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DIESSEN GENIESSEN - Marktgemeinde Dießen

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Eine leidenschaftliche Liebe<br />

Der Töpfermarkt und der Ammersee - Seit zehn Jahren ein Paar<br />

Das gibt zu denken: In Höchstädt eröffnet<br />

der Freistaat Bayern das erste Deutsche<br />

Fayence-Museum. In Selb feiern<br />

1.000 Gäste die Eröffnung der größten<br />

Porzellan-Ausstellung, die an zwei Locations<br />

gleichzeitig stattfindet und sensationelles<br />

Kulturgut bündelt, das man<br />

in dieser Generation kein zweites Mal<br />

erlebt: Königstraum und Massenware.<br />

300 Jahre europäisches Porzellan.<br />

Zur gleichen Zeit machen sich Studenten<br />

der Technischen Universität München<br />

viele Gedanken um die Präsentation<br />

keramischer Waren, und sie entwikkeln<br />

den ersten Original Diessener Töpfermarktstand.<br />

Am Ammersee laufen<br />

parallel die Vorbereitungen für einen Jubiläumsmarkt<br />

auf Hochtouren: Den<br />

zehnten Diessener Töpfermarkt am See<br />

(vorher 23 Jahre an der Rotter Straße).<br />

Der verjüngt sich - trotz seines Alters -<br />

immer mehr.<br />

Unter anderem weil heuer erstmals die<br />

zwei keramischen Ausbildungszentren<br />

teilnehmen: Die Staatlichen Fachschulen<br />

für Keramikgestaltung und Keramiktechnik<br />

aus Höhr-Grenzhausen und die<br />

Staatliche Keramikfachschule Landshut.<br />

Sie kommen, um über keramische<br />

Berufe zu informieren und diese zu bewerben.<br />

Gleichzeitig zerbrechen sich Keramiker<br />

in elf europäischen Ländern den Kopf,<br />

um hochwertige Unikate aus Ton zu<br />

schaffen, weil sie sich um den Diessener<br />

Keramikpreis bewerben, den es<br />

auch seit zehn Jahren gibt, und dessen<br />

Bedeutung in der Branche kometenhaft<br />

nach oben geht.<br />

Auch in München treibt es die Keramik<br />

bunt: Das neue Museum Brandhorst gehört<br />

zu den vielbeachteten Architekturen<br />

der Zeit: Die Keramikfassade aus<br />

36.000 Keramikstäben in 23 verschiedenen<br />

Farben begeistert die Menschen.<br />

Über allem steht auch noch ein weiteres<br />

interessantes Thema: „Keramik gestaltet<br />

die Erde“. Unter dieser Überschrift<br />

hat im Frühjahr die Sonderschau<br />

„Exempla“ auf der Handwerksmesse in<br />

München gestaltende Handwerker aus<br />

Europa, Asien und Afrika vereint und<br />

einmal mehr demonstriert, wie der<br />

Werkstoff Raum und Zeit überwindet.<br />

„Die Bedeutung der Keramik nimmt zu“,<br />

ist Wolfgang Lösche sicher. Definiert<br />

sich neu und positioniert sich modern<br />

und zeitgemäß. Woran es liegt? Da zitieren<br />

wir den Bayerischen Finanzminister<br />

Georg Fahrenschon (siehe auch<br />

rechts), der 2009 als Ehrengast auf dem<br />

Diessener Töpfermarkt - wie er selber<br />

sagt - erstmals intensiv mit dem Handwerk,<br />

mit Gebrauchskeramik und künstlerischen<br />

Unikaten in Kontakt gekommen<br />

ist: „In wirtschaftlich kritischen Zeiten<br />

entdeckt der Mensch die Nachhaltigkeit<br />

hochwertiger Güter neu.“ Die<br />

Freude und Wertschätzung am Guten,<br />

Schönen und Langlebigen gewinne wieder<br />

mehr Substanz.<br />

Dem stimmt auch Wolfgang Lösche zu<br />

mit dem Hinweis auf den diesjährigen<br />

Töpfermarkt, zu dem 150 Werkstätten<br />

aus elf Ländern zugelassen sind (350<br />

hatten sich beworben): „Die Hochwertigkeit<br />

der keramischen Warengruppen<br />

war für die Jury ein wichtiges Auswahlkriterium.“<br />

bb.<br />

IM GESPRÄCH MIT<br />

Georg Fahrenschon<br />

Bayerns<br />

Finanzminister hat die<br />

Keramik entdeckt<br />

Der Töpfermarkt, das Ammerseeufer<br />

und Diessen? „Für mich ist das eine<br />

wunderbare Symbiose, weil hier die Natur<br />

und der Werkstoff Ton optimal zusammentreffen.“<br />

Bayerns Finanzminister<br />

Georg Fahrenschon hat im vergangenen<br />

Jahr den Diessener Töpfermarkt<br />

mit einer charmanten Rede eröffnet.<br />

Entgegen seiner Pläne ist er fast den<br />

ganzen Tag geblieben und hat sich Diessen<br />

genau angeschaut.<br />

Fahrenschon war nicht das erste Mal<br />

beim Töpfermarkt. Privat sei er schon<br />

das eine oder andere Mal drüber geschlendert,<br />

„aber durch die fachkundige<br />

Führung mit der Marktleitung habe<br />

ich erst begriffen, was wirklich hinter<br />

dem Markt steckt.“ Alles, was man aus<br />

Ton schaffen kann, sei hier anzutreffen.<br />

Aus der Fülle hätte ihn der griechische<br />

Töpfer mit den Vorratsgefäßen begeistert<br />

und der koreanische Meister Kap-<br />

Sun Hwang, „seine Porzellanarbeiten<br />

waren faszinierend, sie haben großen<br />

Eindruck bei mir hinterlassen.“<br />

Als Finanzminister sei ihm klar, wie<br />

schwierig die Situation im gestaltenden<br />

Handwerk ist. Die Wirtschaftskrise hinterlasse<br />

Spuren. „Ich nehme aber auch<br />

wahr, dass sich viele Menschen wieder<br />

auf gute Produkte besinnen und wohl<br />

überlegt Qualität kaufen. In der Keramik<br />

fänden sie eine Nische, sich von der<br />

Massenproduktion zu verabschieden.<br />

Der Trend nähme zu, „deshalb glaube<br />

ich an wirtschaftliche Erfolge im Handwerk<br />

und wünsche den Töpfern am See,<br />

dass sie davon gut profitieren.“ bb.<br />

Unsere Bilder zeigen Finanzminister<br />

Georg Fahrenschon (rechts) mit Bürgermeister<br />

Herbert Kirsch. Außerdem<br />

Skulpturen, die das Töpfermarktpublikum<br />

willkommen heißen von Monika<br />

Drescher-Linke (oben) und Nathalie<br />

Schnider-Lang.

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