br />

Weingarten.<br />

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Raffin-Manufaktur.<br />

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Köpfe<br />

ROLF LUTZ<br />

Wechsel bei ZF<br />

Die Leitung des<br />

<strong>Unternehmen</strong>sbereichsNutzfahrzeugund<br />

Sonder-<br />

Antriebstechnik<br />

der ZF<br />

Friedrichshafen<br />

AG übernahm<br />

zum 1. Oktober<br />

Rolf Lutz (Bild).<br />

Damit löste er Wolfgang Vogel ab.<br />

Der 56-jährige Leiter des Geschäftsfelds<br />

LKW-Antriebstechnik<br />

rückt zugleich in die ZF-<strong>Unternehmen</strong>sleitung<br />

auf. Dies teilte<br />

die ZF Friedrichshafen AG mit.<br />

Vogel, der für diesen <strong>Unternehmen</strong>sbereich<br />

14 Jahre verantwortlich<br />

war, fokussiert seine<br />

Arbeit auf sein Vorstandsressort<br />

Zentrale Materialwirtschaft.<br />

Er bleibt verantwortlich<br />

für das ZF-Geschäftsfeld<br />

Luftfahrt-Antriebstechnik wie<br />

auch für jenes der Marine-Antriebstechnik<br />

sowie für die Region<br />

Südamerika. Rolf Lutz blickt auf<br />

eine 28 Jahre lange Tätigkeit für<br />

ZF zurück. Der studierte Maschinenbauer<br />

trat 1980 als Versuchsingenieur<br />

ins <strong>Unternehmen</strong><br />

ein. Es folgten verschiedene<br />

Schritte im<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Seit 2006<br />

ist der in Tübingen<br />

geborene Familienvater<br />

Mitglied der<br />

Bereichsleitung im<br />

<strong>Unternehmen</strong>sbereichNutzfahrzeug-<br />

und Sonder-<br />

Antriebstechnik,<br />

dessen Leitung er nun<br />

übernahm. Die Sparte<br />

erwirtschaftete im vergangenen<br />

Jahr 2,085 Milliarden<br />

Euro mit 7158 Mitarbeitern.<br />

(sk)<br />

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Christine Böck


Menschen & Märkte<br />

Seite 20 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

Köpfe<br />

WALTER UND LINZ<br />

Neues Führungsteam<br />

Teledata Friedrichshafen, ein<br />

Tochterunternehmen der Technischen<br />

Werke (TWF), hat seit 1.<br />

Oktober zwei neue Geschäftsführer:<br />

Armin Walter (Bild links)<br />

übernimmt den Posten des kaufmännischen<br />

und Stephan Linz<br />

(Bild rechts) den des technischen<br />

Geschäftsführers in dem regionalen<br />

Telekommunikations-<br />

<strong>Unternehmen</strong>. Nach zehn Jahren<br />

gibt der bisherige Geschäftsführer<br />

Albert Klesel sein Amt ab und<br />

wechselt als kaufmännischer<br />

Leiter zu den TWF. Die beiden<br />

neuen Geschäftsführer sind seit<br />

2000 bei Teledata. Zuletzt war<br />

Walter als Leiter Geschäftskundenvertrieb,<br />

Linz als Betriebsleiter<br />

tätig. 14 Vollzeit-Mitarbeiter hat<br />

Teledata, im vergangenen Jahr<br />

schrieb man 126 000 Euro Gewinn.<br />

(sk)<br />

TONY KLEINHEINZ<br />

Neuer Job<br />

Seit 1. September leitet<br />

Tony Kleinheinz (Bild)<br />

die Business Unit<br />

Mimot Surface<br />

Mount Technologies<br />

der Rohwedder AG<br />

in Lörrach. Bereits<br />

seit 1978 befasst sich<br />

Mimot mit der SMD-<br />

Bestückung. Kleinheinz<br />

besitzt mehr als<br />

20 Jahre Erfahrung auf<br />

dem Gebiet der Surface<br />

Mount Technologies. Vor<br />

seiner Tätigkeit für die<br />

Rohwedder AG war er<br />

unter anderem Leiter der<br />

Division Electronics Assembly<br />

bei Siemens in<br />

Südkorea. Seit 1. April ist<br />

Kleinheinz für das Business<br />

Development der Rohwedder<br />

Division Electronics Production<br />

Solutions (EPS) verantwortlich.<br />

Mimot ist seit Anfang 2007 in die<br />

Rohwedder Division EPS eingebunden.<br />

Mit rund 1000 Mitarbeitern<br />

weltweit ist der Rohwedder<br />

Konzern ein führender<br />

Anbieter von Automatisierungslösungen<br />

und Standard-Produkten<br />

in den Bereichen Mechatronics<br />

Production Solutions<br />

(MPS) und Electronics Production<br />

Solutions (EPS). (jus)<br />

GOLLIN UND STOLL<br />

Neue Förderer<br />

Manfred Gollin und Wilhelm Stoll<br />

sind die neuen Wirtschaftsförderer<br />

der Stadt Rheinfelden. Sie<br />

sollen Oberbürgermeister Eberhard<br />

Niethammer unterstützend<br />

zur Seite stehen, wenn es um die<br />

Neuansiedelung von Industrie<br />

und Gewerbe in Rheinfelden geht.<br />

Manfred Gollin ist ehemaliger<br />

Stadtrat und stellvertretender<br />

Betriebsleiter des Energiedienst<br />

Rheinfelden. Ab Oktober ist er<br />

offiziell in Rente. Stoll arbeitete 20<br />

Jahre als Filialleiter bei Famila<br />

und macht sich 2005 als Berater<br />

selbstständig. Die Aufgaben sind<br />

zunächst die Ansiedlung des<br />

Logistikunternehmens Grieshaber<br />

zwischen Warmbach und Herten<br />

und die des Recyclingunternehmes<br />

Vogt-Plastic und der Campus<br />

Rheinfelden. (sk)<br />

Feuer, Amboss und hartes Metall<br />

◆ Kunstschmied Rolf Rottler packt die heißen Eisen an – als Handwerker mit Leib und Seele und Künstler mit eigenen Ideen<br />

von Christina Nack<br />

Rolf Rottler hat immer ein Eisen im<br />

Feuer. Das erreicht zwar locker<br />

2500 Grad, dennoch beschreibt er die<br />

Temperatur nicht als heiß: „Du musst<br />

das Eisen schmieden, solange es<br />

warm ist“, ideal sei eine „Wärme“ von<br />

rund 1200 Grad. Der 50-jährige Neuhausener<br />

weiß, wovon er spricht,<br />

denn er ist Kunstschmied.<br />

Vor exakt 25 Jahren hat er mit Ehefrau<br />

Kornelia den Betrieb in seinem<br />

Geburtsort gegründet und sich seither<br />

mit Kunstschmiede-, Schlosser- und<br />

Metallarbeiten bei Neu- und Umbau,<br />

Restaurierungen und Industrieaufträgen<br />

einen hervorragenden Namen<br />

weit über die Region hinaus gemacht.<br />

In rhythmischem Stakkato fällt der<br />

Hammer auf den Amboss. Rolf Rottler<br />

hantiert in scheinbar selbstverständlicher<br />

Leichtigkeit mit dem drei Kilogramm<br />

schweren Werkzeug, ab und<br />

zu befördert er den glühenden Barren<br />

mit einer großen Zange zurück in die<br />

Esse. Glutrot funkelt<br />

von Manfred Hüfner<br />

Waldshut-Tiengen – Bernd Glasstetter<br />

(35) ist Webdesigner und Datenbankprogrammierer.<br />

Er erstellte zum Beispiel<br />

die Internetauftritte der Gemeinde<br />

Lauchringen oder vom Landratsamt<br />

Waldshut. Wer allerdings im Internet<br />

sein Projekt www.splashpages.de<br />

aufruft, stellt fest, dass der Wahl-Tiengener<br />

noch ganz anderes auf dem Kasten<br />

hat. Er ist der „Comic-Guru“ und<br />

exzellenter Kenner der Szene. Er betreibt<br />

das größte Internet-Forum zu<br />

diesem Thema im deutschsprachigen<br />

Raum, die „Splashpages“. Es ist der<br />

Kristallisationspunkt der Comic-Szene<br />

und bei Fans, Verlagen und Comic-<br />

Zeichnern anerkannt.<br />

Der Weg dahin war nicht gerade einfach.<br />

Mitte der 90er Jahre begann er<br />

mit einer Homepage über seine Superhelden,<br />

die seinerzeit gerade ein Revival<br />

erlebten. 1998 kam dann das Magazin<br />

„Splash!“ bundesweit an die Kioske,<br />

das gerade ein Mal vier Ausgaben<br />

überdauerte. Was blieb,<br />

war das Internet. Die<br />

Splashpages erhielten ein<br />

Forum, in dem sich Comic-<br />

Fans miteinander unterhalten<br />

konnten. Schließlich kamen<br />

noch weitere verwandte<br />

Themen hinzu. Mittlerweile<br />

wird von Filmen über Spiele<br />

und Bücher bis hin zu Musik<br />

alles diskutiert.<br />

„Es ist ein Multimedia-<br />

Portal daraus geworden“,<br />

stellt Glasstetter fest und<br />

das Schmiedefeuer, das seit eh und je<br />

aus Holzkohle entfacht wird. „Es darf<br />

nicht zu warm werden. Wenn’s weiß<br />

wird, ist’s Oberkante, dann zerfällt<br />

das Material zu Schrott“, erklärt der<br />

Schmied gemütlich. Er mag diese<br />

Stimmung in der Werkstatt, die Hitze,<br />

den Geruch, den Klang des Hammers.<br />

Rolf Rottler ist ein Vollblutschmied, er<br />

liebt seinen Beruf und die wundersame<br />

Verwandlung von hartem Material<br />

zu zierlichen Objekten mit weichen<br />

Formen.<br />

Ursprünglich wollte der junge Rolf<br />

Goldschmied werden, denn schon als<br />

Bub zeigten sich handwerkliches Geschick<br />

und künstlerische Ader. „Doch<br />

es gab keine Lehrstelle.“ Also lernte er<br />

Schlosser und Kunstschmied und entdeckte<br />

darin seine eigentliche Leidenschaft<br />

und Begabung: einem rohen,<br />

harten Klotz zu neuer Gestalt und<br />

„Du musst das Eisen schmieden,<br />

solange es warm ist“<br />

KUNSTSCHMIED<br />

ROLF ROTTLER<br />

Auf Internet-Streifzug mit den Comic-Helden<br />

◆ Webdesigner Bernd Glasstetter gilt als Experte für Lucky Luke, Donald Duck und Co.<br />

fügt hinzu: „In der Comic-Szene bin<br />

ich dadurch bekannt wie ein bunter<br />

Hund“. Längst kennen ihn die einschlägigen<br />

Verlage, die Zeichner und<br />

die Sammler, erhält er Anrufe von Comic-Fans.<br />

Gut vier Stunden täglich,<br />

schätzt Glasstetter, wendet er für sein<br />

Hobby auf. Sei es, dass er im Internet<br />

Comic-Guru: der Waldshuter<br />

Bernd Glasstetter.<br />

Bild: Hüfner<br />

Sinngebung zu verhelfen. 1981 legte er<br />

die Meisterprüfung ab, um danach<br />

zwei Jahre lang handwerkliche Erfahrungen<br />

in verschiedenen Betrieben zu<br />

sammeln.<br />

Zusammen mit Ehefrau Kornelia,<br />

die ebenfalls aus Neuhausen stammt<br />

und medizinische Fachangestellte gelernt<br />

hat, machte er sich 1983 selbständig<br />

und richtete in einer Garage<br />

seinen Ein-Mann-Betrieb ein. Der<br />

etablierte sich schnell, bald wurde es<br />

zu eng in der kleinen Werkstatt. 1989<br />

entschlossen sich die Rottlers zum<br />

Bau eines neuen Werkstattgebäudes.<br />

Außer Meister Rottler gehören drei<br />

Gesellen und ein Lehrling zum Team,<br />

„Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung“<br />

nennt sich der Beruf jetzt.<br />

Kornelia Rottler ist guter Geist im Büro<br />

und „Mädchen für alles“. Auch sie<br />

ist fasziniert von der vielfältigen Ver-<br />

Arbeiten<br />

mit heißen<br />

Eisen: Rolf<br />

und Kornelia<br />

Rottler (vorn)<br />

und das Team<br />

der Kunst- und<br />

Bauschlosserei<br />

in Neuhausen.<br />

wendbarkeit der Metalle, die ihr Aussehen<br />

im Prozess des Alterns weiter<br />

verändern. Sie setzen Patina an, Eisen<br />

rostet: „Die Dinge haben Charakter.“<br />

Es gibt fast nichts, was Rottler nicht<br />

aus hartem Stahl, weicheren Buntmetallen<br />

und anpassungsfähigem Aluminium<br />

fertigen kann. Die Wahl des<br />

Materials richtet sich nach Form und<br />

Funktion des gewünschten Produkts.<br />

Das wird nach Vorstellungen und<br />

Skizzen von Rolf Rottler gefertigt, gelegentlich<br />

auch nach Entwürfen von<br />

Kunden, auf jeden Fall ist es von A bis<br />

Z handgemacht und maßgeschneidert.<br />

Die Palette der Möglichkeiten ist<br />

schier unerschöpflich und umfasst<br />

Gartentore, Zäune, Türen, Treppen,<br />

Balkone, Schilder, Schriftzüge, Möbel,<br />

Lampen, Grabkreuze und vieles mehr.<br />

Ausgangspunkt sind meist Vierkantund<br />

Rundblöcke aus Stahl, Kupfer,<br />

Messing und seiner geliebten Schmiedebronze,<br />

„sie ist so elegant“,<br />

schwärmt er. Er arbeitet gern nach<br />

historischen Vorbildern, ebenso gern<br />

passt er sich moderner Architektur an.<br />

Ob filigraner Flechtstuhl aus hartem<br />

Stahl oder elegante Stahltreppe mit<br />

gläsernen Stufen, Rottler liebt die verblüffende<br />

Vereinbarkeit vermeintlicher<br />

Gegensätze.<br />

Er ist nicht nur Handwerker mit<br />

Leib und Seele, sondern auch<br />

Künstler, der eigene Ideen verwirklicht.<br />

Für die fröhlichen Figuren,<br />

die auf der Chabeulistraße in<br />

Mönchweiler eine Säule hochklettern,<br />

standen die eigenen<br />

Kinder Modell, auch nostalgische<br />

Wirtshausschilder stammen<br />

aus Rolf Rottlers Werkstatt<br />

und mit seiner Kunst am Bau<br />

verleiht er Gebäuden einen besonderen<br />

ästhetischen Pfiff. Seine<br />

Exponate wurden schon mehrfach<br />

bei Ausstellungen gezeigt, erstmals<br />

1990 beim Tag der offenen Tür<br />

zur Werkstatteinweihung, 1994 anlässlich<br />

der 900-Jahr-Feier Neuhausens,<br />

1995 bei der Ausstellung „Alles<br />

Metall IFGS“ in Ulm, es folgten „Sinfonie<br />

in Stahl“ in Dresden, in den vergangenen<br />

Jahren waren Werke aus<br />

Rottlers Werkstatt unter anderem bei<br />

der Königsfelder Gewerbeschau, auf<br />

der Südwestmesse in Schwenningen<br />

und in der Villinger Volksbank zu bewundern.<br />

Keine Frage, mit seiner handwerklichen<br />

und künstlerischen Kompetenz<br />

hat er sich in den vergangenen 25<br />

Jahren gut auf dem Markt behauptet;<br />

der Kundenkreis wurde von Baden-<br />

Württemberg auf Allgäu, Pfalz und<br />

Bayern ausgedehnt, Aufträge kommen<br />

auch aus Österreich, der Schweiz<br />

und Frankreich, selbst für Kunden in<br />

Südamerika hat der vielseitige Kunstschmied<br />

schon gearbeitet: „Das Meis-<br />

seine Rezensionen veröffentlicht, im<br />

Forum Beiträge schreibt oder ein paar<br />

Neuerungen programmiert.<br />

Warum der ganze Aufwand? Glasstetter<br />

sieht die Beschäftigung mit den<br />

Comics als persönliches Hobby, will<br />

Wissen weiter geben und Interesse wecken.<br />

Aber es sind ebenso handfeste<br />

Überlegungen. Als Web-Designer und<br />

Datenbankprogrammierer kann er<br />

sich hier austoben. „Ich habe<br />

mir eine Menge Wissen da-<br />

mit erarbeitet“, erklärt er. Das fließt in<br />

andere Projekte ein. So programmierte<br />

er den Internetauftritt der Gemeinde<br />

Lauchringen. Wer Informationen vom<br />

Landratsamt Waldshut aufruft, sieht<br />

ebenfalls von Glasstetter programmierte<br />

Seiten.<br />

Längst schon besteht ein siebenköpfiges<br />

Redaktionsteam, arbeiten zusätzlich<br />

noch gut 200 Freiwillige von sporadisch<br />

bis regelmäßig mit, um von Rezensionen<br />

bis Fan-Anfragen alles ab-<br />

„In der Comic-Szene bin ich<br />

bekannt wie ein bunter Hund“<br />

COMIC-FAN BERND GLASSTETTER<br />

Mit Leidenschaft am Hammer: Rolf<br />

Rottler. Oben ein Werk aus seiner<br />

Neuhausener Schmiede.<br />

te ist Mund-zu-Mund-Werbung.“<br />

Es gibt nicht mehr viele Kollegen im<br />

Kreis, der Beruf werde zwar nicht aussterben,<br />

aber zunehmend seltener.<br />

Über Anfragen nach einer Ausbildung<br />

kann sich Rottler nicht beklagen, stellt<br />

aber fest: „Wenige haben das Zeug.“<br />

Gefragt seien neben Talent und Feingefühl<br />

auch der nötige „Biss“, Russspuren<br />

im Gesicht und Blasen an den<br />

Händen dürften nicht irritieren.<br />

Obwohl sich Zeitgeist, Bedürfnisse<br />

und Geschmäcker im Lauf der vergangenen<br />

Jahrhunderte immer wieder<br />

gewandelt haben, hat sich der Beruf<br />

des Schmieds im Wesentlichen kaum<br />

geändert. Feuer, Amboss, Hammer<br />

und ein hartes Stück Metall – darauf<br />

basiert seit mehr als 2000 Jahren die<br />

archaische Kunst des Schmiedens.<br />

Rolf Rottler gefällt die Vorstellung, eine<br />

solche lange Tradition fortzusetzen,<br />

und dieses Bewusstsein hat er<br />

auch seinen Kindern vermittelt. Sohn<br />

Florian hat im eigenen Betrieb Metallbauer<br />

gelernt und ist jetzt im dritten<br />

Gesellenjahr; die kunstbegabte Tochter<br />

Carolin liebäugelt nach dem Abitur<br />

mit einem kreativen Studium.<br />

decken zu können. Dennoch: Zum Leben<br />

würde es nicht reichen. Noch ist<br />

das Projekt ein Zuschussgeschäft, trägt<br />

sich gerade so durch die ehrenamtliche<br />

Mitarbeit. Mag sein, dass<br />

seine Kunden mit Comics<br />

nichts anfangen können<br />

– zumindest von<br />

den Erfahrungen aus<br />

seinen Splashpages<br />

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Im Internet:<br />

www.splashpages.de


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Tipps & Tricks<br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 23<br />

