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Aktuell Seite 2 . 16. Oktober 2008 Pro:fit ANZEIGE Weiterbildung entwickelt. Wir entwickeln Weiterbildung.. Innovationsmanagement, Marken- und Patentschutz, Suchmaschinen-Marketing, Online-Marketing und mehr. Seminarprogramm unter www.steinbeis-iku.com Seminare für Innovation, Kommunikation und Unternehmen Blarerstraße 56 · D-78462 Konstanz Fon +49 (0) 75 31 / 2 82 06 40 E-Mail info@steinbeis-iku.com Neuigkeiten? Haben Sie Meldungen aus Ihrem Unternehmen? Anregungen oder Fragen? Sie erreichen die PROFIT-Redaktion unter: Tel: 07531 - 999 12 43 E-Mail: holger.thissen@profit-wirtschaft.de Impressum Profit Redaktion: Peter Ludäscher (Leitung) Holger Thissen Redaktionelle Beratung und Mitarbeit: Hildegard Linßen Michael Merklinger Julia Schönmuth Gestaltung: Jessica Steller Verlag und Herausgeber: SÜDKURIER GmbH, Konstanz Geschäftsführer: Rainer Wiesner Objektverantwortung und Anzeigen: Andreas Gruczek Verlagsleitung Vertrieb: Erwin Dohm-Acker SÜDKURIER GmbH, Medienhaus Max-Stromeyer-Straße 178, 78467 Konstanz Postfach 102 001, 78420 Konstanz Telefon 0 75 31/999-0 Telefax 0 75 31/999-1485 Abo-Service: Kostenlose Servicenummer: 0800/880 8000 Internet: www.profit-wirtschaft.de E-Mail-Adresse: info@profit-wirtschaft.de Commerzbank Konstanz Konto-Nr. 270181100 BLZ 690 400 45 Druck: Druckerei Konstanz GmbH 78467 Konstanz, Max-Stromeyer-Straße 180 Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 3 vom 1. Januar 2008 mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Anzeigen und Beilagen und den Zusätzlichen Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Verlages gültig. Bei Ausfall der Lieferung infolge höherer Gewalt, Arbeitskampf, Verbot oder bei Störungen in der Druckerei bzw. auf dem Versandweg kein Entschädigungsanspruch. Keine Gewähr für unverlangte Manuskripte. Erfüllungsort und Gerichtsstand für alle Verlagsgeschäfte ist Konstanz, soweit nicht zwingend gesetzlich anders vorgeschrieben. Gottlieber Hüppen in neuen Händen: Urs Brauchli (rechts) verkauft sein Süßwarenunternehmen Gottlieber Spezialitäten AG an Dieter Bachmann – und beendet damit eine lange Familientradition. >Seite 13 Das Friedrichshafener Graf-Zeppelin- Haus wurde Ende September wieder zur Kontaktbörse für Unternehmer aus ganz Baden-Württemberg. Was es auf dem 4. Mittelstandstag der IBB spannendes zu hören gab: >Seite 9 Hansjörg Lerchenmüller (Bild) bündelt das Sonnenlicht, bevor er daraus Strom erzeugt. Die Stromausbeute kann sich sehen lassen: Der Concentrix-Chef erreicht Wirkungsgrade von bis zu 40 Prozent. >Seite 27 Das Thema: Sicher durch die Finanzmarktkrise Die Anleger an den Börsen müssen zurzeit ordentlich Federn lassen. Unternehmer sind dabei nicht nur mit ihrem Privatvermögen betroffen, sondern müssen sich auch um die finanzielle Ausstattung ihres Betriebs sorgen. So wird es für einige Unternehmen bereits schwer an Kredite zu kommen, erklärt Olaf Stotz, Professor für privates Vermögensmanagement an der Frankfurt School of Finance & Management. Aber die momentane Situation berge auch einige Chancen. Herr Stotz, auf dem Finanzmarkt geht es turbulent zu. Besteht für die Anleger Grund zur Panik? Panik ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. Ich denke, Sorgen sollten sich die Anleger machen, aber ein