Anregungen von Prof - Verband Bayerischer Sing
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<strong>Anregungen</strong> und Beispiele zur Umsetzung<br />
(1) Grundlagen<br />
(a) Bedeutung des Bereichs im pädagogischen Alltag<br />
Aufgrund des hohen Stellenwerts der frühen musikalischen Bildung und Erziehung stehen<br />
Kindertageseinrichtungen in der Verantwortung, Musik täglich und vielseitig erlebbar zu machen.<br />
Ausgangspunkt ist die natürliche Freude der Kinder an Musik. Elementare Musikerziehung<br />
ist - jenseits <strong>von</strong> „musikalisch“, „unmusikalisch“ und etwaiger besonderer Begabung -<br />
eine Notwendigkeit und Chance für jedes Kind. Jedes Kind ist offen und bereit, die Welt des<br />
Klangs in sich aufzunehmen - und sich auf musikalische Weise auszudrücken. Schon in<br />
Krippe und Kindergarten bietet sich hierfür eine Fülle <strong>von</strong> Möglichkeiten. Das darf allerdings<br />
nicht heißen, Musik allein zum Zweck der Intelligenzförderung bzw. Leistungssteigerung zu<br />
gebrauchen. Vielmehr sollte sie als das gesehen werden, was sie wirklich ist, sinnvoll und<br />
zweckfrei zugleich sowie begabend in vielerlei Hinsicht.<br />
Vergleichsstudien belegen für Einrichtungen, die Musik stärker betonen, folgende Effekte:<br />
Die Kinder haben mehr Interesse an Musik, spielen häufiger ein Instrument und zeigen<br />
sich häufig konzentrierter, einfühlsamer, erlebnisfähiger, toleranter, kommunikativer,<br />
gemeinschaftsfähiger, ausgeglichener und selbstbewusster. Intensive Musikerziehung hat<br />
Einfluss auf das Sozialklima. In musikbetonten Einrichtungen sind weniger soziale Ausgrenzung<br />
und aggressives Verhalten und mehr Gemeinschaftssinn zu beobachten, soziale Integration<br />
gelingt deutlich besser. Musik macht es für Kinder mit Migrationshintergrund, mit Entwicklungsrisiken<br />
und Behinderung leichter, sich ausdrücken sowie sprachliche und soziale<br />
Barrieren zu überwinden.<br />
(b) Querverbindungen zu anderen Bereichen<br />
Regelmäßige bzw. häufige Querverbindungen im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes, die<br />
nachstehend und in den genannten Kapiteln vielfach aufgezeigt werden, sind insbesondere:<br />
• Kinder mit verschiedenem kulturellem Hintergrund – Interkulturelle Erziehung (�<br />
Kap. 6.2.3)<br />
• Werteorientierung und Religiosität (� Kap. 7.1): z.B. Orgelmusik in der Kirche, religiöse<br />
und liturgische Lieder<br />
• Emotionalität, soziale Beziehungen und Konflikte (� Kap. 7.2)<br />
• Sprache und Literacy (� Kap. 7.3)<br />
• Informations- und Kommunikationstechnik, Medien (� Kap. 7.4): Hör- bzw. Tonmedien,<br />
Bild-Ton-Medien wie Filmmusik<br />
• Mathematik (� Kap. 7.5)<br />
• Naturwissenschaften und Technik (� Kap. 7.6): Querverbindungen bestehen stets bei<br />
Themenbereich „Schall, Töne und Musik“ (Erkunden akustisch-physikalischer Phänomene),<br />
aber auch über musikalische Inhalte bei Themen wie „Jahreszeiten und Wetter“ (z.B.<br />
„Die vier Jahreszeiten“ <strong>von</strong> A. Vivaldi“) oder „Unsere Erde als Teil des Sonnensystems“<br />
(z.B. „Die Planeten“ <strong>von</strong> G. Holst).<br />
• Ästhetik, Kunst und Kultur (� Kap. 7.8)<br />
• Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport (� Kap. 7.10)<br />
• Gesundheit (� Kap. 7.11): z.B. Musik und Entspannung.