Die Kostensenker<br />

◆ Unternehmer geben sich gegenseitig Tipps zu sparsamem Stromverbrauch und Materialeinsatz<br />

von Stefan Preuß<br />

In Zeiten steigender Rohstoff- und<br />

Energiepreise rückt der effiziente Umgang<br />

mit Gütern in den Mittelpunkt der<br />

<strong>Unternehmen</strong>süberlegungen. Denn<br />

die Verbesserung der Materialeffizienz<br />

bedeutet, die Produktionskosten zu<br />

senken, damit zusammenhängend die<br />

Kosten zu reduzieren und somit die<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Materialkosten<br />

stellen nach Erhebungen<br />

der Deutschen Materialeffizienzagentur<br />

(demea) im produzierenden<br />

Gewerbe mit circa 42 Prozent noch vor<br />

Personalkosten (19,1 Prozent) den mit<br />

Abstand größten Kostenblock dar. Entsprechend<br />

groß ist das Einsparpotential.<br />

Konnte die Arbeitsproduktivität seit<br />

1960 gesteigert werden (Steigerungsfaktor<br />

3,5), blieb die Entwicklung der<br />

Materialproduktivität weit zurück<br />

(Faktor 2). Studien haben gezeigt, dass<br />

eine 20 bis 30 prozentige Steigerung<br />

der Materialeffizienz bis zum Jahre<br />

2016 realisierbar erscheint.<br />

Mit der Senkung der Materialkosten<br />

geht meistens eine Senkung weiterer<br />

„Die beteiligten <strong>Unternehmen</strong><br />

benötigen für das gleiche<br />

Produktionsvolumen 20<br />

Prozent weniger Energie als<br />

vor sechs Jahren“<br />

NETZWERKLEITER KURT WEISSENBACH<br />

Kosten einher, wie etwa Energie- und<br />

Entsorgungskosten. Die möglichen<br />

Einsparungen sind somit oft weitaus<br />

größer als zunächst angenommen, betont<br />

die demea, eine dem Bundeswirtschafts-Ministerium<br />

unterstellte Agentur.<br />

In der Bundesrepublik werden<br />

jährlich Materialien im Wert von 500<br />

Milliarden Euro verarbeitet. Die Steige-<br />

Das neue GmbH-Recht<br />

◆ In den nächsten Wochen tritt das MoMiG in Kraft – Was sich für bestehende <strong>Unternehmen</strong> und Gründer ändert<br />

von Ute Kimmling und Isabelle Büren<br />

Bereits in der Mai<strong>ausgabe</strong> von PRO-<br />

FIT hatten wir über die bevorstehende<br />

Reform des GmbH-Rechts berichtet.<br />

Der deutsche Bundestag hat am<br />

26. Juni 2008 das Gesetz zur Modernisierung<br />

des GmbH-Rechts und zur<br />

Bekämpfung von Missbräuchen<br />

(MoMiG) verabschiedet. Der Bundesrat<br />

hat das Vorhaben am 19. September<br />

2008 abschließend gebilligt.<br />

rung der Materialeffizienz um 20 Prozent<br />

ergibt ein Einsparpotential von<br />

immerhin 100 Milliarden Euro jährlich.<br />

Aus diesem Grund fördert die Bundesregierung<br />

die Erhöhung der Materialeffizienz<br />

in <strong>Unternehmen</strong> des produzierenden<br />

Gewerbes (siehe Info-Kasten).<br />

Materialkosten sind alle durch den Verbrauch<br />

von Stoffen und Energien entstandene<br />

Kosten, unter Material fallen<br />

auch alle Hilfs- und Betriebsstoffe.<br />

Um die Materialeffizienz zu steigern,<br />

gibt es nach Ansicht der demea grundsätzlich<br />

drei mögliche Ansatzpunkte:<br />

Die Produktkonstruktion und –dimensionierung<br />

(Materialauswahl,<br />

Geometrie, Verschnittoptimierung …)<br />

Die Produktionsprozesse (Bearbeitungsverfahren,<br />

Prozessparameter,<br />

Verbrauchsstoffe, Reinigungs- und<br />

Aufbereitungsverfahren, Hilfsstoffe,<br />

Verwertung von Produktionsabfällen…)<br />

Das Umfeld der Produktion (Transportprozesse,<br />

Lagerhaltung, Verpackungsmaterial<br />

…)<br />

Dass es die vermuteten Einsparpotenziale<br />

tatsächlich gibt, beweist das<br />

Modell „Hohenlohe – Netzwerk betrieblicher<br />

Umweltschutz und nachhaltiges<br />

Wirtschaften“. Denn die an<br />

den so genannten Effizienztischen beteiligten<br />

<strong>Unternehmen</strong> setzen die<br />

theoretischen Erkenntnisse zu Material-<br />

und Enerigeeffizienz in der täglichen<br />

Praxis um. Mit durchschlagendem<br />

Erfolg.<br />

Als sich 2002 das erste, vom Umweltministerium<br />

Baden-Württemberg geförderte<br />

Netzwerk von 17 <strong>Unternehmen</strong><br />

branchenübergreifend in Partnerschaft<br />

mit dem Fraunhofer Institut für<br />

System- und Innovationsforschung<br />

Karlsruhe zusammenfand, hatte die<br />

Preis-Rallye bei Öl, Gas und Metallen<br />

noch nicht begonnen. Man darf es echte<br />

Weitsicht nennen, schon seinerzeit<br />

das Thema nicht nur theoretisch bearbeitet,<br />

sondern auch praktisch umgesetzt<br />

zu haben. Kurt Weissenbach,<br />

Vorstandsvorsitzender des Netzwerkes,<br />

kann auf aussagekräftige Zahlen<br />

verweisen: „Die am Projekt Hohenlohe<br />

beteiligten <strong>Unternehmen</strong> benötigen<br />

für das gleiche Produktionsvolumen<br />

derzeit 20 Prozent weniger Energie als<br />

vor sechs Jahren.“ In konkreten Zahlen<br />

ausgedrückt: 2007 haben die 9 <strong>Unternehmen</strong><br />

rund 36,2 GW/h Strom vermieden.<br />

Dies entspricht einem jährlichen<br />

Energiebedarf von circa 3600 privaten<br />

Haushalten.<br />

Da mit einer Verkündung im Bundesgesetzblatt<br />

wahrscheinlich noch im<br />

Laufe des Monats Oktober zu rechnen<br />

ist, wird die Reform voraussichtlich<br />

am 1. November 2008 in Kraft treten.<br />

Die nunmehr beschlossene Fassung<br />

enthält wesentliche Änderungen<br />

gegenüber dem Regierungsentwurf<br />

vom 23. Mai 2007, die im folgenden<br />

erläutert werden.<br />

Erklären das neue GmbH-Recht: Ute Kimmling (links) und Isabelle Büren.<br />

Bild: Tesche<br />

Die Verbindung von Wissenschaft<br />

und Praxis ist für Weissenbach der<br />

Schlüssel zum Erfolg. Regelmäßige<br />

Treffen und ein Projektteam, bestehend<br />

aus Projektingenieur, Moderator<br />

und dem für das Monitoring verantwortlichen<br />

Wissenschaftler, sorgen für<br />

ein lernendes Netzwerk mit Wissenund<br />

Informationsvermittlung, Erfahrungsaustausch,<br />

Bewertung der ausgewählten<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

und Ergebnissicherung. Die Teilnehmer<br />

sind auf vielen Feldern tätig geworden.<br />

Druckluftsysteme optimieren,<br />

energiesparende Elektromotoren einsetzen,<br />

Beleuchtungssysteme austauschen,<br />

Hydrauliksysteme optimieren,<br />

innovative Techniken bei Prozesswärme<br />

oder –kälte einsetzen, kontrolliertes<br />

Lüften und Heizen – für jedes <strong>Unternehmen</strong><br />

wurde ein individuell zugeschnittenes<br />

Energiecontrolling eingeführt,<br />

Prozesse überprüft und vieles<br />

mehr. Dabei konnte jeder neben der<br />

Expertise des Projektteams auch auf<br />

die Erfahrungen ihrer Kollegen zurückgreifen“,<br />

erläutert Weissenbach.<br />

von Stefan Preuß<br />

Die ebm-papst GmbH zählt zu<br />

den Gründungsmitgliedern des<br />

Vereins „Modellregion Hohenlohe“,<br />

der Energie- und Materialverbrauch<br />

in <strong>Unternehmen</strong> senken will, und ist<br />

von Beginn an bis heute beim ersten<br />

Energieeffizienztisch engagiert. „Das<br />

Ziel ist die kontinuierliche Analyse<br />

von Energieeinsparmöglichkeiten<br />

unter anderem in <strong>Unternehmen</strong>sgebäuden<br />

und Herstellungsprozessen<br />

sowie deren Umsetzung,“ verdeutlicht<br />

<strong>Unternehmen</strong>ssprecher Hauke<br />

Hannig. In den zurückliegenden Jahren<br />

sind eine Vielzahl von Maßnahmen<br />

umgesetzt worden. Die jährliche<br />

Einsparung beläuft sich (gerechnet<br />

auf einen Heizölpreis von 84,4<br />

Cent je Liter bzw. einen Strompreis<br />

von 10 Cent pro kw/h) aktuell auf<br />

479 000 Euro. Und dies, obwohl das<br />

<strong>Unternehmen</strong> seit 2001 stark gewachsen<br />

ist.<br />

Die Aufstellung der einzelnen Posten<br />

macht deutlich, dass sich auch<br />

Mindeststammkapital<br />

Das ursprüngliche Modell, das Mindestkapital<br />

einer normalen GmbH auf<br />

10 000 Euro abzusenken, wurde fallengelassen.<br />

Es bleibt bei einem Mindeststammkapital<br />

von 25 000 Euro. Begründet<br />

wird das damit, dass mit der<br />

neu eingeführten Einstiegsvariante<br />

der GmbH, der haftungsbeschränkten<br />

Unternehmergesellschaft, ohnehin<br />

die Möglichkeit eines geringeren<br />

Stammkapitals geschaffen wird. Außerdem<br />

war befürchtet worden, das<br />

Absenken des Stammkapitals könnte<br />

zu einem Verlust des Ansehens von<br />

bestehenden GmbHs führen.<br />

„Mini-GmbH“<br />

Die haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft<br />

wird fast unverändert<br />

gegenüber dem Regierungsentwurf<br />

umgesetzt. Zur Erinnerung:<br />

Die „Unternehmergesellschaft haftungsbeschränkt“<br />

ist eine besondere<br />

Form der GmbH, für die Sonderregeln<br />

gelten. Sie kann theoretisch mit einem<br />

Stammkapital von 1 Euro gegründet<br />

werden.<br />

In der nunmehr beschlossenen Fassung<br />

des Gesetzes bleibt es dabei, dass<br />

die Unternehmergesellschaft ihre Gewinne<br />

nicht voll ausschütten darf um<br />

das Mindestkapital anzusparen. Sie<br />

muss ein Viertel des um den Verlustvortrag<br />

des Vorjahres gekürzten Gewinns<br />

in eine Rücklage einstellen. Neu<br />

ist, dass diese Rücklage nicht nur zur<br />

Kapitalerhöhung verwendet werden<br />

darf, sondern auch für den Ausgleich<br />

eines Jahresfehlbetrages oder eines<br />

Verlustes aus dem Vorjahr. Mit Erhöhung<br />

des Stammkapitals auf mindestens<br />

25.000,00 Z kann die „Unternehmergesellschaft<br />

haftungsbeschränkt“<br />

in eine „GmbH“ umfirmieren.<br />

Musterprotokoll mit Notar<br />

Fördermittel<br />

<strong>Unternehmen</strong>, die Projekte zur Material- und Energieeffizienz<br />

starten wollen, können über die Deutsche Materialeffizienzagentur<br />

Fördermittel erhalten. Es werden zwei Beratungsformen<br />

unterschieden: Die Potenzialanalyse und die Vertiefungs-<br />

oder Umsetzungsberatungen. Der Gesamtbetrag<br />

der Förderung (Erst- und Vertiefungsberatung) kann bis zu<br />

99 000 Euro betragen. Die Förderung wird als Projektförderung<br />

durch nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt. Auch<br />

Netzwerke zur Verbesserung der Materialeffizienz werden<br />

unter dem Stichwort „NeMat“ gefördert. NeMat dient der<br />

Förderung von Netzwerken zur rentablen Verbesserung der<br />

Materialeffizienz, hauptsächlich in mittelständischen <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Ein Materialeffizienz-Netzwerk ist ein Kooperationsvorhaben<br />

mehrerer Partner, geleitet durch eine neutrale<br />

Netzwerkkoordination. Die Förderung ist zweistufig.In Phase<br />

I (max. 3 Monate) werden die Etablierung des Netzwerkes<br />

und die Erarbeitung der Konzeption zu 75 Prozent gefördert.<br />

In Phase II wird die Umsetzung der Netzwerkkonzeption<br />

und Zukunftssicherung des Netzwerkes bis zu 50<br />

Prozent bezuschusst. (pre)<br />

Kontakt:<br />

www.demea.de<br />

Kühle Rechner<br />

◆ Bei ebm-papst macht sich das Spar-Netzwerk bezahlt<br />

kleine Beträge aufs Jahr gesehen ordentlich<br />

summieren. So spart eine<br />

energieoptimierte Beleuchtung in<br />

der Lehrwerkstatt zwar „nur“ 1450<br />

Euro pro Jahr, und die Umstellung eines<br />

Rührwerkes lediglich 320 Euro,<br />

doch gibt es in einem Betrieb sehr<br />

viele Stellschrauben, an denen gedreht<br />

werden kann. Der Austausch<br />

der Monitore an den Büro- und den<br />

Fertigungsarbeitsplätzen auf energieeffiziente<br />

Modelle spart bereits<br />

18 650 Euro im Jahresverlauf. Und<br />

auch bei der Neuanschaffung von<br />

Drehmaschinen lohnt sich der Blick<br />

auf deren Energieverbrauch. 16 800<br />

Euro spart ebm papst jedes Jahr<br />

durch die Auswahl entsprechender<br />

Drehautomaten.<br />

Große Potenziale liegen natürlich<br />

im Bereich Heizung und Lüftung.<br />

ebm papst hat die Heizungsverteilung<br />

optimiert, teilweise auf Gas umgestellt<br />

sowie Heiz- und Kühldecken<br />

in die Produktionsräume installieren<br />

lassen. Mehr als die Hälfte der Einsparungen<br />

wird in diesem Bereich<br />

Die im Regierungsentwurf vorgesehene<br />

Regelung für einfache Standardgründungen<br />

ein sog. „Gründungs-<br />

Set“ (Mustervertrag, Muster zur Handelsregisteranmeldung,<br />

Muster zur<br />

Geschäftsführerbestellung und Gesellschafterliste)<br />

zu verwenden, wobei<br />

eine Beglaubigung der Unterschriften<br />

der Gründer ausreichen und eine notarielle<br />

Beurkundung nicht mehr notwendig<br />

sein sollte, wurde fallengelassen.<br />

Stattdessen sieht die neue Fassung<br />

des Gesetzes für unkomplizierte<br />

Standardgründungen nun ein Musterprotokoll<br />

vor, das alle notwendigen<br />

Schriftstücke in einem Dokument vereinigt<br />

und das notariell beurkundet<br />

werden muss. Die Kosten sind hierbei<br />

reduziert. Hier wurde der Sorge Rechnung<br />

getragen, dass die Gründer einer<br />

GmbH ohne notarielle Beratung nicht<br />

über die erheblichen Risiken aufgeklärt<br />

würden, die die Gründung einer<br />

Kapitalgesellschaft mit sich bringen.<br />

Schnelle Eintragung<br />

Die übrigen bereits in unserem Artikel<br />

in der Profit-Ausgabe vom 15. Mai<br />

2008 erwähnten Maßnahmen zur Beschleunigung<br />

von <strong>Unternehmen</strong>sgründungen<br />

(Abkopplung des staatlichen<br />

Genehmigungsverfahrens vom<br />

Eintragungsverfahren; Erleichterung<br />

der Gründung einer Ein-Mann-<br />

GmbH) wurden übernommen.<br />

Missbrauchsbekämpfung<br />

Eines der großen Ziele des MoMiG ist<br />

auch die Missbrauchsbekämpfung. Es<br />

werden einige neue Regelungen in das<br />

Gesetz übernommen, die dem Unwesen<br />

der sogenannten Firmenbestatter<br />

(Abtauchen von Geschäftsführern<br />

und Gesellschaftern im Insolvenzverfahren)<br />

den Kampf ansagen. So muss<br />

beim Handelsregister eine inländische<br />

Anschrift angemeldet werden.<br />

Zustellungen können beim Fehlen ei-<br />

generiert.<br />

Die Zuwendung zum Thema<br />

Energieeffizienz hat sich auch beim<br />

<strong>aktuelle</strong>n Neubau am Standort Mulfingen-Hollenbachniedergeschlagen.<br />

In der im Sommer in Betrieb genommenen<br />

Produktionsstätte wurde<br />

ein innovatives Energiekonzept und<br />

effiziente Klima- und Wärmetechnik<br />

umgesetzt, das 1 Millionen Kilowattstunden<br />

pro Jahr gegenüber herkömmlicher<br />

Auslegung spart. „Zukünftige<br />

weltweite Energieprobleme<br />

nes Geschäftsführers auch an die Gesellschafter<br />

vorgenommen werden.<br />

Außerdem ist im Falle der Führungslosigkeit<br />

einer GmbH zukünftig bei<br />

Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung<br />

jeder Gesellschafter, der Kenntnis<br />

von der Insolvenzreife und der<br />

Führungslosigkeit hat, dazu verpflichtet<br />

einen Insolvenzantrag zu stellen.<br />

Gesellschafterdarlehen<br />

Wenn nach altem Recht der Gesellschafter<br />

der GmbH in der „Krise“ (das<br />

heißt in einer Situation, in der außenstehende<br />

Dritte der Gesellschaft keine<br />

Finanzierung mehr gewähren würden)<br />

ein Darlehen gab oder beließ, so<br />

wurde er behandelt, als habe er Eigenkapital<br />

zugeführt (Eigenkapitalersatz).<br />

Rückzahlungen der GmbH auf das<br />

Darlehen waren in der Krise unzulässig.<br />

In der Insolvenz war der Darlehensanspruch<br />

des Gesellschafters<br />

nachrangig. Ausnahmen galten lediglich<br />

für Sanierungskredite und Kleinbeteiligungen<br />

bis 10 Prozent.<br />

Die Rechtsfigur des „eigenkapitalersetzenden<br />

Gesellschafterdarlehens“<br />

lassen sich aus unserer Sicht nur<br />

durch Effizienzsteigerungen und<br />

Einsparungen lösen“, so Hans-Jochen<br />

Beilke, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

bei ebm-papst. Dazu<br />

passt der Zweck des neuen Gebäudes:<br />

In ihm werden hocheffiziente<br />

EC-Ventilatoren gebaut, mit denen<br />

bis zu 70 Prozent an Energie eingespart<br />

werden kann.<br />

und auch das Kriterium „Krise“ sollen<br />

nun vollständig entfallen. Rückzahlungen<br />

der GmbH auf das Darlehen<br />

sind grundsätzlich zulässig. Der Insolvenzverwalter<br />

kann aber nach der<br />

neuen Rechtslage jegliche Rückzahlung<br />

eines Gesellschafterdarlehens im<br />

letzten Jahr vor dem Antrag auf Insolvenzeröffnung<br />

anfechten. Ob die Gesellschaft<br />

zum Zeitpunkt der Darlehensgewährung<br />

in der Krise war, spielt<br />

keine Rolle mehr. In der Insolvenz<br />

werden alle Gesellschafterdarlehen,<br />

nicht nur solche, die eigenkapitalersetzenden<br />

Charakter haben, bis auf<br />

die oben genannten, weiterhin geltenden<br />

Ausnahmen, nachrangig sein.<br />

Hier wird also eine deutliche Verschärfung<br />

gegenüber der alten<br />

Rechtslage eintreten.<br />

Die Autorinnen sind Rechtsanwältinnen<br />

bei der Wengert GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

in Singen.


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Firmen- und Weihnachtsfeiern �<br />

Jetzt schon an Weihnachten denken<br />

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Es ist jedes Jahr dasselbe: Auf einmal ist Weihnachten. Damit Sie dieses Jahr mehr Zeit haben, Ihre Weihnachtsfeier<br />

zu organisieren, finden Sie auf dieser Seite einige Anregungen für ein gemütliches Firmenfest.<br />

Bild: Pixelio/iDude<br />

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Kongress- und Konzerthaus<br />

in klein und fein<br />

In Konstanz ist die Diskussion zum geplanten Kongress- und Konzerthaus in vollem Gange und<br />

wird es wohl auch noch eine Weile bleiben. Was die Stadt im großen Stil erschaffen will, existiert<br />

in anderer, viel kleinerer Form bereits seit weit über 200 Jahren in der Hofhalde. Dort ist es das<br />

erste Haus und trägt passenderweise auch gleich noch den Namen „Hofhalde 1“. Im Jahre 1781<br />

erbaut, ist das Haus geprägt vom bis heute erhaltenen spätbarocken Flair des bischöfl ichen Amtshauses.<br />

Dank der 2001 preisgekrönten originalgetreuen Restaurierung und einer durchdachten<br />

Sanierung vereinen sich heute historisches Ambiente und moderner Komfort. Für Tagungen, gepfl<br />

egte Feierlichkeiten, Konferenzen, Geschäftsessen oder Empfänge stehen ein großer Saal, zwei<br />

Salons und vier Zimmer zur Verfügung. Gastgeber Alexander Stiegeler schwärmt: „Die ehemalige<br />

Domfabric bietet den Gästen einen außergewöhnlichen Begegnungs- und Diskussionsort.“ Klassische<br />

Konzerte fanden hier schon genauso statt wie auch kleinere Tagungen oder zahllose silberne<br />

und goldene Hochzeiten.<br />

Historisches Ambiente<br />

verbunden mit modernem Komfort<br />

– ANZEIGE –<br />

Es können einzelne Räume oder das gesamte Haus angemietet werden. Die repräsentativen<br />

Räumlichkeiten mit originalgetreu restauriertem Mobiliar, Tapisserien und antikisierenden Ausmalungen<br />

bilden einen außergewöhnlichen und optimalen Rahmen für besondere Anlässe. Die<br />

Sinnlichkeit des exklusiven<br />

Interieurs wird durch eine moderne<br />

Infrastruktur ergänzt<br />

und vervollständigt. Moderne<br />

Präsentations- und Telekommunikationstechnik,<br />

eine professionelle<br />

Küche, auf Wunsch<br />

ein Cateringservice und ein<br />

organisatorischer Full-Service<br />

werden angeboten. Im Sommer<br />

lädt der Garten zu Empfängen<br />

im Freien ein. Und auch die<br />

logistischen Herausforderungen<br />

von Kongressen und Feierlichkeiten lassen sich dank der hervorragenden Bahn-, Schiffs- und<br />

Busanbindung, dank des Parkhauses in unmittelbarer Nähe und dank der Anlieferungsmöglichkeit<br />

bis direkt vor die Haustüre spielend meistern. Damit bietet die Hofhalde 1 die optimale Möglichkeit,<br />

mitten in Konstanz in gepfl egten repräsentativen Räumlichkeiten zu tagen oder zu feiern.<br />

Informationen im Internet unter www.hofhalde1.de


Geld<br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 25<br />

Vermögensaufbau mit ruhiger Hand<br />

◆ Finanzkrise und Abgeltungsteuer erfordern langfristige Konzepte – Kostenloser Anlage-Service für PROFIT-Leser<br />

Was ist der Vermögens-Check?<br />

Beim Vermögens-Check überprüfen bankenunabhängige Vermögensverwalter<br />

aus der Region auf Wunsch das gesamte Vermögen von PROFIT-Lesern. Neben<br />

klassischen Wertpapieren (Aktien, Fonds, Zertifikaten, Renten oder alternativen<br />

Investments) werden Beteiligungen, Immobilien, Lebensversicherungen sowie<br />

steueroptimierte Anlagen vor dem Hintergrund der neuen Abgeltungsteuer und<br />

der <strong>aktuelle</strong>n Börsenkrise genau unter die Lupe genommen. Mit dem Ziel, Ihre<br />

gesamte Vermögens- und Lebenssituation zu erfassen, ziehen die Experten<br />

Themen wie Altersvorsorge, Ruhestandsplanung, Erbschaft oder Stiftung in die<br />

Analyse ebenfalls mit ein. Wer Geld neu anlegen will, weil er geerbt hat oder<br />

eine Lebensversicherung fällig wurde, kann sich beim Vermögens-Check erste<br />

grundlegende Hinweise zum richtigen Investieren geben lassen.<br />

Was kostet der Vermögens-Check?<br />

Der Vermögens-Check ist kostenlos. Sie gehen durch Ihre Anmeldung keine<br />

weiteren Verpflichtungen ein.<br />

Wie wird der Vermögens-Check durchgeführt?<br />

Der Vermögens-Check findet durch ein persönliches oder telefonisches Gespräch<br />

statt, das bis zu zwei Stunden dauern kann. Das Gespräch wird auf Ihren<br />

Wunsch am Telefon, zu Hause, in den Räumen des prüfenden Vermögensverwalters<br />

oder an einem anderen geeigneten Ort durchgeführt. Die Ergebnisse<br />

des Vermögens-Checks werden in der Regel kurz schriftlich dokumentiert. Ein<br />

Anspruch auf eine umfassende schriftliche Betrachtung besteht nicht.<br />

Welche Teilnahmevoraussetzung gibt es?<br />

Einzige Voraussetzung zur Teilnahme am Vermögens-Check ist, dass Sie über<br />

ein Vermögen von 25 000 Euro oder mehr verfügen oder einen solchen Betrag<br />

anlegen wollen.<br />

Wie kann ich mich anmelden?<br />

Wenn Sie sich persönlich anmelden wollen, rufen Sie kostenlos an unter: Tel.<br />