Grund für Panik sind die aktuellen Turbulenzen nicht. Neben ihrem Privatvermögen haben Unternehmer auch gegenüber ihrem Betrieb eine Verantwortung. Sollte ein Mittelständler in einer Krise investieren oder überschüssiges Geld anlegen? Der Mittelstand ist in Deutschland sehr heterogen. Es gibt viele verschiedene Branchen. Von denen hängt es ab, ob ein Unternehmer in der Krisenzeit in sein eigenes Unternehmen investieren sollte. Was ein Unternehmer auf jeden Fall nicht tun sollte: in einen Abschwung hinein unnötig Kapazitäten aufbauen. Beispielsweise sind neben der Finanzbranche auch andere Branchen betroffen wie der Automobilbereich. Wenn sich also die Automobilindustrie vor einem Abschwung befindet, sollte sich ein Zulieferunternehmen überlegen, ob es investiert und in die Krise hinein neue Kapazitäten aufbaut. Und das Geld für noch schlechtere Zeiten zurücklegen? Im Prinzip ja. Der Unternehmer kann das Geld zurücklegen und in sichere Finanzanlagen investieren. Die Finanzanlagen können dann vor dem nächsten Aufschwung in Produktivvermögen, also in Anlagen, Maschinen und so weiter, investiert werden. Ist es für Unternehmen im Moment leicht, an Kredite zu kommen, wenn sie investieren wollen UNTERNEHMEN und Fremdkapital brauchen? Die Zeiten, um Fremdkapital aufzunehmen, werden schwieriger und die Finanzierungskosten steigen. Ein Grund hierfür liegt in der aktuell angespannten Liquiditätslage der Banken. Die Banken stehen momentan vor dem Problem, dass sie ihre eigene Finanzierung nicht refinanziert bekommen. Dadurch können sie entsprechend weniger Kredite, auch an den Mittelstand, vergeben. Das ist aktuell das große Problem bei der Hypo Real Estate. Unternehmen, die Kredite aufnehmen wollen, haben es dadurch tendenziell schwerer. Ist schon abzusehen, wie sich das weiter entwickeln wird? Das ist momentan schwierig zu erkennen. In einigen Bereichen nehmen die Risikoaufschläge bereits zu. Diese hängen aber wiederum von der Solvenz des Unternehmens ab. Ich glaube, hier wird es eine größere Differenzierung zwischen den Unternehmen geben. Unternehmen, die eine stabile Finanzlage haben, wird es weiterhin leichter fallen, Geld zu günstigen Konditionen aufzunehmen. Die Banken sind daran interessiert, Geld möglichst sicher auszuleihen. Unternehmen, die dagegen finanziell nicht ganz so solide dastehen, wird es wahrscheinlich schwerer fallen, an Geld zu kommen. Die Heterogenität zwischen den „guten“ Unternehmen auf der einen Seite und den „schlechten“ auf der anderen wird insbesondere bei der Kreditaufnahme deutlich zunehmen. Das heißt, wenn sich ein Unternehmen in einer Krise befindet, dann wird es schwerer, an einen LEUTE Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel: Seit mehr als 40 Jahren sind Horst Funk (links) und sein Kompagnon Eckhard Lilienthal (rechts) unzertrennliche Weggefährten. >Seite 17 Kredit zu kommen, auch wenn es nötig wäre, zu investieren? Genau! Insbesondere bei Unternehmen, die finanziell sowieso etwas schwächer dastehen. Welche Rolle spielt das betriebsunabhängige Vermögen bei der Vermögenssicherung? Jeder Unternehmer sollte sich Gedanken machen, ob er Vermögen aus dem Unternehmen herausnimmt oder es drin lässt. Ein Beispiel: Er kann seine Immobilien oder sonstiges Vermögen natürlich im Unternehmen lassen, er kann diese aber auch in