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Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe

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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />

Seite 8 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />

Blitzschneller Datenfluss beim Boxenstopp<br />

◆ Die Blumberger Firma BTR Netcom sichert mit ihren Steckverbindungen Kommunikationswege – auch unter extremen Bedingungen<br />

von Janine Damm<br />

Der Rennwagen des Formel 1-Piloten<br />

rast in die Boxengasse. Ein kurzer Boxenstopp.<br />

Jede Sekunde zählt. So<br />

schnell wie möglich soll das Rennauto<br />

wieder raus auf den Ring. Aber mindestens<br />

genauso wichtig wie ein voller<br />

Tank: die Kabel, die an das Auto angeschlossen<br />

werden und durch die in Sekundenbruchteilen<br />

Millionen von Daten<br />

rasen. Nur diese Zahlenkolonnen<br />

und deren schnelle Analyse machen es<br />

sowohl dem Rennfahrer als auch den<br />

Ingenieuren möglich, das Maximum<br />

aus dem Wagen herauszuholen. Denn<br />

die Kabel übertragen wichtige Daten<br />

vom Motor zu den Computern, die in<br />

beweglichen 19-Zoll-Schränken in der<br />

Boxengasse stehen. Nichts darf hier<br />

schiefgehen. Kein Kabel darf plötzlich<br />

verrutschen, kein Stecker demoliert<br />

sein, wenn in der Hektik mal ein Mitglied<br />

der Crew auf ihn tritt. Auch Spritzer<br />

von Öl, Säure, Kraftstoff und Wasser<br />

dürfen den Steckern nichts ausmachen.<br />

Stecker für Flugzeugträger<br />

Seit dem Frühjahr 2007 setzt mit BMW<br />

das einzige deutsche Formel 1 Rennteam<br />

für die schnelle Datenübertragung<br />

von Motor zu Computer auf die<br />

Produkte der in Blumberg ansässigen<br />

Firma BTR Netcom, die auf die Herstellung<br />

und Entwicklung von Kupfer<br />

und Glasfaser-Steckverbindungen für<br />

Telekommunikation und Datentechnik<br />

spezialisiert ist.<br />

„Wir sind immer auf der Suche nach<br />

neuen Anwendungen“, sagt BTR Netcom-Geschäftsführer<br />

Torsten Janwlecke.<br />

Seit 2002 entwickelt und produziert<br />

die Firma Steckverbinder. Die<br />

kommen dabei im Büro, wo sie den<br />

Personalcomputer mit dem Rechenzentrum<br />

verbinden, genauso zum Einsatz<br />

wie in den industriellen Produktionshallen.<br />

„Überall wird Kommunika-<br />

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BTR Netcom<br />

Die Firma BTR Netcom unter<br />

Leitung von Geschäftsführer Torsten<br />

Janwlecke gehört mit den beiden<br />

Schwesterfirmen Ria Connect und<br />

MC Technology zu der Firmengruppe<br />

Metz Connect, die der<br />

Schwarzwälder Unternehmer Albert<br />

Metz seit 1976 aufbaut und heute<br />

zusammen mit Sohn Jochen Metz<br />

leitet. Der Stammsitz der Unternehmerfamilie<br />

liegt in Blumberg. Metz<br />

Connect verfügt über Produktionsund<br />

Vertriebsstandorte in der<br />

Schweiz, Ungarn, Frankreich, Singapur,<br />

China, Hongkong und den USA<br />

und beschäftigt weltweit 700<br />

Mitarbeiter. Die BTR Netcom GmbH<br />

ist Spezialist für elektrische und<br />

elektronische Verbindungstechnik.<br />

In Blumberg, Budapest und in der<br />

chinesischen Stadt Zhongshan<br />

werden aktive und passive Komponenten<br />

für Daten- und Kommunikationsnetzwerke<br />

produziert,<br />

die die Datenverkabelung für<br />

Gebäude, Büros und Industrie<br />

ermöglichen. Neben dem Einsatz<br />

der Blumberger Technik bei Gebäudeverkabelungen<br />

und im<br />

Schiffsbau setzt seit Frühjahr 2007<br />

auch ein Formel 1-Rennteam auf<br />

Produkte von BTR Netcom. (dj)<br />

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„Überall wird Kommunikationstechnik<br />

gebraucht – ob<br />

Bierbrauerei, Flugzeugträger<br />

oder<br />

Kreuzfahrtschiff“<br />

BTR NETCOM-GESCHÄFTS-<br />

FÜHRER TORSTEN JANWLECKE<br />

tionstechnik gebraucht –<br />

ob Bierbrauerei, Flugzeugträger<br />

oder Kreuzfahrtschiff“,<br />

sagt Janwlecke.<br />

Zu den weltweiten<br />

Kunden von BTR Netcom<br />

zählen unter anderem<br />

Mercedes und BMW, die<br />

im Fertigungsbereich auf<br />

die Steckverbinder setzen,<br />

aber auch Kreuzfahrt-<br />

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Robuste Steckverbindungen aus Blumberg sorgen bei BMW Sauber für zuverlässigen Datenaustausch. Überall wo<br />