0800 / 44 44 694 (von Montag bis Sonntag in der Zeit von 08:00 bis 20:00<br />

Uhr; kostenlos aus dem deutschen Festnetz). Bitte geben Sie als Kennwort<br />

unbedingt „PROFIT“ an. Einfach, schnell und sicher kann die Anmeldung jederzeit<br />

im Internet erfolgen unter: www.suedkurier.de/vermoegenscheck<br />

In jedem Fall wird sich innerhalb von 15 Werktagen ein bankenunabhängiger<br />

Vermögensverwalter bei Ihnen melden.<br />

Wann ist Anmeldeschluss?<br />

Anmeldeschluss ist der 30. November 2008.<br />

Was sind unabhängige Vermögensverwalter?<br />

Vermögensverwalter sind Finanzexperten,<br />

die bei der Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) zugelassen sind und einer<br />

permanenten Überwachung dieser<br />

staatlichen Behörde unterliegen.<br />

Unabhängige Vermögensverwalter<br />

sind Personen und Gesellschaften, die<br />

von keiner Bank abhängig sind und<br />

nicht angehalten sind, hauseigene<br />

Produkte einer bestimmten Bank zu<br />

vertreiben.Die am Vermögens-Check<br />

teilnehmenden Vermögensverwalter<br />

ANZEIGE<br />

Werner Allgöwer,<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstandes der<br />

Sparkasse Bodensee<br />

Interview mit<br />

Werner Allgöwer,<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstandes der<br />

Sparkasse Bodensee<br />

zur Sicherheit<br />

der Einlagen<br />

bei der<br />

Sparkasse Bodensee<br />

und der<br />

vor kurzem abgegebenenStaatsgarantie<br />

für Kundeneinlagen.<br />

Herr Allgöwer: Sind die Einlagen bei meiner<br />

Sparkasse sicher?<br />

Allgöwer: „Ja, die Einlagen bei der Sparkasse<br />

Bodensee sind umfassend geschützt und vollkommen<br />

sicher. Die Sparkasse Bodensee arbeitet<br />

nach einem bewährten Geschäftsmodell.<br />

Wir nehmen Kundeneinlagen hier vor Ort entgegen<br />

und vergeben diese auch in erster Linie<br />

wieder als Kredite in unserer Region, sowohl an<br />

<strong>Unternehmen</strong> und Gewerbetreibende als auch<br />

an Privatkunden für den Wohnungsbau oder<br />

für andere Anschaffungen. Das entspricht dem<br />

gesetzlich festgelegten öffentlichen Auftrag<br />

der Sparkassen. Dieses solide Geschäftsmodell<br />

sind unabhängig und keinerlei Weisungen<br />

der V-Bank AG unterworfen.<br />

Die V-Bank AG fungiert lediglich als<br />

Dienstleister der teilnehmenden<br />

Vermögensverwalter. Sie selbst bietet<br />

keine Finanzdienstleistungsgeschäfte<br />

an und ist in die Anbahnung, den<br />

Abschluss und/oder die Abwicklung<br />

von etwaig künftig geschlossenen<br />

Verträgen und/oder Geschäften<br />

zwischen Teilnehmer und teilnehmendem<br />

Vermögensverwalter nicht<br />

einbezogen.<br />

von Jürgen Lutz<br />

sorgt dafür, dass wir unsere Risiken im Griff<br />

haben und relativ stabile Betriebsergebnisse<br />

erwirtschaften.“<br />

Wie funktioniert die Absicherung?<br />

Allgöwer: „Die Sparkassen treten gegenseitig<br />

für einander ein, ebenso die Landesbanken<br />

und Landesbausparkassen. Alle zusammen<br />

bilden den Haftungsverbund der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe, der auch den Bestand der 443<br />

Sparkassen in Deutschland absichert. Diese<br />

Institutssicherung sorgt dafür, dass eine Sparkasse<br />

gegenüber ihren Kunden jederzeit ihre<br />

vertraglichen Verpfl ichtungen erfüllen kann.<br />

Das gilt nicht nur für die Einlagen von Privatkunden,<br />

sondern auch von Gewerbe- und institutionellen<br />

Kunden. Der Schutz für Kunden<br />

von Sparkassen oder anderen Instituten der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe geht damit deutlich<br />

über das gesetzliche Mindestsicherungsniveau<br />

von 90 % der Einlagen, höchstens 20.000 Euro<br />

hinaus.“<br />

Was bedeutet die vor Kurzem ausgesprochene<br />

Staatsgarantie für die Spareinlagen in<br />

Deutschland?<br />

Allgöwer: „Die Staatsgarantie ist ein wichtiges<br />

Signal an die Finanzmärkte und an die Sparer<br />

in Deutschland. Die Garantie gilt für private<br />

Einlagen. Damit soll das Kundenvertrauen der<br />

Sparer in Deutschland gestärkt werden. Die<br />

Bundesregierung erklärte, dass sie nicht zulassen<br />

wird, dass die Schiefl age eines Institutes<br />

Partner des Mittelstands:<br />

Die globale Finanzkrise verunsichert<br />

Anleger: Banken werden verstaatlicht,<br />

die Notenbanken senken die Zinsen<br />

und pumpen Milliarden in die Märkte,<br />

die Aktienkurse fallen. Doch gerade in<br />

solch turbulenten Zeiten ist eine<br />

durchdachte Anlagestrategie wichtig –<br />

zumal ab 2009 die Abgeltungsteuer die<br />

Investment-Landschaft gründlich verändern<br />

wird. PROFIT-Leser können<br />

daher am kostenlosen Vermögens-<br />

Check teilnehmen. Dabei helfen bankenunabhängigeVermögensverwalter,<br />

ein langfristig tragfähiges Konzept<br />

für das eigene Vermögen zu entwickeln.<br />

Noch wenige Monate – dann werden<br />

Kapitalerträge mit 25 Prozent plus<br />

Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls<br />

Kirchensteuer besteuert. Für Privatanleger<br />

bedeutet das: Sie führen ab<br />

2009 von jedem Euro, den sie über den<br />

Freibetrag von 801 Euro hinaus erwirtschaften,<br />

mindestens 26,38 Cent ab –<br />

egal ob Zinseinnahmen, Dividenden<br />

oder Kursgewinne.<br />

Steuerfreiheit ade<br />

Noch lässt sich das vermeiden. „Denn<br />

das Gesetz ermöglicht es 2008 zum<br />

letzten Mal, sich dauerhaft die Steuerfreiheit<br />

auf Kursgewinne zu sichern“,<br />

sagt Christian Gruhn von der Ravensburger<br />

Niederlassung der Vermögensverwaltung<br />

Stuttgart. Voraussetzung<br />

ist, dass man die Wertpapiere (Ausnahme:<br />

Zertifikate) vor 2009 gekauft<br />

hat und mindestens ein Jahr lang im<br />

Depot hat.<br />

Besonders lohnend wird dieses Vorgehen,<br />

wenn das Investment als Basisanlage<br />

etwa für die Altersvorsorge 15<br />

oder 20 Jahre lang nicht verkauft wird:<br />

Eine Summe von 100 000 Euro, die in<br />

diesem Jahr angelegt wird und 20 Jahre<br />

lang einen durchschnittlichen Kursgewinn<br />

von sieben Prozent erwirtschaftet,<br />

bringt einen steuerfreien Gewinn<br />

von 286 968 Euro. Wer nach dem<br />

1. Januar 2009 kauft, muss indes kleinere<br />

Brötchen backen: Dann kassiert<br />

der Staat gut 75 000 Euro dieses Gewinns<br />

an Steuern.<br />

Dennoch sagen bankenunabhängige<br />

Vermögensverwalter wie Claus<br />

Walter vom Freiburger Vermögensmanagement<br />

klipp und klar: Niemand<br />

sollte wegen der Steuerersparnis Risiken<br />

eingehen, die nicht zu seiner Persönlichkeit<br />

passen. Für jedes Investment<br />

müssen zudem wirtschaftliche<br />

Gründe sprechen.<br />

Einzelne Aktien könnten die großen<br />

Verlierer der Abgeltungsteuer sein.<br />

Denn wer von der Steuerfreiheit auf<br />

Kursgewinne, die in diesem Jahr letzt-<br />

Früher war das Sparschwein<br />

wichtig, heute soll das gut verwaltete<br />

Depot fürs Alter vorsorgen.<br />

Bild: Panthermedia<br />

mals möglich ist, dauerhaft profitieren<br />

will, sollte sein Investment möglichst<br />

langfristig halten. „Es ist wahrscheinlicher,<br />

dass man mit einer einzelnen Aktie<br />

eine Niete zieht als mit einem gut<br />

diversifizierten Fonds – was Fonds vermutlich<br />

interessanter macht“, sagt<br />

Fondsmanager Helmut Knestel von<br />

der Vermögensverwaltung German<br />

Capital <strong>Management</strong> AG (GECAM AG)<br />

mit Sitz in Wangen.<br />

Generell gilt: Wer viel handelt und<br />

dabei Gewinne macht, zahlt viel Steuern<br />

– egal ob es sich um Aktien oder<br />

Fonds handelt. Deshalb sollten Anleger<br />

ihr Wertpapierdepot mit einem<br />

langfristigen Zeithorizont aufbauen,<br />

und es so selten wie möglich umschichten.<br />

Wer Wert auf breite Streuung<br />

legt, kann sich auch einen Dachfonds<br />

zulegen, der selbst in andere<br />

Fonds investiert. Eine weitere Möglichkeit<br />

sind so genannte Multi-Asset-<br />

Fonds, die nicht nur in Fonds, sondern<br />

etwa auch in Anleihen und Aktien investieren.<br />

Sie ermöglichen damit ein<br />

sehr hohes Maß an Streuung, was das<br />

Verlustrisiko verringern kann.<br />

Zertifikate machen unter steuerlichen<br />

Aspekten nicht mehr so richtig<br />

Spaß. Der Grund: Dauerhaft steuerfrei<br />

bleiben nur solche Papiere, die vor<br />

dem 15. März 2007 gekauft wurden.<br />

Wer nach diesem Stichtag solche Pa-<br />

PRO:FIT Finanztipp –<br />

„Einlagen bei den Sparkassen komplett gesichert“<br />

zur Schiefl age des gesamten Systems wird. Mit<br />

dieser Staatsgarantie will die Bundesregierung<br />

einen Beitrag zur Stabilisierung der Finanzmärkte<br />

leisten.“<br />

Was bedeutet die Staatsgarantie für die Kunden<br />

der Sparkassen?<br />

Allgöwer: „Für die Kunden der Sparkassen<br />

ändert sich nichts. Denn die Einlagen bei<br />

Sparkassen und allen anderen Instituten der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe sind bereits jetzt<br />

vollständig abgesichert. Dies gilt für Einlagen<br />

privater sowie gewerblicher Anleger und ohne<br />

betragsmäßige Begrenzung. Dies umfasst auch<br />

so genannte „Inhaberschuldverschreibungen“,<br />

die von Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

ausgegeben worden sind.“<br />

Wie sieht es mit den übrigen Anlagen aus?<br />

Allgöwer: „Die Verbindlichkeiten einer Sparkasse<br />

sind durch die Institutssicherung umfassend<br />

geschützt. Darunter fallen neben<br />

den Kundeneinlagen auch Sparkassenbriefe,<br />

Inhaberschuldverschreibungen und solche<br />

Zertifi kate, die eine Sparkasse oder ein anderes<br />

Institut der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

herausgegeben hat. Bei Zertifi katen anderer<br />

Anbieter hängt die Rückzahlung von der Bonität<br />

des jeweiligen Emittenten bzw. Garantiegebers<br />

ab. Hier empfi ehlt es sich, vor und<br />

nach dem Kauf die Bonität des Zertifi kategebers<br />

zu prüfen.“<br />

piere erworben hat, kann Erträge nur<br />

dann steuerfrei kassieren, wenn die<br />

Papiere mindestens ein Jahr lang im<br />

Depot liegen und vor dem 30. Juni<br />

2009 verkauft werden. Anleger sollten<br />

also darauf achten, dass sie die Papiere<br />

rechtzeitig verkaufen.<br />

Riskante Zertifikate<br />

Werden Zertifikate also überflüssig?<br />

Nein, sagt Ottmar Wolf von Wallrich<br />

Asset <strong>Management</strong> in Frankfurt am<br />

Main. Denn mit Zertifikaten lassen<br />

sich Strategien umsetzen, die bei Aktien<br />

oder Fonds nicht möglich sind –<br />

etwa die, Aktien oder Aktienindizes<br />

mit einem Rabatt zu kaufen (Discount-Zertifikate)<br />

oder von fallenden<br />

Börsen zu profitieren (Reverse-Zertifikate).<br />

Aber: Die Erfahrung mit der<br />

Bankpleite von Lehman Brothers<br />

zeigt, dass man bei der Auswahl genau<br />

hinsehen muss. Denn Zertifikate sind<br />

Schuldverschreibungen der Banken.<br />

Geht ein Institut pleite, ist das Zertifikat<br />

wertlos – auch, wenn es ein „Garantie“-Zertifikat<br />

ist.<br />

Es gibt aber auch Anleger, die von<br />

der Abgeltungsteuer profitieren – etwa<br />

Unternehmer, die auf Bundesanleihen<br />

oder Festgeld setzen und einen<br />

hohen Grenzsteuersatz haben. Sie<br />

zahlen ab nächstem Jahr 26,38 Prozent<br />

plus eventuell Kirchensteuer -<br />

Ist die Sparkasse Bodensee an den internationalen<br />

Finanzmärkten engagiert?<br />

Allgöwer: „Die Sparkasse Bodensee ist in erster<br />

Linie in ihrer Region engagiert, denn hier leben<br />

und arbeiten unsere Kunden. Wir kennen<br />

sie schon lange, und sie kennen uns. In sehr<br />

geringem Umfang investieren wir auch an den<br />

internationalen Finanzmärkten, allerdings<br />

zum weit überwiegenden Teil in sicheren und<br />

festverzinslichen Wertpapieren. Produkte, deren<br />

Risiken wir nicht überschauen, kaufen wir<br />

auch nicht. Diese Anlagestrategie kann ich im<br />

Übrigen auch jedem Kunden von uns nur empfehlen.“<br />

Wie sicher ist mein Kredit? Gibt die Sparkasse<br />

weiterhin Kredite an <strong>Unternehmen</strong> und Privatpersonen?<br />

Allgöwer: „Auch als Kreditnehmer sind Kunden<br />

bei der Sparkasse Bodensee bestens aufgehoben.<br />

Eine Weitergabe von Krediten, die ordnungsgemäß<br />

bedient werden, kommt für uns<br />

nicht in Frage, schon gar nicht an Finanz-investoren.<br />

Die Kreditvergabe an <strong>Unternehmen</strong><br />

hat sich bei den Sparkassen im ersten Halbjahr<br />

sehr positiv entwickelt. Die Neuvergabe wurde<br />

um 15 Prozent auf rund 30 Mrd. Euro ausgeweitet.<br />

Die Sparkasse Bodensee liegt hier voll<br />

im Trend. Der Kredithahn ist nach wie vor offen,<br />

wirtschaftlich sinnvolle Projekte werden<br />

auch weiterhin fi nanziert.“<br />

Sparkasse Bodensee Sparkasse Schwarzwald-Baar<br />

statt, wie bislang, 44,3 Prozent (bei 42<br />

Prozent Grenzsteuersatz zuzüglich<br />

Soli-Zuschlag) plus Kirchensteuer. Bei<br />

Zinserträgen von 10 000 Euro im Jahr<br />

bedeutet das einen jährlichen Vorteil<br />

von knapp 1800 Euro im Vergleich zum<br />

Status quo.<br />

Das Schöne: „Diesen Vorteil können<br />

sich Anleger schon in diesem Jahr sichern<br />

– und zwar, indem sie Zinserträge<br />

aus diesem Jahr in das Jahr 2009<br />

verschieben“, sagt Christian Gruhn.<br />

Wer derzeit Geld auf einem Tagesgeldkonto<br />

parkt und dieses in den nächsten<br />

Monaten nicht braucht, ist besser<br />

beraten, es auf ein Festgeldkonto zu<br />

legen, das erst im Jahr 2009 fällig wird.<br />

Dann werden weniger Steuern fällig.<br />

Übrigens: Unternehmer, die Sparguthaben<br />

oder Termingelder im Betriebsvermögen<br />

führen, können von<br />

der Abgeltungsteuer ebenfalls profitieren<br />

– und zwar dann, wenn sie diese<br />

Guthaben ins Privatvermögen überführen.<br />

Denn dann müssen sie die<br />

Zinsen nur mit 25 Prozent plus Soli-<br />

Zuschlag versteuern statt mit ihrem<br />

persönlichen Steuersatz. Das kann<br />

sich rechnen (siehe „Festverzinsliche“).<br />

Bei Aktien im Betriebsvermögen<br />

gilt: 60 Prozent der Dividenden<br />

und Kursgewinne müssen mit dem<br />

persönlichen Steuersatz versteuert<br />

werden.<br />

Die Sparkassen sind als Mitglied im Sparkassenstützungsfonds<br />

dem Sicherungssystem der<br />

Deutschen Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen.<br />

Dieses System stellt sicher, dass die<br />

angeschlossenen Institute selbst geschützt,<br />

insbesondere deren Liquidität und Solvenz gewährleistet<br />

werden. Dem Sicherungssystem der<br />

Deutschen Sparkassen-Finanzgruppe sind die<br />

Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen<br />

angeschlossen. Dieses Sicherungssystem<br />

besteht aus den satzungsrechtlich in einer Haftungsgemeinschaft<br />

miteinander verbundenen<br />

Fonds: 11 Sparkassenstützungsfonds der regionalen<br />

Sparkassenverbände, der Sicherungsreserve<br />

der Landesbanken/Girozentralen und dem<br />

Sicherungsfonds der Landesbausparkassen. Als<br />

institutssichernde Einrichtung im Sinne des Einlagensicherungs-<br />

und Anlegerentschädigungsgesetzes<br />

schützt dieses System den Bestand der<br />

angeschlossenen Institute. Mit Hilfe der Fonds<br />

werden im Krisenfall Stützungsmaßnahmen zur<br />

Sanierung durchgeführt, die sicherstellen, dass<br />

ein Institut seine sämtlichen Verbindlichkeiten<br />

weiterhin erfüllen kann. Jedem Kunden können<br />

daher seine fälligen Ansprüche, z. B. aus Spar-<br />

, Termin- und Sichteinlagen sowie verbrieften<br />

Forderungen in voller Höhe erfüllt werden. Seit<br />

dem Bestehen der Sicherungseinrichtungen<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe hat noch nie ein<br />

Kunde eines Mitgliedsinstituts einen Verlust seiner<br />

Einlagen erlitten.


Tipps & Tricks<br />

Seite 26 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

Hacker greifen an<br />

◆ IT-Sicherheit in <strong>Unternehmen</strong>: Spezialist Götz Schartner warnt vor riesigen Schlupflöchern und sorglosen Mitarbeitern<br />

von Matthias Borlinghaus<br />

Altshausen – Auf der Computerfestplatte<br />

und auf den mobilen Handygeräten<br />

ist so ziemlich alles gespeichert,<br />

was <strong>Unternehmen</strong> tagtäglich brauchen:<br />

Adressen und Telefonkontakte,<br />

Kontoauszüge, Konstruktionspläne<br />

oder Daten über die Teilnahme an<br />

Ausschreibungen. Dass andere Personen<br />

auf diese Daten zugreifen können,<br />

mag auf den ersten Blick belanglos erscheinen.<br />

Das ist es aber keinesfalls.<br />

Denn der Missbrauch von Daten ist<br />

ein gewaltiges Problem, das viele so<br />

nicht wahrhaben wollen.<br />

Die Bedrohung für den Mittelstand<br />

ist groß. Allein im Jahr 2007 gab es laut<br />

Bundesamt für Verfassungsschutz einen<br />

Schaden durch Industriespionage<br />

von rund 20 Milliarden Euro, berichtete<br />

Götz Schartner (37), Geschäftsführer<br />

der 8com GmbH & Co. KG, auf einem<br />

Vortrag Mitte September, zu dem<br />

die Volksbank Altshausen eingeladen<br />

hatte. Umso wichtiger sei es, sich aktiv<br />

vor dem Datenklau zu schützen. Dazu<br />

müssten die EDV-Anlagen ständig auf<br />

dem Laufenden gehalten werden.<br />

Ein Punkt, der gerade bei<br />

kleineren Firmen oftmals<br />

sträflich vernachlässigt würde.<br />

Große Firmen seien dank<br />

professionell geführter EDV-<br />

Abteilungen meist besser gewappnet.<br />

Doch auch hier gebe es<br />

Lücken.<br />

IT-Spezialist Schartner sieht seinen<br />

Job als eine Art TÜV für Computer.<br />

Er prüft Netzwerke von großen<br />

und mittelständischen <strong>Unternehmen</strong>.<br />

„Wir suchen Eindringungsmöglichkeiten<br />

in die Netzwerke, zeigen den<br />

<strong>Unternehmen</strong> die Schwachstellen auf<br />

und bieten Lösungen an, wie man sich<br />

davor schützen kann“, erläuterte<br />

Schartner am Rande der Veranstaltung.<br />

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Doch bei allen technischen Möglichkeiten<br />

zur Abschirmung der Computer<br />

vor fremden Zugriffen sei die<br />

größte Schwachstelle der Mensch.<br />

Häufig seien Mitarbeiter zu wenig aufgeklärt,<br />

was mit den Daten alles passieren<br />

kann. Im guten Vertrauen geben<br />

sie Kennwörter und Zugangsdaten<br />

aus der Hand,<br />

ohne zu wissen was sie<br />

tun. Schartner hat bei<br />

einem großen <strong>Unternehmen</strong><br />

die Probe<br />

aufs Exempel gemacht.<br />

Er verschickte<br />

Testmails,<br />

in denen vertrauliche<br />

Daten abgefragt<br />

wurden. Das Ergebnis:<br />

Von 4000 Mitarbeitern,<br />

die die Mail<br />

bekamen, haben 80<br />

Personen sofort die angeforderten<br />

Daten herausgegeben<br />

ohne nachzudenken.<br />

Die Mitarbeiter sind das eine. Das<br />

andere sind die EDV-Anlagen selbst.<br />

Bei der Suche nach ungeschützten <strong>Unternehmen</strong>srechnern<br />

übers Internet<br />

wird Schartner immer wieder fündig.<br />

So ist er zum Beispiel auf den Domain-<br />

Controller einer Rechtsanwaltskanzlei<br />

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gestoßen, dem zentralen Verwaltungsserver,<br />