ein anderes Unternehmen oder ins Privatvermögen nehmen und sie dann an das Unternehmen vermieten. Für das Unternehmen ändert sich dadurch nichts, es ändert sich nur in der Unterneh- Seite Seite 8com 26 GTM 9 Auerbach, Tjark 18 Janwlecke, Torsten 8 Avira 18 Hectronic 5 Bachmann, Dieter 13 Jany, Peter 19 Bosch 13 Hexis 5 Beck, Reiner 7 Kappler, Marcus 16 BTR Netcom 8 IBB 3, 9 Behr, Giorgio 13 Karremann, Michael 7 CMS Hasch Sigle 9 LGM 31 Brauchli, Urs 13 Kaupp, Wolfgang 19 Concentrix Solar 27 M4Com 7 Bueb, Bernhard 9 Koch, Thorsten 3 demea 23 Maier und Partner 9 Doll, Bernhard 7 Krawczack, Michael 14 Ebay 15 Merck Fink & Co 3 Drexel, Peter 8 Kühl, Harald 12 ebm-papst 23 Raffin 19 Ebner, Thorsten 6 Lettner, Franz 5 Ebner 6 Regionauten 12 Ebner, Werner 6 Levo, Alfonso 15 Evolution 15 Rising Star 3 Eisele, Norbert 14 Lilienthal, Eckhard 17 Funk & Lilienthal 16 Rohwedder 8 Engeser, Rafael 19 Maier, Werner 9 Gohm 18 Royalin 14 Erhard, Frank A. 3 Masurat, Ralf 14 Gottlieber Rudolf Graf GmbH 9 Spezialitäten 13 Forster, Stefan 5 Mauch, Oliver 6 Schluchseewerk 6 Funk, Horst 17 Meyding, Thomas 9 Sia Abrasives 13 Gallist, Klaus 9 ANZEIGE Stein Automation 6 ANZEIGE Glasstetter, Bernd 20 STI 7 Gleissner, Boris 13 Trumpet Works 14 Dieser Werbeplatz Gohm, Thorsten 18 Industrieteile- TWI 16 Graf, Hans 9 Vöhringer 9 ist noch frei! Grieshaber, Heinrich 19 Nasslackierung Wagner 3 Hannig, Hauke 23 Kornmayer Farbe + Design GmbH Würth 9 Hartel, Joachim 3 78224 Singen, Tel. 0 77 31- 98 70 25 Zebotec 5 Hopp, Christa 14 info@kornmayer.de Ein halber Liter mehr Hubraum und ein Motorsound, bei dem sich jedem Sportwagenfreund die Nackenhaare aufstellen: Maserati legt mit seinem neuen Granturismo eine Schippe Fahrspaß nach. >Seite 28 „Investitionen in Krisen zahlen sich aus“ ◆ Vermögensmanager Olaf Stotz: Mit ausreichend Liquidität lassen sich auch in unsicheren Zeiten gute Geschäfte machen Wir beraten Sie gern: � Tel. 0 75 31/9 99-13 40 Olaf Stotz Seit September 2008 ist Olaf Stotz an der Frankfurt School of Finance & Management Professor für Private Wealth Management. Die Professur wurde von der BHF-Bank gestiftet. Die Forschungsschwerpunkte des 38-Jährigen liegen in den Bereichen Wealth Management, Empirische Finanzmarktforschung Asset Pricing und Behavioral Finance. Seine Ergebnisse sind in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert und werden in der Praxis angewendet. Stotz berät Banken und Finanzdienstleister. Der Wirtschaftsingenieur machte sein Diplom 1995 an der Universität Karlsruhe. Es folgte ein Masterstudium in Corporate and International Finance an der University of Durham in Großbritannien. Zwischen 1996 und 2001 war er auf verschiedenen Positionen im Asset Management und Investment Banking tätig, zuletzt als Leiter Research und Produktmanagement der Union Investmentgruppe. 2003 promovierte Stotz zum Thema „Aktives Portfoliomanagement auf Basis von Fehlbewertungen in den Risikoprämien“. Er erhielt dafür Auszeichnungen, unter anderem den 1. Preis des Deutschen Aktieninstituts und des Acatis Value Preises. 