Daten fließen, können Teile von BTR Netcom (Bild unten) zum Einsatz kommen. Bilder: BTR Netcom/Damm/AFP<br />

schiffe, Luftfahrzeugträger und das<br />

neue Yankee Stadion in New York nutzen<br />

die Technologie des Blumberger<br />

<strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Auf einer Messe im Jahr 2005 knüpfte<br />

Janwlecke schließlich Kontakte zur<br />

in Crailsheim ansässigen Firma Telegärtner,<br />

die wie BTR Netcom Spezialist<br />

für Steckverbindungen im Bereich<br />

der Telekommunikation und Datentechnik<br />

ist, und zur nordrheinwestfälischen<br />

Firma Weidmüller, die Steckverbindungen<br />

für die Daten- und<br />

Signalübertragung im Industriebereich<br />

entwickelt und produziert.<br />

„Wir beschlossen, die Kernkompetenzen<br />

aller drei<br />

Firmen zu nutzen,“ erinnert<br />

sich Janwlecke, und<br />

so entwickelten die drei<br />

<strong>Unternehmen</strong> zusammen<br />

die Produktlinie Steadytec<br />

– Steckverbinder in verschiedener<br />

Größe und aus<br />

verschiedenen Materialien,<br />

Bermatingen –Die Rohwedder AG,<br />

Spezialist für Entwicklung und Bau automatischer<br />

Fertigungsanlagen, arbeitet<br />

an einem Sanierungsplan, der mit einem<br />

Stellenabbau in noch nicht bezifferter<br />

Höhe verbunden sein wird. Grund<br />

ist das schlechte Ergebnis des ersten<br />

Halbjahres 2008 sowie die ungünstige<br />

Konjunkturperspektive. Wie berichtet<br />

hat das <strong>Unternehmen</strong> aus Bermatingen<br />

in den ersten sechs Monaten ein Ergebnis<br />

vor Steuern und Zinsen (Ebit) von<br />

minus 1,7 Millionen Euro eingefahren<br />

und für das Gesamtjahr einen Verlust in<br />

Aussicht gestellt.<br />

Die Lage hat sich unter anderem deshalb<br />

verschlechtert, weil wichtige Aufträge<br />

aus der US-Automobilindustrie<br />

storniert wurden. Betroffen ist vor allem<br />

der <strong>Unternehmen</strong>sbereich Mechatronics<br />

Production Solutions (MPS) an den<br />

Standorten Bermatingen (160 Mitarbeiter),<br />

Markdorf (20), Toronto (60) und<br />

Bruchsal (90).<br />

„Wir haben schon einige Verlustjahre<br />

hinter uns. Aber wir haben kein Personal<br />

abgebaut, weil wir das Know-how im<br />

<strong>Unternehmen</strong> halten wollten“, sagte der<br />

Vorstandsvorsitzende Joachim Rohwedder.<br />

Jetzt seien Personalmaßnahmen jedoch<br />

unumgänglich. Denn es sei nicht<br />

nur die derzeitige Lage angespannt,<br />

auch die Konjunkturaussichten seien<br />

wegen der Folgen der US-Finanzkrise<br />

schlecht. Es seien Einsparungen in Höhe<br />

eines höheren einstelligen Millionenbetrages<br />

geplant, sagte der Vorstandschef.<br />

Es werde aber weder betriebsbedingte<br />

Kündigungen noch einen Sozialplan geben.<br />

Einzelheiten würden gegenwärtig<br />

mit dem Betriebsrat diskutiert.<br />

Die anfallenden Restrukturierungskosten<br />

will Rohwedder noch im Jahr<br />

2008 verbuchen, um unbelastet in das<br />

nächste Jahr gehen zu können. Um die<br />

Ertragslage zu verbessern, will das Un-<br />

die nahezu überall eingesetzt werden<br />

können: „Die Produkte decken die<br />

ganze Palette im Bereich Daten-,<br />

Energie- und Signalübertragung ab“,<br />

so Janwlecke. Die Stärken der Steadytec-Familie<br />

liegen in vier Technologien:<br />

Eine neue Kontakttechnologie<br />

macht die Stecker unempfindlich gegen<br />

Vibration, Schock und mechanische<br />

Belastung. Die Werkstofftechnologie<br />

schützt das Kunststoff- oder Me-<br />

Rohwedder baut ab<br />

ternehmen künftig auch auf Umsätze<br />