auf dem alle Strafakten und Dokumente<br />

abgelegt sind. „Man hätte ohne<br />

zu hacken alle Daten kopieren können<br />

– nur durch Surfen mit dem Internetexplorer“,<br />

meint Schartner und<br />

vergleicht so etwas mit Autofahren oh-<br />

Internetsicherheit<br />

1. Verbinden Sie Ihren Computer oder<br />

Netzwerk niemals ohne Firewall oder<br />

DSL mit dem Internet. Die Konfiguration<br />

muss stimmen.<br />

2. Surfen Sie niemals als Administrator<br />

im Internet.<br />

3. Installieren Sie auf alle Fälle immer<br />

alle Updates. Das Aktualisieren ist ganz<br />

wichtig.<br />

Auslandsreisen und multikulturelle Arbeitsgruppen<br />

sind zum festen Bestandteil<br />

des Berufslebens geworden. Der<br />

Umgang mit Menschen aus anderen<br />

Kulturen kann allerdings schwierig<br />

sein. Nach Angaben von Alexander<br />

Thomas, einem inzwischen pensionierten<br />

Professors der Universität Regensburg,<br />

würden bis zur Hälfte der geschäftlichen<br />

Auslandsaufenthalte<br />

frühzeitig abgebrochen und bis zu 70<br />

Prozent aller ins Ausland entsandten<br />

Fach- und Führungskräfte vorzeitig zurückreisen.<br />

Der Schaden für das <strong>Unternehmen</strong><br />

ist enorm. Neben direkten<br />

Ausfällen durch verpatzte Unternehmungen,<br />

entstehen finanzielle Folgeschäden<br />

durch Imageverlust sowie gestörte<br />

Beziehungen zu einheimischen<br />

Mitarbeitern und Kunden.<br />

Nach Angaben des Psychologen sei<br />

ein Mangel an „interkultureller Handlungskompetenz“<br />

verantwortlich für<br />

diese Situation. Thomas hat in jahrelangen<br />

Auslandsstudien erforscht, wodurch<br />

die Probleme in geschäftlichen<br />

Beziehungen entstehen. Dabei halfen<br />

ihm Erkenntnisse aus der Psychologie,<br />

genauer aus der Motivationsforschung,<br />

Lernpsychologie und der<br />

Gruppenanalyse.<br />

In mehreren Studien hat der Psychologe<br />

über 600 deutsche Fach- und Führungskräfte<br />

in den verschiedensten<br />

Ländern nach typischen Situationen<br />

befragt, die sie bis heute nicht verstanden<br />

haben. Aus diesen Beschreibungen<br />

hat er zusammen mit bikulturellen<br />

Experten Kulturstandards erarbeitet.<br />

Chinesen beispielsweise seien sehr<br />

hierarchieorientiert, dafür würden sie<br />

einen gewissen Regelrelativismus leben.<br />

Es sei in Asien nicht ungewöhnlich,<br />

Regeln und Gesetze den vorhandenen<br />

Gegebenheiten anzupassen und<br />

ne Bremsen oder ohne Lenkrad.<br />

„Das ist Pfusch. Da macht<br />

man sich strafbar.“ Umso<br />

wichtiger sei es, zur Betreuung<br />

der Rechner einen Administrator<br />

einzusetzen. In vielen<br />

Firmen läuft IT nebenher,<br />

keiner kümmert sich darum,<br />

denn man verdient damit ja<br />

kein Geld. „IT-Sicherheit ist<br />

ein Prozess, da reicht es nicht,<br />

einmal etwas zu installieren“,<br />

meint der Experte.<br />

Schartner sieht die EDV als Nervensystem<br />

einer Firma. Er erzählt von einem<br />

Steuerberater, der mit gestohlenen<br />

Mandantendaten erpresst wird.<br />

Gestohlen hätten die Daten so genannte<br />

Hacker. Das sind organisierte<br />

Kriminelle, die sich oft schon Monate<br />

unbemerkt im Netzwerk der Firmen<br />

aufhielten, bevor sie zuschlagen. „Die<br />

kennen dann die finanziellen Verhältnisse,<br />

warten einen günstigen Zeitpunkt<br />

ab und fordern genau die Summe,<br />

die das Opfer auch bezahlen<br />

kann“, warnt Schartner. Solche Hacker,<br />

die versuchen an die Daten eines<br />

Internetnutzers zu kommen,<br />

agierten meist vom Ausland aus, so<br />

könne man sie strafrechtlich kaum<br />

verfolgen.<br />

Besonders gefährlich seien so<br />

genannte Trojaner. Bei einem Trojaner<br />

handelt es sich um ein Programm,<br />

das vorgibt etwas anderes zu<br />

sein als es eigentlich ist. Es gelangt<br />

meist unbemerkt auf den fremden<br />

Rechner, um diesen dann zu manipulieren<br />

oder zu zerstören. „Wir hatten<br />

mal einen Maschinenbauer mit<br />

240 Mitarbeitern geprüft und festgestellt,<br />

dass ständig Daten ins Internet<br />

gesendet wurden und keiner wusste<br />

4. Antivirus-Software muss sich alle 45<br />

bis 60 Minuten mit dem Server verbinden<br />

und die neuen Updates runterziehen.<br />

Einmal am Tag reicht nicht.<br />

5. Vorsicht beim Öffnen von E-Mail-<br />

Anlagen. Im Zweifelsfall den Absender<br />

anrufen.<br />

6. E-Mails nicht als HTML-Format,<br />

sondern als Textformat verschicken.<br />

7. Niemals vertrauliche Daten weitergeben.<br />

Internationale<br />

Stolpersteine<br />

◆ Wie Sie und Ihre Mitarbeiter bei Geschäftsreisen<br />

im Ausland Missverständnisse vermeiden<br />

von Isabelle Bareither<br />

Ist Ihr Netzwerk sicher?<br />

Diese Frage stellt Götz<br />

Schartner (kleines<br />

Bild) seinen<br />

Kunden.<br />

Bilder: pixelio/<br />

Borlinghaus<br />

auch mal zu ignorieren. Beim Kontakt<br />

mit Ausländern ist es nützlich, diese<br />

Kulturstandards zu kennen.<br />

Darüber hinaus ist es aber auch sinnvoll,<br />

sich selbst und seine eigenen kulturellen<br />

Orientierungssysteme zu kennen.<br />

Allein dadurch können schon einige<br />

Konflikte umgangen werden. Zum<br />

Beispiel seien Deutsche, im Gegensatz<br />

zu anderen Kulturen, sehr sachorientiert,<br />

erklärt Thomas. Und die Psychologin<br />

Sylvia Schroll-Machl verdeutlicht:<br />

In geschäftlichen Besprechungen<br />

„kommt man zur Sache“ und „bleibt<br />

bei der Sache“. Sachliches Verhalten<br />

und Kontrolle über Emotionen schätzen<br />

Deutsche als professionell ein, so<br />

die interkulturelle Trainerin. Ein weiteres<br />

typisches Merkmal sei die Vielzahl<br />

von Gesetzen sowie die rigide Bestrafung<br />

bei Regelverletzungen. Allgemein<br />

bekannt sind die Deutschen auch für<br />

ihre Pünktlichkeit. Zeitplanung und<br />

strikte Termineinhaltung sind in der<br />

Tat wichtige Themen, so Schroll-<br />

Machl.<br />

Hierzulande würden sich viele außerdem<br />

stark mit dem eigenen Beruf<br />

identifizieren. Sie möchten das, was sie<br />

machen, gut machen und sind konzentriert<br />

bei der Sache. Ein weiterer Punkt<br />

sei die strikte Trennung von Persönlichkeits-<br />

und Lebensbereichen und<br />

ein Kommunikationsstil großer Direktheit.<br />

Andere Kulturen würden mehr auf<br />

„IT-Sicherheit ist<br />

ein Prozess. Da<br />

reicht es nicht,<br />

einmal etwas zu<br />

installieren“<br />

IT-SICHERHEITSEXPERTE<br />

GÖTZ SCHARTNER<br />

warum“, erzählt Schartner. Der<br />

Grund: Das <strong>Unternehmen</strong> hatte einen<br />

Trojaner auf dem Rechner. Dieser hatte<br />

die Aufgabe, die Konstruktionspläne<br />

der Firma herauszuziehen und an<br />

einen Wettbewerber nach China zu<br />

schicken. Das ging über Monate. Und<br />

wie hatte sich die Firma den Trojaner<br />

eingefangen? Der Chef-Ingenieur, erzählt<br />

Schartner, war geschäftlich in<br />

China. Zum Abschluss seines Aufenthalts<br />

gab es ein schönes Abendessen<br />

mit dem vermeintlichen Geschäftspartner.<br />

Diese Begegnung wurde auf<br />

Video gefilmt und als Beweis der<br />

Freundschaft einige Tage später per E-<br />

Mail zugeschickt. In dem Video war<br />

der Trojaner versteckt, der sich dann<br />

auf dem PC des Unternehmers ausgebreitet<br />

und alle Dokumente, die geöffnet<br />

und geschlossen wurden, ins Internet<br />

gesendet hat.<br />

Das Beispiel zeigt: Wenn Know-how<br />

abgezogen wird, kann dies dazu führen,<br />

dass der Wettbewerber die Nase<br />

vorn hat – bei enger werdenden Märkten<br />

ein echtes Problem. Aufpassen<br />

sollte man bereits, wenn man Pläne<br />

vom Zweigwerk übers Internet an die<br />

Zentrale schickt, sagt Schartner. „Da<br />

kann jeder ran.“<br />

8. Nur vertrauenswürdige Websites in<br />

der Internetzone einblenden lassen.<br />

Physikalische Grenzen aufbauen.<br />

9. Niemals Software fraglicher Herkunft<br />

installieren.<br />

10. Schützen Sie ihr WLAN. Die Verschlüsselung<br />

nicht mit „DE“, sondern<br />

einem komplizierten Kennwort eintragen.<br />

Man kann ein Kennwort mit 63<br />

Zeichen in den Router einfügen. Das<br />

bringt Sicherheit im Netzwerk. (mat)<br />

den Kontext schauen und Situationen<br />

interpretieren, so die Psychologin.<br />

Dazu erzählt der interkulturelle Berater<br />

und Coach Stefan Schmid folgende<br />

wahre Geschichte: Ein deutscher<br />

Chef geht in Osteuropa mit seiner Firma<br />

auf eine Messe. Die polnischen Mitarbeiter<br />

bauen den Stand auf, während<br />

der Chef sich umsieht. Als er zurückkommt,<br />

ist er sehr zufrieden mit der Arbeit,<br />

kommentiert aber die „unerträgliche<br />

Hitze“ unter dem Stand, der direkt<br />

unter einem Glasdach steht. Am<br />

nächsten Tag ist der Stand weg. Der<br />

Chef sucht und findet ihn auf der anderen<br />

Seite der Halle im Schatten. Er ist<br />

wütend weil der andere Platz viel besser<br />

war. Seine Mitarbeiter verstehen die<br />

Wut nicht, er hätte doch gesagt, dass es<br />

heiß sei, das hätten sie als nette Art der<br />

Kritik verstanden und den Stand woanders<br />

aufgebaut. „Kritik wird in Mittelund<br />

Osteuropa nicht direkt ausgesprochen“,<br />

erklärt Schmid, „es ist höflicher,<br />

sie indirekt zu verpacken“.<br />

Zu erkennen wie die eigene Kultur<br />

tickt und wie sie sich von anderen Ländern<br />

unterscheidet, ist ein erster, wesentlicher<br />

Bestandteil für einen erfolgreichen<br />

Auslandsaufenthalt. Doch leider,<br />

meint Schmid, sparten die <strong>Unternehmen</strong><br />

noch immer häufig an den<br />

Vorbereitungen auf die fremde Kultur<br />

und vor allem bei der Auswahl geeigneter<br />

Mitarbeiter.


Technik<br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 27<br />

Solartechnik von morgen<br />

◆ Freiburger Concentrix Solar GmbH entwickelt Lichtbündelung weiter – Wirkungsgrade bis zu 40 Prozent<br />

von Karl-Heinz Zurbonsen<br />

Freiburg – Die Concentrix Solar<br />

GmbH in Freiburg steht erst am Anfang<br />

und doch schon ganz oben. Sie<br />

profiliert sich mit seiner Konzentrator-Photovoltaik-Technologie,<br />

die<br />

bisher nur in der Weltraumforschung<br />

(unter anderem in der Raumstation<br />

MIR) Verwendung fand. Jetzt<br />

soll sie der Solarenergienutzung auf<br />

der Erde zum großen Durchbruch<br />

verhelfen. Die Konzentrator-Technologie<br />

wird zunächst ausschließlich<br />

in Freilandanlagen in südeuropäischen<br />

Regionen mit klarer und direkter<br />

Sonneneinstrahlung verwendet.<br />

Linsen bündeln das Licht<br />

Das Startup-<strong>Unternehmen</strong> wurde vor<br />

drei Jahren gegründet und hat seinen<br />

Ursprung am Fraunhofer Institut für<br />

Solare Energiesysteme. Vor wenigen<br />

Monaten gewann Concentrix das Finale<br />

um den 28. Innovationspreis der<br />

Deutschen Wirtschaft und gehört bereits<br />

weltweit zu den führenden Herstellern<br />

der Konzentrator-Technologie.<br />

Gerade wechselt das <strong>Unternehmen</strong><br />

innerhalb von Freiburg seinen<br />

Standort, um die Produktionsflächen<br />

dem schnellen Wachstum anzupassen.<br />

„Wir werden in drei Jahren“, so<br />

prognostizierte Geschäftsführer<br />

Hansjörg Lerchenmüller, „200 Megawatt<br />

Leistung herstellen und 200 Leute<br />

beschäftigen.“ Aktuell produziert<br />

Concentrix 25 Megawatt mit 50 Mitarbeitern.<br />

Der zentrale Unterschied im Vergleich<br />

zur herkömmlichen Photovoltaik-Technologie<br />

liegt zum einen in<br />

den hohen erzielbaren Wirkungsgraden<br />

(bis zu 40 Prozent) und zum anderen<br />

in der Verfolgung eines komplett<br />

neuen Konzeptes. Mittels Fresnel-Linsen<br />

trifft das Sonnenlicht gebündelt<br />

auf eine kleine Hochleistungssolarzel-<br />

Solarer Visionär: Concentrix-Chef Hansjörg Lerchenmüller vor seiner Testanlage in Freiburg. Bild: Zurbonsen<br />

Leise Klappe für den Lkw<br />

◆ Singener Peter Maier Leichtbau GmbH entwickelt elektrische Ladebordwand<br />

von Stephan Jansen<br />

Stuttgart/Singen – Die Peter Maier<br />

Leichtbau GmbH aus Singen, bei der<br />

die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

seit 1997 beteiligt<br />

ist, stellte auf der 62. IAA Nutzfahrzeuge<br />

in Hannover erstmals eine elektrisch<br />

betriebene Ladebordwand vor.<br />

Jürgen Hoffmann, Geschäftsführer<br />

der Peter Maier Leichtbau GmbH beschreibt<br />

die innovative Ladebordwand<br />

mit den Worten: „Extrem wirtschaftlich,<br />

extrem vorteilhaft, extrem<br />

umweltschonend“. Nicht ganz so zurückhaltend<br />

äußert sich Guy Selbherr,<br />

Geschäftsführer der MBG Mittelständische<br />

Beteiligungsgesellschaft, über<br />

die neue Lkw-Klappe: „Diese patentierte<br />

Weltneuheit ist revolutionär, da<br />

sie den bisherigen hydraulischen Systemen<br />

weit überlegen ist“, schwärmt<br />

er. Für den Vertrieb wurde mit QualiXperts<br />

GmbH & Co. KG extra ein Tochterunternehmen<br />

gegründet.<br />

Die Peter Maier Leichtbau GmbH ist<br />

Weltmarktführer von Ladebordwänden<br />

aus Aluminium. Vor mehreren<br />

Jahren wurde das Geschäftsfeld auf<br />

den Bau von Aluminiumbrücken für<br />

Fußgänger und Fahrradfahrer ausgeweitet,<br />

die mittlerweile sogar bis nach<br />

China geliefert werden. Nun hat das<br />

innovative <strong>Unternehmen</strong> mit einem<br />

Projekt-Team von zehn Mitarbeitern<br />

eine weitere Idee zur Marktreife gebracht:<br />

Mehr als vier Jahre habe die<br />

Entwicklung von „QualiLift“ gedauert,<br />

über zwei Millionen Euro seien investiert<br />

worden, berichtet Hoffmann.<br />

Die Vorteile des neuen Ladebordwand-Systems<br />

seien vielfältig. Es<br />

komme wegen seines elektromechanischen<br />

Antriebs vollkommen ohne<br />

Hydrauliköl aus und sei deshalb besonders<br />

umweltfreundlich. „Würden<br />

alle deutschen Lkw eine elektromechanische<br />

Hubladebühne haben,<br />

könnten pro Jahr insgesamt rund 2,7<br />

Millionen Liter Hydrauliköl eingespart<br />

werden“, betont Geschäftsführer<br />

Hoffmann. Durch extrem niedrige Betriebsgeräusche<br />

entstehe ein großer<br />

Vorteil beim nächtlichen und morgendlichen<br />

Be- und Entladen in Wohngebieten<br />

und Fußgängerzonen. Eine Expressfunktion<br />

ermögliche zudem ein<br />

schnelleres Öffnen und Schließen der<br />

unbeladenen Ladebordwand, so Hoffmann.<br />

Dadurch könne der Lkw-Fahrer<br />

bei jeder Lieferung Zeit sparen. Zusätzlich<br />

ist eine Wiegefunktion inte-<br />

Schneller und leiser: Die elektrisch betriebene Ladebordwand ist nach Herstellerangaben<br />

den hydraulischen Systemen überlegen. Bild: PML<br />

griert. Transport- und Logistikunternehmen<br />

sparten so im Vergleich zu<br />

hydraulischen Hubbühnen innerhalb<br />

einer durchschnittlichen Einsatzzeit<br />

von sieben Jahren bis zu 20 000 Euro<br />

pro Fahrzeug, hat Hoffmann ausgerechnet.<br />

„Die Entwicklung der Peter Maier<br />

Leichtbau ist ein beeindruckendes<br />

Beispiel für die Innovationskraft unseres<br />

Mittelstands in Baden-Württemberg“,<br />

erklärt Guy Selbherr. Aufgabe<br />

der MBG sei es, solche innovativen<br />

<strong>Unternehmen</strong> zu unterstützen. Beteiligungskapital<br />

ist gerade bei Produktentwicklungen<br />

ein sinnvoller Finanzierungsbaustein,<br />

da oft die Eigenkapitalbasis<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s belastet<br />

wird. Mit dem von der MBG langfristig<br />

zur Verfügung gestellten mezzaninen<br />

Kapital werden jedes Jahr viele wichtige<br />

Innovationen ermöglicht.<br />

Infos im Internet:<br />

www.pml.de<br />

www.qualixperts.com<br />

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le. Diese Solarzellen wandeln das fast<br />

500-fach konzentrierte Licht direkt in<br />

elektrische Energie um. Diese Fokussierung<br />

des Sonnenlichts macht eine<br />

Nachführung der Systeme erforderlich<br />

und setzt sonnige Standorte wie<br />

Südeuropa oder die USA voraus. Die<br />

Concentrix Solar GmbH ist bereits mit<br />

Kraftwerken in Lorca (Spanien) und in<br />

Castilla-La Mancha engagiert, überdies<br />

in Puertollano und in Cuenca.<br />

Das größte Wachstum erhofft sich das<br />

Freiburger <strong>Unternehmen</strong> vor allem<br />

aus den Vereinigten Staaten. „Egal wie<br />

die Präsidentschaftswahl in den USA<br />

„Wir werden in drei Jahren<br />

200 Megawatt Leistung<br />

herstellen und 200 Leute<br />

beschäftigen“<br />

GESCHÄFTSFÜHRER HANSJÖRG LER-<br />

CHENMÜLLER ÜBER DIE ZUKUNFT VON<br />

CONCENTRIX<br />

ausgehen wird“, so Geschäftsführer<br />

Hansjörg Lerchenmüller, „die Solarenergie<br />

bei uns wird einen starken<br />

Schub erleben, weil das Interesse aus<br />

den USA gigantisch ist.“<br />

Die Geschäfte werden von Hansjörg<br />

Lerchenmüller, Andreas Gombert,<br />

Karl Friedrich Haarburger und Holger<br />

Janke geleitet. Lerchenmüller arbeitete<br />

zehn Jahre am Fraunhofer-Institut<br />

für Solare Energiesysteme ISE im Bereich<br />

des Technologiemanagements.<br />

Er stellte 2005 die Weichen für die Serienfertigung<br />

von Konzentrator-Technologie,<br />

die im Vergleich zur herkömmlichenPhotovoltaik-Technologie<br />

Kostenvorteile von 10 bis 20 Prozent<br />

erzielt. Ein Megawatt Leistung<br />

kostet derzeit rund sechs Millionen<br />

Euro.<br />

Im Internet:<br />

www.concentrix-solar.de<br />

Köpfe<br />

Breit und stark.<br />

Die Opel Nutzfahrzeugpalette.<br />

MARKUS KELLER<br />

Leiter verlässt TRW<br />

Bereits zum 15.<br />

September verließ<br />

Werksleiter<br />

Markus Keller<br />

(Bild) das <strong>Unternehmen</strong><br />

TRW in<br />

Blumberg, um<br />

eine Tätigkeit bei<br />

einem anderen<br />

Arbeitgeber anzutreten. Übergangsweise<br />

leitet Joachim Fricke<br />

das Werk. Fricke war bei dem<br />

Automobilzulieferer bisher zuständig<br />

für die Motorkomponenten.<br />

(sk)<br />

JÜRGEN MOSER<br />

Zu Werum in Hausach<br />

Jürgen Moser ist<br />

neuer Leiter der<br />

Werum-Geschäftsstelle<br />

in<br />

Hausach. Das<br />

Softwareunternehmen<br />

Werum<br />

Software & Systems<br />

hat seinen<br />

Hauptsitz in Lüneburg. Moser ist<br />

Diplom-Ingenieur (FH) und seit<br />

über zwölf Jahren bei Werum<br />

tätig. Der gebürtige Haslacher hat<br />

als Projektleiter und Softwarespezialist<br />

Kunden im Südwesten<br />

Deutschlands betreut. Werum<br />

plant, die Geschäftsstelle personell<br />

zu verstärken. Die Werum-<br />

Software PAS-X dient dazu, Prozesse<br />

zur Herstellung zu steuern<br />

und zu dokumentieren – von der<br />

Einwaage der Rohstoffe bis zur<br />

Verpackung. Werum ist zum<br />

Marktführer für MES-Software in<br />

der Pharma- und Biotechindustrie<br />

herangewachsen. Die Kunden<br />

kommen aus der Prozess- und<br />

Pharmaindustrie. (jus)<br />

Abb. zeigen Sonderausstattungen.<br />

Mit dem wendigen Kleinlieferwagen Combo und den Neuaufl agen der vielseitigen und variantenreichen Raumwunder Vivaro und<br />