2008 habilitierte Stotz im Bereich Betriebswirtschaftslehre („Essays on Financial Markets“). (jus) mensbilanz und Privatbilanz etwas. Tendenziell ist betriebsunabhängiges Vermögen nicht ganz so gut im Unternehmen aufgehoben. Für einen Unternehmer-Gesellschafter ist es deshalb in der Regel sinnvoll, das betriebsunabhängige Vermögen ins Privatvermögen zu stecken. Im Fall einer Insolvenz ist dann zum Beispiel das Immobilienvermögen geschützt und fällt nicht unter die Insolvenzmasse. Gibt es irgendwelche Regeln, die Unternehmer in solchen Krisenzeiten berücksichtigen sollten? Beim Privatvermögen sollte er möglichst so diversifizieren, dass er die Risiken, die er im Unternehmen hat, privat auffängt. Wenn jemand eine GmbH im Automobilzuliefererbereich hat, sollte er nicht auch noch einen Großteil seines Privatvermögens in Autoaktien investieren, sondern auf Aktien ausweichen, die mit diesem Industriezweig möglichst wenig zusammenhängen. Und was macht man mit dem Vermögen im Betrieb? Es ist immer schwierig zu sagen, wie man sich in Krisenzeiten verhalten sollte. Aber ein guter Tipp ist es, die notwendige Liquidität so lange im Unternehmen zu parken, bis sich rentable Investitionsmöglichkeiten ergeben. Denn Investitionen in Krisenzeiten zahlen sich in der Regel überproportional aus. Nehmen Sie das Beispiel von Warren Buffett oder einiger US-Banken, die momentan noch solvent sind. Sie kaufen jetzt zu günstigen Kursen Anteile an Unternehmen, die vor ein paar Monaten noch deutlich teurer waren. Auf lange Sicht zeichnet sich diese antizyklische Vorgehensweise durch höhere Renditen aus, das zeigen nahezu alle wissenschaftlichen Studien. Ohne ausreichende Liquidität wäre dies nicht möglich. Wie können Unternehmer ihr Vermögen so anlegen, dass auch kommende Generationen von dem Wohlstand profitieren? Sie sollten auf jeden Fall eine langfristige Perspektive haben und sich überlegen, was für ein Ziel sie mit ihrem Unternehmen verfolgen. Von diesem Ziel sollten sie auch in einer Krisensituation nicht unbedingt abweichen. FRAGEN: JULIA SCHÖNMUTH Munder, Jost 7 Niemeyer, Bruno 3 Pfäfflin, Felix 12 Raffin, Josef 19 Raschke, Uwe 13 Reichenbach, Franz 5 Rohwedder, Joachim 8 Rottler, Rolf 20 Schartner, Götz 26 Schifferle, Peter 13 Schuler, Alexander 5 Singer, Guido 3 Stein, Dieter 15 Stein, Monika 6 Stein, Peter 6 Sturm, Jan-Egbert 16 Thomas, Alexander 26 Trojan, Alexander 9 Vogel, Ossian 15 Vöhringer, Marlies 9 Webs, Monika 17 Weissenbach, Kurt 23 Williges, Heike 15 Würth, Bettina 9
Aktuell Pro:fit 16. Oktober 2008 . Seite 3 Wagner legt seinen Neubau auf Eis ◆ Schwacher US-Markt trifft Markdorfer Unternehmen – Deutliche Umsatz- und Gewinneinbrüche für 2008 erwartet von Helmar Grupp Markdorf – Die J. Wagner GmbH hat ihren geplanten Neubau im Gewerbegebiet Negelsee auf Eis gelegt. Als Grund führt das Unternehmen gravierende Einbrüche im US-Geschäft an – eine Folge der Kreditkrise. Man müsse sich nun mit allen Kräften aufs laufende Geschäft konzentrieren, hieß es aus dem Unternehmen. Das Geschäftsjahr 2008 werde man deutlich schlechter abschließen als erwartet. Eigentlich hätten die Bagger noch in diesem Jahr anrollen und der glasverkleidete Neubau mit „Turm“ bereits im kommenden Frühjahr stehen sollen. Dazu wird es nicht kommen. Das Fünf-Millionen-Projekt sei „zunächst“ aufgeschoben, teilte das Unternehmen gestern mit. Infolge der Immobilien- und Kreditkrise, bekomme das Unternehmen eine „starke Kaufzurückhaltung der amerikanischen Konsumenten“ zu spüren, hieß es. Zuletzt hatte die Wagner-Gruppe 44 Prozent ihres Umsatzes in