Anregungen von Prof - Verband Bayerischer Sing
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zw. gesprochen oder in kreativen Sprach-, Instrumental- und Materialspielen weitergeführt;<br />
musikalische Inhalte werden in Bewegung, Tanz, Instrumentalspiel und Gesang sensomotorisch<br />
umgesetzt, wie z.B. stimmiges Umsetzen der Schnelligkeit und Lautstärke <strong>von</strong> Musik in<br />
Bewegung, Umschalten <strong>von</strong> einer Bewegungsform in eine andere, Reagieren auf Klänge<br />
und Geräusche in rhythmisch-musikalischen Spielformen (sensorische Integration, Sprachkompetenz,<br />
Ausdruckfähigkeit, Transferleistung, assoziatives und vernetztes Denken). Beispiel:<br />
Die Spielleitung erzählt die Geschichte <strong>von</strong> einer Igelfamilie und bespricht mit den Kindern,<br />
was Igel alles machen: Sie rollen sich ein und aus, sie laufen schnell und wenn sie<br />
genug gefressen haben, auch etwas langsamer. Sodann spielt sie auf ihrer Flöte Musik zum<br />
Gehen, Laufen, Ein- und Ausrollen der Igel, und die Kinder reagieren mit entsprechenden<br />
Bewegungen auf die gespielte Musik. Dies fördert die Hör- und Körperwahrnehmung ebenso<br />
wie die Raumwahrnehmung und Bewegungsfantasie.<br />
Abwechslungsreiche Spielformen, bei denen verschiedene Methoden und Modalitäten<br />
(z.B. schnell / langsam, Ruhe / Bewegung, alleine / in der Gruppe handeln, mit / ohne Material<br />
bzw. Anleitung agieren) so kombiniert werden, dass einzelne Phasen <strong>von</strong> kurzer Dauer<br />
sind und Gegenpole setzen (z.B. auf Aktivitätsphase in Grobmotorik folgt eine Spielform in<br />
Feinmotorik). Dies wirkt ausgleichend und ermöglicht Kindern ein harmonisches Agieren und<br />
Reagieren jenseits <strong>von</strong> Übungsstress; sie zeigen geringere Ermüdungserscheinungen und<br />
sind länger aufmerksam und konzentriert dabei. Bei Spielaufgaben, die die Kinder herausfordern,<br />
sie mit eigenen Ideen weiterzuentwickeln, agieren sie kreativ und fantasievoll, experimentieren<br />
und improvisieren mit Musik und Bewegung, vernetzen gegenseitig ihre Ideen,<br />
erfinden daraus wieder neue Lösungswege (Kreativität und Fantasie, Teamfähigkeit, Selbstbewusstsein).<br />
Variierte Wiederholung der Angebote, wobei sich neue Varianten primär<br />
aus Spielsituationen entwickeln (Sicherheit, Erinnerung, Gedächtnis)<br />
Planung und Offenheit: Die Angebote sind so zu planen, dass sie Gruppenprozesse begleiten<br />
und reflektieren. Während der Spielprozesse ist auf zeitliches Gleichgewicht und inhaltliche<br />
Abwechslung der Angebote zu achten; variierte Wiederholung schafft Grundlagen für<br />
erweiterte Spielausführungen. Aktuelle Stimmungen und Ideen der Kinder sind aufzugreifen,<br />
bei Bedarf sind Angebote umzuleiten oder zu verwerfen und neue Impulse zu setzen. Solche<br />
Interaktionen zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Methode und Modalität einzusetzen,<br />
zeichnen gute Angebote aus. Für Kinder optimal ist eine Spielleitung, die sich gerne in einen<br />
Prozess mit Kindern begibt und auf ihre Ideen laufend eingeht.<br />
(3) Praxisbeispiel<br />
„Musikwerkstatt“<br />
Modelleinrichtung: Marga-Müller-Kindergarten in Pullach bei München - Konzeption: Barbara<br />
Friedlein<br />
� Vorbereitungsarbeiten: Mit den Kindern einen Themenbereich für die Werkstatt festlegen, wobei<br />
als mögliche Themen in Betracht kommen: (a) musikalisches Experimentieren, (b) Bau <strong>von</strong> Instrumenten<br />
oder (c) Musizieren / Mit den Kindern Regeln für die Werkstatt erarbeiten (z.B. Wann ist sie zugänglich?<br />
Wie lange?) / Einen geeigneten Ort bzw. Raum finden, an dem die Kinder in Ruhe experimentieren<br />
und die Instrumente in ihrer ganzen Klangfülle ausprobieren können. / Je nach Thema Ma-