Movano liefert Opel auf jede Transportfrage bis 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht die passende Antwort. Alle Motoren erfüllen die<br />

EURO-4-Abgasnorm. Fragen Sie uns auch nach einem Dieselpartikelfi lter für Ihr Wunschmodell. Fordern Sie uns heraus und testen Sie<br />

jetzt Ihren neuen Mitarbeiter.<br />

Der Opel Combo Kastenwagen<br />

• längster serienmäßiger Radstand<br />

(2,70 m) seiner Klasse<br />

• sehr großer Laderaum<br />

(bis zu 3.200 l bis zu 2,70 m<br />

• FlexCargo ® System (optional)<br />

• auch mit Erdgastechnologie lieferbar<br />

Ihre Opel Partner:<br />

Der Opel Vivaro<br />

• zwei Pritschenwagen-Versionen –<br />

in der Niederfl ur-Ausführung mit der<br />

in diesem Segment einzigartigen<br />

Ladehöhe von nur 640 mm<br />

• bis zu 1.200 km Reichweite<br />

• neue Sonderausstattungen und<br />

zusätzliches Zubehör<br />

Der Opel Movano<br />

• über 40 Varianten<br />

• Nutzlast bis nahezu 1,7 t –<br />

Bestwert in der Klasse bis 3,5 t<br />

• Ladevolumen von bis zu 13,9 m 3<br />

• bis zu 1.250 km Reichweite<br />

• vielfältige Ablagemöglichkeiten<br />

im Fahrerhaus<br />

Autohaus Mahler GmbH Weibert-Mahler-Str. 1, Furtwangen, Tel. 0 77 23/93 20-0,<br />

www.autohaus-mahler.de<br />

Auto-Park Mauch Max-Planck-Straße 34, VS-Villingen, Tel. 0 77 21/9 48 30<br />

www.autopark-mauch.de<br />

Autohaus Hermann Sixt e.K. Saab-Zentrum Schwarzwald-Baar<br />

Villinger Str. 96, 78054 VS-Schwenningen, Tel. 07720/83460<br />

Autohaus Tiefert GmbH Bundesstraße 51, 79787 Lauchringen,<br />

www.tiefert.de<br />

Autohaus Zimmermann In den Burgwiesen 18, Sigmaringen, Tel. 0 75 71/72 00 41<br />

www.zimmermann-sig.de


Unterwegs<br />

Seite 28 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

Maserati Granturismo S Ein Kraftprotz für Gentlemen<br />

Länge x Breite x Höhe: 4,88 m x<br />

1,91 m x 1,35 m<br />

Motor: 8-Zylinder-V-Motor, 4691 ccm<br />

Leistung: 323 kW/440 PS, Drehmoment<br />

490 Nm bei 4.750 U/min<br />

Durchschnittverbrauch (kombiniert):<br />

16,4 Liter/100 km<br />

CO2-Emission: 385 g/km<br />

Höchstgeschwindigkeit: 295 km/h<br />

Beschleunigung 0 auf 100 km/h:<br />

4,9 Sekunden<br />

ANZEIGE<br />

Engen – Die Firma MDS Raumsysteme<br />

wurde 1998 in Engen vom<br />

Inhaber Dirk Solbach als Ein-Mann-<br />

<strong>Unternehmen</strong> gegründet. In den<br />

letzten 10 Jahren hat sich das <strong>Unternehmen</strong><br />

zum Spezialisten und innovativen<br />

Hersteller von flexiblen<br />

Raum- und Trennwandsystemen<br />

für Produktions-, Lager- und Bürobereiche<br />

entwickelt. Mit mittlerweile<br />

über 50 qualifizierten Mitarbeitern<br />

fertigt MDS Hallen- und<br />

Meisterbüros, Trennwandsysteme,<br />

Bürocontainer und Stahlbaubühnen<br />

in höchster Qualität. „Wir verstehen<br />

uns aber nicht nur als reiner<br />

Hersteller, sondern als professioneller<br />

Partner für die Planung, Konstruktion<br />

und fachgerechte Montage<br />

von Gesamtprojekten“, so Dirk<br />

Solbach. Vom kleinen Einzelbüro bis<br />

zum Großprojekt. Made in Germany,<br />

made in Engen.<br />

Leergewicht/Zuladung: 1780<br />

kg/470 kg<br />

Grundpreis: 127 330 Euro<br />

Sonderausstattungen: Reifendruckkontrollsystem,<br />

Bose Surround Soundsystem,<br />

Alcantara-Dachhimmel in<br />

Nero, Pedalerie aus Aluminium u.a.<br />

Leasingangebot (15 000 km/Jahr,<br />

36 Mon. Laufzeit, keine Anzahlung):<br />

2296,36 Euro (alle Angaben inkl.<br />

19 Prozent Mehrwertsteuer)<br />

„Räume schaffen – intelligent<br />

und flexibel“<br />

Unter diesem Slogan vertreibt MDS<br />

seine Raumsysteme mittlerweile in<br />

ganz Europa und kann beachtliche<br />

Referenzen vorweisen.<br />

„Neben vielen produzierenden<br />

<strong>Unternehmen</strong> wie Alcan, BASF,<br />

BMW, Bosch, Daimler, EADS, GF, Hilti,<br />

Liebherr, MAN und Porsche schätzen<br />

auch viele Logistik- und Handelsunternehmen<br />

wie Aldi, Bauhaus<br />

oder auch IKEA unsere hervorragende<br />

Qualität und den perfekten<br />

Service“, sagt Dirk Solbach, nicht<br />

ganz ohne Stolz.<br />

„Freiheit, Freude, Harmonie,<br />

Leistung und Gerechtigkeit“<br />

Als Hauptgründe für die positive<br />

Entwicklung von MDS nennt Dirk<br />

Solbach die besondere Flexibilität<br />

der Systeme und die hohe Qualität<br />

und Zuverlässigkeit, die auch durch<br />

ein Qualitätsmanagement-System<br />

nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert<br />

ist. Aber vor allem das hochmotivierte<br />

Team bringt den entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorteil.<br />

◆ Maserati hat seinen Granturismo zum 440 PS-starken Coupé für vier Personen aufgerüstet<br />

von Gerhard Herr<br />

errari was always driven by play-<br />

„F boys, Maserati is driven by<br />

gentlemen“, hat der Präsident des Britischen<br />

Maserati Club, Alex Fyshe,<br />

einmal gesagt. Recht hat er. Die Linien<br />

und Kurven, der athletische Auftritt,<br />

MDS Raumsysteme will Marktführer in Europa werden<br />

MDS Raumsysteme liefert und montiert flexible Raum- und Trennwandsysteme in vielen<br />

namhaften <strong>Unternehmen</strong> in ganz Europa<br />

Gemäß der eigenen <strong>Unternehmen</strong>sphilosophie<br />

„Freiheit, Freude, Harmonie,<br />

Leistung und Gerechtigkeit“<br />

leben und arbeiten die Menschen<br />

bei MDS. Der Mensch steht ganz<br />

klar im Mittelpunkt.<br />

Es wird eine ethische <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />

gepflegt mit klaren<br />

Werten als Basis des wirtschaftlichen<br />

Handelns. Diese dient als Grundlage<br />

des Verhaltens zu allen Kunden,<br />

Partnern und Mitarbeitern.<br />

MDS Raumsysteme<br />

Gründung 1998<br />

Sitz: Engen-Welschingen<br />

Produkte: flexible Raum- und<br />

Trennwandsysteme<br />

2100 qm Produktionsfläche<br />

55 Mitarbeiter<br />

7 Eigene Montageteams<br />

Umsatz in 2007: 7,7 Mio. Euro<br />

Inhaber und Gründer:<br />

Dirk Solbach<br />

der beim breiten, markentypischen,<br />

ovalen Kühlergrill beginnt und harmonisch<br />

über die Flanken bis hin zu<br />

den Heckleuchten verläuft, drückt<br />

zwar Dominanz aus, wirkt aber nicht<br />

aufdringlich, auch wenn das Gesicht<br />

des Maserati Granturismo S mit den<br />

luchsähnlichen geformten Augen gehörigen<br />

Respekt einflößt.<br />

Lichthupe, wozu? Das permanent<br />

eingeschaltete Tagesfahrtlicht und<br />

das Riesenmaul mit dem mittig<br />

schwebenden Dreizack, dem Tridente,<br />

im Rückspiegel scheint dem 500er<br />

CLS-Fahrer Alarmzeichen genug zu<br />

sein. Flott wechselt er auf die rechte<br />

Spur. „Augen links!“ Wie auf Befehl<br />

verrenken sich die vier Herren im Designer-Mercedes<br />

den Hals. Hoppla. Es<br />

scheint noch was Aufregenderes zu<br />

geben als deren allemal aufregend geschnittene<br />

Coupélimousine. Natürlich.<br />

Emotion hat Bewegung bekommen.<br />

Der kürzlich verstorbene Turiner<br />

Autodesigner Andrea Pininfarina<br />

hat am Granturismo Hand angelegt,<br />

genauso wie sein Vater am ersten,<br />

aber zweisitzigen Granturismo von<br />

1956. Und die Maserati-Ingenieure in<br />

der Viale Ciro Menotti in Modena haben<br />

mit mehr Hubraum, Leistung und<br />

Sportsgeist für den nötigen Pfeffer gesorgt.<br />

Sie haben den Granturismo S<br />

somit in die Liga der großen GT aufsteigen<br />

lassen.<br />

Mit dem im Mai 2008 präsentierten<br />

S hat der im September 2007 erstmals<br />

vorgestellte GT genau das an Bord,<br />

was der beherzte Sportfahrer von ihm<br />

erwartet: Der von Ferrari aus Modena<br />

angelieferte 4,2-Liter-V8 hat einen<br />

halben Liter mehr Hubraum bekommen<br />

und liefert statt 405 im GT nun<br />

440 PS oder 323 kW an die Hinterräder.<br />

Auch das Drehmoment wurde<br />

um 30 Newtonmeter gesteigert und<br />

stemmt bei 4750 Umdrehungen 490<br />

Newtonmeter auf die Kurbelwelle.<br />

Genug Dampf, um das 4,88 Meter lange<br />

und 1,8 Tonnen schwere Italo-<br />

Coupé in 4,9 Sekunden (Werksangaben)<br />

von 0 auf 100 zu beschleunigen.<br />

Der Granturismo S-Fahrer sieht<br />

grün, gelb und rot, wenn die LED-<br />

Leuchten im Cockpit zusammenzucken<br />

und im Manuell-Modus wie im<br />

Formel 1-Renner zum Gangwechsel<br />

an den großen Schaltwippen raten<br />

oder im Automatikmodus zeigen, was<br />

anliegt. Vier, fünf, sechs, der Schub<br />

scheint nicht abzureißen und drückt<br />

die Besatzung in die Leder-Alcantara-<br />

Feauteuilles von Italiens Sitzmöbelhersteller<br />

Poltrona Frau. Die Autobahn<br />

zwischen Stockach und Singen<br />

gehört mir. Die 285er Pirellis auf der<br />

Hinterachse krallen sich in den<br />

Asphalt. Als die Tachonadel bei 285<br />

Stundenkilometern hängt, macht der<br />

Achtzylinder zwar noch lange nicht<br />

dicht, aber mich verlässt der Mut. Genug<br />

Adrenalin, zumal die leichten Bodenwellen<br />

immer wieder die aerodynamischen<br />

Hilfen einfordern und das<br />

Fahrwerk mit den ultrabreiten 20 Zöllern<br />

zeigt, wo der Granturismo hin<br />

will. Der kleine Kurs in Hockenheim<br />

wäre für solche Eskapaden vernünfti-<br />

ger. Bleiben wir lieber Gentleman-<br />

Fahrer. Bei Reisegeschwindigkeiten<br />

um 180 ist auch die Benzinnadel nicht<br />

so nervös. Unter Volldampf genehmigt<br />

sich die Italo-Raubkatze schon<br />

mal etwas über 22 Liter. Auf Schweizer<br />

Landstraßen, deren Kurven das 4,88<br />

Meter lange Coupé erstaunlich flott<br />

nimmt, zeigt der Bordcomputer 11,5<br />

Liter an.<br />

Wenn aber Gentleman auf Spielkind<br />

trifft, ist es auch mit dem guten<br />

Frieden in der Nachbarschaft vorbei.<br />

Das Geheimnis liegt am kleinen<br />

schwarzen, chromumrandeten<br />

Knöpfchen „Sport“ in der Mittelkonsole,<br />

links neben dem Navi. Ist „Sport“<br />

gedrückt, spricht das Gaspedal noch<br />

schneller an, die Gänge werden vom<br />

speziell im S eingebauten Active-Getriebe<br />

noch schneller eingelegt, die<br />

Die Maserati-Ingenieure in<br />

Modena haben mit mehr<br />

Hubraum, Leistung und<br />

Sportsgeist für den nötigen<br />

Pfeffer im Granturismo<br />

gesorgt.<br />

Schlupfregelung erlaubt größere<br />

Driftwinkel. Und die Vorhänge in der<br />

Reihenhaussiedlung gehen noch<br />

schneller zurück beim Einlaufen zum<br />

Grillabend bei Freunden: Pneumatisch<br />

arbeitende Ventile im Abgasstrang<br />

verwandeln den ansonsten gedämpften<br />

Sound in dumpfes Brunftgeröhre.<br />

Schon bei Wohnstraßen<br />

tauglichen 30 Kilometern brabbelt<br />

und blubbert es bestialisch. Das automatisch<br />

runterschaltende Getriebe<br />

gibt noch einen harten Stoß Zwischengas.<br />

Jetzt ist auch der letzte an<br />

diesem Abend warmgelaufene Rasenmäher<br />

aus. Die Parkbankbesatzung<br />

im Vorgarten droht, die Polizei zu rufen,<br />

wenn ich nicht aufhöre mit dem<br />

Lärm. Herrschaften: Der TÜV hat’s<br />

genehmigt.<br />

Besonders, pardon der Ausdruck,<br />

geil ist aber die Fahrt im Autobahntunnel.<br />

Natürlich drückt das Kind im<br />

Manne vorher wieder „Sport“. Runterschalten.<br />

Automatisches Zwischengas.<br />

Boarrrrrr. Ich habe jenseits<br />

einer Formel 1-Piste noch niemals ein<br />

brutaleres, infernalischeres Röhren<br />

gehört. Fantastico, was die Akustiker<br />

dank elektronisch-pneumatisch arbeitenden<br />

Ventilen aus den großen<br />

ovalen Auspuffrohren locken. Gas geben.<br />

Beschleunigen im Zweiten. Jetzt<br />

hat die Blondine im offenen Golf-Erdbeerkörbchen-Cabriolet<br />

fast das<br />

Lenkrad verrissen. Pardon. Doch bei<br />

längerer Autobahnfahrt bin ich lieber<br />

wieder Gentleman, schalte den Sportmodus<br />

aus und das Bose-Sound-System<br />

ein.<br />

Ach ja, eigentlich habe ich beim Autofahren<br />

noch nie so wenig Radio gehört,<br />

wie in diesem im tiefschwarzen<br />

Nero Carbonio lackierten Maserati<br />

Granturismo S, einem Reisewagen für<br />

die Langstrecke mit viel Sport und<br />

Spaß. Womit ich auch schon beim Fazit<br />

wäre. Das uns vom Singener Maserati-Händler<br />

Gohm zur Verfügung gestellte<br />

Coupé ist ein Auto, das man<br />

sich aus Spaß, aus Freude und aus<br />

Emotion kauft. Den Nutz- und Bierkistentransporter<br />

gibt es woanders,<br />

auch wenn der Wocheneinkauf<br />

durchaus in den erstaunlich großen<br />

Kofferraum gepasst hat. Wer fährt so<br />

ein Fahrzeug? „Menschen, die erlesenen<br />

Geschmack haben und hohe Anforderungen<br />

an Individualität und Exklusivität<br />

stellen“, sagt Uwe Hollecker,<br />

der bei Gohm das Maserati-Geschäft<br />

betreut und in diesem Jahr rund 55 Limousinen<br />

und Coupés mit dem Tridente<br />

verkaufen will.<br />

Betörende Optik,<br />

betörender<br />

Sound: Das<br />

Riesenmaul des<br />

Maserati Granturismo<br />

S scheint<br />

die Straße und<br />

die vor ihm<br />

Fahrenden aufsaugen<br />

zu wollen.<br />

Bilder oben: Für<br />

den Donnerbolzen<br />

warteten<br />

sogar die Trucker<br />

auf dem Singener<br />

Hupac-Bahnhof<br />

geduldig, bis das<br />

Photo-Shooting<br />

vorbei war.<br />

Bilder: Herr


Trends<br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 29<br />

Ball der Wirtschaft: Stilvoll, nicht steif<br />

◆ Mit einer Mischung aus Glamour und Ungezwungenheit sorgen die Wirtschaftsjunioren jedes Jahr für eine rauschende Nacht in Konstanz<br />

von Holger Thissen<br />

Manche Abende bekommen ihren<br />

besonderen Glanz dadurch, dass<br />

die vermeintliche Hauptsache unauffällig<br />

in den Hintergrund rückt. Dem Konstanzer<br />

Ball der Wirtschaft gelingt dieses<br />

Kunststück jedes Jahr aufs Neue. Das<br />

Tanzen kann man nämlich auf diesem<br />

Ball leicht vergessen. Das sind die Wirtschaftsjunioren<br />

Konstanz, die den beliebten<br />

Festabend jedes Jahr im Herbst<br />

ausrichten, aber selber schuld. Sie<br />

müssten ja nicht jedesmal ein so unterhaltsames<br />

Rahmenprogramm auf die<br />

Beine stellen, das vom Kerngeschäft ablenkt.<br />

Das geht schon mit dem von Sterne-Koch<br />

Bertold Siber veredelten Gala-<br />

Diner los und hört mit Black Jack Tisch,<br />

Roulette und den gemütlichen Lümmel-<br />

Sofas in der Smokers’ Lounge nicht auf.<br />

Getanzt wird zu gepflegter bis schwungvoller<br />

Live-Musik natürlich trotzdem –<br />

aber ohne das steife Korsett der Balletikette.<br />

„Genau so ist der Ball auch gedacht.<br />

Festlich soll er sein, aber nicht spießig“,<br />

sagt Jan Glockauer, der als Geschäftsführer<br />

der IHK Hochrhein-Bodensee die<br />

Wirtschaftsjunioren bei der Organisation<br />

der beliebten Herbstveranstaltung<br />

unterstützt. Dass es den Ball der Wirtschaft<br />

bereits in der sechsten Auflage<br />

gibt, liegt an dem Einsatz des Organisationsteams<br />

der Wirtschaftsjunioren. Jedes<br />

Jahr feilt die Mannschaft behutsam<br />

am erfolgserprobten Konzept<br />

der Veranstaltung: gute Unterhaltung<br />

in gepflegtem Ambiente,<br />

Tanz und vor allem ein<br />

munterer Austausch. „Wir wollen<br />

es den Gästen so leicht wie<br />

möglich machen, miteinander ins<br />

Gespräch zu kommen“, sagt Wirtschaftsjunior<br />

Markus Hotz und<br />

zeigt auf die Fotowand mit<br />

Bildern, die der Ballfotograf<br />

an diesem Abend<br />

von jedem Gast geschossen<br />

und mit Namen<br />

versehen hat – als<br />

Einstiegshilfe für einen<br />

ersten Kontakt.<br />

Falls überhaupt nötig.<br />

Für die Dauergäste<br />

unter den Ballbesu-<br />

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Ï Jan Schultz, Tel. 07531/999-1340<br />

Ï jan.schultz@suedkurier.de<br />

Ï www.profit-wirtschaft.de<br />

chern jedenfalls erübrigen sich kontaktfördernde<br />

Maßnahmen. Gabriele und<br />

Daniel Müller aus dem schweizerischen<br />

Kreuzlingen zum Beispiel: Für sie ist die<br />

Veranstaltung die ideale Gelegenheit,<br />

Bekannte zu treffen. „Der Ball ist der Anlass<br />

des Jahres. Viele Gesichter sieht<br />

man nur einmal in zwölf Monaten, und<br />

zwar hier“, sagt Gabriele Müller, die<br />

sich mit glänzendem Collier und<br />

schwarzem Ballkleid zu den entspannt<br />

um Spielgeld zockenden Gästen am<br />

Black Jack Tisch gesellt hat. Ihr Gatte Daniel<br />

Müller, als früherer Präsident der<br />

„Der Ball ist der Anlass des<br />

Jahres. Viele Gesichter sieht<br />

man nur einmal in zwölf<br />

Monaten, und zwar hier“<br />

BALLBESUCHERIN GABRIELE MÜLLER<br />

Wirtschaftskammer Untersee Kreuzlingen<br />

selbst lange beim Kreuzlinger Pendant<br />

der Wirtschaftsjunioren aktiv,<br />

schwärmt sichtlich vergnügt von der<br />

hervorragenden Organisation und<br />

grenzüberschreitenden Atmosphäre des<br />

Abends.<br />

Über 300 Gäste, vorwiegend Unternehmer,<br />

amüsierten sich bei der sechs-<br />

Strahlende Gäste:<br />

Gabriele und<br />

Daniel Müller.<br />

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(Präsenz 4 Monate, frei wählbar)<br />

