Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe
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<strong>Unternehmen</strong> & <strong>Management</strong><br />
Seite 12 . 16. Oktober 2008 Pro:fit<br />
News<br />
NEHER<br />
Zwei neue Gebäude<br />
Der Diamantwerkzeugbauer<br />
Neher in Einhart feierte die Fertigstellung<br />
von zwei neuen Betriebsgebäuden<br />
für 50 Mitarbeiter.<br />
Durch den Erweiterungsbau zur<br />
Herstellung von Werkzeugen für<br />
die zerspanende Fertigung wuchs<br />
das Hauptgebäude auf 1800 Quadratmeter<br />
an. Geschäftsführer<br />
Gerd Neher erklärte, dass die<br />
Untersuchung von mechanischen<br />
Schneidstoffen seinen Vater Fritz<br />
Neher 1989 auf die Erfolgsbahn<br />
von Diamantwerkzeugen geführt<br />
habe. 2000 übernahm Sohn Gerd<br />
das Geschäft seines Vaters. Der<br />
heutige Geschäftsführer blickt<br />
zuversichtlich in die Zukunft:<br />
„Neher Diamant ist ein modernes,<br />
gesundes mittelständisches <strong>Unternehmen</strong>.“<br />
Der Küchenmöbelhersteller<br />
Alno zählt seit 20 Jahren<br />
zu den Kunden von Neher. (sk)<br />
SÜDKURIER<br />
Rückkauf von Arriva<br />
Die Verlagshäuser Badischer<br />
Verlag und SÜDKURIER haben<br />
die Arriva GmbH von der Pin-<br />
Gruppe zurückgekauft. Pin hatte<br />
den baden-württembergischen<br />
Briefdienstleister im Oktober 2007<br />
von den Verlagen übernommen.<br />
Aktuell beschäftigt Arriva 180<br />
Mitarbeiter – ohne die Zustellmitarbeiter.<br />
Über Zeitungsverlage wie<br />
den SÜDKURIER werden 3200<br />
Zustellbezirke bedient. Täglich<br />
stellt Arriva mehr als 150 000<br />
Sendungen im Gebiet von 336<br />
Postleitzahlen zu. Arriva war im<br />
Dezember 2000 als Gemeinschaftsunternehmen<br />
von Badischem<br />
Verlag und SÜDKURIER<br />
gegründet worden. (sk)<br />
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Trommeln für den guten Zweck<br />
◆ Die Konstanzer Regionauten wollen <strong>Unternehmen</strong> und gemeinnützige Projekte zusammenbringen<br />
von Catarina Specht<br />
Konstanz – Soziales Engagement<br />
muss nicht uneigennützig sein. Zumindest,<br />
wenn es nach den Gründern<br />
der Konstanzer Marketingagentur Die<br />
Regionauten geht. Die Geschäftsführer<br />
Harald Kühl und Felix Pfäfflin, Experten<br />
für Fundraising, Wirtschaftsentwicklung<br />
und Marketing, stellen<br />
Kooperationsprojekte auf die Beine<br />
und sorgen aus Überzeugung dafür,<br />
dass Gelder für gesellschaftliches Engagement<br />
öffentlichkeitswirksam und<br />
strategisch sinnvoll eingesetzt werden.<br />
Kreative Schnittstelle<br />
Die 2006 gegründete Agentur Die Regionauten<br />
vereint Organisationsberatung<br />
mit PR, mit Fokus auf die Region<br />
und ihre potentiellen Synergien. Dabei<br />
arbeiten die Jungunternehmer an<br />
der Schnittstelle zwischen Profit und<br />
Non-Profit-Organisationen, wirtschaftlichem<br />
und privatem Engagement.<br />
„Es geht um die kreative Verbindung<br />
von mittelständischen <strong>Unternehmen</strong><br />
und Non-Profit Organisationen<br />
einer Region“, erklärt Felix<br />
Pfäfflin. „Dabei geht es weniger um<br />
große Summen, als darum die richtigen<br />
Partner zusammenzubringen.<br />
Ziel ist es, eine Win-win Situation für<br />
beide zu erreichen und damit gleichermaßen<br />
einen Mehrwert für die<br />
Region zu schaffen.“ Der Name Regionauten<br />
spielt auf das Ziel der Jungunternehmer<br />
an, die Akteure aus einer<br />
Region zusammenzubringen, wobei<br />
sich der Wirkungskreis nicht auf den<br />
Bodenseeraum beschränkt. Das Konzept,<br />
das auf der Nutzung regionaler<br />
Strukturen basiert, ist auch in anderen<br />
Bundesländern erfolgreich.<br />
„Rund die Hälfte unseres Umsatzes<br />
machen wir in der Bodenseeregion“<br />
sagt Harald Kühl und verweist auf<br />
Projekte, wie die Positionierung der<br />
Regionauten<br />
Seit ihrer Gründung 2006 bietet die<br />
Konstanzer Marketingagentur von<br />
Harald Kühl und Felix Pfäfflin Analyse,<br />
Entwicklung von Strategien, und<br />
kreatives Marketing aus einer Hand.<br />
Die Regionauten beraten Non-Profit-<br />
Organisationen bei der Umsetzung<br />
von effizientem Fundraising. Harald<br />
Kühl berät seit 1999 Non-Profit-<br />
Organisationen und <strong>Unternehmen</strong><br />