den USA erwirtschaftet, davon einen großen Teil mit Handwerker- und Heimwerkergeräten für den Farbauftrag. „Jetzt brauchen wir alle Kräfte an Deck mit Blick auf den Markt und nicht auf Neubau und Umzug“, so Thorsten Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wagner-Gruppe. Nachdem seit einiger Zeit bereits der industrielle Handwerker-Bereich stark zurückgegangen sei, sei nun auch das Heimwerkergeschäft von Wagner in den USA eingebrochen, sagte Bruno Niemeyer, kaufmännischer Geschäftsführer bei Wagner. Derzeit, so Niemeyer, könne man noch nicht absehen, wann die Talsohle in den USA erreicht sei. Im vergangenen Jahr hatte Wagner die damaligen Einbrüche im US-Geschäft noch mit dem florierenden Europa-Ge- Die Baupläne der Wagner-Gruppe sind vorerst geplatzt. Der Neubau, hier als Modell, wird vorerst nicht verwirklicht. Bilder: Wagner Wagner Gruppe Die Wagner-Gruppe beschäftigte 2007 weltweit rund 1530 Mitarbeiter, am Sitz in Markdorf rund 420. Sie erwirtschaftete einen Gesamtumsatz von 371 Millionen Euro, davon 44 Prozent in den USA. Der geplante Neubau auf einer Fläche von 1330 Quadratmetern hätte im Frühjahr 2009 fertiggestellt sein sollen. Damit wären 150 zusätzliche Arbeitsplätze in Markdorf entstanden. (gup) Anleihen, Aktien oder Fonds ◆ Geld und Finanzkrise: Vermögensexperten geben Einblick in den Anlagedschungel von Julia Schönmuth Bei Banken und Vermögensberatern laufen die Telefone heiß. Die Anleger sind wegen der Finanzmarktkrise besorgt. Sie wollen wissen, wie es um ihr Vermögen bestellt ist. Das Internationale Bankhaus Bodensee, die Privatbank Merck Finck & Co und die Vermögensverwaltung Rising Star geben einen Einblick in die Anlagemöglichkeiten inklusive Risiko. Joachim Hartel, Leiter Anlagemanagement bei der IBB in Friedrichshafen, weiß, dass viele Anleger jetzt auf heißen Kohlen sitzen. Er berät Unternehmer in Vermögensfragen und warnt vor hastigen Verkäufen. Einige neigen dazu, aus ihrem Depot die guten Aktien mit Kursgewinnen als erstes zu veräußern und die Verlustpositionen zu behalten. „Das ist zu vergleichen mit einem Blumenbeet, in dem man die Blüten erntet und das Unkraut pflegt.“ Die Anlage sei immer langfristig zu betrachten. Man sollte Gewinne stets „laufen lassen“ und Verluste gering halten. Er rät zu antizyklischem Verhalten: kaufen, wenn die Kurse sinken und verkaufen, wenn sie steigen. Das sei aus psychologischen Gründen nicht immer einfach. „Warum lässt man sich auf solche Wetten ein?“ JOACHIM HARTEL, IBB, ÜBER ZERTIFIKATE Grundsätzlich sagt er: „Sie sollten nicht alle Eier in einen Korb legen.“ Das heißt, das Portfolio sollte die Risiken streuen – auch innerhalb der unterschiedlichen Anlageklassen wie Beteiligungen, alternative Investments, Aktien und Renten. Durch diese Aufteilung „können Verluste ausgeglichen werden“, so Hartel. Aber welche Anlage gilt momentan noch als sicher? „Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht, das muss jedem Anleger bewusst sein“, sagt Frank A. Erhard, Chef der Rising Star AG in Bottighofen in der Schweiz. „Ein geringes Risiko beinhalten Bankeneinlagen, die vom Staatssicherungsfonds garantiert werden oder Staatsanleihen der großen Industrienationen.“ Das sagt auch Guido Singer, Leiter von Merck Finck & Co in Rottweil: „Die Nachfrage nach Bundeswertpapieren ist im Moment besonders hoch.