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(Präsenz 6 Monate, frei wählbar)<br />

ten Auflage des Balls im Steigenberger<br />

Inselhotel. Damit hat der Ball einmal<br />

mehr sein Ziel erreicht, zu dem er vor<br />

sechs Jahren mit viel Idealismus ins Leben<br />

gerufen wurde: die Wirtschaftsjunioren<br />

ins Gespräch zu bringen. Und so<br />

nutzen die Wirtschaftsjunioren die<br />

Plattform auch, um Werbung für ihren<br />

Zusammenschluss zu machen, dessen<br />

derzeit 50 Mitglieder sich Sorgen um<br />

den Nachwuchs machen. Denn die Altersgrenze<br />

für die Mitgliedschaft liegt<br />

bei 45 Jahren. Streng genommen sogar<br />

bei 40. Da braucht es regelmäßig frisches<br />

Blut.<br />

Um den Ball selber muss sich niemand<br />

Gedanken machen. Er ist längst<br />

ein Selbstläufer und mittlerweile so beliebt,<br />

dass in diesem Jahr schon nach einer<br />

Woche alle Karten vergriffen waren.<br />

„Wir würden ja gerne mehr Leute auf<br />

den Ball lassen, aber in den Festsaal im<br />

Inselhotel passen einfach nicht mehr“,<br />

stöhnt Mitorganisator Nikolaj Schutzbach.<br />

Wo also größer feiern? Das Palmenhaus<br />

auf der Mainau, in dem der Ball vor<br />

zwei Jahren mit 370 Gästen stattfand,<br />

hat sich als Veranstaltungsort nicht bewährt,<br />

und das umstrittene Konzerthaus<br />

steht noch nicht. Große Hoffnungen setzen<br />

die Wirtschaftsjunioren deshalb in<br />

die „Sonnenkönigin“, die als schwimmender<br />

Ballsaal einen glänzenden Rahmen<br />

böte.<br />

Vorausgesetzt, die Miete ist bezahlbar.<br />

Denn der Ball soll sich weitgehend über<br />

Kartenverkauf und Sponsoring selber<br />

tragen. Und noch Geld für einen guten<br />

Zweck einspielen. Dazu verpflichten die<br />

Wirtschaftsjunioren gerne Konstanzer<br />

Originale wie Auktionator Carlo Karrenbauer,<br />

der bei der diesjährigen<br />

Versteigerung der originellen<br />

Sponsoren-Preise – darunter ein<br />

Gletscherflug mit IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Claudius<br />

Marx und ein Maserati-Wochenende<br />

mit Besichtigung<br />

des Ferrari-Werks in Maranello<br />

– 7000 Euro für das Jugendprojekt<br />

JAZ für die Qualifizierung<br />

von Problemfällen einspielte<br />

– und jede Menge Lacher<br />

dazu. Ganz im Sinne<br />

der Veranstalter.<br />

Die Tanzfläche war dank Jürgen Waideles Band „Take a Dance“ mit Sängerin Lilly Thornton wieder einmal schnell<br />

gefüllt beim Ball der Wirtschaft im Konstanzer Inselhotel. Die Tanzmuffel und Zockernaturen…<br />

…vergnügten sich lieber beim Black Jack neben der Smokers-Lounge oder ließen sich vom Überlinger Promi-Friseur<br />

Isayo dem Anlass entsprechend eine aufwändige Ballfrisur zaubern. Bilder: Scherrer/Thissen<br />

Beispiel Business-Paket:<br />

<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 6 . &<br />

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18. Mai 2007 Pro:fit<br />

News<br />

Schweizer Electronic<br />

PRO-CONTOUR Wie Phönix<br />

Vom Emaillierwerk zum High-Tech-<strong>Unternehmen</strong>:<br />

Die Geschichte der Schweizer Electronic AG ist<br />

die Geschichte von Beständigkeit und Wandel.<br />

Preis für Schäfer<br />

Frank Schäfer, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Weilheimer<br />

Firma Pro-Contour GmbH, hat aus der Asche<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> hat sich im Laufe seiner Entwicklung<br />

den wechselnden Bedürfnissen des<br />

Marktes angepasst.<br />

Die Firma wurde im Jahre 1849 gegründet und<br />

fertigte zunächst emaillierte Zifferblätter für die in<br />

den zweiten Platz beim landes-<br />

Schramberg dominierende Uhrenindustrie.<br />

weiten Wettbewerb der Sparkas-<br />

◆ Zwei Jahre nach Großbrand: Wiederaufbau<br />

Schweizer erweiterte 1879 die Produktion auf<br />

sen „StartUp“ für neue Firmen-<br />

Schilder für Straßennamen und Hausnummern.<br />

ideen gewonnen. Schäfer hat ein<br />

bei Schweizer Electronic AG abgeschlossen –<br />

Zur Jahrhundertwende beschäftigte man bereits<br />

innovatives Messsystem ent-<br />

190 Mitarbeiter. 1909 wurde die Schilderfertigung<br />

wickelt zur Erkennung von Fahr-<br />

Streit mit Versicherung trübt die Freude<br />

auf Skalen für Präzisionsgeräte wie Telefone oder<br />

zeugen, die mit unsicherer Be-<br />

Waagen ausgedehnt.<br />

reifung unterwegs sind. Der<br />

1958 legte das <strong>Unternehmen</strong> mit der Fertigung<br />

42-jährige Unternehmer erhielt<br />

der ersten Leiterplatten den Grundstein für die<br />

ein Preisgeld von 5000 Euro.<br />

heutige Schweizer Electronic AG und lieferte 1965<br />

Pro-Contour wurde 2006 ge-<br />

die ersten durchmetallisierten Leiterplatten. Ein<br />

gründet und ist Hersteller von<br />

Meilenstein war der Umzug in das neue Werk im<br />

Reifenmessgeräten. (sk)<br />

Industriegebiet Schramberg-Sulgen. Seit 1980<br />

produziert Schweizer ausschließlich Leiterplatten<br />

und Baugruppen, die Emaillefertigung wurde<br />

LOTUS SYSTEMS<br />

eingestellt. 1988 errichtete die Firma einen wei-<br />

Erweiterung<br />

teren Neubau in der Nachbargemeinde Dunningen,<br />

ein Jahr später folgte der Gang an die Börse<br />

Lotus Systems plant die Erweite-<br />

und aus „Chr. Schweizer Söhne“ wurde die<br />

rung seines Betriebs. Diese um-<br />

Schweizer Electronic AG, notiert an den Börsen in<br />

fasst einen Neubau im Gutmadin-<br />

Frankfurt und Stuttgart. 1997 startete die Fertigung<br />

ger Gewerbegebiet In der Au<br />

von Multilayern, also Mehrlagenschaltungen, in<br />

sowie die Einstellung von bis zu<br />

Lasertechnologie. 2001 fiel der Startschuss für<br />

15 weiteren Fachkräften aus den<br />

eine große Betriebserweiterung am Standort<br />

Bereichen Prozess-Ingenieurs-<br />

Schramberg-Sulgen ein Glücksfall, denn in<br />

wesen, Verfahrensmechanik und<br />

diesen bis 2005 nur zum Teil genutzten Räumen<br />

Service- und Elektotechnik. Das<br />

konnte nach dem Brand relativ schnell mit der<br />

2001 von Joachim Mink gegründe-<br />

Aufstellung von nicht beschädigten Maschinen<br />

te <strong>Unternehmen</strong> entwickelt unter<br />

begonnen und die Fertigung wieder aufgenom-<br />

anderem Nassprozesssysteme,<br />

men werden. (wei)<br />

Chemiesysteme und Reinigungssysteme<br />

und ist besonders in der<br />

Der Großbrand zerstörte im Juni 2006 das Produktionsgebäude des Platinenherstellers Schweizer Electronic in Schramberg-Sulgen. Bild: Sprich<br />

Halbleiterbranche international von Thomas Weilacher<br />

schätzungsweise 125 Millionen Euro. ternehmen.<br />

In diesem Hochtechnologiewerk den Sachverständigen nie ganz geklärt<br />

aktiv. Bis zur Fertigstellung des<br />

Jetzt, zwei Jahre nach dem Unglück, ist Die SEAG weist die Vorwürfe der stand ausreichend ungenutzte Fläche werden. Aufgrund der immens hohen<br />

Neubaues in etwa einem Jahr Schramberg Der 1. Juni 2005 war ein die Produktion wieder zu fast 100 Pro- Versicherung zurück. Sowohl der Vor- zur Verfügung. Einige der unbeschä- Temperaturen nahe am Schmelz-<br />

muss der Verwaltungsbereich in wunderschöner Frühsommertag in zent hergestellt. Doch es droht neues wurf der arglistigen Täuschung als digten Anlagen konnten dorthin verlapunkt von Stahl lässt sich der Brand-<br />

Bürocontainer ausgelagert wer- Deutschland und der schwärzeste Ungemach: Die Versicherung will auch die behaupteten Obliegenheitsgert, die Produktion schon nach zwei ausbruch nur erahnen. Vermutlich hat<br />

den. Lotus Systems profitiert von Tag in der Geschichte der Schweizer noch ausstehende Schadenszahlunverletzungen entbehren laut Investor Wochen in Teilen wieder aufgenom- ein technischer Defekt im Bereich des<br />

der derzeit expandierenden Solar- Electronic AG (SEAG) in Schramberg. gen nicht mehr leisten, wirft dem Relation Manager Rigo H. Züfle jeder men werden. In diesem Bereich des Tanklagers das Inferno ausgelöst es<br />

zellenindustrie. Die Firma be- Gegen 11 Uhr bricht in der Galvanik- Schramberger <strong>Unternehmen</strong> gar „ver- Grundlage. „Daher bewerten wir die <strong>Unternehmen</strong>s erfolgte zum größten kam zur Reaktion einer Chemikalie,<br />

schäftigt Außendienstmitarbeiter abteilung des Leiterplattenherstellers suchte arglistige Täuschung und Ob- Vorwürfe seitens der Versicherung als Teil der Wiederaufbau. „Es ist auch ein die zur Abwasserbehandlung einge-<br />

in Asien und präsentierte auf der ein Feuer aus daraus entwickelt sich liegenheitsverletzungen“ vor. SEAG Vorwand, um ihren weiteren vertrag- Glücksfall, dass wir einen Teil unserer setzt wird.<br />

diesjährigen Hannovermesse einer der größten Industriebrände in wird ihre Ansprüche nun vor Gericht lichen Erstattungsverpflichtungen Fertigung gleich nach dem Unglück in Erst klein und überschaubar, greifen<br />

Innovationen zum Ätzen von der deutschen Nachkriegszeit mit ei- geltend machen. Auf die Lieferfähig- nicht nachkommen zu müssen“, so unser Zweigwerk Dunningen verla- die Flammen dann rasch auf die Gal-<br />

Silizium. (csp)<br />

ner Schadenssumme einschließlich keit habe das Verhalten der Versiche- der Vorstand der Schweizer Electronic gern konnten“, erinnert sich Rainer vanik über. Plötzlich steht ein Teil des<br />

Betriebsunterbrechungsschaden von rung keine Auswirkungen, so das Un- AG.<br />

Hartel. Dort mussten zwar alle Be- High-Tech-Werkes in Flammen. Alle<br />

schäftigten etwas enger zusammenrü- Mitarbeiter können sich in Sicherheit<br />

Kunden blieben treu<br />

ANZEIGE<br />

cken entscheidend aber war die zeit- bringen und müssen dann ohn-<br />

Eine unerwartete Hürde zum Ende der nahe Wiederaufnahme der Produktimächtig zusehen, wie immer höhere<br />

Aufbauphase, die eigentlich ausgeon und Lieferfähigkeit.<br />

Flammen aus dem Dach des Gebäusprochen<br />

positiv verlaufen ist. Immer- Nicht nur die Mitarbeiter, auch die des schlagen. Eine dicke, schwarze<br />

hin wurden durch das Feuer 20 Pro- Kunden haben nach dem verheeren- Rauchsäule steht über der Stadt Ein gutes Team braucht zent des 3,4 Hektar großen Werkes den Brand eine keinesfalls selbstver- mehr als eineinhalb Kilometer hoch<br />

starke Partner!<br />

und 30 Prozent der Anlagen zerstört. ständliche Loyalität bewiesen. Diese und noch in 30 Kilometer Entfernung<br />

Das Traditionsunternehmen stand vor Solidarität liegt wohl auch in der Zu- zu sehen. Erst nach Tagen können die<br />

der größten Herausforderung seiner friedenheit mit der Produktqualität betroffenen Gebäudeteile gefahrlos<br />

IPEKA Personaldienstleistungen ist ein etabliertes,<br />

157-jährigen Geschichte. „Mit dem und der engen Kooperation mit den betreten werden.<br />

Wiederaufbau unseres Werkes mit Abnehmern begründet. Binnen 48 „Wir sind trotz dieses Unglücks un-<br />

zum Teil völlig neuen Maschinen ver- Stunden waren alle Abnehmer über seren Weg konsequent und erfolgreich<br />

fügen wir in Schramberg über die mo- den Großbrand informiert und man weiter gegangen“, bilanziert Rainer<br />

dernsten Fertigungskapazitäten für hatte gemeinsam Maßnahmen abge- Hartel die beiden vergangenen Ge-<br />

komplexe Leiterplatten in Europa“, so stimmt, um negative Auswirkungen schäftsjahre. Mehr als ein Wettbewer-<br />

Rainer Hartel, Vorstandsvorsitzender möglichst gering zu halten. „Es ist uns ber, der nicht unter solch schwierigen<br />

der Schweizer Electronic AG.<br />

gelungen, die Geschäftsbeziehung zu Rahmenbedingungen um Kunden<br />

im süddeutschen Raum ansässiges Dienstleistungsunternehmen. Es war ein Kraftakt, den Vorstand den allermeisten Kunden aufrecht zu und Marktanteile kämpfen musste, ist<br />

Gegründet wurde die Firma am 1. Juni 2007 von Geschäftsführer<br />

und Mitarbeiter gemeinsam voll-<br />

während dieser Zeit von Markt ver-<br />

erhalten“, unterstreicht Vorstandsvorbracht<br />

haben. Sie haben es geschafft, sitzender Hartel. Um die Lieferfähigschwunden. Josef Ott.<br />

die Mehrzahl der Kunden zu halten. keit zu gewährleisten, ließ die SEAG Der Erfolg der Schweizer Electronic<br />

Sie haben durch extreme Flexibilität Leiterplatten auch bei anderen Her- AG ist auch auf das Angebotsportfolio<br />

Unser Geschäftsgebiet erstreckt sich von Donaueschingen über und Motivation das Überleben des Bestellern im Auftrag fertigen. Der Erfolg des Leiterplattenherstellers zurückzutriebes<br />

gesichert. Innerhalb nur eines all dieser Anstrengungen spiegelt sich führen, der den größten Teil seines<br />

Waldshut-Tiengen und Bad Säckingen bis nach Lörrach.Im Jahres war der abgebrannte Firmen- in einer besonderen Würdigung wider: Umsatzes mit der Automobilbranche<br />

Bodenseeraum sind wir durch eine Niederlassung in Ravensburg<br />

bereich mit einer Fertigungsfläche Trotz aller Widrigkeiten bei der Bewäl- erzielt. Selbst im Brandjahr 2005 er-<br />

vertreten und vermitteln Personal in dem Großraum Friedrichshafen/<br />

von 4000 Quadratmetern wieder auftigung der Brandfolgen wurde die wirtschaftete die SEAG trotz massiv<br />

gebaut.<br />

Schweizer Electronic AG insbeson- eingeschränkter Produktionskapazitä-<br />

Ravensburg/Lindau.<br />

20 chinesische Facharbeiter und ein dere aufgrund des professionellen Kriten einen Jahresüberschuss von 0,3<br />

Die Basis unserer Arbeit ist solides Know-how bei der Auswahl der<br />

Experte aus Schottland haben in diesenmanagements von einem nam- Millionen Euro, im Jahr 2006 steht ein<br />

sem Frühjahr den zweiten, europaweit haften Automobilzulieferer zum „Lie- Ergebnis von 0,7 Millionen Euro in den<br />

größten Galvanikautomaten mit einer feranten des Jahres 2005“ gewählt. Ein Büchern. Der Umsatz im Gesamtjahr<br />

Mitarbeiter, sowie kompetente Beratung. Ein auf das jeweilige Unter- Länge von 68 Metern installiert. Die Motivationsschub für alle Mitarbeiter 2006 bewegte sich mit rund 63 Millionehmen<br />

zugeschnittenes System ermöglicht es, ohne Risiko Mitarbeiter erste vergleichbare Anlage steht be- beim Wiederaufbau des Unternehnen Euro auf Vorjahresniveau, 42 Milreits<br />

seit dem vergangenen Jahr bei mens.lionen<br />

Euro wurden zur Beseitigung<br />

flexibel im <strong>Unternehmen</strong> einzusetzen. Unsere Schwerpunkte liegen bei der SEAG. Sie galvanisiert rund 1000<br />

der Brandfolgen und in den weiteren<br />

der Arbeitnehmervermittlung und der Arbeitnehmerüberlassung.<br />

Quadratmeter Leiterplatten täglich. Gewinn auch im Brandjahr Ausbau des <strong>Unternehmen</strong>s investiert<br />

Drei Millionen Euro kostet jede dieser Zunächst standen die Beschäftigten der höchste Betrag in der Firmenge-<br />

Unser Motto: Der richtige Mitarbeiter am richtigen Ort!<br />

in Hongkong gefertigten Maschinen. an jenem 1. Juni 2005 allerdings vor schichte. Die Zahl der Mitarbeiter war<br />

Ein weiterer Mosaikstein im zwi- den Trümmern ihrer teilweise jahr- mit 748 Personen leicht rückläufig. Für<br />

In der Umsetzung dieses Mottos sind wir so konsequent,<br />

schenzeitlich nahezu komplett fertig zehntelangen Arbeit. Die Ursache für 2007 erwartet die SEAG ein Umsatz-<br />

dass sogar der Fernsehsender RTL auf uns aufmerksam wurde. Lesen<br />

gestellten Bild der neuen SEAG. das verheerende Feuer konnte von plus im zweistelligen Prozentbereich.<br />

Sie hierzu mehr auf unserer Homepage.<br />

Schneller Wiederaufbau<br />

Dass der Wiederaufbau so schnell ge-<br />

Wir besitzen eine unbefristete Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung hen würde, hatten selbst die Optimisten<br />

im <strong>Unternehmen</strong> nicht geglaubt.<br />

und -vermittlung und sind Mitglied im Bundesverband Zeitarbeit<br />

Zwei Jahre nach dem Brand, am Ende<br />

(BZA).<br />

der Haftzeit der Betriebsunterbre-<br />

Unsere Ansprechpartner stehen Ihnen gerne in Rat<br />

chungsversicherung, wird die ursprüngliche<br />

Leistungsfähigkeit wohl<br />

wieder erreicht sein.<br />

„Wir haben gleich nach dem Un-<br />

und Tat zur Seite.<br />

glück einen Masterplan erstellt und<br />

diesen inzwischen mehr als erfüllt“,<br />

freut sich der Vorstandsvorsitzende. In<br />

enger Abstimmung mit den Sachverständigen<br />

der Versicherungen wurde<br />

eine Provisorienstrategie umgesetzt<br />

mit dem Ziel, die Fertigung so schnell<br />

Wir sind Mitglied im wie möglich wieder aufzunehmen.<br />

Bundesverband Zeitarbeit<br />

Dabei hatte der viertgrößte deutsche<br />

Leiterplattenhersteller die Nummer<br />

Klettgaustr. 9, 79761 WT-Tiengen, Tel. 0 77 41 96 94 90<br />

sieben in Europa noch Glück im Unglück:<br />

Dank des schnellen und um-<br />

Niederlassung: Marienplatz 11, 88212 Ravensburg, Tel. 0 7 51 3 59 47-0 sichtigen Einsatzes der 250 Feuerwehrmänner<br />

konnte ein im Jahre 2002 Der Vorstand der SEAG hat das <strong>Unternehmen</strong> durch schwierige Zeiten ge-<br />

www.ipeka.de, info@ipeka.de<br />

errichteter Neubau vor den Flammen führt (von links): Marc Schweizer, Rainer Hartel und Rudolf Schmider. Im<br />

gerettet werden.<br />

Hintergrund der neue Galvanoautomat. Bilder SEAG/Montage Steller<br />

Ï Portrait 1⁄4 Seite<br />

=<br />

+<br />

Tipps & Tricks<br />

Pro:fit 19. April 2007 . Seite 21<br />

Elektronische Unterschrift gesucht Buchtipp<br />

◆ Vom richtigen Umgang mit Online-Rechnungen (Teil 2): Wie Sie die digitale Signatur prüfen<br />

WIRTSCHAFTSPOLITIK<br />

Einfacher ist besser<br />

von Marc Weyhing<br />

Da es eine weit verbreitete Methode Wenn Sie PDF-Dokumente mit dem Eine kostenlose und<br />

Verifizierungsprozess Wenn deutsche Politiker einen<br />

ist, Dokumente, die zwischen unter- Reader öffnen, erscheinen links am unabhängige Prüfsoft-<br />

mit einer Online-Rech- Schuss abgeben, geht er oft nach<br />

Die digitale Signatur soll Rechtssischiedlichen Systemen ausgetauscht Rand mehrere Symbole (Icons) oder ware für Kaufleute, die<br />

nung durchspielen will, hinten los. Beispiele für diese<br />

cherheit im virtuellen Geschäftsver- werden, im Portable Document For- Reiter. Eines der Symbole bzw. einer eher wenige Online-<br />

kann dies auch kostenlos These<br />

kehr schaffen – das ist ihr Zweck, und mat (PDF) zu erstellen und zu versen- der Reiter steht für „Unterschriften“. Rechnungen erhalten,<br />

und anonym tun. Bei der präsentiert<br />

die Idee der Gesetzgeber als solche ist den, werden auch Online-Rechnun- Fehlt dieses Symbol oder der Reiter, ist bietet beispielsweise<br />

kostenlosen Prüfung er- Bernd<br />

gut. Der Aufwand und das Risiko bei gen zumeist in diesem Format an eine das Dokument auch nicht unterzeich- die Berliner Secrypt<br />

scheint das Verifikati- Ziesemer<br />

ihrem Einsatz scheint jedoch für viele Begleitmail angehängt. Öffnen und lenet. In diesen Fällen empfiehlt es sich, GmbH mit dem Digionsergebnis<br />

jedoch nur in seinem<br />

<strong>Unternehmen</strong> zu hoch. Doch es gibt sen lassen sich PDF-Dateien zum Bei- ohne Verzug vom Rechnungsausstelseal-Reader. Die Soft-<br />

auf dem Bildschirm. Buch<br />

auch einfache Lösungen.<br />

spiel mit dem kostenlosen Adobe Realer Rechnungen in Papierform zu verware erzeugt automa-<br />

Möchte man ein GoBS/ „Eine<br />

Wenden wir uns heute der häufig der. Um zu erkennen, ob eine Rechlangen, bis dieser über die gesetzlich tisiert eine Prüfdoku-<br />

