Marion Rodewald - Kölner THC Stadion Rot-Weiss
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Neuzugang Lena Lutzeier<br />
Sie gilt als eines der Toptalente in Deutschland. Doch die Kaderspielerin<br />
des Württembergischen Tennisverbandes fand in ihrer Heimat Ulm nicht<br />
die optimalen Rahmenbedingungen vor, um ihren Traum „Tennisprofi“<br />
zu verwirklichen. Seit August 2011 trainiert sie bei der MKG Tennisakademie<br />
in Köln, lebt im Sportinternat des 1. FC Köln und spielt in der<br />
1. Damen-Mannschaft von <strong>Rot</strong>-<strong>Weiss</strong>. Die in Ulm geborene Lena Lutzeier<br />
(17) spricht über Persönliches, ihre Erfolge und Ziele.<br />
Lena persönlich...<br />
Ich bin eher beiläufig und zufällig zum<br />
Tennissport gekommen. Meine Eltern sind<br />
zwar sportbegeistert, haben aber nie selbst<br />
Tennis gespielt. Mit dem Tennis begonnen<br />
habe ich mit gerade mal 4½ Jahren, da<br />
konnte ich zufälligerweise an einem<br />
Schnupperkurs für Kinder teilnehmen. Mit<br />
Feuereifer schwang ich dort den Schläger<br />
und bereits ein Jahr später, haben mich die<br />
verantwortlichen Trainer zur Sichtung im<br />
Bezirk angemeldet. Daraus resultierte eine<br />
Einladung zur zentralen Sichtung des<br />
Württembergischen Tennisverbandes in<br />
Biberach. Dort hat man mir bzw. meinen<br />
Eltern empfohlen, mal beim SSV Ulm 1846<br />
(dem größten Verein in der Region) „anzuklopfen“.<br />
So kam es, dass ich im Januar 2001 Mitglied<br />
beim SSV Ulm 1846 wurde. Ich<br />
spielte meine ersten Kleinfeldturniere –<br />
schon bei der ersten Teilnahme kam ich ins<br />
Finale. Dieser erste Pokal wird immer einen<br />
Ehrenplatz in meiner, mittlerweile weit<br />
über 100 Trophäen zählenden, „Sammlung“<br />
einnehmen. 2002 wurde ich dann<br />
jüngste Stadtmeisterin bei den Tennis-<br />
Stadtmeisterschaften Ulm/Neu-Ulm und im<br />
Oktober 2005 bin ich, ebenfalls als Jüngste,<br />
in den D2 Kader des Württembergischen<br />
Tennisverbandes aufgenommen<br />
worden. Fortan absolvierte ich, anfangs 2<br />
x wöchentlich, Trainingseinheiten im Bundesstützpunkt<br />
Biberach.<br />
Das Leistungszentrum in Stuttgart war, von<br />
der Entfernung her, nicht machbar. Eine<br />
einfache Fahrstrecke hätte über 1 Stunde<br />
Anfahrt bedeutet und das war einfach mit<br />
Schule und nachdem meine Eltern beide<br />
berufstätig sind, nicht zu realisieren. 2007<br />
folgte dann die Aufnahme ins DTB – D/C<br />
Kader der Juniorinnen Jahrgang 94/95. So<br />
nahm auch meine Kaderzugehörigkeit<br />
ihren Lauf, bis ich dann nach den Pfingst-<br />
ferien 2010, auf eigenen Wunsch, diese<br />
Ära beendete. Es folgten zwar etliche<br />
Gespräche mit dem Verband – meine Entscheidung<br />
stand aber fest!<br />
Zur Vereinbarkeit von Schule und Tennis...<br />
Die Vereinbarkeit von Schule, ich war im<br />
Anna-Essinger-Gymnasium in Ulm (G8-<br />
Zug! Wahrlich kein Zuckerschlecken) und<br />
meinem „Hobby“, wie es einige Lehrer<br />
sahen, war immer ein gewaltiger Spagat.<br />
Ich war immer schon zielstrebig und wollte<br />
„auf allen Ebenen“ das Maximum herausholen.<br />
Ich wurde dafür auch schulisch mit<br />
etlichen „Belobigungen“ (dafür benötigte<br />
man mindestens einen Notendurchschnitt<br />
von 2,2) honoriert, hatte aber zuletzt<br />
immer öfter das Gefühl für meinen Sport,<br />
nicht von allen Lehrern aber doch von einigen,<br />
bestraft zu werden.<br />
So sollte ich montags, nach einem Turnierwochenende<br />
schon mal den zuletzt durchgenommenen<br />
Stoff so zu sagen „zusammenfassen“…<br />
und auch wenn ich mal<br />
zwischendurch eine Woche (für TE-Turniere<br />
und ITF-Junior-Turniere) gefehlt habe,<br />
sollte/musste ich trotzdem (schlimmstenfalls<br />
gleich am Montag) die Tests oder<br />
Klassenarbeiten mitschreiben – da gab es<br />
keine „Extrawürste“.<br />
Wie nicht anders zu erwarten, gab es<br />
zwischendurch schon mal den einen oder<br />
anderen Reinfall, den ich dann mit extra<br />
Anstrengungen und Referaten auszubügeln<br />
versuchte. Arbeitstage (Schule z.B.<br />
8 Stunden, Training: 1-2 Stunden, Hausaufgaben/Vorbereiten<br />
für Klassenarbeiten/<br />
Projekte/Referate und dergleichen: x-<br />
Stunden, Fahrten von A nach B) von bis<br />
zu 14 Stunden waren keine Seltenheit.<br />
Das geht an die Substanz! Aber ich<br />
denke, ich erzähle eigentlich nichts<br />
Neues, das ist sicher kein „Einzelschicksal,<br />
so oder ähnlich erging/ergeht es fast<br />
Tennis 1/2012 ROT-WEISS.<br />
allen zur Schule gehenden Leistungssportlern.<br />
Familie...<br />
Grundsätzlich bin ich ein positiv gestimmter<br />
(Familien)Mensch, mein Glas ist, so zu<br />
sagen, nie halb leer sondern immer halb<br />
voll. Diese Weisheit haben mir meine<br />
Eltern schon früh vermittelt. „Kämpfe,<br />
wenn es sich lohnt. Kämpfe für Sachen,<br />
die du beeinflussen und steuern kannst<br />
und mach das Beste aus Tatsachen, die du<br />
nicht ändern kannst, die außerhalb deines<br />
Entscheidungsradius liegen“, sagen sie. Ich<br />
versuche diesen Rat immer zu beherzigen<br />
– und bin eigentlich bis jetzt ganz gut<br />
damit gefahren. Bei wichtigen Entscheidungen<br />
folge ich meinem Bauchgefühl –<br />
und das passt dann (meistens) schon.<br />
Meine bisher beste Entscheidung in sportlicher<br />
Hinsicht, war es hierher nach Köln zu<br />
kommen. Ich fühle mich hier pudelwohl<br />
und konnte mittlerweile einige neue