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DIESSEN GENIESSEN - Marktgemeinde Dießen

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<strong>DIESSEN</strong>ER TÖPFERMARKT 2010 BRAND heiss 15<br />

Der Diessener Töpfermarkt ist bekannt<br />

für seine preisgewürdigten Teilnehmer.<br />

Heuer treffen die Marktbesucher gleich<br />

auf zwei Keramiker, die mit dem „Bayerischen<br />

Staatspreis für besondere gestalterische<br />

und technische Spitzenleistungen<br />

im Handwerk 2010“ ausgezeichent<br />

worden sind: Der Keramiker Kap-<br />

Sun Hwang aus Korea sowie Martin<br />

Möhwald aus Halle an der Saale.<br />

„Sie sind Perfektionisten, die dem Material<br />

Ton mit großem Respekt gegenüber<br />

stehen und keramische Techniken<br />

meisterlich beherrschen“, beschreibt<br />

Diessens Marktleiter Wolfgang Lösche<br />

das Keramikerehepaar Si-Sook Kang<br />

und Kap-Sun Hwang. Sie stammen aus<br />

Korea und haben sich in Kellinghusen<br />

(Schleswig-Holstein) niedergelassen.<br />

Während Kap-Sun Hwang regelmäßig<br />

an einer Universität in seiner Heimat<br />

lehrt, vertritt seine Frau die hohe koreanische<br />

Kunst hierzulande.<br />

Die Gefäße von Kap-Sun Hwang sind<br />

schlicht und reduziert. Es sind technische<br />

Meisterwerke, unprätentiös, aber<br />

überaus kunstfertig. Er interessiert sich<br />

für zwei Fertigungsmöglichkeiten: Für<br />

das individuelle Einzelstück und für die<br />

serielle Herstellung in Manufakturen.<br />

Spiel mit Typografie<br />

Martin Möhwald und die Umdrucktechnik<br />

Staatspreisträger Nummer zwei heißt<br />

Martin Möhwald. Er kommt aus Halle an<br />

der Saale, aus einer Hochburg der deutschen<br />

Keramik. Seine Töpferlehre absolvierte<br />

er bei Hedwig Bollhagen in<br />

Marwitz. Von 1974 bis 1977 arbeitete er<br />

im Atelier seiner Mutter, Gertraud Möhwald<br />

in Halle. Seit 1977 ist er freischaffend<br />

tätig.<br />

Den Bayerischen Staatspreis erhielt er<br />

für eine Gruppe aus drei Vasen, gestaltet<br />

mit seinen typischen Oberflächendekoren,<br />

die mit Schrift, Typografie und<br />

Zeichen spielen und diese wie Fragmente<br />

einsetzen. Inspiriert dazu haben ihn<br />

übrigens alte Hausfassaden, Litfasssäulen<br />

mit Resten von Reklameschriftzügen<br />

sowie bedruckte Papiere. Der lesbare Inhalt<br />

ist dabei unwichtig, ihn reizt die Ästhetik<br />

der fragmentierten Schriften.<br />

Technische Meisterwerke<br />

Bayerischer Staatspreis 2010 für Kap-Sun Hwang - Weiße Vasen<br />

Für Meissen schuf er eine Reihe zylindrischer<br />

Gefäße. Außerdem ist er freier<br />

Mitarbeiter der Porzellanmanufaktur<br />

Fürstenberg.<br />

Seine Technik zu drehen und das Verbinden<br />

von Gefäßteilen, die er auseinanderschneidet<br />

und dann wieder zusammensetzt,<br />

ist höchst zeitaufwändig.<br />

Den Bayerischen Staatspreis erhielt er<br />

für eine Serie von zwölf Porzellanvasen<br />

mit dem Titel „Die Interpretation der<br />

weißen Vase“.<br />

Si-Sook Kang arbeitet im traditionellen<br />

koreanischen Formenkanon. Ihre runden,<br />

bauchigen Dosen sind streng und<br />

opulent zugleich. Bestechend sind ihre<br />

eisblauen Seladonglasuren. Sie strahlen<br />

Frische, Reinheit, Leichtigkeit und<br />

Eleganz aus und sind in sich ruhend.<br />

Auf unserem Bild erklären sie Bürgermeister<br />

Herbert Kirsch und Wolfgang<br />

Lösche ihre Philosophie. bb.<br />

Seine Oberflächen gestaltet er mit einer<br />

Umdrucktechnik. Er nutzt dabei den<br />

Sachverhalt, dass fettige Flächen Wasser<br />

abstoßen und Papier Wasser aufsaugt.<br />

Hierzu wird schwarzer Farbkörper<br />

mit Wasser angerührt und mit dieser<br />

Aufschlämmung zügig die ausgewählte<br />

Zeitungsseite bestrichen. Nur<br />

das ehemals weiße Papier nimmt die<br />

Farbe an, nicht aber die bedruckten<br />

Buchstaben.<br />

Das bestrichene Papier taucht Möhwald<br />

dann in Engobe und legt das engobierte<br />

Papier mit der bedruckten Seite nach<br />

oben auf eine Gipsplatte, bis die Engobe<br />

lederhart ist. Dann taucht er das ganze<br />

Blatt ins Wasser und klebt es auf ein<br />

Gefäß. Nach einer Weile lässt sich das<br />

Papier abziehen, und die Schrift erscheint<br />

negativ auf der Keramik. bb.<br />

SIE SUCHEN - WIR FINDEN<br />

Standnummern<br />

Wer ist wo<br />

auf dem Töpfermarkt<br />

BRANDheiss berichtet über Werkstätten<br />

und Töpfer, die neu sind auf dem<br />

Markt oder aus anderen Gründen eine<br />

Geschichte wert sind. Hier ihre Standnummern<br />

zum schnellen Entdecken:<br />

Susanne Altzweig Stand 60<br />

Florin Colibaba Stand 27<br />

Susanne Heise Stand 86<br />

Kap-Sun Hwang Stand 42<br />

Helmut Menzel Stand 13<br />

Martin Möhwald Stand 150<br />

Kathrin Najorka Stand 120<br />

Inge Seeliger Stand 166<br />

Beatrix Sturm-Kerstan Stand 100<br />

Michael Üffing Stand 117<br />

Christina Wiese Stand 138<br />

Die komplette Standnummernliste liegt<br />

im Infostand am Mühlbach auf.

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