GDPdU-konformes kurze<br />

gestellten Frage zu, was vom Empfännung über eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Signatur verfügt. Das mentation inklusive<br />

Prüfprotokoll inklusive Geger<br />

nach dem Eingang von Online- anerkannte Signatur verfügt, muss der gilt natürlich vor allem dann, wenn die Zeitstempel, die den Grundsätzen Zeitstempel zum Download für die Arschichte Rechnungen via E-Mail zu tun ist. Der Empfänger über den Adobe Reader in Vorsteuer aus den Rechnungen beim ordnungsmäßiger Buchführungssyschivierung, entstehen geringe Kosten. der<br />

erste Schritt besteht darin zu prüfen, einer Version ab 7.0 verfügen – es kann Finanzamt geltend gemacht werden teme (GoBS) und zur Durchführung Das Angebot des Dienstes umfasst neöko- ob die Rechnung überhaupt unter- also zunächst eine Aktualisierung des soll.<br />

der Prüfung digitaler Unterlagen ben der Verifizierung und GenerienomischenUnverzeichnet ist.<br />

Programms erforderlich sein.<br />

Beim Anklicken des Symbols oder (GDPdU) für signierte Rechnungen rung digitaler Signaturen die Möglichnunft“: etwa Arbeitsbeschaffungs-<br />

des Reiters „Unterschriften“ werden entspricht. Laut Hersteller ist die Vekeit, ein E-Mail-Konto einrichten und maßnahmen, die Jobs vernichten<br />

die Informationen zur Unterschrift rifikation über die wichtigsten akkre- alle Online-Eingangsrechnungen von oder Einsparungen, die letztlich<br />

angezeigt – die Gültigkeit der Signatur ditiertenZertifizierungsdienstanbie- Lieferanten dorthin leiten zu lassen. mehr Geld kosten. Was der Chef-<br />

erkennen Sie an einem grünen Haken, ter hinweg möglich.<br />

Dann geschieht die Verifizierung nach redakteur des Handelsblatts im<br />

die Ungültigkeit an einem roten Warn- Einige <strong>Unternehmen</strong>, die Online- dem Eingang der Rechnungen ganz Untertitel nüchtern „Die deutsche<br />

kreuz und die Fragwürdigkeit der Gül- Rechnungen mit digitaler Signatur automatisch, ebenso die Erstellung Wirtschaftspolitik und das Gesetz<br />

tigkeit an einem Fragezeichen. versenden, bieten ihren Kunden die des Protokolls. Beides wird mit der der unbeabsichtigten Folgen“<br />

meist kostenfreie Signaturerkennung eingegangenen Rechnung des Ge- nennt, entpuppt sich als Müll-<br />

Signatur verifizieren<br />

und -prüfung über einen Online-Sigschäftspartners verknüpft und an die haufen von politischen Fehlkalku-<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt ist lediglich natur-Prüfservice ihres eigenen Sig- E-Mail-Adresse des Rechnungsemplationen – die allerdings Milliar-<br />

ersichtlich, dass die Online-Rechnung naturanbieters an. Der Rechnungsfängers weitergeleitet. Fertig? Fast. den kosten können, wie die Hartz<br />

unterschrieben wurde. Doch ob die empfänger benötigt zur Prüfung au-<br />

IV Reform. Der Fehler im System:<br />

Rechnung auch innerßer einem Internetzugang keine eige- Von der Pflicht zur Kür<br />

Statt Gesetze zu vereinfachen<br />

Die digitale Signatur halb des Zeitraums erne Infrastruktur, die Prüfung erfolgt Die E-Mail, mit der die Rechnung ge- erlassen Politiker Ausnahmeverstellt<br />

wurde, in dem vollautomatisch, es wird ein GDPdU-/ kommen ist, die Rechnung selbst und ordnungen für alles und jeden.<br />

soll Rechtssicherheit im die Signatur laut Zerti- GoBS-konformes Prüfprotokoll er- das Verifikationsprotokoll inklusive Doch am Ende verkehren sich die<br />

virtuellen Geschäftsfikat gültig ist, weiß stellt – in der Regel inklusive Zeitstem- Zeitstempel sind als steuer- und han- Folgen der Gesetze ins Gegenteil<br />

man damit noch nicht. pel. Der große Nachteil: Der Rechdelsrechtliche Dokumente über 10 der ursprünglichen Absicht.<br />

verkehr schaffen.<br />

Die Gültigkeit des Zernungsempfänger kann diesen Service Jahre in elektronischer Form, ge- Ziesemer zeigt, dass wir nur<br />

tifikats muss deshalb ausschließlich zur Prüfung von Signaschützt vor nachträglichen Manipula- durch radikale Vereinfachung<br />

verifiziert werden. Und ab hier scheint turen dieses Signaturanbieters nüttionen, zu archivieren – darüber mehr wieder eine vernünftige Politik<br />

die Sache mit der Prüfung von Online- zen.<br />

in den nächsten Folgen unserer Serie. bekommen können. (hot)<br />

Signaturen kompliziert, denn für das Ganz ohne Software-Installation<br />

Verifizieren digitaler Unterschriften können Signaturen unabhängig vom Marc Weyhing ist Mitinhaber des auf Bernd Ziesemer: Eine kurze Ge-<br />

bleiben nur wenige Möglichkeiten: 1. Signaturanbieter zum Beispiel über Informations- und Dokumenten-Manageschichte der ökonomischen Unver-<br />

Geeignete Prüfsoftware anschaffen, 2. die Signatur-Check-Funktion auf ment sowie die Digitale Betriebsprüfung nunft. Die deutsche Wirtschaftspolitik<br />

Kennt sich aus mit Prüfmöglichkeiten des Unterneh- www.signaturportal.de verifiziert wer- spezialisierten <strong>Unternehmen</strong>s Poolworxx und das Gesetz der unbeabsichtigten<br />

elektronischen mens, das die Rechnung ausstellt, nutden. Die Konditionen des Anbieters in Owingen.<br />

Folgen, Campus Verlag 2007, 210<br />

Unterschriften: zen oder 3. den Prüf- und Dokumenta- sind attraktiv, die Registrierung ist<br />

Seiten, 24,90 Euro, ISBN:<br />

Autor Marc Weytionsprozess von Online-Diensten kostenlos und einfach, und wer ein- Im Internet:<br />

978 35 9338 2357<br />

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gentlich veraltet: Bei Einführung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes<br />

war die<br />

„maximale Überlassungsdauer von Leiharbeitnehmern“<br />

auf 3 Monate befristet. Diese<br />

wurde später verlängert, bzw. ganz aufgehoben.<br />

Überlassene Leiharbeitnehmer können<br />

somit unbegrenzt lange von der gleichen<br />

IPEKA Personaldienstleistungen, ein Als unternehmensbezogene Dienstleistung Personaldienstleistungsfirma als Verleiher<br />

seit dem Jahr 2000 in Waldshut-Tiengen kommt sie betrieblichen Flexibilisierungs- an den gleichen Kundenbetrieb als Entlei-<br />

ansässiges <strong>Unternehmen</strong>, ist ein starkes bedürfnissen entgegen und stellt eine wichher überlassen werden, daher spricht man<br />

<strong>Unternehmen</strong> in Personalfragen –<br />

tige Option zur Überbrückung von Perso- heute von der Arbeitnehmer-überlassung.<br />

kompetent, zuverlässig und flexibel. nalengpässen dar. In Zeiten zunehmender Durch die Streichung dieser Begrenzung ist<br />

Spezialisierung und „just-in-time“ Produk- die Überlassung nicht nur zur Deckung von<br />

egenstand des <strong>Unternehmen</strong>s tionen kommt der uneingeschränkten Nut- Auftragsspitzen interessant, sondern auch<br />

ist die Arbeitnehmerüberlaszung bzw. der Vielfalt der Instrumente zur ein Instrument, um dauerhaft die Personal-<br />

Gsung<br />

und die Arbeitsvermittlung Personal- und Arbeitszeitflexibilisierung kosten kalkulieren zu können.<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. eine besondere Bedeutung zu. Der Begriff<br />

Neben den klassischen Berufen im ge- „Zeitarbeit“ stammt aus den Anfängen der Seit 2003 gilt in der Branche ein Mantelwerblichen<br />

und kaufmännischen Bereich Branche in Deutschland und ist heute eitarifvertrag. Kernstück dieses Mantels ist ter nur am richtigen Ort einzusetzen. Für können besagte Auftragsspitzen abgedeckt<br />

hat sich die Firma IPEKA Personaldienst-<br />

ein flexibles Jahresarbeitszeitkonto, das jedes Stellenprofil sucht IPEKA den passen- werden, zum anderen ist die Entleihung<br />

leistungen auch auf die Vermittlung von<br />

den Besonderheiten der Zeitarbeitsbranden Bewerber und stellt diesen dem Auf- eine Möglichkeit, unter 10 festangestellten<br />

hochqualifizierten Fachkräften wie z. B.<br />

che Rechnung trägt. Das flexible Jahrestraggeber vor.<br />

Mitarbeitern zu bleiben und um nicht unter<br />

Ingenieure, Informatiker, Konstrukteure,<br />

arbeitzeitkonto gestattet unkomplizierte<br />

das Kündigungsschutzgesetz zu fallen. Be-<br />

Programmierer und anderem Fachperso-<br />

Ausgleichsmöglichkeiten durch Plus- und Sollte sich wider Erwarten ein Mitarbeiter reits jetzt schon gehören viele kleinere Unnal<br />

spezialisiert.<br />

Minusstunden. So ist die hohe Flexibilität trotz sorgfältiger Auswahl als nicht geeigternehmen und Handwerksbetriebe zum<br />

der Arbeitnehmerüberlassung weiter genet herausstellen, besorgt IPEKA aus einem festen Kundenstamm der Firma IPEKA.<br />

IPEKA Personaldienstleistungen wurde im<br />

währleistet. IPEKA Personaldienstleistun- großen Mitarbeiterpool unkompliziert und<br />

Jahr 2000 von Josef Ott gegründet und hat<br />

gen ist Mitglied im Bundesverband Zeitar- schnell einen adäquaten Ersatz.Zudem Durch den Einsatz von Leih-Personal lassen<br />

sich seitdem am Markt etabliert. 2002 wurbeit<br />

(BZA), und hält sich selbstverständlich übernimmt die Firma IPEKA die soziale Ab- sich Wettbewerbs- und Wachstumschande<br />

in Ravensburg eine Niederlassung er-<br />

an diesen Tarifvertrag. Auf dieser Basis ist sicherung der Arbeitnehmer bei Krankheit cen wahren und zukünftige Erfolgspotenöffnet,<br />

die seither erfolgreich in der Region<br />

es dem Dienstleister möglich, den Arbeit- bzw. Urlaub, so dass für den Entleiher nur tiale steigern. Angesichts einer zunehmend<br />

Bodensee erfolgreich Fachkräfte vermittelt.<br />

nehmern faire Konditionen zu bieten. So die effektiv geleisteten Arbeitstunden als globaler und unberechenbarer werdenden<br />

Die Zeitarbeit hat sich im letzten Jahrzehnt<br />

sind zufriedene und motivierte Mitarbei- Kosten zu Buche stehen.<br />

Weltwirtschaft ist Zeitarbeit die ideale Ba-<br />

am Markt fest etablieren können, und ist<br />

ter garantiert, die in den Kundenbetrieben<br />

sis, um langfristig erfolgreiche Strategien<br />

aus der heutigen Geschäftswelt kaum noch<br />

produktive und zuverlässige Arbeit leisten. Auch für Kleinunternehmen ist Arbeitneh- zur Flexibilisierung des Personaleinsatzes<br />

wegzudenken.<br />

Dazu gehört auch, den richtigen Mitarbeimerüberlassung interessant. Zum einen zu entwickeln. Ihr gehört die Zukunft.<br />

Klettgaustraße 9, 79761 WT-Tiengen, Tel. 07741/96 94 90 | Niederlassung: Marienplatz 11, 88212 Ravensburg, Tel. 0 751 / 359 47-0 | www.ipeka.de, info@ipeka.de<br />

Ï Fachtipp 1⁄2 Seite<br />

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Hannover – Vor allem wendige Kompakt-Flitzer<br />

wie die Drillinge Peugeot<br />

Bipper, Citroen Nemo und Fiat Fiorino<br />

sind prädestiniert für den städtischen<br />

Auslieferungsverkehr. Noch<br />

eine Nummer kleiner zeigt sich der<br />

neue Ford Fiesta Van, der als Kleinwagen<br />

in jede Parklücke rangiert<br />

werden kann. Neben dem Einsatz in<br />

der Innenstadt sind die leichten<br />

Nutztiere auch treue Begleiter für<br />

Ein-Mann-Handwerksbetriebe und<br />

günstige Zweitwagen für den Mittelstand.<br />

Zahlreiche Aufbauhersteller<br />

sorgen für die passende Ausstattung<br />

für jeden Bedarf wie beispielsweise<br />

für Bäcker, Elektriker, Floristen und<br />

Schornsteinfeger.<br />

Die kleinste Premiere bei den<br />

Transportern feiert Ford mit dem<br />

neuen Fiesta Van. Der Kleinwagen<br />

für Gewerbetreibende kommt im<br />

ersten Quartal 2009 auf den Markt.<br />

Im Vergleich zu seinem bereits dieses<br />

Jahr startenden Pkw-Bruder hat der<br />

Van keine seitlichen Fenster im Fond<br />

und keine Rücksitze. Dadurch entsteht<br />

ein Ladevolumen von rund<br />

1000 Litern. Trotz seines unverkennbaren<br />

Nutzfahrzeugcharakters zeigt<br />

sich der neue Fiesta Van betont<br />

sportlich mit seitlichen Sicken, ansteigender<br />

Schulterlinie und großen<br />

Scheinwerfern. Zur Markteinführung<br />

werden voraussichtlich ein<br />

1,25-Liter-Ottomotor mit 60 kW/82<br />

PS und ein 1,6-Liter-Selbstzünder<br />

mit 66 kW/90 PS zur Verfügung stehen;<br />

beide Antriebe sind an eine manuelle<br />

Fünfgang-Schaltbox gekoppelt.<br />

Preise stehen noch nicht fest,<br />

der Vorgänger ist für rund 11 070 Euro<br />

brutto zu haben.<br />

Auch die großen Brüder des Fiesta<br />

Van setzen auf eine sportliche Figur.<br />

Ford Transit, Transit Connect und<br />

Tourneo Connect rollen in der Sport-<br />

Version mit blauem Lack und weißen<br />

GT-Streifen daher. Der Transit ist<br />

auch als Allradversion zu haben.<br />

Nutzfahrzeuge<br />

Geräumige Flitzer für Handwerker<br />

◆ Transporter und Lieferwagen erfreuen sich einer wachsenden Nachfrage – Auf der IAA Nutzfahrzeuge wurden im September die neuen Modelle vorgestellt<br />

von Sabine Stahl<br />

01/08<br />

DER NEUE FIAT FIORINO.<br />

GROSS AUF KLEINEM RAUM.<br />

Falls es mal schnell über Schotterpisten gehen muss: Den Ford Transit (großes Bild) gibt es auch mit Allradantrieb. Der Opel Movano mit Koffer (rechts oben) ist vielseitig einsetzbar, Fiat setzt<br />

mit dem Fiorino (rechts unten) auf geräumigen Innenraum bei kompakten Abmessungen. Bilder: Hersteller<br />

Abb. enthält Sonderausstattung.<br />

KOMPAKT · GERÄUMIG ·<br />

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3,86 m Außenlänge und bis zu 2,5 m Laderaumlänge*<br />

535 kg Nutzlast und bis zu 2,8 m³ Laderaumvolumen*<br />

Kraftstoffverbrauch 4,5 l/100 km**, Serviceintervall<br />

alle 30 000 km<br />

2 seitliche Schiebetüren, niedrige Ladekante<br />

(527 mm) und nur 9,95 m Wendekreis<br />

* Bei umgelegtem Beifahrersitz ** Nach RL 80/1268/EWG für 1.3 Multijet: Kraftstoffverbrauch<br />

(l/100 km) innerorts 5,7, außerorts 3,8, kombiniert 4,5; CO 2 -Emission<br />

(g/km) kombiniert: 119<br />

Der neue Fiat Fiorino<br />

schon ab € 9.750,–<br />

zuzügl. MwSt.<br />

Ein Angebot für Gewerbetreibende<br />

Ihr Fiat Händler:<br />

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GmbH u. Co. KG<br />

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Ein weiteres Highlight ist die Studie<br />

eines Pick-up von Volkswagen<br />

Nutzfahrzeuge. Das Konzeptfahrzeug<br />

gibt einen Ausblick auf die vierte<br />

Modellreihe der Marke. Zur Serienreife<br />

soll es der Ein-Tonnen-Pickup<br />

bis Ende kommenden Jahres<br />

schaffen, vom Band laufen wird er im<br />

argentinischen Pacheco. In abgewandelter<br />

Form wird es ihn auch auf<br />

dem europäischen Markt geben.<br />

Erstmals mit Allrad-Antrieb zeigt<br />

sich der Stadtlieferwagen VW Caddy,<br />

unter dessen Motorhaube ein 1,9-Liter-Dieselmotor<br />

mit 77 kW/105 PS<br />

wirkt. Auf der 4Motion-Version baut<br />

die Studie „Pan Americana” auf, die<br />

unter anderem mit Offroad-Reifen<br />

und einer Leder-Innenausstattung<br />

ausgerüstet ist. Daneben präsentiert<br />

die Nutzfahrzeugsparte von VW den<br />

Caddy Life Style Edition, der sich unter<br />

anderem durch einen Kühlergrill<br />

in Chrom-Optik und ein tiefer gelegtes<br />

Fahrwerk auszeichnet. Der Transporter<br />

Crafter ist als besonders sparsames<br />

BlueMotion-Modell zu sehen,<br />

das mittels Abgasnachbehandlung<br />

die Schadstoffnorm Euro 5 erfüllt.<br />

Peugeot fährt mit seiner in den vergangenen<br />

beiden Jahren komplett<br />

erneuerten Transporter-Familie bis<br />

vier Tonnen und einem Ladevolumenspektrum<br />

von 2,5 bis zu 17 Kubikmeter<br />

vor. Das jüngste Mitglied<br />

der runderneuerten Nutzfahrzeugpalette<br />

ist der neue Partner, der unter<br />

anderem auch als Behindertentransporter<br />

zu sehen sein wird. Neu ist der<br />

Partner 4x4 Silhouette vom französi-<br />

schen Allrad-Spezialisten Dangel.<br />

Die Aufpreise für den ebenfalls in<br />

4x2-Version lieferbaren Partner Silhouette<br />

beginnen bei 2200 Euro netto.<br />

Den Boxer gibt es jetzt auch als<br />

Doppelkabinen-Pritschenwagen mit<br />

vier Tonnen zulässigem Gesamtgewicht<br />

sowie als 14- und 17-sitzigen<br />

Minibus. Zudem sind Kühlaufbauten<br />

für die Modelle Partner, Expert und<br />

Boxer zu sehen.<br />

Auch die Kunden von Opel können<br />

künftig eine kühle Ladung transportieren,<br />

wenn sie sich für den Vivaro<br />

mit Kühlkoffer entscheiden. Beim<br />

Movano setzen die Rüsselsheimer<br />

dagegen überwiegend auf Nutzlast<br />

und präsentieren eine Variante mit<br />

Aufbauten zum Getränketransport<br />

sowie einen „Weight Watcher” zum<br />

Ford hat Gewerbewochen.<br />

Wir unterstützen mit attraktiven Preisen!<br />

FordTransit Kasten<br />

FT 300 K, 2,4l TDCI<br />

74kW (100PS)<br />

Beifahrer-Doppelsitzbank,<br />

Trennwand, Zentralverriegelung,Nutzlast<br />

1.100kg,<br />

Ladevolumen 5,8 m 3<br />

,<br />

Ladelänge 258 cm<br />

monatl. Rate<br />

199,-¤*<br />

Thema Überladung. Mercedes-Benz<br />

stellt seine Großraumlimousine Vito<br />

mit windschnittiger Karosserie zur<br />

Schau. Mit dem Aerodynamik-Paket<br />

wollen die Stuttgarter vor allem den<br />

Verbrauch drücken. Fiat setzt mit<br />

dem erdgasbetriebenen Ducato Natural<br />

Power und dem Fiorino Cargo<br />

„Electric” auf die Karte Umweltschutz.<br />

Der Zwillingsbruder des Fiorino,<br />

der Citroen Nemo, möchte<br />

überwiegend bei einer speziellen<br />

Kundschaft punkten und zeigt sich<br />

als weißes Schornsteinfeger-Modell.<br />

Der große Bruder Berlingo rollt dagegen<br />

mit einem bivalenten Autogas-<br />

Benzin-Antrieb daher, während der<br />

Citroen Jumpy als Kastenwagen mit<br />

Doppelkabine und als VIP Shuttle<br />

vertreten ist.<br />

FordTransit Connect- 1,8l TDCI, 66kW (90PS)<br />

Langer Radstand, Doppelflügelhecktüre, umklappb.Beifahrersitz,<br />

Trenn-Gitter,Nutzlast 825kg,<br />

Ladevolumen 3,7 m 3, , Ladelänge 200 cm<br />

monatl. Rate<br />

179,-¤*<br />

Abbildungen zeigen Wunschausstattung<br />

*Ford-Bank Leasingangebot für Gewerbekunden, ohne Anzahlung, 48 Monate Laufzeit, 40.000 km Gesamtlaufleistung,<br />

zzgl. € 695,- Überführungskosten, zzgl. Mehrwertsteuer.<br />

Kraftstoffverbrauch (in l/100km nach 80/1268/EWG): 6,4-9,0 (kombiniert); 7,9-11,3(innerorts); 5,5-7,7 (außerorts).<br />

CO 2-Emissionen: 172-238 g/km (kombiniert).