“ Bei niedrigem Risiko liege die Rendite mit einer Laufzeit von 2 bis 4 Jahren momentan zwischen 3,3 und 3,6 Prozent. Etwa 1 Prozent mehr Rendite pro Jahr, aber auch ein höheres Risiko böten öffentliche Pfandbriefe. Der Meinung ist auch Hartel von der IBB: „Bundesanleihen und öffentliche Pfandbriefe sind eine klare, langfristige Investitionsform, von der alles ins eigene Porte- monnaie fließt.“ Im Gegensatz zu einigen Versicherungen, weiß man, womit man am Ende rechnen kann, ergänzt er. Auch Anteile an offenen Immobilienfonds stuft Hartel als sicher ein. „Es ist ein reiner Eigenkapital-Fonds, in dem überwiegend Gewerbeimmobilien mit hohen Mieterträgen stecken. Sie können innerhalb von 2 bis 3 Tagen auf ihr Geld zugreifen bei einer Renditeerwartung von 4,5 bis 6 Prozent.“ Außerdem hält der Vermögensberater der IBB momentan eine Aktienstrategie, basierend auf so genannten Exchange Traded Funds (ETFs) für aussichtsreich. Dabei wird aus 22 Branchenindices des europäischen Aktienmarktes, internationalen Aktienregionen und anderen Anlageklassen ausgewählt. Die im Vergleich zum DJ Eurostoxx stärksten Branchen, Regionen oder Anlageformen landen im Depot, indem die sich darauf beziehenden ETFs gekauft werden. Diese spiegelt die zuvor selektierten Segmente wider. Das ETF-Depot wird ständig kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht oder in Liquidität getauscht. Aber die aktuelle Situation hat nicht alle Anleger verschreckt. Der Privatbankier von Merck Finck & Co Guido Singer berichtet: „Es gibt Anleger, die gerade in der Krise nach interessanten Investmentchancen suchen.“ Die Investoren setzten etwa auf Unternehmen wie BASF. „Diese wird es auch nach der Krise noch geben“, beurteilte einer die Lage. Bei solchen strategischen Überlegungen stehe im Vordergrund, welches Risiko der Unternehmer langfristig eingehen möchte. Neben der Risikobereitschaft ist der Zeithorizont ein wichtiger Faktor bei der Zusammenstellung des Portfolios. Bei einer risikoarmen Aktienstrategie gehe es darum, das Marktrisiko zu minimieren, so Singer. „Langfristig soll mindestens so viel verdient werden wie am Markt. Wenn die Kurse aber einbrechen, werden die Verluste deutlich reduziert.“ Wer auf hohe Renditen setzt, geht auch ein hohes Risiko ein. „Mutige Anleger können zum Beispiel „Es gibt Anleger, die in der Krise nach interessantenInvestmentchancen suchen“ GUIDO SINGER, MERCK FINCK & CO in Unternehmensanleihen unterschiedlicher Bonitäten investieren, allerdings ist das Ausfallrisiko teilweise sehr hoch“, sagt Rising Star-Chef Erhard. Im Bereich der Alternativen Investments böten unterschiedliche Hedgefonds-Strategien, sowie Private-Equity-Investitionen langfristig ein großes Renditepotenzial. Aber das Risiko muss durchschaubar sein, findet Hartel von der IBB. Von undurchsichtigen Anlageformen, wie Zertifikaten, hält er nicht viel: „Warum lässt man sich auf solche Wetten ein?“ Es gebe genügend gute Aktien und Investmentfonds, bei denen die Bedingungen klar formuliert sind. Auch geschlossene Fonds hält er für eine gute Anlageform, bei dem je nach Typ die Risiken kalkulierbar seien. Ein Einstieg bei geschlossenen Fonds bindet allerdings das Geld zwischen 8 und 12 Jahre. „Bei einem Leasing-Fonds für Flugzeugtriebwerke werden 8 Prozent ausgeschüttet“, so Hartel. Anlagenmanager Hartel sieht jetzt einen günstigen Zeitpunkt für den Einstieg in den Aktienmarkt: „Mit einem Einstieg in zwei bis drei Schritten kann man den Einstiegspreis verbilligen.