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1/2008 - Der Verband Österreichischer Förster

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1/<strong>2008</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Österreichischer</strong> <strong>Förster</strong><br />

Seite 9<br />

wirtschaftlichen mit Reihen (3 Reihen Ahorn und<br />

Esche im <strong>Verband</strong> von 2,- x 1,5 m) mit dazwischen<br />

liegenden Reihen von Buche und Linde begründet.<br />

Eine Alternative zur Reihenpflanzung sind Trupps im<br />

Dreiecksverband z. B. Eiche1x1mimSechsertrupp<br />

(32 Eichen) in Ummantelung mit Weißbuchen und<br />

Linden oder es ist bereits ein Laubholz-Füllbestand<br />

vorhanden.<br />

Obwohl in der Regel 60 bis 80 Z-Bäume für den<br />

Endbestand reichen, ist es vorteilhaft, mehr Bäume<br />

zu pflegen, beispielsweise bei einer Höhe von 5<br />

Metern einen 6 m-Abstand anzustreben, das entspricht<br />

ungefähr 250 zu pflegende Stämme pro ha.<br />

Wenn die natürliche Astreinigung nicht gegeben oder<br />

nicht ausreichend ist, bedarf es des Formschnittes.<br />

Bis 2 m Baumhöhe sollen junge Triebe abgezwickt,<br />

dann sollen Starkäste und Zwiesel entfernt werden,<br />

ab 4 m Baumhöhe wird ein Formschnitt auf 2 bis 3 m<br />

empfohlen. Je nach Wuchsverhältnisse soll bis 6 bis<br />

9 m geastet werden. Um ein starkes „Bluten“ der<br />

geasteten Stämme zu vermeiden, werden Juni und<br />

Juli als die beste Zeit für die Astung empfohlen.<br />

Handsägen sind soweit als möglich den Stangensägen<br />

vorzuziehen (Vaboschek), das Auge soll so nahe<br />

als möglich an die Schnittstelle reichen. Wichtig ist,<br />

dass beim Formschnitt nicht zu viele Äste auf einmal<br />

abgeschnitten werden, sonst entstehen lange Triebe,<br />

die dann abbrechen, besser ist es die Äste zuerst einzukürzen.<br />

Die Astwulst muss am Stamm bleiben,<br />

jedoch keine Stummel – ausgenommen bei stärkeren<br />

Ästen von Nebenbestandsbuchen, letztere müssen<br />

aber nach dem Abtrocknen in ein paar Jahren abgeschnitten<br />

werden. Bei der Kronenpflege ist darauf zu<br />

achten, dass nach der Qualifizierung im unteren Kronenbereich<br />

keine Äste mehr absterben, das schafft<br />

Eintrittspforten für Pilze.<br />

Richtwerte für Bedränger<br />

Für die Entnahme von Z-Baum-Konkurrenten hat<br />

Spiecker eine Formel entwickelt, die lautet: Entnahme,<br />

wenn der Abstand zum Z-Baum kleiner als der<br />

BHD des Z-Baumes x 25 ist (z.B. BHD 20 cm x 25<br />

=500cm=5m).<strong>Der</strong>Nebenbestand zwischen den<br />

Z-Bäumen bleibt unbehandelt.<br />

Wildkirsche nach Entnahme von 4 Bedrängern<br />

Stieleiche nach Entnahme von 3 Bedrängern<br />

Nach der Kronenfreistellung können Wasserreiser<br />

entstehen, besonders Eiche und Esche reagieren auf<br />

eine Belichtung des Stammes. Eine Ummantelung<br />

mit Linde und Buche ist da sinnvoll, große Kronen<br />

sind ebenfalls günstig. Die Wasserreiser zu entfernen<br />

lohnt sich, wenn von den Stämmen noch ein entsprechendes<br />

Höhenwachstum zu erwarten ist.<br />

Submissionen bringen höhere Erlöse<br />

DI Josef Krogger, Waldbaureferent bei der Landeskammer<br />

in der Steiermark, sprach beim <strong>Förster</strong>informationstag<br />

über die Laubholzvermarktung, speziell<br />

über die Laubholz- Submission, die im Verlauf<br />

von acht Jahren zu steigenden Angeboten und ebenfalls<br />

steigenden Durchschnitts- und Höchstpreisen<br />

geführt hat. Unsere Denkweise ist ganz an Fichte und<br />

den Nadelbäumen, die leicht zu pflanzen und mit<br />

wenig Pflege viel Nutzholz liefern, verhaftet. Laubholz<br />

wurde in der Vergangenheit mit Brennholz gleichgesetzt.<br />

Mit den sinkenden Vorräten an fossilen Brennstoffen<br />

gewinnt das Brennholz als Energielieferant<br />

wieder mehr Bedeutung – bis zum Jahr 2030 soll der<br />

Anteil der erneuerbaren Energie in Österreich 50 %<br />

erreichen, in der Wärmeversorgung sogar 70 %.<br />

Beim Laubholz geht es nicht um die Masse, sondern<br />

um die Qualität des Einzelbaumes, um seinen Wert<br />

und um eine individuelle Vermarktungsstrategie. Die<br />

Submission ist mit Kosten verbunden, Krogger bezifferte<br />

sie mit ca. € 16,- je Fm, dazu die Transportkosten<br />

mit 12,- bis 13,- € / Fm, also insgesamt mit 25,bis<br />

30,- € / Fm. Es wird Holz aus dem Burgenland,<br />

Kärnten und Slowenien zur Submission in die Oststeiermark<br />

angeliefert, im Schnitt werden 18 bis 28<br />

Holzarten angeboten, auch schöne Lärche, die den<br />

doppelten bis vierfachen Sägeholzpreis erzielte. Die<br />

Kärntner Erfahrungen mit den Submissionen waren<br />

nicht in allen Fällen befriedigend. Im Lavanttal kauft<br />

ein Laubholzhändler die einzelnen Stücke und holt sie<br />

nach Information selbst ab, das ist ebenfalls ein<br />

Forstschritt in der Laubholzvermarktung.<br />

Die Kenntnisse in der Begründung und Behandlung<br />

von Laubholzbeständen wurden schon mehrfach<br />

unter die Waldbesitzer gebracht, jedoch die Umsetzung<br />

hinkt leider noch nach.<br />

Roman Schmiedler

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