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Marion Rodewald - Kölner THC Stadion Rot-Weiss

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20<br />

Neuzugang Lena Lutzeier<br />

Sie gilt als eines der Toptalente in Deutschland. Doch die Kaderspielerin<br />

des Württembergischen Tennisverbandes fand in ihrer Heimat Ulm nicht<br />

die optimalen Rahmenbedingungen vor, um ihren Traum „Tennisprofi“<br />

zu verwirklichen. Seit August 2011 trainiert sie bei der MKG Tennisakademie<br />

in Köln, lebt im Sportinternat des 1. FC Köln und spielt in der<br />

1. Damen-Mannschaft von <strong>Rot</strong>-<strong>Weiss</strong>. Die in Ulm geborene Lena Lutzeier<br />

(17) spricht über Persönliches, ihre Erfolge und Ziele.<br />

Lena persönlich...<br />

Ich bin eher beiläufig und zufällig zum<br />

Tennissport gekommen. Meine Eltern sind<br />

zwar sportbegeistert, haben aber nie selbst<br />

Tennis gespielt. Mit dem Tennis begonnen<br />

habe ich mit gerade mal 4½ Jahren, da<br />

konnte ich zufälligerweise an einem<br />

Schnupperkurs für Kinder teilnehmen. Mit<br />

Feuereifer schwang ich dort den Schläger<br />

und bereits ein Jahr später, haben mich die<br />

verantwortlichen Trainer zur Sichtung im<br />

Bezirk angemeldet. Daraus resultierte eine<br />

Einladung zur zentralen Sichtung des<br />

Württembergischen Tennisverbandes in<br />

Biberach. Dort hat man mir bzw. meinen<br />

Eltern empfohlen, mal beim SSV Ulm 1846<br />

(dem größten Verein in der Region) „anzuklopfen“.<br />

So kam es, dass ich im Januar 2001 Mitglied<br />

beim SSV Ulm 1846 wurde. Ich<br />

spielte meine ersten Kleinfeldturniere –<br />

schon bei der ersten Teilnahme kam ich ins<br />

Finale. Dieser erste Pokal wird immer einen<br />

Ehrenplatz in meiner, mittlerweile weit<br />

über 100 Trophäen zählenden, „Sammlung“<br />

einnehmen. 2002 wurde ich dann<br />

jüngste Stadtmeisterin bei den Tennis-<br />

Stadtmeisterschaften Ulm/Neu-Ulm und im<br />

Oktober 2005 bin ich, ebenfalls als Jüngste,<br />

in den D2 Kader des Württembergischen<br />

Tennisverbandes aufgenommen<br />

worden. Fortan absolvierte ich, anfangs 2<br />

x wöchentlich, Trainingseinheiten im Bundesstützpunkt<br />

Biberach.<br />

Das Leistungszentrum in Stuttgart war, von<br />

der Entfernung her, nicht machbar. Eine<br />

einfache Fahrstrecke hätte über 1 Stunde<br />

Anfahrt bedeutet und das war einfach mit<br />

Schule und nachdem meine Eltern beide<br />

berufstätig sind, nicht zu realisieren. 2007<br />

folgte dann die Aufnahme ins DTB – D/C<br />

Kader der Juniorinnen Jahrgang 94/95. So<br />

nahm auch meine Kaderzugehörigkeit<br />

ihren Lauf, bis ich dann nach den Pfingst-<br />

ferien 2010, auf eigenen Wunsch, diese<br />

Ära beendete. Es folgten zwar etliche<br />

Gespräche mit dem Verband – meine Entscheidung<br />

stand aber fest!<br />

Zur Vereinbarkeit von Schule und Tennis...<br />

Die Vereinbarkeit von Schule, ich war im<br />

Anna-Essinger-Gymnasium in Ulm (G8-<br />

Zug! Wahrlich kein Zuckerschlecken) und<br />

meinem „Hobby“, wie es einige Lehrer<br />

sahen, war immer ein gewaltiger Spagat.<br />

Ich war immer schon zielstrebig und wollte<br />

„auf allen Ebenen“ das Maximum herausholen.<br />

Ich wurde dafür auch schulisch mit<br />

etlichen „Belobigungen“ (dafür benötigte<br />

man mindestens einen Notendurchschnitt<br />

von 2,2) honoriert, hatte aber zuletzt<br />

immer öfter das Gefühl für meinen Sport,<br />

nicht von allen Lehrern aber doch von einigen,<br />

bestraft zu werden.<br />

So sollte ich montags, nach einem Turnierwochenende<br />

schon mal den zuletzt durchgenommenen<br />

Stoff so zu sagen „zusammenfassen“…<br />

und auch wenn ich mal<br />

zwischendurch eine Woche (für TE-Turniere<br />

und ITF-Junior-Turniere) gefehlt habe,<br />

sollte/musste ich trotzdem (schlimmstenfalls<br />

gleich am Montag) die Tests oder<br />

Klassenarbeiten mitschreiben – da gab es<br />

keine „Extrawürste“.<br />

Wie nicht anders zu erwarten, gab es<br />

zwischendurch schon mal den einen oder<br />

anderen Reinfall, den ich dann mit extra<br />

Anstrengungen und Referaten auszubügeln<br />

versuchte. Arbeitstage (Schule z.B.<br />

8 Stunden, Training: 1-2 Stunden, Hausaufgaben/Vorbereiten<br />

für Klassenarbeiten/<br />

Projekte/Referate und dergleichen: x-<br />

Stunden, Fahrten von A nach B) von bis<br />

zu 14 Stunden waren keine Seltenheit.<br />

Das geht an die Substanz! Aber ich<br />

denke, ich erzähle eigentlich nichts<br />

Neues, das ist sicher kein „Einzelschicksal,<br />

so oder ähnlich erging/ergeht es fast<br />

Tennis 1/2012 ROT-WEISS.<br />

allen zur Schule gehenden Leistungssportlern.<br />

Familie...<br />

Grundsätzlich bin ich ein positiv gestimmter<br />

(Familien)Mensch, mein Glas ist, so zu<br />

sagen, nie halb leer sondern immer halb<br />

voll. Diese Weisheit haben mir meine<br />

Eltern schon früh vermittelt. „Kämpfe,<br />

wenn es sich lohnt. Kämpfe für Sachen,<br />

die du beeinflussen und steuern kannst<br />

und mach das Beste aus Tatsachen, die du<br />

nicht ändern kannst, die außerhalb deines<br />

Entscheidungsradius liegen“, sagen sie. Ich<br />

versuche diesen Rat immer zu beherzigen<br />

– und bin eigentlich bis jetzt ganz gut<br />

damit gefahren. Bei wichtigen Entscheidungen<br />

folge ich meinem Bauchgefühl –<br />

und das passt dann (meistens) schon.<br />

Meine bisher beste Entscheidung in sportlicher<br />

Hinsicht, war es hierher nach Köln zu<br />

kommen. Ich fühle mich hier pudelwohl<br />

und konnte mittlerweile einige neue

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