bei der Konzeption und Umsetzung<br />
von Fundraising- und Öffentlichkeitskampagnen.<br />
Felix Pfäfflin berät seit<br />
2001 Organisationen und Netzwerke<br />
an der Schnittstelle zwischen öffentlichem<br />
und privatem Sektor bei der<br />
Organisations- und Standortentwicklung.<br />
Die berufliche Partnerschaft<br />
der beiden Regionauten lässt sich<br />
bis zur gemeinsamen Gestaltung<br />
einer Schülerzeitung in Herrenberg<br />
zurückverfolgen. Die Projekte haben<br />
sich weiterentwickelt, das bewährte<br />
Team bleibt bestehen. Die Geschäftsführer<br />
studierten Verwaltungswissenschaften<br />
an der Universität<br />
Konstanz und sind seit 2007 im<br />
Technologiezentrum Konstanz<br />
ansässig. (cat)<br />
Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg<br />
oder die Analyse der Wertschöpfungskette<br />
der Energiebranche im<br />
Ruhrgebiet.<br />
„Im Gegensatz zu anderen Agenturen<br />
bieten wir alles aus einer Hand“,<br />
sagt Kühl. „Wir analysieren regionale<br />
Strukturen, entwickeln Strategien und<br />
finden die richtigen Sponsoren.“ So<br />
geschehen bei der Kampagne zur Bewerbung<br />
Konstanz als Stadt der Wissenschaft<br />
2009, bei der die größte<br />
Stadt am Bodensee den zweiten Platz<br />
erreichte. Für die Teilnahme am bun-<br />
desweiten Wettbewerb leisteten die<br />
Regionauten die gesamte Medienarbeit<br />
und organisierten das Fundraising.<br />
Unter Non-Profit verstehen die Regionauten<br />
nicht nur Kunden wie soziale<br />
Einrichtungen, die Caritas oder<br />
die katholische Kirche, sondern auch<br />
Projekte zur Wirtschaftsentwicklung.<br />
Die Strategie zur Entwicklung des international<br />
orientierten <strong>Unternehmen</strong>setzwerkes<br />
Bio-Lago erdachten<br />
die Regionauten. Der 2003 ins Leben<br />
gerufene Verein besteht aus Unter-<br />
Die Regionauten:<br />
Harald Kühl<br />
(rechts) und Felix<br />
Pfäfflin.<br />
Bild: Regionauten<br />
nehmen, Institutionen und Verbänden<br />
und soll dazu beitragen, die Bodenseeregion<br />
als Standort für moderne<br />
Biowissenschaften bekannt zu machen.<br />
„Die <strong>Unternehmen</strong> sind zunehmend<br />
verantwortlich dafür, ihren<br />
Standort überregional interessant zu<br />
machen“, betont Pfäfflin, und dies gelinge<br />
nur durch die Bereitschaft, sich<br />
in der Region und für die Region zu engagieren.<br />
Unter dem Schlagwort Corporate<br />
Citizenship profitieren Großkonzerne<br />
schon lange von der positiven Reso-<br />
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nanz von gezieltem Sponsoring. Die<br />
Regionauten sind überzeugt davon,<br />
dass jedes <strong>Unternehmen</strong> das seine gesellschaftliche<br />
Verantwortung wahrnimmt,<br />
auch großen Nutzen daraus<br />
ziehen kann. Zunächst durch einen<br />
direkten Imagegewinn und die Erschließung<br />
neuer Absatzmärkte, dann<br />
aber auch als Instrument der Personalrekrutierung.<br />
Gesellschaftliches<br />
Engagement sei in diesem Bereich<br />
nicht zu unterschätzen erklärt Pfäfflin.<br />
Ein sozial interaktives Umfeld wirkt<br />
sich positiv auf die Motivation der<br />
Mitarbeiter aus und genau das soll gesellschaftliches<br />
Engagement leisten.<br />
So konnten die Regionauten oft beobachten,<br />
wie aus den Kooperationen<br />
zwischen Profit und Non-Profit Organisationen<br />
jahrelange Partnerschaften<br />
entstehen. Diese hätten, gerade<br />
langfristig betrachtet, eine positive<br />
Auswirkung auf das Betriebsklima und<br />
stärkten das <strong>Unternehmen</strong> so von Innen<br />
heraus.<br />
„Es geht weniger um große<br />
Summen, als darum die<br />
richtigen Partner zusammenzubringen“<br />
REGIONAUT FELIX PFÄFFLIN<br />
„Wir sind überzeugt von dem Konzept<br />
und wollen Corporate Citizenship<br />
als Geschäftsfeld für uns entwickeln<br />
und gerade im Mittelstand ein Bewusstsein<br />
dafür schaffen, gezieltes soziales<br />
Engagement als Marketing-, Absatz-<br />
und Rekrutierungsinstrument<br />
wahrzunehmen“, bringt es Harald Kühl<br />
auf den Punkt. Um „Berührungsängste“<br />
abzubauen, leiten die Wahlkonstanzer<br />
neben der Agenturarbeit deshalb<br />
auch Workshops zum Thema Fundraising<br />
und bieten Seminare an den Hochschulen<br />
der Bodenseeregion an.