“ Bei den Alternativen Investments gebe es im aktuellen Marktumfeld in den Anlageklassen Private Equity und Hedgefonds, dort im Bereich Distressed (Kauf von Kreditforderungen), sehr günstige Investitionsmöglichkeiten, schätzt Frank A. Erhard von Rising Star die Situation ein. Davon könne man langfristig stark profitieren. schäft auffangen können. Dies werde dem Unternehmen in 2008 nicht gelingen, sagte Niemeyer. Man rechne mit einem Gesamtumsatz in 2008 „signifikant unter unseren Erwartungen und auch unter dem des Vorjahres“. Der Standort Markdorf selbst, die J. Wagner GmbH, sei nach wie vor „sehr erfolgreich und profitabel“, sagte Niemeyer. Dennoch könne man den Fokus jetzt nicht auf den Neubau legen. Anders als in der Fünf-Jahres-Planung vom Jahresbeginn, die rund 150 neue Arbeitsplätze vorsah, werde man nicht so stark wachsen, wie vorgesehen. Wagner ist unverändert auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Aber: „Wir ANZEIGE THE WET PROCESSING COMPANY „Wir brauchen alle Kräfte an Deck mit Blick auf den Markt, nicht auf den Neubau“ WAGNER-CHEF THORSTEN KOCH werden uns nun auch für das nächste Jahr aufstellen müssen und unsere Kapazitäten auf niedrigerem Niveau ausbauen“, so Niemeyer. Konkrete Zahlen über die Höhe der Einbrüche und des erwarteten Umsatz-Rückgangs wollte Niemeyer gestern nicht nennen. Der Neubau sei auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt, könne aber jederzeit wieder angegangen werden. Die Pläne seien fertig. Anlagen von RENA setzen weltweit Maßstäbe in Prozesstechnologie für nasschemische Anwendungen. RENA steht für wegweisende Innovationen in der PV- und Halbleiterindustrie, in der Galvanik, in der Medizintechnik sowie in der Leiterplattentechnologie. Sprechen Sie mit uns! www.rena.de News ZEHNACKER Sodexo steigt ein Die französische Sodexo-Gruppe (Marsaille) übernimmt 90 Prozent der Singener Zehnacker-Gruppe. Laut dem geschäftsführenden Gesellschafter der Zehnacker- Gruppe, Nikolai Burkart, wird das Zehnacker-Management unverändert bleiben. Die Familie Burkart werde durch ihre Holdinggesellschaft weiter mit einer Beteiligung von unter 10 Prozent am Unternehmen beteiligt sein, berichtete der Unternehmer. Die frei gewordenen Kapazitäten investiere die Holding in die Vitanas-Gruppe, die sich auf die stationäre Pflege und Betreuung von Senioren spezialisiert hat. Für die auf Schul-Catering spezialisierte Sodexo-Gruppe sei die Beteiligung an der Zehnacker- Gruppe eine sinnvolle Ergänzung ihrer Leistungspalette in Deutschland. (sk) VAUDE Werk in Vietnam Der Tettnanger Sportausrüster Vaude plant, in den nächsten drei Jahren eine Produktion in Vietnam zu eröffnen. Firmengründer Albrecht von Dewitz hielt vor Ort bereits Ausschau nach einem geeigneten Standort, wie eine Firmensprecherin mitteilte. Mindestens 1000 Mitarbeiter will Vaude in naher Zukunft in dem asiatischen Land beschäftigen. Auf den Stammsitz in Tettnang hätten die Vietnam-Pläne keine Auswirkungen, hieß es. Vaude zählt zu den führenden Outdoor- Marken in Europa und vertreibt seine Bergsportprodukte weltweit. (sk)
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