Trends<br />

Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 31<br />

Seife am Stück<br />

Vielen Dank für die Blumen<br />

Blumen und Design, das passt wunderbar zusammen.<br />

Drum wurde der Waldshuter Grafik-<br />

Designer Jürgen X. Albrecht jetzt für das gesamte<br />

Erscheinungsbild des Blumenladens „Waldmeister“<br />

mit dem begehrten iF Design-Preis in der<br />

Kategorie Print Media-<strong>Unternehmen</strong>skommunikation<br />

ausgezeichnet. Wo Albrechts besonderer<br />

Bezug zu Blumen herkommt, können wir nur<br />

vermuten. Vielleicht spielt hierbei sein zweijähriges<br />

Aufbaustudium im Tulpenland Niederlande<br />

die entscheidende Rolle. (hot)<br />

Seifen mit Algenspuren,<br />

Salz aus dem Toten Meer<br />

und sogar Stutenmilch –<br />

für ihre Seife am Stück<br />

nutzt Isabella Schulz ganz<br />

besondere Zutaten. Für<br />

die Herstellung verwendet<br />

sie ausschließlich Naturprodukte.<br />

Bild: Ebner<br />

von Julia Ebner<br />

Von rechts kommt ein zarter Rosenduft,<br />

im linken Schränkchen<br />

riecht es nach Orange und Amber und<br />

von der Küchentheke aus duftet es bereits<br />

etwas weihnachtlich: Dort stehen<br />

sechs schmale silberfarbene<br />

Kästchen, die aussehen wie lange Kuchenformen.<br />

In ihnen kühlt allerdings<br />

kein leckerer Rührkuchen ab, sondern<br />

weiße Blöcke aus Naturseife, dekoriert<br />

mit vielen braunen Mandeln.<br />

Keine chemischen<br />

Produkte, sondern<br />

echt und „natürlich“,<br />

wie alle Bestandteile,<br />

die Isabella Schulz<br />

aus Pfaffenweiler für die<br />

Herstellung von Naturseifen<br />

verwendet. In Villingen<br />

und Umgebung<br />

ist sie die Einzige, die<br />

seit ungefähr zwei Jahren<br />

diese Produkte von Hand<br />

herstellt und verkauft. Sie hat<br />

ihr Hobby zum Beruf gemacht.<br />

Anfang des Jahres eröffnete die gelernte<br />

Bäckereifachverkäuferin im<br />

Keller ihres Wohnhauses ihren Laden<br />

„Seinerzeit Sinneseindruck“.<br />

Winzling für den Rücken<br />

◆ In Villingen und Umgebung einmalig: Isabella<br />

Schulz aus Pfaffenweiler stellt Naturseifen selbst her<br />

„Auf die Idee, Seifen herzustellen,<br />

bin ich ganz zufällig gestoßen. Mein<br />

Sohn hat in der Schule so genannte<br />

Bastelseife aus Glycerin gemacht. Das<br />

habe ich dann auch ausprobiert. Allerdings<br />

wollte ich ein Produkt, das<br />

aus natürlichen Stoffen besteht“, erklärt<br />

Isabella Schulz. Sie habe es richtig<br />

machen wollen und hat deshalb<br />

monatelang nach Informationen zur<br />

Seifenherstellung gesucht. „Richtig“<br />

heißt für Isabella Schulz: Keine chemischen<br />

Produkte verwenden, son-<br />

„Ich wollte ein Produkt, das aus<br />

natürlichen Stoffen besteht“<br />

ISABELLA SCHULZ ÜBER IHRE SEIFEN<br />

Kleiner als ein Streichholz ist dieser Wirbelkörperersatz,<br />

den das Medizintechnikunternehmen Biedermann<br />

Motech aus Villingen-Schwenningen<br />

entwickelt hat. Das Besondere an dem „X-Mesh“-<br />

Implantat, das bei Tumorbefall oder Unfallschäden<br />

zum Einsatz kommt: Es wird erst während der<br />

Operation in der Höhe justiert und lässt sich von<br />

allen anatomisch möglichen Zugängen einsetzen.<br />

Das war bislang in dieser Kombination nicht möglich.<br />

(hot)<br />

Erlösung für den Schornsteinfeger<br />

dern ausschließlich Naturstoffe.<br />

„Meine Idee war, eine hochwertige<br />

Seife herzustellen, die die Haut nicht<br />

austrocknet. Wer kennt das nicht? Viele<br />

Duschgels, die für wenig Geld zu<br />

haben sind, hinterlassen ein Spannungsgefühl<br />

auf der Haut. Das hat<br />

mich schon immer gestört“, sagt die<br />

dreifache Mutter.<br />

„Stundenlang saß ich vor dem Monitor.<br />

Vier Wochen hat es gedauert,<br />

bis ich mich dann erstmals an die<br />

Produktion herangetraut habe“,<br />

lacht sie. Die Herstellung sei nämlich<br />

alles andere als ungefährlich, erklärt<br />

Isabella Schulz. Die Bestandteile verrät<br />

sie zwar, nicht aber die Mengenangaben.<br />

Das sei schließlich Betriebsgeheimnis.<br />

Rizinus- und Palmöl,<br />

Kokosfett und unter anderem<br />

Sheabutter stellen die Basis dar. Alle<br />

Zutaten bekommt man in den Apotheken.<br />

Sollen die Seifen einen besonderen<br />

Duft haben, kommen Kaffee,<br />

Rosenwasser oder Mandelöl dazu.<br />

Und so funktioniert es: Alle Bestandteile<br />

werden abgewogen, die<br />

Fette erhitzt und mit Flüssigkeit und<br />

Lauge verrührt. Anschließend gießt<br />

Isabella Schulz die Masse in eine lange<br />

schmale Aluform. Zwei Stunden<br />

dauert es, dann ist die Seife kalt.<br />

Noch ist der lange Seifenblock aller-<br />

Heizungsbauer kennen die Prozedur:<br />

Genau 10 Hübe mit der<br />

Handpumpe und sich dabei bloß<br />

nicht verzählen; bei Schornsteinfegern<br />

das Ganze dreimal.<br />

Danach die Rußflecken auf den<br />

drei Filterpapieren mit einer<br />

Vergleichsskala prüfen, um die<br />

Rußzahl dann so ungefähr zu<br />

wissen. Damit ist jetzt Schluss.<br />

Beim neuen Messgerät der Lenzkricher<br />

Testo ist der Pumpvorgang<br />

automatisiert – präzise Messergebnisse<br />

liefert das neue Rußzahlmessgerät<br />

jetzt auf Knopfdruck.<br />

(hot)<br />

California Girl<br />

dings nicht fertig. „Vier Wochen lang<br />

muss die Seife lagern, dann entfaltet<br />

sie ihre Wirkstoffe und ich kann die<br />

Stücke zuschneiden, schön verzieren<br />

und einpacken“, sagt Isabella<br />

Schulz.<br />

Als Versuchskaninchen mussten ihre<br />

Freundinnen für die ersten Probe-<br />

Seifenstücke herhalten, erzählt sie.<br />

„Als sie begeistert waren, war ich überzeugt,<br />

dass die Seifen auch bei anderen<br />

Leuten gut ankommen“, sagt sie.<br />

Mittlerweile hat sie den Dreh raus,<br />

weiß, welche Zusammensetzung gut<br />

ist und welcher Duftstoff besonders<br />

gut riecht. Man sieht, ganz viel Mühe<br />

macht sie sich auch mit der Verpackung.<br />

Jedes Geschenktütchen ist<br />

Handarbeit.<br />

„Schön ist für mich, dass ich kreativ<br />

und gleichzeitig für meine Kinder da<br />

sein kann“, sagt sie. Ihre Seifenküche<br />

hat sie sich im Untergeschoss des<br />

Wohnhauses in Pfaffenweiler extra<br />

eingerichtet. Hier gibt es alles, was eine<br />

Haushaltsküche auch hat. Mit zwei<br />

Ausnahmen: ein Feuerlöscher und ein<br />

Schild, das auf den Fluchtweg hinweist<br />

– das sind unter anderem die<br />

Auflagen des Wirtschaftskontrolldienstes<br />

(WKD).<br />

Kontrolliert werden alle Produkte,<br />

die Isabella Schulz verkauft. Der<br />

Grund: Naturseife unterliegt der Kosmetikverordnung.<br />

Ungefähr 300 Euro<br />

investiert die Geschäftsfrau in jedes<br />

Produkt für die Zertifizierung. „Es<br />

rechnet sich und ich verdiene ein bisschen<br />

etwas dazu. Aber das ist nicht<br />

wichtig. Wichtig ist, dass ich sehr viel<br />

Spaß daran habe“, sagt sie. Weitere<br />

Ideen für eine neue Creme, Körpermilch<br />

und Co. hat sie bereits im Kopf.<br />

Ihre kleinen Helfer, die drei Kinder<br />

und ihr Mann, stehen schon bereit.<br />

„Sie unterstützen mich, wo sie nur<br />

können“, sagt die geschäftstüchtige<br />

Mutter.<br />

Eine Ausstellung zum Thema<br />

Herbst und Advent findet bis 29. November<br />

in der „Käsegalerie“ in Villingen<br />

statt.<br />

Tipps<br />

HYPOVEREINSBANK<br />

Service für Stifter<br />

Gemeinsam mit dem Stifterzentrum<br />

Stifter für Stifter bietet die<br />

Hypovereinsbank einen neuen<br />

Service für Stifter an. Beide Organisationen<br />

ermöglichen damit<br />

eine einfache Gründung und<br />

kostengünstige Betreuung von<br />

gemeinnützigen Stiftungen für<br />

Kunden der Bank. Der Service gilt<br />

für Privatpersonen und <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Das Stiftungszentrum übernimmt<br />

die Errichtung, Betreuung<br />

und Verwaltung von rechtsfähigen<br />

Stiftungen und Treuhandstiftungen.<br />

Auch andere Dienstleistung,<br />

wie eine Beratung bei der Projektauswahl,<br />

übernimmt das Stifterzentrum.<br />

Die Hypovereinsbank<br />

übernimmt die Beratung im<br />

Vorfeld und die Vermögensverwaltung.<br />

Zum Start des Angebots<br />

übernimmt die HVB-Bank<br />

die vom Stiftungszentrum erhobene<br />

Gründungspauschale für<br />

den Stifter.<br />

Stifterservice im Internet:<br />

www.hvb.de/wealthmanagement<br />

CEBIT 2009<br />

Messestand des Landes<br />

Auf dem offiziellen Gemeinschaftsstand<br />

von Baden-Württemberg<br />

können sich <strong>Unternehmen</strong><br />

auf der Cebit 2009 mit ihren<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

präsentieren. Der Stand wird von<br />

Baden-Württemberg International<br />

und der MFG Baden-Württemberg<br />

organisiert. Ein kompletter<br />

Service für den Messeauftritt wird<br />

ab 4350 Euro geboten. Anmeldeschluss<br />

ist der 30. November 2008.<br />

Informationen zur Teilnahme:<br />

http://event.bw-i.de<br />

Quer durch die USA und<br />

über den Atlantik – Carolynn<br />

Elschenbroich (links)<br />

war kein Weg zu weit, um<br />

das 10-jährige Jubiläum<br />

der Agentur Lorth Gessler<br />

Mittelstaedt (LGM) zu<br />

feiern. Damals war sie die<br />

allererste Kundin, noch<br />

bevor die Agentur in<br />

Konstanz gegründet<br />

wurde. Sie gab den Auftrag<br />

für einen Film zur<br />

internen Kommunikation<br />

für HP Deutschland.<br />

Heute ist sie eine gute<br />

Freundin von Jan Mittelstaedt<br />

(rechts) und seiner Frau Tanja Bick-Mittelstaedt (Mitte). Darauf<br />

wurde auch kräftig im Restaurant Seelig in Konstanz angestoßen. „Caro ist<br />

in Palo Alto, Kalifornien, bei HP im Vice President Trainingsprogramm“,<br />

erzählt Jan Mittelstaedt ein bisschen stolz. Beim angehenden HP-Vice<br />

President keine Spur von Jetlag. Sie fing sich ein paar Häppchen vom<br />

fliegenden Buffet und lachte vergnügt mit den anderen Gästen. (jus)<br />

König(innen) der Lüfte<br />

Wo treffen sich die neue<br />

und die alte Miss Intersky?<br />

Klar, auf dem Heimatflughafen<br />

der Fluglinie in<br />

Friedrichshafen. Die Eigentümer<br />

Renate Moser<br />

(ganz links) und Rolf<br />

Seewald gesellten sich für<br />

das Foto gerne zu den<br />

schönen Damen Yvonne-<br />

Kathrin Grosch (2 v.l.),<br />

amtierende Miss Intersky,<br />

und ihre Vorgängerin<br />

Marina Boldyreva. (hot)


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Das hat es noch nie gegeben: Zum ersten<br />

Mal in der Nachkriegsgeschichte gibt<br />

eine Bundesregierung eine Garantie<br />

für alle privaten Einlagen auf Spar- und Girokonten<br />

ab. Kanzlerin Angela Merkel (CDU)<br />

will so Panik unter den Anlegern verhindern.<br />

Trotzdem fragen sich immer mehr Bankkunden:<br />

Wie sicher ist mein Geld eigentlich? Die<br />

Antwort lautet: Es gibt keinen Grund, jetzt in<br />

großem Stil Geld bei der Bank abzuheben und<br />

es unter die Matratze zu legen. Das Ersparte ist<br />

im Prinzip sicher, es kommt jedoch auch auf die<br />

Anlageform und das Einlagensicherungssystem<br />

an - ein Überblick.<br />

Gesetzliche Sicherung: Jede private Bank, die<br />

in Deutschland Geschäfte betreiben will, hat der<br />

Gesetzgeber dazu verpfl ichtet, in einen Rettungstopf<br />

einzuzahlen: die Entschädigungseinrichtung<br />

deutscher Banken GmbH. Zu den privaten Banken<br />

zählen zum Beispiel die Deutsche Bank, die<br />

Postbank und die Hypo-Vereinsbank. Die Entschädigungseinrichtung<br />

untersteht staatlicher<br />

Kontrolle und sichert 90 Prozent der Einlagen eines<br />

Sparers ab, höchstens allerdings 20.000 Euro.<br />

Sollte das Geld aus dem Rettungstopf im Falle einer<br />

Bankpleite nicht ausreichen, müssen die privaten<br />

Banken Geld nachschießen. Die Pfl icht ist<br />

„unbegrenzt und sehr rigide im Gesetz geregelt“,<br />

erläutert der Bankenverband. Die Töchter einiger<br />

ausländischer Geldinstitute bieten nur diese Mindestsicherung.<br />

Dort sollten Anleger deshalb auch<br />

nicht mehr als 20.000 Euro anlegen.<br />

Freiwillige Sicherung: 20.000 Euro pro<br />

Sparer sind nicht viel; deshalb unterhalten die<br />

privaten Banken zusätzlich einen freiwilligen<br />

Einlagensicherungsfonds. Auch in diesen Topf<br />

zahlen sie regelmäßig Geld ein. Das Versprechen<br />

der Banken: Jeder Euro, der über der gesetzlichen<br />

Höchstgrenze von 20.000 Euro liegt,<br />

wird bei einer Bankpleite über diesen Fonds<br />

gesichert - der Sparer erhält aus dem Topf seine<br />

Einlagen erstattet. Auch hier gilt eine Höchstgrenze,<br />

die aber bei den meisten Banken mehrere<br />

hundert Millionen Euro pro Sparer beträgt.<br />

In der Vergangenheit hat der Sicherungsfonds<br />

bei kleineren Bankpleiten eingegriffen und die<br />

Einlagen der Sparer immer geschützt.<br />

Staatliche Garantie: Mittlerweile allerdings<br />

zweifeln viele Sparer an dem Versprechen der<br />

Banken: Bei einer Pleitewelle mehrerer Institute<br />

käme der Fonds wohl an seine Grenzen. Deshalb<br />

gab Angela Merkel am Wochenende die<br />

staatliche Garantie - quasi ein Generalversprechen.<br />

Sollte der Sicherungsfonds der Banken<br />

nicht reichen, springt der Staat ein - und zwar<br />

unbegrenzt. Die Kanzlerin hat so ein drittes<br />

Sicherungsnetz zusätzlich zu den bestehenden<br />

eingezogen. Ziel ist es nach Angaben des Bundesfi<br />

nanzministeriums, zu verhindern, dass die<br />

Bürger all ihr Erspartes abheben - und damit<br />

erst eine schwere Krise auslösen.<br />

Sparkassen, Genossenschaftsbanken: Neben<br />

den privaten Banken bilden die Sparkassen<br />

sowie die Volks- und Raiffeisenbanken zwei<br />

separate Säulen im deutschen Kreditgewerbe.<br />

Auch sie haben jeweils eigene Sicherungssysteme.<br />

Diese sollen den Zusammenbruch einzelner<br />

Institute verhindern und so das Geld der Spa-<br />

THEMA DES TAGES<br />

www.vater-aller-immobilien.de ® Mühlweg 6 + 8 - 78054 Schwenningen - Tel. (0 77 20) 85 83 90<br />

Die Kurse sind im freien Fall, doch die Bundesregierung<br />

hält mit der Staatsgarantie auf die Spareinlagen der Bürger<br />

dagegen. So will sie den Menschen die Angst nehmen<br />

und die Banken vor einem Zusammenbruch<br />

Vermögen und Unvermögen<br />

rer sichern. Gerät ein Geldhaus ins Straucheln,<br />

greifen ihm die anderen unter die Arme oder sie<br />

übernehmen - im äußersten Notfall - das Institut<br />

am Ende komplett. Sparkassen und Genossenschaftsbanken<br />

müssen daher nicht in die gesetzliche<br />

Grundsicherung einzahlen.<br />

Spareinlagen: Mit allen Sicherungssystemen<br />

sind nur Spareinlagen geschützt - also das<br />

Geld auf dem Girokonto und dem Sparbuch, Tagesgeld,<br />

Festgeld sowie Beträge, die in einem<br />

Banksparplan stecken. Merkels Staatsgarantie<br />

erstreckt sich aber nur über Einlagen von Privatpersonen.<br />

Bundeswertpapiere: Sie sind derzeit sehr<br />

gefragt, weil sie als absolut sicher gelten. Wer<br />

Bundeswertpapiere wie zum Beispiel Bundesschatzbriefe,<br />

Finanzierungsschätze oder die<br />

neue Tagesanleihe des Bundes kauft, leiht dem<br />

Staat Geld und bekommt dafür Zinsen. Das Risiko,<br />

am Ende der Laufzeit sein eingesetztes<br />

Kapital nicht zurückzubekommen, ist gleich<br />

null - schließlich kann der Staat nicht Pleite<br />

gehen. Es gibt deshalb für Bundeswertpapiere<br />

auch keine Einlagensicherung. Wer mehr darüber<br />

wissen möchte, kann sich auf der Internetseite<br />

der Bundesfi nanzagentur informieren<br />

(www.bundeswertpapiere.de).<br />

Lebensversicherungen: Darin stecken etwa<br />

700 Milliarden Euro, überwiegend sehr sicher<br />

angelegt. Die deutschen Versicherer stecken das<br />

Geld ihrer Kunden zum größten Teil in festverzinsliche<br />

Wertpapiere. Nur gut zehn Prozent<br />

wandern im Durchschnitt in Aktien. Zuletzt<br />

sind die Zinsen allerdings deutlich gefallen,<br />

Bundeswertpapiere werfen zum Beispiel im<br />

Durchschnitt nur noch 3,75 Prozent ab. Bleibt<br />

es bei diesem Trend, werden dies auch die Kunden<br />

der Assekuranz zu spüren bekommen: Die<br />

Verzinsung ihrer Lebensversicherungen wird<br />

dann tendenziell sinken oder zumindest nicht<br />

steigen.<br />

Investmentfonds: Knapp 710 Milliarden<br />

Euro haben die Deutschen in Publikumsfonds<br />

investiert. Ihre Fondsanteile gelten juristisch<br />

als Sondervermögen, sie bleiben somit im Eigentum<br />

der Kunden und sind vor dem Zugriff<br />

Dritter geschützt, egal ob die Fondsfi rma Pleite<br />

geht oder die Bank, die das Fondsdepot verwaltet.<br />

Investmentfonds sind deshalb „absolut<br />

konkurssicher“, heißt es beim Branchenverband<br />

BVI. Vor Kursverlusten sind die Fonds, etwa<br />

weil die Aktienkurse einbrechen, allerdings<br />

nicht geschützt.<br />

Zertifi kate: Mit dieser Anlageform sind<br />

Tausende Anleger zuletzt hereingefallen. Der<br />

Grund: Ihnen war nicht klar, dass die Rückzahlung<br />

ihres investierten Geldes von der Zahlungsfähigkeit<br />

des Emittenten abhängt, also der<br />

Bank, die das jeweilige Zertifi kat herausgegeben<br />

hat. Geht dieser Emittent wie zuletzt die US-Investmentbank<br />

Lehman Brothers Pleite, wird das<br />

Geld der Anleger Teil der Konkursmasse und ist<br />

womöglich für immer verloren. Nur bei den Genossenschaftsbanken<br />

unterliegen Zertifi kate der<br />

Einlagensicherung.<br />

Immobilien: Die sicherste Anlageform ist<br />

nach wie vor die Immobilie. In der Vergangenheit<br />

war hinsichtlich der Wertsteigerung<br />

die Immobilie immer der Sieger. Selbst weltweite<br />

Konfl ikte, Rezessionen, Infl ationen und<br />

bisherige Wirtschaftskrisen hat die Anlage-<br />

So könnte es aussehen, wenn die<br />

Katastrophe Wirklichkeit werden<br />

würde: Am 13. Juli 1931 drängeln sich<br />

ängstliche Sparer vor den Banken,<br />

nachdem die Nationalbank zusammengebrochen<br />

war. Damals passierte<br />

das, was man heute mit allen Mitteln,<br />

auch denen des Staates, zu verhindern<br />

versucht: Dass die Bürger ihr Guthaben<br />

abheben und erste damit den Finanzinstituten<br />

den Todesstoß geben.<br />

Wie werden die Spareinlagen der Bürger bei Bankpleiten gesichert? Und bei welchen Geldanlagen ist Vorsicht angebracht?<br />

Von<br />

Alexander Baum<br />

Baum Immobilien<br />

Wie sicher sind die Geldanlagen?<br />

bewahren. Denn wenn die Sparer ihr Geld abheben würden,<br />

wäre das deutsche Finanzsystem am Ende. Ex-<br />

perten lobten den Schritt der Regierung, fordern jedoch<br />

weit umfassende Reformen für den Finanzsektor, da<br />

auch der Staat nicht täglich neue Rettungsaktionen für<br />

angeschlagene Kreditinstitute bezahlen kann.<br />

form „Immobilie“ stets überstanden. Experten<br />

sprechen hier vom sog. Betongold.<br />

Eines ist sicher: Immobilien sind nichts<br />

für Ungeduldige oder Spekulanten. Wer jedoch<br />

auf solide und langjährige Anlagen aus<br />

ist, ist bei der Immobilie goldrichtig.<br />

Fazit: All die Jahre wurde alles teurer.<br />

Auch die Mieten. Glücklich schätzen kann<br />

sich, wer Vermieter ist und davon partizipiert<br />

oder mietfrei im Eigenheim lebt.<br />

Alexander Baum, Baum Immobilien

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