verzichten. „Wir werden nicht mehr jedes<br />

Projekt um jeden Preis machen. Und<br />

wir werden keine Exkursionen in Produkte<br />

unternehmen, bei denen wir uns<br />

nicht gut genug auskennen“, so Rohwedder.<br />

„Wir müssen jetzt einfach Geld<br />

verdienen.“ Den möglichen Umsatzverzicht<br />

bezifferte er auf 20 bis 25 Prozent.<br />

Die Prozesse in der MPS-Sparte<br />

tallgehäuse vor Laugen, Säuren, Fetten<br />

und Ölen sowie vor Temperaturen<br />

von Minus 40 Grad bis 70 Grad. Eine<br />

ausgeklügelte Dichtungstechnologie<br />

macht die Gehäuse 100 Prozent wasserdicht.<br />

Besonders stolz ist Janwlecke<br />

aber auf die Gehäusetechnologie:<br />

Durch das Push-and-Pull-Prinzip lassen<br />

sich die Stecker schnell und einfach<br />

zusammen stecken und wieder<br />

auseinander ziehen – ideal für den<br />

Einsatz beim Boxenstopp.<br />

Die einfache Handhabung kombiniert<br />

mit dem extrem belastbaren<br />

Schutzgehäuse, und dem schnellen<br />

Datentransfer von bis zu 10 Gigabyte<br />

pro Sekunde weckten auf der Nürnberger<br />

Drives and Motor-Messe im<br />

November 2006 das Interesse des einzigen<br />

deutschen Formel 1 Rennteams.<br />

Seit dem Frühjahr 2007 nutzt der<br />

Rennstall nun die Steckverbinder-Familie<br />

E-Dat Industry mit der Steadytec-Technologie.<br />

Das Feedback: „Das<br />

Team ist bisher sehr zufrieden. Und<br />

inzwischen hat schon ein weiteres<br />

Formel 1 Team eine Anfrage an uns gestellt“,<br />

sagt Janwlecke.<br />

Alles verbinden<br />

Auf die Autorennbranche allein<br />

möchte sich der Geschäftsführer aber<br />

nicht konzentrieren. Er will auch in<br />

Zukunft in neue Marktsegmente vordringen<br />

und sie erschließen: „Vom<br />

Datenrechnungszentrum bis zur<br />

Bohrmaschine. Wir wollen alles verbinden.<br />

Diese Vision treibt uns an.“<br />

Bisher läuft alles nach Plan. In dieser<br />

Woche lief das 10 millionste E-DAT-<br />

Modul vom Band. Es wird im Deutschen<br />

Herzzentrum in Berlin für zuverlässigen<br />

Datenfluss sorgen. „Eine<br />

Zahl wie 10 Millionen macht uns natürlich<br />

unheimlich stolz. Wir sind damit<br />

deutlich Marktführer.“ Pause.<br />

„Das belegt, dass wir die Dinge richtig<br />

machen.“<br />

◆ Joachim Rohwedder: „Personalreduzierung unumgänglich“ – Umfang unbekannt<br />

von Peter Ludäscher<br />

In die USA gehen weniger Montagelinien als erwartet. Bilder: Rohwedder<br />

Tritt auf die Bremse: Firmen-Chef<br />

Joachim Rohwedder.<br />

nimmt seit Oktober der frühere Siemens-Bereichsvorstand<br />

Peter Drexel<br />

(64) unter die Lupe. Dieser habe große<br />

Erfahrung im Projektgeschäft und solle<br />

die Standardisierung bei Rohwedder voranbringen,<br />

sagte der Vorstandschef. Er<br />

habe sich für Drexel entschieden, weil er<br />

ihn als früheren Geschäftspartner schon<br />

lange kenne und Drexel ein ausgewiesener<br />

Kenner des Geschäfts sei.<br />

Rohwedder AG<br />

Mit rund 1000 Mitarbeitern weltweit<br />

ist der Rohwedder Konzern (Bermatingen)<br />

ein führender Anbieter von<br />

Automatisierungslösungen in den<br />

Bereichen Mechatronics Production<br />

Solutions (MPS) und Electronics<br />

Production Solutions (EPS). Rohwedder-<br />

Automatisierungsanlagen<br />

werden eingesetzt in der Automobilzuliefer-,Telekommunikations-<br />

und Elektronikindustrie sowie<br />

in der Medizintechnik. Vorstandschef<br />

ist Joachim Rohwedder (Bild).<br />

Seine Familie hält 40 Prozent der<br />

Aktien und ist damit mit Abstand<br />

größter Anteilseigner der AG. (sk)

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